ERKER 06 2021

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Erker Jahrgang 33 - Juni 2021

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Neuer Schwerpunkt am Krankenhaus Sterzing POLITIK

MUSIK

SPORT

Wohin mit dem Bezirksaltenheim?

Unantastbar im Gespräch

Notsituationen am Berg



Nächster Redaktionsschluss:

17.06.21

Inhalt Politik Wipptal: Leere Kassen nach Corona?..............................................10 Diskussion: Das neue Bezirksaltenheim............................................12 Sterzing: 1,2 Millionen Euro für Investitionen..................................20

28 Neuer Schwerpunkt

am Krankenhaus Sterzing

Mit Dr. Hartmut Steinle ist es dem Südtiroler Sanitätsbetrieb gelungen, einen Spezialisten für Gastroenterologie, Hepatologie und Pankreaserkrankungen nach Sterzing zu holen. Seit rund einem halben Jahr leitet Dr. Steinle nun die Medizin-Abteilung am Wipptaler Krankenhaus und spricht im Erker u. a. über sein Ziel, Sterzing zum Zentrum für endoskopische Untersuchungen und Therapie zu machen.

Wirtschaft Sterzing: Jahresversammlung des Milchhofes .................................34 Biogasanlage: Größtes Dekarbonisierungsprojekt Südtirols?...........36 Tourismus: Gästeloser Winter..........................................................38 Gesellschaft Titelgeschichte: Dr. Hartmut Steindle im Interview..........................28 Feuerwehren: Schwieriges Jahr........................................................40 Umwelt: Müllsammelaktionen im Wipptal.......................................44 Kultur Geschichte: Die „sterbenden Läuf der Pestilenz“ (Teil 2).................48 Lueg: Vernachlässigter Denkmalschutz............................................51 Musik: Unantastbar im Gespräch mit dem Erker..............................54 Pagine italiane Vipiteno: Consiglio Comunale...........................................................62 Val di Vizze: piano delle zone di pericolo ..........................................65 Il CAI Brennero compie 40 anni.........................................................66 Calcio: Campionati Europei...............................................................69

© Martin Schaller

Sport Interview: Notsituationen am Berg...................................................70 Stocksport: Italienmeisterschaft in Wiesen.......................................76 Jubiläum: 25 Jahre Golfclub Sterzing...............................................80

© Mike Heider

12 Das neue Bezirksaltenheim

54 Vorfreude

70 Am Berg

Erker-Extra Sport & Freizeit.............................................................................. 70 Auto & Bike................................................................................... 84 Rubriken Leserbriefe....................................................................................... 4 Laut §............................................................................................ 34 Aus der Seelsorgeeinheit................................................................ 43 Tourentipp des Monats.................................................................. 76 Jahrestage..................................................................................... 88 Unterhaltung................................................................................. 92 Veranstaltungen............................................................................. 94 Leute ............................................................................................. 96 Rezept........................................................................................... 96 Kleinanzeiger................................................................................. 98 Sumserin...................................................................................... 100 Gemeinden.................................................................................. 102 Impressum................................................................................... 102 Vor 100 Jahren............................................................................ 103 Erker 06/21

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Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser, bereits seit Längerem wird nun über das Für und Wider der zur Wahl stehenden Standorte des Bezirksaltenheimes diskutiert. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen beide Projekte sowie die verschiedenen Positionen und Meinungen der politischen Vertreter, Gruppierungen und Verbände ausführlich vor. Neues zu berichten gibt es auch über das Krankenhaus Sterzing: In der Titelgeschichte kommt Dr. Hartmut Steinle zu Wort, der seit rund einem halben Jahr die Medizin-Abteilung leitet. Mit ihm ist es dem Sanitätsbetrieb gelungen, einen ausgesprochenen Spezialisten für Gastroenterologie, Hepatologie und Pankreas-Erkrankungen nach Sterzing zu holen. Aber nicht nur in Fachkräfte wurde investiert, sondern im Rahmen einer außeretatmäßigen Sonderfinanzierung in Höhe von 480.000 Euro auch in moderne biomedizinische Apparaturen. Im landesweiten Krankenhaus-Verbund erhält Sterzing damit neben der Neuro-Reha einen weiteren Schwerpunkt, dessen Bedeutung und Leistungen, geht es nach Dr. Christine Zelger, Direktorin des Gesundheitsbezirks Brixen, nicht nur auf das Wipptal beschränkt bleiben sollen. Was die Zukunft betrifft, sei sie auf jeden Fall sehr positiv gestimmt, erklärte sie dem Erker gegenüber; dieses zusätzliche Leistungsangebot bedeute nämlich eine große Aufwertung für das Krankenhaus Sterzing, das zurecht eine Chance verdiene.

Casa di riposo Domenica 9 maggio sono finalmente andata a prendere la mia mamma, per la sua festa. Anche il venerdì precedente avevamo fatto un giretto, dopo sette mesi di divieto di uscita dalla casa di riposo, un’eternità. Il Covid ha lasciato un segno indelebile nella vita degli anziani: l’isolamento, la solitudine, la paura hanno contributo a rendere la loro esistenza ancora più difficile. Vorrei ringraziare le ragazze della casa di riposo di Mareta che si prodigano ogni giorno per colorare la vita degli ospiti con le loro attenzioni, i loro sorrisi e un’immensa pazienza. Da metà maggio dovranno anche fare a meno di quelle colleghe che hanno scelto di non vaccinarsi, pertanto il loro lavoro diventerà ancora più impegnativo. Incomprensibile e inaccettabile, sia per i pazienti, che per rispetto verso i colleghi. Intanto, dopo quasi un anno, non ho ancora visto una pietra di quella che doveva essere la nuova costruzione della casa di riposo, si litiga su dove erigere il nuovo edificio fra centro e periferia. Vorrei fare presente che

stiamo parlando di Vipiteno, un borgo di 7000 abitanti, che in lunghezza lo si percorre tutto in un’ora a piedi e in cinque minuti in macchina, e intanto fra una discussione e l’altra passano i mesi e per andar a trovare i nostri anziani dobbiamo percorrere venti km con tutte le condizioni meteorologiche, altro che periferia. Quando tempo fa chiesi come mai si fosse scelto di trasferire in fretta e furia gli ospiti della casa di riposo di Vipiteno al “Pulvererhof” di Mareta, in un anno di pandemia, con tutti i problemi di adattamento per gli anziani che sono sorti, mi fu risposto che era stato deciso per problemi di sicurezza, ma mi pare che anche nella nuova sede esistano delle criticità evidenti: non ci sono delle scale di emergenza, c’è un unico ascensore molto piccolo, gli ospiti non possono rimanere nelle loro stanze perchè non esiste un reparto, quindi vengono portati tutti a piano terra con immensa fatica di chi se ne occupa. Mi chiedo se non sarebbe stato meglio sistemare la vecchia struttura, che non essendo un albergo aveva le caratteristiche adatte agli ospiti di una casa di riposo ( questo inverno ha comunque continuato a funzionare per mesi come reparto Covid) e intanto si poteva co-

Redakteurin

IN EIGENER SACHE Unsere Mitarbeiterin Susanne Strickner hat sich vom Erker verabschiedet. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen dir, liebe Susanne, alles Gute und viel Glück für die Zukunft! Seit Anfang Mai verstärkt Barbara Fontana (barbara.fontana@ dererker.it) unser Team und leitet nun das Sekretariat. Sie wird in Sachen Werbung und Abos Ihre Ansprechpartnerin sein. Wir wünschen Barbara viel Freude an ihrer neuen Tätigkeit.

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DIE JUNI-FRAGE Sollte der Standort des Bezirksaltenheimes beibehalten werden?

TED

ERGEBNIS MAI Halten Sie die Einführung des Corona-Pass-Südtirol für sinnvoll?

nein 44 %

ja 56 %

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!


struire la nuova sede in un altro luogo più adatto e con le caratteristiche adatte agli anziani. Il trasloco a Mareta era stato deciso pensando a tempi brevi di ristrutturazione della vecchia sede, invece ora si è bloccato tutto a discapito soprattutto degli anziani, del personale e dei parenti. Visti i presupposti, confidare nel buon senso mi pare esagerato, forse sarebbe meglio rivolgersi a Santa Rita la patrona delle situazioni impossibili. Cristiana Vai, Vipiteno

Staubige Abbaupläne (Erker 05/2021) Stellungnahme der Bauernvertreter Wir Bauernvertreter der Gemeinde Brenner und des Pflerschtales haben das Thema „Loche“ und den dort möglichen Abbau von Schotter in den vergangenen Wochen mit großem Interesse verfolgt und auch darüber viele Gespräche mit den beteiligten Parteien geführt. Wir vertreten die Ansicht, dass das vorliegende Projekt in seiner Ausführung mit den derzeitigen Auflagen für alle Betroffenen aufgrund folgender Punkte vertretbar ist: • Die Abbaumenge wurde auf ein

verträgliches Ausmaß reduziert. • Das Gefahrenpotential der dortigen Roten Zone wird durch einen teilweisen Rückbau deutlich verringert und insgesamt wird die Grube dadurch renaturiert. • Die Auflagen an die Betreiberfirma wurden verschärft (Abbauzeit außerhalb der Vegetationszeit von Oktober bis April und der Transport des Materials zur Weiterverarbeitung in Gasteig unter gesonderten, strengen Auflagen). • Für die lnteressentschaftsmitglieder, die vorwiegend aus der Landwirtschaft des gesamten Pflerschtales kommen, und die ganze Gemeinde resultieren aus diesem Projekt nicht außer Acht zu lassende Einkünfte für zehn Jahre. Zudem hat sich die Waldinteressentschaft Pflersch seit ihrem Bestehen für ein konstruktives und positives Miteinander im Tal eingesetzt und darüber hinaus auch den Tourismus mit unterschiedlichen Projekten (Wanderwege, Straßen, Parkplätze, Pisten ... ) stets unterstützt. Demnach stehen wir Bauern nach wie vor zum einstimmigen Vollversammlungsbeschluss aus dem Jahre 2015 zur Wiederaufnahme der Schottergrube für maximal zehn Jahre. Christoph Wild, SBB-Obmann der Gemeinde Brenner

FUGGERROPPE

„‘S Lond häng den Kreitergortn als des Nuie, jo des Schiane an seine Werbestonge. Obr wenn‘s ummin Schouder geaht, warn grod sella Nischn in Weg!“ Erker 06/21

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Leserbriefe

Richtigstellung In der Mai-Ausgabe des Erker wurde ausführlich über das Projekt „Loche“ im Pflerschtal berichtet. Dabei ist richtigzustellen, dass sich die Baukommission der Gemeinde Brenner Anfang Februar „mehrheitlich“ und nicht „einstimmig“ dazu geäußert hat. Wie auch schriftlich im Protokoll der Baukommissionssitzung festgehalten, habe ich mich als Vertreter der italienischen Sprachgruppe enthalten. Ich habe mich zum Projekt der Schottergrube Pflersch enthalten, da ich nicht ausreichend Zeit hatte, mich genügend auf das Projekt vorzubereiten. Auch verfüge ich nicht über die nötigen Kompetenzen, um mich für so ein wichtiges Vorhaben positiv aussprechen zu können, zumal es sich um einen deutlichen Eingriff in die Natur handelt. Persönlich hege ich große Bedenken bezüglich des Projektes hinsichtlich des Umweltaspektes. Zudem ist das Pflerschtal seit Jahren bemüht, den Tourismus voranzutreiben, weshalb ich ein Projekt von solchen Dimensionen nicht begrüßen kann. Francesco Sommacal

Erker

NEUE

ÖFFNUNGSZEITEN

Unsachgemäße Entsorgung von Sperrmüll und Einrichtungsgegenständen Am 27. April wurde von Spaziergängern in Gossensaß eine unschöne Entdeckung gemacht. In einem Graben nahe des Wanderund Radweges von Gossensaß in Richtung

FREITAG

8.00 - 12.00 UHR

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Armin Keim, Umweltreferent der Gemeinde Brenner

Denkmalschutz in Lueg vernachlässigt

Ried bzw. Schloss Straßberg wurden größere Gegenstände bemerkt. Nach genauerem Hinsehen war klar, dass es sich hierbei um Möbel und um eine nahezu komplette Kücheneinrichtung handelt, inklusive Gasflasche. Die Mitarbeiter des Gemeindebauhofes und der zuständige Referent für Umwelt und Abfallbewirtschaftung wurden umgehend informiert, um Maßnahmen und weitere Schritte in die Wege zu leiten. Derartige Entsorgungen sind nicht nur umweltschädlich und eine Schande für das Dorfbild, sondern auch noch illegal! Sollte jemand nicht wissen, wie und wo Sperrmüll und andere Arten von Fremdstoffen zu entsorgen sind, kann man sich im Umweltamt der Gemeinde oder beim

MONTAG DONNERSTAG

8.00 - 12.00 UHR 14.00 - 17.00 UHR

zuständigen Referenten informieren. Zudem findet im Mai an drei Samstagen die Sperrmüllsammlung im Recyclinghof der Gemeinde Brenner in Pontigl statt. Nähere Information dazu sind im Müllkalender enthalten.

