PZ12_16.06.2022

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POLITIK & VERWALTUNG

PUSTERTAL IST „MITMACH-REGIONE“

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft Menschen dafür zu begeistern, sich für eine ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Region und Welt einzusetzen, Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit der eigenen Region übernehmen zu wollen, an lokalen Ideen und Projekten zu arbeiten beziehungsweise diesen mehr Sichtbarkeit zu verleihen und damit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen Schritt für Schritt näher zu kommen, das ist das erklärte gemeinsame Ziel der sogenannten 100 MitmachRegionen, ein im ganzen deutschsprachigen Raum gefördertes Projekt, bei dem nachhaltige Lösungen vor Ort erarbeitet und umgesetzt werden sollen. Mit im Boot ist auch das Pustertal, das unter dem Namen „Mitmach-Regione Pustertal“ mit 99 anderen Teams in Deutschland, Österreich und der Schweiz künftig auf mehr Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung setzt, um „den Wohlstand neu zu denken“… Seit 2017 gibt es das Projekt mittlerweile. Nach den ersten sogenannten Mitmach-Konferenzen in Lindau, Ravensburg, Leipzig und im Chiemgau haben vier Organisationen und Stiftungen - die Schweisfurth Stiftung, der gemeinnützige Verein wirundjetzt e.V., die Be the Change-Stiftung und der gemeinnützige Verein Pioneers of Change - an der Verbreitung des Formates gearbeitet, mit dem Ergebnis, dass die entsprechende Plattform www.mitmach-region.org aktuell über 100 Mitmach-Regionen im deutschsprachigen Raum durch einen Begleitprozess bei der Umsetzung ihrer Vorhaben unterstützt. Die Organisator*innen der Mitmach-Regione für den Bezirk Pustertal haben sich dieser Bewegung angeschlossen und bringen das Format nun erstmals nach Südtirol.

DER STARTSCHUSS: DIE MITMACH-CONFERENZ(A)

Als wichtiger Eckpfeiler und erster großer Schritt des Projektes findet dementsprechend auch hierzulande eine Mitmach-Conferenza statt, und zwar am 18. Juni von 14:30 bis 18:30 Uhr im Kulturbahnhof EST in Bruneck. Zur Teilnahme aufgerufen sind alle Menschen, die sich für einen ökologischen und sozialen Wandel im Bezirk Pustertal interessieren und gewillt sind, miteinander an 14

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konkreten Lösungen für eine nachhaltige Zukunft vor Ort zu arbeiten. Ziel der Konferenz ist es, das Netzwerk der regional Aktiven zu stärken und sich gemeinsam auf den Weg zu machen, damit vielfältige neue Initiativen entstehen und bestehende Bestrebungen sichtbarer und wirksamer werden. Den Rahmen bilden dabei die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, wobei das Projekt „100 Mitmach-Regionen“ den Fokus auf die vier folgenden Handlungsfelder legt: Landwirtschaft und Ernährung, Energie und Verkehr, sozialer Zusammenhalt sowie Wirtschaft und Finanzen. Erwartet werden an die 50 bis 60 Teilnehmer*innen, so die Schätzung der Organisator*innen, die nach der Methodik des World Cafè mit Vertreter*innen der Initiativen und Moderator*innen an Thementischen arbeiten und gemeinsam Ideen und Projekten zur nachhaltigen Entwicklung im Pustertal voranbringen sollen. Und die Themen der sieben bisher eingereichten Thementische sind durchaus spannend und buntgefächert, von Treffpunkt Naturraum, Feminismus für alle / Femminismo per tutt* über Ernährung 2.0 und zukunftsfähige Landwirtschaft bis hin zu Bürgergenossenschaften und Energiegemeinschaften, ökologisches nachhaltiges Bauen und Pustertaler Kulturartenvielfalt.

REGELMÄSSIGE MITMACH-STAMMTISCHE

Die Ergebnisse der Mitmach-Conferenza werden am Ende gesammelt und veröffentlicht. In regelmäßigen zeitlichen Abständen soll dann im Rahmen von Mitmach-Stammtischen der Erfolg der Initiativen gemessen beziehungsweise darüber berichtet werden. Entstehen soll nämlich ein kontinuierlicher Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligungsprozess, so der einhellige Wunsch des Teams der Mitmach-Regione Pustertal. Die PZ hat bei Christian Trebo, dem Initiator der Mitmach-Regione Pustertal, nachgefragt: PZ: Mitmach-Regione Pustertal – kurz erklärt, was können wir uns darunter vorstellen? Christian Trebo: Wir haben uns a priori schon für einen zweisprachigen Namen entschieden, im Unterschied also zur Mitmach-Region oder zur Mitmach-Konferenz,

Christian Trebo leitet das vielsagende Projekt.

um auch die sprachliche Besonderheit unseres Bezirks zum Ausdruck zu bringen. Die Mitmach-Regione bietet mit ihren Aktivitäten und Veranstaltungen ein mittlerweile erprobtes, kreatives Format, dem die Frage zugrunde liegt, wie lokale Netzwerke entwickelt, gestärkt und sichtbar gemacht werden und dadurch Impulse für gelebte Nachhaltigkeit, in unserem Fall für den Bezirk Pustertal, gesetzt werden können. Wie ist die Initiative zu diesem Projekt entstanden? Die Initiativgruppe, also das Kernteam, besteht aus Vertreter*innen des Vereins Certl Grup Atif aus St. Vigil in Enneberg, dem Regional Management LAG Pustertal und der ARCI Diverkstatt. Ich selbst bin bereits im „100 Mitmach-Regionen“-Team und sitze bei der Be the Change Stiftung im Kuratorium. Insofern war die Idee, das Projekt auch in meiner Heimat umzusetzen, irgendwie naheliegend und verlockend. Im Grunde feile ich zusammen mit meinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern nun schon seit zwei Jahren am Projekt. Seit vergangenen November haben diesbezüglich bisher vier Mitmach- Stammtische stattgefunden mit unterschiedlichen Organisationen und Institutionen sowie Privatpersonen aus den Bereichen Umwelt, Natur und Landwirtschaft, Bildung und Soziales, Tourismus und Wirtschaft und Regionalentwicklung.


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