WIESBADENER - Ausgabe IV/2021

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KULTUR

William Wegman, letter a, aus der Serie „letters numbers punctuation“, 1993, courtesy the artists, DZ Bank, Kunstsammlung Frankfurt

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in wichtiger Teil unseres Lebens sind Tiere. Sie sind unsere ältesten Begleiter, unsere Ernährer, aber auch Spielgefährten. Aufkommende Tendenzen wie die Diskussion über eine weniger anthropozentrische ausgerichtete Welt führen dazu, dass auch in der Bildenden Kunst neue Wege zum Tier gesucht werden. Tiere werden von zeitgenössischen Künstler:inn:en als ästhetische WSesen begriffen, ernst genommen und neu gedacht. Die Hinterfragung der absoluten Trennung von Mensch und Tier könnte neue Perspektiven der Koexistenz der Arten aufzeigen. Das Führungsangebot der Ausstellung richtet sich deshalb nicht nur an Menschen, sondern auch an Hunde mit ihren Besitzern. Die Ausstellung „Kunst für Tiere. Ein Perspektivwechsel für Menschen” stellt Künstlerinnen und Künstler vor, die sich mit ihren Arbeiten dem Tier zuwenden, um sich näher mit den Beziehungen zwischen Mensch und Tier zu beschäftigen oder um einfach ihre Tierliebe auszudrücken. Das Duo Krõõt Juurak (*1981) und Alex Bailey (*1987) beispielsweise schafft mit seinen Performances for Pets wortwörtlich Kunst für Tiere. Das Künstlerpaar performt nicht für ein menschliches, sondern tierisches Publikum. WIESBADENER

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KREATIVES

Bjoern Braun, ohne Titel, Zebrafinken-Nest, 2013

Kunst für Tiere Ein Perspektivwechsel für Menschen Die Auseinandersetzung mit dem Mensch-Tier-Verhältnis ist in der zeitgenössischen Kunst vielfältig und unterschiedlich. Künstlerinnen wie Sanna Kannisto (*1974) und Gabriele Muschel (*1941) werden zu visuellen Forscherinnen, die Tiere in entlegenen Gebieten aufspüren. Resultate sind neue Bildräume und Bildfindungen. Schafft Kannisto im Regenwald einzigartige Bühnengebilde für ihre Tierminiaturen, wandelt Muschel ihre Fotografien von Affen im heimischen Atelier zu Porträtzeichnungen voller Individualität. Jedes Porträt unterscheidet sich von dem anderen und zeigt Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Gesichtszügen und Merkmalen. Das ambivalente Verhältnis von Mensch und Tier spielt bereits in frühen Arbeiten von Rosemarie Trockel (*1952) eine besondere Rolle. »Jedes Tier ist eine Künstlerin«, lautet 1993 ihre Botschaft. Auch wenn sie damit dem berühmten Ausspruch »Jeder Mensch ist ein Künstler« von Joseph Beuys entgegentrat, ist eine Wertschätzung des Tieres impliziert. Im gleichnamigen Künstlerbuch veröffentlichte Trockel Porträts ihres

Hundes mit einer liebevollen Widmung. Die Ausstellung Kunst für Tiere. Ein Perspektivwechsel für Menschen wurde vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Gleichzeitig ist sie Teil der Kooperation ARTENTREFFEN entlang der S-Bahnlinie 8 mit dem Deutschen Ledermuseum in Offenbach am Main und dem Nassauischen Kunstverein Wiesbaden. ARTENTREFFEN wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Kunst für Tiere Bis 6. Februar 2022 Opelvillen Ludwig-Dörfler-Allee 9 65428 Rüsselsheim www.opelvillen.de

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