finanzwelt Ausgabe 02/2021

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SACHWERTE & IMMOBILIEN | PFLEGEIMMOBILIEN

ALL IN ONE Mit den drei Pflegestufen trägt der Gesetzgeber der Tatsache Rechnung, dass es im Bereich der Pflegebedürftigkeit sehr unterschiedliche Ausprägungen gibt. Auch auf dem Pflegeimmobilienmarkt spielen die verschiedenen Möglichkeiten, den Alltag zu bewältigen, eine immer größere Rolle. Das Jahr 2020 brachte viele sprachliche Neuheiten mit sich, darunter die Grußformel „Bleib gesund“. Auch an den Kapitalmärkten war das Thema Gesundheit prägend. So wurde laut einer Untersuchung von CBRE auf dem Gesundheitsimmobilienmarkt in Deutschland mit einem Transaktionsvolumen von 3,38 Mrd. Euro ein neues Rekordergebnis erzielt und der Vorjahreswert um 61 % übertroffen. „Innerhalb der Assetklasse ist die Nachfrage auch unter den verschiedenen Pflegeformen ungebrochen hoch. Ursächlich dafür ist sicher auch die Vergleichbarkeit in den wesentlichen Eigenschaften. Die Wertstabilität ist bei allen Formen gegeben und auch die Renditeerwartungen sind ganz ähnlich“, berichtet Sandro Pawils, CSO der Carestone Group GmbH. Laut der CBRE-Untersuchung standen im vergangenen Jahr besonders die Subassetklassen Pflegeheime und Betreutes Wohnen im Fokus von Investoren. Während erstere ihren Marktanteil um 15,5 Prozentpunkte auf 72 % steigerten, war der relative Anstieg beim Betreuten Wohnen noch deutlich größer: Nachdem dieses im Jahr 2019 mit einem Anteil von 2,2 % am gesamten Gesundheitsimmobilienmarkt nur ein Schattendasein führte, stieg der Anteil im Jahr 2020 auf 14 %. Die höhere Nachfrage nach Betreutem Wohnen auf dem Investmentmarkt spiegelt auch die steigende Bedeutung dieser Pflegeform wider. Derzeit gibt es laut 56

der Pflegedatenbank deutschlandweit mehr als 7.000 Einrichtungen für betreutes Wohnen, in denen mehr als 315.000 Wohnungen für Pflegebedürftige zur Verfügung stehen – Tendenz steigend.

Diversifikation als Vorteil Viele neue Plätze für Betreutes Wohnen entstehen in Pflegereinrichtungen, die auch Stationäre Pflege anbieten. „Betreutes Wohnen und Stationäre Pflege haben schon beinahe symbiotischen

Charakter. Die Entscheidung zu einem Einzug in eine Service-Wohnanlage fällt leicht, wenn dort auch stationäre Pflege angeboten wird, weil es für den Bewohner der letzte Ortswechsel seines Lebens wird. Ehepaare haben die Gewissheit, dass bei einer erforderlichen stationären Aufnahme eines der beiden Partner keine Trennung erforderlich werden wird“, erläutert Thomas F. Roth, dass Pflegeeinrichtungen, die auch Betreutes Wohnen anbieten, sich damit Vorteile bei der Belegung der Einrichtung verschaffen können. Dem

finanzwelt 02 | 2021


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