SO LÄUFT’S
L e a d i ng i n a n e w f t u r e
Chris Wang will es wissen. Mit seiner Jackenmarke Duno möchte er nach Asien und Europa auch die USA erobern.
DUNO
„AUFGESCHLOSSENHEIT UND FLEXIBILITÄT“ Chris Wang, CEO von Duno, ist erst 33 Jahre alt und seit 2014 am Steuer der Jackenmarke aus der Toskana. 2021 verbuchte Duno fünf Prozent mehr Umsatz als 2019. Wie führt man als junger Unternehmer ein Modelabel durch gute und schlechte Zeiten? Ein Gespräch über Disziplin, Familie und Teamwork. Interview: Janaina Engelmann-Brothánek. Fotos: Duno
C
hris, wie war es die letzten zwei Jahre, Geschäftsführer zu sein? Es war hart, keine Frage. Es hat uns viel Geduld und Hartnäckigkeit abverlangt. Ich erinnere wie heute, als damals die Ansage zum ersten Totallockdown kam. Als die Unternehmen wieder zu arbeiten anfangen durften, haben wir uns sofort mit dem Team zusammengetan. Auf Abstand und mit Masken, aber wir waren alle bereit, da wieder anzufangen, wo wir zwei Monate zuvor aufgehört hatten. Wir wussten, dass Service am Kunden und die Qualität der Produkte in diesem Moment ausschlaggebend sein würden, und haben daran hart gearbeitet.
Ist das heutzutage das Geheimnis des Erfolges einer Marke: Produkt und Service? Ist das so einfach? Ja, das sind unsere Säulen. Unser Produkt ist eine Mischung aus italienischem Design, langjährigem Knowhow im Oberbekleidungssegment, höchster Qualität der Materialien und eine sehr gut funktionierende Produktion in meinem Heimatland China. Zudem haben wir unseren Service optimiert. Bei uns stehen Kunden an erster Stelle und wir haben auch in den schwersten Zeiten versucht, ihnen entgegenzukommen und die Partnerschaften zu stärken – das hat sich gelohnt. Auf welche Werte baust du als Next Generation Leader? Sind es Familienwerte, Herkunft oder ganz andere? Meine Familie steht voll und ganz hinter mir – eigentlich gleich neben mir. Sie war immer für mich da und als ich 2014 dann den Sprung vom Hersteller zur eigenen Marke gemacht habe, waren sie die größten Unterstützer. Meine Eltern haben sehr viel Wert auf Bildung und Disziplin gelegt und dafür gesorgt, dass ich eine westliche Ausbildung genießen durfte und trotzdem meine Kultur nicht vergesse. Ich habe meine ganze Schullaufbahn in Europa und Amerika absolviert, war aber schon in ganz jungen Jahren jeden Sommer mindestens drei Monate in China, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern und die Kultur zu erleben. Ist das vielleicht dein besonderer Mehrwert: diese interkulturelle Vielfalt? Darüber habe ich nie wirklich nachgedacht. Aber ja, ich denke schon, dass ein multikultureller Background Aufgeschlossenheit und Flexibilität mit sich bringt. Man ist gewohnt, Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu beobachten, und hat vielleicht ein schnelleres Auge, ein besseres Gespür und immer ein offenes Ohr. Und natürlich hilft die Mehrsprachigkeit bei einer reibungslosen Kommunikation – auf allen Ebenen, mit den Mitarbeitern, wie mit den Kunden. Was ist der Traum eines jungen Leaders? Einen haben wir soeben verwirklicht: einen eigenen Duno-Store in Osaka. Ich denke der nächste Schritt sind die USA. Das ist dann doch der Traum von allen, oder? style in progress
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