WIESBADENER - Ausgabe IV/2021

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KULTUR

&

KREATIVES

Stimmgewaltig: EVOU alias Doro Idahor

J

ung und trotzdem schon einen Schritt weiter: EVOU hat ihre erste Single „Anxious Bitch” veröffentlicht. Wiesbaden ist wahrlich nicht dafür bekannt, große Musiker hervorgebracht zu haben. Geladen ja, häufig und gerne sogar, von Brahms bin Wanda sozusagen. Aber geboren oder ansässig in der Landeshauptstadt, die so viel Wert auf ihre Kultur liegt? Paul Kuhn fällt einem

war. Und natürlich Epidermis und ihr Sophisticated Rock, einer Form des Progressiv Rock, über die im WIESBADENER schon ausführlich berichtet wurde. Danach wird die Liste aber schon merklich dünner. Eine junge Musikerin ist womöglich gerade dabei, das zu ändern. EVOU nennt sich die 22jährige Singer-Songwriterin, die bürgerlich Doro Idahor heißt und aus Marburg stammt.

Keine Angst vor der Angst da ein, Jahrgang 1928 und mittlerweile verstorben, der die Welt mit unverzichtbaren Hits wie „Der Mann am Klavier" und „Es gibt kein Bier auf Hawaii" bereichert hat. Die Ska-Punk-Band Frau Doktor, die um die Jahrtausendwende unter Genrefans relativ bekannt 24

In ihre Wahlheimat Wiesbaden hat sie das Studium gezogen. Musik begleitet die stimmgewaltige Sängerin ihr gesamtes Leben, schon mit 13 sammelt sie ihre ersten Bühnenerfahrungen. 2016 gewinnt sie schließlich den Titel „Stimme der Region", ein erstes Ausrufezeichen

und womöglich auch eine Initialzündung. In den Jahren danach mach sich Idahor als Frontfrau der Band Phimus einen Namen. Die Gruppe, die eine Mischung aus Rock, Pop und, nicht zuletzt dank ihrer Sängerin, Soul präsentiert, veröffentlicht zwei Alben samt einiger kleinen Hits wie „Old Tree" und „Tumbler". Gesungen wird bereits auf Englisch. Mit in der Band: Gitarrist David Crist, mit dem sie später EVOU gründet. Der Name des Duos, den Idahor allerdings auch alleine benutzt, stammt aus dem Nigerianischen und bedeutet „Morgentau". Die Poplegende Cassandra Steen hat EVOU für das HR-Format „Bühnefrei" aus weit über tausend Kandidaten ausgewählt, das Konzert ist nach wie vor in der ARD-Mediathek zu finden. Kurz danach erscheint ein Video zu dem Song „Lass ma", in dem Idahor eindrucksvoll beweist, dass sie auch auf Deutsch singen kann. David Christ ist da noch am Bass zu sehen – in Zukunft überlässt er wohl die Bühne häufiger seiner Sängerin und arbeitet als Produzent an EVOU. Schneller Rock ist hier schon kaum mehr raus WIESBADENER

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