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Erfreulich, dass sich unsere Nachbarn aus dem südlichen Wipptal für unsere historische Bausubstanz interessieren. Ja, Südtirol hat den Wert architektonisch bzw. historisch bedeutsamer Altbauten und den damit verbundenen psychologischen Wert für die gegenwärtigen und die kommenden Generationen schon lange erkannt und geht entsprechend behutsam damit um. Schon in Sterzing finden sich schöne Beispiele für gelungene Revitalisierung, oft in Kombination mit moderner Formensprache. Vorbildhaft! Im Norden scheinen die Uhren tatsächlich etwas anders zu ticken. Speziell in Gries am Brenner ist das Bewusstsein für die oben skizzierten Zusammenhänge definitiv unterentwickelt. Ein großer kollektiver Schaden! Persönlich fühle ich mich besonders betroffen, da mit der Vernichtung des Gasthauses Lueg auch eine Wurzel meiner Familiengeschichte ausgelöscht wurde: Die 19-jährige Wirtstochter Anna Steiner, Tochter des Simon Hörtnagl, hat Anfang des 19. Jahrhunderts u. a. die Freiheitskämpfer Andreas Hofer und Josef Speckbacher bedient. Sie war meine Ur-Ur-Großmutter und brachte sowohl den Brennerseehof als auch die Kirche am Lueg in das Familienerbe ein. Es schmerzt, mit welcher Ignoranz und Brutalität die aktuelle Ortspolitik mit diesem unersetzlichen Erbe umgeht: Das vorbildhaft renovierte Kirchlein ist verwaist und darf wegen angeblicher Steinschlaggefahr nicht betreten werden. Das gleiche Schicksal teilt das historische Widum. Es wäre noch zu retten, wenn der Bürgermeister den Zutritt wie zum benachbarten Gemeindelagerplatz gestatten würde ... Die Gemeindeführung betreibt lieber Vernichtungs- und Vertreibungspolitik. Hubert Steiner, Venn, Gries am Brenner


Aktuell

Abschlussrechnung genehmigt

Blumenwiesen für Sterzing Nach dem großen Erfolg des grenzüberschreitenden Interreg-Projekts „Essbares Wipptal“ gibt es nun eine Fortsetzung. Das Projekt „Kostbares Wipptal“, das unter der Federführung der beiden Sterzinger Stadträte Markus Larch und Christine Eisendle Recla initiiert wurde, kommt nicht nur den Bürgern der Fuggerstadt zugute, sondern auch der bedrohten Insektenwelt. Anfang Mai fand dazu in Sterzing ein

Workshop statt, bei dem Projektleiter Matthias Karadar den Teilnehmern – Mitarbeiter des Bauhofes und Vertreter der Bildungsausschüsse der Gemeinde Freienfeld – demonstrierte, wie man fachgerecht eine Wildblumenwiese anlegt. Das Wissen über die einzelnen Vorbereitungsschritte und Bodenkenntnisse wurde dann auch gleich in die Tat umgesetzt. Am südlichen Stadtrand von Sterzing, an der Einfahrt zur Gänsbacherstraße, Richtung Fischerhaus und beim Deutschhauspark neben dem Radweg, wurden in den vorhandenen freien Flächen die ersten Blumenwiesen angelegt

und Wildblumensamen ausgestreut. Diese öffentlichen Grünflächen, die aufgrund der Verkehrslage von den zuständigen Bauhofmitarbeitern nur sehr schwer bewirtschaftet werden können, werden künftig den Insekten als Nahrungsquelle und den Menschen als Augenweide dienen. Der Arbeitsaufwand ist relativ gering: Die Blumenwiesen brauchen nur zweimal im Jahr gemäht werden. Laut Markus Larch, zuständig u. a. auch für Stadtbild, sind weitere Aktionen geplant. Aufgrund von Corona mussten zwar Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden, in diesem Jahr soll jedoch auch in Informationskampagnen und Weiterbildung investiert werden. Der Gemeinschaftsgarten blühte bereits im vergangenen Jahr in voller Pracht und trug reichlich Früchte, auch wurden vor kurzem wieder Obstbäume alter Sorten gepflanzt, um das Projekt zu erweitern bzw. abgestorbene Bäume zu ersetzen; im Herbst werden über das Stadtgebiet verteilt über 1.000 Krokus-, Narzissen- und Tulpenzwiebeln gepflanzt. Mit diesem abwechslungs- und artenreichen Pflanzkonzept werden nicht nur Bürger und Besucher der Stadt ihre Freude haben, sondern auch die Insekten, zeigen sich Larch und Eisendle Recla zufrieden. Auch in der Gemeinde Freienfeld steht man dem Projekt sehr aufgeschlossen gegenüber, wie Heinrich Aukenthaler und Rita Thaler Wieser vom Bildungsausschuss betonen. Dort sind Blumenwiesen beim Rückhaltebecken in Trens und bei der Einhausung der Eisenbahn in Freienfeld geplant.

Ende April traf sich der Bezirksrat zu einer Sitzung, bei der u. a. die Abschlussrechnung für das Jahr 2020 genehmigt wurde. Die Bezirksgemeinschaft Wipptal beendete das vergangene Geschäftsjahr mit einem Verwaltungsüberschuss von rund 10,3 Millionen Euro. Ein Großteil dieses Betrages ist für Rückstellungen für verschiedene Fonds zweckgebunden. Ebenfalls zweckgebunden sind die staatlichen Zuweisungen, die sogenannten Covid-19-Hilfsgelder, die für Unterstützungszahlungen wie Soforthilfe und Sondermietbeitrag an berechtigte Bürger ausbezahlt werden. Ein weiterer Teilbetrag des Verwaltungsüberschusses wird für direkte Investitionen im Seniorenwohnheim verwendet. Ein weiterer Tagesordnungspunkt betraf die Ratifizierung des Dringlichkeitsbeschlusses zur zweiten Bilanzänderung, mit dem verschiedene Anpassungen in Höhe von rund 117.500 Euro genehmigt wurden. Diese betrafen das Seniorenwohnheim. Mit der dritten Bilanzänderung in Höhe von 88.440 Euro wurde die unentgeltliche Übernahme von 737 m² (Fläche Parkplatz beim Sozialsprengel) ermöglicht. Am Ende der Sitzung wurden den Räten die beiden Projekte, die zum Neubau des Bezirksaltenheimes vorliegen, ausführlich vorgestellt (siehe eigener Bericht auf S. 12).

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WIPPTAL-CHRONIK

Brenner

Transporter umgekippt

Gossensaß

Unterführung unter Wasser

Ein Kleintransporter kippt am 10. Mai auf der Staatsstraße Richtung Brenner in einer scharfen Kurve seitlich um. Im Einsatz stehen die FF Gossensaß und Sterzing, die Straßenpolizei und der Abschleppdienst.

Die FF Gossensaß rückt am 2. Mai aus, um zentimeterhohes Wasser in der Fußgänger-Unterführung am Bahnhof Brenner abzupumpen. Wegen eines Schadens hatte das Wasser nicht mehr abfließen können. Vor Ort sind auch die Bahnpolizei und die Eisenbahnmeisterei.

Im Schnee stecken geblieben

166 Jahre Haft für Randalierer

© Brogan Astrup

Jaufen

Brenner

Am 14. Mai werden am Landesgericht Bozen 63 linksradikale Anarchisten zu 166 Jahren, einen Monat und fünf Tagen Haft verurteilt. Ihnen wird Sachbeschädigung unter erschwerenden Umständen vorgeworfen. Sie hatten am 7. Mai 2016 an Ausschreitungen am Brenner teilgenommen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Am 19. Mai bleiben zwei Lieferautos aus Rumänien auf der Jaufenpassstraße rund 50 m unterhalb des Passes im Schnee stecken. Für die Fahrzeuge, die lediglich hinten mit Winterreifen ausgestattet sind, gibt es kein Weiterkommen. Die Freiwillige Feuerwehr Ratschings und der Straßendienst kommen ihnen zu Hilfe.

Franzensfeste

Gasflasche in Brand

Ridnaun

Verletztes Bein Auf dem Ridnauner Wanderweg Nr. 9 stürzt am 6. Mai eine Frau und verletzt sich am Bein. Bergrettungsdienst und Weißes Kreuz versorgen die Patientin und bringen sie ins Krankenhaus Sterzing.

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Die Wehrleute von Mittewald und Franzensfeste löschen am 13. Mai eine Gasflasche, die Feuer gefangen und die umliegende Böschung in Brand gesteckt hat. Der Einsatz ist nach einer halben Stunde beendet.


Wipptal

Verwaltungsrat der GRW bestätigt

© GRW

Die Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung (GRW) Wipptal/Eisacktal hat bei der Jahresversammlung im April – sie fand online statt – Obmann Günter Haller und die Mitglieder des Verwaltungsrates bestätigt.

Der bestätigte GRW-Verwaltungsrat: (v. l.) Vize-Obmann Werner Kusstatscher, Geschäftsführerin Carmen Turin, Obmann Günter Haller sowie die Verwaltungsräte Karin Salzburger, Stefan Gufler und Matthias Braunhofer

GRW-Obmann Günter Haller sprach davon, dass die Covid-19-Pandemie auch die Genossenschaft vor große Herausforderungen gestellt hätte. Besonders bei der Abhaltung von Weiterbildungskursen mussten Abstriche hingenommen werden. Geschäftsführerin Carmen Turin gab einen Überblick über die Tätigkeiten im Jahr 2020 und sprach von einem für die Genossenschaft durchwachsenen Jahr. In der Weiterbildung seien wegen der Einschränkungen starke Einbußen zu verzeichnen gewesen. In den diversen, von der GRW begleiteten und umgesetzten Leader- und Interreg-Programmen konnten trotz der schwierigen Lage positive Ergebnisse erzielt werden. Die GRW Wipptal/Eisacktal betreut in der Regionalentwicklung die beiden Leader-Gebiete „Wipptal 2020“ und „Eisacktaler Dolomiten“. Zudem begleitet die

Genossenschaft den Interreg-Rat Wipptal zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für die Bezirksgemeinschaft Wipptal sowie die Stelle für Regionalentwicklung im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. Weiters organisiert die Genossenschaft berufsbegleitende und persönliche Weiterbildungen vor allem im Bezirk Wipptal. Eine immer größer werdende Nachfrage besteht in der Abhaltung von Sprachkursen. Im Sommer werden Freizeitprogramme für Kinder und Jugendliche mit den Sommererlebniswochen organisiert, die auf großen Andrang stoßen. Im Rahmen der Jahresversammlung wurde der Verwaltungsrat bestätigt: Obmann bleibt Günter Haller, sein Stellvertreter ist Werner Kusstatscher. Verwaltungsräte sind weiterhin Matthias Braunhofer, Stefan Gufler und Karin Salzburger. Erker 06/21

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Aktuell

Leere Kassen nach Corona Die Corona-Pandemie hat vieles verändert. Und nicht nur das Gesundheitswesen gefordert. Auch die Wirtschaft leidet. Auf 750 Milliarden Euro wird in der Europäischen Union jene Summe geschätzt, um den wirtschaftlichen Wiederaufbau nach Corona voranzubringen. Woher soll das Geld kommen und wohin fließen? Solchen und ähnlichen Fragen widmete sich ein Online-Symposium an der Eurac Research in Bozen Anfang April. Mit dabei waren der ehemalige Sonderkommissar Italiens für Spending Reviews Carlo Cottarelli, die deutsche Professorin für Finanzwissenschaften Gisela Färber und Professor Kurt Promberger aus Innsbruck, der das Eurac-Institut für Public Management leitet. Besser investieren, statt einfach nur ausgeben. Das ist das Gebot der Stunde, wenn es um öffentliche Haushalte geht. Sparkommissar Carlo Cottarelli leitete mit diesem Credo sein Eingangsstatement ein und betonte, dass es derzeit wenig Anreize gebe, öffentliche Ausgaben zu überprüfen. Vielmehr würden die niedrigen Zinsen dem Staat ermöglichen, Geld zu günstigen Konditionen aufzunehmen. Auch sei zu erwähnen, dass Italien noch immer Altlasten aus den 1970er und 1980er Jahren trage, so Cottarelli. Ein großes Problem liege im mangelnden Wirtschaftswachstum. Was das deutsche Beispiel angeht, so betonte Gisela Färber, dass eine Steuererhöhung nicht unbedingt die beste Lösung sei, um Haushaltslöcher zu stopfen und Wachstum zu fördern. Vielmehr sei es wichtig, dass Steuerhinterziehung bekämpft, das Steuersystem weniger bürokratisch und besser kontrollierbar und dies alles grenzüberschreitend funktioniere, so die bekannte Finanzexpertin. In dieselbe Kerbe schlug auch Carlo Cottarelli und betonte, dass Italien dringend ein einfacheres Steuersystem benötigte. Die Steuerhinterziehung koste den Staat jährlich 130 Milliarden Euro. Gute Ansätze auf dem Weg zu einer besseren Steuerverwaltung seien die elektronischen Rechnungen, aber auch das aktuell laufende Cashback-Programm. Was den Bürokratieabbau betrifft, so ist nicht nur weniger Papier nötig, sondern auch die Reduzierung der öffentlich Bediensteten. Die Bürokratie ist auch in Österreich ein Thema, so Professor Kurt Promberger von der Universität Innsbruck. Wichtig sei es zu betonen, dass bereits beim Entstehen von Gesetzen auf die Umsetzung in Verwaltung und Wirtschaft geachtet werde. Professor Promberger ging abschließend auch auf die Südtiroler Bemühungen zu einer systematischen Ausgabenüberprüfung („Spending Review“) ein. Hierzu gab es bis zum Jahre 2018 eine eigene Kommission, den sogenannten Ausschuss zur Überprüfung öffentlicher Ausgaben. Professor Promberger, selbst Mitglied dieser Expertenkommission, resümierte hoffnungsvoll: „Letztendlich muss die Politik handeln und sie tut das nach eigenen Logiken. Viele Vorschläge wurden gemacht und bald schon wird man darauf zurückgreifen müssen.“ Zur Online-Konferenz der Eurac Research hatten sich über 350 Teilnehmer aus acht Ländern angemeldet. Sie ist in voller Länge auf YouTube zu sehen. Josef Bernhart und Davide Maffei

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Löcher stopfen Haben auch die Wipptaler Gemeinden seit Corona leere Kassen? Mit welchen Strategien begegnen sie der Krise, die der Gesundheitsnotstand mit sich bringt? Werden sie sich mehr verschulden müssen? Der Erker hat bei den Bürgermeistern nachgefragt.

