HDB – Die Bauindustrie
profitierte im Februar 2022 vom schwachen Vorjahresergebnis: Die Bauunternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten ein nominales Umsatzplus von 26,5 %, preisbereinigt ist dies ein Plus von 11 %. Der starke Anstieg ist überwiegend auf einen Basiseffekt zurückzuführen, im Februar 2021 ist der Umsatz um nominal 17 % bzw. real 14,7 % gesunken. Inzwischen schlagen die Folgen des UkraineKriegs durch.
BAUINDUSTRIE/STATISTISCHES BUNDESAMT/IFO-INSTITUT
DER MARKT IN ZAHLEN
Bau startet gut ins Jahr – jetzt drohen Probleme und Kurzarbeit
Im Februar 2022 profitierte die Bautätigkeit vom schwachen Vorjahr und der milden Witterung. Der Auftragseingang zeigt eine Abwärtsentwicklung: Für die ersten zwei Monate ergibt sich ein nominales Orderplus von 9 %, real ist dies ein Minus von 3,4 %. ie im Januar konnten die Bauunternehmen auch im Februar die vergleichsweise gute Witterung nutzen, um die (noch) hohen Auftragsbestände abzuar beiten«, kommentierte der Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie, TimOliver Müller, die Konjunkturindikato ren für die Bauwirtschaft. Im Februar hätten nur 39 % der im Rahmen des ifoKonjunkturtests befragten Bauunter nehmen über eine witterungsbedingte Behinderung geklagt, im vergleichbaren Vorjahresmonat waren hin gegen 64 % betroffen. In Summe ergäbe sich für Januar bis Februar 2022 ein Umsatzplus von nominal 23,5 %, real von 9,2 %. Die bis Februar hohe Bautätigkeit spiegelt noch nicht die aktuelle Situation wider. »Die durch den Ukraine Krieg verursachten Lieferengpässe und Preissteigerun gen bei Baumaterial sind hier noch nicht zu sehen. Die Ergebnisse unserer aktuellen Verbandsumfragen deuten
SIMONE M. NEUMANN
W »Wir stellen uns darauf ein, dass Unternehmen bald Kurzarbeit anmelden müssen.« Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
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aber auf Verzögerungen bei einzelnen Projekten hin, dies meldeten immerhin 70 % der Umfrageteilnehmer. Hinzu kommt, dass 30 % angaben, von Stornierungen betroffen zu sein. 40 % berichteten gar, dass der Auf traggeber sein Projekt erst einmal zurückgestellt hat. Für die kommenden Monate ist dies bedenklich. Wir stellen uns darauf ein, dass Unternehmen bald Kurz arbeit anmelden müssen«, betont Müller. Schon im Februar hätte sich die Nachfrage eher schwach ent wickelt: Die Bauunternehmen mit mehr als 20 Beschäf tigten meldeten – im Vergleich zum Vorjahresmonat – zwar ein nominales Orderplus von 8,6 %, real sei dies aber ein Rückgang von 4,3 %. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes sei der Auftragseingang auch im Vergleich zum Vormonat gesunken, und zwar um 2,7 %. Für die ersten zwei Monate ergibt sich ein nominales Orderplus von 9 %, real sind das – 3,4 %. t
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