finanzwelt Ausgabe 06/2020

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VERSICHERUNGEN | WASSERSICHERUNGEN

…und findet ihn immer. Gleich, ob Wasserrohrbruch, defekte Wasserleitung, kaputte Waschmaschine: Wasserschäden gehören zu den häufigsten Schadensfällen in Haus und Wohnung. Allein Leitungswasser sorgt alle 30 Sekunden für einen Schaden. Mutieren Bäche zu reißenden Strömen, können die Risiken eines Wasserschadens bzw. die Schadensummen sogar die finanziellen Folgen von Feuersbrünsten übertreffen. Umso wichtiger ist an dieser Stelle der bestmögliche Versicherungsschutz. Von Bedeutung wird der Blick ins Kleingedruckte besonders bei älteren Policen, um etwaige Schutzlücken mit aktuellen Sonderbedingungen zu schließen. Das Wasser plätschert im Flur, der Fußboden quillt auf und feuchte Flecken bilden sich an Wand und Decke. Handwerker, Wasserschadensanierer, Trocknungsunternehmen und Versicherer sind jetzt gefragt. Die Servicetelefonate sollen schnelle Hilfe und Spezialisten zur Leckage-Beseitigung liefern. In Produktschmieden erdachter Assistance-Service, zum Teil mit fester Handwerkerbindung, gerät außerhalb der Ballungszentren in puncto Hilfsmöglichkeiten schon mal an die Grenze. Die Notfallnummer des Installateurs ums Eck sollte schon deshalb bereit liegen, um den Schaden in Abstimmung mit dem Versicherer im Griff zu behalten.

Die kleine Flut im Wohnzimmer Selbst kleinste Leckagen, die mit schwachen Flecken an der Wand beginnen, entfalten oft große Wirkung. Zur Vorbeugung vor ausufernden, gesundheitsgefährlichen Schimmelschäden wird öfter eine Trocknung über Tage oder Wochen nötig. Bis Böden und Wände ausgetrocknet und frei von Schimmel sind, ziehen Geschädigte ins Hotel. Mit einer Fa-

milie oder in der Großstadt sollte die Hausratversicherung hohe Tagessätze und monatelange Ersatzzeiten für Hotelkosten bereithalten. Laut Angaben der Versicherungswirtschaft kostet die fachgerechte Beseitigung eines Wasserschadens im Schnitt etwa 2.000 Euro. Laut GDV-Analysen verursacht Wasser dabei mehr Versicherungsschäden als Brände, Einbrüche oder Stürme. Sind Schäden nicht durch Schließung des Hauptwasserhahns zu stoppen, bedeutet jede weitere Minute größeren Schaden an Wohnräumen und den darunterliegenden Stockwerken. Es zeigt sich, wie wichtig etwa Hausrat-, Wohngebäude- und Haftpflichtversicherung sind, um die monetären Nachwehen eines Wasserschadens abzufedern. Auf der anderen Seite fordert Leitungswasser die Versicherer mit hohem Schadenaufkommen. Die Schäden nehmen zudem mit Gebäudealter und entsprechend anfälligeren Wasserleitungen zu. Das Interesse an Sicherungen gegen umfangreiche Wasserschäden ist hoch, aber selbst die Förderung mit hohen Beitragsrabatten gleicht die Sicherungskosten rechnerisch erst nach Jahrzehnten aus. Ohne eine Kundeneigeninitiative wird es – perspektivisch betrachtet – für Versicherer, die zahlreiche sehr alte Gebäude im Bestand haben, sehr herausfordernd. So bleiben betroffenen Gesellschaften in einem solchen Fall mutmaßlich nur Bestandssanierungen durch Beitragserhöhungen oder Schadenfallkündigungen. Vermittlerbestände mit niedrigen Schadenquoten bleiben davon verschont. Bestandsupgrades mit Elementar- und Naturereignisschutz lohnen sich für Vermittler also mehrfach: Zufriedene Kunden, höhere Bestandserlöse und Mehrbeitragsvolumen, das niedrige Schadenquoten begünstigt und das Sanierungsrisiko verringert. Denn eine Flutkatastrophe löst selten eine Sanierung aus, die andauernde Belastung des Bestandes mit Leitungswasserschäden allerdings schon.

Foto: marog-pixcells - Unsplash.com

Wasser sucht sich seinen Weg…


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