„Keine großen Spesen angefallen“ Wir haben keine leeren Kassen. Im Bereich der GIS hatten wir einige Mindereinnahmen, die wir aber mittels Bilanzänderung ausgleichen konnten. Wir haben tatsächlich die Situation, dass gerade staatliche Gelder, etwa die Lebensmittelgutscheine, noch in ausreichendem Maße vorhanden sind. Zudem sind bis jetzt keine großen Spesen angefallen. Allerdings wissen wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht, was zukünftig kommen wird, allein schon durch die derzeit laufende Testreihe. Verena Überegger, Bürgermeisterin der Gemeinde Freienfeld „Müssen uns nicht stärker verschulden“ Als kleine Gemeinde mit wenigen Betrieben in Tourismus, Handwerk und Industrie spüren wir die Krise auf der Einnahmenseite (GIS-Einnahmen) nur in geringem Ausmaß. Beiträge der Autonomen Provinz Bozen und des Staates haben diese Mindereinnahmen zum Teil aufgefangen. Daher werden wir uns nicht stärker verschulden müssen. Einige Bürger jedoch haben die Krise auch aus wirtschaftlicher Sicht zu spüren bekommen. Diese wurden von der Gemeinde mit den vorgesehenen Maßnahmen unterstützt. Wie sich die Krise mittelfristig auswirkt, wird man sehen. Thomas Klapfer, Bürgermeister der Gemeinde Franzensfeste

„Jammern liegt mir nicht“ Die Einnahmen sind spürbar zurückgegangen, die Kosten erheblich gefallen, somit sind die Kassen nicht leer. Jammern liegt mir nicht, ich suche Lösungen. Wegen der starken Schneefälle mussten wir 2020/21 viel mehr Geld für die Schneeräumung aufbringen. In diesem Bereich unterstützt uns heuer die Autonome Provinz. Für Strategien und Beiträge zur Notstandsmilderung ist in erster Linie der Staat verantwortlich. Die Gemeinde hat kostenpflichtige Parkzeiten reduziert und die Möglichkeit geboten, öffentliche Plätze gratis zu besetzen und - sofern die Nachbarn nichts dagegen hatten - Flächen auszuweiten. Auch dies soll ein Ansporn sein, die Wirtschaft wiederzubeleben. Gleichzeitig sind wir dabei, Spazier- und Wanderwege zu erneuern. Wo wir Hand anlegen können, tun wir es und wir sind offen für weitere Ideen. Sollte es notwendig werden, sich stärker zu verschulden (was ich nicht glaube), um diese Krise zu bewältigen, werden wir davor sicher nicht zurückschrecken. Peter Volgger, Bürgermeister der Gemeinde Sterzing „Wir informieren bestmöglich und transparent“ In einigen Bereichen verzeichnen wir Einnahmerückgänge, die teilweise mittels Reduzierung gekoppelter Ausgaben und zweckgebundener Staatsund Landesbeiträge ausgeglichen werden. Gemeinden müssen sich also nicht verschul-


den. Als Gemeinde kommen wir bei der Miete für gemeindeeigene Strukturen (Bars) entgegen, wir geben die Möglichkeit, den Kindergartenbeitrag bei Abwesenheit von mindestens einem Monat zurückzufordern, Bürger können sich für die Nutzung der Lebensmittelgutscheine bewerben. Wir informieren unsere Bürger bestmöglich und transparent und weisen vor allem auf unserer Facebook-Seite auf Covid-19-Hilfeleistungen hin. Außerdem haben wir das Betreuungsangebot ausgeweitet, um Eltern in den Sommermonaten zu entlasten. Stefan Gufler, Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch „Deutlich verschlechtert“ Die finanzielle Ausgangssituation

in der Gemeinde Brenner hat sich bereits im Haushaltsjahr 2020 und auch bisher im Jahr 2021 deutlich verschlechtert. Mindereinnahmen bei GIS, Tosap, Abfall-, Abwasser-, Trinkwasser- und Kindergartengebühren schlagen sich deutlich im Gemeindehaushalt nieder. Die Ausgleichszahlungen von Provinz und Staat decken nur einen Teil dieser Verluste ab. Die Gemeinde versucht durch Einsparungen in der Verwaltung und im Investitionsprogramm sowie durch eine Aussetzung der Zahlung von Darlehen bei der Depositenbank entgegenzuwirken. Auch durch Verhandlungen mit dem Land Südtirol wird versucht,

die eigene Finanzsituation zu verbessern. Bis jetzt konnte eine Verschlechterung der eigenen Verschuldung noch vermieden werden. Martin Alber, Bürgermeister der Gemeinde Brenner „Große Sprünge sind nicht möglich“ Natürlich wirkt sich die leidvolle Pandemie negativ auf die privaten und öffentlichen Haushaltskassen aus. Ratschings schert da nicht aus. Handel, Tourismus und Gastronomie haben relevante Einbußen erlitten. Der Jugend wurde zwar kein Geld, aber fast ein Jahr ih-

rer Reifezeit weggenommen. Die Gemeinde macht keine Gesetze, sondern versucht, sie weitgehend erträglich anzuwenden. Große Sprünge und Strategien sind nicht möglich, wenn die Tarif- und Gebührengestaltung der Gemeinde eh schon immer sozial verträglich angewandt wurde. Die Gemeinden müssen nicht, können und sollten sich aber – sofern erforderlich – für prioritäre Investitionen auch verschulden. Krisenzeiten können auch mit gezielten Investitionen erleichtert und bewältigt werden. Sebastian Helfer, Bürgermeister der Gemeinde Ratschings

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Aktuell

Das neue Bezirksaltenheim: Modul-Bauweise oder PPP-Projekt? Seit der Bezirksausschuss erstmals Überlegungen hinsichtlich des Standortes des Bezirksaltenheims geäußert hat, kursieren zahlreiche Gerüchte, die Diskussionen in den Gemeindestuben verlaufen mitunter recht hitzig und ein offener Brief folgt dem nächsten. Mitte Mai hat die Bezirksführung im Rahmen einer Video-Konferenz, die aufgezeichnet wurde und auf www.wipptal.org abrufbar ist, beide zur Wahl stehenden Projekte den Gemeinderäten vorgestellt.

Ingenieur Hermann Leitner vom Büro Bergmeister, der seit rund einem Jahr das Projekt in technischer Hinsicht unterstützt, stellte das erste Projekt, das von Ingenieur Claudio Scanavini entworfen wurde, vor. Pläne dieses Projektes dürfen derzeit aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlicht werden. Das Bezirksaltenheim Wipptal entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen, vor allem die Vorschriften hinsichtlich des Brandschutzes können nicht eingehalten werden. Diese Tatsache veranlasste 2015 und 2016 die damalige Bezirksführung, zwei Machbarkeitsstudien sowohl zu einer Generalsanierung als auch zu einem Abbruch und Wiederaufbau in Auftrag zu geben. Es habe sich herausgestellt, so Leitner, dass eine Sanierung sehr aufwendig in der Durchführung sei, weshalb ein Neubau sinnvoller zu sein schien. Der Zeitfaktor spielte dabei eine wesentliche Rolle, weshalb ein Modul-Bau ins Auge gefasst wurde. Der Plan sieht den Bau eines vier-

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© Martin Schaller

Projekt „Modul-Bau“ am alten Standort

Der Plan am alten Standort sieht einen Abriss und Wiederaufbau vor; aus rechtlichen Gründen darf der Plan von Ingenieur Scanavini derzeit nicht veröffentlicht werden.

stöckigen, quadratischen Gebäudes vor, das den Innenhof umschließt. Die Struktur ist auf 90 Heimbewohner ausgelegt, wobei die Erweiterung um ein zusätzliches Stockwerk bereits heute einkalkuliert wird. Das Kellergeschoss bleibt bestehen, muss aber adaptiert werden. Neben Abstellräumen für die Heimbewohner sind auch 18 Parkplätze vorgesehen. Das Erdgeschoss mit dem Hauptzugang ist in vier Bereiche untergliedert, u. a. finden darin der Verwaltungstrakt und das Tagespflegeheim Platz. Ebenfalls vorgesehen sind eine Kapelle, ein Verabschiedungsraum und die Wäscherei. Im ersten Obergeschoss sind zwei Wohngruppen zu je 15 Betten untergebracht. Jede Wohngruppe verfügt über eine überdachte Terrasse bzw. einen Balkon. Das zweite Obergeschoss ist

ähnlich konstruiert und erstreckt sich ebenfalls über das gesamte Gebäude. Auch hier wird der Wohnbereich mit zwei Wohngruppen zu je 15 Betten eingeteilt. Hier soll auch die Demenzstation eingerichtet werden. Für die Bewohner dieser Abteilung ist eine teilweise offene Terrasse geplant, die als Rundgang genutzt werden kann. Das dritte Obergeschoss erstreckt sich nur über den neu zu errichtenden Teil des Gebäudes. In diesem Bereich sind ebenfalls 30 Betten geplant, wobei sechs Betten in Form einer Pflegeoase angedacht sind. Es sind drei Bettenaufzüge vorgesehen und drei Personalzimmer für das nicht in Sterzing ansässige Personal. Die Gesamtkosten bezifferte Leitner mit rund 18,3 Millionen Euro (inklusive MwSt.), die geschätzte Ausführungsdauer mit 24 Monaten inklu-

VERGLEICH DER BEIDEN PROJEKTE Modul-Bau am alten Standort Kosten: 18,3 Millionen Euro (inkl. MwSt.) Bauzeit: 24 Monate Parkplatzsituation:18 Stellplätze in der Tiefgarage Neue Wohnformen: Nicht möglich Umgebung: Nähe zu Krankenhaus und Margarethenkirche Kubatur: 25.500 m3 Grünbereich: Keine Parkanlagen geplant Ausführende: Firma, die auf Modul-Bauweise spezialisiert ist


sive der Zeit, die für die Genehmigungsverfahren notwendig ist. PPP-Projekt am neuen Standort

irdisch) und weitere 6.500 m3 unterirdisch. Straßenseitig ist eine Baumreihe vorgesehen, die als Schallschutz dient. Die Gartenfläche im Außenbereich beträgt rund 2.500 m2. Im Untergeschoss können 27 Auto-

Rendering © Mader GmbH

Peter Paul Mader und sein Team,

Paul Volgger und Christoph Huebser, stellten anschließend das PPP-Projekt vor, das „in relativ kurzer Zeit entstanden und ein Projekt für die Zukunft ist“, so Mader. Der Standort, das Gelände neben dem Eurospar, sei

Das PPP-Projekt sieht einen Neubau auf dem Gelände neben dem Eurospar vor, das derzeit im Besitz einer Tochtergesellschaft der Aspiag ist.

