9 INTRABRAND
Bei welchen Marken gibt es die stärksten Rivalitäten unter den einzelnen Händlern, was die Preisnachlässe betrifft?
Wer lässt die Hosen runter?
F
eind, Erzfeind, Parteifreund: So lautet ein viel zitiertes Bonmot. Auf die Kfz-Branche legt könnte man die Steigerung auch mit „Feind, Erzfeind, Markenkollege“ unterschreiben. Denn Kunden verstehen es oft ausgezeichnet, Händler B beim Preis so runterzuhandeln, dass Händler A nicht mehr mithalten kann oder will – obwohl er dem Kunden zuvor schon stundenlang das Auto erklärt und Probefahrten erlaubt hatte. „Intrabrand-Wettbewerb“ heißt die Rivalität unter Markenhändlern in der Fachsprache: Und sie ist, wie Dr. Konrad Weßner, der Geschäftsführer von puls Marktforschung in Schwaig bei Nürnberg, immer wieder betont, in Österreich deutlich a usgeprägter als in Deutschland. Doch kommen wir zu den Zahlen: Die oberste Gra-
„Der Jungwagenverkauf wird zu wenig unterstützt.“ Audi fik zeigt, dass 62 Prozent der österreichischen Markenhändler einen intensiven Intrabrand-Wettbewerb beklagen, bei 27 weiteren Prozent ist er mittelgroß. Die Zahlen haben sich (wie die unterste Grafik zeigt) im Verlauf der vergangenen Jahre nicht wesentlich geändert.
Honda-Händler sind am zufriedensten Interessanterweise stehen heuer jedoch andere Marken am Beginn und Ende jener Tabelle mit dem höchsten bzw. geringsten Wettbewerb: Beklagten im Vorjahr Mazda, Fiat und Volkswagen die höchsten Rabatte unter den Kollegen, so sind es heuer Audi, Volvo und Alfa Romeo. Hingegen fühlten sich heuer die Honda-Händler am wohlsten; 2019 waren es ihre Kollegen von Dacia gewesen. • (MUE)
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HÄNDLER Radar 2020
Das Feilschen um Prozente beim Neuwagenverkauf hat in Österreich lange Tradition: Das zeigt sich in diesen 3 Grafiken, die in der Branche sicher für Gesprächsstoff sorgen werden (und an den Stammtischen ebenso)