Down to Earth love. Her speculations are performed in audio-visual, immersive environments. Soin’s art is shown at exhibitions such as at the Serpentine Gallery in London or the HKW in Berlin and she is part of the curatorial team of the Momenta Biennale 2021 in Montréal. Soin is currently Writer-in-Residence at the Whitechapel Gallery in London, and has spoken on various themes such as Afro-Asian Futurism or the question of whether the arts can affect climate change. For “Down to Earth”, Himali Singh Soin will present the collaborative work “Boatness” (2020) together with David Soin Tappeser as an instructional performative practice of self-reflection and healing.
Joulia Joulia Strauss ist Künstlerin, Aktivistin und Multimedia-Bildhauerin. Strauss Sie wurde in der Sowjetunion im Volk der Mari geboren, einer der letzten indigenen Kulturen Europas mit einer schamanistischen Tradition, und lebt in Berlin und Athen. Ihre Skulpturen, Gemälde, Performances, Zeichnungen und Videos waren unter anderem in Einzel- und Gruppenausstellungen im Pergamonmuseum, im Gropius Bau, in der Tate Modern, auf der Tirana Biennale, im Stedelijk Museum Amsterdam, auf der Athens Biennale, der Kyiv Biennial, der Moscow Biennale, im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe und auf der documenta14 zu sehen. Strauss ist Gründerin und Organisatorin der Avtonomi Akadimia in Athen. Im Rahmen von „Down to Earth“ wird sie in einer dreißigtägigen Zeremonie indigenen Aktivist*innen mit Skulpturen, Aktionen, Lectures und Workshops gedenken. Strauss’ Leben spielt sich in der Regel an den Peripherien ab, wo die lebbaren Welten entstehen oder verteidigt werden. Dort entstand auch der Film über indigene „Practices of Grounding“, an dem sie aktuell arbeitet. Ihr Credo lautet: „Wir ehren die indigenen Kulturen, indem wir uns transformieren.“ So verwandeln sich die Artefakte des Films für vier Wochen in eine Umgebung für Transformationen: Im Ausstellungszusammenhang erleben die Besucher*innen eine Dschungel-Dieta, wie sie im Amazonas gefilmt wurde, einen Workshop für Kampfkünste aus Kambodscha sowie überlieferte und rekonstruierte Hymnen und Notationssysteme der europäischen Indigenen vor unserer Zeit in Griechenland. Deren Musik spielt Strauss auf einer altgriechischen Lyra und erklärt sie mit Hilfe einer filigranen Skulptur. Begleitet werden die Texte, Zeichnungen und rituellen Attribute des Ausstellungsraums von einem vierwöchigen Akademieprogramm. Die Avtonomi Akadimia ereignet sich normalerweise in dem öffentlichen Garten Akadimia Platonos in Athen, wo Platon vor fast 2.500 Jahren gelehrt hat. Im Rahmen der Ausstellung wird die Avtonomi Akadimia zum ersten Mal in Berlin stattfinden. In diversen Workshops und Vorträgen werden Schaman*innen, Meister und Curanderos, Klimaforscher*innen, Philosoph*innen und Künstler*innen gegensätzliche Formen des Wissens hybridisieren und eine indigenisierte Akademie als das down-to-earth des Europäischen Bildungssystems hervorbringen.
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