PPP-Projekt Kosten: 28 Millionen Euro Bauzeit: 20 Monate (ohne Genehmigungsverfahren) Parkplatzsituation: 27 Stellplätze in der Tiefgarage, weitere im Außenbereich Neue Wohnformen: Möglich und eingeplant Umgebung: Nähe zu Pfarrkirche, Despar, Sportanlagen, Spazierwegen Kubatur: Kubatur: 36.000 m3 oberirdisch, 6.500 m3 unterirdisch Grünbereich: 2.500 m2 Park im Außenbereich, 1.000 m2 im Innenbereich, eigene Terrasse für Demenz-Patienten Ausführende: Einbeziehung lokaler Handwerksbetriebe vorgesehen

von der Gemeinde Sterzing vorgegeben worden, die Grundverfügbarkeit sei gegeben. Das Grundstück liege verkehrstechnisch günstig und sei von allen Gemeinden aus leicht erreichbar, Parkplätze seien zur Genüge eingeplant. Innerhalb kurzer Zeit können sowohl der Bahnhof als auch die Pfarrkirche, die Sportzone und der Spazierweg am Eisackufer erreicht werden. Ein großer Vorteil gegenüber dem alten Standort sei, dass es keine Einschränkungen hinsichtlich der Bebauung gebe, so Mader. Zudem sei eine Erweiterung problemlos möglich. Der Plan sieht ein Gebäude mit Innenhof vor, wobei drei Gebäudeseiten auf drei Stockwerke ausgelegt sind und ein Gebäudeteil eingeschossig geplant ist. Die Kubatur beträgt 36.000 m3 (ober-

stellplätze untergebracht werden, weiters sind Spinde für die Heimbewohner vorgesehen. Auch die Heiz- und Wassertechnik ist hier untergebracht. Der Eingang befindet sich auf der nördlichen Seite im Erdgeschoss, in dem zudem der Verwaltungsbereich, der Pflegeund Tagespflegebereich, Aufenthaltsbereiche, Lagerräume, die Hausmeisterei, eine Kapelle, die Zentralküche und die Wäscherei untergebracht sind. Das Projekt wurde nach modernsten Kriterien erstellt. Wie die erste Variante ist das Altenheim für 90 Bewohner ausgelegt. Pro Stockwerk sind zwei Wohnbereiche mit jeweils 15 Betten vorgesehen, wobei jeder Wohnbereich autark funktionieren kann und mit einer separaten Belüftung und Wasserzufuhr ausgestattet ist sowie über

einen separaten Zugang über eine Treppe verfügt. Begegnungen sind dennoch im Aufenthaltsbereich am Schnittpunkt der Wohneinheit möglich. Das zweite Obergeschoss ist weitestgehend identisch mit dem ersten, im dritten ist zusätzlich eine Pflegeoase mit Terrasse vorgesehen. Der Innenhof mit einer Fläche von rund 1.000 m2 ist als Garten konzipiert, in dem die Senioren Gemüsebeete anlegen können. Die Dementenstation befindet sich im ersten Obergeschoss und verfügt über einen Zugang zur geschlossenen Dachterrasse. Einer der wesentlichen Punkte bei diesem Konzept sei die Einbindung der lokalen Wirtschaft, so Mader. Ziel sei nicht, dass dieses Projekt von der Firma Mader alleine realisiert wird, sondern von einem Konsortium verschiedener Handwerker und Unternehmer aus dem Wipptal. Der alte Standort habe durchaus seine Berechtigung, erklärte der Unternehmer, jedoch sei ein Abriss und Wiederaufbau aus seiner Sicht abzulehnen, da es sinnvollere Nutzungsmöglichkeiten gebe. Durch Umbaumaßnahmen könnte sowohl der Platzbedarf der Neuro-Reha gedeckt werden, die essentiell für eine Standortsicherheit des Krankenhauses Sterzing sei, als auch Wohnraum im Rahmen des betreuten Wohnens oder für Ärzte- und Pflegepersonal geschaffen werden. Die Kosten für das Projekt bezifferte Mader mit 28 Millionen Euro, wobei man auch den Wert der Struktur am alten Standort miteinkalkulieren müsse. Somit sei man bei Kosten in Höhe von rund 20 Millionen Euro. Sollten die notwendigen bürokratischen Voraussetzungen innerhalb eines Jahres umgesetzt werden können, sei mit einer Bauzeit von rund 20 Monaten zu rechnen; könnte der Bau also im Frühjahr 2022 begonnen werden, sei mit der Fertigstellung im Oktober 2023 zu rechnen. Erker 06/21

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Aktuell

PPPProjekt In Südtirol noch kaum umgesetzt, werden PPP-Projekte nur von wenigen Fachleuten wie etwa Ex-Senator Karl Zeller, der auch in das Projekt der Mader-Gruppe involviert ist, betreut. Eine Public Private Partnership (PPP), sprich eine öffentlich-private Partnerschaft, bezeichnet die vertraglich geregelte Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und privatrechtlich organisierten Unternehmen. In solchen Partnerschaften werden für gewisse Aufgaben benötigte Ressourcen, wie Personal, Kapital und Fachwissen, vereint und als gemeinsames Projekt realisiert. Eine Gruppe macht für eine öffentliche Institution einen Vorschlag. Der Bauwerber geht in Vorleistung und erstellt sämtliche Planungen. Bei der öffentlichen Ausschreibung muss er sich einem Wettbewerb stellen; jenes Unternehmen, welches das Projekt zu den günstigsten Konditionen realisieren kann, erhält den Zuschlag. Der Proponent, in diesem Fall die Mader-Gruppe, muss also nicht automatisch den Zuschlag erhalten. Nur bei einem gleichlautenden Angebot erhält dieser das Vorzugsrecht. Geht der Proponent leer aus, muss der Sieger zwei Prozent der Kosten als Aufwandsentschädigung entrichten. Der Sieger erhält nicht nur den Zuschlag für den Bau, sondern verpflichtet sich damit auch zur Führung und Instandhaltung des Gebäudes über einen definierten Zeitraum hinweg.

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Die Meinungen gehen auseinander Die Anzahl der Leserbriefe, welche die Redaktion in den vergangenen Wochen erreicht haben, zeigt bereits, wie sehr dieses Thema die Wipptaler Bürger, Verbände, Vertreter von Interessensgruppen und politischen Parteien beschäftigt und wie uneins sie in dieser Frage teilweise sind. Eine Gruppe von Wipptaler Bürgern etwa kritisiert in ihrer Stellungnahme den spärlichen Informationsfluss und richtet einen umfangreichen Fragenkomplex an die Verantwortlichen, so u. a. nach einem Gesamtkonzept für die Betreuung und Unterbringung der Senioren, den Planungsschritten der vergangenen fünf Jahre, über die Gründe der Aussiedelung zu einem so frühen Zeitpunkt und schließlich zum PPP-Projekt selbst, mit dem die gesamte Architektenschaft aus dem Planungsprozess ausgeschlossen würde. Dieser Kritik schließen sich die Bezirkssenioren um ihre Vorsitzende Marlene Oberstaller an; sie lehnen den Standort beim Despar u. a. deshalb ab, da er sich außerhalb des Ortskerns befinde, an einer verkehrsbelasteten Straße liege und der Bau in Form eines PPP-Projektes große Unsicherheiten in sich berge. Karl Polig, von 2015 bis 2020 Präsident der Bezirksgemeinschaft Wipptal, seinerseits repliziert, dass man sich eingehend mit den Entwicklungen der Seniorenwohnheime und dem demographischen Wandel befasst habe. Er geht auf das neuartige Ausschreib u n g s v e rfahren des wettbewerblichen Dialogs ein, das für die Vergabe von öffentlichen Vorhaben von besonderer Komplexität ausdrücklich gesetzlich vorgesehen sei, womit Vorhaben bedeutend schneller umgesetzt werden

könnten. Leider habe es in der Projektentwicklung auch durch Corona Verzögerungen gegeben. Dennoch wäre der Abbruch der alten Struktur für Frühjahr 2021 geplant und auch realistisch gewesen. Die Aussiedlung der Bewohner hätte gegen Jahresende 2020 erfolgen sollen. Aufgrund der Covid-Krise stand das Hotel „Pulvererhof“ früher als gedacht zur Verfügung und die Bezirksgemeinschaft habe die Gelegenheit genutzt, noch vor der kalten Jahreszeit auszusiedeln – auch aufgrund fachlicher Empfehlungen wegen der Covid-Gefahr, so Polig, der abschließend erklärt, dass es niemals Zweifel am alten Standort gegeben habe. Steht für viele politische Vertreter die Finanzierbarkeit und eine zeitnahe Realisierung im Vordergrund, spielen auch die Zentrumsnähe bzw. die Nähe zum Krankenhaus Sterzing, wie sie etwa von einigen Mitgliedern der SVP Sterzing und Vertretern des KVW gefordert wird, eine entscheidende Rolle. Der KVW Sterzing betont, dass Senioren nicht an den Stadtrand abgeschoben werden dürften, sondern einen Platz im Herzen der Gesellschaft bräuchten. Der aktuelle Standort biete viele Vorteile, wie die Nähe zum Krankenhaus und den Sozialdiensten. Eine Variante in der Peripherie von Sterzing könne man deshalb nicht gutheißen; sollte der derzeitige Standort sich als ungeeignet herausstellen, käme nach Meinung des KVW nur der Kapuziner-Garten in Frage. Josef Tschöll, Vorsitzender des SVP-Wirtschaftsausschusses und Befürworter des neuen Projektes, fordert von den politischen Verantwortlichen eine Entscheidung, die gut durchdacht, langfristig ausgelegt ist und sowohl den erhöhten Pflegebedarf als auch das Wohl der älteren Generation in den Fokus rückt. „Das innovative Modell, das einheimische Unternehmen gemeinsam mit der Bezirksgemeinschaft erarbeitet haben, kann ein Vorzeigemodell in Südtirol und im Wipptal sein“,

unterstreicht der Vorsitzende der SVP-Wirtschaft; einzelne Verbesserungen durch Umbauarbeiten am gegenwärtigen Standort seien zu kurzfristig gedacht und würden das Problem in seiner Gesamtheit nicht lösen. Von dieser Meinung distanzieren sich klar und deutlich einige Wipptaler SVP Gemeinderätinnen, die sich gegen die Verlegung des Seniorenwohnheimes an den Stadtrand, „neben der meistbefahrenen Verkehrskreuzung des gesamten Bezirks“, aussprechen. Ein weiterer Kritikpunkt richtet sich gegen das PPP-Projekt, das die Aufgaben der öffentlichen Hand in die Hände Privater lege. „Es beinhaltet einige Millionen an Mehrkosten bei gleicher Bettenanzahl, die mit öffentlichen Geldern letztendlich finanziert bzw. verrechnet werden müssen. Niemand spricht offen über diese Problematiken, weshalb man nur darüber spekulieren kann“, geben die Unterzeichnerinnen zu bedenken und erklären, dass der Standort in der Nähe des Krankenhauses nach wie vor ein Vorzeigemodell für Südtirol darstelle. Auch die geforderte Erweiterung der Neuro-Reha und der Wohnungsbau für Ärzte sowie Angehörige der Abteilung in Sterzing seien trotz der Beibehaltung desselben durchaus möglich, da ihrer Meinung nach rund um das Krankenhaus genügend Platz verfügbar sei. Beide Projekte hätten Vor- und Nachteile, so Bezirkspräsidentin Monika Reinthaler. Die Entscheidung liege letztendlich bei den Gemeindevertretern, als Bezirk stehe man hundertprozentig hinter ihrer Entscheidung und arbeite im Sinne der Senioren für die schnellstmögliche Umsetzung der letztendlich befürworteten Variante. at


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Aktuell

Was brauchen wir wirklich? Ein Kommentar von Heinrich Aukenthaler, Referent für Soziales in der Gemeinde Freienfeld und Mitglied des Bezirksrates In der angeregten Diskussion um das Seniorenwohnheim kommt meiner Meinung nach ein wichtiger Aspekt zu kurz. Wie sieht der Bedarf an Seniorenwohnheimplätzen in den nächsten zehn, zwanzig Jahren im Wipptal wirklich aus? Christine Engl, Direktorin der Sozialdienste, hat vor gut einem Jahr den Verantwortlichen der Bezirksgemeinschaft eine „Pflegelandkarte“, ein Dokument zur aktuellen Lage und zu den angestrebten Entwicklungen in der Betreuung von pflegebedürftigen Senioren in den nächsten zehn bis 15 Jahren, vorgestellt. „Die heute bestehenden langen Wartezeiten belegen eindeutig, dass der seit Jahren unveränderte Bettenschlüssel von 8,9 zu niedrig ist, um den Herausforderungen des demografischen Wandels gerecht zu werden“, betonte sie bereits damals. „Die Parameter müssen aktualisiert werden und auf eine detaillierte Trendforschung und Bedürfniserhebung aufbauen.“ Im Klartext heißt dies, es müssen mehr Betten zur Verfügung stehen. Zum Parameter „Bettenschlüssel“ bedarf es vielleicht einer Erläuterung. Er fußt auf der Zahl der 75und über 75-Jährigen des Einzugsgebietes. Pro 100 Personen dieser Altersgruppe sollten laut der aktuellen Vorgabe 8,9 Betten zur Verfügung stehen. Einfacher gerechnet: Man nimmt die Zahl der 75- und über 75-Jährigen und multipliziert diese mit 8,9 Prozent. Wenn es tausend sind, dann braucht es 89 Betten, bei 2.000 178 Betten. Nur: Die effektive Abdeckung mit Betten ist landesweit im Laufe der letzten Jahre ständig gesunken. Momentan haben wir einen Bettenschlüssel von 8. Gleichzeitig steigt aber der Anteil von alten Leu-

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ten in unserer Gesellschaft ständig an. Im Jahr 1985 waren fünf Prozent der Südtiroler Bevölkerung 75 und älter, im Jahr 2000 sieben Prozent, im Jahr 2021 zehn Prozent, das sind in absoluten Zahlen 56.318 Personen. Im Jahr 2038 wird der Anteil dieser Altersklasse voraussichtlich 13 Prozent betragen, mit einer hochgerechneten Bevölkerungszahl von 563.000 Einwohnern werden es rund 73.500 Personen sein. Das Land Südtirol bräuchte dann 6.500 Betten. Heute verfügen wir über 4.400. Im November des Jahres 2020 wurde von der Eurac eine Studie von Peter Decarli zum zukünftigen Pflegebedarf präsentiert. Die Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung wurden vom ASTAT ins Netz gestellt. Die animierte Alterspyramide zeigt an, wie die Altersverteilung in der Vergangenheit aussah und wie sie sich bis zum Jahr 2038 verändern wird. Soziallandesrätin Waltraud Deeg hat im Oktober 2019 dem Bezirksrat Wipptal eine „Pflegelandkarte im Zeichen des demografischen Wandels“ vorgestellt. Darin wird

