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Erker Jahrgang 33 - Mai 2021

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Bahnwärterhäuschen als Albergo Diffuso PFLERSCH

GESCHICHTE

EISHOCKEY

Staubige Abbaupläne

Die Pest im Wipptal

Schwierige Saison



Nächster Redaktionsschluss:

17.05.21

Inhalt Politik Pflersch: Abbaupläne wirbeln Staub auf..........................................18 Freienfeld: Abschlussrechnung genehmigt......................................24 Pfitsch: Gefahrenzonenplan vorgestellt............................................28

12 Albergo Diffuso

am Wipptal Radweg Architekturstudenten von Wittfrida Mitterer haben sich im vergangenen Jahr mit der Instandsetzung der historischen Bahnwärterhäuser zwischen Brenner und Franzensfeste befasst. Ideenreich. Kreativ. Gestaltungsfreudig. Als Albergo Diffuso könnten sie bald schon einer neuen Funktion zugeführt – und so vor dem Verfall gerettet werden.

Wirtschaft Wipptal: Grenzüberschreitender Austausch.......................................9 Pfitsch: Projekt Biogasanlage wird vorgestellt..................................26 Bauernbund: Bekenntnis zu Nachhaltigkeit.....................................31 Gesellschaft Titelgeschichte: Tunnelwatching, Naturoase und Drehcafé..............12 Vinzenzverein: Helfer in der Not......................................................35 Weißes Kreuz: Langjährige Mitglieder geehrt..................................36 Kultur Wipptal: Die „sterbenden Läuf der Pestilenz“.................................40 Geschichte: Sprachforscher Joseph Thomas Haller – Teil 2..............46 Serie: Die Kirche zum hl. Jakobus d. Ä. in Thuins.............................49 Pagine italiane Comune di Val di Vizze: Risoluzione per impianto Biogas..................50 Comune di Brennero: Stefania De Bettin nuova assessora.................51 Cultura: La segheria “SAILA” ...........................................................54 Nuoto: Campionati italiani a Maso della Pieve...................................57 Sport Broncos: Erfolgreiches Ende einer holprigen Saison.........................58 Sledge Hockey: Meistertitel für Nils Larch........................................60 Schwimmen: Medaillenflut für Polisportiva Sterzing........................63

18 Staubige Abbaupläne

58 Holprige Saison 70 Vision 2021

Erker-Extra Bauen & Sanieren.......................................................................... 64 Rubriken Leserbriefe....................................................................................... 4 Laut §............................................................................................ 28 Tourentipp des Monats.................................................................. 62 Jahrestage..................................................................................... 82 Aus der Seelsorgeeinheit................................................................ 86 Gemeinden.................................................................................... 87 Impressum..................................................................................... 87 Unterhaltung................................................................................. 88 Veranstaltungen............................................................................. 90 Leute ............................................................................................. 91 Rezept........................................................................................... 91 Kleinanzeiger................................................................................. 92 Sumserin........................................................................................ 94 Vor 100 Jahren.............................................................................. 95 Erker 05/21

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Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser, Radfahren ist trendy. Weite Teile des Landes sind heute durch Radwege erschlossen. Die Initiative „Südtirol radelt“ regt – ganz im Sinne der Volksgesundheit – Bürger dazu an, das Auto in der Garage zu lassen und sich auf den Drahtesel zu schwingen. Die Umwelt freut’s, den Körper auch. Der Vinschgau-Radweg, der Pustertal-, Eisacktal- und Etschtalradweg – jedes Jahr strampeln sich mehr Pedalritter darauf ab. Schade nur, dass es auf Nordtiroler Seite noch immer keine direkte Anbindung des Wipptal-Radweges an das Inntal gibt und so auch Radfahrer von München über den Brenner bis nach Verona eine durchgehende Route hätten. Die Eisenbahn hat es schon vor über 150 Jahren geschafft, über den Brenner zu schnaufen, fährt in wenigen Jahren auch darunter durch. Zwei Autorouten führen ebenfalls über den Brenner. Da sollte es im 21. Jahrhundert doch eigentlich auch für Radfahrer eine eigene Trasse geben. Interreg lässt grüßen! Nun: Die heute noch am Brenner endende Radroute durch das südliche Wipptal könnte unabhängig davon bald schon zu einer der attraktivsten im ganzen Lande werden. Dann nämlich, wenn einige der als „Albergo Diffuso“ geplanten Projekte für die historischen Streckenwärterhäuschen entlang der Radstrecke Wirklichkeit werden. Vielleicht regt ja auch unsere Titelgeschichte dazu an. Neugierig? Lesen Sie selbst, was sich aus verfallenden Bahnwärterhäuschen aus der k.u.k.-Zeit alles machen ließe. Spannend allemal.

Standort Bezirksaltenheim

den Prozess aktiv mitzuwirken und die Ideen der Wipptaler Bürger zu vertreten.

Im Hinblick auf die verschiedenen Pressemitteilungen zum geplanten Bezirksaltersheim Wipptal möchten wir als Bürgerwerkstatt eine Stellungnahme abgeben. Denn die Informationen, die in der Öffentlichkeit kommuniziert wurden und auf dem der gegenwärtige Fokus liegt, beschränken sich auf die Standortsuche und die Bauweise (Modulbauweise), aber wir vermissen ein visionäres und zukunftsträchtiges Konzept, das u. a. folgende Inhalte berücksichtigt: - Definition der Zielgruppen für die nächsten Jahrzehnte, - Konzept, das zukünftigen Bedürfnissen der Zielgruppen gerecht wird, - interdisziplinäres Gremium mit Vertretern der Interessensgruppen und Fachexperten, - städtebauliche Integration und neue innovative Wohnformen (autonomes Wohnen, Struktur für Demenzkranke, Pflegebedürftige ...), die besonders die Standortfrage als große Herausforderung stark beeinflussen, - offene Struktur, sowohl baulich als auch inhaltlich, die eine Vernetzung zwischen Bürgern und der Zielgruppe erlaubt. Uns, der Bürgerwerkstatt, ist bewusst, dass die Zeit drängt. Gerade deshalb muss das Großprojekt mit voller Verantwortung und unter Berücksichtigung der vorher genannten Aspekte hinterfragt werden. Gerne stehen wir zur Verfügung, im anstehen-

Die Stimmen, wonach eine Standortverlegung des Seniorenwohnheimes von der Stadt in die Peripherie von Sterzing erfolgen soll, sorgen für große Verunsicherung unter der Bevölkerung. Grund dafür ist die Entscheidung des Ausschusses der Bezirksgemeinschaft, sich die Zeit zu nehmen, das bereits bestehende Projekt, an dem die Vertreter der Wipptaler Gemeinden und der Bezirkspräsident der vorigen Periode – sprich in den letzten fünf Jahren – gearbeitet haben und das kurz vor der Realisierung stehen könnte, neu zu überdenken. Dabei ist zu beachten, dass - der derzeitige Standpunkt in absoluter Nähe zum Krankenhaus und zur ambulanten Hauskrankenpflege aus medizinischer Sicht zahlreiche Vorteile bietet; - die Nähe der St.-Margarethen-Kirche für viele Bewohner des Seniorenheimes einen hohen Wert darstellt, indem sie Messen besuchen und Beichtmöglichkeiten nutzen können; - ein Teil des Bezirksaltenheimes erst vor wenigen Jahren unter hohem Kostenaufwand neu erbaut wurde und nunmehr vervollständigt werden soll; - man europaweit versucht, ältere Menschen so nah wie möglich an bestehenden Zentren und nicht in der Peripherie anzusiedeln; - sämtliche Gemeinden in die über fünf Jahre sich erstreckende Planungsphase stets eingebunden waren; - die derzeitige Umsiedlung der Bewohner des Altersheimes in das „Not- und Übergangsquartier Pulvererhof“ mit hohen Kosten verbunden und allein unter dem Gesichtspunkt einer möglichst raschen Umsetzung gerechtfertigt ist.

(Erker 04/2021)

DIE MAI-FRAGE Halten Sie die Einführung des TED Corona-Pass-Südtirol für sinnvoll?

ERGEBNIS APRIL Sollte es in Südtirol künftig ein Bettenstopp geben? ONLINE ZAHLEN

ZUGRIFFSZAHLEN: 1. – 25.4.21

nein 24 %

ja 76 %

Chefredakteur

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Bürgerwerkstatt Sterzing

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!

SEITENAUFRUFE: 108.544 LIKES auf Facebook: 3.975


Abgesehen von der Tatsache, dass sich eine neue Führung mit Recht die Zeit nimmt, sich das Projekt genauer anzuschauen und auch die heimische Wirtschaft fördern möchte, ist die plötzliche Veränderung des Standortes, von der viel gesprochen wird, aber es keine offizielle Bestätigung gibt, ein nicht nachvollziehbares Novum, das jetzt auf dem Tisch liegt. Im Visier steht ein Grundstück im Süden der Stadt, am Siedlungsrand von Sterzing und zwar in südlicher Richtung des Eurospar-Einkaufszentrums. Ein Grundstück, das derzeit noch als touristische Zone ausgewiesen ist und bereits seit einiger Zeit im Mittelpunkt der politischen Aufmerksamkeit steht. Ein Seniorenwohnheim an einem Verkehrsknotenpunkt (Lärmbelästigung) und noch dazu in der Peripherie wirft eine Reihe von offenen Fragen auf. Laut dem Europäischen Heimleiterverband – EAN – sind Lebensqualität und Wohnqualität gemeinsam mit hoher Präsenz an sozialen Beziehungen und Empathie in der Betreuung und Pflege die ausschlaggebenden Kriterien für das Wohlbefinden der Heimbewohner. Senioren brauchen die Nähe zur Stadt und zu den Menschen. Eine Aussiedelung der Senioren an den Siedlungsrand würde für diese wie auch für das urbane Zentrum von Sterzing negative Folgewirkungen haben. Die Nähe zum Krankenhaus ist ein weiterer entscheidender Vorteil – wobei eine direkte Verbindung beider Gebäude unbedingt wieder

sichergestellt werden müsste. In enger Zusammenarbeit zwischen der Führung des Heimes (Bezirksdirektion und ärztlicher Leiter) könnten die Visiten und fachärztlichen Untersuchungen der Heimbewohner so organisiert werden, dass sie landesweit beispielgebend sind. Ein weiterer Kritikpunkt richtete sich an den hohen Kostenaufwand, den die Verzögerung dieses Bauvorhabens mit sich bringe. Die Bewohner des Seniorenwohnheimes befinden sich bereits seit September 2020 in Mareit. Dies ist eine Notlösung, die zudem mit einem hohen Kostenaufwand verbunden ist. Die SVP Sterzing fordert deshalb die Bezirksgemeinschaft, die Bürgermeister und Verantwortlichen auf, die Standortfrage unter verschiedenen Aspekten zu beleuchten und dabei die älteren Bürger, die Angehörigen der Heimbewohner, die Seniorenverbände, die Direktion des Altenheimes, die Pflegedienstleitung und die betreuenden Ärzte des Altenheimes in die Entscheidung miteinzubeziehen. Die Standortfrage, die Kostenfrage und die bereits fortschreitende Zeitverzögerung müssen unbedingt mitbedacht werden. Am Ende dieser Überlegungen muss zudem unsere ältere Generation und nicht kurzfristige wirtschaftliche Vorteile einiger Weniger im Zentrum des Handelns stehen. SVP Sterzing

„Iatz isch genua! FUGGERROPPE

Der Lockdown hot nit olle a sou hort getroffn wia de von der Gastronomie.“

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Leserbriefe

Petition: Kein Impfpass für Südtirol! Mit dieser Bürgerinitiative und Petition richten wir einen Appell an die BürgerInnen und möchten zu Themen wie Eigenverantwortung und Grundrechte sowie Grundfreiheiten der menschlichen Würde Stellung nehmen. Durch die Einführung des Grünen Passes sind Grundrechte nur mehr einer Menschengruppe gewährt. Das ist rechtlich und ethisch höchst bedenklich. Artikel 2 der Menschenrechte „Verbot der Diskriminierung“ wird somit verletzt. Denn Grundrechte stehen allen Menschen zu, unabhängig davon, ob sie sich medizinischen Maßnahmen unterziehen oder nicht. Menschen, die sich aus Angst vor Ausgrenzung und Nicht-Teilhabe am öffentlichen Leben gegen ihren Willen impfen lassen, ist ein Eingriff in die Eigenverantwortung und subtile Erpressung. Der Staat übernimmt somit Verantwortung für alle Bürgerinnen und Bürger und es birgt die Gefahr, dass ein Instrument eingeführt wird, das auf Angst basiert. Medien berichten, dass ohne grünen Impfass z. B. nicht mehr gereist werden darf, kein Kino- oder Theaterbesuch unternommen, kein Tanzkurs besucht werden darf und vieles mehr. Auch hier werden gleich zwei Menschenrechte mit Füßen getreten:

Erker Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

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Art. 24 Recht auf Erholung und Freizeit und Art. 27 Freiheit des Kulturlebens. Durch Einführung des Impfpasses wären Menschenrechte an Voraussetzungen bzw. Bedingungen geknüpft, was in meinen Augen in einer liberalen Demokratie absolut nicht sein darf. Das wäre ein Schritt zurück und sehr wohl eine Diskriminierung gegenüber einer gewissen Menschengruppe. Es darf nicht in die Richtung gehen, dass geimpfte Personen durch Grundrechte belohnt werden und nicht geimpften Personen Grundrechte genommen werden. Ohne Zweifel werden bereits jetzt durch die Pandemie Grundrechte nicht mehr gewährleistet, aber der Ausgangspunkt ist ein anderer als unserer. Wir möchten für die nahe Zukunft etwas tun und setzen uns dafür ein, dass durch einen grünen Pass die Gesellschaft nicht noch mehr gespalten wird, als sie jetzt schon ist. Es geht uns nicht um’s Gegeneinander, sondern um’s Miteinander. Unsere Vorfahren haben sich für ein liberales, demokratisches und offenes Europa eingesetzt. Warum sollten diese positiven Errungenschaften durch die Einführung eines Impfpasses zerstört werden? Die Einführung eines Impfpasses hätte nichts mehr mit Eigenverantwortung zu tun. Das heißt, dass Bürgerinnen und Bürgern vom Staat bevormundet werden und sich nicht frei gegen eine Impfung entscheiden dürfen. Darf ein Staat über medizinische Maßnahmen an Bürgerinnen und Bürgern Verantwortung übernehmen? Für mich ein klares Nein, denn somit wären die vier medizin-ethischen Prinzipien: 1. Respekt vor der Autonomie des Patienten (engl. respect for autonomy), 2. Prinzip des Nicht-Schadens (engl. non-maleBicence), 3. Prinzip des Wohltuns (engl. beniBicence), 4. Prinzip der Gerechtigkeit (engl. justice)

nicht mehr gewährleistet. Eigenverantwortung könnte ohne einen Impfpass dadurch zum Ausdruck gebracht werden, dass PolitikerInnen die Menschen ermutigen, sich gut zu informieren, indem fachliche Aufklärung stattfindet, indem die Presse neutral berichtet, indem verschiedene ExpertInnen in einen Dialog treten und indem Menschen die Grundrechte ohne Voraussetzungen und Bedingungen gewährt werden. In meinen Augen ist genau das die Aufgabe eines Staates und insbesondere der StaatsvertreterInnen. Aktuell geht es jedoch in die andere Richtung, Menschen verlieren ihre Arbeit, wenn sie sich gegen eine Impfung entscheiden. Wollen wir das? Können das ein Europa, ein Staat, eine Provinz und wir BürgerInnen noch akzeptieren? Lyn Gartner, Sterzing

Die Pisten Großes Lob und besonderer Dank all jenen, die es ermöglicht haben, dass die Pisten der Talabfahrten Roßkopf und Ladurns

den ganzen Winter über bestens präpariert waren. Das war nicht selbstverständlich! Ihr habt gezeigt, dass sich nicht alles rechnen muss. Name der Redaktion bekannt

Nächtlicher Diebstahl

In der Nacht vom 25. auf den 26. März wurde in Trens dieser handgehauene Steintrog gestohlen. Hinweise, die zur Auffindung desselben führen, mögen bitte an die Carabinieri-Station in Trens oder an die Erker-Redaktion gemeldet werden. Es wurde bereits Anzeige erstattet; ein Finderlohn wird zugesichert. Name der Redaktion bekannt

Müllablage Ich weiß nicht – können manche Leute nicht lesen oder ist es ihnen scheißegal, denn macht man eine Runde, so sieht man es immer wieder mal, der Müll wird abgestellt schon Tage vorher – sich den Termin zu merken, wär‘ doch nicht schwer – derweil Wind und Wetter ihre Freude dran haben, Hund und Katze sich am Inhalt laben, der Müll kann aber nix dafür, auch nicht der Bewohner der Eingangstür, es sorgt nur für Ärger und Ungemut – sich an Regeln zu halten, täte allen gut. Maria Schumann, Sterzing


Aktuell

Entscheidung verschoben

Zwischengemeindliche Zusammenarbeit Für die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden hat das Land 20 Gemeinden drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im Wipptal erhalten die Gemeinden Franzensfeste, Brenner und Pfitsch eine Zuweisung.

Die Landesregierung hat vor kurzem die Ansuchen verschiedener Gemeinden um Finanzierung der zwischengemeindlichen Zusammenarbeit geprüft, die bis Ende Jänner 2021 in der Landesabteilung Örtliche Körperschaften und Sport eingereicht worden waren. Grünes Licht gab es für 24 Ansuchen. Den antragstellenden Gemeinden werden insgesamt 3,08 Millionen Euro zugewiesen. Es sind dies die ersten Finanzierungen für die zwischengemeindliche Zusammenarbeit im laufenden Jahr, weitere vier Millionen Euro stehen für diesen Zweck 2021 bereit. Von den zweckgebundenen Mitteln geht der größte Betrag von insgesamt 472.000 Euro an die Gemeinde Vahrn, die im Gemeindesekretärsdienst, dem Sekretariatsdienst, dem Meldeamt, der Personalverwaltung und der neuen Servicesstelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten, dem ehemaligen Bauamt, mit den Gemeinden Franzensfeste und Natz-Schabs

zusammenarbeitet. Mit einer Landesfinanzierung rechnen können auch die Gemeinde Franzensfeste für die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Vahrn (73.000 Euro) und die Gemeinde Wengen für die Kooperation mit Freienfeld (50.000 Euro). Einen Austausch gibt es zudem zwischen den Gemeinden Pfitsch und Brenner: Brenner erhält für die Übernahme von Meldeamtsdiensten 67.000 Euro. Denselben Betrag erhält Pfitsch für die gemeinsame Betreuung der Servicestelle. Die Landesregierung hatte Ende 2019 die Weichen gestellt, um die zwischengemeindliche Zusammenarbeit finanziell fördern zu können. Dabei hatte sie optimale Einzugsgebiete für die Zusammenarbeit der Gemeinden festgelegt und die Richtlinien für die Finanzierungen vorgegeben. Seit 2020 können die Gemeinden im Dreimonatsrhythmus um Finanzierungen für die zwischengemeindliche Führung von Diensten ansuchen.

Wie in der letzten Ausgabe des Erker (04/2021) berichtet, kam es nach eingehender Beschäftigung mit der Thematik sowie Abwägung aller Vor- und Nachteile innerhalb des Bezirksausschusses zu Bedenken hinsichtlich des Standortes für das neue Bezirksaltenheim. Der ursprüngliche Plan sieht den Abriss und Wiederaufbau des alten Gebäudes am selben Standort vor. Als Alternative wird nun das Gelände neben der Aspiag im Süden von Sterzing in Betracht gezogen. Eine Entscheidung über den definitiven Standort des Bezirksaltenheimes Wipptal hätte eigentlich Mitte April fallen sollen. Wie Monika Reinthaler, Präsidentin der Bezirksgemeinschaft, dem Erker mitteilte, kommt es jedoch zu weiteren Verzögerungen. Mit verschiedenen Ämtern seien noch Fragen, die u. a. die Finanzierung betreffen, zu klären. „Wir verfolgen mit großem Nachdruck dieses Projekt und sind beinahe täglich damit beschäftigt, die noch offenen Fragen zu klären“, so Reinthaler, die betonte, dass man an einer raschen Lösung arbeite. Bei der Generalversammlung des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS) wurde indes der Verbandsausschuss neu bestellt. Franz Kompatscher vertritt dort die Bezirksgemeinschaft Wipptal.

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WIPPTAL-CHRONIK

Ridnaun

Bei Abfahrt vom Botzer verletzt Am 17. April kommt ein Skitourengeher bei der Abfahrt vom Botzer zu Sturz. Seine Begleiter setzen den Notruf ab. Der Verletzte wird vom Bergrettungsdienst Ridnaun-Ratschings geborgen und vom Rettungshubschrauber Peilkan 1 mit einem Rückentrauma in das Krankenhaus in Bozen geflogen.

Fahrzeug in Flammen © FF Gossensaß

Stange

Brenner

Auto überschlägt sich © FF Ratschings

Am 24. April kommt in Stange ein talauswärts fahrendes Auto von der Straße ab, überschlägt sich und bleibt auf dem Dach liegen. Der verletzte Fahrer wird ins Krankenhaus Sterzing gebracht.

Am 21. April gerät auf dem Marktplatz am Brenner ein leerstehendes Fahrzeug aus bisher unbekannter Ursache in Brand. Als die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Gossensaß am Einsatzort eintreffen, steht das Auto bereits in Flammen, kann vom Atemschutztrupp aber rasch gelöscht werden.

Franzensfeste

Böschungsbrand Wegen eines Böschungsbrandes zwischen Brixen und Franzensfeste kommt es am 14. April auf der Brennerbahnlinie zu Ausfällen und Verspätungen. Zu einem weiteren Böschungsbrand kommt es am 24. April entlang der Brennerstaatsstraße nördlich der Mülldeponie Sachsenklemme.

Pflersch

Mit Skidoo verunglückt

Sterzing

Am 24. April verliert eine 51-jährige Slowenin in Ladurns die Herrschaft über ihren Skidoo, durchbricht einen Zaun und stürzt 5 m ab. Sie muss vor Ort intubiert werden, anschließend wird sie mit dem Rettungshubschrauber in das Krankenhaus nach Bozen geflogen.

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© Martin Schaller

© BRD Gossensaß/Pflersch

Sonnenfänger zerstört

Unter dem Motto „Sterzing blüht auf“ werden im Stadtgebiet bunte Sonnenfänger installiert. Doch bereits am ersten Wochenende wurden zahlreiche Kunstobjekte mutwillig zerstört. Zwei Jugendliche werden ausgeforscht, die einige Sonnenfänger mitgenommen haben. In weiteren Fällen von Vandalenakten wird Anzeige gegen Unbekannt erstattet.


Grenzüberschreitender Austausch

© Regionalmanagement Wipptal

Ende März tauschten sich Vertreter aus 18 Gemeinden des nördlichen und südlichen Wipptales bei einem Online-Meeting des Interreg-Rates Wipptal getreu dem Motto „… ein Wipptal ohne Grenzen“ über grenzüberschreitende Themen und Projekte aus.

Neben einem Überblick zum aktuellen Stand der Umsetzung von mehreren Interreg Klein- und Mittelprojekten wurde auch eine neue Projektidee präsentiert. Ein Kleinprojekt zum Thema Naturschutz soll zum Erhalt der einzigartigen Mischung aus Bergwald und Lärchenwiesen im Grenzgebiet rund um den Brenner beitragen. Im Zuge der Projektumsetzung sind bewusstseinsbildende Maßnahmen angedacht, wie wechselseitige Exkursionen von Schulklassen, Hofbesuche sowie Einbindung moderner Technik, um den Mehrwert dieser einzigartigen Landschaften verbunden mit ihrer Kultur und dem bäuerlichen Handwerk in den Fokus von Jugendlichen zu rücken. Diese Projektidee fand großen Anklang und Unterstützung im grenzübergreifenden Entscheidungsgremium. Besprochen wurden auch die Herausforderungen rund um die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Bezug auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Dahingehend wird aktiv an der inhaltlichen Anpassung einiger Projekte gear-

beitet, um diese trotz schwieriger Zeiten nachhaltig und zielgerecht umsetzen zu können. Das nördliche Wipptal befindet sich bereits in den Vorbereitungen für die Bewerbung als Leader/ CLLD-Region für die kommende EU-Periode. Im Zuge des Schirmprojektes „Strategische Ausrichtung Wipptal“ findet aktuell ein digitaler Bürgerbeteiligungsprozess statt, bei dem auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem südlichen Wipptal ein wesentliches Thema darstellt. Über den Link „Deine Ideen sind unsere Zukunft“ (https://padlet.com/david10/einstieg_b) können sich Interessierte daran beteiligen. Im Rahmen der Sitzung wurden vier neue Räte kooptiert. Mit Mika Geir und Angelika Koidl wurden zwei aktive regionale Vertreterinnen des nördlichen Wipptales in den Interreg-Rat gewählt. Aus dem südlichen Wipptal treten Monika Reinthaler, Präsidentin der Bezirksgemeinschaft Wipptal, sowie Peter Volgger, Bürgermeister der Stadt Sterzing, in die Fußstapfen ihrer Vorgänger. Erker 05/21

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Aktuell

Bessere Luft Die Luftqualität in Südtirol hat sich im vergangenen Jahr erheblich verbessert: Vor allem die verkehrsbedingten Schadstoffe wie Stickstoffdioxid (NO2) gingen aufgrund des Lockdowns und des damit verbundenen Verkehrsrückgangs zurück. Die Stickstoffdioxid-Konzentration zeigt im Jahr 2020 eine deutliche Abnahme gegenüber den drei Jahren zuvor. Dieser Schadstoff ist vor allem auf den Straßenverkehr, insbesondere auf Dieselfahrzeuge, zurückzuführen und kann in hohen Konzentrationen gesundheitsschädlich sein. Während des Lockdowns im März und April 2020 ist die NO2-Konzentration an der Messstation entlang der A22 bei Neumarkt um rund die Hälfte gegenüber den drei Jahren zuvor gesunken. Im selben Zeitraum ist der

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PKW-Verkehr auf der Autobahn um 92 Prozent, der Schwerverkehr um 42 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 – 2019 zurückgegangen. Nimmt also der Leicht- und Schwerverkehr ab, sinkt auch die NO2-Konzentration entlang der Autobahn. Dahingegen sind die Feinstaub-Werte (PM10 und PM2,5) gegenüber den Vorjahren nahezu unverändert geblieben. Das untermauert die Tatsache, dass der Straßenverkehr großen Einfluss auf die NO2-Konzentration hat, viel weniger jedoch auf die Feinstaub-Werte. In Südtirol stammen etwa 70 Prozent der Feinstaub-Partikel von Haushaltsheizungen, wobei die Holzverbrennung am meisten Feinstaub verursacht. Der gesetzliche PM10-Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Ku-

bikmeter, der nicht öfter als 35 Mal im Jahr überschritten werden darf, kann in Südtirol bereits seit 2007 eingehalten werden. Zudem entsprechen die PM10-Jahresdurchschnittswerte der vergangenen beiden Jahre auch den Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die durchschnittlichen PM2,5-Jahreswerte hingegen liegen unter den gesetzlichen Grenzwerten, entsprechen aber noch nicht den WHO-Vorgaben.

Bei einer Komponente des Feinstaubs, dem Benzo[a]pyren, wurden im vergangenen Jahr insbesondere in ländlichen Ortschaften im Talboden auch Überschreitungen des staatlichen und europäischen Grenzwerts verzeichnet. Dieser Schadstoff entsteht durch unvollständige Verbrennung von Holz, etwa bei kleinen Holzverbrennungssystemen wie Kamin- oder Kachelöfen, die manuell betrieben werden.


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#bewegdichgreen – und fahre mit dem Rad! Dass der Verkehr an erster Stelle steht, wenn es um die Verursachung von Schadstoffemissionen und Lärmbelästigung geht, dürfte mittlerweile allgemein bekannt sein. Neben der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und dem Ankauf emissionsfreier Fahrzeuge (etwa Wasserstoff- oder Batteriefahrzeuge) stellt die Fahrradmobilität diesbezüglich ein wichtiges Puzzleteil dar. Darauf will das Land Südtirol über das LIFEalps-Projekt, das von neun verschiedenen Partnern unterstützt und von der Europäischen Kommission finanziert wird, aufmerksam machen. RADLER KOMMEN SCHNELLER ANS ZIEL Wenn man bedenkt, dass rund 35 Prozent aller zurückgelegten Wege kürzer als 2 km sind und vor allem im städtischen Bereich zurückgelegt werden, dann ist es ganz klar: Eine solche Strecke lässt sich am schnellsten und effizientesten mit dem Fahrrad zu-

rücklegen. Wer mit dem Auto fährt, riskiert gerade in den Stoßzeiten, im Stau zu stehen und genervt am Arbeitsplatz anzukommen. Nicht zuletzt nehmen Radfahrer gerade im städtischen Raum weniger Platz ein als Autofahrer. Denn auf der Fläche, die ein durchschnittlicher PKW besetzt, können bis zu zehn Fahrräder abgestellt werden. RADFAHRER LEBEN GESÜNDER Wo liegt aber der größte persönliche Vorteil für den Fahrradfahrer? Wer täglich in die Pedale tritt und sich an der frischen Luft aufhält, tut seinem Körper und dem Geist Gutes. Denn Radfahren stärkt die Muskulatur und verbessert die Haltung. Außerdem wird die durchschnittliche Anzahl krankheitsbedingter Abwesenheiten am Arbeitsplatz um 1,3 Tage pro Jahr verringert. Sportliche Betätigung regt die Produktion von Endorphinen an. Und die sorgen dafür, dass wir uns nicht so müde fühlen, Schmerzen weniger intensiv wahrnehmen und ein-

fach fröhlicher drauf sind. Und ganz nebenbei verbrennt ein Radler bereits nach 15 Minuten so viele Kalorien, wie in einem Teller Nudeln enthalten sind. DAS PROJEKT LIFEALPS Das Projekt LIFEalps wurde 2019 von 9 Südtiroler Partnern auf den Weg gebracht: SASA, A22, Alperia/Neogy, Stadtwerke Bruneck, Vinschgauer Energie Konsortium, Eurac Research und Green Mobility in der STA - Südtiroler Transportstrukturen AG. Gemeinsames Ziel ist es, Südtirol zu einer Modellregion für emissionsfreie Mobilität in den Alpen zu etablieren. LIFEalps wird durch das LIFE-Programm der Europäischen Kommission finanziert und vom Land Südtirol sowie den einzelnen Projektpartnern mitgetragen. Weitere Informationen können auf der Webseite www.greenmobility.bz.it nachgelesen werden.

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Titelgeschichte

Tunnelwatching, Naturoase und Drehcafé Kreative Architektur-Projekte für den Wipptal Radweg

Manche muten utopisch an, futuristisch – ein Hingucker für die Pedalritter auf dem Radweg im Wipptal wären sie allemal: Architekturstudenten von Wittfrida Mitterer, Direktorin des Kuratoriums für Technische Kulturgüter, haben im vergangenen Studienjahr zehn Projekte – „Bahnwärterhäuser als Albergo Diffuso“ – ausgearbeitet, die eine Revitalisierung der historischen Bahnwärterhäuschen aus der k.k.-Zeit entlang des Wipptal-Radweges zwischen Brenner und Franzensfeste zum Ziel haben. Die ansonsten dem Verfall preisgegebenen architektonischen Kleinode könnten so gerettet und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Durch die Neukonzeption der Streckenwärterhäuschen von 1867 als Albergo Diffuso mit B&B, Radwerkstatt, Verleihstation, Raststätten und Informationsständen könnte der Radweg-Abschnitt zu einem der attraktivsten im ganzen Lande werden. Nun ist die Politik am Zuge.

TOR ZUM SÜDEN Das Projekt für das etwas südlich des Brenners gelegene Bahnwärterhäuschen nennt sich „Tor zum Süden“ und ist als Ausgangspunkt für die Erlebnisstrecke gedacht. Nach einer Neugestaltung soll es Radfahrern künftig erste Anlaufstation sein. Erreicht wird es über eine aufwendig und geschwungen gestaltete Brücke über die Brennerstraße, die gleichsam den Scheitelpunkt der Radreise gen Süden symbolisiert. Untergebracht werden könnten hier ein Café, eine Rad-Service-, Reparatur- und Verleihstelle, eine Ladestation für

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E-Bikes sowie drei angrenzende Schlafkojen.

TUNNELWATCHING Südlich des Brenners verläuft die sich konstant neigende Radroute von Brennerbad bis hinein ins Pflerschtal auf der alten, heute aufgelassenen Bahntrasse. Der oberhalb von Pontigl gelegene Eisenbahntunnel, durch den der Radweg führt, könnte fortan mit Lichtspielen und Projektionen bespielt werden: Tunnelwatching am Schelleberg. Das am südlichen Ausgang des Tunnels gelegene Bahnwärter-

häuschen – es war bis vor wenigen Jahren bewohnt – könnte als Übernachtungsmöglichkeit dienen, der Unterstand als Selbstbedienungsinfopoint eingerichtet werden.

INFOZENTRALE UND REZEPTION Oberhalb von Gossensaß liegt das bereits 1978 stillgelegte Bahnhofsgebäude am Schelleberg. Dieses

„ALBERGO DIFFUSO“ Bei einem Albergo Diffuso – wörtlich übersetzt bedeutet es „verstreutes Hotel“ – handelt es sich um ein innovatives Konzept der Gastwirtschaft. Entwickelt in den frühen 1980er Jahren in Italien, sollte es ursprünglich kleine historische Dörfer und Stadtzentren in Italien abseits der üblichen Touristenpfade vor dem Verfall retten und wiederbeleben. Leerstehende Gebäude sollten renoviert und einem touristischen Zweck zugeführt werden. Ökologisch nachhaltig und authentisch. Mittlerweile findet dieses Konzept made in Italy weltweit Aufmerksamkeit und Interesse.


HISTORISCHE BAHNWÄRTERHÄUSCHEN

Radwegbrücke als Scheitelpunkt der Reise

ist als Info- und Organisationszentrale, Rezeption und Café für das gesamte „Albergo Diffuso“ zwischen Brenner und Franzensfeste geplant, die beiden angrenzenden Gebäude als Appartements und Sauna. Ein Streichelzoo und Sitznischen im Freien für Gruppen ergänzen das Ensemble. Eine wundersame Verwendung finden die beiden alten Wasserkessel: Als Klang- und Aromaoase konzipiert, kann sich hier jeder Vorbeikommende, in einer Hängematte liegend, entspannen und seine Seele baumeln lassen.

HÄNGEBRÜCKE, RAD- UND ERLEBNISWEG Vom Schelleberg südwärts fahrend führt der Wipptal Radweg bis nach Ast im Pflerschtal, wo er kehrt macht und sich über Gossensaß, Ried, Sterzing und Stilfes weiter nach Pfulters ins südliche Wipptal windet. Von hier abzweigend könnte die Trasse auf einen historischen Militärweg verlagert und um einen Themen- und Erlebnisweg erwei-

gen Süden

tert werden. Der Radweg-Abschnitt sollte zudem aufgewertet werden, indem das Dorf Mauls über die restaurierte Seeber-Hängebrücke direkt an diesen angebunden wird. Als erstes Beispiel einer Hängebrücke in Südtirol und einzig originales Beispiel einer Hängebrücke mit Steinbogenportal wurde die Brücke 2013 unter Denkmalschutz gestellt.

AUSSICHTSTURM UND RUINENDENKMAL Etwas weiter südlich, bei Genauen, stehen die Überreste des Bahnwärterhauses 207, heute abweisend zwischen Autobahn und Bahngeleisen eingeklemmt. Dieses sollte als Ruine erhalten, ausgeräumt und

Von den rund 30 Bahnwärterhäusern von 1867, die meisten unter Denkmalschutz, entlang der Brennerbahnlinie wurden einige abgebrochen, andere sind vom Verfall bedroht. Die Bahn- und Streckenwärterhäuser wurden nach den Typenplänen des Bahnarchitekten Wilhelm von Flattich errichtet und waren in ihrer Abfolge durch die Gehentfernung für Wartung und Kontrollgänge der Bahnwärter bestimmt. Das Bahnnetz hatte nur deshalb in der handylosen Zeit Bestand, da die Bahn- und Streckenwärter durch die direkte Überwachung die Trasse von Muren, Steinschlag und witterungsbedingten Hindernissen frei gehalten und somit für einen reibungslosen Betrieb der Strecke gesorgt haben. Heute führt über weite Strecken entlang der historischen Brennerlinie der Wipptal-Radweg. Teil eines Biotops samt Klimafarming-Anlage werden. Ein Erdwall entlang der Autobahn kann hier als Schallschutz dienen. Projektiert wurde für diesen heute wegen der BBT-Baustelle staubigen und wenig ansprechenden Radwegabschnitt neben der nicht öffentlich zugänglich geplanten Naturoase auch ein am Waldrand gelegener Aussichtsturm, der einen Panoramablick über die Talenge bietet.

KÜNSTLERATELIER Das an den aufgelassenen, aber heute noch gut erhaltenen historischen Bahnhof Grasstein angrenzende Bahnwärterhaus könnte in den warmen Sommermonaten in Zukunft von einem Künstler als Atelier genutzt werden. Darin könnten auch Workshops angeboten werden. Frei stehende Kunstobjekte und Statuen sollten auf das Atelier aufmerksam machen.

GOURMET-LODGE IM SACK Das arg verfallene Bahnwärterhaus in der Sachsenklemme soll – ganz im Sinne eines Albergo Diffuso – nach entsprechendem Umbau zu einer Selbstversorgerstation

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Titelgeschichte

Albergo Diffuso: Selbstversorgerzimmer

ausgebaut werden, wo man essen, sich entspannen und auch übernachten kann. Gastronomisch versorgt werden könnte es überdies auch mit einer Drohne vom nahe gelegenen Restaurant „Sachsenklemme“. Informationspfeiler weisen auf hier wachsende Pflanzenarten hin. Beim Bahnwärterhaus angebautes Obst und Gemüse kann zum Kochen verwendet werden. Betreten wird das Bahnwärter-Selbstversorgerhäuschen nach Vormerkung über einen Zahlencode. Das am Radweg liegende erste unbemannte Schaukraftwerk im Alpenraum sollte wieder in Betrieb genommen und ebenfalls in das Projekt eingebunden werden: Es liefert den Strom für die Selbstversorgerstation und eine E-Ladestation.

DREHCAFÉ

Erdbeerweg bei Genauen

In Franzensfeste sollen schließlich mit der Remise und der ehemaligen Drehscheibe zum Wenden der Dampfloks zwei eindrucksvolle Industriedenkmäler aus der Zeit des historischen Brennerbahnbaues neu bespielt werden. Das filigrane Stahlfachwerk sollte, auf Schienen verlegt, beweglich gestaltet über der Drehscheibe platziert werden. Die Drehscheibe selbst bietet sich alsdann als Dreh-

Bahnwärterhaus 207 als Teil eines Biotops

Infozentrale am Schelleberg


café oder drehbare Bühne an. Gestalterisch als Bahn-Auto-Rad-Terminal aufgewertet und in das Projekt einbezogen werden soll auch der angrenzende Parkplatz sowie das gesamte Bahnhofsareal, morgen Endpunkt des Brennerbasistunnels. Kreisrunde Grünbecken und diese umschließende Sitzmöglichkeiten greifen auf die Form der Drehscheibe zurück. Die einstige Viehverladerampe, ihrer alten Funktion lange schon beraubt, soll künftig Radfahrern als gemütlicher Rastplatz mit vielerlei nützlichen Infos zum Verweilen dienen. Eine eigens konzipierte Albergo-Diffuso-App soll interessierte Radfahrer mit allen nützlichen Informationen und Details über kulturelle und historische Besonderheiten entlang des Radweges im Wipptal versorgen.

EINE FRAGE DES ÜBERLEBENS „Die dringende Frage nach einer Neunutzung und Zweckbestimmung ist eine Überlebensfrage für die charmanten Technik-Kleinodien, die in ihrer Gesamtheit mit der Brennerbahn ein Ensemble bilden. Beispielhaft für die gesamte Meile und als Symbol der Erneuerung und der Wertschätzung der Bahnarchitektur sollen das Bahnwärter-Haus bei Freienfeld, jenes bei Brennerbad und möglichst das in der Sachsenklemme wieder instand gesetzt

DIE STUDIE Die Projektstudie „Umbau und Instandsetzung der Bahnwärterhäuser zwischen Brenner und Franzensfeste“ erfolgte in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck in den Sommermonaten 2020 im Rahmen der Lehrveranstaltung „Bauen im Bestand“ von Wittfrieda Mitterer. Rund 40 Architekturstudenten waren darin eingeschrieben.

werden“, so Wittfrida Mitterer. Nun ist die Politik am Zug: Die Projektskizzen sollen zu weiterführenden regionalen Vorschlägen anregen. Neben den einzelnen Gemeinden ist hier wohl in erster Linie auch die Bezirksgemeinschaft Wipptal gefragt, die den Radweg führt. Und Mitterer mahnt sofortiges Handeln an: „Millionen von Menschen passieren das total verfallene Wärterhaus, das auf der Höhe von Mauls zwischen Eisenbahn und Autobahn liegt. Es dürfte wohl das einzige Objekt sein, das zwischen Hamburg und Neapel an einer viel befahrenen Autobahn in einem derartig desolaten Zustand ist, wo gleichzeitig tief im Inneren der Erde der neun Milliarden teure Brenner Basistunnel gebaut wird. Einen krasseren Gegensatz könnte es gar nicht geben. Südtirol könnte gerade in diesen Zeiten ein besseres Aushängeschild brauchen.“ Deshalb ihr Appell, das Projekt ideell und materiell zu unterstützen. Finanzierungsmöglichkeiten scheinen auch schon gefunden: BBT-Ausgleichszahlungen, die den Gemeinden bereitgestellt werden. Sowohl die BBT-Führungsspitze als auch der Präsident des Gemeindenverbandes, Andreas Schatzer, haben laut Mitterer den Vorschlag bereits befürwortet. Ebenso gutgeheißen wird das Projekt vom Präsidenten der FS Sistemi Urbani, der Immobilienabteilung der Bahn, Ingenieur Carlo De Vito. Die Projektideen sollten der Bezirksgemeinschaft – hier scheint das Projekt noch nicht bekannt zu sein – und den Gemeinden entlang des Technik-Parcours jetzt Anregung zu weiterführenden regionalen Vorschlägen – und natürlich auch zu deren konkreter Umsetzung sein. Nicht nur die Pedalritter sollte dies freuen.

Doppelhelix-Turm am Waldrand

Ludwig Grasl

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Mehr IT-Sicherheit mit Konzept Nach Bekanntwerden einer Sicherheitslücke bei Microsoft Exchange sind in den letzten Wochen zehntausende E-Mail-Server Opfer von Hackerattacken geworden. Microsoft hat zwar schnell mit einem Sicherheitsupdate reagiert, jedoch wurde das Ausmaß der Lücke von vielen System-Administratoren unterschätzt. In vielen Unternehmen und Organisationen, die ihren Exchange-Server selbst betreuen, herrscht nach wie vor dringender Handlungsbedarf, machen die IT-Experten der Konzept GmbH aufmerksam. Kürzlich überschlugen sich die Meldungen über eine Sicherheitslücke im Exchange-Server von Microsoft. Dieser wird von vielen Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen als E-Mail-Plattform genutzt. Am 3. März stellte Microsoft ein Sicherheitsupdate für die Versionen 2013, 2016 und 2019 bereit, mit dem vier Schwachstellen beseitigt werden sollten, die in den Wochen zuvor von einigen Hackergruppierungen aktiv ausgenutzt wurden. Nach Bekanntwerden der Sicherheitslücken nahmen die Angriffe weltweit noch einmal drastisch zu: Viele Hacker nutzten die Übergangszeit, in denen das Sicherheitsupdate noch nicht installiert war, für Angriffe und Datendiebstähle. In den USA wurden über 30.000 kompromittierte E-Mail-Systeme gemeldet, in Deutschland an die 10.000 – doch die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Am 5.

