26 HGV-Zeitung Februar 2020
TRENDS
Smarter Tourismus für die Zukunft
ITB Berlin Kongress von 4. bis 7. März – attraktives Programm mit Topreferenten Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Wandel von Kundenansprüchen und Luxus sind die Kernthemen des ITB Berlin Kongresses 2020. Die globale Tourismusbranche steht vor wegweisenden Entwicklungen. Die bestimmenden Themen sind Nachhaltigkeit, Digitalisierung, der Wandel von Kundenansprüchen sowie Luxus. Sie stehen auf dem ITB Berlin Kongress im Fokus von Diskussionen, Vorträgen und Deep-Dive-Sessions. Hier stellen Experten, Wissenschaftler und führende Vertreter der Branche ihre Ideen vor, vermitteln den Besuchern Impulse für neue Ansätze, Projekte und Produkte.
Ökologie und Nachhaltigkeit Nicht erst seit der Fridays-for-Future-Bewegung gehören die Themen Nachhaltigkeit, Klimawandel und Umweltschutz auch in der Touristik zu den bestimmenden Aspekten. Viele touristische Unternehmen beschäftigen sich immer intensiver mit intelligenten und nach-
Vorstellungen der Kunden führen auch im Luxussegment zu einem sich wandelnden Buchungsverhalten.
Der ITB-Kongress steht unter dem Motto „Smarter Tourismus für eine bessere Zukunft“. Foto: ITB Berlin
haltigen Verkehrslenkungen und integrieren sie in ihre Strategien und Produkte. Der führende Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber stellt in seiner Keynote „Klimawandel, Erderwärmung, Wetterextreme“ auf dem ITB CSR Day am 6. März den Status quo und Handlungszwänge vor. Im Anschluss konfrontieren die Fridays-for-Future-Aktivisten die Touristiker beim Format des heißen Stuhls mit dem Thema „Flugscham“. In Anbetracht der Relevanz des Aspekts Nachhaltigkeit gehört am 4. März auch der ITB Responsible Destination Day erstmals
zum Kongressprogramm. Auch die Digitalisierung zählt zu den die Zukunft bestimmenden Faktoren für die Tourismusbranche. Kunden wollen immer und überall, vor und während der Reise informiert sein. Mit einer umfassenden Digitalisierung können ihre Wünsche erfüllt werden. Wissenschaftsjournalistin und Forscherin Dr. Michaela Lenzen zeigt auf dem ITB Future Day am 4. März Chancen und Risiken von künstlicher Intelligenz, Big Data und Robotern für die Branche, aber auch für die Kunden auf. Auf dem ITB Destination Day am 6. März stehen bei der Podiumsdis-
kussion die Entwicklung und der Einsatz von Algorithmen zur Entwicklung persönlicher Reiseerlebnisse im Mittelpunkt. In einer weiteren Diskussionsrunde zeigen die Teilnehmer die Chancen für Destinationen durch Influencer und Instagram-Nutzer auf, aber auch die durch sie entstehenden und oft unterschätzten Herausforderungen. Praxisbezug mit noch mehr Hintergrundinformationen zu technischen Innovationen und der digitalen Transformation der Branche geben die Veranstaltungen der eTravel World. Die sich verändernden Ansprüche, Wünsche und
ITB New Luxury Travel Forum Auf dem ITB New Luxury Travel Forum im Rahmen des Marketing & Distribution Day am 5. März erhalten die Besucher durch eine neue, exklusive Studie der ITB Berlin und Travelzoo neue Daten und Fakten zum Verhalten globaler Luxusreisender in Bezug auf Nachhaltigkeit. Die Podiumsdiskussion „Die Zukunft des Luxus im post-hedonistischen Zeitalter“ beschäftigt sich mit den prägenden globalen Trends und der daraus resultierenden Zukunft des Luxus. Der ITB-Kongress läuft parallel zur ITB Berlin, welche von 4. bis 8. März stattfindet. Er ist der weltweit größte Fachkongress der Branche. Die Teilnahme am ITB Berlin Kongress von 4. bis 7. März ist für Fachbesucher, Medien und Aussteller der größten Reisemesse im ITB-Ticket inkludiert. www.itb-berlin.de
Anstieg bei Auslandsreisen der Deutschen
ITB Berlin: Trends aus dem World Travel Monitor von IPK International Der World Travel Monitor® von IPK International basiert auf repräsentativen Interviews mit mehr als 500.000 Personen in über 60 Ländern weltweit und wird bereits seit mehr als 20 Jahren durchgeführt. Er gilt als größte kontinuierliche Studie zu globalen Reise-Trends. In den ersten acht Monaten 2019 sind die Auslandsreisen der Deutschen um zwei Prozent angestiegen. Dies ist mit den anderen westeuropäischen Quellmärkten vergleichbar, liegt jedoch unter den aktuellen Wachstumsraten der Osteuropäer. Die dominierende Stellung Deutschlands als einer der wichtigsten Quell-
märkte für Auslandsreisen bleibt unangefochten. Das Land ist nach den USA der zweitstärkste Auslandsreisemarkt weltweit und in Europa mit Abstand der größte.
Türkei wieder stark im Trend Die wichtigsten Reiseziele der Deutschen lagen auch in den ersten acht Monaten von 2019 innerhalb Europas. Nach den Rückgängen in den letzten Jahren kehrten die Deutschen wieder verstärkt in die Türkei zurück. So legten die Reisen dorthin in den ersten acht Monaten des Jahres 2019 mit einem Plus von 14 Prozent überdurchschnittlich stark zu,
wogegen die Reisen nach Spanien nur um zwei Prozent anstiegen. Nicht im Trend bei den Deutschen lagen dagegen die Reiseziele Griechenland und Kroatien mit rückläufigen Besucherzahlen. Im Gegensatz dazu präsentierten sich die Niederlande und Polen, die mit einem Plus von fünf bzw. vier Prozent einen Besucheranstieg aus Deutschland im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen konnten.
Städtereisen boomen weiter Analog zum europäischen Trend zeigte sich auch bei den Auslandsreisen der Deutschen wieder ein star-
ker Trend zur Städtereise, die in den ersten acht Monaten 2019 ein überdurchschnittliches Wachstum von acht Prozent verzeichnete. Ebenfalls angestiegen sind die Sun-and-Beach-Urlaube mit einem Plus von drei Prozent. Dagegen zeigten Rundreisen mit einem Minus von vier Prozent einen klaren rückläufigen Trend. Auch der SommerBergurlaub oder Ferien auf dem Land waren im Rahmen von Auslandsreisen weniger beliebt.
Anstieg der Bahnreisen Bei der Wahl des Transportmittels setzten die Deut-
schen im Jahr 2019 bei Reisen ins Ausland vermehrt auf die Bahn (plus sechs Prozent). Auslandsreisen mit dem Flugzeug waren mit plus vier Prozent zwar schwächer, sind aber ebenfalls angestiegen. Das Wachstum bei Bahn und Flug ging auf Kosten der Straße.
Positiver Ausblick für 2020 IPK International prognostiziert für das Jahr 2020 ein Wachstum für die Auslandsreisen der Deutschen von zwei Prozent und damit eine Fortsetzung der positiven Nachfrage-Entwicklung nach Auslandsreisen.