RALF WINTER (2)
Der Grundriss des Bauwerks ist der Grundstücksform folgend als leicht abgewandeltes Dreieck in den Abmessungen von 50 m x 50 m x 50 m mit teilweise runden Ecken entworfen.
System- und Sonderschalungen zu einem Dreieck kombiniert t ULMA – Im Industriegebiet »Tränke« in Stuttgart-Degerloch entsteht die neue
Zentrale der Gustav Epple Bauunternehmung als ästhetisch exklusiver dreiecksförmiger Neubau. Für eine präzise Realisierung der monolithischen Außenwandkonstruktion aus 60 cm starkem Dämmbeton vertraute Epple auf Schalungslösungen von ULMA Construction aus Rödermark. Dabei war die Herstellung der schrägen, außen abgestuften und innen glatten Wände des Erdgeschosses individuelles Charakteristikum und bautechnisches Novum zugleich. Schlüssel zum Erfolg auch weiterer Bauanforderungen waren ein Mix aus maßgenauen Sonderschalungselementen und bewährten Systemschalungen sowie die konstruktive und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Epple und ULMA. Der Grundriss ist der Grundstücksform folgend ein abgewandeltes Dreieck mit erst runden und dann rechtwinkligen Ecken. Die ästhetisch und energetisch gleichermaßen hochwertige Fassade wird, ohne weitere Verwendung künstlich hergestellter Dämmstoffe, mit einer auf den Dämmbeton aufgebrachten Holzstruktur hergestellt. Eine bauliche Reminiszenz an die Wurzeln des 1909 als Zimmerei gegründeten Unternehmens. Im Innenraum werden puristisch anmutende Materialien wie Sichtbeton, geschliffene Betonböden und Holzoberflächen eingesetzt. Auf drei Geschossen mit einer Fläche von 4 300 m² entstehen überwiegend offene Bürostrukturen. Konferenz- und Veranstaltungsbereiche, ein Betriebsrestaurant sowie ein »Vita-
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Campus« ergänzen die Büroflächen. Ein Atrium sorgt für Luftigkeit und verbindet als Erschließungspunkt alle Geschosse. Das Untergeschoss bietet Raum für Tiefgarage und Haustechnik wie Wärmepumpe, Blockheizkraftwerk und Eisspeicher. Für den Entwurf des Gebäudes zeichnet das Stuttgarter Architekturbüro Ackermann+Raff verantwortlich. Die Erstellung des Rohbaus erfolgte bis Dezember 2020.
Dreieck mit schrägen Ecken Die komplexeste Anforderung der Baumaßnahme war die Herstellung der 60 cm starken schrägen Leichtbetonwände des Erdgeschosses, die innen glatt, nach außen aber abgestuft sind und hier die für das Gebäude charakteristische Holzstruktur aufweisen. »Dies war bau- und schalungstechnisch ein absolutes Novum, das wir nur mit einem Partner lösen konnten, der über dezidierte Kenntnisse im Sonderschalungsbau sowie über das besondere Druckverhalten von Leichtbeton verfügt«, erläutert Dusan Koluvija, der bei Gustav Epple für das Prestigeobjekt verantwortliche Bauleiter. Leichtbetone unterscheiden sich von normalen Betonen im Wesentlichen durch ihre Trockenrohdichte und erfordern daher besonderes Schalungs-Know-how. Im Unterschied zum Normalbeton, bei dem die Trocken-