Bereits seit 2001 bietet Konzept maßgeschneiderte IT-Lösungen für Geschäftskunden und Private, mit Standorten in Sterzing, Brixen, Innsbruck und Wien ist sie in komfortabler Nähe zu ihren zahlreichen Kunden (im Bild die Niederlassung in Sterzing)

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Thomas und Michael Rainer, die zwei Geschäftsführer der Konzept GmbH

März empfahl das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) dringend das Einspielen der von Microsoft bereitgestellten Sicherheitsupdates ebenso wie anfällige Exchange-Server auf Auffälligkeiten hin zu prüfen. Insourcing versus Outsourcing. Die im internationalen Vergleich hohe Schadenszahl im deutschsprachigen Raum führen IT-Experten auch darauf zurück, dass vielfach noch eine gewisse Skepsis gegenüber der Datenspei-

cherung außerhalb der eigenen Serverräume vorherrscht. Auch wird vielerorts noch eine mangelnde Internetverbindung mit zu geringer Bandbreite als Haupthinderungsgrund beklagt, um gewisse Dienste auszulagern. „Grundsätzlich sollten EDV-Systeme nur dann lokal betrieben werden, wenn intern die Voraussetzungen für eine problemlose Betriebsführung gegeben sind“, erklärt Michael Rainer, Geschäftsführer der Konzept GmbH. „Erforderlich sind eine ausreichend redundante Hardware, geeignete Räum-

lichkeiten, Zutrittskontrollen, Klimatisierung, eine durchgehende Stromversorgung und nicht zuletzt qualifizierte Mitarbeiter.“ Vor allem die Schwierigkeit, qualifizierte IT-Mitarbeiter zu finden, veranlasst Unternehmen zunehmend, den Betrieb der eigenen IT-Infrastruktur auszulagern – man spricht in diesem Zusammenhang auch von IT-Dienstleistungsoutsourcing. Konzept GmbH, ein IT-Unternehmen mit Sitz in Sterzing und Niederlassungen in Brixen, Innsbruck und Wien, betreut seit über 20 Jahren Betriebe und Organisationen in Südtirol und Österreich in allen IT-Belangen. „Viele unserer Geschäftspartner konnten von den Vorteilen des IT-Outsourcings überzeugt werden – ob es sich dabei um die Nutzung von Cloud-Services, die externe Datensicherung oder um ein Komplett-Outsourcing handelte“, so Michael Rainer. Doch auch jene Unternehmen, die ihre Infrastruktur weiterhin in den eigenen Räumlichkeiten betreiben, schätzen mit Konzept GmbH einen verlässlichen IT-Partner an ihrer Seite. Die begleitende Betreuung durch einen IT-Exper-


ten gibt ihnen Gewissheit, dass die eingesetzten Sicherheitsmaßnahmen stets an die sich ständig ändernden Gegebenheiten angepasst und mögliche Schwachstellen umgehend geschlossen werden. „Klassische Antivirus-Produkte auf den Endgeräten und Firewalls reichen nicht aus, um Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen und abzuwehren“, erläutert Rainer. „Es bedarf eines Sicherheitskonzeptes, das die Netzwerkaktivitäten vollumfänglich erfasst und Auffälligkeiten im System rechtzeitig erkennt. Kleinere Unternehmen verfügen meist nicht über die nötigen finanziellen Mittel, um geeignete und zumeist teure Sicherheitslösungen für das eigene System anzuschaffen. In vielen Fällen ist es daher sinnvoll, gewisse Leistungen als Service von Anbietern zu mieten.“ Mit solchen Zusatzmaßnahmen kann das Risiko des Datenverlustes minimiert werden – einen hundertprozentigen Schutz bieten sie jedoch nicht. Deshalb sollte auch dem Backup-Konzept besondere Beachtung geschenkt werden, allen voran einer vom IT-System örtlich getrennten, sicheren Verwahrung der täglichen Sicherungskopie. Erfolgt die Aufbewahrung innerhalb des eigenen IT-Netzwerkes, ist die Gefahr groß, dass im Falle von Virenattacken auch das Backup unbrauchbar wird. Alternativ zur klassischen und teuren Sicherung auf Band besteht die Möglichkeit, eine verschlüsselte Kopie aller wichtigen Daten automatisiert extern in einem sicheren Rechenzentrum abzulegen. IT-Outsourcing, aber richtig. Die unzähligen Möglichkeiten am Markt machen es für IT-Entscheider häufig schwer, sich für eine Lö-

sung zu entscheiden. Ein nachträglicher Wechsel auf andere Anbieter stellt sich zuweilen als kosten- und zeitintensiv heraus. Daher sollten im Vorfeld Mindestanforderungen definiert werden – vom Grad der Auslagerung bis hin zu Qualitätsanforderungen an den externen IT-Partner. „Der Grad der Auslagerung kann beliebig bestimmt werden und vom Beziehen einzelner Dienste bis hin zum Betreiben sämtlicher Services im Rechenzentrum reichen“, erläutert Michael Rainer. „Bei der Wahl des externen IT-Dienstleisters sollten neben Professionalität und Vertrauenswürdigkeit immer auch die rechtlichen Aspekte berücksichtigt werden“, rät er, „dies, da in Europa weitaus strengere Regelungen gelten als in vielen anderen Ländern. Daher sollte man sich immer auch danach erkundigen, wo sich die jeweiligen Server und Rechenzentren befinden“. Das Speichern von Daten außerhalb der europäischen Union könne zuweilen Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung und des Datenschutzgesetzes verletzen, sagt Rainer. „Wir von Konzept betreiben unsere Rechenzentren ausschließlich in Österreich und gewährleisten damit die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen gemäß den geltenden europäischen Normen.“ IT-Services für Unternehmen und Privatkunden. Das Angebot der Konzept GmbH richtet sich nicht ausschließlich an Geschäftskunden – auch Privatkunden kön-

nen sich mit ihren IT-Belangen an jede der vier Niederlassungen wenden, um sich dort mit der neuesten Hard- und Software auszustatten oder Beratungs-, Wartungs- und Reparaturleistungen in Anspruch zu nehmen. Zudem bietet Konzept schnelles Internet für Private und Geschäftskunden in Form von Glasfaser-Anschlüssen, wobei zwischen asymmetrischen und symmetrischen Bandbreiten gewählt werden kann. Schnelles Internet macht auch VoIP-Telefonie für Unternehmen und Organisationen interessant, vor allem auch angesichts der Tatsache, dass der ISDN-Standard in Kürze eingestellt werden wird. Im Bereich der Internettelefonie bietet Konzept professionelle VoIP-Telefonie von VoipVoice, dem führenden italienischen VoIP-Anbieter für Businesslösungen. Neben VoipVoice ist Konzept zertifizierter Partner von vielen weiteren führenden Herstellern von Informationstechnologien. Damit gewährleistet der IT-Spezialist professionelle Lösungen für Unternehmen und Organisationen, die sie in ihren operativen Tätigkeiten effizient unterstützen und sie bei ihrer organisatorischen Weiterentwicklung hin zu neuen Formen der vernetzten Zusammenarbeit optimal begleiten. Von der Planung, Realisierung und Wartung von IT-Netzwerken bis hin zur Umsetzung von IT-Sicherheitskonzepten und unterschiedlichsten Outsourcing-Lösungen reicht das Leistungsspektrum

des IT-Unternehmens Konzept, das mittlerweile 20 Jahre Erfahrung vorweisen kann und heute über 500 Firmenkunden in Südtirol und Österreich betreut.

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Aktuell

Eine mögliche Reaktivierung der Schottergrube „Loche“ wird in Pflersch kontrovers diskutiert.

Pflersch

Abbaupläne wirbeln Staub auf Wie Bürgermeister Martin Alber auf der jüngsten Gemeinderatssitzung Anfang April unter „Allfälliges“ mitteilte, soll in der Schottergrube „Loche“ in Pflersch wieder Schotter abgebaut werden. Doch das Projekt wird kontrovers diskutiert; eine endgültige Entscheidung ist noch nicht getroffen. In der Schottergrube „Loche“ in Pflersch wurde bereits zu Beginn der 1960er Jahre Schotter abgebaut, 1978 wurde die erste Konzession durch die Autonome Provinz Bozen vergeben, 1996 wurde die Grube einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen. Von 2008 bis 2015 war die Abbautätigkeit eingeschränkt. „Die derzeitige Situation stellt niemanden zufrieden“, so Bürgermeister Martin Alber. Zudem befinde sie sich laut Gefahrenzonenplan in einer roten Zone und sei damit bestimmten Naturgefahren ausgesetzt. In der Baukommission der Gemeinde

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Brenner sei das Thema bereits diskutiert worden; sie habe sich einstimmig dafür ausgesprochen, dass unter bestimmten Auflagen der Abbau weitergeführt werde. „Die Gemeinde hat jedoch keine Zuständigkeit, die Entscheidung liegt bei der Dienststellenkonferenz des Landes“, so Alber. Die Vollversammlung der Waldinteressentschaft Pflersch hat als Grundeigentümer bereits den einstimmigen Beschluss gefasst, die Konzession auf zehn Jahre festzulegen und den Hang zu renaturieren. Bei mehreren Treffen zwischen Vertretern der Gemeinde, der Waldinteressentschaft Pflersch, des Tourismusvereins Gossensaß und Anrainern sowie dem Unternehmen „Wipptaler Bau AG“ als möglichem Betreiber sei versucht worden, einen gangbaren Weg zu finden. Die Schottergrube liegt auf einer Fläche von 7,5 ha im Weiler Anichen offen im Hang. „Im Verlauf von zehn Jahren soll, vom oberen Rand der

Grube ausgehend, in Streifen abgebaut werden, die jeweils nach einem Jahr renaturiert werden sollen“, so Bürgermeister Alber. Insgesamt würden auf einer Länge von rund 300 m und auf 100 Höhenmetern bis hinauf zum Bergfuß 280.000 Kubikmeter Schotter abgebaut, die mit LKW nach Gasteig zur Weiterverarbeitung transportiert werden sollen. Das Volumen entspricht rund 1.600 LKW-Ladungen pro Jahr bzw. eine LKW-Fahrt pro Stunde. Nach zehn Jahren soll die Grube endgültig geschlossen werden. „Der Hang, der gefährliche Neigungen aufweist, wird durch den Abbau auf einen Neigungswinkel von 33 Grad angeebnet, da er sonst nicht renaturierbar wäre“, betonte Alber. Unerwünschte Nebeneffekte wie Staub, Lärm und LKW-Verkehr seien nicht zu vermeiden und deshalb auch intensiv diskutiert worden. Aus diesem Grund soll der Abbau ausschließlich von Oktober bis April, also außerhalb

der Vegetationszeit, erfolgen, die LKW müssen mit Planen abgedeckt werden. Entscheidung vertagt Die Weitergabe dieser Information an den Gemeinderat war mehr als kurzfristig, sollte doch bereits tags darauf, am 7. April, die Dienststellenkonferenz in Bozen eine Entscheidung treffen. Sie tat es aber nicht. Eine Woche zuvor hatten nämlich die Anrainer der Schottergrube „Loche“, die Bewohner der Weiler Anichen, Raut und Nopenau, eine Eingabe bei der Dienststellenkonferenz gemacht, da sie sich übergangen fühlen. Auch der Tourismusverein Gossensaß hat eine Eingabe hinterlegt. „Wir sprechen uns darin nicht grundsätzlich gegen das Projekt aus, sondern zeigen auf, was im Falle einer Genehmigung beachtet werden muss, um die Belastungen für die Anrainer, aber auch für touristische Einrichtungen wie Wanderweg und Loipe,


Bernhard Auckenthaler: „Fühlen uns übergangen.“

die direkt unterhalb der Schottergrube vorbeiführen, so gering wie möglich zu halten“, so Präsident Harald Siller. Was war passiert? „Wurden nicht informiert“ „Es ist schon erstaunlich, dass die direkt betroffenen Anrainer von den Plänen, in der Loche wieder

In der Woche vom 10. bis zum 15. Mai können sich Interessierte vor Ort ein Bild von der Schottergrube in der Loche machen. Bernhard Auckenthaler informiert täglich von 18.00 bis 19.00 Uhr am Kräuterhof „Bote“ über das Projekt und seine Auswirkungen. Schotter abzubauen, nicht informiert worden sind“, ärgert sich Bernhard Auckenthaler vom „Botenhof“ in Anichen, der am Fuße der Schottergrube seit 14 Jahren Kräuter anbaut und gemeinsam mit dem „Steirerhof“ in Wiesen die „Kräutergärten Wipptal“ betreibt. „Bereits am 22. Dezem-

ber 2020 wurde der Gemeinde vom Amt für Gruben das Projekt übermittelt, diese hat es allerdings nicht für notwendig erachtet, die Talbevölkerung, die Tourismustreibenden und vor allem die Bewohner von Anichen davon in Kenntnis zu setzen. Dieses Vorgehen ist für uns völlig inakzeptabel. Noch dazu hat die Baukommission am 9. Februar einstimmig ein positives Gutachten abgegeben, ebenfalls ohne mit den unmittelbar Betroffenen vorab zu sprechen oder sich bei einem Lokalaugenschein ein Bild von der Situation zu machen.“ Einstimmiger Beschluss Diesem Vorwurf widerspricht Bürgermeister Alber vehement. „Ich persönlich habe von den Plänen sehr kurzfristig erfahren“, so Alber (siehe dazu nebenstehendes Interview). Er sei über das Projekt erst in Kenntnis gesetzt worden, als es bereits auf der Tagesordnung der Baukommissionssitzung stand. „Für die Baukommission war schließlich der Beschluss der

Vollversammlung der Waldinteressentschaft Pflersch aus dem Jahr 2015 ausschlaggebend.“ Damals hat diese nämlich einstimmig beschlossen, den Abbau an die Konzessionsdauer von zehn Jahren zu binden und dass der Vertrag, der mit der Firma abgeschlossen wird, von der Vollversammlung abgesegnet wird. In dieselbe Kerbe schlägt auch Franz Schwitzer, seit 2016 Obmann der Waldinteressentschaft Pflersch. „Ich kann mich noch gut an die Vollversammlung 2015 erinnern“, so Schwitzer, der damals noch als einfaches Mitglied daran teilgenommen hat. „In der Diskussion um einen möglichen Abbau in der Loche haben sich die Anrainer zwar während der Versammlung dagegen ausgesprochen, der Beschluss fiel am Ende aber einstimmig aus.“ Aus diesem Grund hätten er und der Ausschuss der Waldinteressentschaft es auch nicht für notwendig befunden, nun die Anrainer erneut zu kontaktieren, da der Beschluss nach wie vor Gültigkeit habe. Der Wal-

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Aktuell

„Gemeinde nimmt ausgleichende Haltung ein“ 3 Fragen an Bürgermeister Martin Alber Erker: Herr Alber, die Anrainer der Schottergrube in der Loche bemängeln, dass sie nicht in das Projekt eingebunden worden sind, bevor die Baukommission der Gemeinde eine Entscheidung getroffen hat. Bürgermeister Martin Alber: Ich möchte mich im Moment zu diesem Thema nur sehr zugeknöpft äußern, da nun das Land am Handeln ist und die Gemeinde bis dahin nichts unternehmen will. Ich möchte aber betonen, dass ich über dieses Projekt sehr kurzfristig in Kenntnis gesetzt worden bin. Für die Baukommission war jedenfalls der einstimmige Beschluss der Waldinteressentschaft Pflersch aus dem Jahr 2015 ausschlaggebend, die im Tal große Anerkennung und Rückhalt genießt. Und natürlich ist eine komplette Renaturierung des betroffenen Areals unabdingbar. Dies wird im Umweltbericht des zukünftigen Betreibers garantiert. Die Anrainer haben mit einer Eingabe bei der Dienststellenkonferenz die Verschiebung einer Entscheidung erreicht. Nun wird ein Lokalaugenschein durchgeführt. Ich habe für die Anrainer und auch für Bernhard Auckenthaler als direkt Betroffenen vollstes Verständnis – und es ist auch ihr gutes Recht, sich gegen das geplante Projekt zur Wehr zu setzen. Die Gemeinde hat in diesem Fall eine ausgleichende Haltung zwischen unterschiedlichen öffentlichen, privaten und wirtschaftlichen Interessen einzunehmen. Nicht außer Acht zu lassen ist auf jeden Fall die Tatsache, dass das Gebiet der Schottergrube im Gefahrenzonenplan als rote Zone eingestuft ist und deshalb dringender Handlungsbedarf besteht. Zudem ist es eher unwahrscheinlich, dass das Gelände ohne Konzessionsverlängerung rückgebaut wird. Das beweist auch die Vergangenheit. Wie sind Ihre Prognosen? Wird die Landesregierung das Projekt genehmigen? Das kann ich im Moment nicht abschätzen. Beim anstehenden Lokalaugenschein werden einige offene Punkte geklärt, für den möglichen Betreiber gibt es bereits jetzt rigorose Auflagen. Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Vorentscheidung bereits 2015 gefallen ist. Der damalige einvernehmliche Beschluss ist nach wie vor Mehrheitsmeinung.

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dinteressentschaft sei es jedoch ein Anliegen, dass das Projekt sozial verträglich umgesetzt wird. „Deshalb sind wir auch im ständigen Dialog mit allen betroffenen Parteien, um einen Kompromiss zu finden. Ich kann die Position der Anrainer und speziell von Bernhard Auckenthaler verstehen. Unsere Aufgabe ist es jedoch, innerhalb der Interessentschaft die Inter-

Franz Schwitzer: „Mehrheitsmeinung ist entscheidend.“

essen der Mehrheit zu vertreten, und die sind nun einmal eindeutig.“ Seiner Meinung nach würde zum heutigen Zeitpunkt nach wie vor die Mehrheit der Mitglieder ihre Zustimmung zum Projekt geben. Die Entschädigung für die Interessentschaft durch den Abbau in der Loche sei, nach Beendigung des Schotterabbaus im Pinegraben, eben ein wichtiger Pfeiler für das wirtschaftliche Wohlergehen dieser und fundamental für die Gewährleistung der Leistungen, die von der Interessentschaft erbracht würden. „Sollte das Projekt genehmigt werden, wird die Ausarbeitung des Vertrages eine große Herausforderung“, so Schwitzer. Ein Blick in die Vergangenheit Abbaupläne für die Schottergrube „Loche“ gab es in der Vergangenheit immer wieder. Nachdem dort seit den 1960er Jahren abgebaut worden war, wurde 1997 vom Land ein Projekt der Wipptaler Bau AG genehmigt, mit

der Auflage, dass die Arbeiten innerhalb von acht Jahren beendet sein, der Abbau in Streifen erfolgen und eine Renaturierung umgesetzt werden müsse. Abgebaut wurde schließlich nur ein kleiner Teil der vorgesehenen 280.000 m3, die Renaturierung beschränkte sich auf einen kleinen Bereich. Die Arbeiten wurden im Rahmen eines Zivilschutzprojektes in den nahegelegenen Pinegraben verlegt. Das Projekt soll 2022 zum Abschluss kommen. Im Jahr 2004 genehmigte die Landesregierung ein Varianteprojekt der Wipptaler Bau AG, in dem auf Drängen von Bernhard Auckenthaler ein kleiner Teil der Flächen renaturiert und terrassenförmig gestaltet wurde, um die Kräutergärten anzulegen. Ein weiteres Projekt folgte 2013. „Der damalige Bürgermeister Franz Kompatscher hat die betroffenen Bürger im Vorfeld informiert, in der Folge kam es zu zahlreichen Zusammenkünften zwischen der Waldinteressentschaft Pflersch, der Wipptaler Bau AG und den Anrainern. Die Baukommission hat schließlich ein negatives Gutachten abgegeben, da im Einvernehmen mit den Anrainern eine bessere Lösung gesucht werden sollte“, erinnert sich Auckenthaler. Nach einer Aussprache im Amt für Umweltverträglichkeit im Jahr 2014, zu der Anrainer und Gemeinde eingeladen waren, wurde das Projekt nicht genehmigt. Die Wipptaler Bau AG hat es nicht weiterverfolgt und Anfang 2020 einer Archivierung des Ansuchens zugestimmt. Ein weiteres – etwas verkleinertes – Projekt aus dem Jahr 2015 wurde nicht beim zuständigen Landesamt eingereicht, nachdem die Anrainer ein Positionspapier verfasst hatten, in dem sie ihren Unmut über die hohen Belastungen und das nicht garantierte Ende der Arbeiten zum Ausdruck brachten. „Die Anrainer haben von Anfang an einen kleineren und zeitlich sicher begrenzten Abbau niemals prinzipiell abgelehnt – deshalb ist auch der einstimmige Beschluss in der Vollversammlung der Waldinteressentschaft im Jahr 2015 zustande gekommen“, so Auckenthaler. „Vielleicht hat sich gerade das im Nachhinein als Fehler erwiesen. Wir haben


Stefania De Bettin rückt in den Ausschuss nach

damals aber nicht für ein Projekt gestimmt, sondern grundsätzlich unsere Zustimmung gegeben, dass abgebaut werden darf. Es muss doch klar sein, dass die Anrainer nicht für ein Projekt stimmen, bei dem lediglich der Vertrag mit der Firma nochmals der Vollversammlung vorgelegt werden muss, nachdem wir zwei Monate vorher ein Positionspapier verfasst hatten – das würde sich doch widersprechen.“ Wie geht es weiter? Seitdem war es ruhig um die Schottergrube „Loche“. „Und es wäre vermutlich ruhig geblieben, hätten wir Anrainer Anfang Februar dieses Jahres nicht durch Zufall erfahren, dass die Baukommission ein positives Gutachten zu einem neuen Projekt abgegeben hat“, so Bernhard Auckenthaler. Wie Michael Egartner von der „Wipptaler Bau AG“ hingegen betont, wurde das nun vorgelegte Projekt bereits vor über 20 Jah-

ren genehmigt, „und zwar ohne Einwand“. Damals sei es wegen des Zivilschutzprojektes im Pinegraben – „eine weitsichtige Entscheidung der damaligen Gemeindeverwaltung, die sich gerade im heurigen schneereichen Winter als richtig erwiesen hat“, so Egartner – zurückgestellt worden. Es sei nun mit Verbesserungen umwelttechnischer Natur, vor allem was den Einsatz von lärm- und schadstoffarmen Maschinen sowie die Art der Begrünung betreffe, 1:1 übernommen worden; es handle sich also „um die Erneuerung einer verfallenen Genehmigung“. Die Anrainer haben daraufhin alle Hebel in Bewegung gesetzt und das Gespräch mit allen Beteiligten gesucht. In der Zwischenzeit ist es auch zu mehreren Aussprachen gekommen, bei denen es „am Ende jedoch in keiner Weise zu einer zufriedenstellenden Lösung gekommen ist. Die Betreiber wollen nicht vom vorliegenden Projekt abweichen,

Nach dem Tod von Bernardo Pozano Anfang Jänner war in der Gemeinde Brenner ein Ausschussposten vakant, der nun mit Stefania De Bettin nachbesetzt wurde. Die 30-jährige Mutter von zwei Kindern stammt aus Sterzing, wohnt seit einigen Jahren in Gossensaß und war als Verkäuferin im DOB am Brenner tätig. In ihrer Vorstellung habe sie sich vor allem an Themen wie Jugend und Integration interessiert gezeigt, so Alber. Laut einem Gutachten der Abteilung für Öffentliche Körperschaften musste der Ausschussposten mit einer Frau der italienischen Sprachgruppe nachbesetzt werden. „Mit De Bettin haben wir eine gute Kompromisslösung gefunden, da sie keinem politischen Lager angehört und damit neutral an ihre Aufgaben herangehen kann“, so Alber.

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Aktuell

Gefahrenzonenplan vorgestellt Auf der jüngsten Ratssitzung der Gemeinde Brenner wurde der neue Gefahrenzonenplan vorgestellt. Nach einer kurzen Einführung von Silvia Simoni der Firma Mountain-eering aus Bozen, die den Gefahrenzonenplan als interdisziplinäres Instrument zur Bestimmung der Naturgefahren auf dem Gemeindegebiet vorstellte, ging Erwin Tötsch (Alpinplan) auf die Lawinengefahr ein. Insgesamt wurden 61 Lawinen untersucht, davon 23 mit einer hohen Bearbeitungstiefe, u. a. mithilfe eines Lawinensimulationsmodells. Zwei Lawinen – die Trommler-Lawine und die Kog-Lawine – wurden als Großlawinen eingestuft, die auch Gebäude betreffen. „Es gibt vor allem in Pflersch zahlreiche Lawinen, die Gebäude liegen jedoch zum Großteil in blauen Zonen“, betonte Tötsch. In Bezug auf die Wassergefahren durch Eisack und Pflerscherbach wurden mehrere rote Zonen festgelegt, wie Gianluca Vignoli (Mountain-eering) ausführte, u. a. am Brenner, in Brennerbad (Silbergasser), Gossensaß (Zusammenfluss von Eisack und Pflerscherbach) und Pflersch, wo vor allem einige Brücken eine Gefahr darstellen.

das sich bezüglich Volumen und Größe nahtlos an frühere Projekte anlehnt“, so Auckenthaler. Die Anrainer haben sich mittlerweile auch an die Volksanwaltschaft gewandt. „Die Anliegen der Anrainer sollen nun zwar in die Vertragsausarbeitungen eingebunden werden, die

Von Massenbewegungen ist vor allem die linke Talflanke von Pflersch betroffen, während die rechte Talseite relativ unproblematisch

ist. Wie Daniel Ungerank (Geo3) ausführte, wurden insgesamt 47 Phänomene kartiert; sie betreffen Steinschlag (36), Rutschungen (7), Hangmuren (3) und tiefgründige Massenbewegungen (1). Dabei wurden mehrere Zonen mit sehr hoher Gefahr festgestellt: die Ochsenhütte, das Gebiet um den Peterhof in Außerstein, Anichen, die Zone „Floaner Brand“ sowie ein etwa 3 km langer Abschnitt an der Staatsstraße Richtung Brenner am „Moidlhof“. Das Gebiet rund um die Steinalm oberhalb von Brenner wurde bereits vor

wirklichen Probleme sind jedoch nicht geklärt, u. a. die Zufahrtsstraße, die Staubbelastung, die Lärmbelastung, die Vereinbarkeit mit dem Kräuterhof und – sollte das Projekt genehmigt werden – ob ein Weiterarbeiten überhaupt noch möglich ist.“

Martin Alber im Rat der Gemeinden Mitte März wurden die Mitglieder des Rates der Gemeinden und des Verwaltungsrates des Südtiroler Gemeindenverbandes neu gewählt. Zur Stärkung des politischen Gewichts des Verbandes wurde erneut entschieden, den Verwaltungsrat des Südtiroler Gemeindenverbandes mit dem Rat der Gemeinden gleichzuschalten. Dem 17-köpfigen Gremium gehören Vertreter aller Bezirke des Landes, der Landeshauptstadt, der Kleingemeinden, der Städte Brixen und Meran sowie aller drei im Lande vertretenen Sprachgruppen an. Aus dem Wipptal ist Martin Alber, Bürgermeister der Gemeinde Brenner, vertreten. Zum Präsidenten des Rates der Gemeinden und des Verwaltungsrates wählte die Vollversammlung erneut den Bürgermeister der Gemeinde Vahrn Andreas Schatzer.

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Jahrzehnten mit Schutzzäunen gesichert, sodass die Gefahr herabgestuft werden konnte. „Die Schutzzäune müssen jedoch in Zukunft gewartet und instandgehalten werden, da sie sich bereits jetzt teilweise in einem schlechten Zustand befinden“, so Ungerank. Silvia Simoni (Mountaineering) ging abschließend auf die Wassergefahr durch die Seitenbäche ein. 73 Seitenbäche wurden untersucht, davon 41 mit einer Simulation. „Der Großteil des Gemeindegebietes ist frei von Wassergefahren“, so Simoni. In vier Zonen wurde jedoch ein erhöhtes Gefahrenpotential festgestellt: am Kogbach, in Strange, am Daxbach und am Zirogeralmbach. „Die Situation auf unserem Gemeindegebiet ist besser als erwartet, jedoch nicht zu unterschätzen“, resümierte Bürgermeister Martin Alber. Es seien viele Gefahrenpunkte vorhanden, vor allem in Pflersch und am Brenner, die für die kommenden Monate und Jahre eine große Herausforderung darstellen würden. Alber kündigte an, dass der Gefahrenzonenplan der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll, sobald es die Umstände erlauben.

Den Vorwurf, dass die Betreiber vom Projekt nicht abweichen wollen, kann Michael Egartner nicht bestätigen. „Wir wollen ja nicht mit der Brechstange vorgehen und haben das Projekt optimiert, um die Unannehmlichkeiten so gering wie möglich zu halten“, so Egartner. „Das Projekt wurde von Fachleuten ausgearbeitet, u. a. haben Ingenieure, Geologen und Biologen dazu beigetragen. Im Mittelpunkt stehen langfristige Überlegungen, wie der Hang in Zukunft stabilisiert werden kann.“ Mit den Arbeiten soll – sofern das Projekt genehmigt wird – im Frühjahr 2023 begonnen werden. Die Größe bzw. das Volumen sei – wie Egartner betont – irrelevant, es gehe ausschließlich um einen „letzten Abbau und die anschließende Renaturierung, damit das Areal in Zukunft stabil bleibt

und es nicht mehr zu Erosionen“ kommt. Auf Anregung von Bürgermeister Alber wird nun eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Bernhard Auckenthaler findet diese Idee „gut gemeint“ und stimmt ihr auch zu, für das vorliegende Projekt komme ihre Einrichtung jedoch zu spät. „Ein Konsens ist nur vor einer Bewertung bzw. Genehmigung zu erzielen“, so Auckenthaler. Wie es nun weitergeht, ist derzeit völlig offen. Der Lokalaugenschein durch die Dienststellenkonferenz wird für Mitte Mai erwartet. Eines ist allen beteiligten Parteien gemeinsam: Es soll zu einer einvernehmlichen Lösung kommen, damit der Frieden im Tal gewahrt wird.

Barbara Felizetti Sorg


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Aktuell

Freienfeld

Abschlussrechnung einstimmig genehmigt Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Freienfeld, die per Videokonferenz abgehalten wurde, lag der Fokus auf verwaltungs- und finanztechnischen Entscheidungen. Einstimmig genehmigt wurde die Vereinbarung zwischen den Gemeinden Sterzing, Freienfeld und Ratschings zur gemeinsamen Ausübung von Befugnissen und Diensten im Bereich Personalverwaltung. Sinn und Zweck dieser Maßnahme, die finanziell vom Land unterstützt wird, sind Kosteneinsparungen sowie eine effizientere und professionellere Handhabung des Personalbereichs. Die Gemeinde Sterzing wird unter Vize-Generalsekretärin Dolores Oberhofer die Federführung übernehmen. Die Vereinbarung, die auf zehn Jahre festgelegt wird, sieht eine weitestgehende Angleichung der Verordnungen und eine feste Aufgabenverteilung vor. Der geltende Stellenplan wurde dahingehend abgeändert, dass eine Stelle der 8. Funktionsebene (Sachbeamter für Verwaltungsoder Rechnungswesen) geschaffen wurde. Von der Opposition teilweise aufgrund der zu erwar-

Die Errichtung der Speed-Check-Boxen hat zu einer spürbaren Verkehrsberuhigung geführt.

tenden hohen Kosten kritisiert, rechtfertigte Bürgermeisterin Verena Überegger diese Maßnahme mit dem verantwortungsvollen Aufgabenbereich. Zudem biete eine Stelle dieser Funktionsebene einen Anreiz, Mitarbeiter mit hoher Fachkompetenz auf Dauer halten zu können. Live-Streaming Einstimmig genehmigt wurde die Verordnung für das Live-Streaming der Gemeinderatssitzungen.

„Zukunftsprozess Freienfeld 2030“ Die Gemeindeverwaltung von Freienfeld hat vor kurzem eine Umfrage unter dem Motto „Zukunftsprozess Freienfeld 2030“ gestartet. Damit soll den Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, die künftige Entwicklung der Gemeinde mitzutragen. Die eingebrachten Ideen, Vorschläge und Anliegen werden aufgenommen und im laufenden Gemeindeentwicklungsprogramm behandelt. An der Umfrage beteiligen können sich alle Bürger der Gemeinde Freienfeld, die mindestens 16 Jahre alt sind. Der Fragebogen kann online (Webseite der Gemeinde Freienfeld) oder in Papierform (im Gemeindehaus erhältlich) ausgefüllt und innerhalb 7. Mai abgegeben werden. Im Rahmen einer Bürgerversammlung, die voraussichtlich in der ersten Juni-Woche stattfinden wird, sollen die Umfrageergebnisse vorgestellt werden.

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Die Aufzeichnung und Veröffentlichung soll nicht nur für Sitzungen gelten, die derzeit auf digitalem Wege abgehalten werden, sondern auch für Sitzungen, die in Anwesenheit der Gemeinderatsmitglieder und von interessierten Zuhörern im Ratssaal stattfinden. „Wir möchten die politisch interessierten Bürger an den Tätigkeiten der Gemeindeverwaltung teilhaben lassen und dies auch fördern“, so Überegger. Die Sitzungen werden aufgezeichnet und unter Einhaltung der Privacy in chronologischer Reihenfolge auf der gemeindeeigenenen Webseite veröffentlicht. Freiwillige Feuerwehren Die Rechnungslegungen der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde wurden einstimmig genehmigt. Die FF Mauls weist einen Verwaltungsüberschuss von 83.200 Euro auf, die FF Trens 64.100 Euro, die FF Elzenbaum 14.900 Euro und die FF Stilfes mit den Löschzügen Egg und Niederried 35.400 Euro. Bilanzänderungen Mit der ersten Bilanzänderung

wurden die Gelder für die Schneeräumung aufgestockt sowie die staatlichen Covid-Beiträge in den Haushalt eingebaut, berichtete Überegger. Im laufenden Teil wurden Erhöhungen vorgesehen, die Ausgaben für Desinfektionsmittel (2.269 Euro) und Lebensmittelgutscheine (14.080 Euro) sowie weitere staatliche Fördergelder in Höhe von 553 Euro (TOSAP) betreffen. Für die Schneeräumung wurden 40.000 Euro verbucht. Ausgaben- und Einnahmenminderungen in Höhe von 10.000 Euro, die durch Neuverhandlungen erzielt werden konnten, betreffen den Dörferbusdienst. Im Investitionsteil wurden 100.000 Euro an staatlichen Beiträgen für energieeffiziente Maßnahmen und die Entfernung von architektonischen Barrieren am Rathaus sowie ein Leader-Beitrag in Höhe von 16.800 Euro (Schulhof Mauls) verbucht; 50.000 Euro kommen von der Vergabe der letzten beiden Wohnbau-Lose in der Zone Gänsbichel in Mauls. Bei den Ausgaben wurden 27.500 Euro für den Anschluss an das Glasfasernetz und die Umstellung der Telefonanlage an öffentlichen Gebäuden verbucht, 8.500 Euro für die Küche im Kindergarten Mauls und 14.000 Euro für die Endabrechnung der öffentlichen Beleuchtung. Mit der zweiten Bilanzänderung in Höhe von rund 44.000 Euro wird u. a. das Kapitel für professionelle und spezialisierte Dienstleistungen (15.000 Euro) aufgestockt, 25.000 Euro werden für sonstige Dienstleistungen verbucht. Einsparungen ergeben sich durch die Mehrwertsteuerschuld (3.000 Euro), die Reduzierung des Dörferbus-Dienstes während der Covid-Pandemie (9.000 Euro), die Wartung des Glasfasernetzes (2.840 Euro) und eine Umbuchung des Garantie-Fonds,


der derzeit nicht benötigt wird (15.000 Euro). Im Investitionsteil stehen Ausgaben und Einnahmen in Höhe von 25.000 Euro zu Buche, welche für eventuelle Grundveräußerungen vorgesehen werden, weitere 27.300 Euro für außerordentliche Investitionen am Rathaus, 15.000 Euro als Investitionsbeitrag für die Mittelschulen, 20.000 Euro für den Ankauf von Müll-Containern, ein Beitrag in Höhe von 13.500 Euro für die Bezirksgemeinschaft, 5.300 Euro für den Bauhof und 31.000 Euro für den Dorfplatz in Mauls (Leader-Beitrag). Abschlussrechnung Einstimmig und ohne große Diskussionen wurde die Abschlussrechnung für das Geschäftsjahr 2020 genehmigt, die einen Verwaltungsüberschuss von 712.000 Euro aufweist. Dieser Betrag wird u. a. für den Ankauf von Hardware (5.000 Euro) verwendet, für außerordentliche Instandhaltungsmaßnahmen am Rathaus (27.000), verschiedene Projektierungsarbeiten (60.000), die Projektierung des Hauses der Dorfgemeinschaft in Mauls (53.000), den Beach-Volleyball-Platz (50.000), den Austausch der Abwasserpumpe in Elzenbaum (37.000 Euro), für Eigenmittel für das Leader-Pro-

Ortspolizeidienst Wie berichtet haben die Gemeinden Sterzing, Pfitsch und Freienfeld eine Vereinbarung zur gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit des Ortspolizeidienstes getroffen, die am 1. April in Kraft getreten ist. Die SpeedCheck-Boxen, die in Freienfeld und Mauls errichtet wurden, haben bereits Wirkung gezeigt, denn die Maßnahmen haben zu einer wahrnehmbaren Verkehrsberuhigung, wie Bürgermeisterin Überegger berichtete.

jekt Dorfplatzgestaltung Mauls (30.000 Euro), den Ankauf eines Radladers für den Bauhof (80.000 Euro), die Sanierung der Brücke in Elzenbaum (50.000 Euro), die Hangsicherung in Mauls (30.000 Euro), einen Investitionsbeitrag für die FF Elzenbaum (40.000 Euro), einen Beitrag für die Aussiedelung des Bezirksaltenheims (52.000 Euro) sowie Grundstücksablösungen im Rahmen des Projekts Friedhof Trens (95.000 Euro). Kurz notiert Die Mitglieder des Verwaltungsrates der Energiegesellschaft PNE m.b.H. und der Elektrizitätsgenossenschaft Eggerbach m.b.H. (Verena Überegger, Anton Salcher, Manfred Saxl) waren bereits im vergangenen August ernannt worden; mit einem neuerlichen Beschluss wurde die Beauftragung bis 2025 festgelegt. Zudem wurde ein Passus gestrichen, der die Vergütung der Gemeindevertreter betrifft. In der Sadobre sowie in der Gewerbezone Reifenstein wurden mehrere Ortsbegehungen durchgeführt. In Bezug auf das „Schilder-Chaos“ wurde bereits Kontakt mit einem Techniker der zuständigen Landesbehörde aufgenommen. Wie Bürgermeisterin Überegger berichtete, weichen LKW wieder vermehrt in das Gewerbegebiet aus, sobald dort weniger kontrolliert werde. Genehmigt wurden zwei Umwidmungen von Wald in landwirtschaftliches Grün (Helmuth Leitner und Wilhelm Wieser). Im Zuge einer Grundstücksregelung schreibt die Gemeinde eine Fläche von 27 m2 beim „Wastnerhof“ in Stilfes aus dem Öffentlichen Gut ab und veräußert sie. Die Vereinbarung zur Führung der Kindertagesstätten wurde einstimmig genehmigt. at Erker 05/21

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Aktuell

WhatsApp Newsletter Über 220 Abonnenten haben die WhatsApp-Newsletter der Gemeinde Pfitsch abonniert, der Dienst wird gerne angenommen. Wer sich anmelden möchte, speichert die Nummer +39 347 0058785 auf dem Smartphone, sendet die Whatsapp-Nachricht „NEWS ON Deutsch“ und erhält fortan Meldungen von öffentlichem Interesse auf dem Gemeindegebiet. Chronisten gesucht In der Gemeinde wird ein Chronistenverein gegründet. Wer Interesse am Gemeindeleben hat und sich als ehrenamtlicher Chronist betätigen möchte, meldet sich bei Dagmar Matzler (Tel. 328 2824879, dagmar. matzler@gmail.com). Neue Taxi-Verordnung In Pfitsch gibt es eine neue Verordnung für den Taxi-und Mietwagendienst mit Fahrer. In der Gemeinde stehen weiterhin fünf Taxi-Lizenzen zur Verfügung, die Mietwagenlizenzen wurden von acht auf zehn aufgestockt. Ausschreibungen sind möglich, sobald auf Staatsebene das digitale Fahrtenregister verfügbar ist. Personalien Reinhold Maier ist neuer Rechnungsrevisor für die Dreijahresperiode 2021 – 2024. Klaus Steckholzer wurde als Einzelüberwacher der Kraftwerk Wiesen Konsortial GmbH vorgeschlagen. Hundekot Gemeinderat Erwin Astenwald appellierte daran, Hunde an die Leine zu nehmen und Hundekot sachgemäß zu entsorgen. Bachdamm und Thurnerweg seien ständig mit Hundekot verunreinigt. Bonus für Stoffwindeln In manchen Gemeinden erhalten Familien beim Kauf von Stoffwindeln einen Teil der Kosten erstattet – ein Anreiz, um auf ökologische und kostengünstige Produkte umzusteigen. Gemeinderat Christoph Hofer erkundigte sich, ob eine solche Initiative auch in Pfitsch möglich sei. Die Referentinnen Maria Rabensteiner und Dagmar Matzler Freund sind im Gespräch, ein ähnliches Projekt in die Wege zu leiten.

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Wiesen

Biogasanlage: Projekt wird vorgestellt Die Biogas Wipptal GmbH erweitert derzeit ihre Biogasanlage. Das Biogas wird aufbereitet, das Biomethan für den Einsatz als Treibstoff für Kraftfahrzeuge verflüssigt. Ein Vorhaben, das bei Bürgern Fragen aufwirft. „Viele haben Bedenken“, so Gemeinderat Christoph Hofer bei der Gemeinderatssitzung Ende März, die über Videokonferenz abgehalten wurde. Wie gefährlich ist der Treibstoff? Wie viel wird hergestellt, wo wird er gelagert? Was bedeutet eine Tankstelle für den Transitverkehr? In einem Beschlussantrag fordert Hofer „im Sinne von Information und Transparenz“ eine zeitnahe (Online-)Veranstaltung für Bürger, auf der die Betreiber ihre Pläne präsentieren und Fragen beantworten. In der Diskussion verwies Bürgermeister Stefan Gufler auf die Dezember-Sitzung, bei der sich die Räte geeinigt hatten, den Betreibern zunächst ein Treffen im Gemeinderat vorzuschlagen. Sobald es die Bedingungen erlauben, möchten die Betreiber den Räten die Anlage vor Ort zeigen. Ein Treffen vor Ort sei informativer (Monika Reinthaler) als eine Online-Veranstaltung, der persönliche Kontakt sinnvoller als ein Beschlussantrag (Maria Leitner Rabensteiner). Gemeinderat Michael Tschöll schlug ein Treffen mit Berücksichtigung von Bürgerfragen vor, das aufgezeichnet und anschließend allen zugänglich gemacht werden soll. Die Bevölkerung hätte schon viel früher informiert werden müssen, so Hofer. Mit der Forderung, das Treffen baldmöglichst zu organisieren, zog er seinen Beschlussantrag zurück. Verkehrstisch: Großes Interesse an Mitarbeit Auf der Ratssitzung wurde der Verkehrstisch neu bestellt. Dieser besteht aus Erwin Astenwald, Chris-

toph Hofer, Lucia Russo sowie David Volgger, Philipp Obermüller, Harald Hofer und Dagmar Matzler Freund, Monika Reinthaler, Maria Leitner Rabensteiner sowie Bürgermeister Stefan Gufler. Arbeitsgruppe für Dorfentwicklung Die Bürgerliste hat die Gründung einer Arbeitsgruppe für Dorfentwicklung, Erhalt, Sicherung und Erhöhung der Lebensqualität der Bürger angeregt. „Am Moosfeld kommen bald über 60 neue Wohnungen dazu, der Spielplatz muss Reihenhäusern weichen, statt öffentlichem Raum gibt es nur noch Straßen, Häuser, Verkehr und Lärm“, so Gemeinderätin Lucia Russo. Auch Parkplätze und ein Minirecyclinghof fehlen. In Arbeitsgruppen könnten Experten wie Bürger in jeder Zone Probleme aufgreifen und gemeinsam Lösungen finden. Die Anregung soll in den neuen Bauleitplänen und im Gemeindeentwicklungsplan einfließen. Sobald der Gemeindenverband die Rahmenbedingungen für die Raumentwicklungspläne herausgegeben hat, könne die Gemeinde laut Gufler aktiv werden. Gemeinderat Hannes Tratter regte an, sich das Zepter nicht aus der Hand nehmen zu lassen. „Je mehr wir mitarbeiten, umso mehr kann die Gemeinde mit-

entscheiden, anstatt immer nur zu reagieren.“ Gemeinderat Renato Bussola erkundigte sich über Verwendungsmöglichkeiten der Militärstrukturen. Bürgermeister Gufler will diesbezüglich das Gespräch mit der Provinz suchen. (Noch) kein Bushäuschen am Moosfeld Im Gemeindegebiet Pfitsch werden derzeit Bushaltestellen und -häuser angebracht. In der Zone „Am Moosfeld“ wird erst in eineinhalb Jahren ein Bushaus errichtet, da wegen einer Baustelle kein Platz zur Verfügung steht. Gemeinderätin Lucia Russo verwies darauf, dass täglich viele Kinder an dieser gefährlichen Stelle auf den Bus warten müssen, während einige Autos mit über 100 km/h vorbeifahren. Auch auf der anderen Straßenseite ist noch kein Bushaus möglich. Referent Harald Hofer hofft darauf, dass sich die Situation durch die Ortspolizeikontrollen bessert. Zündstoff Verkehr Warum nehmen die Wipptaler Gemeinden die Brennerautobahn-Gesellschaft nicht endlich mehr in die Pflicht? Diese Frage stellten die Gemeinderäte Renato Bussola und Christoph Hofer in den Raum. Schon seit langem leide die Bevölkerung enorm unter Lärm, Abgasen


Laufende Arbeiten und Stau auf der Autobahn. Grenzwerte werden nicht eingehalten, Mautstellen nicht zeitgemäß geführt, außerdem brauche der Bezirk keinen Parkplatz wie in der Sadobre. Laut Bezirkspräsidentin Monika Reinthaler sei eine Aussprache mit Landeshauptmann und Autobahnbetreibern geplant. Lobende Worte fand sie wie Referentin Matzler über die schnelle Reaktion auf die Grenzschließung in Deutschland. Laut Hofer sei das Krisenmanagement der Autobahngesellschaft noch verbesserungswürdig. Dies habe sich auch in weiteren Notsituationen gezeigt, u. a. bei starkem Schneefall. Der Satz Kurz vor Sitzungsende ging es um eine Mitteilung, die Bürgermeister Stefan Gufler im Februar an die Gemeinderäte geschickt hatte. Darin geht es um den Zusammenhalt in Zeiten der Corona-Pandemie.

