FLOTTE 04/05 2022

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Digitale Nachhaltigkeit Elektronik hilft nicht nur beim Fahrzeug an sich. Auch kann datengesteuerte Transformation helfen, Unfälle zu senken. Text: Roland Scharf, Fotos: Webfleet, BMW

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ine Sache ist für Raghunath Banerjee, Vice President Data Solutions bei Bridgestone Mobility Solutions, sehr klar: Digitale Lösungen zur optimierten Fahrzeugauslastung gibt es bereits und sie sind auch eine wichtige Grundlage für jede Art von neuen Mobilitätslösungen. Allein, sie werden derzeit noch kaum benutzt. Genau das möchte man nun ändern.

Schwimmende Daten Schließlich geht es darum, für künftige Smart Cities digitale Ökosysteme zu schaffen. Nur so könne die Verkehrssicherheit erhöht, Verkehrsmuster erkannt und auch öffentliche Beförderungsdienste optimiert werden. Aber es geht noch um mehr. Mit künstlicher Intelligenz und Algorithmen kann in Echtzeit der Straßenzustand erkannt werden. Rutschgefahr, Schlaglöcher, Witterung, Verschleiß – alles Faktoren, die die Verkehrssicherheit beeinflussen können. Und alles Faktoren, die Zeit und Geld kosten können.

Errechnete Windräder Bleibt natürlich die Frage, was man mit den gewonnenen Daten nun genau anfängt? Zum einen können natürlich Behörden benachrichtigt werden, um Wege zu reparieren oder schneller an einem Unfallort zu sein. Man kann aber auch die Fahrer der eigenen Flotte

Die Idee von Floating Car Data ist nicht neu, kann dank moderner Telemetrie aber erst jetzt umfassend angewendet werden; für Raghunath Banerjee von Bridgestone hilft dies kommenden Smart Cities und einem möglichst effizienten Ausbau von LadeInfrastruktur

benachrichtigen und an Gefahren vorbeilotsen. Das Konzept heißt Floating Car Data, da in dieser Software aus zahlreichen Sensoren die Daten zusammenfließen. Erkennt man zum Beispiel aufgrund eines Straßenschadens einen defekten Reifen, kann nicht nur das Straßenbauamt informiert, sondern auch gleich ein Termin zum Pneuwechsel ausgemacht werden. Und was noch dazu kommt: Die E-Mobilität könnte ein großer Profiteur dieser Dienste werden, da die Ladeinfrastruktur in dieses Ökosystem mit eingepflegt werden kann. Das erlaubt es, geeignete Standorte für Ladestationen zu ermitteln und anhand des Verkehrsaufkommens bietet Floating Car Data sogar die Möglichkeit, die Anzahl der Windräder zu errechnen, um eben diese Ladepunkte CO2-neutral betreiben zu können. •

Das Wissen im Profil Wie steigere ich die Effizienz meines Fuhrparks? Für Bridgestone ist die Antwort klar: Mit smarten Reifen!

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om Vandersmissen von Bridgestone ist ein Mann mit realen Visionen. Schließlich geht es nicht darum, was in ferner Zukunft von Belang sein wird. Sondern, was jetzt schon umsetzbar ist. Und da ist das Zauberwort „integrierte Reifenlösungen“, wie er in dem Webfleet-Webinar verriet. Was das bedeutet? Das Ganze heißt Total Tyre Care Solutions und umfasst alles, was es mit den schwarzen Rundlingen auf sich hat. Möglich machen diese Maßnahmen smarte Reifendruck-Überwachungssysteme, die aussagekräftige Daten liefern, beispielsweise über Verschleiß, Belastung oder Temperatur. Diese Werte gelangen über telematische Steuergeräte in die Cloud von Bridgestone und ab jetzt wird es wirklich spannend. Denn anhand der Werte, die permanent während der Fahrt erfasst werden, lassen sich zum Beispiel exakte Wartungspläne erstellen. Dieser „digitale Zwilling“ in der Datenbank ermöglicht es, die Pneus vom Anfang bis zum Ende ihres Lebens zu verfolgen, Reifenwechsel oder eine Rundumerneuerung zu planen.

Drei für 45 Das hört sich jetzt natürlich sehr hochtrabend an, weil: Es sind ja nur Reifen. Doch Vandersmissen betont, dass Reifen zwar nur drei Prozent der TCO eines Fahrzeugs ausmachen, aber massiven Einfluss auf zahlreiche andere Kostenpunkte haben. An ihrem Zustand hängen Faktoren wie Pannenhäufigkeit, Ausfallzeiten, damit natür-

lich die Kundenzufriedenheit und nicht zu vergessen auch der Spritverbrauch. Gerade letzter Punkt kann bei E-Autos besonders entscheidend sein. Alles in allem hängen also bis zu 45 Prozent der Betriebskosten nur von den schwarzen Rundlingen ab

Uptime-Trend Dank dieser integrierten Ansätze mit simplen, aber effektiven Sensoren ermöglicht es zudem auch, den Verschleiß an Fahrzeugen zu messen, die üblicherweise keinen Kilometerzähler haben, etwa bei allen Arten von Anhängern, was zudem auch einen Vorteil bei der Verrechnung hat, die fortan auf Kilometerbasis passieren kann. Und wenn wir doch ein wenig weiter in die Zukunft blicken möchten, Herr Vandersmissen? „Wir müssen mehr in Richtung Reduzierung des Rollwiderstands gehen“, meint der BridgestoneMann. „Es gibt einen sehr großen Trend in Richtung Uptime, der Erhaltung und Optimierung der Einsatzfähigkeit, gestützt durch Digitalisierung.“ (RSC) •

Flotte 04-05/2022

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