Bezirk für Bezirk die Bettenanzahl der Seniorenwohnheime des Jahres 2018 mit dem Bedarf im Jahr 2030 verglichen. Während einige Bezirke wie Vinschgau, Burggrafenamt, Salten-Schlern und Überetsch-Unterland heute schon relativ gut abgedeckt sind, befindet sich der Bezirk Wipptal unter den weniger gut versorgten Bezirken. Es gibt zwar gewisse Unterschiede in der Altersverteilung innerhalb der einzelnen Bezirksgemeinschaften und in den großen Städten sind die Leute im Schnitt etwas älter. Trotzdem ist davon auszugehen, dass das Wipptal eine große Versorgungslücke aufweist. Im Bezirk Wipptal leben aktuell rund 20.000 Personen. Angenommen, zehn Prozent der Bevölkerung sind 75 und mehr Jahre alt, dann bräuchte es beim aktuell niedrigen Schlüssel von 8 Betten pro hundert Senioren 160 Betten. Wenn im Jahr 2038 13 Prozent der Menschen 75 und älter sind, dann kommen wir auf einen Bedarf von über 200. Es muss hinzugefügt werden, dass es im Bezirk

zwei Seniorenwohnheime gibt, jenes der Bezirksgemeinschaft und Schloss Moos, letzteres gehört dem Vinzenzverein und wird von ihm betrieben. Im nun ausgesiedelten Seniorenwohnheim standen 77 Betten zur Verfügung, im Schloss Moos gibt es 48 Betten. Mit einer Erhöhung der Bettenzahl auf 90 im neuen Bezirksaltersheim wird es für die Zukunft nicht getan sein. Deswegen müsste schon jetzt umsichtig und besonnen geplant werden, sodass ohne großen Aufwand sukzessive dazugebaut werden kann. Ein Weg dahin wäre, jetzt schon ein Altersheim zu planen, das groß genug ist und vor allem Erweiterungsmöglichkeiten bietet. Mit den Seniorenwohnheimbetten allein ist es freilich nicht getan. Es muss auch dafür Sorge getragen werden, dass in nächster Zukunft genügend Pflegepersonal motiviert und ausgebildet wird. Auch das betreute und begleitete Wohnen wird für ältere und noch nicht stark pflegebedürftige Menschen gefragt sein. Dafür jetzt schon Strukturen in Aussicht zu haben, hieße in die Zukunft schauen. Schließlich werden sich die Bezirksgemeinschaft und vor allem die beteiligten Gemeinden nach der finanziellen Decke strecken müssen.


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Aktuell

„Für die Zukunft unseres Krankenhauses“ Es ist kein Geheimnis: Die Neuro-Reha in Sterzing ist Michael Seeber ein großes Herzensanliegen. Dem ehemaligen Chef der Leitner-Gruppe und seiner Frau ist es im Wesentlichen zu verdanken, dass diese Abteilung in Sterzing Fuß fassen konnte. Heute zählt sie südtirolweit zu den Aushängeschildern im medizinischen Bereich. Um jedoch die Zukunft der Neuro-Reha und damit letztendlich des Krankenhauses Sterzing abzusichern, sei laut Seeber ein Ausbau dieser Abteilung dringend notwendig. Erker: Herr Seeber, rund um die Diskussionen zum Neubau des Altenheimes ist in letzter Zeit auch Ihr Name des Öfteren gefallen. Sie scheinen kein Befürworter eines Abrisses und Wiederaufbaus am alten Standort zu sein … Michael Seeber: Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, den Sterzingern bzw. den Wipptalern verständlich zu machen, dass es hier auch um den Fortbestand und um die Zukunft des Krankenhauses von Sterzing geht. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Sterzing mit einer eigenständigen Struktur wie der Neuro-Reha, die auch außerhalb des Bezirks anerkannt und gefragt ist, eine Zukunftsperspektive hat. Dafür muss die Abteilung aber so gestaltet und ausgebaut werden, dass sie sinnvoll und wirtschaftlich akzeptabel geführt werden kann. Die derzeitige Bettensituation in der Neuro-Reha-Abteilung ist leider begrenzt und damit unbefriedigend, weshalb akut erkrankte Patienten nicht in einem adäquaten Zeitraum aufgenommen werden können – oder schlimmer noch: Der Rehabilitationsprozess muss sogar vorzei-

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tig beendet werden, ohne dass die cen weiterzubestehen. Das sollten Patienten die vollständige Autono- sich ganz besonders die Wipptaler mie erreichen können, und, wenn bewusst sein. Was spricht Ihrer Ansicht sie nach Hause entlassen werden, nach gegen einen Abriss der auf Hilfe angewiesen sind. alten Struktur und einen WieWas wäre Ihrer Meinung nach deraufbau? die Lösung für das Platz-ProbDer teilweise Abbruch und Wielem der Neuro-Reha? Eine perfekte Lösung zur Ver- deraufbau des bestehenden Kombesserung der Therapiestrategie plexes wäre in der heutigen Zeit könnte die Implementierung der Struktur sein, die an das Krankenhaus angrenzt: das Bezirksaltenheim. Sie haben sich diesbezüglich auch mit den verantwortlichen Ärzten ausgetauscht? Professor Dr. Leopold Saltuari, Primar Dr. Luca Sebastianelli und Dr. Liliane Versace haben einen Lokalaugenschein im Bezirksaltenheim durchgeführt und bestätigt, dass dieses Gebäude geeignet wäre, um die Therapiemöglichkeiten Michael Seeber: „Kleine Krankenhäuser ohne Kompetenzzentrum haben für die Zukunft keine echten Chanzu erweitern. Die räum- cen weiterzubestehen.“ lichen Voraussetzungen sind gegeben, wobei eine behin- aus meiner Sicht nicht sinnvoll, ja, dertengerechte Adaptierung der aus verschiedenen Gründen – hier sanitären Anlagen durchgeführt spreche ich als ehemaliger Bauunwerden müsste. Zudem verfügt ternehmer – sogar unverantwortdie Struktur über ausreichend lich. Es wäre zweckmäßiger, die Einzel- und Doppelzimmer mit ge- bestehende Struktur sinnvoll zu nügend Überblick für das Pflege- nutzen, anstatt sie abzureißen. Ein personal. Somit könnten dringend Abbruch in einer derart eng verbenötigte Therapieplätze geschaf- bauten Lage würde zum einen viel fen werden, um den Betroffenen Energie kosten und zum anderen notwendige Behandlungen wie viele Probleme für die Anwohner Physiotherapie, Logopädie, Ergo- mit sich bringen, wie Lärmbelästherapie, Cognitotherapie und Ro- tigungen durch die Abbrucharbotik zukommen zu lassen. Eine beiten und die Schwertransporte, dermaßen ausgebaute und auf- auch würde jede Menge Sondergewertete Neuro-Reha-Struktur müll anfallen. wäre somit für den Fortbestand Was mir jedoch am meisten zu des gesamten Krankenhauses von denken gibt, ist die Frage, ob in Sterzing von Bedeutung. Kleine dieser so geheim gehaltenen ProKrankenhäuser ohne Kompetenz- jektstudie berücksichtigt wird, zentrum haben bekanntlich für dass der Abstand zu den Eigendie Zukunft keine echten Chan- tumsgebäuden zum Teil nicht 10 m

beträgt, sondern auf damals von der Gemeinde genehmigte 8 m verringert wurde. Bei einem Neubau müsste jedoch der vom Gesetz heute vorgeschriebene Grenzabstand von zehn Metern eingehalten werden und das bedeutet wiederum, dass das neue Gebäude zwei Meter nach hinten versetzt werden müsste, was zur Folge hätte, dass auch die unterirdischen Strukturen inklusive Fundamentgründungen zumindest zum Teil neu errichtet werden müssten. Weiters frage ich mich, ob die etwaigen Schäden, wie Risse, die durch den Abbruch eines so nahegelegenen Gebäudes üblicherweise entstehen, miteinkalkuliert wurden. Es versteht sich von selbst, dass in so einem Falle die Eigentümer rechtlich über die Möglichkeit verfügen, bei Gericht die zeitliche Einstellung des Baues zu beantragen und eventuell Schadenersatz zu verlangen. Ich schätze das Risiko sehr hoch ein, dass langwierige rechtliche Streitereien die Folge sein könnten. Sie stehen hinter dem PPP-Projekt der Mader-Gruppe? Auch wenn ich Peter Paul Mader schätze und jedenfalls dafür bewundere, dass er auf eigene Kosten ein solches Projekt, das noch dazu voll und ganz den gesetzlichen Bedingungen eines Altersheimes entspricht, hier auf die Beine gestellt hat, so möchte ich betonen, dass ich in keinster Weise involviert bin. Seit rund fünf Jahren wird über einen Neubau des Altenheimes diskutiert. Fünf Minuten vor Zwölf melden sich Verbände, Initiativen und Kritiker zu Wort. Ist es nicht ein bisschen spät dafür?


Ich darf Sie korrigieren: Es ist fünf Minuten nach zwölf. Es ist mir selbst ein Rätsel, aus welchem Grund ein derartiges Geheimnis um das Projekt von Ingenieur Claudio Scanavini – das niemand zu kennen scheint – gemacht wird. Unverständlich ist für mich auch die Übersiedlung der Bewohner in den „Pulvererhof“, obwohl noch nicht einmal ein genehmigtes Projekt vorliegt. Man stelle sich vor, dass in der Baukommission Fragen und Bedenken auftauchen Vermutlich als Scherz ist im Rahmen der Gemeinderatssitzung in Ratschings die Frage aufgetaucht, ob es nicht billiger wäre, den Pulvererhof zu kaufen …

(lacht) Mit Sicherheit wäre es billiger gewesen – und wahrscheinlich auch effizienter. Für einige Sterzinger scheint die periphere Lage im Grünen mit idealer Verkehrsanbindung und ausreichenden Parkplätzen auch ein Problem zu sein, nachdem das Areal beim Eurospar anscheinend zu weit vom Stadtzentrum entfernt ist. Abschließend sei mir noch die Frage gestattet, warum die Politiker, die heute so gegen eine Aussiedlung bzw. für einen Abbruch des bestehenden Altersheimes sind, sich in all den letzten Jahren nicht konstruktiv Gedanken über die Möglichkeit einer Errichtung eines neuen Gebäudes in der Nähe des Krankenhauses gemacht haben.

Ich erlaube mir die Frage zu stellen, ob je ein Versuch unternommen worden ist, einen ganz kleinen Teil des im Zentrum gelegenen Militärareals, etwa nahe des heutigen angrenzenden Parkplatzes des Oratoriums Maria Schutz, über die Landesregierung zu erhalten? Schließlich ist Sterzing die einzige Gemeinde im Gegensatz zu allen anderen Gemeinden in Südtirol, der kein Quadratmeter des Militärareals abgetreten wurde, obwohl außerhalb des Geländes auf einer angrenzenden Grünfläche hässliche und zu hohe Wohnhäuser für das Militärpersonal gebaut wurden. Für diese Militärwohnhäuser wurde unverständlicherweise der Gemeinde Brixen

ein zentral gelegenes Militärareal zugesprochen, die feierliche Übergabe dieser Wohnhäuser hat im Beisein der Ministerin und auch des Bürgermeisters von Brixen in Sterzing stattgefunden. Ich stelle den Sterzinger Politikern eine weitere Frage: Wurde je untersucht, inwieweit das Anwesen des Kapuzinerklosters, das ja bekanntlich heuer aufgelassen wird, nicht auch geeignet bzw. groß genug wäre für ein Altersheim? Ich halte jedenfalls konstruktive Kritik für positiv und wichtig, man müsste allerdings in Sterzing bestens wissen, dass „nur dagegen sein“ nichts bringt. at

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Aktuell

Sterzing

1,2 Millionen Euro für Investitionen Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Sterzing wurden u. a. vier Beschlussanträge der SVP behandelt und die Abschlussrechnung der Gemeinde sowie der Freiwilligen Feuerwehren genehmigt. Der Punkt „Allfälliges“ hielt einige Überraschungen bereit. Zu Beginn wurden die Beschlussanträge der SVP – drei der vier Anträge betrafen das Thema Sport – behandelt. Die SVP forderte darin die Schaffung eines Sportstättenentwicklungsplanes, die Beauftragung eines Urbanistikers mit der Erstellung eines Grobkonzeptes für besagten Plan und die Einsetzung einer Arbeitsgruppe, die sich für eine optimierte Nutzung der Sportplätze kümmern sollte, besonders im Hinblick auf Kinder und Jugendliche. Die ausführliche Diskussion darüber ist im italienischen Teil (S. 62) oder auf www. dererker.it nachzulesen. Diese drei Anträge wurden ebenso abgelehnt wie jener von Antragsteller Werner Graus (SVP), der die Umsetzung des Gemeinderatsbeschlusses zur Erstellung eines Planes für die akustische Klassifizierung des Gemeindegebietes forderte. Mehrheitlich genehmigt wurden die Abschlussrechnung der Gemeinde und die Zuweisung des Verwaltungsüberschusses. Der Verwaltungsüberschuss beträgt 3,9 Millionen Euro, 1,2 Millionen stehen für Investitionen zur Verfügung, u. a. für die Anpassung des Vigil-Raber-Saals an die Brandschutzbestimmungen (73.200 Euro), außerordentliche Instandhaltungsmaßnahmen am Balneum (45.000 Euro), den Austausch von Spielgeräten auf den Spielplätzen (48.000 Euro), für Stadt-

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Verena Debiasi: „Wir liegen voll im Zeitplan!“

bildpflege (30.000 Euro), außerordentliche Instandhaltungsarbeiten an den Straßen (352.000 Euro) und das E-Werk (165.000 Euro). „Es gibt heuer sehr wenig zu berichten“, eröffnete Armin Haller, Präsident des Stadttheaters, seinen Bericht. Seit einem Jahr ist das Stadttheater geschlossen, rund 100 Termine mussten abgesagt werden. Nun soll der Kulturbetrieb wieder aufgenommen werden. Die Abschlussrechnung der FF Sterzing wurde mehrheitlich, jene der FF Thuins einstimmig genehmigt. „Im Zeitplan“ Wie Bürgermeister Peter Volgger berichtete, stammen 3,8 Millionen Euro des insgesamt 15,2 Millionen Euro teuren Umbaues der Mittelschule aus Investitionszuweisungen des Landes, 11,3 Millionen Euro werden als Darlehen aufgenommen. „Es freut mich, dass wir mit dem Umbau und der energetischen Sa-

nierung der Mittelschule sowie im Einklang mit den Bürgermeistern der beteiligten Gemeinden an einem guten Punkt sind. Ich möchte unterstreichen, dass wir voll im Zeitplan sind“, so die zuständige

Stadträtin Verena Debiasi. Voraussichtlich liegt im Herbst das Ausführungsprojekt vor, wenn alles nach Plan läuft, kann im Sommer 2022 mit den Umbauarbeiten begonnen werden.