Christoph Hofer und Renato Bussola entrüsteten sich vor allem über die Formulierung, es sei ein institutioneller Auftrag der gewählten Vertreter der öffentlichen Verwaltungen, die getroffenen politischen Entscheidungen zu unterstützen und zur Einhaltung der Vorschriften beizutragen. „Das kann ich absolut nicht akzeptieren, mit diesem Satz hebelt der Bürgermeister die Demokratie aus“, so Hofer. Und Bussola: „Ich akzeptiere das Gesetz. Aber ich kann nicht gezwungen werden, die politischen Entscheidungen der Verwaltung zu unterstützen.“ Es sei ein gut gemeinter Aufruf gewesen, ohne böswillige Absicht, so Gufler. Er habe lediglich darauf hinweisen wollen, wie wichtig es sei, weiterhin vorsichtig zu bleiben. Nur so könnten alle wieder zur Normalität zurückkehren, um die sich alle seit langem bemühen. Dass die Bürgerliste mit einem ihn diskreditierenden Leserbrief (Erker 03/2021) an die Öffentlichkeit

getreten sei, anstatt das persönliche Gespräch zu suchen, habe ihn sehr getroffen. Seine Grundeinstellung sei fernab jeglicher Haltung, die ihm zugeschrieben worden sei. Wie sich in der Diskussion herausstellte, wird der Leserbrief nicht von allen Räten der Bürgerliste mitgetragen. Die Gemeinderätinnen Monika Reinthaler und Claudia Raffl erinnerten daran, dass es bis zum Schluss eine gute Gemeinderatssitzung gewesen sei, zum ersten Mal habe ein gutes Klima untereinander geherrscht. „Zerstören wir dieses Klima jetzt nicht!“ „Nehmen wir es als Ansporn, künftig Dinge auszureden, bevor sie eskalieren!“ Hofer stimmte zu, dass es mehr gegenseitigen Respekt brauche, aber diesen spüre er leider nicht immer. Was die Corona-Pandemie betrifft, schien man sich einig zu sein: Nur miteinander komme man aus der Sache raus und alle werden sich darum bemühen müssen. rb

Nach dem schneereichen Winter werden im Gemeindegebiet weiterhin Straßen freigeräumt sowie beschädigte Bäume und Äste entfernt. Auch private Besitzer werden kontaktiert, Gefahrenstellen auf ihrem Grundstück zu beseitigen. Ein Projekt zur Sanierung beschädigter Straßen ist laut Referent Harald Hofer in Vorbereitung. In Flains wird demnächst die Straße asphaltiert und eine Engstelle entschärft. Demnächst starten laut Referent David Volgger die Vorbereitungsarbeiten für den Neubau der Brücke in Fussendraß, auch der Bau der Trinkwasserleitung wird in Angriff genommen. Kleinere Arbeiten betreffen u. a. die Umzäunung von Quelleinfassungen. Am Bahnhof sind sämtliche Reparaturen durchgeführt worden, der Wartesaal wird nachts wieder gesperrt. Ein Zukunftsprojekt ist die Verbesserung der Situation am Bahnhofsparkplatz. In der Mühlgasse wird in naher Zukunft ein Presscontainer für Karton aufgestellt, der mit Karte zu bedienen ist.

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Aktuell

Bauen im Landwirtschaftsgebiet Das am 1. Juli 2020 in Kraft getretene neue Landesgesetz für Raum und Landschaft (Nr. 9 vom 10. Juli 2018) sieht wesentliche Neuerungen bzw. Einschränkungen für das Bauen im Landwirtschaftsgebiet vor. Diese Widmungskategorie, die nun im Landschaftsplan festgehalten, abgegrenzt und geregelt ist und vorwiegend außerhalb des Siedlungsgebietes vorzufinden ist, erfährt im Art. 17 eine detaillierte Regelung im Hinblick auf die dort zulässigen Baumöglichkeiten. Mit Ausnahme der Sonderbestimmungen betreffend die Bautätigkeit bei geschlossenen Höfen und von landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden gilt im Landwirtschaftsgebiet grundsätzlich ein Bauverbot. Es sind weder Neubaumaßnahmen (sprich die Errichtung von neuen ober- oder unterirdischen Bauten) noch Nutzungsänderungen von Gebäuden zulässig. Somit können nur bereits bestehende Wohngebäude zu diesem Zweck genutzt werden bzw. Gegenstand von baulichen Maßnahmen, die nachstehend näher erläutert werden, sein. Insbesondere dürfen Wohngebäude, die seit dem 24. Oktober 1973 mit einer Baumasse von mindestens 300 m³ im Landwirtschaftsgebiet bestehen und nicht zu einem geschlossenen Hof gehören, auf maximal 1.000 m³ erweitert werden, wobei keine neue unterirdische Baumasse für Keller und Garagen errichtet werden darf. Der Abbruch und Wiederaufbau von bestehenden Wohngebäuden muss am selben Standort oder in einer Entfernung von höchstens 40 Metern mit derselben Nutzung und ohne Erhöhung der Gebäudezahl vorgenommen werden. Der Gesetzgeber sieht weiters vor, dass die vorgenommene Erweiterung für Wohnungen für Ansässige verwendet werden muss. In Ausnahmefällen kann der Wiederaufbau an einem anderen Standort im Landwirtschaftsgebiet innerhalb desselben Gemeindegebiets und in nächstgelegener geeigneter Lage erfolgen. Dies ist nur dann zulässig, wenn der ursprüngliche Standort von einem Bauverbot aus Gründen des Landschaftsschutzes oder wegen Naturgefahren betroffen ist bzw. falls es notwendig ist, Gefahrensituationen längs öffentlicher Infrastrukturen zu beseitigen. Darüber entscheidet nun die Gemeindekommission für Raum und Landschaft, die hierzu eine verbindliche Stellungnahme abzugeben hat. Was die Baumöglichkeit am geschlossenen Hof betrifft, so gestattet der Gesetzgeber dem landwirtschaftlichen Unternehmer oder selbstbearbeitenden Landwirt, an der Hofstelle eine Wohnbaumasse bis zu 1.500 m³ zu errichten. Weiters hat das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft verschiedene zuvor geltende Baumöglichkeiten (darunter die Umwandlung landwirtschaftlicher Gebäude in konventionierte Wohnbaumasse oder die Verlegung samt Wiederaufbau von Wohngebäuden, die infolge einer Naturkatastrophe beschädigt oder zerstört wurden) abgeschafft, die somit nicht mehr in Anspruch genommen werden können.

Alfred Gschnitzer, Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura & Gschnitzer

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Pfitsch

Plan der Gefahren Rund 70 Zuhörer verfolgten im April online die Vorstellung des Gefahrenzonenplanes der Gemeinde Pfitsch. Der Plan listet Gefahren auf, die im besiedelten Gebiet durch Bäche, Steinschlag, Muren, Rutschungen und Lawinen entstehen können. Monatelang haben Techniker in Zusammenarbeit mit den zuständigen Landesämtern Naturgefahren wie Wasser, Geologie und Lawinen in den urbanistisch relevanten Zonen in Pfitsch analysiert und aufgezeigt, inwieweit sie die hier lebende Bevölkerung gefährden können. Kartiert sind die Ergebnisse im Gefahrenzonenplan, der fortan die Entwicklung der Gemeinde steuern wird und dabei helfen soll, Auswirkungen von Naturgefahren zu vermeiden bzw. zu verringern. In der Einschätzung des Ist-Zustandes sind auch vergangene Ereignisse wie Hochwasser, Muren- oder Lawinenabgänge berücksichtigt. Der Gefahrenzonenplan ist auf eine maximale Wiederkehrdauer von 300 Jahren ausgelegt und als dynamisches Instrument zu verstehen, d. h. der Plan kann sich jederzeit ändern, wenn sich neue Gefahrenquellen auftun oder durch Schutzmaßnahmen Verbesserungen erzielt werden. Gefährliche Brücken, Gräben und Steinblöcke Die Wassergefahr in Pfitsch geht vor allem von Brücken aus, die nicht hoch genug sind, um das Hochwasser ausreichend abfließen zu lassen, etwa in St. Jakob, Überwasser und Wiesen. Der Pfitscherbach und seine vielen Seitenbäche ziehen sich teilweise bis in die Gipfelregionen hinauf und haben eine starke Murtätigkeit. 2012 wurden nach heftigen Niederschlägen weite Teile des Tales überschwemmt und vermurt, zwei Menschen kamen ums Leben, Hunderte Zivilschutzkräfte waren im Einsatz, die Schäden waren enorm. Obwohl er in den vergangenen Jahrzehnten

kein großes schädliches Hochwasser verursacht hat, wird auch dem Eisack zwischen Maibad und dem Zusammenfluss mit dem Pfitscherbach ein hohes Schadenspotential zugeschrieben. Von 52 Wildbächen wurden 31 detaillierter untersucht. Einige von ihnen gefährden Wohnhäuser und Straßen in unterschiedlichem Ausmaß. In der Vergangenheit sind mehrere Maßnahmen durchgeführt worden, um besiedelten Gebieten, die sich u. a. auf Schwemmkegeln befinden, mehr Schutz zu bieten. Der Großteil der Häuser befindet sich in einer gelben oder blauen Zone. Auch zur Erhebung der Lawinengefahr wurden Chroniken durchstudiert, Lokalaugenscheine durchgeführt und mit Computerprogrammen Modellierungen erstellt. 33 Lawinen wurden genauer untersucht. Einige von ihnen treffen auf die Langlaufloipe, einige auf Landes- oder Gemeindestraßen. Manche Lawinen könnten Gebäude streifen. Glücklicherweise sind die meisten Wohnhäuser orografisch rechts oder links der Lawinen-Hauptkanäle errichtet worden, die meisten Gebäude liegen in einer gelben oder blauen Zone. Im Gemeindegebiet sind weiters 40 Sturzereignisse, drei Rutschungen und vier Hangmuren ermittelt worden. Die steilen Felswände, etwa an der Bahntrasse in Maibad, sind stark aufgelockert und könnten vor allem im Frühjahr nach Niederschlägen auf die Bahntrasse oder in den Talboden stürzen. Steinschlaggefahr gibt es auf mehreren Straßenabschnitten und in mehreren Fraktionen, auch Gebäude sind betroffen. Das Hochtal gilt aus geologischer Sicht als unproblematisches Gebiet. Eine Ausnahme ist die Europahütte sowie der obere Parkplatz, an dessen Hang immer wieder Blöcke losbrechen. Dem riesigen Bergsturzareal nordöstlich von Afens wurde eine Restgefahr (grau) zugeschrieben. Einwände bis zum 13. Mai Klar ist, dass ein Gebäude in einer roten Zone erheblich an Wert verlieren wird. Doch nicht alle roten Zonen seien gleich


DIE FARBEN UND IHRE BEDEUTUNG Rot (H4): Sehr hohe Gefahr. Gebäude und Infrastrukturen könnten bei einem Naturereignis stark beschädigt bzw. komplett zerstört werden, Menschen könnten sterben oder sich schwer verletzen. Blau (H3): Hohe Gefahr. Personen könnten sich verletzen, Gebäude und Infrastrukturen beschädigt werden, soziale und wirtschaftliche Aktivitäten sind nicht oder nur noch eingeschränkt möglich. Gelb (H2): Mittlere Gefahr. Die Gesundheit der Menschen ist nicht bzw. kaum gefährdet, es ist mit geringen Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen zu rechnen.

zu bewerten, so Volkmar Mair, Direktor des Amtes für Geologie und Baustoffprüfung. Oft sei durch eine Investition in Schutzbauten die Rückstufung von einer roten in eine gelbe Zone möglich. In Südtirol ist auch eine Kubaturverlegung möglich. Bestätigt ein Gutachten, dass es technisch nicht möglich oder wirtschaftlich nicht tragbar ist, in Schutzmaßnahmen zu investieren, kann eine bestehende Struktur in einer roten oder blauen Zone abgerissen und an einer sicheren Stelle aufbaut werden. Über ein Mehrjahresprogramm wird laut Alexander Pramstraller,

Den Gefahrenzonenplan von Pfitsch hat eine Bietergemeinschaft (Mountain-eering srl, Cisma srl, A.I.A. Engeneering srl, Geo3) um Koordinatorin Silvia Simoni ausgearbeitet.

Direktor des Amtes für Wildbachund Lawinenverbauung Nord, in die Instandhaltung der Schutzbauten investiert, um Flächen und Örtlichkeiten im Sinne der Besiedelung und Bewirtschaftung aufzuwerten. Auch die Brücken im Gemeindegebiet werden wie-

der „tauglich“ gemacht. Zunächst heißt es aber abwarten, bis der Plan alle Instanzen durchlaufen hat. Erst danach wird ein konkreter Maßnahmenkatalog mit Prioritäten geschnürt, der dann der Gemeinde vorgestellt wird. Seit dem 13. April läuft die Frist für

eventuelle Stellungnahmen. Innerhalb von 30 Tagen können Bürger Einwände einbringen. Sind sie berechtigt, wird der Plan angepasst. Im Herbst wird der Plan voraussichtlich im Gemeinderat zur endgültigen Genehmigung aufliegen. rb

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Franzensfeste

Der Gemeinderat Franzensfeste hat auf seiner Sitzung Anfang April die Richtlinien für die Abhaltung von Sitzungen mittels Videokonferenz festgelegt. Die Regeln gelten für die Dauer des Covid19-Ausnahmezustandes. Damit die institutionellen Verwaltungsorgane ihre Tätigkeit fortführen können, sind Gemeinderatssitzungen und Abstimmungen auch mittels Videokonferenz möglich. Die Sitzung wird anschließend als Tonaufnahme auf der Webseite der Gemeinde unter www.gemeindefranzensfeste.eu veröffentlicht. Eine weitere Verordnung wurde erlassen, um Gemeinderatssitzungen über Audio- und Videoaufnahmen mittels Direktübertragung (live streaming) der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Kostenlose Antigen-Schnelltests Alle Bürger, die in der Gemeinde Franzensfeste leben und/oder dort beruflich tätig sind, dürfen sich kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Die Teststraße auf dem Parkplatz der Obstgenossenschaft Melix, die ihre Flächen kostenlos zur Verfügung stellt, ist montags, mittwochs und samstags von 8.00 bis 12.30 Uhr geöffnet, jene im Alten Kindergarten von Vahrn freitags von 13.30 bis 17.30 Uhr. Eine Anmeldung ist über das Buchungsportal (siehe Homepage der Gemeinde) oder im Gemeindesekretariat von Franzensfeste (Tel. 0472 976900) notwendig. 1 Euro für Nutzung Der Verein „Gruppo Sportivo Fortezza“ wird in den nächsten fünf Jahren den Tennisplatz, den Kleinfeld-Fußballplatz, das Vereinslokal/ Bar sowie die dazugehörenden Umkleideräume, Magazine und Abstellräume führen und verwalten. In der Vereinbarung, die der Gemeinderat vor kurzem genehmigt hat, ist auch die Führung des Schießstandes in Franzensfeste berücksichtigt. Als symbolische Gegenleistung für die Nutzung wurde ein Betrag von 1 Euro festgelegt. Personalien Bettina Cipolletta ist neue Gemeindevertreterin im Beirat für die Abwasserentsorgung der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. Taxi aus Brixen In Franzensfeste gibt es eine neue Verordnung für den Taxi- und Mietwagendienst mit Fahrer. Neu ist, dass Taxiunternehmen aus Brixen im Gemeindegebiet ihre Tätigkeit ausüben dürfen, da es in Franzensfeste keine eigenen Taxiunternehmen gibt.

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„Big Bags“ am Übungsplatz Da stehen sie nun, die prall gefüllten Säcke, bereit zum Abtransport. Seit November 2020 graben drei Unternehmen (Cericola srl, RTI tra und Gruppo ITQ srl) in Unterau nach den Überresten eines Militärgebäudes, das einst aus Asbest, dem mittlerweile verbotenen Baustoff, errichtet worden ist. Rund 4.200 m3 Material holen die Arbeiter aus dem Boden und sortieren es in einem ver-

siegelten Zelt der Größe nach. Nicht belastetes Erdreich kommt zurück in den Boden. Kontaminiertes Material – es gilt als krebserregend – landet in autorisierten Deponien für Sonderabfall, u. a. in Friaul und Sardinien. Die ersten versiegelten Big Bags sind bereits abtransportiert worden. Die stolzen Sanierungskosten in Höhe von einer Million Euro übernimmt der Staat über seine „Agenzia del demanio“.

Ratschings räumt auf! In Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und dem Tourismusverein Ratschings wird auf Initiative der Bürgerliste am 8. Mai in allen Fraktionen der Gemeinde eine Müllsammelaktion durchgeführt. Alle Bürger sind gebeten, in Eigenverantwortung den Müll an öffentlichen Plätzen und Wegen zu sammeln. Die Müllsäcke für die Sammlung können ab dem 6. Mai in den Le-

bensmittelgeschäften der einzelnen Fraktionen abgeholt werden, in Telfes liegen sie an der Recyclingstelle auf. Die gefüllten Müllsäcke können am Sammeltag entweder bei den Recyclingstellen der jeweiligen Fraktionen abgelegt oder zwischen 16.00 und 17.00 Uhr direkt nach Stange zum Recyclinghof hinter dem Gemeindehaus gebracht werden. In dieser Zeit erhalten in Stange alle fleißigen Sammler als kleines Danke eine Stärkung und ein Päckchen Sonnenblumensamen.

Wipptal

Teststationen für Nasenflügeltests In der Gemeinde Ratschings befindet sich die Teststation in der Sportzone in Stange. Sie ist montags und donnerstags jeweils von 6.30 bis 10.30 Uhr sowie von 16.30 bis 20.30 Uhr geöffnet. In der Gemeinde Franzensfeste wird mittwochs von 18.00 bis 20.00 Uhr im Rathaus (Erdgeschoss) getestet. In Sterzing ist im ehemaligen Eurospar in der Brennerstraße eine Teststation einge-

richtet. Sie ist montags, mittwochs und freitags von 6.30 bis 10.30 Uhr, freitags zusätzlich von 16.30 bis 20.30 Uhr sowie samstags von 8.00 bis 13.00 Uhr geöffnet. In Freienfeld werden die Tests montags, mittwochs und freitags von 17.00 bis 19.00 Uhr in der Sportzone Blieger durchgeführt. Vormerkungen sind auf den Websites der Gemeinden möglich.

© bbtinfo.eu

Ratssitzung im Überblick


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„Tourismus betrifft uns alle“ Bekenntnis zu Nachhaltigkeitsstrategien Bei der diesjährigen Bauernbundversammlung des Bezirks Wipptal/Eisacktal wurden per Videokonferenz Fragestellungen und Themen bearbeitet, welche die Bauern im Bezirk derzeit beschäftigen. Arnold Schuler, Landesrat für Landwirtschaft, gab einen Vorgeschmack auf das „Landwirtschaftskonzept 2030“, das sich derzeit in Ausarbeitung befindet, Europaparlamentarier Herbert Dorfmann berichtete aus Brüssel und stellte die „Farm to fork“-Strategie vor, während Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner nicht mit Kritik an der Agrar-Politik der EU und der Landesregierung sparte und sich klar zu den Nachhaltigkeitsstrategien bekannte, die von den einzelnen Landwirtschaftssektoren erarbeitet wurden. Bezirksobmann Daniel Gasser begrüßte auch Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler, Be-

zirksleiterin Verena Plattner, die Landtagsabgeordneten Helmut Tauber, Franz Locher und Maria Hochgrueber Kuenzer sowie Vertreter der Bauernjugend, die Ortsobleute und interessierte Bauern. Wie Tiefenthaler erklärte, habe Corona einige Sektoren wie den Gartenbau in erhebliche Schwierigkeiten gebracht; er plädierte dafür, den betroffenen Betrieben im Rahmen des 500-Millionen-Euro-Paketes der Landesregierung Unterstützungszahlungen zu gewähren. Am Ende der Veranstaltung wurden Zuschauerfragen beantwortet. Alex Perathoner, Bezirksobmann der Bauernjugend Eisacktal/Wipptal, kritisierte u. a. die derzeitige Handhabung der Junglandwirteförderung und regte an, die Werbung und Präsentation lokaler Produkte auf den Raststätten entlang der Autobahn zu forcieren. Den ausführlichen Bericht dazu lesen Sie auf www.dererker.it.

Eine Print- und Online-Kampagne des HGV zeigt auf, was der Tourismus für die Wirtschaft und die Beschäftigung bedeutet. „Tourismus betrifft uns alle“ heißt der Claim einer neuen Initiative, die der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) startet und mit der die Bedeutung des Tourismus für das Wirtschaftsgefüge in Südtirol unterstrichen werden soll. Auslöser dieser Initiative war der Zeitpunkt, als klar war, dass die Wintersaison 2020/21 nicht mehr starten konnte und sich somit im Winter kein Gast in Südtirol aufhalten wird. Teilweise konnte man dabei den Eindruck gewinnen, dass dies die Bevölkerung achselzuckend zur Kenntnis genommen hatte. Stattdessen fand eine Zäsur statt. „Seit Beginn des Wintertourismus in Südtirol ist es noch nie passiert, dass die Wintersaison nicht starten konnte, die Aufstiegsanlagen nicht in Betrieb gehen konnten, die Pisten zwar präpariert worden waren, aber nicht befahren werden konnten, die Skihütten geschlossen blieben, die Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe in den Tälern und Dörfern pandemiebedingt geschlossen bleiben mussten oder in ihrer Tätigkeit stark eingeschränkt waren“, so HGV-Präsident Manfred Pinzger. Inzwischen ist deutlich geworden, dass ein Ausbleiben des Tourismus und die Schließung aller Gastronomiebetriebe bei unzähligen Produzenten, Zulieferern und Dienstleistern sowie deren Mitarbeitern zu enormen Einbußen sowohl beim Umsatz als auch bei den Einkommen geführt hat. Diesen Zusammenhang zeigt der HGV nun in einer Print- und Online-Kampagne auf, in der plakativ dargestellt wird, wie und in welcher Form der Tourismus für wirtschaftliches Wohlergehen und Wertschöpfung in Südtirol sorgt. Um dies darzustellen, wird anhand der Bereiche Kultur, Gastronomie, Nebenerwerb, Weinwirtschaft, Handwerk, Gärtnereien/Floristen, Einzelhandel und Großhandel für Lebensmittel aufgezeigt, wer vom Wohlergehen des Tourismus profitiert. Jeder Bereich wird mit einer prägnanten Zahl, einer Erklärung dazu und dem Claim „Tourismus betrifft uns alle“ vorgestellt. Auf der Landingpage www.tourismusbetrifftalle.hgv.it finden Interessierte weiterführende Daten und Fakten zur Rolle des Tourismus im Südtiroler Wirtschaftsgefüge. Im Sommer wird eine Testimonial-Kampagne folgen, bei der Menschen bzw. Mitarbeiter aus den genannten Bereichen vorgestellt werden. In spannenden Kurzstorys wird aufgezeigt, wie eng die jeweilige Branche mit dem Hotel- und Gastgewerbe verzahnt ist und welche Rolle beide Bereiche für das Wohlergehen, die Wertschöpfung und die Arbeitsplatzsicherung spielen.

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Wirtschaft

„Wichtigen Beitrag für das Wipptal geleistet“ Wir befinden uns nach wie vor in einer außergewöhnlichen Zeit. Dies wirkte sich auch auf die jährliche Vollversammlung der Raiffeisenkasse Wipptal aus, in der über das abgelaufene Jahr Bilanz gezogen wurde.

Bei der diesjährigen Vollversammlung der Raiffeisenkasse Wipptal wurden die Mitglieder durch Paul Seidner vertreten.

„Das abgelaufene Jahr hat uns vor große Herausforderungen gestellt. Wir waren in der Zeit der Corona-Pandemie nicht nur darum bemüht, unsere Bank funktionsfähig zu halten. Unsere Hauptaufgabe war es, unseren Mitgliedern und Kunden Unterstützung zu bieten. Dabei hat sich gezeigt: Wir haben die notwendigen Spielräume, um diese Krise gemeinsam mit den Menschen im Wipptal zu bewältigen“, betonten Präsident Günther Seidner und Christina Pupp, Direktor der Raiffeisenkasse Wipptal. „Entsprechend unserem Jahresmotto ‚Gemeinsam einfach tun‘ haben wir einmal mehr gemeinsam Mehrwert geschaffen und haben für unsere Mitglieder und Kunden, für die Region und den Bezirk vieles erreicht.“ Da auch in diesem Jahr die Abhaltung einer regulären Vollversammlung nicht möglich war, wurde diese am 16. April in kleinem Rah-

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men im Raiffeisensaal abgehalten. Die Mitglieder der Raiffeisenkasse Wipptal konnten ihren Willen über den ernannten Vertreter,

Geschäftsergebnisse Der Raiffeisenkasse Wipptal ist es erneut gelungen zu wachsen, sowohl bei den verwalteten Mitteln

Ehrung und Verabschiedung langjähriger Mitarbeiter: (vorne v. l.) Direktor Christina Pupp, Anja Schölzhorn, Anton Fill, Gerold Holzer; (hinten v. l.) Roland Schroffenegger, Präsident Günther Seidner, der Vorsitzende des Aufsichtsrates Klaus Steckholzer, Arnold Wurzer.

Arbeitsberater Paul Seidner, zum Ausdruck bringen; diese Anweisungen waren der Raiffeisenkasse vorab nicht bekannt.

als auch bei den Ausleihungen, die Risikokosten niedrig zu halten und das Geschäftsjahr positiv abzuschließen. Das Kundengeschäfts-

volumen betrug zum Bilanzstichtag 768 Millionen Euro. Die verwalteten direkten und indirekten Kundeneinlagen beliefen sich auf 443 Millionen Euro, die Kundenausleihungen auf 325 Millionen Euro. Das bilanzielle Eigenkapital betrug 89,1 Millionen Euro. „Das steigende Eigenkapital und die hohe Eigenkapitalquote von 17,1 Prozent sind Ausdruck einer stabilen Geschäftspolitik und garantieren die Sicherheit unserer Kundeneinlagen“, betonte Direktor Christina Pupp. Sozialer Auftrag Als Genossenschaftsbank erfüllt die Raiffeisenkasse Wipptal im Bezirk einen wichtigen sozialen Auftrag. Eine Unterstützung gab es im Vorjahr für 85 Vereine und Institutionen, die über Sponsorverträge rund 185.000 Euro erhielten. Für soziale Belange, Bildung, Wirtschaft, Sport und Kultur wurden knapp 370.000 Euro zur Verfü-


Eislaufen mit Sumsi auf dem Stadtplatz

gung gestellt. Zusätzlich wurde mit dem „Hilfsfonds 125 Jahre Raiffeisenkasse Wipptal“ in Not geratenen Personen aus dem Wipptal geholfen. Als attraktiver Arbeitgeber und großer Steuerzahler hat die Raiffeisenkasse Wipptal einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wirtschaftskreislauf geleistet. „Unsere stabile Geschäftspolitik erlaubt es uns, jetzt einen wichtigen Beitrag für die Menschen im Wipptal zu leisten, für sie da zu sein“, so Direktor Pupp. Die Jahresbilanz wurde sowohl von den Rechnungsprüfern als auch vom Aufsichtsrat gutgeheißen und in der Vollversammlung einstimmig genehmigt. Den Verwaltern und Mitarbeitern sprach der ernannte Vertreter Paul Seidner im Namen der Mitglieder seinen Dank aus. „Gerade in Krisenzeiten bewährt sich die umsichtige und weitsichtige Arbeit der Raiffeisenkasse Wipptal, die gut gerüstet in die Zukunft blicken kann“, so Seidner. Steigende Mitgliederzahl Zum 31. Dezember 2020 lag die Mitgliederzahl bei 1.665. 75 Neumitglieder wurden aufgenommen, 19 Mitglieder sind

Einweihungsfeier im „Oratorio Maria Schutz“

ausgeschieden. Sie werden ganz konkret in die unternehmerischen Gestaltungsprozesse der Bank miteinbezogen. „Unsere Mitglieder sind Miteigentümer, Kapitalgeber und Entscheidungsträger“, so Präsident Seidner. „Trotz zunehmender Digitalisierung steht aber nach wir vor der Mensch im Mittelpunkt unseres Tuns. Das gilt besonders für unsere Mitglieder. Sie tragen maßgeblich zum Erfolg der Raiffeisenkasse Wipptal bei.“ Mitarbeiter geehrt Zum 31. Dezember 2020 waren in der Raiffeisenkasse Wipptal 59 Mitarbeiter beschäftigt, davon 16 Mitarbeiterinnen mit Teilzeitverträgen. Mehrere Mitarbeiter wurden im abgelaufenen Jahr für ihre langjährige Diensttreue geehrt bzw. in den Ruhestand verabschiedet. Neuwahlen Bei den Neuwahlen wurde der bestehende Aufsichtsrat bestätigt; als Präsident fungiert weiterhin Klaus Steckholzer, effektive Aufsichtsratsmitglieder sind Manuela Hochrainer und Manfred Moling.

Ebenso bestätigt wurden die Mitglieder im Verwaltungsrat Günther Seidner, Verena Angerer, Artur Braunhofer, Johannes Kahn und Markus Spreng. Aus diesen fünf Mitgliedern wird nach Eintragung des neuen Statuts ins Handelsregister der neue Obmann gewählt. Zukunftsaussichten „Die definitive Genehmigung des Institutsschutzes – des Raiffeisen IPS – war im abgelaufenen Geschäftsjahr ein historischer Meilenstein. Damit sind die Raiffeisenkassen verpflichtet, sich im Krisenfall wechselseitig zu unterstützen. Die genossenschaftlichen Prinzipien in den Raiffeisenkassen werden dadurch für die Zukunft nachhaltig sichergestellt. Auch bleibt die Autonomie unserer Raiffeisenkasse in ihrer Geschäftstätigkeit gewahrt“, so Direktor Pupp abschließend. Schwerpunkte für das Jahr 2021 seien die genossenschaftliche Beratung und noch mehr die Betreuung der Kunden und Mitglieder, optimierte Abläufe und ein umsichtiger Umgang mit Risiken. Ein abschließender Dank von Seiten des Präsidenten Günther Seidner erging an die Kunden für ihr

Vertrauen, an die Verwaltungsund Aufsichtsräte für die gute Zusammenarbeit sowie an alle Mitarbeiter für ihren Einsatz und ihre Leistungen. Nachdem es derzeit außergewöhnliche Zeiten sind, spendet die Raiffeisenkasse Wipptal anlässlich der Vollversammlung jeweils 5.000 Euro an die lokale Südtiroler Vinzenzgemeinschaft und an den Infopoint Caritas in Sterzing. bar

Die Raiffeisenkasse Wipptal hat das Geschäftsjahr 2020 in einem Film zusammengefasst. Hier der Link dazu: https://youtu.be/2bD8WQBB8Us

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Jugendseite

Whats Upp?! im Wipptol

Entweder – oder! In dieser Ausgabe haben wir uns verschiedene „entweder – oder“-Fragen überlegt, um zu sehen, wie die Wipptaler Jugendlichen denken und welche Vorlieben sie haben. Wir laden auch euch alle dazu ein, sich über diese Fragen selbst Gedanken zu machen.

Von Tobi dienst vom Jugend

10 Dinge, die du im Mai machen solltest: 1 Muttertag

nicht vergessen (9. Mai)

2 Eine Maipfeife schnitzen

3 Zum ersten Mal in diesem Jahr grillen

4 An einen See fahren

Nie wieder Meer, weil ... ... dann kann ich Skifahren gehen, sonst nie mehr. ... es am schönsten zuhause ist. ... auf den Berg gehen schöner ist.

Lieber Gedanken lesen, weil ... ... ich sehr neugierig bin. ... man dann sehen könnte, was andere über einen denken. ... man dann in der Schule wissen würde, was die Lehrer denken.

Nie wieder Sommer, weil ... ... ich skifahren liebe.

Lieber Liebe des Lebens, weil ... ... ich dann glücklich bin. ... mir Liebe wichtiger als Geld ist. ... Geld viel zerstören kann.

Lieber Superheld sein, weil ... ... mich dann jeder mag. ... ich dann die Welt retten könnte. ... ich vielen Menschen helfen kann. Lieber Bösewicht sein, weil ... ... das lustiger ist.

Lieber schön & dumm sein, weil ... ... Dummheit nichts Schlimmes ist. Aber ich muss auch nicht um jeden Preis schön sein. Lieber hässlich & schlau sein, weil ... ... wenn ich schlau bin, kann ich jeden austricksen und um den Finger wickeln.

Nie wieder Winter, weil ... ... ich immer so kalte Füße habe. ... der Sommer angenehmer ist.

und schwimmen gehen

5 sonneliegen 6 Eine Fahrradtour machen

7 Dem Schulende entgegenfiebern

8 Sommerklamotten aus dem Schrank heraussuchen

9 Sonnencreme besorgen

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Sich für einen Berglauf fit machen

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Wipptal

Helfer in der Not Auch im vergangenen Jahr war die Vinzenzgemeinschaft in Sterzing Anlaufstelle für zahlreiche in Not geratene Menschen im Wipptal.

gleitet. Für Familien und Einzelpersonen wurden auch im vergangenen Jahr Miet-, Strom- und Heizrechnungen bezahlt, genauso wie Sanitätsrechnungen, Medikamente und Kindergartengebühren. Es wurden 250 Einkausgutscheine ausgegeben. Diese Hilfe haben auch einheimische Mitbürger bekommen. Gemeinsam mit Peter Trenkwalder wurde das Projekt Vinzenz-Skytrek angeboten, an dem 36 Kinder in neun KleingrupDie ehrenamtlich tätigen Mitglie- pen in Begleitung von Michael der setzen die zahlreichen Geld- und Doris teilgenommen haben. und Sachspenden dort ein, wo sie Im Durchschnitt besuchen wöam meisten gebraucht werden. chentlich 30 bis 40 Personen die Die Vinzenzkonferenz „Unsere lie- Kleiderkammer. „Corona hat uns be Frau im Moos“ wurde am 26. einen Strich durch die Rechnung Dezember 1894 in Sterzing ge- gemacht. Für drei Monate war gründet. Die Gemeinschaft arbei- die Kleiderkammer geschlossen“, tet im Sinne christlicher Mitver- so die Mitglieder der Vinzenzgeantwortung für in Not befindli- meinschaft, die betonen, dass die che Mitmenschen, aber auch für Einrichtung für alle zugänglich ist. diejenigen, die in Einsamkeit und „Auch die einheimische BevölkeVerlassenheit den Sinn des Lebens rung nimmt diesen Dienst gerne verloren haben. Um Notfälle zu an. Das freut uns besonders.“ Unbesprechen, über Hilfsmaßnah- terstützung erfährt die Kleidermen und den Einsatz der Spen- kammer von der Bevölkerung, dengelder zu beraten und vor al- von Geschäften und der Bezirkslem um Motivation für die Tätig- gemeinschaft Wipptal. Angenomkeit zu tanken, treffen sich die men werden saubere Kleidung Konferenzmitglieder regelmäßig. und Schuhe in gutem Zustand, Die Konferenz wird spirituell von Handtücher, Bettwäsche und DeDekan Christoph Schweigl und cken, unbeschädigtes Geschirr soPastoralassistent Simon Walter be- wie kleine, intakte Spielsachen. Einen Dank richten die Mitglieder der VinzenzSPENDENKONTO gemeinschaft an die BeRaiffeisenkasse Wipptal völkerung für die zahlIBAN IT69D0818259110000300034622 reichen Sachund Geldspenden: „Mit diesen Spenden kann viel ÖFFNUNGSZEITEN geholfen werden. Wir DER KLEIDERKAMMER bitten auch für die Zukunft darum.“ Alle SpenAnnahme: den kommen zur Gänze Montag, 14.00 – 16.00 Uhr den Hilfsbedürftigen zu Ausgabe: Gute, da alle Mitglieder Dienstag, 9.00 – 11.00 Uhr ehrenamtlich arbeiten. Erker 05/21

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Gesellschaft

Sterzing

Gossensaß/Pflersch

Weißes Kreuz ehrt langjährige Mitglieder

BRD zu 29 Einsätzen gerufen

Oskar Ralser (30 Jahre), Karl Mayr (35 Jahre) und Manfred Haller (35 Jahre) wurden für ihre langjährige Tätigkeit geehrt.

Vor kurzem hat die Sektion Sterzing des Weißen Kreuzes bei ihrer Jahresversammlung in kleinem Kreis auf ein einsatzreiches Jahr 2020 zurückgeblickt. Im von der Pandemie geprägten Jahr sind die Transporte insgesamt leicht zurückgegangen (2020: 6.903, 2019: 7.005 Transporte). Es wurden etwas weniger Patienten (8.321) als 2019 (8.687) transportiert, dafür aber mehr Kilometer zurückgelegt (2020: 348.546 km, 2019: 334.564 km). 2.349 Mal mussten die Rettungskräfte zu Rettungseinsätzen der Landesnotrufzentrale ausrücken, um 2.422 Patienten zu versorgen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es rund 190 Rettungseinsätze weniger, was auf die abgesagte Skisaison zurückzuführen sei. Wie bereits in den Vorjahren ist die Zahl der programmierten Transporte für den Südtiroler Sanitätsbetrieb (Krankentransporte) erneut angestiegen. Bei 3.227 Transporten wurden 4.270 Patienten begleitet und 241.942 Kilometer zurückgelegt. Hinzu kamen 102 Privattransporte. In der Sektion Sterzing engagieren sich derzeit 13 Angestellte, 86 Freiwillige, 22 Jugendliche, 13 Notfallseelsorger, drei Zivildiener, drei Sozialdiener und ein Ehrenmitglied. Fast die Hälfte der geleisteten Stunden (48,46 %) wurde 2020 von den freiwilligen Mitarbeitern erbracht. Sektionsleiter Christian Seiwald freut sich, dass die Mitgliederaktion auch 2020 ihren positi-

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ven Trend fortgesetzt hat: „Derzeit hat unsere Sektion fast 2.500 Mitglieder. Die Mitgliederaktion ist für unsere Tätigkeit sehr wichtig und wir freuen uns über jede Spende.“ Bei Interesse kann der Mitgliedsbeitrag auch wieder direkt in der Rettungsstelle am Krankenhaus Sterzing eingezahlt werden. Da die Jahresversammlung im vergangenen Jahr pandemiebedingt nicht stattfinden konnte, standen heuer zahlreiche Ehrungen auf dem Programm. Um größere Menschenansammlungen zu vermeiden, wurden die Abzeichen in zeitlichen Abständen verliehen. Manfred Haller und Karl Mayr erhielten die Ehrung in Platin für 35 Dienstjahre, Oskar Ralser in Gold mit Lorbeer für 30 Jahre, Christoph Rainer, Florian Raffl, Armin Alfreider, Tobias Zössmayr, Antonio Battaglio, Patrick Dander, Hannes Fichter, Judith Lang, Alexandra Ralser und Christian Seiwald in Silber mit Lorbeer für 20 Jahre. Für 15-jährige Tätigkeit wurden Florian Siller, Manfred Schaiter und Carmen Sparber mit dem Abzeichen in Silber ausgezeichnet, Julia Blasbichler, Christine Goller, Robert Hofer, Stephan Olivieri und Brigitte Gianmoena mit dem Abzeichen in Bronze für zehn Jahre. Abschließend bedankte sich Sektionsleiter Seiwald bei allen Mitarbeitern und Ehrenamtlichen für ihren unermüdlichen und wertvollen Einsatz, „der gerade in schwierigen Zeiten wie diesen nicht selbstverständlich ist“.

Mitte April fand die diesjährige Jahresversammlung der Bergrettungsstelle Gossensaß/Pflersch aufgrund der aktuellen Einschränkungen in Form einer Videokonferenz statt. Rettungsstellenleiter Thomas Windisch gab den 21 aktiven Bergrettern und drei Anwärtern einen kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr. 2020 war für die Rettungsstelle sehr arbeitsintensiv. Zwar blieb die Zahl der Einsätze im Vergleich zum Vorjahr gleich, doch konzentrierten sie sich aufgrund der Coronapandemie großteils auf vier Monate. In 29 Einsätzen konnten 31 Personen gerettet werden. Eine Person konnte nur mehr tot geborgen werden. Die Einsätze unterteilen sich in sieben Wanderunfälle, vier Rodelunfälle, drei Arbeitsunfälle, drei Tierbergungen sowie jeweils zwei Skitouren-, Kletter-, Gletschertourenund Fahrradunfälle. Hinzu kamen ein Flugunfall, ein Fehlalarm und zwei Hilfeleistungen. Darüber hinaus wurde an allen Sonn- und Feiertagen der Bereitschaftsdienst gewährleistet. In der Wintersaison 2020/21 wurde im Skigebiet Ladurns an drei Tagen pro Woche der Pistenrettungsdienst durchgeführt. Die Einsätze

entfielen auf 29 Pistenunfälle mit Ski mit 29 versorgten Personen und drei Rodelunfälle auf der Rodelbahn im Skigebiet. Die Teilnahme an den Monatstref-

fen mit eingebauten Übungen waren gut besucht, fanden jedoch coronabedingt in reduzierter Anzahl statt. Paul Seidner wurde für seine 17-jährige Hundeführertätigkeit gedankt, die er von November 2003 bis Juni 2020 mit den Hunden Kimi und Kari ausübte. Rettungsstellenleiter Thomas Windisch dankte den Mitgliedern für ihren unermüdlichen Einsatz und dem Rettungsstellenausschuss für dessen wertvolle Tätigkeit und Mitarbeit. „Ich hoffe, im Sommer das gesellige Beisammensein mit Ehrengästen und Sponsoren nachzuholen und bei einem Abendessen in gewohnter Form das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen“, so Windisch.

Sterzing

Metzgerei „Frick“ spendet 350 Osterschinken Ein g‘schmackiges Ostergeschenk übergab vor kurzem die Metzgerei „Frick“ den vielen Mitarbeitern sowie Ehrenamtlichen des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz Sterzing und Brixen. Als Zeichen der Anerkennung für die wertvolle Arbeit, Solidarität und Menschlichkeit, die sie tagtäglich und besonders in dieser herausfordernden Zeit leben, wurden 350 Osterschinken an die Mitarbeiter und die vielen Freiwilligen verschenkt.


Guat und vo do!

Der Sterzinger Bauernmarkt – alle Jahre wieder

H E NE UE U R

Nach einer langen und ruhigen Winterzeit sind wir voll Elan wieder da, jeden Freitag von Mai bis Oktober von 9.00 bis 13.00 Uhr auf dem Stadtplatz in Sterzing, Beginn 7. Mai.

Eisendle Martin (Ridnaun) Honig und Honigprodukte

Gogl Andreas (Sterzing)

Forellen und Saiblinge frisch und geräuchert, Fischaufstrich

Hochgruberhof (Mühlwald) Weich- und Hartkäse aus Kuhmilch

Sprechenstein Käse Kräutergärten Wipptal (Pflerschtal & Wiesen)

Kasseroler Joachim (Ratschings)

Köfelehof (Feldthurns) Bauernbrot aus Roggen, Dinkel, Weizen; feines Hefegebäck

Tee- & Gewürzmischungen, Sirup, Schnapsler, Kosmetik, Kräuterpflanzen im Topf von Mai bis Juni; biologisch

Lenznhof (Pflersch)

Longo Martin (Sterzing)

Marginterhof (Gossensass)

Honig und Honigprodukte

Gemüse und Kartoffeln

Honig und Honigprodukte

Mooshäusl (Terlan)

Pfitscher Bergfleisch (Pfitschtal)

frischer Terlaner Spargel im Mai

Santerhof (Mühlbach)

Rot- & Weißweine, Apfelsaft, Traubensaft, frische Äpfel & Quitten; biologisch

Hausgemachter Speck sowie Fleisch& Wurstspezialitäten vom Schwein

Steinmessnerhof (Pflerschtal)

Joghurt, Frisch- und Reifekäse aus Schafsmilch

frische Eier, Sirup, Marmelade

Seit 2018 führt Soufien Kasmi gemeinsam mit seiner Familie den Hof um Sprechenstein. Neben der Wagyu-Zucht hält er seit Beginn des vergangenen Jahres eine handvoll Jersey-Kühe, die für den hohen Fett- und Proteingehalt der Milch bekannt sind. In der hofeigenen Käserei werden daraus verschiedenste Käsespezialitäten wie Bergkäse, Graukäse und Butter gezaubert.

Rasler Hof (Barbian)

Latschen- und Zirbelkieferöl biologisch, Fichten-und Föhrenöl biologisch, Zirbelholzprodukte

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums Fondo Europeo Agricolo per lo Sviluppo Rurale

Waldförsterhof (Mareit)

Gemüse und Kartoffeln; biologisch

EU – Verordnung Nr. 1305/2013

Autonome Provinz Bozen - Südtirol Provincia Autonoma di Bolzano – Alto Adige

Republik Italien Repubblica Italiana

Regolamento (UE) n. 1305/2013

Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete L’Europa investe nelle zone rurali


Gesellschaft

Jaufental

Pfarrgemeinde ehrt Josef Markart Den Josefitag nahm die Pfarrgemeinde Jaufental zum Anlass, um Josef Markart für seinen Jahrzehnte langen ehrenamtlichen Dienst zu ehren. 28 Jahre lang hat er für die Aufrichtung des Altares, die Aufstellung von Krippe und Heiliggrab ebenso gesorgt wie für die Sauberhaltung der Kirche und die Pflege der Wege zur Kirche im Winter. Diese Dienste hat er ohne viel Aufhebens treu und zuverlässig verrichtet, ganz nach dem Vorbild seines Namenspatrons, wie die Pfarrverantwortliche Waltraud Sailer Haller in ihrer Würdigung betonte. Mit 87 Jahren hat er diese Aufgaben nun in jüngere Hände gelegt. Josef Markart ist nach wie vor ein fleißiger Vorbeter bei den Sammelrosenkränzen am Sonntag und bei Beerdigungen. Neben seinen kirchlichen Diensten war Josef Markart auch mehr als drei Jahrzehnte lang Obmann der KVW-Ortsgruppe und Mitbegründer des Seniorenclubs Jaufental. Für seine ehrenamtliche Arbeit dankte ihm die Pfarrgemeinde mit einer Ehrenurkunde und einem kräftigen Applaus. Dekan Christoph Schweigl überreichte ihm als Anerkennung für seinen Einsatz eine Statue des hl. Josef. ss

Ridnaun

Pfarrgemeinde ehrt Mesner Peter Braunhofer Am Ostersonntag wurde in Ridnaun der Mesner Peter Braunhofer für seine langjährige Tätigkeit geehrt. Nach dem Festgottesdienst überreichten Pfarrseelsorger Thomas Stürz und der Pfarrverantwortliche Hermann Wild dem Mesner die von der Mesnervereinigung der Diözese Bozen-Brixen verliehene Ehrenurkunde samt Mesnerabzeichen und eine Kerze für seine 15-jährige Tätigkeit als „offizieller“ Mesner in der Pfarrei Ridnaun. In Wirklichkeit ist er allerdings bereits seit seiner Ministrantenzeit ununterbrochen in der Sakristei der Pfarrkirche tätig. Die gesamte Pfarrgemeinde dankte ihm mit lang anhaltendem Applaus für seinen stets zuverlässigen, gewissenhaften und ehrenamtlichen Dienst.

