Der schmale Grat Mazda lud bei der Urban Challenge 2021 zum wettbewerbsmäßigen „sparsam fahren“. Der Sieger kam nach zwei Ring-Runden in Wien auf gerade mal 10,6 kWh/100 km. Wie? Weiterlesen! Text: Johannes Posch, Fotos: Mazda Österreich
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arsam fahren ist freilich nicht erst seit dem Aufkommen der Elektroautos ein Thema. Doch mit diesen haben sich die Regeln dieses Spiels etwas geändert. Obgleich die meisten Weisheiten des effizienten Fahrens nämlich am Stromer-Steuer immer noch gelten – beispielsweise möglichst sanft beschleunigen, nicht stehenbleiben und vorausschauend fahren, Verbraucher wie Klima und Heizung ebenso meiden wie Spurrinnen bei Regen (Rollwiderstand), auf idealen Reifendruck achten, Dachboxen nur bei echtem Bedarf mitführen und so weiter –, lassen sich andere nicht 1:1 übertragen. Während sich Autos mit Verbrennungsmotoren technisch bedingt bei gemütlichem Landstraßen tempo am wohlsten fühlen, sind E-Autos vor allem innerstädtisch voll in ihrem Element. Sie können nämlich nicht nur durch Verzögern ihren „Tank“ wieder auffüllen (vulgo „rekuperieren“), sie kommen zudem deutlich müheloser mit niedrigen Geschwindig keiten
12 electric WOW #2-2021
zurecht. Da wie dort aber gilt die eine universelle, bittere Wahrheit: Tempo erfordert Energie. Wer also so wenig wie möglich davon aufwenden möchte, sollte möglichst langsam fahren.
Das Tempo-Dilemma Doch wie lang ist man noch „vorausschauend und effizient“ und ab wann wird man zum „strafbaren Verkehrshindernis“? Denn ja: Auch zu langsam fahren, ist laut StVO, §20, Absatz 1 verboten und wurde bereits gestraft. Offizielle Geschwindigkeitsuntergrenzen gibt es aber nicht, die Basis ist das Ermessen der Beamten. Abgesehen davon ist „schleichen“ auch aus einem anderen Grund keine gute Idee. Der Sieg mit den 10,6 kWh gelang vor allem durch das geschickte Reiten der grünen Welle – und die bricht mit zu geringem Tempo schnell Da wie einem zusammen. Wie immer dort gilt die über bleibt die wichtigste Regel also: Alles eine univer- mit Maß und Ziel! •
selle, bittere Wahrheit: Tempo erfordert Energie.“
Am Steuer des laut WLTP „kombiniert“ 19 kWh verbrauchenden Mazda MX-30 erreichten wir im Wettbewerb mit 11,5 kWh leider nur den dritten Platz; unsere Ausrede: Bei uns waren die Straßen noch nass und mehr Verkehr als beim nach uns gestarteten Sieger; und ja, wir sind um keine Ausrede verlegen …