BRANCHE & NEWS
Wohin gehen die GastroTrends 2022? Trendreporte geben einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen und sollen eine Orientierung geben. Pierre Nierhaus sowie Karin Tischer veröffentlichten im ersten Quartal 2022 wieder ihre Sicht auf die Gastgewerbebranche. Eine Auswahl daraus von Yvonne Ludwig-Alfers In 15 Trendthemen gibt Berater und Trendexperte Pierre Nierhaus in seinem Report Entscheidern von F&B- Konzepten Inspiration und Anregung. Hierbei blickt er auf die gesamte Hospitality-Branche – nationalwie international, von der Gastronomie, Hotellerie, Touris mus über Bäckereien, Gemeinschaftsverpflegung bis hin zum Shopping. Aus unternehmerischer und konzeptioneller Sicht analysiert er lesenswert die wichtigsten Entwicklungen. Die Food-Trendforscherin Karin Tischer, Inhaberin des Kaarster Forschungs- und Entwicklungsinstituts food & more, greift dagegen im Branchen report Food Zoom, den sie im Auftrag der Internorga zum dritten Mal erstellte, vier Haupttrends auf, die schon heute und auch morgen für Gastronomie, Hotellerie, Bäckereien und Konditoreien relevant sind. So werden sich nach Nierhaus und Tischer bisherige Foodtrends und die gesundheitsorientierte Ernährung, besonders im Plant-based-Sektor, in 2022 fortsetzen und verstärken. Regionalität, Tierwohl sowie vegetarische und vegane Küche nehmen weiterhin die Hauptrollen ein. Bei allem bleibt die Lust auf Genuss im Fokus. Laut Internorga Food Zoom sind Gäste heute besser informiert und haben höhere Erwartungen an Geschmack und Qualität. Gewünscht werden neue geschmackliche Erlebniswelten, wie internationale Gerichte, die mit regionalen Zutaten zubereitet sind. Gefragt sind dabei laut Food Zoom heimische Hersteller, die sich auf aus dem Ausland bekannte Lebensmittel spezialisiert haben, beispielsweise Büffelmozzarella aus Brandenburg. Trends, die Nierhaus bestätigt. Er sieht einen weiteren bei traditionellen Gerichten: „Tradition ist ein Klassiker. Vermittelt Stabilität und Sicherheit in unruhigen Zeiten. Neu interpretiert, begeistern sich Gastronomen und Gäste für traditionelle, meist regionale Gerichte und Zutaten“, so Nierhaus.
Karin Tischer stellte
Roboter im Gastgewerbe
im Rahmen einer
Der immer mehr stärker werdenden Digitalisierung, auch angeschoben durch die Pandemie, räumen beide Experten ebenfalls einen hohen Stellenwert ein. Ob bei den boomenden Take-away und Delivery-Konzepten, Prozessoptimierungen in der Küche oder bei der Kompensierung des Personalmangels durch beispielsweise Tools für Gäste wie Order- oder Bezahl-Apps: In den nächsten Jahren wird niemand in der Branche mehr daran vorbeikommen. Selbst Roboter seien mittlerweile im Gastgewerbe angekommen. Sie bringen Entlastung, seien nach Nierhaus aber vorerst noch die Ausnahme. Klare Vorteile sieht der Trendexperte bei der Digitalisierung im Marketing: „Digitales Marketing ist die Chance für gleichberechtigtes Marketing und stärkt die eigene Position gegenüber den großen (Gastro-)Gruppen.“ Hier sieht er die Social Video App TikTok weit vorne. Auch Virtual & Augmented Reality lässt sich hier gewinnbringend einbauen. Diese nennt auch der Food Zoom als eine der Techniken, die die Gastro-Welt zu einer gänzlich anderen machen wird.
Pressekonferenz in Hamburg die vier Gastro-Haupttrends im Food Zoom 2022 vor. Bernd Aufder heide, Vorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Messe und Congress, informierte bei der Veranstaltung über die diesjährige Internorga
Megatrend: Nachhaltigkeit
Pierre Niehaus zeigt
Die immer sichtbarer werdenden Folgen des Klimawandels und die Pandemie haben Gäste und das Gastgewerbe umdenken lassen. Klimaneutral, weniger Müll und Plastik heißt die Devise, die Gäste erwarten und Res taurants sowie Hotels mit kreativen Lösungen etablieren müssen. Pfandbecher oder -schüsseln für Delivery und Take-away sowie Kleiderbügel, Servietten oder Bestecktaschen aus nachwachsenden Rohstoffen haben Trendpotenzial und sind teilweise ab 2023 gesetzlich gefordert.
in seinem Report 15 Trendthemen für das Gastgewerbe auf
www.internorga.com; www.food-and-more.de; www.nierhaus.com 1.2022
Fotos: Hamburg Messe und Congress/ Michael Zapf, Martin Joppen (Nierhaus); Patrick Zeitler (Michelin)
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