WIESBADENER 03/2021

Page 14

KULTUR

&

KREATVES

weg ist. Und dieses Unterbrochensein schien mir passend für unsere jetzige Situation. Daraus entstand dann auch ein zweiteiliger Werkzyklus.

Ausstellende KünstlerInnen:

Elke Bergerin, Peter Bernhard, Anna Bieler, Bernd Brach, Petra von Breitenbach, Frank Deubel, Thomas Duttenhoefer, Werner Eberle, Petra Ehrnsperger, Walter Gebert, Susan Geel, Arnold Gorski, Gabrielle Hattesen, Ingrid Heuser, Karin Hoerler, Sabine Hunecke, Iris Kaczmarczyk, Krista Kadel, Andreas Koridass, Roman Mikos, Gottfried Pott, Renate Reifert Ulla Reiss, Jochen Schnepf, Kai Wolf und Ute Wurtinger.

Gottfried Pott

W

ie gehen KünstlerInnen mit den Folgen der Pandemie um? 26 Antworten darauf zeigt die Wiesbadener Kunstarche in der Ausstellung „Corona Echo”, die am 19. November eröffnet wird. Der WIESBADENER sprach zu diesem Anlass mit dem Initiator und Wiesbadener Künstler Bernd Brach. Die Corona-Pandemie hat verheerende Folgen für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Für Künstlerin-

nen und Künstler ging und geht es um die Existenz. Wie haben Sie diese Zeit persönlich durchlebt? Ich habe mich während der Pandemie völlig zurückgezogen und im Wesentlichen nur zwischen Wohnung und Atelier bewegt. Sozialkontakte hatte ich in dieser Zeit kaum. Gleichzeitig beschäftigte ich mich mit dem Motiv des „Innehaltens”, ich schaute mir klassische Porträts an, Menschen mit dem Finger im Buch, was für mich ein Innehalten bedeutet. Der Porträtierte schaut den Maler an, das Buch ist geschlossen, und weiterlesen wird er, wenn der Besuch wieder

Hatten Sie in dieser Zeit Kontakt zu anderen Kulturschaffenden ? Während meiner Arbeit an diesem Zyklus fragte ich mich, was meine anderen Kolleginnen und Kollegen eigentlich machen. Hat die Pandemie Folgen für deren Kunstproduktion oder geht das einfach an denen vorbei? Ich sprach darüber auch mit Felicitas Reusch von der Kunstarche, deren 2. Vorsitzenden ich bin, und sie fand das ein spannendes Thema und bat mich, eine Ausstellung zu organisieren. So entstand „Corona Echo”. Wir haben dann die Mitglieder der Kunstarche angeschrieben und die Idee beim BBK kommuniziert. Und plötzlich gab es, zu meinem Erstaunen, zahlreiche Rückmeldungen. Mittlerweile sind es 26 KünstlerInnen, die daran teilnehmen. Dabei habe ich allen deutlich gemacht, dass es in der Ausstellung ausschließlich um künstlerische Reaktionen und Reflexionen zur Pandemie gehen soll, um die Thematisierung der jeweiligen Befindlichkeit. Sie haben die Werke bereits gesehen. Wie ist Ihr Eindruck, wie würden Sie die emotionale Stimmung der Arbeiten beschreiben? Nun es gibt zwar keine sagen wir revolutionäre Positionen, die alles in Frage stellen. Die Werke zeigen persönliche Betroffenheit, thema-

Corona-Echo

Interview mit Bernd Brach 14

WIESBADENER

III/2021


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