Geld für Straßen und Spielplätze Zufrieden mit der Verwendung des Verwaltungsüberschusses zeigten sich besonders Vize-Bürgermeister Fabio Cola und Ciro Coppola von der Liste „Insieme per Vipiteno – Zusammen für Sterzing“. Insgesamt stehen für die Spielplätze nun 55.000 Euro zur Verfügung, mit denen man sämtliche bestehenden Mängel beheben könne, so Cola. Eine so hohe Summe, die schlussendlich den Familien und Kindern zugute kommt, habe man während der vergangenen Jahre noch nie zur Verfügung gehabt, betonte der Vize-Bürgermeister, der sich für die Unterstützung bedankte. Ein großer Dank erging ebenfalls an Ciro Coppola, in dessen Zuständigkeitsbereich die Instandhaltung der Straßen fällt. Wie Bürgermeister Peter Volgger erklärte, sei mit der tatkräftigen Unterstützung von Coppola eine Prioritätenliste erstellt worden. Derzeit habe man 28 Projekte laufen, 18 könnten mit den zugewiesenen Beiträgen nun verwirklicht werden. Coppola erklärte, dass man die Prioritätenliste – man habe dabei nicht nur das Stadtgebiet im Auge behalten, sondern auch die einzelnen Fraktionen – vor allem im Hinblick auf die Straßensicherheit erstellt habe. Drei vorrangige Projekte, die demnächst angegangen werden, sind die Hochstraße (Abschnitt Mini-Recyclingplatz bis zur Kreuzung St. Margarethenstr.), der Europaweg (Parkplatz Europa bis Kreuzung Bahnhofstraße) und die Frundsbergstraße (Richtung Lahnstraße).


Bauarbeiten sind im Gang Mit der Genehmigung des Projektes über die technische und wirtschaftliche Machbarkeit wurden 1,7 Millionen Euro für die Einrichtung des Mittelschulgebäudes vorgesehen. Das Architekturbüro Scagnol, das mit dem Umbau der Mittelschule beauftragt ist, kümmert sich auch um die Inneneinrichtung. In Kürze Chiara Bombardelli wurde als Sachverständige in die Kommission für Raum und Landschaft ernannt. Die zwischengemeindliche Zusammenarbeit mit den Gemeinden Freienfeld und Ratschings im Bereich Personalverwaltung wurde mehrheitlich genehmigt, genauso wie die Vereinbarung mit der Bezirksgemeinschaft Wipptal über die Führung der Kindertagesstätten. Mehrheitlich genehmigt wurde der kommunale Lichtplan, der Maßnahmen zur Einschränkung der Lichtverschmutzung im Gemeindegebiet Sterzing beinhaltet. Ein Lehrstück über das Austeilen und Einsteckenkönnen Unter „Allfälliges“ fand der bereits seit längerem schwelen-

de Konflikt zwischen einigen SVP-Gemeinderäten, allen voran Evi Frick, und der regierenden Bürgerliste seinen bisherigen Höhepunkt. War man in der Vergangenheit nicht gerade zimperlich mit dem Austeilen, so ging es bei dieser Sitzung nun ums Einsteckenkönnen. Benno Egger, Gemeinderat und gleichzeitig Vize-Präsident der Bezirksgemeinschaft, beschuldigte Evi Frick, Fehlinformationen verbreitet zu haben. Gemeint war damit jene Aussage, mit der die SVP-Gemeinderätin in der Februar-Sitzung die bisher getätigten Ausgaben für das neue Bezirksaltenheim mit 326.000 Euro beziffert hatte. Frick erwiderte, dass es Beschlüsse gebe, die sie auf Nachfrage zuschicken könne, und berief sich dabei auf ihr Fachgebiet die Kostenrechnung. „Ich kann rechnen und habe nicht gelogen!“, rechtfertigte sich die SVP-Gemeinderätin und bot den Gemeinderäten an, die Beschlüsse mit ihr durchzugehen. Nachdem auch Bürgermeister Peter Volgger in die gleiche Kerbe schlug und erklärte, dass es sich erwiesenermaßen um Falschinformationen handle, zog es Frick

vor, die Sitzung zu verlassen. Auch Gemeinderätin Ingrid Pichler (SVP) musste einiges an Kritik für ihren offenen Brief einstecken, in dem sie sich für die Beibehaltung des Bezirksaltenheimes am alten Standort einsetzte und u. a. die Nähe zur St. Margarethen-Kirche hervorhob, in welcher für viele Bewohner des Seniorenheimes die Beichte abgehalten würde. „Es gibt dort schon lange keine Beichtmöglichkeit mehr, diese wird laut Dekan im Altersheim abgenommen, ebenso wird die hl. Messe dort abgehalten“, stellte Volgger klar. Pichler rechtfertigte ihren Brief damit, dass sie der Meinung sei, der alte Standort sei der richtige. „Ich kann jedem schreiben, wem ich will!“, so Pichler und beharrte darauf, nicht von ihrer Meinung abgehen zu wollen, auch wenn das Altenheim an den Stadtrand ausgelagert würde. Aus Platzgründen ist die Wiedergabe der rund 40-minütigen Diskussion an dieser Stelle nicht möglich, Interessierte seien daher auf den Beitrag auf www.dererker.it verwiesen.

Die Arbeiten an der Mensa im Oberschulzentrum hätten bereits im Herbst 2020 beginnen sollen, wurden dann auf Februar 2021 verschoben und starteten schließlich Ende März. Wie Anna Putzer, Direktorin des Oberschulzentrums Sterzing, auf Anfrage mitteilte, wäre die viermonatige Zeit des Fernunterrichts der ideale Zeitpunkt gewesen, die geräuschvollen Abbrucharbeiten durchzuführen. „Leider waren meine laufenden Interventionen diesbezüglich erfolglos, da das Amt für Hochbau bei der Auftragsvergabe und Organisation die geplanten Termine nicht einhalten konnte“, so Putzer. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Dezember 2021 geplant, dann folgen die Ausstattung und die Einrichtung der Mensa. Voraussichtlich werden die Arbeiten im Februar 2022 abgeschlossen. Damit könnte die Mensa bis zum Sommer 2022 für die Sommerprojekte der Gemeinde betriebsbereit sein.

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Aktuell

Brenner

Franzensfeste

Jahresabschlussrechnung genehmigt

1,9 Millionen Euro für Investitionen

Bei der jüngsten Ratssitzung der Gemeinde Brenner Mitte Mai haben die Gemeinderäte u. a. die Jahresabschlussrechnung für das Finanzjahr 2020 einstimmig genehmigt.

Vor kurzem hat der Gemeinderat Franzensfeste die Abschlussrechnung der Gemeinde für das Jahr 2020 genehmigt. Vom Verwaltungsüberschuss in Höhe von 2,61 Millionen Euro werden 1,9 Millionen Euro für Investitionen zweckgebunden.

Einstimmig sprachen sich die anwesenden Mitglieder des Gemeinderates für die Genehmigung der Jahresabschlussrechnung des Jahres 2020 aus. Diese umfasst einen Verwaltungsüberschuss in Höhe von rund 1,26 Millionen Euro. Davon sind etwa 37.000 Euro für Investitionen zweckgebunden. Freiwillige Feuerwehren Ebenfalls ohne Gegenstimme wurden die Jahresabschlussrechnungen der Freiwilligen Feuerwehren von Gossensaß mit einem Verwaltungsüberschuss von rund 19.000 Euro und Pflersch (rund 66.000 Euro) gutgeheißen. Haushaltsänderungen Aufgrund von Mehreinnahmen in Höhe von 254.800 Euro wurde eine Bilanzänderung notwendig. Damit fließen in das Interreg-Projekt „Olperer-Runde“ 88.250 Euro, in die Sicherung der Gemeindestraßen 64.000 Euro, in die Dorfgestaltung in Pflersch 62.250 Euro und in den Austausch von Fenstern am Zusatzgebäude zum Rathaus 36.000 Euro; 4.300 Euro werden für die außerordentliche Instandhaltung der Straßen

bereitgestellt. Im Zuge einer weiteren Bilanzänderung in Höhe von rund 834.000 Euro verschlingt mit 410.000 Euro die Erneuerung der Stein-Brücke den größten Brocken. 61.000 Euro fließen in die Schneeräumung, welche die Gemeindeverwaltung im vergangenen Winter vor große Herausforderungen gestellt hat. Gelder wurden u. a. auch für die Erstellung des Gemeindeentwicklungsprogramms (50.000 Euro), die Errichtung eines Gehsteiges am Kindergarten (36.000 Euro) und einen Beitrag für den Bergrettungsdienst Gossensaß-Pflersch (30.000) zur Verfügung gestellt. In Kürze Der Gefahrenzonenplan der Gemeinde Brenner wurde einstimmig genehmigt. Er soll, sobald es die Umstände erlauben, der Bevölkerung vorgestellt werden. Die Abänderung des Landschaftsplans von Wald in bestockte Wiese und Weide sowie von Wald in Weidegebiet und alpines Grünland auf den Gp. 437/1, 437/2, 437/6 und 437/9 der K.G. Brenner wurde auf Antrag von Christian und Walter Grossteiner genehmigt. Zum technischen Vertreter in der Zusatzkommission für landschaftsrechtliche Genehmigungen im Zuständigkeitsbereich des Landes wurde Gemeindetechniker Andreas Neumair ernannt. bar

Tiefbauprojekte in Pflersch Im Mai hat die Landesregierung das diesjährige Tiefbauprogramm verabschiedet. Dabei wurde auch der Neubau einer Brücke auf der Landesstraße in Pflersch und die Errichtung der Lawinenschutzgalerie „Buanlahne“ in Pflersch ausgeschrieben. Urlaub statt Isolation Das temporäre Quarantänezentrum in Gossensaß hat Ende Mai seine Tore geschlossen. In der Kaserne wurden in den vergangenen eineinhalb Jahren 1.200 Menschen betreut, die in Quarantäne mussten, aber keine geeignete Unterkunft hatten. Fortan wird die Struktur wieder als Ferienheim für Militärangehörige geführt.

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Seit März wird das Mehrzweckhaus in Franzensfeste energetisch saniert.

Großes Augenmerk bei den Investitionen wird auf Sanierungsarbeiten, u. a. in den gemeindeeigenen Wohnungen im Rathaus (208.000 Euro) und in Mittewald (248.000 Euro), gelegt. 201.000 Euro stehen für die Sanierung des Mehrzweckhauses zur Verfügung. Nach Abschluss der Arbeiten soll auch der Spielplatz umgestaltet werden (60.000 Euro). Mit dem Staatsbeitrag von 100.000 Euro für energetische Sanierung werden die Fenster in der Grundschule Franzensfeste ausgetauscht. Das ehemalige ANAS-Gebäude wird zum „Haus der Begegnung“ umgebaut. Für einen Ideenwettbewerb ste-

hen 28.000 Euro bereit, für die Projektierung 114.000 Euro. 59.000 Euro entfallen auf die Verbindung der Ortschaft Franzensfeste mit der Festung (Grundenteignungen: 34.000 Euro). Investiert wird auch in die Trinkwasserleitung (175.000 Euro), den Austausch der Trinkwasserleitung in Grasstein (92.000 Euro) und den Ankauf von elektronischen Trinkwasserzählern in Mittewald (32.000 Euro). Zudem werden Müllsammelstellen erweitert (38.000 Euro), Asphaltierungsarbeiten vorgenommen (55.000 Euro), ein neuer Bagger für den Bauhof angekauft (50.000 Euro), im Ortsteil Sams eine neue Bushalte-


stelle (38.000 Euro) und ein neuer Gehsteig (35.000 Euro) errichtet, auch der Parkplatz Greithwald/Autotest wird umgestaltet (58.000 Euro). 52.000 Euro sind für technische Aufträge für den Zivilschutz und andere Projekte zweckgebunden, 48.000 Euro für den Ausbau des Glasfasernetzes. Mit 25.000 Euro werden technische Spesen zur Sanierung der Radbrücken finanziert. Genehmigt hat der Gemeinderat zudem die Konventionen mit den Kindertagesstätten Wipptal, Ratschings und Freienfeld, die Abschlussrechnungen der Freiwilligen Feuerweh-

ren Franzensfeste und Mittewald sowie die Gemeindebauordnung.

