Tipi - Magazin für die Familie - Winter/2021-22

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Mode & Pflege

Das organisierte Versprechen Ordnungscoach Desiree Schweiger hilft bei Chaos, etwa im Kleiderschrank, auf die Sprünge. Mit System und vielen praktischen Tipps bringt sie auch bei hoffnungslosen Fällen Ordnung ins Haus. von inez ardelt Als Ordnungscoach bringen Sie anderen bei, wie sie Ordnung halten können. Wie gehen Sie vor? Desiree Schweiger: Sobald ich von jemandem gebucht werde, lasse ich mir Fotos oder Videos schicken. Dann nehme ich gleich Ordnungshelfer, Boxen etc. zum Termin mit. Der erste Schritt vor Ort ist dann immer das Aussortieren. Da muss alles raus aus dem Kasten! Ohne das geht es nicht, denn wir alle haben meistens zu viel. Und vor allem jene, die schon Probleme mit dem Ordnunghalten haben. Im nächsten Schritt kategorisieren wir. Leute, die sehr viel Chaos haben, haben meistens ihre Sachen nicht in Kategorien geordnet. Nicht alle Schals sind auf einem Platz, nicht alle Spielzeugautos in einer Kiste. Dann schauen wir, wo die Sachen hinein sollen, und jetzt kommen Ordnungshelfer-Kisten ins Spiel. In die wird dann reinsortiert, damit alles einen fixen Platz hat. Der letzte Schritt – vor allem, wenn man nicht alleine wohnt und überhaupt, wenn man Kinder hat – ist das Beschriften! Da kann man natürlich auch Bilder, Zeichnungen oder Symbole verwenden.

Kleiderschränke wirken seit jeher anziehend auf Kinder – und auf Chaos. Desiree Schweiger hat Tipps und Strategien entwickelt, wie sich langfristig Ordnung herstellen lässt.

Gibt es auch Kategorien von Menschen, was die Ordnung betrifft? Und auch hoffnungslose Fälle? Es ist grundsätzlich bei jedem möglich. Ich arbeite da mit dem System einer Kanadierin, die hat die sogenannten „Clutter-Bugs“ erfunden. Das sind vier Ordnungstypen; welcher Typ man ist, wird vorher ausgetestet. Einerseits gibt es visuelle Typen, die alles sehen müssen und offene Schränke haben sollten, weil sie die Sachen sonst vergessen, wenn sie schön in einer Box weggeräumt sind. Oder eben nicht-visuelle Typen. Dann unterteilt sie noch, wie genau man sortieren will – da gibt es Makro- und

© Pexels (1), simply organized (4)

Das klingt so, als ob eines unumstößlich wäre: ein System zu finden! Ganz genau. Es ist immer das „Zu viel“ an Zeug, das Chaos begünstigt. Dann sagen die Leute, sie haben zu wenig Platz, doch in Wahrheit fehlt ein System. Man verliert den Überblick, wenn die Kategorien nicht zusammen sind. Dann kann ich ja gar nicht wissen, wo ich überall Schals habe, um bei dem Beispiel zu bleiben.

Mikroorganisatoren. Den „Makros“ reicht es, wenn sie alle Batterien in eine Box werfen, die „Mikros“ wollen die Batterietypen noch einmal genau sortieren. So ergeben sich die Typen. Der eine ist visuell und makro, der andere nicht-visuell und mikro usw. Das hilft mir extrem bei meiner Arbeit, denn mein Ordnungssystem kann natürlich nicht für alle passen. Das ist genau das, warum so viele scheitern, die es alleine probieren. Sie sehen tolle Pinterest- oder Instagram-Bilder – minimalistisch, wunderschön und zig

Boxen –, und wenn ich ein Typ bin, dem das zu blöd ist oder der Dinge vergisst, wenn sie in der Box drinnen sind, dann kann es nicht funktionieren. Wie schaut das bei Familien aus? Mit der Menge an Menschen in einem Haushalt steigt natürlich auch das Bedürfnis nach Ordnung! Wenig Zeit, viel Zeug und dadurch kleinerer Lebensraum. In diesem Gefüge muss man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen.

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