style in progress 2/2017 – Deutsche Ausgabe

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108 SO LÄUFT’S NACHFOLGE DER NEUE DREH

Schott N.Y.C. Amerikanische Ikone Wohl kaum eine Marke steht für die Leder-Bikerjacke so sehr wie Schott N.Y.C. Dahinter steht ein Familienunternehmen, wie es im Buche steht; geführt von zwei Generationen, denen gemeinsam am Herzen liegt, die klassischen Iconic Styles unsterblich zu machen und sie zeitgleich in die Moderne zu übersetzen. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Schott

Alles begann im Jahr 1913 in Manhattan, als Irving Schott an der Lower East Side von Manhattan von Tür zu Tür ging, um fellgefütterte Regenmäntel zu verkaufen. Als er 1928 die erste Motorradjacke herstellte, prägte er damit den Markenkern von Schott, der bis heute bestimmend ist. Der Name Schott steht vor allem für Mäntel und Jacken fürs Militär ebenso wie für Polizisten, mit Fliegerjacken, Bomberblousons und Motorcycle Jackets. Mit der Perfecto One Star Motorcycle Jacket, wie sie Marlon Brando in den 1950er-Jahren im Film „The Wilde One“ trug, begründete Schott einen seiner größten Erfolge. So trugen in den 1970er-Jahren die Mitglieder der Punkband Ramones ebenso die Perfecto Motorcycle Jackets wie auch Leadsänger Johnny Rotten von den Sex Pistols, Lou Reed und Bruce Springsteen. Heute sind es Stars wie Rihanna, Lady Gaga, Jay Z oder Die Toten Hosen, die modische Neuinterpretationen dieser Jacke tragen. Familiensache

Die Firma Schott war und ist Familiensache. Firmengründer Irving übergab an Sohn Mel Schott und dieser wiederum an seinen Sohn Michael, der lange Jahre Präsident war. Heute teilen sich Roz Schott, Präsidentin, ihr Bruder Steve Colin als CEO sowie ihr Sohn Jason und dessen Cousin David Colin in enger Absprache und Zusammenarbeit die Geschäftsführung. „Jede Generation muss sich erst ihren Platz in der Firma erarbeiten“, sagt Jason Schott. „Dazu gehört, sämtliche Stationen im Unternehmen zu durchlaufen.“ Weiters gehört auch dazu, sich erst einmal die Sporen in einem anderen Unternehmen zu verdienen. So arbeitete Jason zehn Jahre als Wirtschaftsprüfer, bevor er ins eigene Unternehmen kam. „Von diesen Erfahrungen profitiert wiederum unsere Firma. Ich habe außerdem festgestellt, dass unsere Company reich an 217 style in progress

Möglichkeiten ist, unternehmerisch zu agieren, denn in einem Familybusiness muss jede Generation Experte auf einem bestimmten Gebiet werden, ohne dabei den Blick aufs Ganze zu verlieren.“ So konzipierten Jasons Mutter und sein Onkel neue Kategorien in der Kollektion und erweiterten die Distribution um neue Märkte. „Mein Cousin und ich treiben im Wesentlichen die Präsenz in Internet und Social Media voran, ebenso wie den Retail inklusive unserer 15 eigenen Retail Stores, denen weitere folgen werden.“ Auch in Deutschland und Österreich, wo Schott über die Fashion Factory von Mark Grütters (Agentur) in Kombination mit Panorama Europe (Distribution) vertrieben wird, sind eigene Stores in Planung, als Ergänzung zu den dort zurzeit 120 Handelskunden. Nach Frankreich und Großbritannien ist Deutschland der drittstärkste europäische Markt, wo Schott insgesamt an rund 1.000 Händler verkauft wird.

mit der teilweisen Fertigung auf den original alten Nähmaschinen oder dem konsequenten Einsatz althergebrachter handwerklicher Techniken. Aber nicht ohne die Marke stetig weiterzuentwickeln. „Mein Großvater Mel Schott trugt einen Krawattenclip mit dem Akronym: ‚Y.C.D.B.S.O.Y.A. – You Can’t Do Business Sitting On Your Ass‘“, so Jason Schott. „Das ist unser Familienmotto bis heute.“ www.schottnyc.com

„You can’t do Business sitting on your Ass“

Bis heute prägen die Classic Original Designs die Marke Schott. Ein Erbe, das im Betrieb in New Jersey gepflegt wird, etwa

Jason Schott teilt sich die Geschäftsführung des Familienunternehmens mit seiner Mutter Roz Schott, seinem Onkel Steve Colin und seinem Cousin David Colin.

Mit zeitgemäßem Design zeigt sich die Traditionsmarke Schott N.Y.C. zukunftstauglich.


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