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Wipptal

Ein Plädoyer für die Freude Vor kurzem übergab der Direktor des Verbandes der Seniorenwohnheime Oswald Mair (im Bild r.) der Tagesbetreuung im Seniorenwohnheim Wipptal zwei schöne Geschenke. Lesen und Musik hören wirken anregend auf Körper, Geist und Seele und können dabei helfen, vom Pandemie-Stress abzulenken. Unter diesem Motto hat der Verband der Seniorenwohnheime dank eines finanziellen Beitrages der Stiftung Südtiroler Sparkasse für alle Heime das Buch „Alles gut. Gespräch mit 90-Jährigen“ von Astrid Kofler und Thomas Wiedenhofer angekauft. Das Buch ist als Geschenk an die Mitarbeiter in der Tagesbetreuung gedacht, als Zeichen der Anerkennung für ihre Tätigkeiten und für das Engagement im täglichen Umgang und in der Betreuung der

Senioren. Mit einer CD mit Mozart-Sonaten möchten sich zudem Konzertpianistin Marta Del Gaudio und der Direktor des Konservatoriums Giacomo Fornari bei all jenen bedanken, die sich tagtäglich für ihre Mitmenschen einsetzen. „Es ist schön, Wertschätzung zu erfahren und dieses Geschenk mit den Menschen, die uns anvertraut sind, zu teilen“, so Pflegedienstleiter Daniel Fiorani. „In der Tagesbetreuung hören wir sehr viele Erzählungen und Geschichten. Unsere Mitarbeiter erfahren viel aus dem Leben der Senioren und es ist wichtig, diesen Zeitzeugen gut zuzuhören – als Zeichen des Respekts und auch als Informationsquellen, die das Wissen aus vergangenen Tagen und das Leben von ‚damals‘ weitergeben können.“

Wipptal

17 Ziele für die Zukunft Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der UNO beinhaltet 17 Ziele, deren Erreichung eine ökologisch, sozial und wirtschaftlich gerechte Welt garantiert. 193 Länder haben sich verpflichtet, bis 2030 allen 17 Zielen näher zu kommen. Was diese Ziele beinhalten und wie Südtiroler Vereine sich dafür engagieren, findet man auf der Homepage des Südtiroler Netzwerks für Nachhaltigkeit unter www.future.bz.it und im Salto-Blog SOS Future. Bibliotheken sind ein wichtiger Kooperationspartner für das Netzwerk und die Erreichung der 17 Ziele. Deshalb wird zwischen Mai und Oktober in 50 Südtiroler Bibliotheken eine Wanderausstellung zu Gast sein, die in jeder Bibliothek zwei dieser 17 Ziele mit einem Medientisch in den Fokus rückt. Im Wipptal wird die Ausstellung in der Stadtbibliothek Sterzing,

den Öffentlichen Bibliotheken Wiesen und Mauls und in der Schulbibliothek des Oberschulzentrums Sterzing zu Gast sein. Am 27. Mai findet um 19.00 Uhr im Vigil-Raber Saal in Sterzing ein musikalisches Kreisgespräch in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek statt. Das Gespräch wird musikalisch von Schülern der Musikschule Sterzing begleitet. Vertreten sind die Netzwerkpartner von www.future.bz.it, die lokale Vereine, Gemeindevertreter sowie interessierte Bürger herzlich zum Gespräch einladen, um gemeinsam nach konkreten Ideen für gelebte Nachhaltigkeit zu suchen. Anmeldung unter info@future.bz.it oder in der Stadtbibliothek Sterzing (Tel. 0472 723760, bibliothek@sterzing.eu). Die Veranstaltung findet online statt, sollte es in Präsenz nicht möglich sein.


Innerpflersch

Gegen den Strom schwimmen Plastik und Fisch in Innerpflersch? Auf den ersten Blick scheint es schwierig, diese zwei Begrifflichkeiten mit der idyllischen Bergwelt

des Pflerschtales in Verbindung zu bringen. Dass dem nicht so ist, durften die Schüler der Grundschule selbst in Erfahrung bringen. Gemeinsam mit Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer haben sie Müll und Lebewesen genauer unter die Lupe genommen und sind dabei auf verblüffende Erkenntnisse gestoßen: Entsorge ich eine Plastikflasche nicht sachgemäß und umweltschonend, sondern werfe sie einfach in einen Bach, landet dieser Müll früher oder später im Meer. Laut Referentin befinden sich heute bereits über 150 Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Ozeanen. Die Auswirkungen für Mensch und Umwelt sind fatal. Die winzigen

Plastikpartikel sind nicht nur für die Meerestiere tödlich, sondern gelangen durch den Verzehr von Fisch oder über Kosmetik- und Haushaltsartikel auch in unseren Blutkreislauf. Doch was tun? „Jeder von euch kann mit einfachen Schritten einen wertvollen Beitrag leisten, um die weltweite Plastikflut einzudämmen,“ so Gschnitzer. „Anstatt im Supermarkt zur gewohnten Plastikflasche zu greifen, kann ich bewusst auf Softdrinks wie Cola, Fanta und Co. verzichten und frisches, gesundes Wasser zuhause oder direkt von den Bergquellen trinken. In einem klugen, strategischen Zug erreiche ich somit gleich zwei Ziele: Ich tue meiner Gesundheit etwas Gutes und verbrauche keinen Müll.“ Gegen den Strom schwimmen und eingefahrene Gewohnheiten und Verhaltensweisen im Sinne eines nachhaltigen Konsums verändern: Es reicht ein Perspektivenwechsel, um Plastik und Fisch sehr wohl an die Bergwelt des Pflerschtales zu koppeln.

Wipptal

Josef Weissteiner als Präsident bestätigt Bei der konstituierenden Sitzung des Bezirksausschusses Eisacktal/ Wipptal der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund wurde der bisherige Bezirkspräsident Josef Weissteiner aus Tulfer in seinem Amt bestätigt. Annelies Weissteiner Hofer (Wiesen/ Pfitsch) bleibt weiterhin Schriftführerin. Ebenfalls in den Bezirksausschuss gewählt wurden Josef Saxl (Freienfeld) und Richard Wild (Sterzing).

„Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das mir die Ortsgruppen geschenkt haben, und werde mich weiterhin bemühen, den Bezirk gut zu leiten. Als Bezirksausschuss haben wir unsere Mitglieder auch im Lockdown ständig auf dem Laufenden gehalten und über Neuerungen informiert. Nun hoffen wir, sie bald wieder persönlich treffen zu können“, so Weissteiner nach der Wahl. Erker 05/21

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Kultur

Die „sterbenden Läuf der Pestilenz“ Die Pest in und um Sterzing im 16. und 17. Jahrhundert – Teil 1 von Carmen Mair

Mit dem Begriff „Pest“ verbinden wohl die meisten Menschen das „Große Sterben“ im 14. Jahrhundert. Diese war jedoch keinesfalls die einzige Pestepidemie in der Geschichte der Menschheit und auch heute noch treten außerhalb Europas immer wieder Fälle auf. Im Wipptal wird 1348 zum ersten Mal vom „Schwarzen Tod“ berichtet, als die Welle, die ganz Europa überrollte, auch in Tirol einzog und im Zuge dessen hierzulande „zwei Drittel der Bevölkerung dahingerafft“ haben soll. Während diese Epidemie des 14. Jahrhunderts mit hoher Wahrscheinlichkeit die „echte“ Pest bezeichnet hat, ist es bei den folgenden im Artikel erwähnten Seuchen durchaus möglich, dass es sich um eine andere leicht ansteckende Krankheit gehandelt haben könnte.

U

Totengräber musste das Essen gebracht werden, da er wohl zu beschäftigt war. Im selben Jahr besuchte der bekannte Arzt Paracelsus die Stadt und verfasste eine Anleitung für die Bekämpfung der Seuche, das „Büchlein von der pest an die stat Sterczingen eine kurze ordnung mit bewerten recepten“. Dass die Pest in diesem Jahr im Sterzinger Raum wütete, kann als gesichert angesehen werden, genaue Angaben über die Anzahl der Todesopfer gibt es allerdings nicht.

nter dem mittelalterlichen Begriff „pestilentia“ wurden verschiedenste Infektionskrankheiten subsumiert. Wenn also in historischen Quellen von der „Pest“ gesprochen wird, heißt das noch lange nicht, dass es sich um die Krankheit handelt, die wir heute gemeinhin als Pest bezeichnen. Synonyme wie „der Schwarze Tod“ und „das Große Sterben“ machen aber das Grauen dieser Krankheit deutlich, keine andere Epidemie dürfte bezüglich ihrer Auswirkungen und ihrer hohen Mortalität an diese heranreichen.

I

n der Folge wurde die Stadt in den Jahren von 1540 bis 1580 öfters von der Seuche heimgesucht. Da die Pest in ganz Tirol und auch in Innsbruck wütete, wurden zunächst die königlichen Kinder (berichtet wird von Erzherzog Karl und sechs Prinzessinnen) und später die gesamte Regierung 1543 nach Bruneck gebracht. Ab August gab es auch in einigen Orten Südtirols Tote, Sterzing blieb von der Welle 1543/44 wahrscheinlich unberührt.

S

terzing war in der frühen Neuzeit aus drei Gründen bedeutend: Die Stadt war Zentrum des oberen Eisacktales, als Knoten- und Rastpunkt war sie eine wichtige Ortschaft an der Brennerstraße und auch aufgrund ihrer Nähe zu den Bergbaugebieten besaß sie eine gewisse Bedeutung.

M

ehrere Quellen berichten von zwei Pestausbrüchen in Sterzing der Frühen Neuzeit im Jahr 1534 und 1611/12. Obwohl es stimmen mag, dass die Stadt im Vergleich zu anderen eher selten von Seuchen heimgesucht wurde, muss man die Annahme, dass der Raum Sterzing nur zweimal von der „Pest“ betroffen war, dennoch stark bezweifeln. So liegen auch Berichte über die Zeit von 1540 bis 1580 sowie über die Seuchenjahre

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I

„Die Pest“. Gemälde von A. Böcklin

von 1634 bis 1637 vor.

O

bwohl man 1533 außerhalb der Stadt Wächter aufstellen ließ, um die Einschleppung der in Tirol bereits tobenden Pest zu

vermeiden, kam die Seuche 1534 nach Sterzing. Man ließ eine „eigene Bude“ erbauen, um Erkrankte unterzubringen, Krankenpfleger wurden angestellt, verdächtige Häuser geschlossen und dem

m Jahr 1550 war Sterzing erneut von einer Epidemie befallen, so ließ man Wachen am Lueg, am Kuntersweg und an der Mühlbacher Klause aufstellen, um eine Verschleppung zu vermeiden. Die Pest wütete in Sterzing vermutlich 22 Wochen lang. Aufgrund etlicher Vorkehrungen, der


Anstellung von zusätzlichem Personal und der Einbußen im Handel kam es zu einem großen Schuldenbetrag für die Stadt Sterzing.

maßnahmen, die Einstellung des Handels und die damit verbundenen Teuerungen führten besonders bei der ärmeren Bevölkerung zu einem sozialen Abstieg.

I

n den Jahren von 1560 bis 1569 wurde fast ganz Tirol erneut von der Seuche erfasst, auch die Seitentäler waren nun stark betroffen. In der Stadt Sterzing wurde eine Regelung eingeführt, alle Fremden nach einer Urkunde zu fragen, die bestätigen sollte, an keinem infizierten Ort gewesen zu sein. Das Jahr 1564 war eines der schlimmsten in Tirol, die gesamte Regierung floh daher nach Sterzing. Die Seuche verbreitete sich immer mehr und kam auch nach Pflersch, wo berichtet wird, dass drei Kinder des Knappen Michl Stainer innerhalb weniger Tage verstorben sind. Ein erneuter Ausbruch in Sterzing ist erst 1572 bekannt, hier findet sich ein Gesuch einer Frau, alle Erkrankten und Bezugspersonen ins Bruderhaus (ähnlich einem Hospital, vermutlich eine Art Pestspital) bringen zu lassen und ihre Häuser zu versperren.

E

Peststöckl als Erinnerung an die Pestjahre 1635 – 1636 in Mauls

kam Anfang September 1611 ins Bergbaugebiet Pflersch-Gossensaß, sehr wahrscheinlich wurde sie von Knappen eingeschleppt. Nachdem dort vom ersten Todesfall des Totengräbers Bartl berichtet wurde, erkrankten auch der zweite Totengräber und der Bader, mehrere Personen befanden sich in Quarantäne, ein eigener „Epidemiefonds“ wurde gegründet. In den folgenden Wochen verstarben mehrere Personen im Pflerschtal, sodass die „Bandisie-

A

uch in Stange und im Ridnauntal fand die Seuche von 1611/12 Einzug, hier wurden ebenfalls Wachen aufgestellt und die üblichen Maßnahmen getroffen.

S

chließlich war Tirol von 1634 bis 1637 erneut Seuchenausbrüchen ausgesetzt, wobei es sich auch hier wahrscheinlich um das „Ungarische Fieber“, also das Fleckfieber, gehandelt haben dürfte. 1634 wurde das Dorf Mauls von der Seuche heimgesucht, „die

I

n Zeiten, als es noch kein medizinisches Heilmittel gab, war es üblich, dass es neben Gebeten und Prozessionen zur Anrufung von Schutzpatronen kam. Die wichtigsten „Pestheiligen“ waren der hl. Sebastian, der bereits seit dem 7. Jahrhundert verehrt wurde, und der in Montpellier geborene hl. Rochus.

D

ie nächste größere Pestwelle überrollte Tirol 1611/12, wobei es sich hierbei höchstwahrscheinlich eher um das Fleckfieber gehandelt haben dürfte. Erneut wurde die Fuggerstadt vorübergehender Sitz der Regierung. Das Wipptal blieb weitgehend von der Seuche verschont, die Seuche wütete vor allem in den Bergbaugebieten, d. h. im Bergbaugebiet Pflersch-Ridnaun. Die Epidemie

Die PEST wird von einem Bakterium verursacht. Die Entdeckung des Erregers, des „Yersinia pestis“, erfolgte erst 1894 durch Alexandre J. E. Yersin. Jahre später erkannte man, dass Flöhe von toten Ratten auf Menschen überwechseln und dabei die Pest von Mensch zu Mensch übertragen konnten. Die Entwicklung effizienter Antibiotika erfolgte schließlich in den Dreißiger- und Vierzigerjahren des 20. Jahrhunderts.

ine große Bedeutung hatte in diesem Zusammenhang auch die starke Religiosität der Bevölkerung. Da aufgrund der Passsperren nicht ausreichend Fastenspeisen beschafft werden konnten, bat die Stadt Sterzing den Bischof in einem Brief um einen allgemeinen Dispens für die folgende Fastenzeit. Die Stadtgemeinde erhielt schließlich die Vollmacht, vom Fastengebot abzuweichen. In Mauls erinnert noch heute eine Pestsäule an die Seuche von 1635, sie trägt die nicht mehr gut leserliche Aufschrift „Zur Erinnerung an die Abweichung der Pest im Jahre 1635 – 1636, durch die Fürbitte der Heiligen Sebastian und Rochus. Bewahre uns vor der Pest, Hunger und Krieg o Herr“.

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Pestsäule in Mareit

rung“ des Tales öffentlich ausgerufen wurde: Wachposten wurden aufgestellt, es war verboten, Verstorbene aus Pflersch in Gossensaß zu begraben. Trotzdem wird in den darauffolgenden Wochen auch von Infizierten und Toten in Gossensaß berichtet, bereits Anfang 1612 wird das Dorf aber wieder als seuchenfrei bezeichnet.

Pest hat 83 Personen dahingerafft“ berichtet Tinkhauser. Auch in Sterzing gab es einige Pestverdächtige und Tote, sodass ein eigener Priester für die Pestkranken bestimmt wurde. Im Februar 1635 war die Welle wohl wieder erloschen, da man bereits Ende des Monats den Verkehr von Innsbruck nach Bozen erneut öffnete. Die Quarantäne-

a die Pest und Seuchen im Allgemeinen als Strafe Gottes galten, wurden neben medizinischen vor allem religiöse Abwehrmaßnahmen getroffen. Zusätzlich wurden in der frühen Neuzeit von der jeweiligen Obrigkeit Pestordnungen erlassen und von Ärzten Pesttraktate, eine Art Ratgeber, verfasst, um dem „gemainen man“ Verhaltensregeln und Ratschläge zu geben.

Mehr darüber in der nächsten Erker-Ausgabe. Erker 05/21

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Kultur

Sterzing

Sterzing

Zeichen der Hoffnung und Solidarität

Benefizkonzert zum Muttertag

Am Ostersamstag überreichten im historischen Ratssaal der Gemeinde Sterzing Bürgermeister Peter Volgger und Stadträtin Verena Debiasi den Erlös aus dem Verkauf der Neujahrsentschuldigungskarten aus den Jahren 2019 bis 2021. Die Einnahmen in einer Gesamthöhe von 8.514 Euro wurden dem Sterzinger Vinzenzverein sowie der deutschen und italienischen Pfarrcaritas gespendet.

Musik verbindet! Am 9. Mai lädt der KVW zum traditionellen Muttertagsbenefizkonzert in die Sterzinger Pfarrkirche. Ausführende Musikgruppen sind die weit über die Grenzen hinaus bekannten „Wipptaler Sängerinnen“ aus Nordtirol, die „Herbischtsinger“ aus dem Pustertal und die „Menglstuadl Musig“ mit ihrer Instrumentenvielfalt aus dem Pustertal und Brixental in Nordtirol. Dekan Christoph Schweigl richtet verbindende Worte und Gedanken an die Zuhörer. Mit dem Reinerlös der freiwilligen Spende werden Wipptaler Familien in Not unterstützt und ein Teil der Kirchenhei-

Aus gegebenem Anlass überreichte Familie Haller der Gemeinde Sterzing eine Kopie des Originalmotivs der Neujahrsentschuldigungskarte 2021. Die Familie des verstorbenen Sterzinger Künstlers Jakob Haller hatte ein Gemälde ihres Sohnes für die Ausgabe 2021 zur Verfügung gestellt. Das Bild zeigt im Vordergrund im Schatten die Schwalben-

egggasse, in deren Hintergrund sich der von der Abendsonne beleuchtete Zwölferturm erhebt. Der Künstler hatte das Bild 2007 für seine Großmutter als Weihnachtgeschenk angefertigt, für die gesamte Familie Haller ist es deshalb von besonderer Bedeutung. Im Archiv der Gemeinde Sterzing sind Ausgaben der Neujahrsentschuldigungskarten ab dem Jahr 1997 vorhanden, die käuflich erworben werden können. Die Stadt Sterzing beauftragt jedes Jahr heimische Künstler mit der Gestaltung der Karte. Der Erlös aus dem Verkauf der original signierten Drucke geht zu gleichen Teilen an die deutsche und italienische Pfarrcaritas und den Vinzenzverein von Sterzing. Im Bild (v. l.) Stadträtin Verena Debiasi, Gianfranco Ferri (Vorsitzender der italienischen Pfarrcaritas), Rosa Obexer (Vorsitzende der deutschen Pfarrcaritas), Julius Kritzinger (Vinzenzverein Sterzing), Martha und Armin Haller sowie Bürgermeister Peter Volgger.

Ratschings

Frauenchor probt online Auf Initiative von Obfrau Helga Brunner und Chorleiterin Renate Seeber wurden die Sängerinnen des Frauenchores Ratschings unlängst zu einer Online-Singprobe geladen, möchte man doch die Motivation und die Freude am Singen lebendig halten und mit den Sängerinnen in Kontakt bleiben. Geleitet wurde diese ungewöhnliche Singprobe von Waltraud Pörnbacher, die den Frauenchor schon seit längerer Zeit professionell unterstützt. War es für die Sängerinnen auch ungewohnt, alleine vor dem Computer zu

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singen, so war es dennoch eine bereichernde Erfahrung. Am Ende waren allesamt begeistert von der Online-Probe, weshalb diese kein einmaliges Ereignis bleiben sollte. Erfreut waren die Sängerinnen auch, sich wiederzusehen, wenn auch nur am Computer. Dennoch fühlten sich die Frauen durch die gemeinsame Freude am Singen miteinander verbunden. Die Singprobe war ein Lichtblick in dieser kontaktarmen Zeit und die Sängerinnen freuen sich wieder auf gemeinsame Proben und Aufführungen.

zung bezahlt. Der KVW freut sich nach so langer Zeit der Distanz, dem

Publikum ein Repertoire an vielseitigen musikalischen Liedern und Kompositionen anbieten zu dürfen. Ein besonderer Dank ergeht mit diesem Konzert an alle Mütter. Konzertbeginn ist um 19.00 Uhr.

MutterNacht in Sterzing Eine schwere Krankheit belastet die gesamte Familie, ist mit Angst und Scham verbunden. Rollen verändern sich, im Familiensystem tun sich Lücken auf. Kinder leiden besonders darunter. Zum siebten Mal organisiert das Rittner Bildungszentrum „Haus der Familie“ im Mai in Zusammenarbeit mit 25 Südtiroler Organisationen die Sensibilisierungskampagne „MutterNacht“. Die Kampagne kommt am 5. Mai mit einer Kunstinstallation auf den Stadtplatz von Sterzing. Künstlerin Astrid Gärber hat dafür einen 150 m2 großen begehbaren Irrgarten entwickelt. Jugendliche haben die Klanginstallation mit Graffi-

ti besprüht. Kinder haben der Künstlerin von ihrem Umgang mit der Krankheit der Eltern erzählt. Ihre Stimmen werden beim Durchgehen hörbar und sollen auf die Herausforderungen von Kindern aufmerksam machen, deren Elternteil krank ist. Mitarbeiter des Netzwerkes der Kampagne stehen für Austausch und Fragen bereit. Sie tragen auch Geschichten aus dem Buch zur heurigen „MutterNacht“ von betroffenen Familien vor – von Erwachsenen genauso wie von Kindern und Jugendlichen. Finanziert und getragen wird die Sensibilisierungskampagne von der Familienagentur des Landes Südtirol.


Lesen im Liegestuhl Auch heuer findet von Anfang Mai bis Ende Oktober die landesweite Sommerleseaktion „LiL – Lesen im Liegestuhl + estate, se leggi!“ statt. Vielleser, Wenigleser und Lesemuffel im Alter von elf bis 16 Jahren können daran teilnehmen und tolle Sachpreise gewinnen. Aus einer Liste von deutschen und italienischen Romanen, Sachbüchern und Comic-Romanen kann ausgesucht werden, was gefällt, anschließend werden die Buchbewertungen auf www.lilestate.bz.it abgegeben. Damit nimmt man an der Verlosung von 100 Sachpreisen teil. Wer besonders kreativ ist, erstellt

ein einminütiges Video oder macht ein Foto zu einem der LiL-Bücher und lädt es auf die Webseite hoch. Dafür winken sechs iPad mini als Hauptpreise. Nähere Informationen zur Sommerleseaktion gibt es unter www.lilestate.bz.it, in der Stadtbibliothek Sterzing oder in den Öffentlichen Bibliotheken vor Ort. Die Sommerleseaktion wird vom deutschen und italienischen Amt für Bibliotheken und Lesen der Südtiroler Landesverwaltung geplant und finanziert und in Kooperation mit den Südtiroler Bibliotheken durchgeführt.

Sterzing

Bücherflohmarkt in der Rathausgalerie Die Malaika Eine-Welt-Gruppe Sterzing veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek einen Bücherflohmarkt in der Rathausgalerie Sterzing. Am 4. Juni von 14.00 bis 18.00 Uhr und am 5. Juni von 10.00 bis 18.00 Uhr kann in den ausgeschiedenen Medi-

en der Stadtbibliothek gestöbert werden, um sich gegen eine freiwillige Spende mit genügend Sommerlektüre einzudecken. Mit den Spenden wird das Projekt „Oasis of Endless Hope Centre“ unterstützt, das den Bau eines Waisenhauses in der Nähe von Nairobi ermöglicht.

Restaurierungsarbeiten vor Abschluss In der Pfarrei Stilfes wurden im vergangenen Jahr mehrere Restaurierungs- bzw. Sanierungsarbeiten in Angriff genommen. In der Kirche von Stilfes, die dem hl. Petrus geweiht ist, wurden die drei Statuen über dem Hauptportal und die Kirchentüren restauriert. Im Frühjahr erfolgten die noch ausständigen Malerarbeiten

am Schindeldach des Kirchturms. An der St. Valentinskirche in Valgenäun versuchte man mit der Verlegung einer neuen Drainage die Feuchtigkeitsschäden am Mauerwerk zu beheben. Zudem wurden rund um die Trockenmauer zahlreiche Sträucher und Bäume samt Wurzeln entfernt. Erker 05/21

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D as Wipptal im Zeitraffer von Karl-Heinz Sparber (Teil 17)

24.03. 1804

Einsiedler in Rust ermordet

25.12.1805 n. Chr.

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Reichsdeputationshauptschluss: Kaiser Franz II. erhält für den Verzicht linksrheinischer Gebiete die geistlichen Fürstentümer Brixen und Trient. Im Zuge dieser Säkularisierung werden die letzten Fürstbischöfe als Landesherren über 171.000 Einwohner in Trient (Emanuel Maria Graf Thun) und 26.000 Einwohner in Brixen (Karl Franz Erker 05/21 Graf Lodron) abgesetzt.

1803 n. Chr.

1800 n. Chr.

Der ehemalige Gerichtsdiener, Einsiedler und Schullehrer Joseph Joachim „Luchesi“ Ruepp wird zu Mittag in seiner Einsiedelei in Rust ermordet aufgefunden. Im Sterzinger Sterbebuch ist nachträglich „von zwei Bösewichten ermordet“ hinzugefügt worden, die Täter wurden jedoch nie identifiziert oder gefasst, doch es gibt einen Verdächtigen. Zum Sachverhalt: Als junger Gerichtsdiener (am 10. März 1747 in Gufidaun geboren, er hat gerade zwei Jahre Ausbildungszeit hinter sich) muss Joseph Joachim Ruepp einen „schweren Verbrecher zu Fuß weiter liefern“. Der Delinquent flüchtet jedoch, sodass der unerfahrene Ruepp zwar In dieser Einsiedelei in Der Grabstein des „Lukesi pflichtgemäß von seiner SchussRust ist der Eremit Frater Ruepp“ an der nördlichen Luchesius am 24. März Außenmauer der Sterzinger waffe Gebrauch macht, ihn aber 1804 ermordet worden. Pfarrkirche unglücklicherweise erschießt. Dieser Vorfall beendet seine „Polizeilaufbahn“, obwohl er vom Gericht freigesprochen wird. Näheres ist zu diesem Vorfall nicht bekannt, die Gerichtsakten dazu sind verschollen. 1770 kauft er die Eremitage in Rust vom Eremit Hieronymus Steixner und führt dort als Eremiten-Novize Frater Luchesius ein bescheidenes Dasein. Alltäglich geht er zu Fuß zur Frühmesse um 6.00 Uhr in die Sterzinger Pfarrkirche. Um 7.00 Uhr läutet er das Ave-Glöcklein in seiner bescheidenen Einsiedelei und bereitet dann sein Frühstück. Nebenher schnitzt und drechselt er und von 1775 bis zu seinem gewaltsamen Tod 1804 wirkt er als strenger Schulmeister in Gasteig. Sein täglicher Unterricht dauert von 10.00 bis 12.00 und von 14.00 bis 16.00 Uhr. Wahrscheinlich ist ihm das „Schulehalten“ zum Verhängnis geworden, denn die Wirtin in Gasteig erzählt nach dem Raubmord von einem Mitschüler, der dem Lehrer gedroht haben soll: „Warte nur Einsiedler! Wenn ich einmal in deine Schule hineinkomme, werde ich es dir vergelten!“ Und in der Tat scheint dieser verdächtige Schüler (sein Name ist nicht bekannt) am Todestag des Luchesius über den Jaufen geflüchtet zu sein, wo er einem Bauern die Neuigkeit meldet, dass der Einsiedler ermordet worden sei. Damals weiß man aber in Gasteig selbst noch nichts davon. Wahrscheinlich sind die Täter zu zweit, geben sich als Bettler aus und bitten um eine milde Gabe. Frater Luchesius öffnet seine Mehltruhe, um etwas Mehl zu schöpfen. Hinterrücks wird er dann ermordet (erschlagen, erstochen, man weiß es nicht), in der Einsiedelei fehlen allerhand Sachen, die Liste davon ist in den Akten des Kreisamtes nicht mehr aufzufinden. Der Grabstein des „Lukesi Ruepp gewester Eremit und Schullehrer in Rust“ befindet sich an der Außenwand der Sterzinger Pfarrkirche.

Der gehbehinderte Krippenbauer Augustin Aloysius Probst stirbt in Sterzing.

17.03. 1807

Die Künstlerfamilie Probst ist in Südtirol nicht sehr bekannt. Dabei sieht der Biograph Gerhard Bogner in seinem Standardwerk (1985) in Augustin Aloysius Probst den „unverkennbar eigentlichen großen Schnitzer des Tiroler Spätbarock“. Und er betont weiter: „Sterzing und Tirol wußten nicht, wen sie zu Grabe trugen.“ Johann Probst (1721 – 1773) ist der Vater von Johannes Nepomuk (1756 – 1824), Augustin Aloysius (1758 – 1807), Josef (1762 – ca. 1770), Maria Anna (1766 – 1770) und Maria Gertraud (stirbt bald nach der Geburt am 23.02.1770) aus der ersten Ehe mit Gertraud Prötz, die nach ihrer letzten Geburt am Originell und ehrfürchtig: Der Krippenbauer Augustin Aloisius Probst hat sich in einem seiner Meisterwerke selbst bei 15.04.1770 verstirbt. Aus der zweiten Ehe der Arbeit dargestellt und lenkt damit das Interesse auf mit Anna Thaler (gestorben 1805) stammen das neugeborene Jesukind mit den Königen hinter (!) ihm. (Kastenkrippe mit 241 Figuren, 23 Kulissen in der St. Mi- Anna Johanna (1771 – 1774) und Josef Bechaelskapelle in Völs am Schlern) nedikt (1773 – 1861). Alle drei Buben erlernen von ihrem Vater das Figurenschnitzen und sogar die Töchter des Josef Benedikt, Anna Maria, Carolina und Elisabeth, und ihre drei Brüder üben den Schnitzer- und Bildhauerberuf aus. Spuren der Probstfamilie finden sich im Wipptal reichlich: gotische Altarfiguren in der St. Nikolauskirche in Kematen (1768), in der Kirche von Thuins (1772), Reliefs an den Kanzeln der Kirchen in Sterzing (St. Margarethen), Stilfes und Mauls. Probstfiguren gibt es heute noch im Privatbesitz im ganzen Tiroler Raum (angeblich an die 10.000 Stück). Am bekanntesten jedoch ist das „Lebenswerk“ des Zweitgeborenen Augustin Aloysius Probst. Er ist von Geburt an „genzlich cripplhaft und krump und ausser stand herum zugehen“ schreibt der Vater in seinem Testament und verfügt, dass man ihn unterhalten, ernähren und pflegen müsse. Dadurch ist er erwerbs- und nahezu lebensunfähig, hätte er nicht seine außerordentliche Schnitzbegabung. In seinem Geburtshaus in der heutigen Schwalbenegggasse entstehen die ersten Zwei berühmte Mitglieder der „Probstkrippen“ und ab dem Hauskauf in der GänsbacherKrippenschnitzerfamilie Probst straße im Jahr 1788 Krippenfiguren für die (welt-)berühmte (Gedenktafel am Wohnhaus in der Gänsbacherstraße in Sterzing) Lodron-Krippe seines Gönners Fürstbischof Karl Franz Graf von Lodron (1748 – 1828) in Brixen. Ab 1792 darf Augustin Aloysius in den nächsten 15 Jahren an der Jahreskrippe für die Privatgemächer des Bischofs schnitzen, u. a. auch in Brixen. Dabei stellt er ungefähr 4.000 Einzelfiguren (6 – 7 cm groß) aus Zirbenholz (Arve) her und inszeniert in 46 Darstellungen das Heilsgeschehen aus der Bibel. Am 17. März 1807 verstirbt der Künstler in Sterzing am „Kalten Brand“ (sehr schmerzhaftes Absterben des Gewebes). Anlässlich der Enthüllung einer Ehrentafel am Probsthaus in der Gänsbacherstraße Nr. 12 hegte die Stadtregierung unter Bürgermeister Josef Larch 1986 den löblichen Wunsch, eine Straße oder ein Bauwerk nach der Familie Probst zu benennen. Vielleicht könnte man das nachholen?

FRIEDEN VON PRESSBURG (BÖHMEN) Nach der Niederlage von Austerlitz am 2. Dezember 1805 unterliegen in der sogenannten „Dreikaiserschlacht“ die russischen (74.000 Mann unter Zar Alexander I.) und die österreichischen (ca. 16.000 Mann, wobei Kaiser Franz II. persönlich gar nicht anwesend ist) den französischen Truppen (70.000 Mann, Kaiser Napoleon I. begründet damit seinen Ruf). Österreich muss in den verlustreichen Frieden zu Preßburg am 25. Dezember 1805 einwilligen. Tirol und Vorarlberg und damit auch das gesamte Wipptal mit dem Hauptort Sterzing fallen an Bayern, am 11. Februar 1806 erfolgt die Übergabe unseres Landes. Dieser Anschluss ist jedoch sehr problematisch: Erinnerungen an 1703 werden wach, die Tiroler Freiheitsrechte werden nicht anerkannt, der Name Tirol in Südbayern umbenannt, nicht unerheblich ist auch die weltweit erstmals eingeführte Pocken-Impfpflicht durch die Bayern am 26. August 1807, Geldentwertung, Zwangsrekrutierung und Eingriffe in religiöse Bräuche und Sitten führen bald zu ersten Aufständen und schließlich zum Volkskrieg gegen die verbündeten Bayern und Franzosen.


Tirol und das Jahr 1809 Die Geschichte Tirols erlebt mit den Freiheitskämpfen um das Jahr 1809 einschneidende Veränderungen. Zur 200-jährigen Erinnerung daran ist 2009

Andreas Hofer kommt den Sterzingern zu Hilfe mit seinen Passeirer Schützen. Hier am Jaufenhaus. Erinnerungstafel zum 10. April 1809 beim Schaferhof in Stange

sehr viel erforscht und publiziert worden. Hier sollen nur einige Ereignisse aufgezählt werden, die für das Wipptal von Bedeutung waren. 11. April 1809: Andreas Hofer greift mit mehreren hundert Passeirern zwei bayrische Infanteriekompanien im Sterzinger Talboden an. Dabei haben sich drei Frauen (Elisabeth Gogl und Anna Zoder aus Sterzing sowie die Maulserin Maria Hofer, als Gegenstück zur berühmt gewordenen Frau von Spinges Katharina Lanz, 1771 – 1854) besonders hervorgetan, indem sie einen beladenen Heuwagen, hinter denen sich Tiroler Schützen verbergen, in Richtung Geschütz der Bayern vorfahren. Die Bayern lassen den Heuwagen zu nahe an ihre Geschützkanone herankommen, sodass die dahinter versteckten Schützen die Bedienungsmannschaft der Kanone außer Gefecht setzen können. Die beiden bayrischen Kompanien unter Major Speicher müssen sich schließlich ergeben und werden als Gefangene nach Schloss Wolfsthurn gebracht (10 Offiziere und 380 Mann Gefangene). Am nächsten Tag ziehen feindliche Truppen über den Brenner, nichts ahnend von den bayrischen Gefangenen in Mareit, doch sie nehmen sechs Sterzinger als Geiseln mit, von de-

nen sie eine am Brenner umbringen. Am 12. April 1809 befreien die Tiroler die nunmehr bayrische Landeshauptstadt Innsbruck für rund einen Monat. In den zwei Bergisel-Schlachten Andreas Hofer (1767 am 25. und 29. – 1810) wird häufig Mai gelingt es ihheroisch und stilisiert dargestellt, Jakob nen unter SchütPlacidus Altmutter hat zenoberkommanihn 1809 als Zeitgenosse porträtiert, wie er dant Andreas Hofer wahrscheinlich glauberneut und trotz haft ausgesehen hat. der entscheidenden Niederlage der Österreicher unter Erzherzog Karl bei Wagram (5. und 6. Juli 1809) kann der Landsturm Hofers mit Schützen aus dem ganzen Sterzinger Raum am 13. August Innsbruck Das „Sachsenkreuz“ in Oberau nördlich von vom Bergisel aus ein Franzensfeste erinnert an drittes Mal befreien. die gefallenen Sachsen. Am 4. und 5. August 1809 werden Krieger des Regiments der Herzöge von Sachsen unter General Rouyer bei Oberau durch Steinlawinen in die Enge getrieben und vom Tiroler Landsturm besiegt. Die heldenmütigen Sachsen erleiden große Verluste, zahlreiche Tote werden im Bereich der sogenannten „Sachsenklemme“ begraben.

Marschall Lefébvre flüchtet zu Fuß durch Mauls.

6. August 1809: Marschall Lefébvre stößt am 6. August nachmittags überraschend mit der bayrischen Division Kron-

1809

KREYDENFEUER

prinz von Norden kommend bis Mauls vor, wo er von den Tirolern aufgehalten wird. Es kommt zu Kämpfen in der Gegend von Mauls. Am 7. August werden zehn Häuser im Weiler Egg niedergebrannt, auch in Ried, Gasteig und Flans brennt es. Am 9. August werden in Mauls Verhandlungen mit Abgesandten eingeleitet, die jedoch ergebnislos verlaufen. Die Stadt Sterzing wird geplündert und in der Umgebung toben heftige Kämpfe. Schließlich gelingt es den Tiroler Schützenkompanien, Lefébvre zum Rückzug über den Brenner zu zwingen. Andreas Hofer übernimmt im Namen des Kaisers (1792 – 1806 als Franz II. letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, 1804 – 1835 Kaiser Franz I. von Österreich) die Regierung in Innsbruck für zwei Monate.

Andreas Hofers „Bauernregiment“ in der Innsbrucker Hofburg dauert nur zwei Monate.

Doch mit dem Frieden von Schönbrunn am 14. Oktober 1809 muss Österreich erneut auf Tirol verzichten, womit die Pläne der Tiroler endgültig vereitelt werden. Nach der entscheidenden Niederlage in der letzten Bergisel-Schlacht am 1. November 1809 werden die Anführer ausgeforscht, verurteilt und exekutiert. Am bekanntesten ist die Erschießung Andreas Hofers in Mantua am 20. Februar 1810. Tirol wird aufgeteilt unter dem neuen Königreich Bayern (nördlich von Klausen), Italien (südlich von Klausen) und den Illyrischen Provinzen Frankreichs (östlich von Niederdorf).

Die Auflistung der „Kreyden-Feuer“ von 1678, ein altbewährtes Alarmsystem der Tiroler Schützen

Die Tiroler bedienen sich eines raschen und sehr gut funktionierenden Alarmsystems. Der „gemeine Landalarm“ beginnt damit, dass an bestimmten Punkten die sogenannten „Kreidfeuer“ (altdeutsch „Krei“ bedeutet Schlachtruf) entzündet werden. Diese sind an Hauptstraßen und Pässen in Sichtweite gewählt. Auf ein Feuersignal werden dann die Sturmglocken geläutet, worauf alle Männer zwischen 16 und 60 Jahren an bestimmten Plätzen mit Waffen ausgerüstet werden. Sind die Pässe bereits in Feindeshand, werden Brücken zerstört und durch Straßensperren und Attacken in Talengen weitere Vormärsche gestoppt. Die gesamte Grafschaft Tirol ist von Kufstein bis Welschland seit 1678 mit diesem System überzogen. Die Stationen das Wipptal betreffend: „Ain Lueg in der Höch. Vom Lueg ein eylenden Botten auff die Post (am Brenner). Von dannen auff Störtzing. Schloß Sprechenstein. Stilffes. Mauls. Ob der deckten Bruggen. Auff Brixner Clausl.“ Diese Taktik kommt vor allem in den Kriegsjahren 1703 und 1809 zum Einsatz.

Das erste Oktoberfest wird zur Hochzeit des Kronprinzen Ludwig I. mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen gefeiert. Heute ist das Oktoberfest (mundartlich „d’Wiesn“) in München das weltweit größte Volksfest. Es wird seit 211 Jahren jährlich auf der Theresienwiese in der bayerischen Landeshauptstadt ausgerichtet (mit Absagen wegen Kriegen oder PanDas erste Oktoberfest 1810 demien) und ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für beginnt mit einem Pferderennen. die Stadt. Termin ist Mitte September bis Anfang Oktober. Damals gehört Südtirol und damit das Wipptal zum Königreich Bayern. Im Zeitraum 1811 bis 2020 wird das Oktoberfest insgesamt 25 Mal abgesagt, zumeist wegen Kriegen, zweimal wegen der Cholera (1854 und 1873). Schon das vierte Oktoberfest 1813 muss wegen der Kämpfe mit Napoleon ausfallen. 2020 wird das Oktoberfest aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt (erstmals seit 1949) und wohl auch im laufenden Jahr 2021 (das wäre der 26. Ausfall).

Therese von Sachsen-Hildburghausen und ihr Gemahl LudwigErker I. von Bayern 05/21

1850 n. Chr.

Der bayerische König Max I. mit Königin und Kronprinz Ludwig übernachten, von Mailand kommend, in der „Alten Post“ in Sterzing.

07.10.1810 n. Chr.

1808 n. Chr.

ERSTES OKTOBERFEST IN MÜNCHEN

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Kultur

Joseph Thomas Haller Ein großer Erforscher der ladinischen Sprache aus Ridnaun – Teil 2 von Paul Felizetti

Allein die steile berufliche Beamtenlaufbahn, die Joseph Thomas Haller von Ridnaun in die fürsterzbischöfliche Residenzstadt Salzburg führte, war für damalige Verhältnisse recht ungewöhnlich. Noch ungewöhnlicher sind Hallers wissenschaftliche Studien, die er vor allem während seines Wirkens als Landrichter in Enneberg (1814 – 1823) betrieben und später dann in seiner Salzburger Zeit (1831/32) veröffentlicht hat. Sie sollten ihn zu einem Pionier der Erforschung der ladinischen Sprache und Volkskultur machen. P. Willibald Hauthaler OSB (1843 1922), Abt des Benediktinerstiftes von St. Peter in Salzburg, wusste neben den wichtigsten beruflichen Etappen im Leben von Joseph Thomas Haller zu berichten: „Sehr strebsam: betrieb besonders geschichtliche, philosophische und religionswissenschaftliche Studien sein Leben lang.“ Diese von P. Willibald Hauthaler zitierten Studien aus unterschiedlichen Fachrichtungen beziehen sich wohl auf die bereits erwähnten, heute leider verschollenen Handschriften Hallers. Lediglich drei Arbeiten aus Hallers Zeit als Landrichter in Enneberg sind heute bekannt. Darin setzte er sich intensiv mit dem Gebiet, in dem er neun Jahre lang für Recht und Ordnung zu sorgen hatte, auseinander. Im Jahr 1831 erschien im 6. Band der von Mitgliedern des Ferdinandeums in Innsbruck herausgegebenen „Beiträge zur Geschichte, Statistik, Naturkunde und Kunst von Tirol und Vorarlberg“ der Aufsatz „Das k.k.

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Neun Jahre lang wirkte Joseph Thomas Haller als Landrichter in Enneberg. Landgericht Enneberg in Tirol. Ein historisch-statistisch-topographischer Abriß“, zu dem 1832 im 7. Band die Fortsetzung „Das k.k. Landgericht Enneberg. Anhang zu dem im sechsten Bande enthaltenen Aufsatze unter diesem Titel“ folgte, nachdem dieser Teil seiner Arbeit aus Versehen nicht abgedruckt worden war. In dem-

selben Band erschien noch ein weiterer rein sprachwissenschaftlicher Beitrag Hallers mit dem Titel „Versuch einer Parallele der ladinischen Mundarten in Enneberg und Gröden in Tirol, dann im Engadin und der romaunschischen in Graubünden“. Es kann mit Fug und Recht gesagt werden, dass Joseph Thomas

Haller aufgrund dieser Arbeiten zu den Pionieren der Erforschung von Enneberg und der ladinischen Sprache gezählt werden kann. Während er in seiner Ridnauner Heimat längst in Vergessenheit geraten ist, taucht sein Name auch heute noch in mehr oder weniger allen Arbeiten auf, die sich mit Enneberg oder mit der ladinischen Sprache im Allgemeinen beschäftigen. Leider wird er darin oft nicht mit seinem richtigen Namen, sondern mit Joseph Theodor Haller zitiert, in den meisten Fällen wird der zweite Vorname Thomas lediglich in abgekürzter Form als Th. angegeben. Auf die erste Falschmeldung seines Namens treffen wir bereits wenige Jahre nach seinem Tod in einer Arbeit von P. Justinian Ladurner aus dem Jahr 1866, der sich mit der Frage auseinandersetzt, ob es jemals Tempelritter oder Ansitze derselben in Tirol gegeben hat. Darin verwies Ladurner u. a. auf eine von „Hr. Jos. Theodor Haller, gewessner Landrichter in Enneberg“ publizierte Sage. Seitdem zieht sich dieser falsche Name bis auf den heutigen Tag wie ein roter Faden quer durch die ladinische Literatur. Bereits in seiner Beschreibung des Enneberger Landgerichts setzt sich Haller gleich auf der ersten Seite mit der Sprache seines Gerichtsbezirkes auseinander und stellt fest: „Die Sprache der Bewohner von Hochrhäzien [Graubünden] und Engadin hat schon lang die Aufmerksamkeit der Geschichtsforscher und Sprachkundigen auf sich gezogen; aber es scheint noch wenig bekannt zu sein, dass auch im nördlichen Tirol, in den abgeschlossenen Thälern an der Gader,


in Enneberg und am Plang-Dirsching in Gröden von zwei Bergvölkchen eine Sprache geredet wird, welche mit jener in Engadin und Graubünden in Stammwörtern, Beugung und Betonung die auffallendste Verwandtschaft hat. Dem Italiener ist sie größten Theils ein ganz unverständliches Kauderwälsch. Die Einwohner selbst nennen sie Ladin (nicht Latin); so heißt auch die, welche im Ober- und Unterengadin gesprochen wird ... Das Ladin in Enneberg und Gröden stehet zunächst dem Ladin in Unterengadin; es sind unverkennbare Schwestersprachen ...“ In diesem Zusammenhang berichtet Haller, wie verwundert sich die Enneberger Priester-Weihekandidaten zeigten, die sich während der Sedisvakanz auf dem Brixner Bischofsthron im Jahr 1791 zur Priesterweihe in die Nachbardiözese Chur begeben mussten, und genauso der Enneberger Landesschützen, die in den Kriegsjahren von 1799 bis 1800 Engadiner Boden betraten, als sie feststellen konnten, dass sie sich gegenüber den dortigen Einwohnern „in ihrer Sprache wechselseitig größten Theils verstunden und verständlich machen konnten“. Nachdem die Sprache „der sicherste Beweis von der Abkunft

der Völker und ihrer Stammesverwandtschaft“ ist, war für ihn klar, dass „auch die Einwohner von Enneberg und Gröden rhäzischer Herkunft und Stammesgenossenschaft [sind] und einer Sprache sich zu rühmen haben, die im Wesentlichen die Sprache ihrer Urväter sein, und im Alterthum vor allen Sprachen lateinischen Ursprungs den Vorzug gehabt haben dürfte“. Er merkt auch an, dass sich die Sprache in Enneberg und Gröden in ihrer ursprünglichen Reinheit erhalten hat, da diese Täler nie „durch gallische und germanische Ankömmlinge durchstreifet und besetzt“ worden sind. Ansonsten beschäftigt sich Haller in dieser Arbeit ausführlich mit der geschichtlichen Entwicklung von Enneberg, mit Geographie, Wirtschaft, Statistik und Topographie des Tales und gibt dem Leser einen höchst interessanten Einblick in die Lebensweise, in die Sitten und Bräuche der Enneberger vor 200 Jahren. Es wäre müßig, sämtliche Aufsätze, Schriften und Bücher aufzulisten, in welche die Beobachtungen des aus Ridnaun gebürtigen Landrichters Joseph Thomas Haller Eingang gefunden haben und auch heute noch finden.

