Juli-Ausgabe der HGV-Zeitung

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57. Jahrgang - Bozen, Juli 2022 - Nr. 7

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Fachzeitung für Hotellerie und Gastronomie

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USA und Vietnam sind die Ziele der HGV-Herbstreisen Seiten 8/11

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Grundlast ist schon sehr hoch

Verkehr: HGV nahm auf einer Medienkonferenz Stellung

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Nicht nur der Tourismus ist in Südtirol in den letzten 20 Jahren gewachsen, sondern auch die Bevölkerung: Gut 66.000 mehr Bürgerinnen und Bürger leben und bewegen sich in Südtirol und verursachen eine hohe Grundlast des Verkehrs. Auf einer Medienkonferenz hat der HGV jüngst auf die Vorwürfe gegenüber dem Tourismus Stellung bezogen. Unter anderem ging es dabei um die Frage, ob für das teilweise hohe Verkehrsaufkommen der Tourismus verantwortlich ist. Dazu nahm Prof. Thomas Bausch, Direktor des Kompetenzzentrums Tourismus und Mobilität der Freien Universität Bozen, Stellung. Prof. Bausch sagte: „Seit

2002 ist die Wirtschaft um 82 Prozent gewachsen. Heute sind rund 80.000 mehr Menschen auf dem Weg zur Arbeit als 2002, mehr Güter müssen transportiert werden. Die Menschen haben mehr Geld fürs Einkaufen, Freizeit und Mobilität.“ Der Monat November weist fast keinen Tourismus in Südtirol auf (1,75 Prozent der Übernachtungen). Im November sei das Verkehrsaufkommen seit 2002 bei St. Lorenzen um 46 Prozent, bei Bruneck Ost um 42 Prozent und auf der MeBo bei Vilpian um 22 Prozent gestiegen. Bausch: „Die Grundlast im Südtiroler Verkehrsnetz und seine Auslastung sind damit erheblich gewachsen.“ Im verkehrsreichsten Monat, dem August, sei das Ver-

kehrsaufkommen seit 2002 ähnlich gestiegen. Das Verkehrswachstum entspricht dabei dem Wachstum der Grundlast. Die zusätzliche Belastung durch den Tourismus sei dagegen konstant geblieben oder nur geringfügig gestiegen. „Statistisch lässt sich somit kein Zusammenhang zwischen dem Zuwachs der Übernachtungen im August und der touristisch erklärbaren Zusatzlast des Verkehrs im August im Pustertal oder auf der MeBo nachweisen“, schlussfolgerte Prof. Bausch.

Belastungsgrenze auch ohne Tourismus Schreite das Wachstum der durch die einheimische Wirtschaft und Bevölkerung generierten Grund-

last im Verkehrssystem Südtirols wie bisher fort, so komme das System schon bald auch ohne Tourismus regelmäßig an seine Belastungsgrenze, prophezeite Bausch und fügte hinzu: „Selbst wenn der Tourismussektor seinen Anteil am Verkehr deutlich reduziert, wird es ohne eine Verkehrswende der Südtiroler Wirtschaft und Bevölkerung keine nachhaltige Lösung geben.“ Für die zunehmenden Verkehrsprobleme sei der Tourismus mitverantwortlich, hauptverantwortlich sei er nicht. Eine langfristige Lösung erfordere eine Verkehrswende durch alle, unterstrich neben Prof. Bausch auch HGV-Präsident Manfred Pinzger. Siehe auch Seite 3 und 4.

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Controlling als begleitendes System Seite

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Mobilität: Dolomiten sanft er-fahren

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