Dieser Kampf inspirierte Ng Mui bei der Erschaffung eines neuen Kampfstiles. falls sie sich ihm verweigerte. Sie selbst war zu schwach, um ihm ernstlich Widerstand zu bieten, und ihr Vater war inzwischen zu alt, um sie zu schützen. Von dem Tag an machten sich Vater und Tochter große Sorgen um die Zukunft. Zu dieser Zeit lebte aber die buddhistische Nonne Ng Mui im Weißen Kranich-Tempel am Tai Leun g-Berg und pflegte mehrere Male im Monat den Marktplatz des besagten Dorfes zu besuchen, um Notwendiges einzukaufen. Es traf sich, daß sie eine regelmäßige Kundin von Yim Lee wurde und sich oft mit den beiden unterhielt. Eines Tages erkannte sie am Verhalten und an den Blicken Wing Tsuns und ihres Vaters, daß diese von Sorgen gequält wurden. Auf ihre Fragen erzählten Vater und Tochter ihr alles. Ng Mui hatte einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und beschloß, Wing Tsun zu helfen, aber nicht, indem sie selbst den Bösewicht besiegte (was sie früher sicherlich getan hätte). Denn zum einen wollte sie ihre Tarnidentität nicht aufgeben und zum anderen wäre ein Kampf zwischen ihr, der berühmten Meisterin eines angesehenen Kung -Fu-Stils, und einem unbekannten Dorfs chläger ungleich und damit unfair und ruhmlos gewesen. Deshalb wollte sie Wing Tsuns Problem lösen, indem sie ihr die Kunst des Kämp -fens beibrachte. 34
Die Kampfkunst als solche war für Ng Mui nichts Fremdes, da ihr Vater ja früher Kung -Fu-Kämpfer gewes en war. Yim Wing Tsun selbst hatte allerdings vorher nie die Notwendig keit gesehen, ein Verteidigungssystem erlernen zu müs sen. Aber nun - unter der Anleitung der Meisterin Ng Mui -hatte sie ein Ziel vor Augen, so daß sie nach nur etwa drei Jahren Privatunterricht die ihr gezeigte Methode meister te. Dieser Stein weist darauf hin, daß Bodhidharma hier vor einer Mauer meditierte.