Wirklich beachtenswert ist auch Hallers sprachwissenschaftliche Arbeit, in der er sich als Nicht-Ladiner mit der für ihn vor seiner Versetzung nach Enneberg wohl völlig fremden und unbekannten Sprache auseinandersetzt und dabei die Unterschiede in den verschiedenen ladinischsprachigen Gebieten festhält. Dabei ist er sich seiner Unvollkommenheit, seiner Mängel und Schwächen völlig bewusst, wenn er gleich in der Einleitung seiner Arbeit vor allzu hohen Erwartungen „warnt“: „Man muß hier keine Vollständigkeit erwarten, wozu es mir auch an den erforderlichen Kenntnißmitteln gebräche. Nur Beispiele und Andeutungen wollte ich liefern, um sich von dem Genius und der Verwandtschaft dieser merkwürdigen Mundarten einigermaßen einen Begriff machen zu können ... Mehr und Vollständigeres hätte ich von der mir näher bekannt gewordenen ladinischen Mundart im Landgerichte Enneberg liefern können; aber der Zweck der Parallele gestattete keine größere Ausdehnung ...“ Er verät dem Leser auch, wie er sich dieses Wissen angeeignet hat und wie sein Werk entstanden ist: „Daß das, was von dieser und der Grödner Mundart geliefert wird, aus mündlichen

Mittheilungen von Eingebornen in Verbindung mit eigener Beobachtung herkomme, versteht sich von selbst; denn das Ladin dieser Thäler ist noch keine Schriftsprache geworden.“ Dass seine Arbeit aus sprachwissenschaftlicher Sicht sicherlich auch seine Mängel hatte, ist leicht verständlich. Da ist es aber auch anderen ähnlich ergangen, die sich an das Ladinische herangewagt haben. So schreibt etwa Nikolaus Bacher bereits 1833: „Kleine Versuche ladinischer Aufsätze sind zwar schon früher gemacht worden, unter anderem jüngst von dem gelehrten Herrn Dr. (N.) Haller, welcher einige Jahre Landrichter in Enneberg war. Allein da sowohl Dr. Haller, als auch die andern, welche ähnliche Versuche wagten, die ladinische Sprache gar nicht oder nur sehr unvollkommen kannten, so läßt sich wohl denken, was man davon erwarten konnte.“ Auch Theodor Gartner (1879) hatte in seinem Buch über die Mundart von Gröden den einen oder anderen Kritikpunkt anzubringen: „Auch Haller‘s Lautbezeichnung [wie jene von Peter Runggaldier aus ‚Kristein‘] ist nicht folgerichtig durchgeführt, auch er macht sich einiger Italianisirungen schuldig,

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Kultur

seine Lautbeschreibung ist unverständlich, endlich sind manche Enneberger Wörter als gred. angeführt.“ Allerdings hält er ihm zugute: „Nichtsdestoweniger bleibt ihm das Verdienst, über die Gredner Mundart die erste sprachvergleichende Untersuchung angestellt zu haben.“ Alexi Decurtins, langjähriger Redakteur und Chefredakteur des rätoromanischen Idiotikons, bescheinigt Haller „kein schlechtes linguistisches Flair“. Man muss bedenken, dass Haller nur vereinzelte gedruckte Werke in den ladinischen Mundarten zur Verfügung standen und dass die Erforschung der ladinischen Sprache damals noch in den sprichwörtlichen Kinderschuhen steckte. Während Haller für das Graubündner „Romaunsch“ als Quelle die 1820 in Zürich erschienene deutsch-romanische Grammatik von Matthias Conradi, Pfarrer in Andeer, nennt, standen ihm für das Engadiner Ladin anscheinend nur zwei im Druck erschienene Schriften, das „Nouf Testament“ (Basel 1812) und ein 1770 in Chur erschienenes Werkchen „Chianzuns Spiritualas“ mit geistlichen Liedern, zur Verfügung. Dass Haller die italienische Sprache aufgrund seiner Beamtentätigkeit in Pergine beherrschte, kann vorausgesetzt werden. Wenn er dann aber bei seinen Gegenüberstellungen auch noch auf Ähnlichkeiten beispielsweise im Französischen, Spanischen oder Portugiesischen hinweist, kann man vielleicht erahnen, mit welcher Hingabe er sich diesen Studien gewidmet hat. Wie und wo er sich diese außerordentlichen Sprachkenntnisse angeeignet hat, verraten die spärlich erhaltenen biographischen Angaben leider nicht. Es gibt dort keinerlei Hinweise auf eventuelle Reisen oder Studienaufenthalte. Licht ins Dunkel könnte nur das Auffin-

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In seinen Veröffentlichungen erweist sich Haller als großer Kenner des Gerichts Enneberg. den der 1818 in Enneberg begonnenen und derzeit verschollenen Tagebuchaufzeichnungen Hallers – möglicherweise in irgendeinem Salzburger Archiv – bringen. Es ist schon beachtlich, welche profunde Kenntnis des im Enneberg gesprochenen Ladinischen sich Haller in den lediglich neun Jahren von 1814 bis 1823 seiner dortigen Landrichtertätigkeit erworben hat. Im ersten Teil der Arbeit befasst sich Haller mit den feinen Unterschieden bzw. den Gemeinsamkeiten der Aussprache in Enneberg und Gröden genauso wie in Graubünden und im Unter-Engadin, bevor er zunächst Beispiele einzelner „Redetheile“ und dann an die 400 Wörter der verschiedenen ladinischen Talschaften gegenüberstellt. Den vierten Teil bilden dann einige „Beispiele von prosaischen Aufsätzen“. Es handelt sich dabei ausnahmslos um religiöse Texte. Das ist zunächst „Das Gebeth des Herrn“ [das Vaterunser], wobei Haller zu berichten wusste: „Nur alte Männer bethen noch dieses Gebeth in der Muttersprache. Oeffentlich (und gemeinhin auch sehr verhunzet) wird es italienisch gebethet.“ Weiters stellt er „Die Parabel vom verlorenen Sohn“ und „Die Ehebrecherin“ [Maria Magdalena] ausgehend vom Italienischen zusätzlich zu den Mundarten der oben genannten Talschaften auch noch Übersetzungen in die Dialekte des Friulanischen (Furlan), von Buchenstein (Livinallongo), von Fassa und Ampezzo (Haiden) gegenüber, womit das gesamte Gebiet abgedeckt ist, in dem die ladinische Sprache auch heute noch lebendig ist. Da-

bei hat er bereits versucht, für alle Laute der miteinander verglichenen Mundarten auch dieselben Schriftzeichen zu verwenden. Somit war Haller wohl der erste, der die Bezeichnung „ladinisch“ einführte sowie die Einheit der Sprache von Enneberg und Gröden, von Graubünden und Engadin und zusätzlich Verbindungen mit Fassa, Buchenstein, Ampezzo und sogar zum Friaul feststellte und dies „... obgleich die Gebirgsvölker, welche diese Mundarten sprechen, durch Länder ganz anderer Sprachen getrennet sind, und weder in irgend einer Territorial-, noch in einer kommerziellen Verbindung stehen ...“. Vieles hat sich seit Hallers Zeiten getan. Mit beneidenswertem Selbstbewusstsein bewahrt und pflegt die ladinische Volksgruppe ihre Identität und ihre Sprache, zu der in der Zwischenzeit umfangreiche Forschungen angestellt und zahlreiche Veröffentlichungen erschienen sind. Sind Hallers Ansichten überhaupt auch heute noch gültig oder vielleicht nach immerhin 200 Jahren doch längst überholt? Dazu sagt Dr. Paul Videsott, Professor für Romanistik und Dekan an der Fakultät für Bildungswissenschaften an der Freien Universität Bozen: „Haller sieht eine enge Verwandschaft zwischen Gadertalisch und Grödnerisch, z. T. werden auch die anderen dolomitenladinischen Idiome erwähnt und weiters zwischen diesen und dem Engadinischen, die sich zum Surselvischen hin abschwächt. Diese Beobachtung entspricht den geolinguistischen Tatsachen, die man heute auch mit moderneren Mitteln,

etwa der Dialektometrie, nachweisen kann. Haller erwähnt aber umgekehrt nicht eine vergleichbare Ähnlichkeit des Ladinischen zum Friaulischen. Er führt besagte Ähnlichkeit auf eine gemeinsame Abstammung dieser Idiome hinzu, die von jener des Italienischen verschieden ist. Die Rückführung des Ladinischen auf das Rätoetruskische entsprach einer verbreiteten Meinung zu Beginn des 19. Jahrhunderts, ist aber heute nicht mehr aktuell. Haller erwähnt schließlich die teilweise größere Affinität des Ladinischen zum Französischen oder Spanischen denn zum Italienischen: Hier hat er richtig die Zugehörigkeit des Ladinischen zur sogenannten Westromania intuitiv ausgesprochen. In den Details sieht man heute einiges genauer bzw. besser, doch dass sowohl Dolomitenladinisch als auch Bündnerromanisch (und das Friaulische, würde man seit Schneller 1870 und Ascoli 1873 ergänzen) einem gemeinsamen Geotyp angehören, ist nach wie vor richtig, und ebenso, dass dieser Geotyp seine Grundcharakteristiken mit der Westromania gemeinsam hat.“ Und welchen Stellenwert nimmt Haller in der Erforschung der ladinischen Sprache aus heutiger Sicht ein? Wie Paul Videsott bestätigt, gehören Hallers Aufsätze zu den ersten größeren und in Druck erschienen Arbeiten zum Ladinischen im 19. Jahrhundert: „Sie stellen gewissermaßen eines der Fundamente dar, über die sich die Kunde des Ladinischen verbreiten konnte. Mit dem Vergleich mit dem Bündnerromanischen hat Haller ein Wissenssubstrat formalisiert, das bereits vor ihm von S. P. Bartolomei angedeutet wurde. Hallers Arbeit ist aber ungleich ausführlicher und informativer.“ E


Gotteshäuser im Wipptal

Kirche zum hl. Jakobus dem Älteren LAGE: Thuins KIRCHENPATRON: hl. Jakobus der Ältere ENTSTEHUNGSZEIT UND ERBAUER: 1511; erbaut von Adam Scheiter im Auftrag der Sterzinger St. Jakobsbruderschaft

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ie Kirche zum hl. Jakobus des Älteren in Thuins wird urkundlich erstmals am Beginn des 16. Jahrhunderts erwähnt, dürfte jedoch vermutlich bereits in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet worden sein. In Sterzing bestand bereits in spätmittelalterlicher Zeit die Bruderschaft zum hl. Jakobus und diese dürfte – deutet man das Wappen und die Jahreszahl 1511 an der Marmorrahmung des Spitzbogenportals der Kirche in Thuins richtig – auch als Erbauer des Gotteshauses gelten. Die Kirche ist ein spätgotischer Bau mit dreiseitigem Chorabschluss und

ein Werk des Sterzinger Baumeisters Adam Scheiter. Spitzbogenfenster im Chor, ein aus Steinquadern bestehender Spitzturm mit – von weißem Marmor eingerahmten – Schallfenstern sowie ein Spitzbogenportal mit zwei Rundstäben prägen noch heute das äußere Erscheinungsbild. Im Innern überspannt ein auf Schildkonsolen ruhendes Stuckrippengewölbe den Raum. Die Konsolen im Chor sind polygonal zugespitzt. Am Beginn des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche baulich umgestaltet und im Jahr 1610 erneut geweiht. Der spätbarocke – von Säulen mit

Der hl. Jakobus der Ältere († um 44) wurde in Bethsaida (et-Tell) nahe der Mündung des Jordan in den See Genezareth geboren. Er folgte mit seinem jüngeren Bruder Johannes dem Gottessohn nach. Jakobus war der erste der zwölf Apostel, der das Martyrium erlitt. König Herodes Agrippa I. ließ ihn um Ostern des Jahres 44 enthaupten. Einer der beiden Henkerknechte soll sich dabei zum christlichen Glauben bekehrt haben und deshalb ebenfalls hingerichtet worden sein. An der mutmaßlichen Hinrichtungsstelle entstand im 4. Jahrhundert ein Gotteshaus, das jedoch am Beginn des 7. Jahrhunderts zerstört wurde. Die Kreuzfahrer errichteten im 12. Jahrhundert in Jerusalem eine Kirche zu Ehren des hl. Jakobus des Älteren. Sie gilt als einer der schönsten Sakralbauten der Stadt. Die Verehrung des Jakobus nahm zu, als im 7. Jahrhundert die Legende entstand, der Apostel habe in Spanien gepredigt und sei auch dort gestorben. Kaiser Justinian I. hatte im 6. Jahrhundert die Gebeine des hl. Jakobus dem Sinaikloster Raithu geschenkt. Dessen Mönche brachten sie im 7. Jahrhundert nach Spanien. Dort blieben sie – vergraben in der römisch-suebischen Nekropole bei Ira Flavia („Santiago“) im Nordwesten Spaniens – unangetastet, bis sie der Eremit Pelayo fand. Im 11. bzw. 12. Jahrhundert errichtete man in Santiago de Compostela über dem Grab des Apostels die noch heute bestehende Kathedrale. Der „Camino de Santiago“ (Jakobsweg) ist eine der bedeutendsten christlichen Pilgerrouten und hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Jakobus gilt als Schutzpatron der Pilger, Krieger und Ritter sowie der Apotheker. Er wird meistens als Pilger mit der Pilgermuschel (Jakobsmuschel) am Hut oder auf der Brust, mit Pilgerstab und Reisetasche, seltener als Ritter mit erhobenem Schwert, auf einem Pferd galoppierend, dargestellt.

bewegtem Gebälk und einfachem Volutengiebel umrahmte – Hochaltar stammt vermutlich aus dem Jahr 1772 und ist eine Auftragsarbeit des Bildschnitzers Johann Propst und des Tischlermeister Paul Rausch. Beide stammen aus Sterzing und haben mehrere Altarwerke im Wipptal angefertigt. Das Altarbild zeigt mit der Enthauptung des hl. Jakobus das Martyrium des Apostels. Im Aufsatz findet sich eine Darstellung des hl. Laurentius. Die Seitenstatuen zeigen den hl. Simon sowie den hl. Jakobus den Jüngeren. Im linken Seitenaltar findet sich eine figür-

liche Darstellung des hl. Josef, im rechten Seitenaltar hingegen eine von Maria mit dem Jesuskind. Die Statuen der hll. Barbara und Katharina dürften aus dem älteren gotischen Hochaltar stammen und lassen sich, ebenso wie die schön gestaltete Statue des hl. Jakobus, in das 17. Jahrhundert datieren. Bemerkenswert ist darüber hinaus ein als Holzskulptur gearbeiteter Rosenkranz mit Maria und dem Jesuskind im Zentrum. Er dürfte gegen Ende des 17. Jahrhundert entstanden sein und nimmt einen zentralen Raum im Kircheninnern ein. Erker 05/21

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Consiglio Interreg

“…una Wipptal senza frontiere” Il 29 marzo, i rappresentanti dei 18 comuni della Wipptal settentrionale e meridionale si sono scambiati opinioni in un incontro online. Fedeli al motto “...una Wipptal senza frontiere”, i membri del Consiglio Interreg Wipptal, i rappresentanti del programma e le parti interessate attive hanno discusso temi e progetti transfrontalieri. Oltre a una panoramica dello stato attuale per la realizzazione di diversi progetti Interreg piccoli e medi, è stata presentata una nuova idea di progetto. Un piccolo progetto sul tema della conservazione della natura è quello di contribuire alla conservazione della singolare combinazione di bosco di montagna e prati di larici nella zona di confine intorno al Brennero. Nel corso della realizzazione del progetto, sono previste misure di sensibilizzazione, come escursioni reciproche di classi scolastiche, visite a fattorie, integrazione di tecnologie moderne, al fine di portare il valore aggiunto di questi paesaggi unici combinati con la loro cultura e l’artigianato rurale al centro dell’attenzione dei giovani. Questa idea di progetto ha trovato grande approvazione e sostegno nell’organo decisionale transfrontaliero. Successivamente, sono state discusse anche le sfide legate agli effetti della pandemia Covid19 sulla cooperazione transfrontaliera e la realizzazione di progetti. A questo proposito, si sta lavorando attivamente per adattare il contenuto di alcuni progetti al fine di poterli attuare in modo sostenibile e mirato nonostante i tempi difficili. Inizio del nuovo periodo UE La Wipptal settentrionale si sta già preparando per la candidatura come regione LEADER/CLLD per il prossimo periodo UE. Nel corso del progetto “Orientamento strategico Wipptal”, è attualmente in corso un processo di partecipazione digitale dei cittadini, in cui la cooperazione transfrontaliera con la Wipptal meridionale svolge un ruolo importante. Attraverso il link “Le vostre idee sono il nostro futuro” (https://padlet.com/ david10/einstieg_b) tutti sono invitati a partecipare. Cooptazione di nuovi membri del consiglio Durante la riunione sono stati cooptati quattro nuovi consiglieri. Con Mika Geir e Angelika Koidl sono stati eletti nel Consiglio Interreg come rappresentanti della Wipptal settentrionale due attori regionali attivi. Nella Wipptal meridionale, Monika Reinthaler, presidente della Comunità Comprensoriale Wipptal e Peter Volgger, sindaco della Città di Vipiteno, sono stati sostituiti ai loro predecessori. cm

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Comune di Val di Vizze

In consiglio comunale si è discusso su una risoluzione relativa alla Società Biogas Wipptal La società Biogas Wipptal in questi ultimi mesi sta espandendo il suo impianto. Il biogas sarà trattato e il biometano sarà liquefatto per essere usato come carburante per veicoli a motore (Bio-LNG). È un progetto che sta sollevando alcuni interrogativi tra i cittadini del comune di Val di Vizze. “Molti sono preoccupati”, ha informato il consigliere comunale Christoph Hofer (Gemeinsam für Wiesen Pfitsch). Ci si chiede: quanto è pericoloso il carburante? Quanto viene prodotto, dove viene immagazzinato? Cosa significa la stazione di servizio per il transito? In una proposta di risoluzione, Hofer ha chiesto che venga organizzata a breve un’assemblea (online) per coinvolgere i cittadini nello spirito dell’informazione e della trasparenza, dove gli operatori presentano i loro piani e rispondono alle domande. Nella discussione, il sindaco Stefan Gufler ha fatto riferimento alla riunione di dicembre, dove i consiglieri avevano concordato di proporre prima un incontro con gli operatori in consiglio comunale. Gufler ha informato che non appena le condizioni lo permetteranno, gli operatori vorrebbero mostrare ai consiglieri l’impianto di biogas in loco. Un incontro in loco sarebbe più informativo (Monika Reinthaler) di un evento online, e il contatto personale avrebbe più senso di una proposta di risoluzione (Maria Leitner Rabensteiner). Il consigliere Michael Tschöll ha suggerito di registrare un incontro durante il quale vengano prese in analisi le domande dei cittadini, successivamente la registrazione potrebbe essere messa a disposizione della cittadinanza. Secondo Hofer, la popolazione avrebbe dovuto essere informata molto prima. Esigendo che la riunio-

ne sia organizzata al più presto, ha ritirato la sua proposta di risoluzione. Ogni cittadino è invitato a porre le sue domande al consiglio il più presto possibile. Le domande saranno inoltrate alla società Biogas Wipptal.

Tra gli altri punti all’o.d.g è stato nominato il tavolo mobilità del comune di Val di Vizze Dieci membri del consiglio comunale sono pronti a lavorare al tavolo mobilità. Sono Erwin Astenwald, Christoph Hofer, Lucia Russo (Gemeinsam für Wiesen Pfitsch) così come David Hofer, Philipp Obermüller, Harald Hofer, Dagmar Matzler Freund, Monika Reinthaler, Maria Leitner Rabensteiner e il sindaco Stefan Gufler (SVP) come relatore responsabile. Claudia Raffl (Gemeinsam für Wiesen Pfitsch) non ha dato la sua disponibilità per motivi personali, ma anche lei sostiene un tavolo mobilità ampiamente rappresentato. “Il tema del traffico interessa tutti noi. Più persone sono coinvolte e più punti di vista vengono trattati, meglio è”. Il tavolo mobilità è una piattaforma per i cittadini e affronta le loro preoccupazioni. Tra le altre cose, si elaborano insieme soluzioni per una maggiore sicurezza e moderazione del traffico. Ci sono diverse zone problematiche nel comune, solo a Prati ci sono Hintere Gasse, la zona Campo Palù, il parco comunale, la Via Thurner tra la Pizzeria Monika e il negozio del paese. Anche lungo la Via Val di Vizze diversi automobilisti non rispettano il limite di velocità prescritto. cm


Comune di Brennero

Stefania De Bettin nominata nuova assessora A inizio aprile, durante la riunione del consiglio comunale di Brennero il sindaco Martin Alber ha presentato ai consiglieri la sua proposta per la sostituzione del membro in giunta, resa necessaria in seguito alla scomparsa di Bernardo Ponzano. Stefania De Bettin di Colle Isarco prenderà il suo posto. Il sindaco Martin Alber ha sottolineato che sostituire il posto vacante è stata una sfida. Dopo la scomparsa di Ponzano all’inizio di gennaio, aveva chiesto alla ripartizione degli enti pubblici come procedere. Tuttavia, la risposta è arrivata a metà marzo. “Allora ho consultato esperti legali, in quanto il parere era enigmatico” così Alber. Da un lato, bisogna bilanciare il rapporto tra i gruppi linguistici in consiglio comunale dove conta il momento delle ultime elezioni comunali; per il calcolo della quota femminile, invece, vale la situazione effettiva di marzo, quando Verena Marcassoli è entrata in consiglio comunale. Tuttavia, poiché appartiene al gruppo linguistico ladino, non è eleggibile per la giunta. “Secondo il parere degli esperti, il posto deve essere occupato da una donna del gruppo linguistico italiano”, così Alber. “Anche se avessimo ridotto la giunta, un assessore avrebbe dovuto dimettersi e fare spazio a una donna del gruppo linguistico italiano”. Dopo intensi colloqui, la scelta è caduta su Stefania De Bettin. La trentenne, madre di due figli, viene da Vipiteno, vive da diversi anni a Colle Isarco e lavorava come commessa al DOB a Brennero. Nella sua presentazione, ha mostrato particolare interesse per temi come la gioventù e l’integrazione. Con De Bettin abbiamo trovato una buona soluzione di compromesso, non appartiene a nessuno schieramento politico e può quindi affrontare i suoi compiti in modo neutrale - così Alber. Giuseppe Sabatelli (Fratelli d’Italia Giorgia Meloni) ha criticato il fatto che Sandra Pederzini, la donna più votata della sua lista, non sia stata

presa in considerazione per il posto. “Questo avrebbe anche rispettato la volontà degli elettori”, così Sabatelli. Edeltraud Zössmayr (Freie Liste Brenner) ha sottolineato che Beatrice Zanella - Freie Liste Brenner - è stata la rappresentante più votata del gruppo di lingua italiana in autunno. Tuttavia, la consigliera ha espresso il suo parere favorevole per evitare il commissariamento. Stefania De Bettin è stata infine nominata in giunta con 11 voti a favore, 3 astensioni e 1 voto contrario. Tra gli altri punti all’ordine del giorno è stato presentato da Silvia Simoni della società Mountain-eering di Bolzano il piano delle zone di pericolo come strumento interdisciplinare per la determinazione dei pericoli naturali nel territorio comunale. Successivamente Erwin Tötsch (Alpinplan) si è occupato del pericolo valanghe. Dalla presentazione è emerso che le due valanghe - la valanga Trommler e la valanga Kog - sono state classificate come grandi valanghe che possono colpire anche gli edifici. “Ci sono numerose valanghe, soprattutto a Fleres, ma gli edifici si trovano per lo più nelle zone blu”, ha sottolineato Tötsch. Per quanto riguarda i pericoli d’acqua causati dai torrenti Isarco e Fleres, sono state identificate diverse zone rosse, come ha spiegato Gianluca Vignoli (Mountain-eering), tra cui a Brennero, Terme di Brennero (Silbergasser), Colle Isarco (confluenza dei torrenti Isarco e Fleres) e Fleres, dove alcuni ponti in particolare rappresentano un pericolo. I movimenti di massa interessano principalmente il fianco sinistro della valle di Fleres, mentre il lato destro della valle è relativamente poco problematico. Come ha spiegato Daniel Ungerank (Geo3), sono stati mappati

un totale di 47 fenomeni; essi riguardano la caduta di massi (36), le frane (7), le colate di detriti (3) e i movimenti di massa profondi (1). Sono state identificate diverse zone ad alto rischio a Sasso e a Fleres di Dentro. L’area intorno alla Malga Sasso sopra il Brennero era già stata messa in sicurezza con recinzioni protettive decenni fa, in modo che il pericolo potesse essere declassato. “Tuttavia, le recinzioni protettive dovranno essere mantenute e revisionate in futuro, dato che sono già in cattive condizioni in alcuni punti”, ha detto Ungerank.

Silvia Simoni (Mountain-eering) ha concluso affrontando i pericoli dell’acqua dei torrenti laterali. “La maggior parte del territorio comunale è privo di pericoli”, ha detto Simoni. Tuttavia, in quattro zone il potenziale di pericolo è aumentato: Kog, Strange, Dax e Zirago. “La situazione sul nostro territorio comunale è migliore del previsto, ma non da sottovalutare”, ha riassunto il sindaco Martin Alber. Ha informato che ci sono molti punti pericolosi, soprattutto a Fleres e a Brennero, che rappresenteranno una grande sfida per i prossimi mesi e anni. Alber ha annunciato che il piano delle zone di pericolo sarà presentato al pubblico non appena le circostanze lo permetteranno. cm

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Comune di Fortezza

Anziani senza sede? Amort smentisce La sala civica al pian terreno dello Josefinum, l’edificio che ospita il Municipio di Fortezza, verrà adibito a zona mensa per gli allievi delle scuole elementari, della scuola per l’infanzia e a mensa per gli impiegati comunali che sempre più spesso, nell’ottica di collaborazione tra Comuni limitrofi, vengono “da fuori”. La notizia, lanciata così, nuda e cruda, non ha mancato di sollevare qualche perplessità visto che la stessa sala (che, a richiesta, comunque viene utilizzata per riunioni, assemblee di gruppi politici, culturali e condominiali), è sede del club degli anziani del paese e proprio tra questi sono iniziati a serpeggiare mugugni, illazioni, e commenti di delusione. Al di là dell’attuale situazione dettata dal Covid, che impedisce ormai da un anno ed oltre il consueto ritrovo settimanale, il gruppo presieduto da Luciana Pivetta si è dimostrato attivo e compatto con numerose iniziative intraprese, e la prospettiva di rimanere senza sede è apparsa dettare un certo scoramento. “Non è così” afferma l’assessore ai lavori pubblici e vicesindaco Richard Amort. “Innanzitutto si tratta solo di una prospettiva, visto che non sono ancora stati affidati incarichi e appaltati lavori. Poi l’idea è quella di coordinare il servizio di mensa scolastico, che oggi si svolge in una prospettiva piuttosto farraginosa: i bimbi dell’asilo hanno ad esempio bisogno di sedie e tavoli piccoli, quelli delle elementari, vengono inviati in un ristorante esterno convenzionato, ed ora si è aggiunta la problematica degli impiegati che di tanto in tanto vengono da un altro Comune a collaborare coi nostri uffici. La sala civica è dotata di cucina e l’apertura di una porta di comunicazione con la scuola d’infanzia risolverebbe il problema. E poi si tratterebbe di un’occupazione ridotta tra le 11 e le 13 di ogni giorno lavorativo o scolastico.” L’ipotesi ha un suo senso anche perché le situazioni sempre più “liquide” della gestione delle problematiche logistiche, impone uno sfruttamento razionale delle risorse. Tra gli anziani restano le perplessità sul probabile scaricabarile nelle pulizie e nella conservazione degli arredi. dm

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Comune di Fortezza

Al gruppo sportivo la gestione del nuovo bar

Il bar del piccolo complesso sportivo ricostruito a fianco della centrale di teleriscaldamento è stato affidato alla gestione del Gruppo Sportivo, società nata qualche anno à sulle ceneri della vecchia e gloriosa “US Fortezza”. Una decisione questa, che ha scatenato le perplessità di molti fortezzini che hanno vissuto da spettatori, il progressivo declino di quello che fu il vecchio bar lasciato “nelle mani di tutti e di nessuno” e ridotto negli ultimi tempi a magazzino-discarica. L’alternativo alla decisione, latente da tempo ma ufficializzata solo pochi giorni fa, era quella di un bando pubblico, per qualcuno che intendesse prendere in affitto la nuovissima struttura e farla funzionare a regime quotidiano garantendo, nel contempo, anche il ristoro a chi giocherà a tennis o a calcetto servendosi delle due altrettanto nuovissime strutture sportive. Il “niet” del Comune a questa prospettiva è stato netto. “Impossibile pensare all’emissione di una licenza di apertura dalle 6 alle 22” afferma il vicesindaco Amort che motiva questa decisione con una serie di valutazioni: “In paese abbiamo già tre esercizi – sottolinea – e

se, dovesse riaprire anche il buffet della stazione sarebbero quattro. Il bar del nuovo tennis, non ha parcheggi dedicati ed anche i ciclisti (l’esercizio si trova proprio a fianco della pista ciclabile n.d.r.) lo supererebbero in velocità. C’è inoltre, se vogliamo avere una prospettiva generale, il nodo ancora irrisolto del bar-ristorante del forte per qualcuno con intenzioni gestionali”- così Amort. Ora ognuno può farsi l’opinione che crede: i più maliziosi vedono “indicazioni esterne” al Comune al non concedere nuove licenze per non alimentare la concorrenza, i più catastrofisti indicano per il nuovo bar lo stesso destino di quello vecchio e abbattuto. In mezzo ci sta tutto. Solo una riflessione “storica”: di bar, negozi, ristoranti, a Fortezza ce n’erano tanti prima di Schengen. Oggi, i potenziali clienti, sono generati dal Bbt e sono ancor più di allora anche se il raffronto quantitativo dev’essere adeguato ai tempi e alle possibilità di mobilità e di spesa deli stessi. La concorrenza poi ha sempre generato qualità e prezzi migliori ma soprattutto ha scardinato l’immobilismo, vera piaga del nostro tempo. dm

A.N.C.R.

Elezioni del direttivo dell’Associazione Nazionale Combattenti e Reduci della sezione di Vipiteno Nel mese di marzo 2021 si sono svolte le elezioni per il rinnovo delle cariche sociali dell’Associazione Nazionale Combattenti e Reduci della sezione di Vipiteno. Nonostante le difficoltà incontrate nell’organizzazione dell’evento dovute alla pandemia tuttora in corso, tutti i soci si sono prodigati per l’eccellente riuscita delle elezioni.

Il nuovo Consiglio direttivo è formato dal Presidente Giuseppe Ceola, il Vicepresidente Luigi Bozzi, il segretario Debora Luigina Bruni, il sindaco controllore Adriano Mani, i consiglieri supplenti Livio Pacher e Richard Niederkofler e come consigliere supplente aggiunto Paul Hofer. Il consiglio resterà in carica fino al 2024.


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Gruppo A.N.A Vipiteno

Comunità Comprensoriale

Eletto il nuovo direttivo Visita all’impianto di depurazione

Il gruppo Alpini di Vipiteno ha recentemente eletto il nuovo Capogruppo e Direttivo. A causa delle normative sanitarie imposte dall’emergenza coronavirus, non si è potuta tenere il 06 gennaio 2021 come da programma, la tradizionale assemblea che questo anno sarebbe stata elettiva. Gli ottanta soci sono stati quindi interpellati tramite lettera con allegata scheda di votazione.

Gli iscritti si sono espressi in forma anonima riguardo al capogruppo, relazione morale, relazione finanziaria e consiglio direttivo. Tali schede sono state depositate dagli stessi soci e sempre in forma anonima, nella cassetta postale antistante la sede entro il 31.03.2021. Il giorno 01 aprile 2021 gli scrutatori, nelle persone di Roberto Rambelli e Sandro Covi, hanno proceduto allo spoglio delle 53 schede pervenute e decretato il nuovo Capogruppo e Consiglio Direttivo che resteranno in carica fino al gennaio 2023. Paolo Carosi è stato eletto Capogruppo; il Consiglio Direttivo è composto da Raffaele Borri, Ciro Coppola, Marco Fornari, Alberto Vezzoli, Rosario Coppola, Graziana Crestani, Fulvio Cola, Iridanio Barison, Daniele Bernini, Stefano Orsini; Revisori dei conti sono Covi Sandro Covi e Walter Fleckinger. Un grazie particolare va a Raffae-

le Borri che dal 2008 ha assolto in modo impeccabile e con grande maestria l’incarico di capogruppo festeggiando tra l’altro nel 2018, i 70 anni di rifondazione dell’A.N.A Vipiteno. Grazie anche a Luigi Bozzi per l’ottimo lavoro svolto in tutti questi anni in qualità di cassiere. Il gruppo Alpini che è parte attiva del Comitato di Educazione Permanente, nel corso del 2020 nonostante le restrizioni imposte dalla pandemia, ha partecipato alla vita associativa presenziando con il proprio servizio d’ordine pubblico alla presentazione del libro “Vipitenesi”; ha collaborato con il Comune in occasione dei test antigenici dello screening di massa sulla popolazione; ha contribuito alla raccolta delle “Carte Regalo”, il cui valore è destinato al Banco Alimentare; ha fatto manutenzione alla via pedonale Maria Schutz, tagliando l’erba, raccogliendo i rifiuti e tutt’ora si occupa della cura di questa via che gli è stata affidata dal Comune e, misure sanitarie permettendo, sta continuando nella ristrutturazione della propria sede con l’aiuto dei soci volontari. Purtroppo, a causa dei motivi sopra espressi sono venuti meno parte delle attività sociali, il ricordo di coloro che sono andati avanti, gli incontri culturali, ricreativi, culinari caratteristici dell’associazione alpina. Il nuovo Capogruppo con l’aiuto del Direttivo e dei soci si propone di poter svolgere il proprio compito nel rispetto delle tradizioni alpine, continuando il cammino sulla strada della solidarietà e della convivenza, partecipando attivamente alla vita della comunità ed auspica che vecchi e nuovi Alpini ed amici degli Alpini possano iscriversi e partecipare alla vita del Gruppo A.N.A di Vipiteno.

La nuova giunta comprensoriale entrata in carica nel dicembre 2020 ha visitato tutti i reparti e le strutture del comprensorio per farsi un‘idea delle varie aree di responsabilità e dei processi di lavoro. È stato visitato anche l’impianto di depurazione acque. Recentemente, i rappresentanti politici della Comunità Comprensoriale, accompagnati dal responsabile del settore ambiente e dei servizi tecnici, Geom. Massimiliano Grendele, hanno visitato l’impianto di depurazione acque. „È molto importante per i politici vedere come funziona l‘impianto, come è organizzato il servizio e come lavora il personale in loco“, ha spiegato Grendele. Per lui è importante scambiare idee e discutere misure concrete. I visitatori sono rimasti stupiti di ciò che è stato accuratamente pianificato e costruito più di 20 anni fa. Le cosiddette „acque nere“ della Wipptal tra Brennero e Campo di Trens (all‘altezza dell‘impianto di depurazione), comprese tutte le valli laterali, vengono convogliate all’impianto, separate dalle sostanze organiche grossolane nella cosiddetta stazione di grigliatura, dopo di che vengono separate dalle sabbie e dagli oli. Successivamente le “acque nere” vengono liberate dai composti organici nocivi per mezzo

di colture batteriche e infine scaricate come acqua purificata nell’Isarco che scorre nelle vicinanze. I fanghi derivanti dai processi suddetti vengono disidratati e trasportati al Consorzio Acque di scarico Pusteria e avviati a recupero energetico. Ciò che sembra semplice, tuttavia, è piuttosto complicato e richiede una costante supervisione esperta e un attento monitoraggio. Questo è assicurato da quattro addetti all’impianto di depurazione. I costi di gestione dell‘impianto di depurazione sono sostenuti dai comuni associati. „Nessuno mette in discussione l‘impianto di depurazione oggi. Le acque reflue purificate e i fiumi puliti sono un bene inestimabile. Una zona residenziale ed economica senza un impianto di depurazione non è più immaginabile“, così la presidente del comprensorio Monika Reinthaler. Per lei, l‘impianto di depurazione è un‘importante struttura comprensoriale e tale deve rimanere. Benno Egger, referente responsabile per le acque di scarico, si è informato sul complesso sistema di trattamento delle acque e lo stato tecnico dell‘impianto. „Grazie alla continua buona manutenzione da parte degli addetti, l‘impianto è pienamente funzionale anche dopo molti anni di servizio. Affronteremo i futuri lavori del programma di ottimizzazione.” cm

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PERSONE, LUOGHI E MESTIERI

La segheria “SAILA” -

Una storia vipitenese del Novecento Fino alla seconda metà del secolo scorso, nel comprensorio di Vipiteno, il commercio di legname e le segherie continuarono a essere attività fiorenti, intorno alle quali ruotava la sussistenza di tante famiglie. A Vipiteno sono da ricordare la storica segheria Stötter e, in tempi più recenti, le ditte di commercio e di lavorazione del legname di Hofer, Auckenthaler, Manzardo e Dalla Torre. Attorno alla segheria di Via Mulini, nota ancora a molti come “SAILA”, si annoda la storia di due famiglie in particolare, i Tua e gli Eminente. LA GRANDE SEGHERIA ATTIGUA ALLA HAIDENSCHAFT La segheria occupava l’intera area compresa oggi tra la strada statale e l’Isarco, dove si estende il City Center. Dal 1921, i laboratori e la residenza Haidenschaft - la grande casa quattrocentesca di Via Mulini - passano di proprietà dai falegnami Kelderer all’Azienda Legnami Alberto Conrotto e Co., società composta da commercianti torinesi, tra cui i fratelli Romano e i fratelli Ferrino. Liquidata all’inizio del 1923, è acquisita nell’aprile dello stesso anno da una nuova società torinese, la Società Anonima Industria Legnami Atesini - SAILA, tra i cui investitori compaiono Musso, Tua e ancora i fratelli Romano. Dal 1934 Ambrogio Tua diventa unico proprietario della ditta fino al 1955-56, quando vende la segheria a Libero Eminente, della famiglia di albergatori di Colle Isarco. Infine, nel 1977 l’area della segheria è acquisita dalla nuova società SAILA SAS e, nello stesso anno, la Seeste inizia la costruzione del City Center. LA FAMIGLIA TUA La residenza Haidenschaft di Via Mulini ancora oggi è conosciuta

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Veduta della segheria ex SAILA, 1975. Foto di Ciro Coppola

da molti vipitenesi come la “Casa Tua”. Molte furono le famiglie che, giunte a Vipiteno tra il primo e il secondo dopoguerra, presero temporaneamente alloggio negli appartamenti affittati dai Tua: bisogna considerare, infatti, che fino alla seconda metà degli anni Trenta non erano ancora state costruite le case INCIS, né le semirurali di Via Marconi, né erano ancora disponibili gli alloggi disposti dall’ENTV. Ambrogio Amabile Tua (1887 – 1957), orfano di madre, era figlio di un falegname di Galfione, una piccola frazione in provincia di Biella. Frequentate le scuole professionali di stipetteria a Torino, Tua era riuscito a diventare direttore della ditta torinese di alta falegnameria di Francesco Bocca. Nel 1912 si sposò con Luigina Pesato (1889 – 1970), figlia di un oste di Torino, con la quale ebbe tre figlie: Margherita (1914 – 2008), Amalia (1921 – 2020) e Vittoria (1924 – 2008). Affidatagli la gestione della SAILA,

dal 1923 Tua fece sistemare la residenza Haidenschaft, dotando la casa di acqua corrente e di elettricità e nella primavera del 1924 lo raggiunsero la moglie e le figlie per stabilirvisi. Margherita frequentò il collegio tedesco di Rio di Pusteria e le “Dame inglesi” di Bressanone, diventando bilingue, mentre le figlie minori andarono a frequentare

Alluvione 1-2-novembre 1926. Foto archivio Ermanno Bonicatti

dei collegi in Liguria. Margherita Tua, nel diario conservato da suo figlio Ermanno Bonicatti, ricordando i primi tempi dell’attività paterna a Vipiteno, annotava: “Qui non capivamo e non ci capivano e sentivamo attorno tanta ostilità. Tanto che per qualche anno a papà non vendettero neppure un tronco. Solo il signor Prandl di Vörgl (Tyrol), imparentato con i Mühlsteiger di Vipiteno, che aveva un albergo e si interessava di legname, per anni favorì l’acquisto di grosse partite di legname dal Vorarlberg. Poi i vipitenesi capirono con chi avevano a che fare e dettero la loro piena fiducia. […] Bastava ein Handschlag ed il contratto era fatto e rispettato”. Ambrogio Tua assunse come capo operaio Pietro Da Col e prese alle dipendenze una cinquantina di operai, fissi e stagionali, di lingua italiana e tedesca, questi ultimi provenienti soprattutto dalla Val Giovo. Proprio quando gli affari comin-


Biblioteca Civica

LiL – Lesen im Liegestuhl + estate, se leggi! ciavano a decollare, ci furono due grandi alluvioni: nel 1926 e nel 1927. Con la prima esondazione il livello dell’acqua nel piazzale della segheria raggiunse i quattro metri e la corrente trasportò i tronchi fino a Mezzaselva, mentre il tavolame finì nel lago di Fortezza. Un’altra avversità colpì la famiglia Tua il 14 gennaio 1935, quando in una giornata di forte vento, con l’Isarco gelato andò a fuoco il tetto di scandole della Haidenschaft.

cappuccini Egger e tanti altri. Il cibo era razionato, ma molti contadini di Tuins, Telves, Flains e Schmudres aiutavano nei tempi difficili.”

Le sorelle Tua non si perdono d’animo e, durante l’Alpenvorland, Margherita continua a lavorare per la SAILA come “impiegata di ditta in liquidazione”, Vittoria lavora presso la segreteria del sindaco, e Amalia, che studia all’Università di Torino, tra il ‘44 ed il ‘45 dà ripetizioni clanDagli anni Trenta per Ambrogio Tua le destine ad alcuni bambini italiani. “Verso cose andarono sempre meglio. La sua at- la fine della guerra,” - racconta Ermanno tività commerciale prosperava e lui si era Bonicatti - “la Todt allenta i controlli e fatto un nome: faceva parte della Came- prima dell’arrivo degli americani ricomra di Commercio di Bolzano e del Consi- paiono magicamente generi alimentari. glio della Cassa di Risparmio e nel 1936 Secondo i ricordi di mia zia Amalia, il 5 fu nominato delegato della Croce Rossa. maggio 1945 a cena dai Tua ci sono un In quegli anni il suo legname, caricato major e il Gauleiter ubriachi e altri due sui pianali alla stazione di Vipiteno, finiva soldati americani, e il telefono ricomincia soprattutto a Trieste, ma anche a Geno- a suonare.” va, ai cantieri navali e nella palificazione Finita la guerra cominciano a passare da di fondazione delle caserme di Vipiteno Vipiteno le tradotte dei reduci dei campi fu impiegato il legname della SAILA. La di prigionia e con una rete di solidarietà famiglia Tua partecipava in modo attivo che coinvolge i cappuccini, alcuni ferroanche alla vita vieri e diversi cittadini cittadina vipitevipitenesi - da Brennese, ogni anno nero e da Fleres telela signora Tua e fonano a casa dei Tua la figlia maggioper avvisare dell’arrire, Margherita, si vo dei treni. Riporta occupavano del Bonicatti: “Tramite catechismo e delCapezzone e alcuni operai della SAILA vela festa della Prima Comunione. nivano distribuite paInoltre, la casa dei tate bollite e altro ai Tua era sempre reduci che sostavano pronta ad acconel boschetto di Cegliere tutti, dagli ves o in stazione, in operai alle persoattesa di proseguire il rimpatrio. Mio nonno nalità eminenti Le sorelle Tua, 1938. Da sinistra Vittoria, Amalia e Margherita. Foto archivio Ermanno Bonicatti andava lì con le tache passavano per Vipiteno. sche piene di aspirine Con l’8 settembre 1943, però, cambia donate dal farmacista Langer.” tutto. Ermanno Bonicatti riporta: “L’or- Nel 1955-56 Haidenschaft e segheria ganizzazione Todt espropria la ditta dalla vengono vendute a Libero Eminente e sera alla mattina, quando l’ultimo bilan- dopo poco più di un anno Ambrogio cio chiudeva intorno ai 4.000.000 di lire. Tua muore a Biella. Racconta BonicatDopo la guerra, però, il risarcimento fu ti: “Finita la guerra mio nonno cercò solo di circa 800.000 lire. Mio nonno si di riavviare gli affari ma si ammalò di era rifiutato di lavorare per la Todt e da morbo di Parkinson e non riuscì più a quel momento il telefono, il numero 58, riprendere come prima il commercio di tace perché i fili vengono strappati la sera legname. I capitali, le fortune sono stati dell’8 settembre. Sono anni duri e difficili, guadagnati e persi ma la mia famiglia ma la stima e le amicizie si vedono nel non ha mai dimenticato Vipiteno-Sterbisogno e molti erano gli amici dei Tua a zing e i tanti amici.” Vipiteno: i Volgger, i Braunhofer, i Girtler, Paula Scheiber, Ida Wiedner, i Bovo, i Taddei, i Langer, don Kofler i due fratelli cf

Anche quest’anno da inizio maggio a fine ottobre avrà luogo il concorso di lettura LiL – Lesen im Liegestuhl + estate, se leggi!. Ragazzi tra gli 11 e i 16 anni – bibliomani e quelli che lo vogliono ancora diventare – possono partecipare e concorrere alla vincita di fantastici premi in palio. Si possono scegliere uno o più libri da una lista di romanzi, fumetti e libri di saggistica, effettuare il login su www.lilestate.bz.it e rilasciare le valutazioni dei libri letti. Così si parteciperà al sorteggio di 100 premi in palio. Ragazzi più creativi possono realizzare un booktrailer di un minuto o scattare una foto, sempre ispirati dal libro, e caricare tutto sul sito. Così si possono vincere 6 iPad mini. Ulteriori informazioni si ricevono sul sito www. lilestate.bz.it, presso la Biblioteca Civica di Vipiteno, la biblioteca scolastica dell’IPC di Vipiteno o nelle biblioteche locali. Il concorso di lettura è un’iniziativa coordinata e finanziata dall’Ufficio Educazione Permanente, Biblioteche e Audiovisivi (Cultura italiana) e dall’Ufficio biblioteche e lettura (Cultura tedesca) dell’amministrazione provinciale di Bolzano in collaborazione con le biblioteche dell’Alto Adige.

