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DER NORDERNEYER SPEDITEUR Eine Schlüsselposition im Inselbetrieb
Ob er den Truck mal kurz für unser Foto an die Hafenkante stellen könnte, bitten wir den Norderneyer Spediteur. Georg Fischer nickt, klemmt sich fix hinter das Lenkrad und manövriert den schweren Sattelschlepper souverän an die von uns gewünschte Position. Bei „Spedi“, wie die Norderneyer Spedition auf der Insel oft kurz genannt wird, sitzt der Chef noch regelmäßig selbst am Steuer seiner beeindruckenden Fahrzeugflotte. „Überall wo es brennt, da muss ich hin. Ich bin die Feuerwehr bei uns in der Firma - und springe auch gerne ein, indem ich dann LKW fahre.“ Was viele Gäste auf Norderney vielleicht gar nicht wissen - mit seinen beiden Unternehmen Spedition Johann Fischer und Spedition Peter Janssen erfüllt Georg Fischer auf der Insel eine wichtige Funktion. „Wir fahren Pakete, wir befördern die Post, wir beliefern Bauunternehmen mit Baustoffen und Discounter im Lebensmittelbereich. Von der Zahnbürste bis zur Betondecke fahren wir alles.“ Eine Schlüsselposition im Inselbetrieb. Rund 60.000 bis 70.000 Warensendungen befördern Georg Fischer und sein Team jedes Jahr. Der Fuhrpark umfasst über 100 angemeldete Fahrzeuge - vom PKW bis zur Zugmaschine, vom Kühlwagen bis zum Zementsilofahrzeug. Mit seinen Speditionen übernimmt der Norderneyer Unternehmer den Transport von und zur Insel und die Verteilung vor Ort. Wenn jemand zum Beispiel ein Paket per Hermes nach Norderney schickt, landet es zunächst in Georg Fischers großem Lager in Norden. Von dort bringt es die Spedition Peter Janssen per Autofähre auf die Insel. In der Umschlaghalle der Spedition Johann Fischer am Norderneyer Hafen werden die
Sendungen anschließend in kleinere Fahrzeuge umgeladen und an die Empfänger ausgeliefert - möglichst just in time. Das gilt in genau dieser Form übrigens auch für den Reisegepäck Hauszu-Haus-Service der Deutschen Bahn. Neben der Logistik auf der sogenannten letzten Meile übernimmt die Spedition Peter Janssen auch den Direkttransport für große Handelsketten wie NETTO, Rossmann oder EDEKA. „Da laden wir per Nachtsprung in deren Zentrallagern in Bremen oder Hannover und fahren dann in der Regel mit der ersten Fähre auf die Insel, damit die Supermärkte ihre Regale rechtzeitig auffüllen können.“
Foto. Spedition Fischer / Roman Pawlowski, Carsten Muecke