PZ16_12.08.2021

Page 36

VEREINE & VEREINSLEBEN

MUSIKKAPELLE TOBLACH

200 Jahre und kein bisschen leise Das 200-Jahr-Jubiläum hat sich die Musikkapelle Toblach etwas anders vorgestellt. Kein Festkonzert, kein Jubiläumsfest, irgendwie gar nichts, was geplant war, dafür viel Improvisation, sich an die Gegebenheiten anpassen, verschieben, umorganisieren, absagen. Ein Programmpunkt wurde - ein bisschen zeitverzögert zwar, aber trotzdem - wie geplant durchgezogen: die Eröffnung der Musikmeile.

N

ormalerweise erstellen Musikkapellen Festschriften zu runden Jubiläen – so auch bei der Musikkapelle Toblach schon zweimal geschehen – nach 200 Jahren schien die Zeit aber reif für etwas Neues – und so entstand die Idee zur Musikmeile. Eine eigene Arbeitsgruppe Musikmeile zusätzlich zur Arbeitsgruppe „200 Jahre Musikkapelle Toblach“ setzte die Idee, die irgendwann vor zwei Jahren geboren wurde, in die Tat um. Mit Luis Seiwald fanden sie einen kongenialen Künstler-Partner, der ziemlich schnell eine Vorstellung davon hatte, wie die Musikmeile aussehen sollte. Gestartet wurde die erste Begehung wie es sich gehört am Schulplatz bei der Stele Nummer 1. Obmann Stefan Taschler enthüllte das Kunstwerk im Beisein des Künstlers und seiner Frau Barbara Seeber. Die Musikkapelle spielte den Marsch “Fanfarenklänge” von Julius Fucik. “Im Schritt – Marsch” ging es weiter zum Binta-Hof, dem Heimathaus des Gründers Sebastian Baur. Nachdem es aus den Anfängen leider keine Noten mehr gibt, hat Kapellmeister Sigisbert Mutschlechner Musik aus der Zeit gewählt, u. z. den ersten

Eröffnung des Festaktes vor dem neuen Probelokal, wo die erste Stele aufgestellt wurde.

Satz aus der Serenade in Es-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Originalbesetzung aus der Gründerzeit – 2 Trompeten, 2 Hörner, 2 Klarinetten, 1 Fagott – mutete dem zahlreich erschienenen Publikum doch etwas kurios an.

Beim Bintahof gab es ein tolles Konzert, das großen Anklang bei Gästen und Einheimischen fand. 36

PZ 16 | 12. AU G U ST 2021

DIE GESCHICHTE DER KAPELLE

Die zweite Stele hat die Geschichte der Musikkapelle als Schwerpunkt. Es würde jeglichen Rahmen sprengen, hier auch nur wenige Stationen aus der 200-jährigen wechselvollen Historie aufzuzählen. Moderatorin Michaela Grüner verwies für nähere Informationen auf die QR-Codes direkt auf den Stelen und auf die in deutscher und italienischer Sprache erschienene Begleitbroschüre „Auf der Musikmeile unterWEGs“, die sie zusammen mit der Toblacher Schlagzeugerin Elisabeth Rienzner geschrieben hat. Nicht unerwähnt sollen an dieser Stelle die fast lückenlose Chronik und die fast lückenlose Tätigkeit der Musikkapelle bleiben. Sogar während der Weltkriege und während der Corona-Pandemie hat der Klangkörper – wenn auch reduziert – musiziert. Die dritte Stele am Rathaus trägt den Titel „Verein & Dorf“ und hat die Organisationsstruktur der Kapelle zum Inhalt. An der Spitze steht der Obmann, ihm zur Seite ein siebenköpfiger Ausschuss, als 9. Mitglied kommt der Kapellmeister dazu. Der Aus-


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.