Mercatino di libri nella Galleria municipale di Vipiteno Il gruppo Malaika di Vipiteno organizza in collaborazione con la Biblioteca Civica un mercatino di libri nella Galleria municipale di Vipiteno. Sarà possibile sbirciare tra i media scartati della biblioteca venerdì 4 giugno dalle ore 14 alle ore 18 e sabato 5 giugno dalle ore 10 alle ore 18, per approvvigionarsi di libri per l’estate in arrivo. Il mercatino è organizzato a favore del progetto “Oasis of Endless Hope Centre”, che sostiene la costruzione di un orfanotrofio vicino a Nairobi.

Il Futuro in città ha 17 obiettivi Parliamone assieme! L’Agenda 2030 per lo sviluppo sostenibile delle Nazioni Unite comprende 17 obiettivi con cui l’ONU vuole rendere il mondo ecologicamente, socialmente ed economicamente più giusto. 193 paesi si sono impegnati ad avvicinarsi a tutti i 17 obiettivi entro il 2030. Sul sito della Rete dell’Alto Adige per la sostenibilità – www.future.bz.it – e sul blog SOS Future di Salto si può scoprire cosa includono questi obiettivi e come le associazioni altoatesine si impegnano per raggiungerli. Le biblioteche sono un partner importante per la Rete e per il raggiungimento dei 17 obiettivi. Per questo tra maggio e ottobre in 50 biblioteche altoatesine sarà in viaggio una mostra itinerante, che in ogni biblioteca inquadra due dei 17 obiettivi con un pacchetto mediale. Nell’Alta Val d’Isarco la mostra itinerante sarà ospite nella Biblioteca Civica di Vipiteno, nelle biblioteche a Prati di Vizze e a Mules e nella biblioteca scolastica delle Superiori di lingua tedesca di Vipiteno. Per coinvolgere la nostra città, parleremo di questi obiettivi in un cerchio musicale organizzato in collaborazione con la Biblioteca Civica, che avrà luogo in data 27 maggio alle ore 19 nella sala Vigil Raber di Vipiteno. La serata sarà accompagnata musicalmente da scolari e scolare della scuola di musica di Vipiteno. Per il dialogo saranno presenti i partner della Rete di www.future.bz.it, che invitano le associazioni del paese, rappresentanti del Comune e cittadini interessati a partecipare per cercare insieme idee concrete per vivere la sostenibilità. Si prega di registrarsi per l’evento su info@future.bz.it o contattando la Biblioteca Civica di Vipiteno (0472 723760 / biblioteca@vipiteno.eu). La manifestazione avrà luogo online, se non fosse ancora possibile tenerla in presenza. La serata è co-finanziata dalla Provincia Autonoma di Bolzano e dal Ministero del Lavoro e delle Politiche Sociali. Erker 05/21

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Stranieri nella Wipptal

Mabel Nilva Barlassina, Umberto I, Argentina Intervista del 30.01.2021 con l’aiuto di Christine Zwischenbrugger Haller, promotrice del Caffè delle lingue di Vipiteno

Come sono arrivata qui Sono arrivata qui per mio marito. Lui era in Argentina per conoscere la Patagonia, il suo sogno da bambino. Anch’io mi trovavo nello stesso periodo a visitare i famosi ghiacciai in fondo alla Patagonia, 3000 km distanti dalla mia città d’origine. Dato che lui era rimasto da solo a fare il viaggio e parlava poco lo spagnolo, l’ho aiutato con la lingua. Così siamo diventati amici e mi ha invitata a venire in Alto Adige, era il 2002. Io approfittai di un viaggio di gemellaggio per venire in Italia, e a Vipiteno, dove viveva lui. Stavamo molto bene insieme, siamo diventati una coppia e abbiamo scelto di vivere qui. Che sorpresa quando in inverno ho visto che si doveva sempre pulire la macchina dal ghiaccio e tutto il piazzale dalla neve! Dopo un po’ mi sono abituata al freddo e mi sono veramente innamorata di questo posto. Per me è il po-

Calendarietto Udienza della difensora civica presso la sede dell'Ispettorato all'agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 28 maggio 2021 dalle ore 9.00 alle ore 12.00, appuntamento necessario. Per informazioni: tel. 0471 946020. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 90

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sto più bello del mondo. All’inizio, dopo che ci siamo sposati, tutto era nuovo per me, con l’aiuto di mio marito ho dovuto imparare molto. Ero da sola durante il giorno, perché lui lavorava fino a tardi. Per me era un dramma con la lingua, facevo molta fatica e succedevano delle situazioni imbarazzanti. Avevo già fatto un corso d’italiano in Argentina, ma una cosa è fare un corso per capire un po’, un’altra è la vita quotidiana. Mi occupavo della casa e non avendo bambini, non vedevo nessuno e il mio problema era: con chi parlo? Andavo a fare piccoli acquisti ed esercitavo il mio italiano nel vedere qualcuno. Dopo un po’ avevo fatto delle amicizie tramite mio marito ed ero venuta a conoscenza che organizzavano un corso di tedesco. Volevo parlare con la gente. Ho fatto il corso di tedesco nel 2004 e ho conosciuto una donna con la quale potevo parlare lo spagnolo. Lei mi ha parlato di Christine, referente dei corsi di tedesco! Lei è stata importante per me, per la mia integrazione! Con lei ho fatto altri corsi, ho frequentato “la Banca del tempo”, il “Caffè delle Lingue”, ma soprattutto ho conosciuto altre persone cominciando a fare nuove amicizie ed a sentirmi maggiormente integrata. Ecco questo è stato l’inizio. Come sto qui Sto bene qui, sono qui da 18 anni. Il mio posto nel mondo è questo devo dire. L’anno scorso, a causa della pandemia, sono rimasta bloccata per 6 mesi in Argentina e lì ho capito che casa mia ormai era diventata Vipiteno. Non è sta-

to facile all’inizio, perché il modo di vivere era diverso, gli spazi sono più piccoli in confronto all’Argentina che ha 3 milioni km² e 40 mi-

lioni di abitanti di cui la metà abita a Buenos Aires. Gli spazi privati sono molto più estesi, le case sono unifamiliari, come qui nei paesi. Dopo aver vissuto in una grande città, qui mi sento sicura, la gente è onesta e non ci sono delinquenti. Tutto funziona bene, quasi tutti lavorano, inoltre la sanità è molto buona. Apprezzo tutto questo. I primi anni ho fatto traduzioni dall’italiano allo spagnolo e ho dato lezioni private di spagnolo e di pianoforte. Per fortuna, quando ancora non c’era la pandemia potevamo viaggiare, conoscere altri luoghi. Normalmente tutti gli anni andavamo in Argentina nel mese di febbraio. Come immagino il mio futuro Il mio futuro lo vedo a Vipiteno, possibilmente in salute. Con mio marito approfittiamo sempre per andare in montagna, quando si

può, perché ci piace la natura, ci piace andare nelle malghe, andare a raccogliere frutti di bosco, fare giri in bicicletta, godersi la natura, anche d’inverno. Di carattere sono curiosa, aperta e spontanea. Mi è sempre interessato e mi interessa tutt’ora, viaggiare e conoscere diversi modi di vivere, ma sempre tornerò qui. Com’è vivere qui, cosa serve sapere se si viene qui? Per prima cosa è utile imparare almeno una lingua. Mio marito è di madrelingua italiana e forse avrei dovuto imparare prima il tedesco, perché l’italiano l’avrei appreso automaticamente. Spesso, se parlo in tedesco, mi serve troppo tempo, qui è sempre difficile perché si parla il dialetto, allora cambio e parlo in italiano. Ciò che mi rende felice è che qui c’è una biblioteca, il teatro ed altre attività culturali. Essendo un’assidua frequentatrice della biblioteca, posso leggere libri in italiano, tedesco e inglese. L’inglese l’ho sempre studiato, anche quando facevo l’Università. Io ero analista in sistemi informatici nel Mistero della Salute in Argentina. Quando qui all’inizio accendevo il computer non capivo niente. Per poter lavorare per esempio in ospedale, non avrei saputo usare il computer, non sapendo le due lingue. Senza una lingua non puoi integrarti. All’inizio mi è costato abituarmici ma quello che offre il territorio, come paesaggi e attività sportive sia in estate che in inverno mi dà l’opportunità di vivere una vita intensa.


Hockey

La squadra dei Broncos ha dovuto arrendersi alla formazione del Ljubljana Nuoto

Campionati italiani di categoria su base provinciale a Maso della Pieve La Polisportiva Vipiteno, nei campionati italiani di categoria su base provinciale di nuoto che si sono svolti a Maso della Pieve, ha conquistato ben 16 medaglie tutte al femminile. Quelle dal colore più pregiato sono giunte da Elyssa Hofer (2004) nei 50 metri delfino, Jana Gasparini (2004) nei 400 misti, Emily Sigmund (2005) nei 100 e 200 metri rana. Gli argenti sono stati conquistati da Jana Gasparini nei 100 rana e nei 200 misti, Cristina Niccolai (2003) nei 50 e 200 metri dorso, Elyssa Hofer (2004) nei 100 metri delfino ed Emily Sigmund nei 50 metri rana. A queste si aggiungono le sei medaglie di bronzo appese al collo di Chiara Novelli (2007) nei 100 metri misti, Cristina Niccolai nei 50 e 400 metri stile libero, Giulia Pergher (2006) nei 200 dorso ed una medaglia conquistata dalla staffetta 4 X 100 misti composta da Cristina Niccolai, Jana Gasparini, Elyssa Hofer e Selina Ferri (2004). Buona anche la prestazione di Pia Gasparini (2007) nei 50 metri stile libero e Noemi De Marco (2007) nei 100 dorso. Come si può notare dai risultati una piccola “cascata rosa” che, soprattutto in questo non facile periodo, ha riempito di grande soddisfazione la Società della Polisportiva ed in particolar modo il loro allenatore Alessandro Goffredo e la responsabile del settore nonché allenatri-

ce Charlotte Hartung. A questa “cascata” si aggiungono le ottime prestazioni, nel settore esordienti, di Hanna Abram (2011) e delle 4 nuotatrici facente parti la staffetta Marie Ungerank (2010), Elina Hofer (2010) Johanna Piccolruaz (2009) e Lara Minzoni (2009). Il nuoto, in questa triste e dolorosa esperienza pandemica, ha sicuramente consentito ai giovani, attraverso l’attività agonistica e mantenendo sempre alto il livello precauzionale, di continuare a socializzare. Praticare uno sport, soprattutto per i giovani, può essere la chiave per uscire da questo periodo caratterizzato da paure ed incertezze. Per questo, la Società della Polisportiva aiutata dall’Amministrazione comunale che mantiene aperta la piscina per consentire gli allenamenti, merita sicuramento un grosso plauso. Dietro ogni atleta ci sono genitori coscienti e scrupolosi che collaborano affinchè tutte le norme di sicurezza anti Covid siano rispettate. Le gare, come qualsiasi altra attività agonistica, si svolgono senza pubblico che nel nuoto è costituito, prevalentemente, da genitori, fratelli, sorelle, nonne, nonni tutti a tifare per i loro beniamini. Nonostante la loro assenza le atlete e gli atleti impegnati danno il massimo per riuscire ed i risultati ottenuti sino a questo momento ne sono la prova. Bravi. bm

Racines

Mountain Trail 2021 L’estate di corsa in montagna della Wipptal non è ancora iniziata, ma gli appassionati di corsa in montagna possono esultare: con il Mountain Trail-Ratschings, l’ASV Ratschings mette in scena alla fine di giugno un nuovo format. È previsto un evento di tre giorni, con l’apertura ufficiale il 25 giugno, un workshop per i corridori interessati il 26 giugno e la corsa principale il 27 giugno. “Il Ratschings Mountain Trail è destinato a diventare il più grande evento podistico della Wipptal e ad attirare a Racines numerosi corridori da tutta la regione alpina”, così Hanspeter Schölzhorn, presidente del comitato organizzatore. “Non vogliamo una corsa trail che sia esclusivamente per atleti professionisti. Vogliamo aprire la nostra area escursionistica a

un pubblico ampio e sportivo, in altre parole, offrire un evento per tutti. Questo è particolarmente importante per noi”. Per questo motivo, si terrà anche una corsa per bambini e giovani, che sarà valida come tappa della “Wipptaler Berglauf Cup”. L’evento ha anche lo scopo di affermare la regione turistica di Vipiteno-Racines come destinazione per la corsa. Il percorso del sentiero di montagna di Racines porta da Colle via Flading alla malga Klamm e attraverso il sentiero delle malghe a Racines alla stazione a valle dello skilift malga Rinner. Con una lunghezza di 17,7 km e un dislivello di 950 m, è impegnativo. Se la distanza è troppo lunga è possibile gareggiare in una squadra di due persone. cm

Dopo aver meritatamente e con orgoglio raggiunto i quarti di finale nel campionato Alps Hockey League, la squadra dei Broncos ha dovuto arrendersi alla formazione del Ljubljana che, con tre risultati positivi, si è garantita l’accesso alle semifinali. Nonostante il coraggio e la tenacia dimostrati per i nostri “cavalli selvaggi” non c’è stato niente da fare contro questa squadra che, senza ombra di dubbio, è la più forte del campionato e la probabile vincitrice del torneo. Basti pensare che nelle 30 partite della stagione regolare ha realizzato ben 83 punti ed a questi si aggiungono, sino ad ora, le cinque vittorie consecutive degli ottavi e dei quarti di finale. Un vero e proprio rullo compressore che sta consentendo alla squadra slovena di avere un campionato tutto per sé. A parte questo quella dei Broncos è stata un’ottima prestazione al di fuori di ogni aspettativa e in una stagione “incredibilmente difficile”. A questo punto la Società sta già pensando al futuro e come poter fare allenare, oltre alla prima squadra, gli altri 160 atleti del settore giovanile che provengono un po’ da tutte le zone e paesi del nostro comprensorio. Sentito in proposito il responsabile della comunicazione Stefan Troyer, quello che si sta attendendo è il dissequestro del palazzetto del ghiaccio crollato da parte della magistratura al fine di poter iniziare i lavori per la realizzazione di un nuovo manufatto. Si partirebbe subito con la rimozione delle macerie e la messa in opera di una pista ghiacciata per consentire la ripresa degli allenamenti. Successivamente si procederà alla copertura con una nuova struttura che tenga conto anche di quello che è accaduto alla precedente. Procedere in tal senso è indispensabile perché, come affermato dallo stesso Troyer, non si può continuare ad allenarsi e disputare incontri presso strutture di altre Società come quella di Bressanone o Stilves, alle quali i responsabili dei Broncos non smettono mai di rivolgere infiniti ringraziamenti per l’aiuto che è stato loro offerto. Sarebbe oltremodo difficoltoso pensare di realizzare la struttura in altro luogo della zona sportiva. Ecco perché è importante il dissequestro della Magistratura che, considerati gli esami tecnici che devono essere eseguiti da parte dei periti, non ha strada facile per risolvere nel breve periodo la situazione. La Provincia, da parte sua, è disposta a finanziare fino al 50% della spesa, il resto sarà a carico del Comune o dei Comuni interessati. Speriamo che si comprenda che il palazzetto del ghiaccio è un’opera che interessa tutta la nostra zona visto che viene frequentato da atleti, sportivi ed appassionati che provengono da tutto il circondario. Più soldi saranno messi a disposizione, migliori saranno i risultati che si otterranno. bm Erker 05/21

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SPORT

Eishockey

Holprige Saison geht erfolgreich zu Ende von Stefan Troyer

Zwischen Corona-Pandemie, sportlicher Krise, mehreren Monaten Covid-Stopp im Jugendbereich und dem negativen Saison-Höhepunkt des Halleneinsturzes am 10. Februar musste die Wildpferde-Familie in dieser Saison große Schwierigkeiten überwinden. Dies ist mit vereinten Kräften und großzügigen Spenden von allen Seiten gelungen. So kämpften sich die Broncos bis ins Viertelfinale der AHL vor, während die U15 mit einem Quäntchen Glück es sogar ins Halbfinale schaffen hätte können. Nun stehen die Verantwortlichen allerdings vor einem riesengroßen Fragezeichen, denn es ist immer noch nicht absehbar, ob und wie es in der kommenden Saison weitergeht. Nach einem furiosen Saisonstart fielen die Wildpferde zu Beginn der Regular Season in ein tiefes Loch, aus dem sie erst zu Jahresende wieder herausfanden. Nach dem Auftaktsieg gegen Asiago dauerte es neun Spiele bis zum 28. Dezember, ehe die Wildpferde einen weiteren Erfolg verbuchen konnten. Mit einem 3:2-Sieg gegen Ritten läutete die Mannschaft aber eine Aufholjagd ein, die sich sehen lassen konnte, und eroberte mit elf Siegen in den letzten 17 Spielen der Regular Season noch den 11. Tabellenplatz. In den Pre-Playoffs schien die Ausgangslage sehr schwierig, fehlten doch neben Import-Stürmer Ryan Valentini mit Dominik Bernard, Daniel Soraruf, René Deluca, Tommy Kruselburger und Michael Hasler zeitweise bis zu sechs Spieler. Dennoch schalteten die Jungs um Ka-

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Dank einer unglaublichen Mannschaftsleistung schalteten die Broncos die Red Bull Juniors aus Salzburg aus und qualifizierten sich für das Viertelfinale.

pitän Fabian Hackhofer dank einer unglaublichen Mannschaftsleistung die Red Bull Juniors aus Salzburg mit zwei Siegen aus und qualifizierten sich gegen den Tabellen-Sechsten für das Viertelfinale. Dort war die Hürde HK Olimpija Ljubljana dann aber zu hoch, und nur einmal, nämlich beim „Heimspiel“ in Brixen, kamen die Jungs von Headcoach Dustin Whitecotton dank einer Glanzleistung mit 3:4 dem Sieg nahe. Kräftezehrende Zeit Was die Spieler und das gesamte Team, angefangen beim Trainerstab über die Physiotherapeuten bis hin zum Betreuerteam seit dem Halleneinsturz am 10. Februar leisten mussten, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Späte Trainings, von denen sie oft erst um Mitternacht oder noch später nach Hause kamen, aber am nächsten Tag ganz normal in Job und Studium ihren Mann stehen mussten, und „Heimspiele“

in Brixen und Klobenstein zehrten an den Kräften. „Ein großer Dank geht an dieser Stelle auch an die Falcons Brixen und an die Rittner Buam, die dem Verein tatkräftigst zur Seite gestanden sind“, so Präsident Simone Bressan. Mit den gleichen Schwierigkeiten hatten auch die Jugendteams zu kämpfen, und auch hier haben die Betreuer mit ihrem aufopferungsvollen Einsatz diese Rumpfsaison erst ermöglicht. Bei den Jugendteams war die Organisation noch einmal aufwendiger, denn von der ungleich schwierigeren Logistik der Trainings in Brixen angefangen bis hin zu den Corona-Tests, die alle Teams mindestens zweimal pro Woche über sich ergehen lassen mussten, war hier an mindestens genau so viel zu denken wie bei der ersten Mannschaft. Die Tests konnten mit Hilfe engagierter Ärzte und Helferinnen über mehrere Monate durchgeführt werden. Nicht unerwähnt bleiben dürfen

auch die Vereine aus dem Wipptal sowie aus anderen Teilen Südtirols, die den Wildpferden sofort, unbürokratisch und vor allem zum Großteil unentgeltlich ihre Kleinbusse zur Verfügung gestellt haben. Diese Kleinbusse waren für die Logistik unentbehrlich und ohne sie wäre es trotz der überaus großzügigen Spenden nicht möglich gewesen, mit allen Teams die Saison zu Ende zu spielen. Starke Jugend Hervorzuheben ist in der Jugend die Leistung der U15, die ihre Gruppe mit sechs Siegen in acht Spielen der Regular Season mit einem Punkt Vorsprung vor dem HC Pustertal Junior gewinnen konnten. Im Viertelfinale schrammten die Jungs (und ein Mädchen) von Trainer Kevin Reiniš trotz der covidbedingten Ausfälle einiger starker Spieler nur knapp am Halbfinaleinzug vorbei. In einer Partie, welche die Wildpferde auch hätten gewinnen können, unterlagen


sie gegen den HC Meran Junior erst nach dem Penaltyschießen mit 2:3. Die Meraner hatten die andere Südtirol-Gruppe für sich entschieden und mussten erst im Finale Cortina mit 2:3 den Vortritt lassen. Wie geht es weiter? Nun stehen die Broncos aber vor der schwierigsten Herausforderung, denn bei Redaktionsschluss war noch nicht absehbar, ob und wie es im Herbst weitergehen kann. Die zwei Monate nach dem Halleneinsturz haben eindrucksvoll verdeutlicht, dass eine ganze Saison ohne Heimstadion in allen Kategorien schlicht undenkbar ist. Der zusätzliche Aufwand ist sowohl für die Athleten, vor allem aber für die durchwegs ehrenamtlichen Betreuer schlicht nicht zumutbar. Alle Hoffnungen ruhen deshalb auf einer Übergangslösung, die nach Möglichkeit bereits die definitive Eisfläche für das zukünftige Stadion beinhalten sollte, um Kosten zu sparen. Neben der Finanzierungsfrage, zu der Bürgermeister Peter Volgger und Gemeinderat Daniel Seidner unmittelbar nach Redaktionsschluss mit dem Landeshauptmann eine Ausspra-

Nach dem Einsturz der Eishalle war die Welle der Solidarität groß; auch der Fanclub Blue Headz überreichte eine großzügige Spende.

che hatten, ist auch die Frage der Verfügbarkeit der Fläche noch immer völlig offen, denn zu diesem Zeitpunkt war noch das gesamte Gebäude von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. „Ohne eine eigene Eisfläche ist der Verein in seiner Existenz gefährdet, denn nach einer ganzen Saison ohne Aktivität muss de facto wieder bei null begonnen werden“, lässt Präsident Bressan keine Zweifel daran, dass nicht nur von Vereinsseite alle Hebel in Bewegung gesetzt werden müssen. „Wir arbeiten schon seit dem allerersten Tag fieberhaft daran, gemeinsam mit den Vertretern der Gemeinde in der Arbeitsgruppe mögliche Lösungen für den Wiederaufbau und für sinnvolle Erweiterungen zu erarbeiten. Der Verein will sich ganz bestimmt keinen Luxus-Eissporttempel bauen lassen. Ein modernes und funktionales Kleinstadion mit

rund 2.000 Plätzen, das für Kinder und Sportler genauso wie für Zuschauer attraktiv ist und den Mannschaften gute Bedingungen bietet, ist aber für einen Bezirk wie das Wipptal, in dem der Eissport mit mehreren Disziplinen eine große Tradition hat, kein Luxus.“ Bressan betont auch, dass die Eishalle mit einer Eisfläche an der Kapazitätsgrenze betrieben wurde: „Das Eisstadion war immer von frühmorgens bis spätabends in Betrieb. Von Ende Juli bis Anfang April war das Eis jeden Tag verfügbar und auch besetzt, auch an Heiligabend und zu Silvester. In der ‚Hochsaison‘ zwischen Anfang September und Ende Februar lag die Auslastung werktags in der Zeit von 14.00 bis 21.30 Uhr bei über 96 Prozent. Das heißt, dass die Eisfläche voll ausgebucht war, und zwar vor allem an jenen Tagen, an denen keine Gastmann-

schaften die Eisfläche mieten. Diese Eisstunden waren zu hundert Prozent für Vereine aus unserem Bezirk und für den Publikumslauf reserviert und wir hatten Nachfrage für mehrere zusätzliche Eisstunden pro Tag.“ „Im Sinne des gesamten Eissports im Wipptal hoffen wir deshalb, dass sich eine zweite Eisfläche ausgeht. Wir sind uns natürlich bewusst, dass dies alles viel Geld kostet, das in diesen Zeiten knapper denn je ist. Man sieht aber an den Zahlen, dass die zweite Eisfläche kein Hirngespinst ist, sondern dass der Bedarf bereits jetzt vorhanden ist. Sollte es sich finanziell ausgehen, dann darf man diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen, um allen Eissportarten im Wipptal die Weiterentwicklung zu ermöglichen. Dabei geht es vor allem um den Breitensport, der in Zukunft noch wichtiger werden wird“, ist er überzeugt.

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SPORT

Warum sich Jugendliche vom aktiven Sport verabschieden Zwischen zwölf und 17 Jahren steigen 80 Prozent der Jugendlichen vom aktiven Wettkampfsport aus. Dabei ist die Drop-out-Rate (Ausstiegsrate) zwischen 16 und 17 Jahren am höchsten. Die Ergebnisse wurden mittlerweile mehrfach bestätigt. Die Ursachen für die hohen Ausstiegsraten in diesen Altersstufen sind auf mehrere, zum Teil sehr unterschiedliche Faktoren zurückzuführen. Ein wichtiger Grund für den Rückzug aus dem aktiven Wettkampfsport und – da sind sich die Fachleute einig – ist die hohe Belastung, welche die jungen Athleten gerade in der Zeit der Pubertät zu bewältigen haben. Schule, Familie, Training, Wettkämpfe und die Herausforderungen der Entwicklungsschritte, die in der Pubertät erfolgen (Identitätsfindung, die emotionale Loslösung von den Eltern, die Übernahme der neuen Geschlechterrolle, die Veränderung und Akzeptanz des eigenen Körpers, die Entwicklung einer Ideologie und einer Wertehaltung ...) sind für die jungen Erwachsenen Anforderungen, denen sie nicht immer gewachsen sind. Letztendlich kommt es dann zu einer psychologisch sinnvollen Reaktion, es kommt zum Fluchtverhalten, also zum Drop-out. Thomas Wörz hat die Gründe für das Drop-out-Phänomen im Jugendsport genauer untersucht: 1. Gesamtbelastung • zu hohe Gesamtbelastung • Konflikte zwischen Schule und Sport • zu wenig Freizeit, Erholungsphasen • kaum Kompetenzen im Umgang mit Stress 2. Motivation • Mangel an intrinsischer Motivation (Spaß, Freude am Ausüben der Sportart) • fehlende transparente Ziele 3. Training und Leistung • Stagnation in der Leistung • Beziehung zum Trainer • Verletzungen (kaum Defizitbehebung) • frühe Spezialisierung • zu rigoroses Training und zu früh hohe Wettkampfbelastungen 4. Soziales Umfeld • fehlende oder unbefriedigende Unterstützung von wichtigen Bezugspersonen • kaum Rückzugsmöglichkeiten (Familie, Freizeit) 5. Wahl von anderen sportlichen Aktivitäten oder Interessen • Wunsch, sich nicht auf eine Sportart zu spezialisieren • Wunsch, anderen Interessen nachzugehen (mehr Zeit mit Freunden ...) Ein gesellschaftliches und gesundheitspolitisches Ziel muss es sein, noch mehr Menschen als bisher im aktiven Sport- bzw. Vereinsgeschehen zu halten. Dazu müssen die Belastungen für die jungen Wettkampfathleten soweit als möglich reduziert und Unterstützungsmaßnahmen aktiviert werden; die Sportvereine sollten vermehrt Angebote für den Freizeitsport in ihr Tätigkeitsprogramm aufnehmen.

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Martin Volgger, Sportpsychologe

Biathlon

Drei Medaillen gehen ins Wipptal Ende März wurden in Martell die Biathlon-Italienmeisterschaften im Massenstart und in der Staffel ausgetragen. Startberechtigt waren die Kategorien U17, U19 und die allgemeine Klasse. Drei Medaillen gingen in das Wipptal. Beim Massenstart-Bewerb am ersten Renntag holte Christoph Pircher vom ASV Ridnaun die erste Silbermedaille in der U19. In derselben Kategorie belegte Simon Markart (ASV Ridnaun) den 11. Platz, Lorenz Rainer vom ASV Pfitscher Eisbär kam auf Rang 14. In der allgemeinen Klasse kam der Ridnauner Patrick Braunhofer, der für die Sportgruppe der Carabinieri startet, auf den 6. Platz. Gute Platzierungen gab es auch für die Damen. In der U19 belegte Birgit Schölzhorn (Ridnaun) den 5. Platz (im Bild 2. v. l.), Veronika Rainer (Pfitsch) den 11. Platz; Eva Brunner (Ridnaun) folgte auf Platz 13, Vivien Weis (Pfitsch) auf Platz 17. In der U22 beendete Selina

Schölzhorn (Ridnaun) den Bewerb auf Rang 12. Die Ridnaunerin Federica Sanfilippo schrammte im Dress der Po-

lizei-Sportgruppe als 4. knapp am Podium vorbei. Tags darauf bildete Christoph Pircher (Ridnaun) in der kleinen gemischten Staffel gemeinsam mit Lisa Stoll das Team „Südtirol 2“; sie belegten den 5. Platz. In der großen gemischten Staffel der allgemeinen Klasse holte das Team der Carabinieri mit Patrick Braunhofer, Eleonora Fauner, Lisa Vittozzi und Lukas Hofer die Goldmedaille. Die Staffel der Polizei mit Federica Sanfilippo, Sara Scattolo, Elia Zeni und Daniele Cappellari sicherte sich Bronze.

Sledge Hockey

Nils Larch holt mit South Tyrol Eagles Meistertitel Nach einer schwierigen Saison mit mehreren Corona bedingten Unterbrechungen und einer verkürzten Meisterschaft haben Nils Larch und seine South Tyrol Eagles die Finalspiele in Neumarkt souverän gewonnen. Die South Tyrol Eagles sicherten sich damit den 13. Meistertitel und den achten Titel in Folge. Bei den Finalspielen setzten sich die Jungs von Trainer Franco Comencini mit 6:0 und 3:0 durch, dabei erzielte Nils Larch aus Sterzing zwei Tore und bereitete vier Tore vor.

Das Training wird nun in Neumarkt weitergeführt, denn die geplante Weltmeisterschaft Ostrava (Tschechien) wurde von April auf den 19. Juni verlegt. Ausgegebenes Ziel ist eine Platzierung unter den besten fünf Teams der Welt und die vorzeitige Qualifikation für die Paralympics in China 2022. Diese Aufgabe wird nicht leicht sein, denn es sind Teams wie USA, Kanada, Russland, Südkorea, Tschechien, Norwegen und Slowakei dabei. Im schlimmsten Fall müssen die Azzurri im Herbst ein Qualifikationsturnier spielen.


Ski alpin

Ski alpin

Zweimal Gold für RG Wipptal

Erfolgreiche Saison für den ASV Gossensaß

Am Karsamstag wurde in Ratschings die Landesmeisterschaft im Riesentorlauf für die Kategorien Anwärter und Junioren ausgetragen. Zwei Athletinnen der Renngemeinschaft Wipptal konnten dabei einen Doppelsieg einfahren. Bei den Anwärterinnen holte Magdalena Pircher von der RG Wipptal Gold und damit den Landesmeistertitel. Mit 0,4 Sekunden Rückstand sicherte sich Emma Wieser, ebenfalls von der RG Wipptal, die Silbermedaille. Julia Sparber (RG Wipptal) belegte den 11. Platz. Das bedeutete für die Renngemeinschaft den 2. Platz in der Vereinswertung. Am Ostermontag kam ebenfalls

im Skigebiet Ratschings-Jaufen ein National Junior Race (NJR) zur Austragung, das auch für die Marlene-Cup-Wertung zählte. Auf dem Programm stand ein Slalom. Bei ausgezeichneten Schneebedingungen konnte Anwärterin Emma Wieser von der Renngemeinschaft Wipptal überzeugen. Sie holte sich in beiden Wertungen den Tagessieg. Bei den Herren fuhr Simon Putzer, ebenfalls von der RG Wipptal, in der NJR-Wertung auf den 8. Platz; in der Marlene-Cup-Wertung der Junioren bedeutete dies Rang 3. In der Mannschaftswertung belegte die RG Wipptal hinter dem TZ Überetsch-Unterland und dem SC Gröden den 3. Platz.

Trotz zahlreicher Hürden kann der ASV Gossensaß Sektion Ski auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. 19 Kinder der VSS-Gruppen nahmen mit großer Begeisterung an den Trainings teil. Zwei Athleten konnten sich für die Italienmeisterschaft Mitte März in Cortina qualifizieren. Sofia Marginter belegte einen ausgezeichneten 19. Platz im Slalom, Adam Staudacher platzierte sich als 65. im guten Mittelfeld. Für den Rest der Trainingsgruppe

wurde die Saison mit Zeitläufen am Skilift Ridnaun abgeschlossen.

„Ein herzliches Dankeschön gilt all unseren Sponsoren und freiwilligen Helfern sowie den Liftbetreibern in Ladurns, am Roßkopf und in Ridnaun“, so die Vereinsverantwortlichen.

Ski alpin

Drei Wipptaler bei Pinocchio-Finale Ende März waren drei Athleten der Renngemeinschaft Wipptal beim 49. nationalen Finale „Pinocchio sugli sci“ in Abetone im Einsatz. Bei frühlingshaften Temperaturen erzielten sie tolle Ergebnisse. Im Slalom der U14 holte Valentin Sparber am ersten Renntag die Bronzemedaille (im Bild). Im Riesentorlauf der U16 belegte Lukas Sieder den 5. Platz bei den Buben, bei den Mädchen fuhr Leonie Girtler auf den 24. Platz. Am zweiten Renntag gelang Valentin Sparber im Riesentorlauf mit Rang 9 erneut der Sprung in die Top10, Lukas Sieder kam im Slalom auf Platz 20. Erker 05/21

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Ski alpin

ASV Sport & Friends Südtirol trotzt der Pandemie

Unterer Ridnauner Höhenweg Aufgrund des noch immer reichlich vorhandenen Schnees auf den Bergen begnügen wir uns nochmals mit einer Wanderung in mittleren Lagen. Vom Parkplatz in Mareit gehen wir über die Brücke des Ridnauner Baches und folgen der Straße nach Telfes. Bei der dritten Kehre zweigen wir links ab (Wegweiser Telfer Almen, Nr. 6) und steigen auf bis zu einer asphaltierten Straße. Wegen der vielen umgestürzten Bäume auf dem weiteren Weg weichen wir links auf die Zufahrtsstraße zum Kochbichlhof aus. Kurz vorher bei einem Wegkreuz zweigt ein Forstweg nach rechts ab, dem wir bis zu einem Feld im Wald mit einer Hütte folgen. Oberhalb dieser Hütte treffen wir wieder auf einen Forstweg, auf dem wir nach links Richtung Ridnaun weiterwandern. An den hohen Einzelhöfen Hochparigg, Stranses, Rapont und Reisig gehen wir vorbei und steigen dann ab zu den Höfen der Fraktion Geraine. Auf der Zufahrtsstraße wird der Ridnauner Bach überquert und am Sportplatz vorbei steigen wir auf nach Ridnaun Dorf. Von dort kehren wir mit dem öffentlichen Bus zu unserem Ausgangspunkt zurück. Tipp: Wanderer mit guter Ausdauer können auch in Geraine gleich nach der Brücke über den Ridnauner Bach links auf Weg Nr. 7A zum St. Magdalena-Kirchlein aufsteigen und dann beim Joggilehof (Wegweiser Nr. 9, Mareit) an den einzelnen Häusern von Durach und Kerschbaum und am Schloss Wolfsthurn vorbei absteigen nach Mareit (zusätzlich 5,5 km, 1,45 Stunden, 100 hm Aufstieg und 390 hm Abstieg). TOURENDATEN Ausgangspunkt: Parkplatz in Mareit Strecke: 8,5 km Dauer: 3 Stunden Höhendifferenz: 530 hm Aufstieg, 210 hm Abstieg Schwierigkeit: einfache Wanderung Beste Jahreszeit: außer im Winter bei Schneelage das ganze Jahr über Ausrüstung: für Bergwanderung, feste Schuhe, Proviant und Getränke

Hermann Steiner, AVS Sterzing

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Sport ist gerade für Menschen mit Behinderung wichtig um erlernte Fähigkeiten auszubauen und nicht abzubauen, sich zurückzuziehen, bequem zu werden, soziale Kontakte und Erlebnisse zu verlieren sowie die Motivation für sportliche Tätigkeiten. Bewegung und Sport hilft, die Fähigkeiten zu erhalten und die Gesundheit zu stärken. Menschen mit Behinderung brauchen dazu aber Unterstützung und Betreuung. „Es ist uns gelungen, zumindest den Sportlern, die zu den Rennen fahren, Lichtblicke zu verschaffen, ein wöchentliches Training am Roßkopf zu organisieren und damit ein bisschen Normalität in ihr Leben zu bringen“, so die Verantwortlichen im ASV Sport & Friends. Die Athleten hielten sich vorbildlich an die Regeln wie Maske tragen und Abstand halten und ärgerten sich sogar, wenn sie jemandem ohne Maske begegneten. Ihre Trainer organisierten als Belohnung ein kleines Skirennen, den Corona-Cup, bei dem sich jeder die Trophäe, die von Melanie Markart zur Verfügung gestellt wurden, aussuchen konnte. Interessant, dass der Schnellste nicht den größten Pokal wollte. Die Freude war groß,

auch in diesem Winter einen Pokal zu gewinnen. Ein Hindernis war für die Sportler der wöchentliche Antigentest; so musste schon im März das Training beendet werden. Anfang April sollte nun das Fußballtraining beginnen, 30 Sportler, die mittlerweile fast alle geimpft sind, warteten schon mit Sehnsucht darauf. Mit der Einführung der Nasenflügeltests sollte dies nun mit Verspätung möglich sein. Für Juni ist ein Wochenende mit einem besonderen Koordinationstraining am Pfitscherjoch geplant, weitere Angebote sollen folgen. Besonders erfreut ist der Verein, dass Georg Verginer an den Special Olympics Weltwinterspielen im Jänner 2022 in Kazan in Russland dabei sein darf. Verginer hatte als Zimmermann einen schweren Unfall. Jahrelang kämpfte er sich ins sportliche Leben zurück und fährt nun trotz Lähmungen wieder Skirennen. „Georg hat es verdient, an den Weltwinterspielen teilzunehmen“, so die Verantwortlichen. „Sportler, Trainer und der Vorstand von Sport & Friends Südtirol, die ihn ein Stück auf diesem Weg begleitet haben, freuen sich ganz besonders mit ihm.“


Schwimmen

Medaillenflut für Polisportiva Sterzing

Bei den jüngsten Wettkämpfen konnten die Nachwuchsschwimmer der Polisportiva Sterzing eine wahre Flut an Medaillen mit nach Hause nehmen. Allen voran die 16-jährige Emily Sigmund, zweifache Landesmeisterin (100 und 200 m Brust) und Vize-Landesmeisterin über 50 m Brust. Goldmedaille und Landesmeistertitel gab es auch für Elyssa Hofer (Jahrgang 2004) über 50 m Delfin und für Jana Gasparini (2004) über 400 m Lagen. Einen 2. Platz konnten Jana Gasparini über 100 m Brust und 200 m Lagen, Cristina Niccolai (2003) über 50 m Rücken und 200 m Rücken und Elyssa Hofer über 100 m Delfin erzielen. Die Bronzemedaille ging an Chiara Novelli (2007) über 100 m Lagen, Cristina Niccolai über 50 m und 400 m Kraul sowie Giulia Pergher (2006) über 200 m Rücken. Zwei hervorragende 3. Plätze konnten die Mädels schließlich noch mit der 4x100m-Kraul-Staffel mit Cristina Niccolai, Elyssa Hofer, Selina Ferri und Chiara Novelli und der 4x100-Lagen-Staffel mit Cristina Niccolai, Jana Gasparini, Elyssa Hofer und Selina Ferri erreichen. Beim Nachwuchs in den jüngeren Jahrgängen gibt es ebenfalls viele Hoffnungsträger, die bei den jüngsten Wettkämpfen zahlreiche persönliche Bestzeiten erzielen konnten. Hanna Abram (2011, Anwärter B) konnte sich bei den

letzten beiden Wettkämpfen gegenüber ihren Konkurrentinnen auf der Mittelstrecke, den 200 m Kraul, behaupten und erreichte außerdem noch 3 weitere Podestplätze über 100 m Kraul, 100 m Brust und 50 m Kraul. Zur Bronzemedaille schwamm außerdem die Staffel der Kategorie Anwärter B mit Hanna Abram, Vittoria Cardella, Gaia Scalisi und Leah Mair beim vorletzten Wettkampf in Bozen. Die Mädchen der Kategorie Anwärter A zeigten am vergangenen Wochenende in Meran ein starkes Mannschaftsergebnis. Marie Ungerank, Elina Hofer, Johanna Piccolruaz und Lara Minzoni konnten bei der Staffette die auf dem Papier stärkeren Vereine hinter sich lassen und wurden Zweite. Elina Hofer schwamm in ihrem Einzelrennen nur knapp am Edelmetall vorbei und erzielte über 100 m Brust mit einer neuen persönlichen Bestzeit einen ausgezeichneten 4. Platz. Da in diesen Kategorien die meisten im Verein noch gegen die Älteren schwimmen müssen, darf man auf die kommende Saison gespannt sein. Nächstes Ziel für diese Kategorie ist die Landesmeisterschaft im Mai. Im Bild (hinten v. l.) Cristina Niccolai, Elyssa Hofer, Jana Gasparini, Selina Ferri, Emily Sigmund, Noemi De Marco, Chiara Novelli; (vorne v. l.) Pia Gasparini, Giulia Pergher. Erker 05/21

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n e r e i n a S & n e u a B Buchtipps der Stadtbibliothek Sterzing

NACHHALTIGE HÄUSER – ZEITGEMÄSS UND ZUKUNFTSFÄHIG

HÄUSER AUS HOLZ: NATÜRLICH UND ZEITLOS BAUEN

Dieser neue Ratgeber präsentiert die Siegerprojekte des renommierten Häuser-Awards 2021, die in puncto Nachhaltigkeit überzeugen konnten. Darunter ist auch ein Südtiroler Projekt zu finden: ein Vollholz-Wohnhaus aus Bauholz aus den umliegenden Wäldern, mit minimalen Transportwegen und sehr geringem Heizbedarf trotz Verzicht auf Dämmung. Konkrete Möglichkeiten, wie Nachhaltigkeit beim Hausbau umgesetzt werden kann, verraten weitere 28 Projekte. Es ist beeindruckend, wie Nachhaltigkeit auch im Hausbau umgesetzt werden kann und wie wohnlich und schön das dann wird. Nachhaltige Häuser – Zeitgemäß und zukunftsfähig, Bettina Hintze (Prestel 2021), 260 Seiten mit Illustrationen.

Wer gerade ein Haus plant und dabei auf eine natürliche Bauweise achten will, findet in diesem Bauratgeber fantastische Inspirationen aus Holz. Jedes Projekt ist reich bebildert, liefert Projektdaten und einen Überblick über die Planung. Interessant ist auch, dass Architekten und Hausbesitzer zu Wort kommen und somit die Ideen hinter den Häusern sichtbar werden. Ein Überblicksglossar zum Thema „Bauen mit Holz“ rundet den Ratgeber ab. Man muss aber nicht gleich ein Haus bauen wollen, um diesen Ratgeber zu schätzen, denn die Innenarchitektur der präsentierten Häuser liefert genügend Ideen für Umgestaltungen in den eigenen bereits bestehenden Wänden. Häuser aus Holz: Natürlich und zeitlos bauen, Johannes Kottjé (Prestel 2019), 150 Seiten mit Illustrationen.

