BERATER | DIE FINANZWELT-SOFTWARE-TRANSPARENZ-OFFENSIVE
Pools und Digitalisierung Der aktuelle Pool-Navigator der finanzwelt hat sich in diesem Jahr auch mit dem Thema Softwareunterstützung und Digitalisierung beschäftigt. Die Angaben, die hier dargestellt werden, basieren auf den Angaben der teilgenommenen Pools. Insgesamt haben 26 Pools an dieser online durchgeführten Umfrage teilgenommen.
Daten-Drehscheiben Pools sind die Schnittstellen zwischen Produktgebern und Makler oder Vertriebsgruppen. Sie konsolidieren und aktualisieren permanent Daten. Der Anteil der nicht digital bereitgestellten Daten der Produktgeber ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. Das manuelle Managen der Daten wäre nicht nur aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht zu stemmen. Aus diesem Grund müssen hunderte von technischen Schnittstellen entwickelt und gepflegt werden. Alle Pools – bis auf zwei Spezial-Pools – geben an, Daten zu pflegen. 75 % der Pools haben eigene BiPRO- und GDV-Schnittstellen. 25 % der Pools lösen diese Aufgabenstellung über einen anderen Weg. 87,5 % liefern ihren Partnern im Rahmen dieser Schnittstellen Bestandsdaten und Dokumente. 75 % haben diesen Service um Schadeninformationen erweitert. Bei 66,7 % der Pools sind die Störfälle ebenfalls beinhaltet. 75 % der Pools aktualisieren die Daten täglich.
Permanentes Buhlen Der Pool-Markt ist ein Verdrängungsmarkt und es findet ein dauerhafter Kampf um neue Anbindungen statt. Die Entscheidung, mit einem Pool intensiver zu arbeiten, basiert auf vielen einzelnen Kriterien. Wir können an dieser Stelle nicht alle beleuchten. Betrachten Sie die folgenden Kriterien als Auszug.
Kriterium: Prozesse
Kriterium: Auswertungen
Ein weiteres Kriterium für einen Pool ist, neben der zentralen Datenkonsolidierung, die Erleichterung von Routineaufgaben wie Wiedervorlagen und Aufgabensteuerung, Kündigungsservice oder Bestandsübertragung. Dabei stellt sich die Frage, wie automatisiert diese Prozesse bei den Pools sind. Die Antworten hierzu finden sich in Abb. 1.
Jeder von uns hat schon mal ein Cockpit eines Passagierflugzeugs gesehen. Es ist übersäht mit Instrumenten, die den Piloten alle wichtigen Kennzahlen liefern. Wie ist es im Versicherungs- und Finanzvertrieb? Hier gibt es unterschiedliche Quellen für Kennzahlen. Neben den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen sind auch folgende Auswertungen wichtig:
Abb. 1 Vollautomatisch
Teilautomatisch
Manuell, gar nicht oder Sonstiges
50 %
33 %
17 %
Kündigungsservice
29 %
29 %
42 %
Bestandsübertragungen
37 %
37 %
26 %
Prozess Aufgaben und Wiedervorlagen
Jeder nicht vollautomatische Prozess bindet personelle und somit finanzielle Ressourcen. Das hat Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit und Zukunftssicherheit. Einige der Marktteilnehmer haben da noch Luft nach oben.
• Bestandsauswertung nach Produktgebern und nach Sparten • Stornoquoten • Schadenquoten • Auswertung zur Vertragsdichte • Nach Umsatz • Nach Neukunden
Abb. 2: Bestandsauswertung nach Art in % Nach Neukunden
46,20
Nach Umsatz
57,70
Vertragsdichte
50,00
Schadenquoten
34,60
Stornoquoten
61,50
Produktgebern und Sparten
80,80 0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Bestandsauswertung nach Art in %
12
finanzwelt 02 | 2021