Kurz notiert Arztwahl In einer Anfrage hat Gemeinderätin Linda Zaira Franchino (Fortezza vive – Fratelli d‘Italia) vorgeschlagen, die Arztwahl über die Sprengel hinaus zu erlauben. Im Antwortschreiben erklärte Bürgermeister Thomas Klapfer, dass in Franzensfeste zweimal wöchentlich Hausarzt der Dr. Pietro Stefani anwesend sei, dieser hätte noch Plätze frei. Bei einer höheren Zahl von Betreuten wäre

eventuell auch eine zusätzliche Präsenz des Hausarztes möglich. Nasenflügeltests Im Gemeindehaus ist eine Teststation für Nasenflügeltests eingerichtet worden. Derzeit sind die Tests jeden Mittwoch von 18.00 bis 20.00 Uhr möglich. Bei großer Nachfrage wird das Angebot erweitert. Neue Gemeindekommission für Raum und Landschaft Mitglieder der neuen Gemeindekommission für Raum und Landschaft sind Vorsitzender Thomas Klapfer, Paolo De Martin Flecco (Sachverständiger

Baukultur, Ersatz: Architekt Valentino Andriolo), Guido Bocher (Sachverständiger Landund Forstwissenschaft, Ersatz: Andrea Raise), Nina Marie Niederkofler (Sachverständige Sozial- und Wirtschaftswissenschaft, Ersatz: Edith Oberhofer), Wolfgang Simmerle (Sachverständiger Raumplanung, Ersatz: Markus Lunz), Gerhard Haller (Sachverständiger Landschaft, Ersatz: Christian Sölva), Ursula Sulzenbacher (Sachverständige Naturgefahren, Ersatz: Ivonne Monsorno) sowie Gerhard Haller (Vorsitzender Sektion Bauwesen). rb

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Aktuell

Pfitsch

Heikle Themen diskutiert

Soll die Gemeinde für oder gegen die Erweiterung einer Wohnbauzone in Oberwiesen stimmen? Um diese Frage ging es auf der jüngsten Gemeinderatssitzung, die per Videokonferenz abgehalten wurde. Im Bauleitplan soll in der Wohnbauzone B1 in der Hinteren Gasse ein 400 m2 großes Grundstück in eine Wohnbauzone umgewandelt werden, um dem Antragsteller den Bau einer Wohnung zu ermöglichen. Architekt Alexander Seehauser stellte die Bauleitplanänderung vor und erwähnte ein Landesgutachten, das drei Punkte beanstandet: die unsymmetrische Form, welche die Bauleitplanänderung ergeben würde, die rote Zone, in der sich ein kleiner Teil des Grundstückes befinde, und die natürliche Ortsgrenze (Wasser-Wiere), die nicht überschritten werden sollte – laut Seehauser alles leicht widerlegbare Argumente: Die gesamte Parzelle umzuwidmen war aufgrund von Einwänden des Amtes für Wildbachverbauung nicht möglich gewesen. Nur die Zufahrt

1,77 Millionen Euro Der Verwaltungsüberschuss in Höhe von 1,77 Millionen Euro wird u. a. für die Rückzahlung offener Darlehen (485.000 Euro), die Instandhaltung und Sanierung von Brücken, u. a. nach Tulfer, Leader- und Interreg-Projekte, die Dachsanierung von Kindergarten St. Jakob und Gemeindehaus sowie Brandschutz- und Umbauarbeiten der Festhalle Wiesen verwendet. Die Abschlussrechnung wurde mit sechs Enthaltungen der Bürgerliste genehmigt.

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© Hannes Tratter

Zwei Tagesordnungspunkte beschäftigten die Gemeinderäte auf ihrer April-Sitzung besonders: eine Bauleitplanänderung in einer Gefahrenzone und die Satzungsänderung des Umweltbeirates.

Wohnbauzone B1 in der Hinteren Gasse in Wiesen

liege in einer roten, das geplante Wohngebäude in einer blauen Zone. Die Wiere sei keine natürliche Ortsgrenze, da bereits auf beiden Uferseiten Häuser stehen. Gemeinderat Hannes Tratter hat dennoch „allergrößte Bedenken“. Gerade in einer Gemeinde, in der Unwetter 2012 enorme Schäden angerichtet und Menschenleben gefordert hätten, müsse die Verwaltung „gut aufpassen, was sie tut“. Am Graben zwischen Saun und Wiesner Köfl können Muren und Lawinen abgehen. Es sei „extrem gefährlich“, in dieser Zone ein Haus zu errichten, und unsinnig, im Gemeindegebiet neue Gefahrenzonen zu schaffen, die mit viel Aufwand entschärft werden müssen. Auch Gemeinderat Christoph Hofer kündigte an, gegen die Bauleitplanänderung zu stimmen: „Ich weiß nicht, ob ich das mit meinem Gewissen vereinbaren kann.“ „Ein heikles Thema, das nicht zu unterschätzen ist“, so Architekt Seehauser. Die betroffene Zone sei nach unzähligen Analysen blau gekennzeichnet worden. Bei jeder

Gefährlicher Graben oberhalb der Wohnbauzone

Planung schätzen Geologen und Hydrogeologen die Gefahren genau ab und legen bindende Auflagen fest. Die definitive Entscheidung wird die Landesregierung treffen. In der Wohnbauzone B1 leben bereits mehrere Bürger, außergewöhnliche Naturereignisse seien bis jetzt nicht eingetreten, so Bürgermeister Stefan Gufler. Oberhalb der Wohnbauzone ist ein Becken errichtet worden, um das Gebiet zu schützen. Letzten Endes müsse sich der Gemeinderat auf Aussagen und Analysen der Techniker stützen und verlassen. Ist laut Gutachten die Ausweisung einer Wohnbauzone möglich, sollte die Gemeinde die Entwicklung des Dorfes auch unterstützen, so Gufler. Erst vor kurzem seien zwei Projekte in einer blauen Zone genehmigt worden, die Gefahr von Naturereignissen werde mit Objektschutzmaßnahmen ausreichend abgewandt. Die Bauleitplanänderung wurde am Ende mit zwei Gegenstimmen (Hannes Tratter und Christoph Hofer) angenommen.

Umweltbeirat: Satzung abgeändert Stoff für Diskussionen lieferte auch die Satzungsänderung des Umweltbeirates. Der Entwurf, der dem Gemeinderat zur Genehmigung unterbreitet wurde, fand bei der Bürgerliste keine Zustimmung. Anders als vereinbart sollen Textpassagen gestrichen und neue hinzugefügt worden sein. Dabei sei lediglich davon die Rede gewesen, den Beirat von zwei Gemeinderäten auf einen Referenten und drei Gemeinderäte aufzustocken, so Gemeinderätin Lucia Russo. Man habe alte Formulierungen aktualisiert, die Satzung im Detail durchstudiert, vieles erst im Nachhinein festgestellt, erklärte Gufler. Claudia Raffl verblüffte vor allem der Satz, dass der Umweltreferent automatisch die Leitung des Beirates übernimmt. Bei der letzten Sitzung sei erwähnt worden, dass Lucia Russo im Beirat sitzen sollte, auch weil sie als Biologin die nötigen Kompetenzen und Erfahrungen hat. Würde sie den Vorsitz


Wiesen

übernehmen, wäre dies „ein erstes Zeichen der Zusammenarbeit“ und eine Entlastung und Unterstützung für Umweltreferent Harald Hofer, der bereits viele Aufgaben zu übernehmen habe. Er bemühe sich wirklich sehr um eine Zusammenarbeit, so Bürgermeister Gufler, er habe sich aber auch von der Bürgerliste ein Zeichen des aufeinander Zugehens erhofft. Doch diese habe sich bei der vorherigen Abstimmung über den Gemeindehaushalt erneut geschlossen ihrer Stimme enthalten. Damit stelle sie die gesamte Verwaltungsstruktur in Frage. „Es wäre an der Zeit, dass auch ihr uns entgegenkommt“, so Referentin Maria Rabensteiner Leitner, gehe es doch bei den Haushaltsabstimmungen um die Bürger. „Wir legen euch keine Steine in den Weg“, entgegnete Claudia Raffl. „Wäre jemand von der SVP abwesend und die

Mehrheit nicht gegeben gewesen, hätten wir den Haushalt durchgewinkt.“ Der Satzungsentwurf ziele darauf ab, sie als Vorsitzende prinzipiell auszuschließen, so Lucia Russo in der weiteren Diskussion. „Als ich mich für einen Beirat zur Verfügung gestellt habe, wurde mir jedes Mal erklärt, dass ich als Stellvertreterin gut genug bin, nicht aber als Vorsitzende. Man braucht bestimmte Kompetenzen, um ein Amt gut ausführen zu können. In diesem Fall kommen die Kompetenzen erst an zweiter Stelle.“ Keineswegs stecken persönliche Gründe dahinter, so Leitner Rabensteiner. Aber der Umweltreferent, der auch in Bezirksgremien vertreten sei, kenne eben die Zusammenhänge und habe andere Vorinformationen als ein Gemeinderat. Schließlich meldete sich Umweltreferent Harald Hofer zu Wort:

Diskussion über Bezirksaltenheim

„Wir sitzen im Gemeinderat, weil wir uns für die Bürger einsetzen wollen, unabhängig von der Partei. Wer sich voll einbringen will, kann es gerne tun. Im Bereich Umwelt lässt sich viel Zeit investieren.“ Er biete den Vorsitz an, bestehe aber keineswegs darauf. Am Ende einigte sich der Gemeinderat einstimmig, dass im Beirat der Referent und vier Gemeinderäte vertreten sein sollen und dass der oder die Vorsitzende vom Beirat selbst gewählt wird. Bei Bedarf wird der Beirat weitere Anpassungen in der Satzung formulieren und die Änderungen dem Gemeinderat zur Genehmigung vorschlagen. Beiratsmitglieder sind Harald Hofer (Umweltreferent), Lucia Russo (Biologin), Renato Bussola (Vertreter der ital. Sprachgruppe), Dagmar Matzler (Referentin für Ortsbild, Freizeitanlagen und Gemeindepark), Hannes Tratter (Vertreter Landwirtschaft), Hanspeter Mair (Wirtschaft), Ursula Unterweger

Rangordnung für Wohnbauzone wieder geöffnet Nach einem Beschluss der Landesregierung kann in der Gemeinde Pfitsch die Rangordnung für die Wohnbauzone auf dem Gelände der ehemaligen Psaro-Gnutti-Kaserne in Wiesen wieder geöffnet werden. Bisher wurden in zwei Baulosen bereits neun Reihenhäuser zugewiesen, nun sollen auf den noch bebaubaren rund 1.300 m2 fünf weitere Reihenhäuser entstehen. Die Gemeinde Pfitsch hatte Mitte April um die Wiedereröffnung des Termins für die Vorlage von Gesuchen um Zuweisung ersucht. Mit der Zustimmung der Landesregierung kann dies nun in die Wege geleitet werden, wodurch weitere Familien in Pfitsch ihren Traum vom Eigenheim realisieren können.

(AVS) sowie Dr. Wilhelm Seppi (Umweltgruppe Wipptal/Dachverband für Natur und Umweltschutz). rb

Unter dem Tagesordnungspunkt Allfälliges erkundigte sich Gemeinderat Christoph Hofer bei Gemeinderätin und Bezirkspräsidentin Monika Reinthaler, mit welchen Kriterien der urbanistische Standort des neuen Bezirksaltenheimes bestimmt wurde und ob auch andere Standorte in Betracht gezogen worden seien. Laut Reinthaler habe man einige Alternativstandorte durchgedacht, etwa den „Custozza-Bichl“, der allerdings nicht leicht erreichbar und für Rollstühle ungeeignet sei, oder ein Grundstück Richtung Wiesen. Der Bürgermeister von Sterzing weise aber keine Zone im landwirtschaftlichen Grün aus, wenn im Siedlungsgebiet noch Platz zur Verfügung steht. Bürgermeister Peter Volgger stellt für den Bau des Bezirksaltenheimes das Grundstück neben dem Eurospar zur Verfügung. Da die Gemeinde Sterzing die Bauleitplanänderung machen muss, mache es auch keinen Sinn, über einen alternativen Standort zu sprechen, der von vornherein keine Chance habe. Zudem spiele Zeit eine wesentliche Rolle. Derzeit gebe es zwei Varianten, eine beim bestehenden Bezirksaltenheim, die andere neben dem Eurospar. Zwischen diesen beiden werde hoffentlich zeitnah entschieden. „Ich frage mich, ob es vernünftig ist, so ein wichtiges Bauvorhaben als Bezirksgemeinschaft aus der Hand zu geben und einem privaten Investor zu übergeben, der sicher profitorientiert handeln wird. Das finde ich sehr bedenklich“, so Hofer. „Ich nehme auch zur Kenntnis, dass die Gemeindeverwaltung bzw. der Bürgermeister keine große Diskussion sucht“, so Hofer. Dem widersprach Monika Reinthaler. Man habe in letzter Zeit viele ausführliche, objektive Gespräche geführt, sich viele Gedanken gemacht, Vorstellungen von allen Seiten und Richtungen angehört. „Ich traue den Bürgermeistern absolut zu, dass sie ihre Entscheidung im Sinne der Bürger treffen werden“, so Reinthaler. Hofer wünscht sich mehr Diskussion in der Öffentlichkeit, zumal es ein Thema sei, das alle betrifft. Es sei gut, dass in der Öffentlichkeit nicht immer alles breit diskutiert werde, so Reinthaler. Diese Gemeinderatssitzung sei auch die falsche Spielwiese dafür. Die Detaildiskussion betreffe derzeit die Gemeinde Sterzing, so Gufler. Zu gegebener Zeit werde das Altenheim auch im Gemeinderat Pfitsch als eigener Tagesordnungspunkt behandelt und diskutiert.