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Bauen & Sanieren

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Aus alt mach neu Schlüsselfertige Sanierungen mit Mader Bestehende Gebäude komplett sanieren und in neuem Glanz erscheinen lassen – auch das kann Mader. Ob historisches Stadtgebäude, altes Wohngebäude oder Spezialprojekte wie eine Schutzhütte, Mader hat bereits einige in die Jahre gekommene Immobilien erneuert. Der Vorteil für den Kunden liegt auf der Hand: Den Auftrag komplett übergeben und nur einen Ansprechpartner für die Baustelle haben, ist unkompliziert. Da

die Koordination aller Gewerke und die Verantwortung für die Arbeiten in einer Hand liegen, hat der Bauherr zwei Probleme weniger. Die Gewerke Bau, Heizung- und Sanitärinstallationen sowie Elektroarbeiten kann Mader selbst ausführen, alle anderen Arbeiten werden von lokalen Partnern ausgeführt, die auch nach Abschluss der Arbeiten für den Kunden da sind.

Kontakt  bau@mader.bz.it  0472 731 300

Einige Projekte der letzten Monate

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Bauen & Sanieren

Eine Frage, neun Antworten:

Warum Alp House? Wer seine Zeit und sein Geld in das wahrscheinlich größte Projekt seines Lebens investiert – die Rede ist vom Eigenheim –, will sich bei der Wahl des Anbieters vollkommen sicher sein. „Warum Alp House?“ ist in diesem Zusammenhang eine legitime Frage. Deshalb liefern wir nicht eine oder zwei, sondern gleich neun überzeugende Antworten!

1. Ziegelhäuser von Alp House sind einzigartig – wie der Kunde. Bereits beim ersten Beratungsgespräch gehen wir in die Tiefe, definieren Anforderungen und Bedürfnisse unserer Kunden, um diese in der anschließenden Planung und Entwicklung miteinbeziehen zu können. So entsteht Ihr ganz individuelles Alp House! 2. Hochwertigkeit ist der Schlüssel zum Alp House. Vom Keller bis zum Dach, von den Holzböden bis zum ausgefallenen Waschtisch im Gäste-WC: Die erstklassigen Rohstoffe und die exzellente Ausführung vereinen sich in Ihrem Alp House zu einem hochwertigen und langlebigen Zuhause.

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3. Wie seine Namensgeber, die Alpen, ist ein Alp House massiv. Durch seine massive Ziegelbauweise garantiert ein Alp House Beständigkeit und Geborgenheit – und zwar über mehrere Generationen hinweg. Ein Wert, der nicht vergeht! Übrigens: Ein Alp House ist so massiv, dass es selbst für erdbebengefährdete Gebiete geeignet ist. 4. Alp House garantiert einen Fixpreis. Ein Kalkulationsprogramm berechnet im Hintergrund unseres eigens entwickelten 3D-Zeichenprogrammes die Kosten Ihres Projektes. Dabei werden auch vorgenommene Änderungen automatisch mitkalkuliert – auf diese

Weise sind wir imstande, nach der Planungsphase einen Fixpreis zu garantieren. 5. Die Schlüsselübergabe immer im Blick. Dank genauester Planung, akkurater Produktion und Ausführung aller Handwerksarbeiten direkt durch uns können wir bei Werkvertragsabschluss einen exakten Termin für die Schlüsselübergabe nennen. Und diesen auch einhalten. 6. Ein Alp House Bau ist unkompliziert. Wer sein Eigenheim mit Alp House baut, profitiert neben einem fixen Preis und einer schnellen Durchführung auch von professioneller Koordination. Jedes Projekt wird

von einem einzigen Experten geleitet, der für unsere Kunden Ansprechpartner in allen Belangen ist. 7. Wer in einem Alp House wohnt, wohnt behaglich, nachhaltig und gesund. Dadurch, dass das Alp House ausschließlich aus Ziegelfertigteilen und somit aus einem rein natürlichen Rohstoff besteht, der zudem über hervorragende raumklimaregulierende Eigenschaften verfügt, wohnt es sich darin nicht nur gesund und behaglich, sondern auch nachhaltig! 8. Alp House spart Energie und Kosten. Jedes unserer Ziegelhäuser verfügt über ein Klimahaus- oder


Bauen & Sanieren

Passivhaus-Zertifikat. Dies bedeutet nachhaltiges Wohnen durch niedrigen Energieverbrauch und dementsprechend auch langfristig geringere Kosten. Für ein gutes Gewissen der Umwelt gegenüber. 9. Qualität Alle Schritte auf dem Weg zu Ihrem individuellen Alp House haben eines gemeinsam: Qualität – in der Beratung, in der Planung und in der Ausführung. Kompetente und motivierte Mitarbeiter und nur die besten Materialien ergeben ein Eigenheim, für das wir mit 10 Jahren Garantie – auf alle Bestandteile! – einstehen.

Denise Karbon (Ex-Skirennläuferin) mit ihrem Ehemann Franz Hofer (Mountain Bike Profi) und den Kindern Pia und Samuel.

„Als es mit der Planung für unser Eigenheim in die heiße Phase ging, wirbelten uns tausend Ideen und Wünsche durch den Kopf. Virtuell schon durch die ganze Wohnung zu spazieren, bevor der erste Bagger überhaupt in die Nähe der Baustelle kam, war ein echtes Erlebnis. Es hat uns nicht nur bei der Raumaufteilung und der Auswahl der Ausstattung geholfen, sondern auch beim Lichtkonzept und dabei, den perfekten Platz für die Riesentorlauf-Kristallkugel zu finden, die in der Wandnische im Eingangsbereich nun den Mittelpunkt in unserem schönen Zuhause darstellt.“ (Denise Karbon)

ALP GmbH Karl von Etzel Str. 6 I - 39049 Sterzing Tel. +39 0472 767111 info@alphouse.it alphouse.it Erker 05/21

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Bauen & Sanieren

Kontrollierte Wohnraumlüftung Durch eine kontrollierte Wohnraumlüftung wird die verbrauchte geruchs-, schadstoff- und wasserdampfhaltige Luft mittels Ventilator aus den Räumen ins Freie abtransportiert. Die frische Luft wird entweder durch Durchlässe in den Außenbauteilen oder über ein Rohrsystem in die Wohn- und Schlafräume gebracht. Damit sich die Luft über den gesamten Wohnbereich verteilen kann, sind entsprechende Luftöffnungen, die sich meist im Bereich der Innentüren befinden, notwendig, informiert die Verbraucherzentrale Südtirol. Je nach Bedarf sind Anlagen mit kontrollierter Abluft (Abluftanlagen), kontrollierter Zuluft (Zuluftanlagen) oder kombinierte Zu- und Abluftanlagen erhältlich. Eine Weiterentwicklung sind Lüftungsanlagen mit Wärme- und Feuchtigkeitsrückgewinnung. Durch ein korrekt geplantes Lüftungssystem wird das manuelle Lüften der Fenster überflüssig. Der notwendige Luftaustausch wird zur Gänze von der Lüftungsanlage übernommen. Fenster und Türen können trotz Lüftungsanlage geöffnet werden, was aber wenig Sinn macht, da die Lüftungsanlage den notwendigen Luftaustausch übernommen hat. Abluftanlage Bei einer Abluftanlage wird die verbrauchte Luft aus Räumen mit hoher Dampf- und Geruchsproduktion (Küche, Bad) mittels Ventilatoren (einem zentralen oder

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mehreren dezentralen) über ein Rohrsystem ins Freie transportiert. Die Frischluft strömt über Durchlässe in den Außenbauteilen, die sich etwa in Wohn- und Schlafräumen befinden, ein und wird von dort aus über die gesamte Wohnung verteilt. Der Vorteil einer Abluftanlage liegt darin, dass Feuchtigkeit und Gerüche zuverlässig ins Freie abgeführt werden, und dies nicht nur tagsüber, sondern auch nachts. Die Stromkosten für eine Abluftanlage liegen bei rund 40 Euro pro Jahr. Die Gesamtkosten einer Abluftanlage für ein Einfamilienhaus betragen zwischen 2.500 und 3.100 Euro, so die Verbraucherzentrale. Dezentrale Lüftungsgeräte ohne bzw. mit Wärmerückgewinnung Der Einbau von zentralen Lüftungsanlagen im Altbau stellt

meist ein Problem dar, da es oft ohne großen Aufwand nicht mehr möglich ist, die notwendigen Rohrleitungen zu verlegen. Aus diesem Grund bietet sich besonders im Altbau die Verwendung von dezentralen Lüftungsgeräten (Wandgeräten) an. Hierbei sind je nach Lüftungsgerät ein bis zwei Durchbrüche in der bestehenden Außenmauer erforderlich (möglichst hoch oben) sowie eine elektrische Zuleitung zum jeweiligen Gerät. Das Lüftungsgerät übernimmt den gesamten Luftwechsel des Raumes und ist auch mit einem Wärmetauscher (übernimmt die Wärmerückgewinnung) erhältlich. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus werden fünf bis acht Geräte benötigt, um einen Luftwechsel in den wichtigsten Räumen (Wohnzimmer, Küche, Schlafräume, Arbeitszimmer) zu gewährleisten. Die Stromkosten für ein dezentrales

Lüftungssystem bei Dauerbetrieb liegen bei rund 40 Euro pro Jahr. Die Gesamtkosten für ein dezentrales Lüftungssystem (sechs Geräte) betragen laut Verbraucherzentrale etwa 6.300 Euro. Mittlerweile sind auch Fensterelemente erhältlich, die im Rahmenbereich entsprechende Lüftungsgeräte mit oder ohne Wärmerückgewinnung integriert haben. Der Vorteil solcher Geräte besteht vor allem darin, dass sie im Zuge eines Fensteraustausches ohne großen Mehraufwand installiert werden können. Die Stromkosten für solche Lüftungsgeräte belaufen sich auf rund 15 Euro pro Jahr. Die Mehrkosten für das Fenster liegen im Bereich von rund 900 Euro. Zentrale Lüftungsanlage ohne bzw. mit Wärmerückgewinnung Sowohl die Frischluft als auch


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Starker Partner rund ums Haus die verbrauchte Luft werden über verschiedene Rohrsysteme von den Räumen ins Freie bzw. vom Freien in die Räume transportiert. Bei Anlagen mit Wärmerückgewinnung wird ein Teil der Energie (Wärme), die sich in der verbrauchten Luft befindet, mittels eines Wärmetauschers an die Frischluft weitergegeben. Der Wärmerückgewinnungsgrad gibt Aufschluss darüber, wie viel Energie (Wärme) aus der Abluft an die einströmende Zuluft übertragen wird. Die Entscheidung für den Einbau einer zentralen Lüftungsanlage sollte bereits in der Planungsfase fallen, da zu diesem Zeitpunkt die Höhe des Unterbodens (bei Rohrführung im Unterboden) noch in das Bauvorhaben mit eingeplant werden kann. Die jährlichen Stromkosten für eine zentrale Lüftungsanlage liegen laut Verbraucherzentrale je nach Betriebsdauer zwischen 30 (für Dauerbetrieb in den Wintermonaten) und 60 Euro (für den ganzjährigen Dauerbetrieb). Der Kostenpunkt für eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung liegt für ein durchschnittliches Einfamilienhaus insgesamt bei rund 8.000 bis 10.000 Euro. Wozu eine Lüftungsanlage? • weniger Lärmbelästigung von außen

• Versorgung der Räume mit Frischluft • Schutz vor Pollen und Staub • Reduzierung der Heizenergie • Reduzierung der Kosten für die Raumkühlung • Feuchterückgewinnung Das effektive Energieeinsparpotential hängt stark von den ursprünglichen Lüftungsgewohnheiten der Benutzer ab. Damit eine effiziente und einwandfreie Arbeitsweise der Lüftungsanlage garantiert werden kann, ist eine entsprechende Luftdichtheit der Gebäudehülle erforderlich. Neben einer fachgerechten Planung der Lüftungsanlage ist deren genaue Einregulierung (Balancierung = Abstimmung auf das Gebäude) ein weiterer wichtiger Aspekt, der nicht vernachlässigt werden sollte. Bestehen Sie darauf, dass die Lüftungsanlage nach der Fertigstellung vom Fachmann einreguliert wird. Eine Lüftungsanlage ist keine Klimaanlage! Bei einer Klimaanlage steht das Kühlen des Gebäudes im Vordergrund, bei einer Lüftungsanlage ist hingegen ein hygienischer Luftwechsel das Ziel. Im Normalfall ersetzt die Lüftungsanlage das Heizsystem nicht. Nur spezielle Gebäude (Passivhäuser), die eine Heizlast unter 8 Watt/m² aufweisen, können vollständig ohne Komforteinbußen über die Lüftungsanlage beheizt werden.

Die Firma HIAG Balkonbau realisiert Balkone, Zäune, Glasüberdachungen, Carports, Sichtschutzlösungen, Treppen und Treppengeländer, Terrassenböden, Fassaden, Balkonverglasungen und vieles mehr, in Aluminium pulverbeschichtet und vielen anderen Materialien.

Aluminiumbalkone sind hoch wetterfest, zu 100 Prozent wartungsfrei und sowohl in täuschend echter Holzoptik als auch in allen RAL-Farbtönen erhältlich. Gerade im Gegensatz zu Holz überzeugen Produkte aus Aluminium mit dem großen Vorteil, dass sie nie wieder nachzustreichen sind und über Jahrzehnte hinweg unverändert schön bleiben. Ein führender Hersteller von Aluminiumbalkonen ist die Firma HIAG Balkonbau. Auch Balkone aus Edelstahl, Glas, Holz oder mit HPL-Exterior-Platten finden sich in ihrem Sortiment und werden auf Maß gefertigt. Die Firma Blasbichler in Brixen ist in Südtirol exklusiver Vertriebspartner für die bewährten Produkte der Firma HIAG Balkonbau. Beratung zählt. Jahrzehntelange Erfahrung garantiert fachgerechte Beratung und passende Lösungen für jedes Bauprojekt. Alles aus einer Hand und direkt vom Hersteller, einschließlich der Montage durch ausgebildetes Fachpersonal! Gerne kommen die Berater diVerkaufsteam Daniel und Markus Blasbichler rekt zum Kunden. Nach telefonischer Vereinbarung steht Interessierten die Ausstellung in Brixen mit mehr als 30 Balkonmodellen offen. Tipp: Gehen Sie noch heuer Ihr Bauprojekt an und profitieren Sie vom Steuervorteil von 50 bis 90 Prozent! Weitere Informationen unter Tel. 0472 832951, per E-Mail an info@ blasbichler.bz sowie unter www.blasbichler.bz

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Bauen & Sanieren

Gasteig 2021 2011 hatten die Gasteiger eine Vision: Ärmel hochkrempeln und ihr Dorf innerhalb 2021 in einen schönen Lebens- und Arbeitsort umgestalten. Jetzt sind die zehn Jahre um. Was ist aus der Vision geworden?

Gasteig, meinte die Kreativgruppe vor zehn Jahren, habe Stärken – aber auch Schwächen. Der Ort liegt unweit von Sterzing, Bozen und Innsbruck, von Autobahn und Staatsstraße, Ridnaun, Ratschings und Jaufental sind in der Nähe. Gasteig habe vieles zu bieten: Vereine, Grundschule, Kindergarten, Lebensmittelgeschäft, Bibliothek, Kirche, Arztpraxis, Bank, Nachtlokal, Bars, Pizzeria, Hotel, Campingplatz, Handwerkerzone, Vereinshaus, Feuerwehrhalle, Parkanlage ... Die Betriebe sind vielfältig, die Arbeitsplätze nah, die Pendlerzeiten kurz. Doch dem Dorf, so die Gruppe, fehle es an Struktur. Auch der Übergang von Gewerbezonen in Wohnbauzonen könnte fließender gestaltet werden, etwa durch Spazierwege. Gäste, Einheimische, Tagestouristen und Berufstätige, die durch das Tal ein- und ausfahren, verursachen Staub, Lärm und Verkehr. Vize-Bürgermeister Thomas Strickner, die damalige Gemeinderätin Annemarie Gschnitzer und 30 weitere Gasteiger arbeiteten zusammen mit Fachleuten ein Konzept aus, wie der Ort „kontrolliert“ wachsen könnte. Vier Ziele wurden definiert: In Gasteig soll es bald mehr familien- und

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frauengerechte Arbeitsplätze geben, Gasteig soll zum jugendfreundlichsten Arbeitsort mit den meisten Lehrlingen werden, die Gewerbezonen sollen attraktiver gestaltet und der Verkehr touristisch genutzt werden.

haben sich angesiedelt, auch wegen der Nähe zu Sterzing, zur Autobahn und zur Naherholungszone Mareiter Bach. „Es lebt sich gut in Gasteig“, so Gschnitzer. Der Ort sei zentral, sicher und sauber. Vor allem in der Corona-Pande-

In den vergangenen zehn Jahren sind in Gasteig viele Wohnungen entstanden.

„Gasteig 2021 hat viel gebracht“, sagt Annemarie Gschnitzer rückblickend. Die Bevölkerung sei eingebunden worden. „Manches konnte umgesetzt werden, manches leider nicht.“ In den vergangenen zehn Jahren sind in Gasteig viele Wohnungen entstanden, eine neue Wohnbauzone kam hinzu. Vor allem junge Leute

mie zeige sich Gasteig als krisenfester Ort. Steht in vielen Dörfern seit Monaten fast alles still, füllen sich in Gasteig in den Handwerkerzonen Ost und West jeden Morgen die Parkplätze. Viele der Arbeitsplätze im Handwerks- und Dienstleistungssektor gelten als systemrelevant. Dass aus Gasteig der Ort mit den meisten Lehrlin-

gen geworden ist, kann Annemarie Gschnitzer nicht bestätigen. In Gasteig wurden und werden jedoch weiterhin Lehrlinge neu eingestellt. Nichts Positives gebe es über frauengerechte Arbeitsplätze zu berichten. „Der Großteil der Beschäftigten, die hier arbeiten, sind männlich. Mehr frauengerechte Arbeitsplätze schaffen, das wäre meine größte Vision.“ Thomas Strickner sieht das Projekt „Gasteig 2021“ als Impuls für viele kleinere und größere Anliegen in der Bevölkerung. Mit Geduld werde auch in Zukunft daran gearbeitet. Die Ideen gehen so schnell nicht aus. In den kommenden Jahren sind u. a. die Erweiterung und die Sanierung des Vereinshauses, der Feuerwehrhalle und der Turnhalle geplant. Das Glasfasernetz für Haushalte soll ausgebaut, Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung auf Hauptstraßen sollen getroffen werden, die öffentliche Beleuchtung (Bereich Mühlbachlweg) verbessert werden, die Nahversorgung gesichert, die Parkplatzsituation bei Veranstaltungen gelöst werden, um nur einige Beispiele zu nennen. Gasteig soll 2021 nicht aufhören zu wachsen. Im Gegenteil. rb


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Auf Maß getischlert, wenn’s passen soll! Wer bauen oder renovieren möchte, stellt den Bauerfolg bereits bei der Wahl der Baupartner sicher. Ein bevorzugter Ansprechpartner für passgenaue Türen, Fenster und Einrichtungen ist die Tischlerei Brunner in Freienfeld. Bereits beim Erstgespräch merken Bauherren, dass das Team der Tischlerei Brunner vom Fach ist. Aufmerksam werden Wünsche erfasst, Baupläne studiert und, wenn möglich, ein Lokalaugenschein vorgenommen. Erste Lösungsansätze werden angesprochen, geeignete Holzarten vorgeschlagen und die Kundenpräferenzen zu eventuellen Materialkombinationen abgefragt. Mit dem Angebot wird auch schon eine detailgetreue Skizze vorgelegt, die den Bauherren maßgeblich bei der Entscheidung unterstützt. Qualität von Rohstoff bis Produkt

Realisierung der Denkmalschutzfenster im sanierten Widum von Stilfes

Wird der Auftrag erteilt, startet in der Tischlerei pünktlich und zuverlässig die professionelle Ausführung mit modernsten Bearbeitungsmaschinen. Da die Holzspezialisten wissen, dass die Produktqualität wesentlich vom Rohstoff abhängt,

wird bereits beim Einkauf der Holzarten auf eine hohe Holzgüte geachtet. Gepaart mit der Handwerkskunst der erfahrenen Tischler entstehen auf diese Weise passgenaue Hausund Innentüren, Fenster, Möbelstücke und Einrichtungen, die viele Jahre Freude berei-

Moderne Haustür mit Sichtfenster in einem privaten Wohnhaus

ten. Aber auch Brandschutztüren sowie Denkmalschutzfenster und -türen für die Sanierung von historischen Gebäuden zählen zum Metier des Meisterbetriebes, der neben der Fertigung auch die Montage übernimmt.

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ENERGIE STEUERN, REGELN UND ÜBERWACHEN

NIFE ENERGY SOLUTIONS GMBH Neues Start-up im Wipptal mit intelligenter Technik zur Energiewende

Das Thema Energieverwaltung wird in naher Zukunft immer wichtiger und sollte sowohl im privaten als auch im industriellen Sektor keinesfalls vernachlässigt werden. Nach ausgiebiger und erfolgreicher Entwicklungsarbeit wurde die Nife Energy Solutions GmbH gegründet (New Innovation For Energy). Der Hauptfokus des Unternehmens liegt darin, innovative Energiekonzepte für Industrie, Hotellerie und Privathaushalte zu erarbeiten. So werden u. a. unterschiedliche Möglichkeiten geboten, effizient und nachhaltig Energie zu sparen bis hin zur Unabhängigkeit vom Netzbetreiber. Der maximale Autarkiegrad und die Nachhaltigkeit haben dabei oberste Priorität.

IM GESPRÄCH MIT NIFE-GESCHÄFTSFÜHRER STEFAN RAINER Herr Rainer, Sie haben vor kurzem mit Ihrem Start-up-Unternehmen im Energiesektor einen neuen, innovativen Weg eingeschlagen. Wie kam es dazu? Stefan Rainer: Schon bei meiner früheren Tätigkeit im Energiesektor hat mich die Technik hinter der ganzen Energiewende interessiert. Aktuell gibt es zu viele fossile Energieträger und zu wenig Fortschritte in diesem Bereich. Wenn es so weitergeht wie bisher, werden wir unsere Klimaziele deutlich verfehlen. Nur durch einen klaren Kurswechsel zu mehr Sektorenkopplung lassen sich die Ziele langfristig erreichen. Sektorenkopplung bedeutet, dass die Bereiche Elektrizität, Wärme, Verkehr, Industrie und Energiespeicher zusammengeführt werden, um ein besseres und günstigeres Gesamtsystem zu erhalten. Beispielsweise kann man überschüssigen Strom direkt in Batterien oder auch in Form von Gas (Wasserstoff) speichern. Wasserstoff kann wiederum als Treibstoff für Brennstoffzellen zur Produktion von Wärme und Strom genutzt werden. Auch im Bereich der Antriebstechnik gibt es großes Potential. Aktuelle Verbrennungsmotoren kommen im Optimalbereich auf einen Wirkungsgrad von lediglich 30 bis 40 %, wobei moderne permanenterregte Elektromotoren bis zu 98 %

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Wir haben eine Energiemanagement-Software zu genau dieser Sektorenkopplung entwickelt, durch die sämtliche Energiequellen, wie z. B. Photovoltaik, Blockheizkraftwerke, Brennstoffzellen, Windkraftanlagen oder Wasserturbinen – egal ob bestehende oder Neuanlagen –, zusammengeführt und gesteuert werden. Die produzierte Energie wird je nach Bedarf intelligent verwaltet und gegebenenfalls direkt in kurz- oder langfristige Speichersysteme geladen (Batterie, Heizung, Wasserstoff ...). erreichen. Was viele vergessen, ist zudem der hohe Energieaufwand, der hinter der Gewinnung von fossilen Energieträgern steckt (Diesel, Benzin, Heizöl ...). Der Weg von der Rohölquelle über die Raffinerie bis hin zum Transport zur lokalen Tankstelle und der anschließen-

den Verbrennung verursacht einen enormen CO2-Ausstoß. Somit sehe ich in der Sektorenkopplung einen realistischen Weg in Richtung Klimaziele. Wie sieht Ihr Konzept dazu aus?

Wie kann man sich das konkret vorstellen? Das Energiemanagement-System optimiert und koordiniert die verschiedenen Verbraucher wie Haushaltsgeräte, Industrieanlagen, Ladesäulen für E-Autos oder auch Heizsysteme (z. B. Wärme-


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3 FRAGEN AN JÜRGEN MAIR, GESCHÄFTSFÜHRER DER EMP ELEKTRO GMBH pumpen). Energieproduktion und Energiebedarf werden durch die Software in allen Sektoren ständig verglichen und ausgewertet. Die integrierte Speicherregelung kümmert sich dann um die ideale Energieausbeute der Eigenproduktion. Die Speicherstützung ermöglicht dabei zusätzlich eine netzunabhängige Energieversorgung etwa bei Netzausfall. Dadurch können ineffiziente, wartungsintensive Notstromaggregate ersetzt und die Zuverlässigkeit und Netzstabilität erhöht werden. Durch eine vollgraphische Oberfläche hat der Nutzer jederzeit die Möglichkeit, seine Anlage zu überwachen und zu steuern. Aus der Visualisierung können auch Statistiken, etwa zu Produktion und Verbrauch, entnommen werden. Zudem wird eine umfassende Systemdiagnose mit aktiven Alarmierungssystemen geboten.

Welche Rolle nimmt Nachhaltigkeit für Sie ein? Nachhaltigkeit und Effizienz sind unsere Grundprinzipien. Wir verwenden beispielsweise zu 100 Prozent recycelbare Nickel-Metallhybrid-Batterien – ohne problematische Inhaltsstoffe wie Lithium,

Quecksilber, Kobalt, Blei oder Mangan. Herkömmliche Batterien werden von uns nicht verwendet. Natürlich ist das System nur dann ökologisch effizient, wenn man zur Speicherung und Wiederverwendung ausschließlich auf erneuerbare Energiequellen setzt. Wer kann von Ihren Lösungen profitieren? Unser System ist in sämtlichen Bereichen wie Industrie, Handwerk, Landwirtschaft, Hotellerie und auch in privaten Haushalten oder Kondominien einsetzbar. Im persönlichen Gespräch wird die Ist-Situation erörtert und nach einer individuellen Lösung gesucht. Weiters bieten wir auch sehr effiziente Lösungen für Anlagen ohne Netzanbindung wie Almen oder Schutzhütten, die normalerweise auf Stromaggregate angewiesen sind. Durch intelligente Speichersysteme können die Betriebsstunden der Aggregate – wo häufig der Treibstoff sogar mit dem Hubschrauber transportiert werden muss – stark reduziert werden. Zur Ausarbeitung und Installation von Komplett-Anlagen (Photovoltaik, Speicher und Heizsysteme) arbeiten wir mit der Firma EMP Elektro GmbH zusammen. Unsere Lösung wird dabei durch ihre langjährige Erfahrung im Installations- und PV-Sektor ergänzt. Somit können wir eine kompetente und qualitativ hochwertige Abwicklung garantieren.

Herr Mair, Sie sind neben dem Bereich der Elektroinstallationen auch im Photovoltaiksektor tätig? Jürgen Mair: Das ist richtig. Schon seit 2008 betreuen wir Photovoltaikprojekte von der Planung bis zur Installation in allen Größenordnungen, von kleinen Anlagen für Privathaushalte bis hin zu großen Anlagen im Industriebereich. Wie ist es zu einer Zusammenarbeit mit Nife gekommen? Ich kenne Stefan Rainer durch eine frühere Zusammenarbeit. So hat es sich ergeben, dass uns Nife als kompetentes Partnerunternehmen die Batteriespeicher und Energiemanagement-Software für unsere Projekte liefert. Sind Photovoltaikanlagen nach dem Wegfall der staatlichen Förderungen noch interessant? Auf jeden Fall! Es gilt dabei, von Projekt zu Projekt individuell abzuwägen, in welcher Dimension eine Photovoltaikanlage Sinn macht, um den Eigenbedarf abzudecken und überschüssige Energie zu speichern und bestmöglich zu nutzen. Im privaten Bereich sind momentan hohe Steuerabschreibungen im Zuge von Sanierungsarbeiten möglich, durch welche die Installation einer Photovoltaikanlage noch interessanter wird. Für die Batteriespeicher, in Zusammenhang mit der Installation einer neuen PV Anlage, gibt es zusätzliche Förderungen.

ENERGIE NEU DENKEN Energiemanagement und Speicher

Elektro- & Photovoltaikanlagen

NIFE Energy Solutions GmbH Gänsbacherstraße 36, 39049 Sterzing T. +39 0472 674525 info.it@nife-es.com www.nife-es.com

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Eine gute Sanierung beginnt mit einem Energie-Check Wenn die eigenen vier Wände in die Jahre kommen, stehen irgendwann Instandsetzungsarbeiten an. Mängel müssen behoben werden, Komfort und Behaglichkeit sollen modernen Ansprüchen angepasst und das Gebäude architektonisch aufgewertet werden. Der Energie-Check der KlimaHaus-Agentur hilft dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen und Sanierungsfehler zu vermeiden. Steht eine Erneuerung an, ist das der ideale Zeitpunkt, um auch den Energieverbrauch zu senken und fossile durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Jede Sanierung ist als Einzelfall zu betrachten und will in technischer wie finanzieller Hinsicht gut geplant sein. Aber welche Maßnahmen sind zielführend und sinnvoll? Eine Sanierung sollte immer von einem Fachmann begleitet werden und beginnt am besten mit einem unabhängigen und von Verkaufsinteressen entkoppelten Gebäudecheck. Erst checken, dann handeln Die KlimaHaus Agentur bietet dafür seit einigen Jahren den geförderten „Energie-Check“ an, bei einem Selbstbehalt von 75 Euro. Neben der technischen Beratung wird dabei auch umfassend über die verschiedenen Fördermöglichkeiten informiert. Beim Energie-Check begutachtet ein unabhän-

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giger Experte der KlimaHaus-Agentur das Gebäude an Ort und Stelle. Dabei nimmt er Außenwände, Fenster und Türen sowie Dach und Kellerdecke ebenso unter die Lupe wie den Zustand der Heizanlage. So werden die größten Einsparpotentiale ermittelt und die sinnvollsten Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet. Wie weiter verfahren wird, entscheidet der Besitzer. Die richtigen Dinge machen … Bei einer energetischen Sanierung sollten zuerst die Wärmeverluste reduziert werden. Es gilt, Wärmebrücken zu vermeiden, schlecht isolierende Fenster und Türen zu ersetzen sowie Außenwände, Kellerdecken und Dach fachgerecht zu dämmen. Damit eröffnen sich auch neue Möglichkeiten zur effizienten und umweltfreundlichen Bereitstellung der notwendigen Energie fürs Heizen und Kühlen. Werden vorhandene Anlagen beibehalten, so kann dennoch einiges verbessert werden,

etwa die heizungstechnische Optimierung durch einen hydraulischen Abgleich und den Einsatz von Thermostatventilen, die Dämmung von Heizungsrohren und Pufferspeicher oder den Austausch veralteter Umwälzpumpen. … und die Dinge richtig machen Vor allem aber gilt es, Sanierungsfehler zu vermeiden, die oft weitreichende Folgen haben können. Wenn durch Teilsanierungen Wärmebrücken verschärft oder Problemstellen nicht hinreichend gedämmt werden, verschärft sich an diesen Stellen das Risiko von Feuchtigkeit und Schimmel, langfristig kann sogar die Bausubstanz Schaden nehmen. Wer seine Energiekosten senken sowie Komfort und Lebensqualität verbessern will, ist also gut beraten, seine Sanierung mit dem Energie-Check zu beginnen (Infos unter energycheck.klimahaus.it oder Tel. 0471 062140).


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Alle Möglichkeiten optimal ausschöpfen Angesichts unsicherer Anlagemärkte, hoher Mietkosten und öffentlicher Förderungen lohnt sich die Investition ins Eigenheim auch weiterhin, wenn man genau kalkuliert und seine Möglichkeiten optimal ausschöpft.

vertraglichen Eigentumsübertragung zu garantieren, da die Berechnung der verschiedenen Steuern und Gebühren in den meisten Fällen auf der Basis des Katasterertrages ermittelt wird.

In vielen Fällen ist die Möglichkeit der Kubaturerweiterung der Anlass für die Kinder bzw. eines der Kinder, sich im Elternhaus eine abgetrennte Wohneinheit zu schaffen. Neben den baulichen Maßnahmen und Planungen, die im Zuge dessen in Angriff genommen werden müssen, ist es genauso wichtig, von Beginn an ein Konzept zu besitzen, wie das Eigentum dieser neu zu schaffenden Wohneinheit vertraglich auf das Kind übertragen werden soll. Nicht zuletzt sind dabei auch erbrechtliche Aspekte von vornherein zu berücksichtigen.

Weiters ist eine gut vorbereitete Abwicklung der vertraglichen Eigentumsübertragung auch deshalb sehr wichtig, um sämtliche Fördergelder der Autonomen Provinz Bozen in Anspruch nehmen zu können bzw. um das Ansuchen dafür termingerecht einreichen zu können. Bei einer schlechten Vorbereitung passiert es des öfteren, dass der bereits geplante Baubeginn nach hinten verlegt werden muss – was wieder mit großem organisatorischen Aufwand verbunden ist –, damit man den Anspruch auf die Landesförderung nicht verliert. Bei der Planung dieser Projekte ist somit eine juristische Begleitung von Anfang an unerlässlich.

Eine exakte und gut getimte vertragliche Abwicklung der Eigentumsübertragung ist unerlässlich, um diese möglichst günstig abwickeln zu können. Dabei ist die Koordination und Absprache zwischen dem Techniker (z. B. Geometer oder Architekt), der die Eintragungen und Abänderungen im Kataster vornimmt, und dem jeweiligen Vertragsersteller außerordentlich wichtig, um die möglichst günstigste Abwicklung der

WILLEIT-immojus berät Sie gerne in diesen und ähnlichen Angelegenheiten und ist bei der Abfassung der damit zusammenhängenden Verträge bis hin zur notariellen Unterschrift mit umfassendem Service und ausgezeichneter juristischer Arbeit für Sie da.

Wer will schon ein Leben lang für etwas bezahlen, was ihm nie gehören wird? Aber viele Menschen tun genau das, denn sie zahlen Miete. Egal ob Eigentümer oder Mieter - jeder bringt in seinem Leben fürs Wohnen den Gegenwert eines Hauses auf. Aber während der Eigenheimbesitzer in die eigene Tasche zahlt, ist das Geld des Mieters weg. Bei einer Monatsmiete von 650 Euro und einer jährlichen Mietsteigerung von zwei Prozent zahlt ein Mieter in 30 Jahren mehr als 300.000 Euro an seinen Vermieter.

Dr. Hannes Willeit, Vertragsjurist, Immobilienvermittler & Mediator

„Gerne berate ich Sie in Immobilienangelegenheiten und übernehme die rechtliche Ausgestaltung der Eigentumsübertragung.“

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„Global denken, lokal handeln“ Seit zehn Jahren kombiniert das Städtenetzwerk Tradition und Innovation, um Südtirol zu stärken. Radwege, Tagungen, Besucherevents und Wissensquiz vernetzen die sieben Städte in Südtirol und machen sie digital, real, nachhaltig und neu erlebbar. Harald Pechlaner, Leiter vom Center of Advanced Studies an der Eurac Research, und der stellvertretende Institutsleiter für Public Management, Josef Bernhart, über Pionierarbeit, den Puls der Zeit und Südtirol 2030+. Erker: Wie ist es zur Gründung des Städtenetzwerks Südtirol gekommen? Harald Pechlaner: Das Städtenetzwerk Südtirol City wurde im Jahr 2011 offiziell als Interessensvereinigung gegründet. Gründungsmitglieder waren Meran, Bozen und Brixen, und nacheinander kamen Sterzing, Bruneck, Klausen und Glurns dazu. Also kleinere und größere Stadtgemeinden. Die ursprüngliche Idee war es, gemeinsame Veranstaltungen und Initiativen zu fördern und das städtische Produkt Südtirols auch der seinerzeitigen SMG, heute IDM, gegenüber

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Harald Pechlaner: „Markenbewusstsein schaffen, das auf breiter Nachhaltigkeit basiert“

Josef Bernhart: „Unser Vorschlag: eine ‚Lange Nacht‘ der Betriebe im Bezirk Wipptal“

besser zu vertreten. Auch herrschte von Anfang an Konsens, das Netzwerk bei Eurac Research in Bozen anzusiedeln. Josef Bernhart: Das Städtenetzwerk zeigt, wie es gelingt, mit angewandter Forschung lokalen Mehrwert zu schaffen. Harald Pechlaner hat hier Pionierarbeit geleistet, immer wieder Impulse gesetzt und seine internationale Erfahrung für Südtirol eingebracht. Zum Beispiel das Thema Rad. Studien wurden erstellt, wie sich die Radmobilität entwickelt, für Einheimische und Touristen. Daraus entstanden gemeinsame Aktionen wie das Projekt Südtirol Radweg, das die Städte im

Netzwerk verbindet. Welche städteverbindenden Projekte wurden umgesetzt? Mit welchem Erfolg? Bernhart: Das Radprojekt ist ein Beispiel für die gemeinsame Umsetzung. Die Verbindung von Rad und Kultur stand hier immer im Fokus. Im Jahr 2017 wurde die Arbeitsgruppe „Stadt und Kultur“ gegründet. Wir alle erinnern uns vielleicht noch an das Quiz „Kennst du deine Heimat?“. Daraus wurde „Kennst du deine Städte? Südtiroler lernen die Südtiroler Städte kennen“. Wir wissen oft noch viel zu wenig über unser wunderbares Land. Wissen weckt Begeisterung und wir werden

authentisch, auch gegenüber auswärtigen Besuchern. Darum geht es ja. Pechlaner: So ist es. Und man sollte immer am Puls der Zeit bleiben. Traditionelles, Authentisches innovativ weiterbringen. Ich denke da an unsere Tagung zur digitalisierten Stadt, die wir 2018 und 2019 organisiert haben. Oder an das Besucherevent „Südtirol, (er)lebe deine Städte“. Wir sprechen heute von „Smart City“, der intelligenten Stadt. Gemeint sind digitale Anwendungen und Apps. Am Ende geht es immer um eine sinnvolle Kombination von virtuell und real, wobei gerade jetzt in der Corona-Pandemie die digitale Welt dominiert. Beim Besucherevent waren im April 2019 rund 8.000 Bürger in den sieben Städten unterwegs. Es gab insgesamt 80 Veranstaltungen von Führungen über Filme bis hin zu Spielangeboten für die Kleinen. Wie ist die Resonanz im Wipptal? Welche Herausforderungen bleiben? Pechlaner: Das Wipptal ist ein besonderer Bezirk mit Herz, um ein anderes Projekt dort zu zitieren (Erker 12/2020). Im Wipptal selbst gibt es ähnliche Herausforderungen wie


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andernorts in Südtirol auch, sei es das Problem der Abwanderung oder die Wichtigkeit regionaler Fokussierung in einer globalisierten Welt. Ich meine damit die Notwendigkeit, ein Markenbewusstsein zu schaffen, das auf breiter Nachhaltigkeit basiert. Nachhaltigkeit als Verbindung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten. Hier zeigen die Vereinten Nationen mit ihren 17 Zielen in der Agenda 2030 auf, wohin die Reise gehen muss – auch in einem kleinen Bezirk wie dem Wipptal. Am Eurac-Center für Advanced Studies haben wir Zukunftsszenarien für ein nachhaltiges Südtirol 2030+ als aktuelle Denkanstöße erarbeitet. Global denken und lokal handeln sowie die Traditionen kraftvoll nutzen sind ein Gebot der Stunde. Für das Wipptal, für Südtirol und darüber hinaus. Bernhart: Ein aktuelles Thema ist die Innenstadtbelebung. Leerstän-

de und sinkende Attraktivität in den Zentren wurden durch Corona noch verstärkt. Hier werden wir unmittelbar ansetzen. Eine andere Idee, die wir in diesem Sinne sehen, ist die „Lange Nacht der Betriebe“. Wir haben hier Erfahrungen im Bezirk Überetsch-Unterland und in Lana gemacht. Werkshallen stehen Mauer an Mauer, aber was darin passiert, wissen die wenigsten. Weder die Bürger noch die benachbarten Betriebe. Was für die Städte gilt, gilt genauso für ihre Unternehmen. Wir schlagen deshalb eine „Lange Nacht der Betriebe“ im Bezirk Wipptal vor. An einem Abend öffnen alle interessierten Unternehmen ihre Tore, begleitet von Vorträgen, Besichtigungen und einem großen Fest. Ich hoffe, dass das bald möglich sein wird. Im Unterland hatten sich 2012 über hundert Betriebe in acht Gemeinden daran beteiligt. Ein riesiger Erfolg. Interview: rb

STÄDTENETZWERK SÜDTIROL CITY Mitglieder: Sterzing, Bruneck, Brixen, Klausen, Bozen, Meran, Glurns Gründung: 2011 Ziel: gemeinsame Projekte, Veranstaltungen und Initiativen wirtschaftlicher und kultureller Art Jüngste Projekte: Südtirol Radweg, „Südtirol, (er)lebe deine Städte“, Smart-City Aktuellste Initiative: Attraktive Innenstadtbelebung Grenzüberschreitende Vernetzung: Gemeindenetzwerk Tirol-Südtirol („GemNova“), Universität Innsbruck

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Pfitsch Wiesen

Sperre am Bachdamm

Radon im Haus

Die Eisenbahnbrücke muss dringend erneuert werden. Wegen vorbereitender Arbeiten (km 215+994) ist der Bachdamm zwischen Reitstall und Biogasanlage seit Mitte April gesperrt. Die Sperre gilt bis Mitte August bzw. bis zum Abschluss der Arbeiten.

Rund 200 Schulen, Kindergärten und Landesgebäude in Südtirol weisen eine erhöhte Konzentration des radioaktiven Gases Radon auf, darunter der Kindergarten und die Grundschule in Kematen.

Das radioaktive Gas kann aus Gestein und Boden entweichen, in geschlossene Lebensräume gelangen und eingeatmet werden. Es gilt als krebserregend. In den vergangenen fünf Jahren hat die Gemeinde Pfitsch versucht, mit Sanierungsarbeiten den leicht erhöhten Grenzwert zu senken. Doch das Spezialgerät einer italienischen Firma erbrachte nicht das erhoffte Ergebnis. Nun werden erneut Messungen und Lokalaugenscheine durchgeführt. SVP-Rat Michael Tschöll schlug bei einer Gemeinderatssitzung Ende März die Installation einer Lüftungs-

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anlage oder die Abdichtung der Räume vor. „Durch vier- bis fünfmal tägliches Stoßlüften konnte der Wert extrem gesenkt werden. Leider wird diese Maßnahme nicht als rechtlich gültige Sanierungsmaßnahme anerkannt“, so die zuständige Referentin Maria Leitner Rabensteiner. Auch eine Bodenabdichtung sei im alten Gebäude nicht mehr möglich. Überlegt wird nun, eine Firma aus Deutschland zu beauftragen, um mit Bohrungen das radonhaltige Gas abzusaugen. Die Gemeinde bleibt offen für weitere Vorschläge.


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Pures Wohnvergnügen Möbel Rogen in Mühlbach verwirklicht individuelle Wohnträume von der Planung an. Wer kennt das nicht: Auf der Suche nach einer neuen Einrichtung sieht man vieles, aber oft kann man sich nicht genau vorstellen, ob die Möbelstücke, Textilien und Einrichtungsgegenstände am Ende auch tatsächlich ein wohnliches Gesamtambiente ergeben. Wer auf Nummer sicher gehen will, ist bei Möbel Rogen an der richtigen Adresse, denn gerade Planung und Realisierung von individuellen Einrichtungslösungen zählen zu den großen Stärken des Möbelhauses. Bei der Verwirklichung persönlicher Wohnträume stehen erfahrene Fachberater und Fachplaner zur Seite. Auf die Planung kommt es an. Die Fachberatung beginnt mit einem ausgiebigen Erstgespräch mit dem Kunden. Bei einem gemeinsamen Gang durch die große Möbelausstellung kann sich der Kunde einen Überblick über Wohnlösungen, Materialien und Oberflächen verschaffen und seine Präferenzen mitteilen. Anschließend beginnt auch schon die interne Planung: Nach Anfertigung einer ersten noch händisch gezeichneten Grobskizze folgt die Feinplanung mittels professioneller Planungssoftware am Computer. Dabei lassen die Fachplaner die Wünsche des Kunden in professionelle Einrichtungslösungen einfließen und bringen diese schließlich als realitätsnahe 3D-Visualisierungen auf den Bild-

Möbel Rogen plant und realisiert individuelle Wohn- und Einrichtungslösungen – von der fachgerechten Planung mit realitätsnaher 3D-Virtualisierung bis hin zur fachmännischen Umsetzung.

schirm und zu Papier. Bereits beim nächsten Termin bekommt der Kunde konkrete Visualisierungen zu sehen, die gemeinsam begutachtet und im Detail besprochen werden. Anhand einer Virtual-Reality-3D-Brille kann der Kunde die Einrichtung außerdem so erleben, als ob er sich durch die möblierten Räume bewegen würde. Entspricht das Wohnkonzept der Vorstellung des Kunden und wird der Fertigungsauftrag erteilt, wird eine Reihe von Prozessen

in Gang gesetzt: von der Bestellung der Möbel über die Maßanfertigungen in der hauseigenen Tischlerei bis hin zur fachgerechten Montage durch die gelernten Montagetischler. In diesem professionellen Zusammenspiel verwirklicht Möbel Rogen einzigartige Wohnträume – ob für Bad, Küche, Schlafzimmer oder Wohnzimmer oder gesamte Einrichtungslösungen für Private, Hotellerie und Gastronomie.

