Aktuell
Sterzing
Polemik rund um den Abwassertarif In der Haushaltssitzung in Ster- verweist auf die Führungskosten, zing, die Anfang Dezember ver- die seiner Meinung nach dafür vergangenen Jahres abgehalten wur- antwortlich sein könnten. „Ob es de, wurde wie berichtet u. a. über weitere, gemeindeinterne Gründe dafür gibt, weiß allerdie Erhöhung des Abwassertarifs diskudings nur die Gemeintiert. Auf Nachfrage de selbst“, echauffiert von SVP-Gemeindesich Graus und gibt sich empört über die rat Werner Graus, der „Dreistigkeit des Bürdie Erhöhung heftig kritisierte, begründegermeisters“: „Wenn ein Bürgermeister den te Bürgermeister PeGemeinderat mit Unter Volgger die Tarifänderung mit einer Inwahrheiten abspeiBürgermeister Peter Volgger: vestition der Bezirks- „Werde gegebenenfalls gegen sen will, ist das allergemeinschaft in Höhe Verleumdungen vorgehen.“ hand! Er drückt davon 230.000 Euro. mit seine GeringschätDas Land habe zwar zung der gewählten einen finanziellen Beitrag in Aus- Vertreter und damit der Bevölkesicht gestellt, dessen Höhe aller- rung aus. Auf Grundlage von faldings zu diesem Zeitpunkt noch schen Tatsachen erhöht er den finicht feststünde. Sollte der Beitrag nanziellen Druck noch weiter, dem wie erwartet einlangen, werden viele Bürger ohnehin schon ausgedie verrechneten Erhöhungen im setzt sind“, so Graus, der von BürFolgejahr wieder gutgeschrieben, germeister Volgger Worttreue und so Volgger. „Mit offenkundig fal- eine Senkung der Abwasserkosten schen Behauptungen seitens des im nächsten Jahr fordert. Bürgermeisters sah sich der Ster„Werde gegebenenfalls zinger Gemeinderat in der Sitzung gegen Verleumdungen vom 2. Dezember 2020 konfronvorgehen“ tiert“, kommentiert Graus in einer Aussendung diese Aussagen Den Vorwurf, den Gemeinderat und argumentiert damit, dass „die falsch informiert zu haben, lässt Bezirksgemeinschaft Investitions- Bürgermeister Peter Volgger nicht kosten an der Kläranlage stets mit auf sich sitzen und erklärt, gegen Rücklagen“ decke. Auch für be- derartige Verleumdungen gegesagte Investition würden die Mit- benenfalls vorgehen zu wollen. Im tel aus diesem Topf verwendet. Rahmen der Gemeinderatssitzung „Die Investitionskosten waren und Anfang Dezember sei der Gemeinsind also weder in der Vergangen- derat genauestens über den Stand heit noch für 2021 in der Kosten- der Dinge informiert worden. Dass aufstellung enthalten, die den Ge- Investitionen stets mit Rücklagen meinden jährlich als Grundlage für der Bezirksgemeinschaft getätigt die Berechnung des Abwassertarifs worden seien, entspreche nicht übermittelt wurde“, so Graus, der den Tatsachen, zeigt sich der Bürin der Gemeinderatssitzung Ende germeister verärgert. Über diese Dezember auf diesen Umstand hin- Möglichkeit sei nämlich erstmals wies. Der SVP-Fraktionär sieht die auf einem Bürgermeistertreffen Gründe für die Erhöhung der Ab- mit dem damaligen Bezirkspräsiwassertarife an anderer Stelle und denten Karl Polig gesprochen wor-
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Erker 02/21
Aufgrund fortlaufender Erneuerungen der Anlage nach 20 Betriebsjahren wird eine Investition in Höhe von 230.000 Euro notwendig.
den. Aber auch unter Verwendung licherweise 70 Prozent bei. Nachder Rücklagen müssten diese wie- dem jedoch nicht sicher war, ob der aufgestockt werden, um un- oder wann der volle Betrag einlanvorhergesehene Kosten decken zu ge, wurde der Haushalt ohne diekönnen. Die Kosten, wie Abwas- sen Beitrag geplant; die Bezirksser-, Trinkwasser- oder Müllgebüh- gemeinschaft bezifferte zu dieren, müssen laut Gesetz vom End- sem Zeitpunkt die zu belastende Gesamtsumme mit verbraucher getragen rund 600.000 Euro. werden. Die GemeinWie Bürgermeister den haben hier wenig Volgger erklärt, habe Spielraum, denn die man acht Tage nach Höhe der Gebühr muss der Haushaltssitzung, sich im Bereich zwialso am 10. Dezemschen 90 und 100 Prozent der Kosten beweber, von der Bezirksgen. Die vorgenommegemeinschaft eine neue Kostenaufstelne Tariferhöhung bei Werner Graus: „Wenn ein der Abwassergebühr Bürgermeister den Gemein- lung erhalten, in welliege daher im rechtlich derat mit Unwahrheiten cher der Investitionsfestgelegten Rahmen. abspeisen will, ist das albeitrag ausgeklamlerhand!“ Zudem dürfe man nicht mert war, mit der Bevergessen, dass gleichzeitig die gründung, dass diese Kosten vom Trinkwassergebühr gesenkt wor- Rücklagenfonds abgedeckt würden sei, so Volgger. den. Somit würde für das Jahr „Nachdem die Gemeinde Sterzing 2021 eine Überdeckung der KosAnfang November von der Bezirks- ten vorliegen, sofern sich diese gemeinschaft darüber informiert im Laufe des Jahres nicht erhöhen worden war, dass beim Betrieb der und für das Jahr 2021 eine RückKläranlage aufgrund von Instand- erstattung vorgenommen werden haltungsarbeiten mit einer Kosten- müsse. Dies sei allerdings mit eierhöhung von rund 157.000 Euro nem hohen bürokratischen Aufzu rechnen sei, ist es im Hinblick wand verbunden, auch sei es laut auf die Genehmigung des Haus- Gemeindeaufsicht nicht möglich, halts, also zum letztmöglichen Ter- die Tarife neu zu definieren. Ebenmin, notwendig geworden, eine falls nicht möglich sei es laut derTariferhöhung vorzunehmen“, er- zeitigem Stand, die zu hoch angeklärt Bürgermeister Volgger. Für setzten Gebühren für ein anderes die Kläranlage sei eine Investitions- Jahr zu verrechnen, erklärt Bürgersumme von 230.000 Euro einge- meister Volgger abschließend. at plant worden, das Land steuert üb-