Objekt der Begierde E-Autos schießen derzeit ja wie die viel zitierten Schwammerl aus dem Boden. Die Nachfrage nach dem Škoda Enyaq iV ist ganz besonders hoch, wir sind den E-Tschechen bereits gefahren. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Škoda
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as vor ein paar Jahren noch exklusiv und entsprechend teuer war, wird nun langsam demokratisiert. Die Rede ist von jener Gattung E-Autos, die mit gutem Platzangebot und großer Reichweite aufwartet. Hier gibt der VW-Konzern derzeit ordentlich Gas oder vielmehr Strom, erstes Modell war der kürzlich gelaunchte VW ID.4, wenig später hat Škoda den auf der gleichen Plattform aufbauenden Enyaq iV nachgeschoben. Und der steht auf der Wunschliste vieler Neo-Stromer offenbar weit oben, denn – und damit die schlechte Nachricht gleich am Anfang – wer jetzt bestellt, bekommt sein Auto erst im Jahr 2022 geliefert …
Konventionell und simply clever Aber warum ist der Run auf den Enyaq so groß, während man den ID.4 bereits deutlich früher haben kann? Nun, da wäre zunächst einmal die Optik, die offenbar mitten ins Schwarze trifft. Trotz kaum vorhandener Größenunterschiede ist der Škoda präsenter und wuchtiger, dafür aber optisch nicht so konsequent auf Zukunft getrimmt wie der ID.4. Das setzt sich im Innenraum fort. Wer sich in einem Octavia auskennt,
18 electric WOW #2-2021
wird sich auch beim Enyaq sofort zurechtfinden. Das Multifunktionslenkrad kommt ohne Touch-Spielereien aus, der Gangwählhebel ist in der Mittelkonsole und für jedes Fenster gibt es einen eigenen Schalter. Langweilig, könnten nun die einen sagen, simply & clever die anderen. Klar ist, vieles bleibt natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Den treffen jedenfalls auch die Materialien im Elektro-Tschechen, je nach Ausstattungsstufe ist das Armaturen brett in Stoff oder Leder gehüllt, schaut gut aus, greift sich gut an. Škoda-typisch großzügig sind die Platzverhältnisse, immer wieder erstaunlich, wie es die Ingenieure der VW-Tochter schaffen, dort und da ein paar Extra-Zentimeter herauszuholen. Das Platzangebot im Fond ist fürstlich, auch der Kofferraum kann sich mit 585 bis 1.710 Litern absolut sehen lassen und macht das elektrische Fahren somit auch für Familien interessant, die mit Kind und Kegel verreisen und jeden Zentimeter Stauraum zu schätzen wissen.
480 Kilometer Testreichweite Die erste Ausfahrt haben wir mit dem iV 80 absolviert, also dem Modell mit der größeren Batterie. Die bringt es