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„G‘sund bleiben“

G’sund bleiben mit starken Knochen! Unsere Knochen zählen zum lebendigen Gewebe und befinden sich in einem ständigen Auf- und Abbau. Bis etwa zum 30. Lebensjahr überwiegt noch der Aufbau. Praktisch heißt dies, dass wir besonders im Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalter den Grundstein legen, um unsere Knochen zu stärken. Danach wird mehr Knochenmasse ab- als aufgebaut! Das Ziel lautet dann, die bestehende Knochenmasse zu erhalten. Osteoporose ist eine Skeletterkrankung, bei der die Knochenmasse abnimmt und das Knochengewebe verschlechtert wird. Das Risiko für Knochenbrüche steigt. Man nennt die Krankheit auch Knochenschwund. Ein Rundrücken und Knochenbrüche bei geringer Belastung sind Symptome der Krankheit. Die Gefahr, an einer Osteoporose zu erkranken, steigt ab dem 50. Lebensjahr. Besonders Frauen sind aufgrund der hormonellen Veränderung in der Menopause davon betroffen. Weiters ist die Krankheit auch vererbbar. Verschiedene Krankheiten wie Diabetes, Zöliakie oder Arthritis können das Risiko einer Osteoporose erhöhen. Auch Langzeittherapien mit Kortison und Medikamenten gegen Sodbrennen oder Schilddrüsenhormone erhöhen das Risiko. Um aktiv einer Osteoporose vorzubeugen, sollte man mit dem Rauchen aufhören. Bei Rauchern ist das Risiko um das Doppelte erhöht. Auch große Mengen Alkohol sollten gemieden werden. Untergewicht zählt als weiterer Risikofaktor. Calcium und Vitamin D tragen besonders zur Gesundheit unserer Knochen bei. Man sollte schon von Kindesalter an eine „knochenfreundliche“ Ernährung anstreben. Diese ist reich an Calcium. Wird dem Körper zu wenig davon zugeführt, so baut dieser das Calcium, das zuvor in den Knochen gespeichert wurde, ab. Als gute Calciumquellen eignen sich Milch und Milchprodukte sowie grünes Gemüse und Vollkornprodukte. Käsesorten wie Emmentaler oder Parmesan und Gemüse wie Brokkoli, Fenchel oder Schnittlauch enthalten besonders viel Calcium und sollten auf unserem täglichen Ernährungsplan stehen. Es gibt Lebensmittel, die als Knochenräuber bezeichnet werden und auf denen vor allem Kinder verzichten sollten. Diese „Knochenräuber“ hemmen die Calciumaufnahme oder steigern die Calciumausscheidung. Dazu zählen Cola, Wurst, Schokolade, Energydrinks, Chips und Fast Food. Ein ausreichend hoher Vitamin-D-Spiegel ist für die Knochengesundheit wichtig. Dieser sollte regelmäßig gemessen werden und gegebenenfalls in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden. Um einer Osteoporose vorzubeugen, ist regelmäßige Bewegung wichtig und somit ein fundamentaler Beitrag. Durch Belastung werden Knochen zu verstärkter Neubildung angeregt. Dabei ist eine Kombination aus Koordinations-, Ausdauer- und Krafttraining ideal. Man sollte auf ausreichend Bewegung im Alltag achten. Aber auch zusätzliches Krafttraining, Gymnastik oder Yoga stärken unsere Knochen und helfen uns, g’sund zu bleiben.

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Katrin Pichler, Apothekerin und Präventionsmanagerin

Gesundheit

Corona: Wie geht‘s weiter? Die Infektionszahlen werden im Mai massiv fallen. Und je heißer und sonniger es im Juli, August und September wird, desto niedriger sollten sie werden. Coronaviren sind stark saisonal. Die Sonneneinstrahlung und damit die Menge an UV-Strahlen ist im Sommer um vieles stärker als im Winter. UV-Licht beschleunigt den Zerfall der Viruspartikel enorm.

Macht die Wärme den Körper wehrhafter? Ein zentraler Faktor ist das Verhalten der Menschen. Im Sommer trifft man sich häufiger unter freiem Himmel, wo die Infektionsgefahr deutlich geringer ist als in geschlossenen Räumen. Unser Immunsystem kann im Winter Viren schlechter abwehren. Die Atemwege sind trockener, rissig und durchlässig, die Schutzschicht im Sommer ist undurchlässiger, sodass die Viren haften bleiben und abtransportiert werden. Welche saisonalen Faktoren gibt es außerdem? • Zunahme des globalen Flugverkehrs, der das Virus in der Welt verteilt. • Zusammenleben in verschiedenen Weltregionen und kulturelle Gepflogenheiten (Begrüßungen). • Einhaltung der AHA-Regeln und flächendeckendes Testen. Erreichen wir jemals Herdenimmunität? Der Sommer wird helfen, falls die Impfkampagne anzieht. Denn erst wenn zwei Drittel der Bevölkerung immun sind, kommt die Ausbreitung zum Stillstand. Die letzten Daten ergeben auch eine hohe Wirk-

samkeit des Impfstoffes bei 12- bis 15-Jährigen. Es ist leider noch etwas unklar, wie groß der Anteil immuner Menschen in der Bevölkerung sein muss, damit die Ausbreitung des Virus gestoppt wird. So wird etwa vorausgesetzt, dass die Vakzine die Ansteckung vollständig unterbinden. Auch weiß bisher niemand, wie lange deren Schutz anhält. Eine Lösung ausschließlich für Europa wird es nicht geben, nur weltweite Maßnahmen führen zum Ende der Pandemie. Wie geht es mit dem Impfen weiter? Bei allen Unsicherheiten gilt: Die stärkste Waffe, die wir gegen die dritte Welle ins Feld führen können, ist die Impfung. Theoretisch könnten sogar bis Ende Juni alle Impfwilligen vollständig immunisiert werden. Es gab und gibt leider langsame Zulassungsprozesse, Produktionsschwierigkeiten, Engpässe bei einzelnen Vakzinkomponenten, Rückzieher wegen echter und vermeintlicher Nebenwirkungen, Import- und Exportbeschränkungen sowie Vorzugsbehandlung anderer Staaten. Offen war bisher, ob Impfstoffe verhindern, dass Geimpfte sich anstecken und das Virus wei-


tertragen können, und wie lange der Impfschutz hält. Bleibt die Inzidenz der wichtigste Richtwert? Dieser Wert hilft als Frühwarnindikator, aber es geht darum, herauszufinden, wo sich am meisten Schaden für die Gesundheit verhindern lässt. Mitunter könnte eine erhöhte Inzidenz nur auf lokal erhöhte Testaktivitäten zurückzuführen sein. Weil noch nicht klar ist, wann der Druck auf die Krankenhäuser und auch die Intensivstationen nachlässt, müssen die Schutzmaßnahmen noch einige Wochen restriktiv eingehalten werden. Je präziser die Gefahrenzonen abgesteckt werden können, desto risikoärmer sind Lockerungen. Wer zählt zu den Risikogruppen? Um besonders Gefährdete zu schützen, muss man alte Menschen schützen. Eine Faustregel ist,

dass sich das Risiko, an einer Covid-19-Erkrankung zu versterben, ungefähr alle sechs Lebensjahre verdoppelt. Ab einem Alter von 60 Jahren erhöht sich das Sterberisiko besonders. Auch Vorerkrankungen erhöhen die Gefahr. Einfluss auf das Risiko einer schweren Erkrankung haben auch das Bildungsniveau und der sozioökonomische Status: Je niedriger der soziale Status, desto höher das Risiko. Oft kommen alle drei Risikofaktoren zusammen vor: Alter, Vorerkrankung und soziale Benachteiligung. Über weitere Faktoren wird in der nächsten Erker-Ausgabe berichtet.

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing

Vortrag über alternative Heilmethoden Am 21. Mai wird der bekannte Kräuterheilkundler und Buchautor Gottfried Hochgruber im Sterzinger Stadttheater einen Vortrag über alternative Heilmethoden und neue Erkenntnisse in der Pflanzenund Naturheilkunde halten. Organisiert wird die Veranstaltung von den KVW Frauen, Beginn ist um 19.30 Uhr. Anmeldung unter der Rufnummer Tel. 0472 751152 oder per E-Mail an bildung.wipptal@kvw.org.

Kinderärztlicher Betreuungsdienst geschlossen Seit April ist der kinderärztliche Betreuungsdienst am Samstagvormittag in der Pädiatrie-Ambulanz des Krankenhauses Brixen geschlossen. Auch in den Sommermonaten gibt es keinen Wochenenddienst. Bei Bedarf kann an Feier- und Vorfeiertagen der diensthabende Arzt für Allgemeinmedizin telefonisch kontaktiert werden. Die jeweilige Telefonnummer ist in jeder Erker-Ausgabe sowie auf www.dererker.it zu finden. Erker 05/21

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Jahrestage

Benito Franco Corti 12.05.1991 – 12.05.2021

“…e mi piace pensare che un soffio di vento all’improvviso sia la Tua carezza che dopo 30 anni

Priska Girtler * 3. * 3. Mai Mai 1945 1945 †† 7. 7. März 2021 März 2021

vive ancora nei nostri cuori” Con immenso affetto la tua famiglia

1. Jahrestag

Maria Hofer

Unsere Herzen halten dich gefangen, so als wärst du nie gegangen. Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.

† 28.05.2020 In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 30. Mai um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Wir danken allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten. Deine Familie

3. Jahrestag

Leopold Wurzer In lieber Erinnerung denken wir besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 2. Mai um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Danke allen, die daran teilnehmen und deiner gedenken. Deine Schritte sind verstummt, doch die Spuren deines Lebens bleiben.

Deine Familie

11. Jahrestag

Hildegard Penz Wwe. Öttl * 27.09.1944 † 27.05.2010 Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Pfingstmontag, den 24. Mai um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch.

Behaltet mich so, wie ich war, im Herzen. Erinnert euch und lächelt über manch gewesenen schönen Augenblick. Sprecht ab und zu von mir, dann lächle ich zurück.

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Allen, die daran teilnehmen, für dich beten oder im Stillen an dich denken, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe und Dankbarkeit deine Kinder und ganz besonders deine Enkel Lukas und Julia

Wir danken von ganzem Herzen für die große Anteilnahme am Schmerz über den Verlust unserer geliebten Priska. Außerstande, jedem einzelnen persönlich zu danken, möchten wir auf diesem Weg allen Dank sagen, die unsere liebe Priska so zahlreich auf ihrem letzten Weg begleitet haben, für die vielen Beleidsbekundungen in Wort und Schrift, die Blumen und Kerzen und für das Anzünden der vielen Lichter. Ein großer Dank auch allen, die den Abschiedsgottesdienst in der Sterzinger Pfarrkirche so schön und feierlich ganz im Sinne Priskas gestaltet haben. Es war uns ein großer Trost zu sehen, wie viele Menschen Priska geliebt und geschätzt haben. Wir haben unser Liebstes verloren. Viele andere eine gute Freundin. Oder einfach nur einen besonderen Menschen, dessen Weg man zufällig gekreuzt hatte, dessen Lächeln aber unvergessen geblieben ist. Behaltet Priska mit diesem Lächeln in eurem Herzen und in Erinnerung. In tiefer Trauer und großer Dankbarkeit die Trauerfamilie

1. Jahrestag

Manuel Sporer * 02.01.1982 † 24.05.2020

Die Erinnerung an einen Menschen geht nie verloren, wenn man ihn im Herzen behält. Deine Familie


Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung. Und immer sind sie da, die Spuren deines Lebens. Wir schauen voller Liebe und Dankbarkeit zurück und vermissen dich sehr.

Menschen, die wir lieben, sterben nie. Sie bleiben uns im Herzen erhalten.

2. Jahrestag

CÄCILIA HOFER geb. OBEX

Ida Seidner geb. Wurzer

* 07.11.1929 † 09.03.2021

Bochjörgl Ida * 17.09.1931 † 27.05.2019 Zum zweiten Mal jährt sich der traurige Tag, an dem du uns verlassen hast. Wir gedenken deiner, liebe Mutter, ganz besonders am Samstag, den 29. Mai um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön.

Danke sagen wir allen, die sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlten und uns ihre Anteilnahme auf so vielfältige und liebevolle Weise zum Ausdruck brachten. Danke an alle, die einen persönlichen Dienst erbracht haben, und allen, die unsere Mame auf ihrem letzten Weg begleitet haben und sie in lieber Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie

Deine Söhne

Gerda Larcher

Das Sichtbare ist vergangen, aber es bleibt die Liebe und die Erinnerung.

* 14.05.1968 † 13.01.2021

Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren. Es ist wohltuend, so viel Anteilnahme zu erfahren.

DAFÜR DANKE VON HERZEN. Danke auch an Silvia Deluca für die so liebevolle Gestaltung der Trauerfeier. Peter Larch und die Trauerfamilie

Kennst du das Gefühl, wenn du in den Himmel schaust und ganz plötzlich Tränen in den Augen hast, weil DU genau weißt, wer dir fehlt.

Maria

† 14.07.2018

In Liebe und Dankbarkeit denken wir am 16. Mai an Günther und am 18. Juli an Maria bei der hl. Messe in der Pfarrkirche von Sterzing. Familie Braunhofer

Günther † 11.05.2020

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Jahrestage

Unser Herz will dich halten, unsere Liebe dich umfangen, doch wir lassen dich gehen, deine Kraft war zu Ende.

Lia Volgger 17.07.1991 – 30.03.2021

Marianna Seidner geb. Schölzhorn * 1. Oktober 1934 † 1. April 2021

Es ist schwer, einen lieben Menschen zu verlieren, aber die große Anteilnahme und Wertschätzung, die unserer Mutter, Oma und Uroma entgegengebracht wurden, geben uns Trost. Wir bedanken uns herzlich bei allen, die einen persönlichen Dienst erwiesen haben. Wir danken allen für die Teilnahme am Rosenkranz und am Trauergottesdienst. Danke für die tröstenden Worte, für Blumen, die vielen Kerzen und Beileidskarten sowie die Gedächtnisspenden. Danke allen, die unsere liebe Omi auf ihrem letzten Weg begleitet haben, sie weiterhin ins Gebet einschließen und in guter Erinnerung behalten.

Lia, danke für alles. • Möge dein tapferer Kampf gegen deine Krankheit uns als Beispiel dienen für den Kampf um ein lebenswerteres und liebevolleres Leben auf der Erde. • Mögen deine Gedanken und Vorstellungen zu einer gerechteren Gesellschaft, zu Respekt für Natur, Pflanzen und Tiere als Saat in den Herzen der Menschen aufgehen. • Möge deine Liebe für das Meer und vor allem für die Wale diese vor den Interessen gieriger Menschen schützen. Herzlichen Dank für die Anteilnahme und die vielen tröstenden Worte. Die Trauerfamilie

Die Trauerfamilie

Zum 2. Jahrestag in lieber Erinnerung Und immer sind da Spuren deines Wirkens, deines Lebens, deiner Gedanken, deines Humors, deines Scharfsinns. Sie werden uns an dich erinnern mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Gertraud Rainer „Trudi“

In Liebe gedenken wir deiner am 30. Mai um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Niemand stirbt wirklich, solange er in den Herzen der anderen weiterlebt.

Johann Mair

Valentin Nagele Mit großer Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Pfingstmontag, den 24. Mai um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt man einen geliebten Menschen verliert, es ist immer zu früh. Tröstend ist die Erfahrung, wie viel Liebe, Freundschaft und Wertschätzung unserem Vater entgegengebracht wurden.

In Liebe deine Familie

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Deine Familie

8. Jahrestag

Leachngoaßa Hansl Träger der Verdienstmedaille des Landes Tirol * 22. Juli 1929 † 19. März 2021

Wir danken für die vielen Zeichen der Anteilnahme, des Trostes und der Verbundenheit.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Dankeschön.

Es vergehen Tage, es vergehen Monate, und auf einmal sind es 8 Jahre, dass du nicht mehr bei uns bist. Du bleibst aber stets mitten unter uns, denn du hast einen festen Platz in unseren Herzen.

Danke allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten. Deine Familie


10. Jahrestag Überall sind Spuren Deines Lebens, Gedanken, Bilder, Augenblicke, Gefühle. Sie werden uns immer an Dich erinnern, Du bist immer in unserem Herzen.

Anton Kotter In liebevoller Erinnerung denken wir besonders an dich am Freitag, den 28. Mai bei der Abendmesse in Gasteig. Auch wenn die Jahre wie im Wind verwehen, unsere Gedanken an dich niemals vergehen. Wir vermissen dich.

In Liebe deine Geschwister mit Familien

9. Jahrestag

Walter Mayr

7. Jahrestag

„Bircherwirt“ in Maria Trens

Oskar Seehauser Wir erinnern uns ganz besonders an dich am Sonntag, den 30. Mai um 9.00 Uhr bei der hl. Messe in Mauls. Allen, die daran teilnehmen, danken wir von Herzen.

Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand.

Wir gedenken Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Pfingstmontag, den 24. Mai um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens. Unser Dank gilt allen, die mit uns beten und sich in lieber Erinnerung mit Dir verbunden fühlen!

Lieber Vati, viel zu früh bist Du vorausgegangen. Jetzt ist auch Mutti bei Dir und irgendwann werden wir alle wieder an einem Ort vereint sein. In tiefer Liebe und Dankbarkeit Deine Töchter mit Familien

Deine Familie

Zum 10. Jahrestag in lieber Erinnnerung

Ernst Weissteiner Rolser-Ernst

9° anniversario 9. Jahrestag

Piero Rossi

* 08.06.1934 † 25.04.2012

Ein Vater liebt – ohne viel Worte. Ein Vater hilft – ohne viel Worte. Ein Vater versteht – ohne viel Worte. Ein Vater geht – ohne viel Worte – und hinterlässt eine Leere, die in Worten keiner auszudrücken mag. Deine Familie

Per sempre nei nostri cuori. Für immer in unseren Herzen. Die Familie La famiglia

DANKE

GRAZIE

Auf diesem Wege sagen wir allen Danke, die uns in den Tagen der Trauer nahegestanden sind, für die tröstenden Worte, für alle Zeichen der Liebe und Hilfsbereitschaft.

Vogliamo esprimere la nostra più sincera gratitudine a tutti coloro che, in questi giorni di lutto, ci sono stati vicini, ci hanno donato parole di conforto, mostrato amore e aiuto.

Die Trauerfamilie

Ilda Rossi nata/geb. Ughetti

La famiglia

* 10.01.1945 † 26.03.2021 Erker 05/21

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Jahrestage

Wahre Heldinnen und Helden Im Frühjahr vor einem Jahr befestigten Dorfbewohner und Angehörige unserer Heimbewohner Transparente an der Hausfassade, auf denen sie Worte des Dankes und der Wertschätzung für die Arbeit des Personals unseres Seniorenwohnheimes festgehalten hatten. Wie in vielen anderen Einrichtungen dieser Art wurden Pflegepersonal und Ärzte als Helden bezeichnet. Es ist wahr, dass Krankenschwestern, Pfleger, Ärzte, Wissenschaftler und Verantwortliche in diesem besonderen Jahr unter erschwerten Umständen Großartiges geleistet und ihre Kräfte verzehrt haben für kranke, alte und bedürftige Menschen. Unermüdlich haben sie sich bemüht, die Auswirkungen dieser Pandemie in den Griff zu bekommen. Wahr ist auch, dass es Helden und Heldinnen in vielen anderen Lebensbereichen gibt. Da denke ich an die Menschen, die unserer Einrichtung anvertraut sind, die wir begleiten auf einem für sie sehr bedeutsamen und letzten Lebensabschnitt. Die Zeit der Pandemie hat ihnen vieles abverlangt durch Einschränkungen und Maßnahmen, durch Isolation und die damit zusammenhängenden Folgen. Die Heimbewohner mussten Verluste hinnehmen, wobei die Lebensinhalte bei den meisten ohnehin schon auf das Wesentliche reduziert sind und der Lebensalltag bestimmt ist von Krankheit und Gebrechen. Die Erzählungen aus ihrem oft entbehrungs- und arbeitsreichen Leben, ihre Schicksale lassen einen stumm werden. Und trotzdem ist da eine große Dankbarkeit, besitzen diese Menschen doch die Fähigkeit, loszulassen und Gegebenes anzunehmen. „I bin zufrieden!“, sagen die meisten. Sie haben sich ihren Humor bewahrt, können von Herzen lachen und sich freuen über kleine alltägliche Dinge, über ein freundliches Wort, über ein bisschen Zeit und die geschenkte Aufmerksamkeit. Betagte, kranke und sterbende Menschen sind unsere Lehrmeister. Von ihnen können wir lernen, uns mit den Herausforderungen des Alterns auseinanderzusetzen, mit der eigenen Endlichkeit und dem Abschiednehmen. Sie leben uns vor, wie tragend es sein kann, tief verwurzelt zu sein im Glauben und im Vertrauen in Gott. In ihrer Bedürftigkeit lehren sie uns, uns darin zu üben, da zu sein für die Schwächsten und Lebenssinn darin zu finden. Das Leben ist nichts für Feiglinge. Es fordert uns stets heraus, Ja zu sagen zum Geschenk des Lebens, Ja zum Gegebenen, Ja zu den oft unbegreiflichen Wegen Gottes – Maria, die Mutter Jesu ist uns dabei ein leuchtendes Vorbild, nicht nur im Marienmonat Mai.

Christine Gschnitzer Polig, beauftragt mit der Aufgabe der Heimseelsorge im Altenheim Schloss Moos

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Erker 05/21 04/21

Wenn du traurig bist, dann schau in dein Herz und du wirst erkennen, dass du weinst um das, was dir Freude bereitete. Khalil Gibran

1. Jahrestag

Hermann Gschnitzer

Deine Schritte sind verstummt, doch die Spuren deines Lebens bleiben.

* 08.08.1933 † 19.05.2020 In liebevoller Erinnerung denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Pfingstmontag, den 24. Mai um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. In Liebe deine Familie

JosefSepp Holzer * 16. Oktober 1927 † 18. März 2021

Danke!

Der Tod kann auch freundlich kommen, zu Menschen, die alt sind, deren Hand nicht mehr festhalten will, deren Augen müde wurden, deren Stimme nur noch sagt: „Es ist genug, das Leben war schön!”

Ein herzliches Vergelt‘s Gott allen, die mit uns von unserem lieben Sepp Abschied genommen haben und auf so liebevolle Weise ihre Anteilnahme zum Ausdruck gebracht haben. Die Trauerfamilie


Gemeinden

Geburten Brenner: Leon Kinzner (05.03.2021, Brixen). Freienfeld: Celina Grassl (05.03.2021, Brixen). Alex Rives (10.03.2021, Brixen). Celine Carbone (16.03.2021, Brixen). Anna Seehauser (24.03.2021, Brixen). Pfitsch: Kilian Hofer (24.03.2021, Innsbruck), Nico Unterhuber (28.03.2021, Brixen). Ratschings: Matthias Schwazer (06.03.2021, Brixen). Sterzing: Anna Lena Frick (20.03.2021, Brixen). Ema Gashi (22.03.2021, Brixen). Jason Renato Chiriacó (23.03.2021, Brixen). Raoul Vitti (28.03.2021, Bruneck). Laura Marie Riolo (28.03.2021, Brixen). Todesfälle Brenner: Hermann Keim, 94 (16.03.2021, Sterzing). Maria Lanthaler, 87 (20.03.2021, Sterzing). Franzensfeste: Paolo Tosini, 41 (24.03.2021, Kiefersfelden, D). Pfitsch: Aloisia Mair, 84 (19.03.2021, Pfitsch). Markus Gostner, 44 (27.03.2021, Pfitsch). Rudolf Lungkofler, 69 (30.03.2021, Pfitsch). Ratschings: Cäcilia Obex, 91 (09.03.2021, Ratschings). Irma Markart, 92 (10.03.2021, Ratschings). Sterzing: Luigia Marchi, 90 (01.03.2021, Sterzing). Carlo Tesone, 85 (03.03.2021, Sterzing). Franz Schölzhorn, 85 (04.03.2021, Sterzing). Antonia Plattner, 87 (07.03.2021, Brixen). Priska Girtler, 75 (07.03.2021, Sterzing). Marianna Mayr, 70 (16.03.2021, Sterzing). Josef Holzer, 93 (18.03.2021, Sterzing). Ilda Ughetti, 76 (26.03.2021, Brixen). Francesco Fontes, 74 (30.03.2021, Brixen). Eheschließungen Brenner: Barbara Mair und Simon Sparber (12.03.2021, Gossensaß). Theresia Kirchler und Andreas Hirber (26.03.2021, Gossensaß). Freienfeld: Nadine Fleckinger und Martin Wieser (02.03.2021, Freienfeld). Pfitsch: Katrin Aukenthaler und Markus Gostner (26.03.2021, Pfitsch). Ratschings: Maria Wieland und Armin Strickner (27.03.2021, Ratschings). Baukonzessionen/Baugenehmigungen Brenner: Leonhard und Michael Teissl, Gossensaß, Strange 21: Energetische Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.266, K.G. Gossensaß. Stefano Carabotti, Brennerpass:

Impressum

Änderung der Zweckbestimmung von Geschäft in Wohnung, Bp.28/4, K.G. Brenner. Paul und Simon Sparber, Giggelberg 3: Ausbau des Wohntrakts sowie Errichtung eines lw. Zubaus beim „Elendweber“, Bp.112, K.G. Brenner. Rete Ferroviaria Italiana Spa: Anpassung an die aktuellen Feuerwehrvorschriften des örtlichen Stromerzeugungskonzerns am Bahnhof Gossensaß, an der Einfahrt des Eisenbahntunnels in Pflersch, an der Einfahrt des Eisenbahntunnels Brennerbad und im Gebäude nördlich des Bahnhofs Brenner, Bp.89/2, K.G. Gossensaß, Bp.511, K.G. Pflersch, Bp.271 und 239, K.G. Brenner. Freienfeld: Joachim Leitner, Egg 25: Errichtung einer lw. Garage beim „Santerhof“, Gp.1944, K.G. Stilfes. Walcher Fritz & Co. OHG, Handwerkerzone Trens 2: Ausbau des Dachgeschosses, Bp.401, K.G. Trens. Auto-Plose Sadobre GmbH, Gewerbezone Reifenstein 9: Abänderung eines Kraftstoffverteilers durch die Ergänzung eines zweiten Tanks für flüssiges Methangas LNG, Bp.446, K.G. Stilfes. Thaddäus Mader, Trens: Abbruch und Wiederaufbau des „Schusterhofes“, Bp.106, K.G. Trens. Pfitsch: Ho.Ma der Hofer Sonja & Co. KG, Wiesen, Thurnerweg 75: Erweiterung des bestehenden Gebäudes beim „Dorfladele“, Bp.596, K.G. Wiesen. Martin Frasnelli, Wiesen, Pfitscher Straße 42/B: Erweiterung des bestehenden Wohngebäudes, Bp.969, K.G. Wiesen. Ratschings: Achim und Hannes Gasteiger, Monika Maria Helfer, Gasteig, Mühlbachlweg 13: Bauliche Umgestaltung und Sanierung, Bp.15/2, K.G. Jaufental. Norbert Haller, Monika Prantner, Telfes: Anbau eines Flugdaches zur Heulagerung, Bp.210, K.G. Telfes. Florian und Richard Leitner, Mareit, Mühle 11/K: Energetische Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.409, K.G. Mareit. Karl Volgger, Ridnaun, Geraine: Errichtung von zwei neuen Wohneinheiten auf der bestehenden Garage, Bp.493, K.G. Ridnaun. Karl Mair, Gasteig, Handwerkerzone Ost: Errichtung eines neuen Betriebsgebäudes im Gewerbegebiet „Lagerer Brücke“, Bp.368/7, Gp.377/2, K.G. Jaufental. Sterzing: Barbara und Elisabeth Kofler, Gänsbacherstraße 14: Außerordentliche Instandhaltungsarbeiten im 1. Obergeschoss, Bp.222, K.G. Sterzing. Kondominium Domus, Johann-Kofler-Straße 14, 16 und 16/A: Energetische Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.542, K.G. Sterzing. Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.00 - 12.00 Uhr I 14.00 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WIPP-Media GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) mchiara76@gmail.com Sekretariat & Werbung: Susanne Strickner (su) susanne.strickner@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin, grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser, Paul Felizetti, Harald Kofler, Carmen Mair, Karl-Heinz Sparber, Stefan Troyer, Graziana Crestani (gc), Caterina Fantoni (cf), Bruno Maggio (bm), Dario Massimo (dm). Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 40 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

Erker Erker04/21 05/21

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Unterhaltung

W

Erkoku

T

E

E M N K E U E K T L N L E K M A M L E L U T M N W U M T

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Unbeständigkeit, Untreue).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

A

E

K

L

M

N

T

U

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Pfiffikus Pfiffikus sucht einen Saugbagger in einem Stausee. Wer den Namen des Sees kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 17. Mai. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Der große Schneemann mit dem roten Schal stand in der Hinteren Gasse in Oberwiesen zwischen der Pension Jägerhof und dem Kräutergarten Steirerhof. Das Foto hat uns dankenswerter Weise ein aufmerksamer Pfiffikus bereits am 27. Jänner 2021 eingesandt. Aufgrund seiner Größe (jeweils 2 m Höhe und Breite!) hätte er bis zum Erscheinen des Erker im April problemlos „überleben“ können, doch das Tauwetter im März hatte ihm bereits den Garaus gemacht. Dennoch haben einige Pfiffikusse sich erinnert, dass das Kunstwerk im Garten des Neubaues westlich der Kreuzung Freiplatzweg-Hintere Gasse stand.

Das Los bestimmte MICHAEL SEEHAUSER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats April. Der Gewinner erhält einen Gutschein für zwei Pizzas, zur Verfügung gestellt von

Wir gratulieren! 88

Erker 05/21

A U S S E R P F L E R S C H

• W I P P M E D I A G M B H

S A L E S • S • D D • E M •

• N B • I N T R O • O R • E

I D E E L L • O F • P A H L

• E R G O • A T E • A L O E

A R P I N U M • N D • D L N

• U L M • G A S S E G A U D

R N A • U H • A • S U • N •

• G T E M • A L T S T A D T

C • T I R O L E R A D L E R

C A E S I U M • A U R O R A

• R • A S T • A F • A • T E

D I S C S • P R O K U R E N

• E R K E R • T I E F S E E

Lösungswort: ABHOLZUNG

Der Gutschein kann in der Redaktion abgeholt werden.

• Z • E • A • A • L • E • D

Lösungswort: IMPFDOSEN

Auflösung des Vormonats

W


Auflösung in der nächsten Nummer

Lösungswort

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Gesundheit

Apotheken 01.05. – 07.05.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 08.05. – 14.05.: Stadtapotheke Tel. 765397 15.05. – 21.05.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 22.05. – 28.05.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 29.05. – 04.06.: Apotheke Paracelsus Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet. Praktische Ärzte 01.05. Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 02.05. Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 08.05. Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 09.05. Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 15.05. Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 16.05. Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 22.05. Dr. Valbona Kurtallari Tel. 324 0953522 23.05. Dr. Barbara Faltner Tel. 335 1050982 24.05. Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 29.05. Dr. Andrea Melega Tel. 327 0498097 30.05. Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauffolgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Zahnärzte: Notdienst Samstag und Feiertage dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187 Tierärzte 01./02.05.: 08./09.05.: 15./16.05.: 22./23.05.: 24.05.: 29./30.05.: 02.06.: 05./06.06.:

Vorbehaltlich weiterer Covid-19-Vorsorgemaßnahmen übernehmen wir keine Gewähr für die hier gelisteten Veranstaltungen. Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen im Wipptal finden Sie täglich auf www.dererker.it.

1.5. Taufnachmittag, Sterzing, Pfarrhaus, 14.30 – 16.00 Uhr. Anmeldung und Information: Anna Wild (kfb), Tel. 334 1171591. 5.5. Kunstinstallation „MutterNacht“, Sensibilisierungskampagne für von schwerer Krankheit betroffene Familien, Sterzing, Stadtplatz. 6.5. Online-Vortrag „Wozu Demokratie?“, Lisa Frei. Infos: Tel. 0472 723 769 oder bibliothek@sterzing.eu. Zugangsdaten zum Zoom-Meeting: https://us02web. zoom.us/j/81591797015?pwd=eExJUi9IbzVUWktHL3REOUlOc2RPUT09, Meeting-ID: 815 9179 7015, Kenncode: 462931.

Dr. Bruno Prota,Tel. 647439, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger,Tel. 388 8766666 Dr. Michaela Röck, Tel. 347 1375673 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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AUSBILDUNGS- & BERUFSBERATUNG MO, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E. SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER Tel. 347 4601005.

GEWALT IM ALTER: Tel. 800 001 800. SPRACHENCAFÈ Termine werden erst noch festgelegt. Tel. 333 8698659. ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGE- & BETREUUNGSANGEBOTE WIPPTAL MO bis DO, 9.00 – 11.00 Uhr, Tel. 0472 726060. ANMIC (VERTRETUNG DER ZIVILINVALIDEN) Sprechstunden bis auf Weiteres abgesagt.

8.5. Aktion „Sauberes Ratschings“.

Muttertagskonzert, Sterzing, Pfarrkirche, 19.00 Uhr. 10. bis 12.5. „TrauerRaum“, Sterzing, Heiliggeist-Kirche, 7.30 – 18.00 Uhr. Jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr stehen ehrenamtliche Mitarbeiter für ein Gespräch zur Verfügung. 12.5. Verbrauchermobil, Sterzing, platz, 9.30 – 11.30 Uhr.

VERBRAUCHERZENTRALE MO, 9.00 – 12.00 Uhr, Sterzing, Neustadt 21.

ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN Tel. 800 601 330.

9.5. Dr. Bruno Prota (Dr. Röck) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Röck) Dr. Michaela Röck (Dr. Prota) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Prota) Dr. Michaela Röck Dr. Bruno Prota (Dr. Röck) Dr. Stefan Niederfriniger Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Röck)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst am Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone.

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Veranstaltungen

Stadt-

14.5. Vortrag „Mit der Angst im Nacken“, Dr. Martin Fronthaler, Sterzing, Jugenddienst Wipptal, 19.30 Uhr. Der Vortrag ist kostenlos, Anmeldung: Tel. 0472 751152 oder bildung.wipptal@kvw.org.

BERATUNG SUCHTPRÄVENTION FÜR JUGENDLICHE & ELTERN Verein La Strada – der Weg, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. FAMILIENBERATUNGSDIENST Terminvereinbarung DI 15.00 – 16.00 Uhr,, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo.com. CARITAS TELEFONSEELSORGE: Tel. 0471 052052. SELBSTHILFEGRUPPE BEI DEPRESSION UND ANGSTSTÖRUNGEN 14-tägige Treffen, Brixen. Info und Anmeldung: Tel. 333 4686220. SELBSTHILFEGRUPPE DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE UND PFLEGENDE Sprechstunden bis auf Weiteres abgesagt. Telefonische Beratung, Fragen und Information unter der Rufnummer 347 5632303 oder 348 1545279. TRAUERCAFÈ Sterzing, Margarethenhaus, Termin: 4.5. (9.15 – 10.45 Uhr). SELBSTHILFEGRUPPE FÜR MENSCHEN MIT ABHÄNGIGKEITSERKRANKUNG ALKOHOL UND DEREN ANGEHÖRIGE Info: Tel. 371 3370093


Spargel-Eier-Röllchen mit Kräutersauce 16.5.

Wipptaler Radtag. 21.5. Vortrag „Heilkräuter“, Gottfried Hochgruber, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr. Anmeldung: Tel. 0472 751152 oder bildung. wipptal@kvw.org. 27. 5. Kreisgespräch über Nachhaltigkeit, Sterzing, Vigil-Raber-Saal, 19.00 Uhr. Anmeldung: info@future.bz.it oder in der Stadtbibliothek Sterzing (Tel. 0472 723760, bibliothek@sterzing.eu). 5.6. Taufnachmittag, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 14.30 – 16.00 Uhr. Anmeldung und Information: Anna Wild (kfb), Tel. 334 1171591.

SPRECHSTUNDE Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 28. Mai 2021 von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr. Voranmeldung notwendig unter Tel. 0471 946020.

MÄRKTE 7., 14. 21., 28.5. und 4.6.: Bauernmarkt, Sterzing. 4., 11., 18., 25.5. und 1.6.: Sterzlmarkt, Sterzing. 5., 20.5. und 5.6.: Krämermarkt, Brenner. 14.5.: Monatsmarkt, Sterzing. 23.5.: Flohmarkt, Sterzing. 4. und 5.6: Bücherflohmarkt, Sterzing, Rathausgasse. Am 4.6. von 14.00 bis 18.00 Uhr und am 5.6. von 10.00 bis 18.00 Uhr.

VEREINE & VERBÄNDE ElKi Aktuelle Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki. bz.it. Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw.org Jugendtreff Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr.

Zutaten: 500 g weißer Spargel, 2 EL Olivenöl, 5 Eiweiß, 5 Eigelb, 100 g Dinkelvollkornmehl, 1 Prise Salz, 1 kg Fleischtomaten, 150 g jungen, milden Bergkäse in Würfeln, 2 Bund gemischte, frische Kräuter (Rosmarin, Thymian, Majoran …), 100 ml Olivenöl, 40 g Pinienkerne, 3 EL geriebener Bergkäse, etwas Salz, 1 Knoblauchzehe. Zubereitung: Den weißen Spargel waschen, schälen und in kleine Würfel schneiden. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und den Spargel goldbraun anrösten und abkühlen lassen. Die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. Das Eigelb mit dem Dinkelvollkornmehl, dem gerösteten Spargel und etwas Salz vermengen und langsam das geschlagene Eiweiß unterheben. Den Teig auf einem Backpapier verteilen und im vorgeheizten Ofen bei 180 °C ca. 25 Minuten backen. Danach die Teigplatte vom Blech auf ein feuchtes Küchentuch stürzen und zusammenrollen. Die Fleischtomaten für kurze Zeit in heißes Wasser (kein kochendes Wasser!) legen, mit kaltem Wasser abschrecken, enthäuten, entkernen. Den Saft und die Kerne durch ein Sieb geben und für die Kräutersauce zurückbehalten. Das Fruchtfleisch inzwischen zu kleinen Würfeln schneiden. Die Teigplatte aufrollen und mit den Tomaten- und Bergkäsewürfeln belegen, eng zusammenrollen und wiederum auf dem Blech in den Backofen bei 180 °C 20 min. backen. In der Zwischenzeit die gemischten Kräuter waschen, trockentupfen und mit Olivenöl, Pinienkernen, geriebenem Bergkäse, Salz und einer Knoblauchzehe im Mixer pürieren. Den Tomatensaft beigeben. Die Eier-Spargel-Roulade in Scheiben schneiden und mit der Sauce servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Leute

Erker Ein Hoch auf eure 80 Jahr‘, wir wünschen euch alles Glück auf Erden. Und mögen es gesund und wunderbar noch viele schöne Jahre werden! Enkere Buabm mit Familien

90 wearn isch oanfoch schian, solong man nou konn wondern giahn. Awia zommsitzn und lochn und gimiatlich an Spitzer mochn. Von Herzen alles Gute wünscht dir deine Familie

Die Freiwillige Feuerwehr Wiesen gratuliert ihrem Kameraden

Rudolf Hofer

zum 65. Geburtstag und dankt ihm für seine nun endende aktive Dienstzeit.

Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

17.05.21 Erker 05/21

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VERSCHIEDENES

HOLZBÖDEN SCHLEIFEN Eigentlich hon i gemuent, dass es iatz wieder richtig lousgeaht. Es hot ghoaßn: wenn man an Poss hot, ober griene miaßet der sein, kannt man wieder ibroll hin und a wieder schier olls tien. Lei, wou soll i den Poss hertian? In der Gemeinde hobnse mier gsogg, es fahlatn nou di Fummilare. Und es brauchat holt a Schmartfon. Ziwos i iatz akkrat a nuie Schmorrnpfonne brauchn soll, hon i nit verstondn. Noar hon i‘s holt augebm. Weil ins Kino giehn will i iatz amol a nit; i bin woll mitn Fernsehprogramm nit olm zifriedn, ober i mueß holt sell schaugn, wos grod isch sischt konnsche jo oscholtn a. Und groaß ausgiehn essn tue i amol a nit, oder holt, tatt i woll gearn, wenn i mer‘s leischtn kannt. Und wegn Urlaub mochn oder sischt amol hienaus fohrn, af sell isch gor nit zi denkn. Deswegn kennen sie sich den Poss grod gholtn. Ober eppas onders tuat mi schun ruidn: dass i niemer recht mitn Radl fohrn konn. De Zeitn sein ba mier schier vorbei und mein olts Radl roschtit difoure nebm der Holzhitte asou longsum dahin. Wenn i’s grod nou awie dertretat, noar kannt i afn Radlweg, der schun isch, und af de Radlwege, de se iatz noar nou ausbaudn, asou gonz komott dahinradln. Und‘s Friehjohr genießn. Lei wos se af de Radlwege nou olls derzuebaudn welln? Obr wenn do noar olle Leit sou richtig afn Gschmock kemmin, noar fircht i, dass die Radlwege viel zi schmole sein. Und noar isch’s Vergnign vorbei und noar konn‘s mir a gleich sein, wenn i’s niemer derfohr.

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1921 Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

20.05.1921 Ergebnis der italienischen Kammerwahlen in Südtirol Alle vier Kandidaten des Deutschen Verbandes sind gewählt: Dr. Reut-Nikolussi. Dr. v. Walter, Exz. Graf Toggenburg und Dr. Karl Tinzl. Ueber 90 Prozent der abgegebenen Stimmen für den Deutschen Verband. - Das war in Wahrheit eine Volksabstimmung. Das Votum für die Kandidaten des Deutschen Verbundes ist ein überwältigendes. Bei der Wahlbeteiligung von 90 Prozent ist für die Behauptung, daß Südtirol ein gemischtsprachiges Land und zur Mehrheit von Italienern bewohnt sei, der Beweis aus der Hand geschlagen. Der Beweis hätte durch die Zahl der nicht abgegebenen Stimmen geliefert werden sollen. Eine eigene italienische Liste war nicht aufgestellt worden, um sagen zu können, die Stimmen, die nicht abgegeben wurden, sind eben die Italiener. Nun ist mit diesem Argument auch nichts mehr zu machen. Das Gesamtwahlergebnis in Südtirol: Wählerzahl 46.192 Abgegebene Stimmen 40.567 Deutscher Verband 36.574 Sozialdemokraten 3.993 Die Ergebnisse im Bezirk Brixen (das Wipptal betreffend):

mensetzen aus 382 Konstitutionellen, 121 Sozialisten, 8 Republikanern, 14 Kommunisten, 6 Slawen und 4 Deutschen. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 24.05.1921 Franzensfeste, 22. Mai

spruch nehmen mußte. – Am 21. Mai mittags trafen hier die ersten Telegramme aus Triest ein mit der Mitteilung, daß die Arbeit auf den Eisenbahnen wieder aufgenommen sei und der Streik hiermit sein Ende habe. Um 6 Uhr abends versammelten sich die streikenden Eisenbahner am hiesigen Bahnhofplatze. Das Franzensfester Streichquartett hielt ein improvisiertes Ständchen ab. Der Sängerverein gab einige Lieder zum besten. Einige Vertrauensmänner hiel-

An die Genossen Eisenbahner in Innsbruck! Mit dem heutigen Sonntag nehmen wir nach siegreichem Abschluß den Dienst auf der Eisenbahn wieder auf. 28 volle Tage hat das Eisenbahnpersonal der besetzten Gebiete heldenhaft um seine Existenz gekämpft. Unsere Genossen in Deutschösterreich sind heldenhaft tapfer an unserer Seite gestanden. Wir sehen, was internationale Organisationen der Arbeiter leisten können. Ich habe den angenehmen Auftrag erhalten, euch, Genossen, für eure bewiesene Treue unseren Streik der (dt. und ital.) Eisenbahner vom 24. April bis 21. Mai 1921 (Franzensfeste) wärmsten Dank auszudrücken und zwar nicht nur etwa von den deutschen Genossen allein, sondern ten eine Ansprache, worin der gute Erfolg des auch ganz besonders von den italieStreikes betont wurde. Die Aufbesserungen von DeutabgeWählerSozialmindestens 200 Lire monatlich sollen allen benischen Genossen. Bis weit nach Italien Ort gebene scher ungültig zahl demokraten Stimmen Verband haben die Eisenbahner die Kunde von willigt werden. Von Disziplinarstrafen wurde Brixen 984 838 691 143 4 eurer Solidarität erfahren und freudigst ganz abgesehen. Der Bau von neuen PersonalGossensaß 118 106 76 29 1 begrüßt. Wir werden im umgekehrten häusern in Franzensfeste ist in Vorschlag geJaufental 146 143 143 Falle gerne bereit sein, dasselbe zu tun bracht. Am 22. Mai um 6 Uhr früh wurde der Mareit 140 131 111 18 2 und euch gelegentlich ein dankbares Eisenbahndienst allerorts hier wieder aufgeMauls 101 101 91 10 Zeichen unserer Anerkennung übermitnommen. Südtiroler Landeszeitung Mittewald 247 242 143 99 teln. Nochmals unseren wärmsten Dank! Pfitsch 192 176 174 1 1 Im Auftrage des Sindicato Italiano, 31.05.1921 Sterzing 446 414 366 43 5 Sezione Franzensfeste: Berger. Plötzlicher Tod. Gossensaß Stilfes 162 157 154 2 1 Salzburger Wacht Trens 116 114 107 7 In Ast starb am 30. Mai, unweit der Haltestelle, Tschöfs 125 121 111 16 2 der Taglöhner Kassian Thaler plötzlich an Herz25.05.1921 Wiesen 188 170 141 24 2 Aus Franzensfeste wird uns berichtet schlag im Alter von 54 Jahren. Er war in der Brenner 83 67 42 25 Früh noch in Gossensaß beim Arzte Herrn Dr. Pflersch 157 146 134 12 Schädelbauer, der ihm dringend riet, langsam In Graßstein verletzte sich am 18. Mai Ratschings 146 132 132 zu gehen, da er einen großen Herzklappenfehder Holzarbeiter Karl Riß, indem er Ridnaun 164 132 96 36 beim Uebersteigen eines Baumstamler hatte. Thaler fuhr dann mit der Bahn nach Mauls hat die höchste Wahlbeteiligung mit 100 Ast und gleich nach dem Aussteigen ereilte ihn mes ausglitt und mit dem rechten Oberarm auf Prozent im Land, gefolgt von Naturns (99 Proeine große Baumsäge fiel. Er erlitt mehrere tiefe der Tod. Die Leiche wurde nach Innerpflersch zur Beerdigung überführt. Rißquetschwunden an der Innenseite des rechzent) Allgemeiner Tiroler Anzeiger Danach wird sich die Kammer in Rom zusamten Oberarmes, so daß er ärztliche Hilfe in AnErker 05/21

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