Buchstaben-Tummelplatz mit sensationellem Ausblick: Das „Wortreich“ im Hotel Hochschober
Tausend Seiten und ein Bett
Wellness für die Synapsen: Bücher- und Literaturhotels liegen nicht nur voll im Trend, sondern auch ganz vorn in der Hitliste meiner Sehnsuchtsorte.
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ISBAELLA STRAUB TEXT KK, www.bigshot.at/Christian jungwirth, Rainer mairhofer, moritzhoffmann.com, peter just, alexander eugen koller, sandra eckhardt FOTOS
o werden Sie Ihren Urlaub verbringen?“ „Wer, ich?“ Erste Irritation. „Natürlich, Sie!“ „Aber welchen Teil von mir meinen Sie?“ An dieser Stelle lässt sich gut beobachten, wie sich hinter der Stirn des Gegenübers kleine Rädchen ergebnislos ineinander drehen. „Äh – wie bitte?“ „Also, es ist so“, antworte ich. „Meine Beine werden sich in Bad Aussee befinden. Mein Kopf aber ist mit Lawrence Osborne in Marokko, mit Mariana Leky im Westerwald,
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literaturhotels
mit Marion Poschmann in Japan, mit Leila Slimani in Paris und mit Joanna Bator in Polen. Denn ich verreise lesend. Oder lese verreisend, ganz wie Sie wollen.“ Stille. „Und meine Hände sind im luftleeren Raum dazwischen. Sie blättern die Seiten um, greifen nach einem anderen Buch, befühlen das Cover, wischen über das Display des Tablets, stöpseln die Kopfhörer in die Ohren, klicken auf das Hörbuch. Mein Herz ist einmal dort, wo die Beine sind; ein andermal, wo der Kopf ist. Fliegender Wechsel.“