Teilnehmer*innenverzeichnis / List of participants sieht seine Arbeit als eine sich ständig wandelnde Baustelle. „Absorption“ schafft eine Situation, in der wir den Boden nicht nur erleben, sondern ihn zugleich für unsere eigenen Projekte mit nach Hause nehmen können. Asad Raza is an American artist, writer and producer. His artistic practice combines human and non-human beings, who often inhabit or create intimate settings, which he invites the audience to experience. Raza conceives of exhibitions as metabolic zones of activity in which he constructs dialogues and scenarios, rejecting disciplinary boundaries. His installations and works have been shown at New York’s Whitney Museum of American Art, the Rockbund Art Museum in Shanghai, Frieze Projects London, Chiesa di San Paolo Converso in Milan, the Lahore Biennale, and the International Film Festival Rotterdam, among others. Raza’s recent works seek to reconsider the different ways in which objects and living entities dwell in space, producing conditions for a world to come into being. “It is perhaps time, in order to stress this point, to stop speaking about humans and to refer instead to terrestrials (the Earthbound), thus insisting on humus and, yes, the compost included in the etymology of the word ‘human’”, Latour writes in “Down to Earth”. Following these thoughts, Raza’s installation “Absorption”, which was first presented as the 34th Kaldor Public Art Project in Sydney, creates a fertile “neo-soil” out of the waste of industrial production. He introduces soil as a medium of new growth and of community building and sees his work as an endlessly changing construction site. “Absorption” creates a situation, a space without exteriority, in which we can not only experience the soil, but take it home for our own projects.
Tomás Tomás Saraceno ist ein argentinischer Architekt, PerformanceSaraceno und Installationskünstler. Er lebt und arbeitet in Berlin. In seiner künstlerischen Praxis verbindet er Erkenntnisse aus Kunst, Natur- und Sozialwissenschaften. Seine schwebenden Skulpturen, Gemeinschaftsprojekte und interaktiven Projektionen verorten sich an den Übergängen dieser unterschiedlichen Welten und erforschen neue, nachhaltige Wege zum Bewohnen und Wahrnehmen unserer Umwelt, insbesondere der Atmosphäre. Saracenos tiefgehendes Interesse an Spinnen und ihren Netzen führte zur Gründung des Arachnophilia-Teams innerhalb seines Studios: Er war der Erste, der Spinnennetze – als den natürlichen Lebensraum von Spinnen – scannte, rekonstruierte und künstlerisch neugestaltete. Saraceno besitzt die einzige dreidimensionale Spinnwebensammlung der Welt. Im Gropius Bau inszeniert er die vorhandenen Spinnennetze mithilfe einfallender Lichtstrahlen. Vor Pestiziden geschützt und vor dem Aussterben bewahrt, haben die Spinnen die Räume im Gebäude bereits lange vor dem Aufbau der Ausstellung okkupiert. Die Spinnennetze sind ihre Häuser und wir sind ihre Gäste – wie wir auch Gäste des Planeten sind. Die durch das Tageslicht sichtbar werdenden Webungen laden ein, über sympoietische Zukünfte nachzudenken – und schärfen den Blick für Verbindungen zwischen Lebendigem und Nicht-Lebendigem. 39