AKTUELL Digitalisierung
Digitalisierung als Kern-Instrument für die Herausforderungen der Zukunft.
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ie Pandemie hat in Deutschland für einen Digitalisierungsschub gesorgt. Das wird wohl niemand bestreiten. Gerade der deutsche Mittelstand hat in vielen Bereichen eine massive digitale Transformation erlebt – und das obwohl viele Unternehmen corona bedingt Investitionen zurückfahren mussten. Doch dazu kommen die Folgen der Covid19-Pandemie, die Veränderung von Lieferketten, Knappheiten bei Rohstoffen und Bauteilen sowie immer stärker die Klima- und Umweltkrise. Was hat Priorität unter all diesen Herausforderungen? Ich meine: Digitalisierung ist die Voraussetzung, um allen anderen Faktoren der Transformation erfolgreich begegnen zu können. Sie macht Unternehmen flexibler und reaktionsschneller, sie ist notwendige und hinreichende Bedingung für eine erfolgreiche Antwort auf die aktuellen Herausforderungen.
Foto: UniCredit Bank AG
Dr. Michael Diederich Sprecher des Vorstands HypoVereinsbank – UniCredit Bank AG
„Banken unterstützen Firmen nicht nur mit Krediten und beim Erschließen anderer Finanzierungs quellen, sondern vor allem auch mit ihrer Expertise.“ 26
Es geht darum, die eigene Arbeitsfähigkeit sicherzustellen, Versäumtes nachzuholen und/oder neue Geschäftsfelder zu erschließen. Auf den Einkaufszetteln aller Unter nehmen stehen neue Soft- und Hardware neben digitaler Infrastruktur und digitalen Kollaborationstools. Digitale Events sind heute genauso selbstverständlich wie digitale Weiterbildung oder digitalisiertes Recruiting. „Industrie 4.0“ ist ohne Ausnahme für die produzierenden Unternehmen das wichtigste Thema – egal ob intelligente Roboter, vernetzte Produktionsanlagen oder Echtzeit-Kommunikation zwischen Maschinen. Auch in Dienstleistung und Verwaltung ist die Digitalisierung angekommen: Einst kryptische Kürzel wie CRM, ECM oder ERP sind längst Standard; digitales Workflow-Management sowie elektronische Archive und Dokumentenmanagement gehören vielerorts zum Alltag. Für Banken mit einem starken Unternehmenskundengeschäft wie die HypoVereinsbank ist diese Entwicklung doppelte Herausforderung: Zum einen müssen sie mit der digitalen Transformation selbst Schritt halten. Denn fast alle Kunden – unabhängig ob Firmen- oder Privatkunden – erwarten heute, ihre Finanzgeschäfte mit ihrer Bank umfassend digital abzuwickeln. Eine benutzerfreundliche Banking App ist da nur ein selbstverständliches Muss. Denn auch eine schnelle und komfortable digitale Eröffnung von Firmen- und Privatkonten oder den Einsatz der Blockchain-Technologie
bei Handelsfinanzierungen haben wir längst im Angebot. Zum anderen wollen die Banken ihren Kunden bei deren digitalen Transformation zur Seite stehen – als Finanzierer der Digitalisierung, aber vor allem auch als strategischer Partner, der zusammen mit dem Unternehmen passende Investitions strategien erarbeitet. In der Vergangenheit haben Unternehmen zur Finanzierung vor allem Rücklagen und den laufenden CashFlow genutzt. Doch angesichts des großen Investitionsbedarfs reichen die Binnen-Ressourcen der Unternehmen nicht mehr aus. Um im Wettbewerb der Wirtschaft 4.0 bestehen zu können, sind Fremdfinanzierungen wie Bank- und Förderkredite sowie Finanzierungen über den Kapitalmarkt oder Investoren unabdingbar. Banken unterstützen Firmen aber nicht nur mit Krediten und beim Erschließen anderer Finanzierungs quellen, sondern vor allem auch mit ihrer Expertise. Aufgrund ihres breiten Kundenportfolios haben sie einen sehr guten Einblick in die Digitalisierungstrends der unterschiedlichen Branchen. Dieses Knowhow stellen sie ihren Kunden gern zur Verfügung. Dabei ist es Aufgabe der begleitenden Bank, gemeinsam mit dem Unternehmen das jeweilige Geschäftsmodell zu analysieren, Chancen und Risiken zu identifizieren und auf die entscheidenden Fragestellungen einzugehen. Banken begleiten Unternehmen im digitalen Zeitalter verstärkt auch bei M&A-Transaktionen. Auch immer mehr Mittelständler reagieren
TREND 3/4 2021
Foto: AdobeStock©Blue Planet Studio
Zwischen Pandemie und Klimakrise