PZ02_28.01.2021

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SPORT & FREIZEIT

DIE VORFREUDE STEIGT

Goodbye, gutes altes Rienzstadion! von Patrick „ Patza“ Kirchler

Es ist bald Geschichte – endgültig und in weniger als 100 Tagen. Die wohl letzte echte „KultBaracke“ in der Profi-Eishockeyszene. Das letzte reine Stehplatzstadion, das Eishockey auf hohem Niveau bietet, hat bald ausgedient. Der „Eisplatz“, wie früher einfach gesagt wurde, kann auf eine überaus wechselvolle und umstrittene Vergangenheit zurückblicken. Wenn man chronologische Rückschau hält, erahnt man, wie viel Arbeit unzähliger Helfer in der Anlage steck(t)en. Ein Rückblick.

N

ach den ersten Jahren ohne Tribünen, dafür aber mit „Tante Rosas Hütte“ am Spielfeldrand, wurde 1958 der Trakt Richtung Rienzufer errichtet. Für lange Zeit sollte diese Einrichtung ausreichen, die Tribünen waren stets gut gefüllt und durch die Unterkellerung der Anlage fanden die Athleten ausreichend Platz. In den Drittelpausen reinigten Zuschauer und Funktionäre mit breiten Schneeschiebern den Platz, sogar Präsident Dr. Lüfter war sich nicht zu schade, als „Eismeister“ auszuhelfen! Die Botschaft ist klar...

Patrick „Patza“ Kirchler in seinem Element.

Ein legendäres Spiel von 1958.

DER BAU DER KUNSTEISANLAGE

Die nächste Zeitrechnung wurde 1970 eingeläutet: der Bau der Kunsteisanlage! Das Nationale Olympische Komitee unterstützte Stadionbauten und sicherte dem Verein einen Beitrag von 80 Millionen Lire (ca. 41.000 €) 48

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zu – bei Baukosten von insgesamt 120 Millionen Lire. Im Herbst 1976 wurde die erste elektronische Anzeigetafel installiert sowie zum ersten Mal ein hauptamtlicher Eismeister eingestellt. Der nächste „Akt“ begann schon 1981: Schon in diesem Jahr befand der damalige Präsident Schmidhammer, dass eine Überdachung der Anlage unerlässlich für eine erfolgreiche Tätigkeit des EV Bruneck sei. Ein Projekt wurde angekündigt! Was bis zur Eröffnung der Halle im November 1990 alles passierte, würde allein eine „Eiszeit“ füllen.

DER STREIT UMS „DACHL“

In der letzten Phase, als die Auflösung des EV Bruneck oder zumindest der Zwangsabstieg in die Serie B bevorstand, ging es vor allem darum: Sollte ein Neubau einer Eishalle an anderer Stelle angegangen werden, oder sollte die Überdachung am alten (um-

strittenen) Standort erfolgen? Der „Dachl“Bau an sich wurde bereits bei Baubeginn als Übergangslösung bezeichnet, davon waren die Gemeindeväter und Eishockeybewegung im Pustertal überzeugt. Aus heutiger Sicht beinahe ein Kuriosum der damaligen Tagespresse zu entnehmen, dass im Frühjahr 1988 ohne Gegenstimmen der Neubau eines Stadions beschlossen und die Leimbinder-Überdachung im Dezember 1988 als reine Übergangslösung präsentiert wurde.

SINNVOLL ODER NICHT?

Somit war mit dem Kraftakt im Herbst 1990 erstmal alles gut. 1996 wurde mit dem Bau des Südtrakts Platznot behoben und 2004 mit der Umstellung von Ammoniak auf Glykol auch ökologisch richtig gehandelt. Mit einer neuen Kabine, Licht- und Bandenanlage wurde zum damit letzten Mal richtig Hand angelegt am Rienzstadion. Jede bauliche Maßnahme war jedoch begleitet von Diskussionen, ob nicht jeder Euro (bzw. Lire) zu viel investiert, und ein Neubau nicht


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