DER Mittelstand. 05/20

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DER MITTELSTAND. 5 | 2020

Starke Frauen, starker Mittelstand

„Es geht immer um morgen“ Menschen bewegen und befähigen, die Gesellschaft und unsere Zukunft aktiv mitzugestalten, das sind die Ziele der Bertelsmann Stiftung. Im Interview spricht Vorstandsmitglied Dr. Brigitte Mohn über ihre Vorbilder, Frauenförderung und Unternehmertum.

mitgestaltet werden muss. Es geht immer um das Morgen. Wie kann man etwas besser machen? Wem dient es? Und die Beantwortung der Frage: Habe ich am Ende des Lebens mich und meine Möglichkeiten richtig für andere mit eingesetzt?

Was ist Ihre persönliche Motivation? Was treibt Sie täglich an? Es ist der Wunsch, Lösungen im Sinne der Gesellschaft zu finden. Probleme nicht als unüberwindbar resignierend wahrzunehmen, sondern als Chance für Veränderung, die von vielen getragen und

Sie sind in der sechsten Generation der Eigentümerfamilie. Was bedeutet das Unternehmertum für Sie? Unternehmertum bedeutet für mich, wirtschaftliche, gesellschaftliche und/oder ökologische Probleme innovativ und kreativ in der Lösungsgestaltung anzugehen, Märkte in den Trends zu erfassen und Chancen für Veränderung in den Gesellschaften auch im politischen Raum mitzugestalten. Dazu bedarf es einer strategischen Vision, wohin man sein Unternehmen und die Gesellschaft langfristig entwickeln will. Es ist verbunden mit einer sehr hohen Verantwortung. Wie ermutigen Sie Frauen, sich für den unternehmerischen Weg zu entscheiden? Ich versuche, ihnen bei allen Gelegenheiten zu sagen, dass sie den Mut haben sollen, den Weg ins Unternehmertum zu gehen. Insbesondere junge Frauen muss man ermutigen, dass sie ihren eigenen Weg finden, bei sich bleiben und authentisch ihre Kompetenzen ein-

Foto: © frittipix von www.stock.adobe.com

D

ER Mittelstand.: Welche Eigenschaften haben Sie von Ihrer Mutter und Ihrem Vater vererbt bekommen, und welche Akzente setzen Sie heute in der Bertelsmann Stiftung? Dr. Brigitte Mohn: Ich bin wahrscheinlich ein „guter Mix“ meiner Eltern geworden, bestehend aus angeborener Neugierde für alles Neue, Optimismus als Basis, Vertrauen in die Entwicklungsfähigkeit von Menschen, eine gesunde Portion Hartnäckigkeit für das Erreichen von Zielen und Sensibilität für Menschen. Ich glaube, das übergreifende Systemdenken, das Finden neuer unternehmerischer Lösungen für gesellschaftliche Probleme, ist einer meiner Akzente. Zudem gebe ich den Mitarbeitern viel unternehmerische Freiheit in der Stiftung.

Wer ist Ihr persönliches Vorbild? Papst Franziskus, Arun Meira, CEO von HelpAge International, Tharman Shanmugaratnam, Senior Minister for Social Policies in Singapore, Gerald Hüther, ein deutscher Neurobiologe, mein ehemaliger Doktorvater Prof. Josef Häußling in Witten-Herdecke, der Tennislehrer meines Sohnes und sicher auch mein Vater. Viele, die ich im Leben getroffen habe und kennenlernen durfte. Mich beeindrucken immer die Menschen, die eine persönliche und menschliche Tiefe haben, reflektiert in sich ruhen und nicht die große Bühne brauchen, um sich unter Beweis zu stellen und Erfolg zu zeigen.


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