Mama! Heute ist immer noch dein Tag. Und wir schicken unsere Grüße zu dir in den Himmel! Mit der Liebe in unseren Herzen wirst du immer mit uns gehen.
Zum 17. Jahrestag
Helene Volgger geb. Obex Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 25. Oktober um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt‘s Gott. In Liebe deine Familie
1. Jahrestag
Maria Rainer verh. Braunhofer * 09.03.1935 † 31.10.2019
Das Jahr ist vergangen, aber unsere Trauer nicht. Du bist von unserer Seite gegangen, aber aus unseren Herzen nicht. Was wir mit dir verloren, das versteht so mancher nicht, nur die, die wirklich lieben, wissen, wovon man spricht. Traurig stehen wir oft an deinem Grab. Niemand kann uns wiedergeben, was wir verloren haben!
Recht haben in Coronazeiten „Bad News are good News.“ So lautet ein geflügeltes Wort und meint: Wir sind für Negativ-Nachrichten viel empfänglicher. Und wir merken sie uns leichter. Ein Beispiel aus den ersten Seiten der Bibel: Adam und Eva sind im Garten Eden. In der Mitte dieses Gartens der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Den kennen wir, schließlich war das der „verbotene Baum“, mit dem das ganze Elend seinen Anfang nimmt – „Bad News“ eben. Liest man im Buch Genesis die entsprechende Stelle nach (Kapitel 2, Vers 9), ist jedoch von zwei Bäumen die Rede. Man erinnert sich nicht so leicht an diesen zweiten Baum, denn er ist nicht verboten. Es ist der Baum des Lebens. Gott will Adam und Eva vom Baum des Lebens zu essen geben – sie würden leben. Doch wie die Geschichte ausgeht, wissen wir: Sie essen vom falschen Baum, vom Baum der Erkenntis von Gut und Böse. Diesen Baum – man könnte ihn auch den „Baum des Rechthabens“ nennen. Seit Adam und Eva steckt es in uns: Wir haben recht! Nicht erst seit der Coronakrise gibt es fruchtlose Rechthabereien zu Fragen, auf die es keine sichere Antwort gibt. Ich kann mich an einen Samstagnachmittag erinnern: Ich war vielleicht zwölf Jahre alt und mit meinem besten Freund unterwegs: Das Wetter war wunderbar, wir hatten einen Hof voller Möglichkeiten zu spielen und einige vielversprechende Stunden Zeit. Aber wir verwendeten diese Zeit darauf, Recht zu haben. Wir argumentierten hin und her und versuchten, den anderen vom eigenen Standpunkt zu überzeugen. Ich weiß nicht mehr, worum es ging in unserer Rechthaberei – aber ich kann mich noch an den Geschmack erinnern, den diese Diskussion hinterlassen hat. Schal. Bitter. Am Ende war nur Ärger über den anderen da. So schmeckt die Frucht vom Baum der Erkenntnis. Diese Frucht vergiftet Beziehungen und bringt letztlich den Tod. Das klingt schräg – haben doch die Kategorien „richtig“ und „falsch“ heute einen so hohen Stellenwert. Doch „richtig“ und „Recht haben“ ist nicht dasselbe. Das Buch „Die zwei Bäume“ von Esther Baumann vertieft diesen Gedanken und hat mir beim Lesen gar einige Aha-Effekte beschert. Wer hingegen vom Baum des Lebens isst, überlässt Gott das Urteil, maßt sich nicht an, selbst richten und rechten zu müssen. Wer mit dieser Einstellung unterwegs ist, hat mehr vom Leben. Der Dichter Eugen Roth hat es auf den Punkt gebracht: Im Alter werden Freunde selten; Drum, die du hast, die lasse gelten! Recht kannst du manchmal leicht behalten, Doch nicht den Freund, den guten, alten!
Wir vermissen dich! In Liebe denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 1. November um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. In Liebe deine Kinder mit Familien
Josef Augsten, Pfarrer von Trens und Pfarrseelsorger von Mauls und Stilfes Erker 10/20
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