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Aktuell

Ratschings

Wohnbauzone in Stange wird erweitert Bei der Gemeinderatssitzung in Ratschings, die Ende April wieder in Präsenz stattfand, wurden u. a. die Abschlussrechnungen der Gemeinde und der Feuerwehren sowie einige Bauleitplanänderungen in Ridnaun und Stange genehmigt. Mehrheitlich bei drei Enthaltungen fiel die Zustimmung zur Abschlussrechnung in der Gemeinde Ratschings, die einen Verwaltungsüberschuss von insgesamt 234.000 Euro aufweist. Dieser wird u. a. für Trinkwasserleitungen (10.000 Euro), Abwasserleitungen (10.000 Euro), Abwasserleitung am Jaufenpass (166.000 Euro) und für die Trinkwasserinteressentschaft Innerratschings (35.000 Euro) verwendet. Einstimmig genehmigt wurden die Abschlussrechnungen der Freiwilligen Feuerwehr Ratschings (184.800 Euro), Innerratschings (15.000 Euro), Telfes (36.260 Euro) und Ridnaun (112.400 Euro). Im Zuge einer Haushaltsänderung wurden u. a. GIS-Nachzahlungen in Höhe von 35.000 Euro verbucht, weiters staatliche Zuwei-

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sung für die Nahrungsmittelgutscheine (18.100 Euro) und die Dividende aus dem Stromwerk Valtigl (32.200 Euro). Im Investitionsteil sind 180.000 Euro für die Infrastrukturen in der Wohnbauzone „Runggen“ und in der „Erweiterungszone Stange“ vorgesehen sowie 43.000 Euro für die energetische Sanierung des Gemeindehauses. Bei den Ausgaben schlagen die Kosten für die Schneeräumung mit 180.000 Euro besonders hoch zu Buche. Bauleitplanänderungen In der Fraktion Ridnaun wurde die Umwidmung von 6.500 m2 Wald in Landwirtschaftsgebiet (Antragsteller Steinbock OHG) genehmigt. Die verschiedenen Bauparzellen betreffen vor allem Waldstücke, die sich zwischen dem Erzweg und der Landesstraße befinden. Diese Maßnahme wurde auch im Hinblick auf die Erweiterung des Dorfes getroffen. Eine weitere Änderung betraf zwei Waldstücke mit einer Fläche von 6.180 m2 in der Fraktion Kalch/Außerratschings, die in landwirtschaftliches Grün umgewidmet wurden. Ebenfalls in der Fraktion

Kalch wurde eine weitere Umwidmung von Wald in Wiese (5.400 m2) genehmigt. Abgelehnt wurde dagegen die Umwidmung von 2.622 m2 Wald in Wiese (Kalten-

beim Landesschätzamt einholen. Im Rahmen des zweiten Sammelgenehmigungsverfahrens wurde die Erweiterung der Wohnbauzone B4 (Auffüllzone Stange) geneh-

Die Erweiterung der Wohnbauzone in Stange wurde einstimmig genehmigt.

brunn – Sennerberg), da das betroffene Waldstück in einem Trinkwasserschutzgebiet liegt. In der Fraktion Pardaun wurde die Umwidmung von 363 m3 bestehender Baumasse des Beherbergungsbetriebes „Am Lärchenrain“ in Wohnkubatur genehmigt. Für die verpflichtende Ausgleichszahlung will die Gemeinde ein Gutachten

migt. Das Unternehmen Mader Immobilien KG hat einen Teil der sogenannten Zone Schaferhof erworben, die vom historischen Hotel bis zur Schulbauzone reicht; dazu gehören auch das Lebensmittelgeschäft und die Kubatur der angrenzenden Parkplätze. Wie Bürgermeister Helfer erklärte, liege es im Interesse der Gemeinde, den


Grund, auf dem heute das Lebensmittelgeschäft steht, abzulösen, um den Bereich vor dem Rathaus zu vergrößern. „Auch die heutige Bushaltestelle ist eine Katastrophe. Wir brauchen Flächen, um diesen Platz besser gestalten zu können“, so Helfer. Zudem soll es weiterhin ein Lebensmittelgeschäft im Dorf geben. Die Kubatur soll nun abgelöst und die Wohnbauzone Richtung Süden erweitert werden. Die Abänderung wurde einstimmig genehmigt. Ebenfalls genehmigt wurde der Durchführungsplan für das Gewerbegebiet „Ridnaun Dorf“, mit dem zwei Baulose (Fa. Klaus Gschwenter GmbH und Hotel „Gassenhof“) auf einer Fläche von 6.700 m2 in Vereinshausnähe realisiert werden können. Bezirksaltenheim Thema war auch der Bau des neuen Bezirksaltenheimes. „Es schwirren allerhand interessante und merkwürdige Gerüchte herum“, brach-

te es Thomas Zössmayr von der Bürgerliste auf den Punkt und bat Bürgermeister Helfer um Auskunft zum Stand der Dinge. „Die neue Bezirksführung vertritt die Meinung, dass das ursprüngliche Projekt, das eigentlich ausschreibungsbereit wäre, nicht das Richtige sei“, fasste Helfer die Situation zusammen. Die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden hätten die Überlegungen ernst genommen, gleichzeitig aber gefordert, Termine einzuhalten und Kosten zu Lasten der Gemeinden nicht zu erhöhen. Beide zur Diskussion stehenden Projekte hätten Vor- und Nachteile, man müsse jedoch die Gesamtsituation betrachten. „Am alten Standort gäbe es kein Problem mehr zu lösen, beim neuen Projekt hingegen braucht es mindestens ein Jahr, um die Voraussetzungen zu schaffen“, so der Bürgermeister. Aufgrund gestiegener Baukosten sei beim Bau am alten Standort mit Kosten von rund 20 Millionen Euro zu rechnen,

beim Neubauprojekt, das mit rund 30 Millionen veranschlagt ist, mit 35 Millionen. Innerhalb Mai sollen „klare Sachen auf den Tisch kommen“, so Helfer. In Kürze Einstimmig genehmigt wurde die Vereinbarung zur Führung der Kindertagesstätte Wipptal, der Kindertagesstätte Ratschings und der Kindertagesstätte Freienfeld an die Bezirksgemeinschaft Wipptal. Ebenfalls einstimmig genehmigt wurden die Vereinbarung zwischen den Gemeinden Sterzing, Freienfeld und Ratschings zur gemeinsamen Ausübung von Befugnissen und Diensten im Bereich Personalverwaltung, die Verordnung über die Vermögensgebühr für Konzessionen, Ermächtigungen oder Werbemaßnahmen sowie für Konzessionen für Besetzungen auf Märkten und die Verordnung zur Regelung des Dienstes „Mietwagen mit Fahrer“. at

Verlegung der Mittelspannungsleitungen Anfang Dezember haben Schneestürme im ganzen Wipptal, so auch in Ratschings, für teils verheerende Schäden und längere Stromausfälle gesorgt. Bei einem Treffen mit hochrangigen Vertretern der Edyna hat die Energiegesellschaft angeboten, noch in diesem Jahr die Mittelspannungsleitungen von Stange bis zur Talstation in Innerratschings und in Ridnaun vom Hotel „Sonklarhof“ bis Gasse sowie von der Feuerwehrhalle bis zum Bergbaumuseum unterirdisch zu verlegen. Die Gemeindeverwaltung muss sich um die Durchfahrtsrechte kümmern und die Stromkabinen errichten bzw. den dafür erforderlichen Grund von den Eigentümern ablösen. Die Stromkabinen werden anschließend gegen den Pauschalbetrag von jeweils 15.000 Euro an Edyna übergeben.

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Titelgeschichte

„Die interventionelle Endoskopie wird ausgebaut“ Mit Dr. Hartmut Steinle ist es dem Südtiroler Sanitätsbetrieb gelungen, einen Spezialisten für Gastroenterologie, Hepatologie und Pankreaserkrankungen nach Sterzing zu holen. Seit rund einem halben Jahr leitet Dr. Steinle nun die Medizin-Abteilung am Wipptaler Krankenhaus und spricht im Erker u. a. über sein Ziel, Sterzing zum Zentrum für endoskopische Untersuchungen und Therapie zu machen. Interview: Susanne Strickner Erker: Herr Dr. Steinle, mit 1. Dezember 2020 haben Sie das Primariat für Innere Medizin am Krankenhaus Sterzing übernommen. Sind Sie gut gestartet? Dr. Hartmut Steinle: Ja, der Start war gut. Hilfreich dabei war, dass ich die Abteilung bereits gekannt

ZUR PERSON Hartmut Steinle, Jahrgang 1969, ist in Baden-Württemberg aufgewachsen und hat nach dem Abitur an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau Medizin studiert. Die Facharztausbildung zum Internisten hat er an einem städtischen Krankenhaus in Berlin begonnen und 2003 in der Schweiz abgeschlossen. Seit 2005 war Dr. Steinle an der Uniklinik Innsbruck tätig und schloss dort 2008 die Spezialisierung zum Gastroenterologen ab. Am 1. Dezember 2020 hat er als Primar die Führung der Inneren Medizin am Sterzinger Krankenhaus übernommen. Dr. Steinle wohnt seit Anfang Dezember in Sterzing und pendelt regelmäßig nach Innsbruck zu seiner Familie.

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habe, da ich in der Vergangenheit mehrmals Bereitschaftsdienste in Sterzing übernommen hatte. So wusste ich im Großen und Ganzen, wie die Abteilung personell aufgestellt ist, was der Auftrag und die Zielsetzung sind. Wie viele andere Abteilungen und Krankenhäuser ist auch die Sterzinger Medizin unterbesetzt. Doch das Ärzteteam ist sehr erfahren und ich habe bei meinen Vertretungsdiensten gesehen, dass vieles sehr gut läuft und viel Potential vorhanden ist. Besonders freue ich mich auch darüber, dass wir in Sterzing und insbesondere auf der medizinischen Abteilung ein ausgesprochen engagiertes Pflegeteam haben, das uns Ärzte tagtäglich unterstützt und unsere Patienten hervorragend versorgt. Warum haben Sie sich für die Stelle als Primar interessiert? Mich hat es gereizt, für ein ganzes Department die Führung zu übernehmen, andere Ärzte auszubilden und mein Wissen weiterzugeben sowie aus einer bestehenden Endoskopie eine spezialisierte Abteilung zu entwickeln. Die Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen im Haus ist sehr produktiv. Diese Interdisziplinarität ist in einem kleinen Haus oft einfacher umzusetzen als in einer großen Struktur. Haben Sie sprachliche Barrieren vorgefunden? Ich bin fleißig dabei, italienisch zu lernen. Der Umstand, dass derzeit sämtliche Sprachkurse nicht bzw. nur online stattfinden können, und die Komplexität der medizinischen Fachsprache machen es zusätzlich schwieriger. Deutsch wird hier in Sterzing sicherlich öfter gesprochen als italienisch, doch italienisch ist nicht nur im Patien-

tenkontakt, sondern auch für die Zusammenarbeit mit den italienischen Kollegen unverzichtbar. Das Erlernen der italienischen Spra-

Dr. Hartmut Steinle: „Wichtig ist eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit allen Strukturen des Landes, um für den Patienten die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten.“

che sehe ich trotz der täglichen umfangreichen ärztlichen Arbeit nicht als Belastung, sondern als Notwendigkeit und persönliche Bereicherung an. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt? Die Hauptaufgabe einer kleinen Struktur wird immer die Grundversorgung der Bevölkerung im Einzugsgebiet bleiben. Unabhängig davon sollte man angesichts der unterschiedlichen Qualifikationen der Mitarbeiter Spezialisierungen in bestimmten Bereichen anstreben, um die Attraktivität des Hauses – sowohl für die Bevölkerung, als auch für Ärzte und das Pflegepersonal – zu steigern. Diesbezüglich werde ich meine Expertise in der Gastroenterologie und Hepatologie einbringen. Ich freue

mich sehr, dass ich Dr. Christian Wenter dazu bewegen konnte, wieder zurück nach Sterzing zu kommen. Er bringt viel Erfahrung und Wissen mit und ist eine wichtige Stütze für die Medizin in Sterzing und für die geplante Spezialisierung in der Gastroenterologie und Endoskopie. Dann wird schwerpunktmäßig die Gastroenterologie, Hepatologie und Endoskopie ausgebaut? Das ist richtig. Die Gastroenterologie und Hepatologie ist ein großes Fachgebiet und umfasst mehrere Organe – Leber, Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse und Galle. Der Bedarf ist dementsprechend groß. Konkret werden wir die Endoskopie weiterentwickeln und ausbauen – nicht nur zahlenmäßig, sondern auch, was die Art der Untersuchungen betrifft. In den vergangenen Jahren wurde die Endoskopie von Dr. Jerin Agaj von der Chirurgie-Abteilung erfolgreich geleitet. Nun führen wir mit dem Ausbau dieses Schwerpunktes die Endoskopie der Chirurgie und der Inneren Medizin zusammen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir dadurch die Basis für eine hervorragende endoskopisch-gastroenterologische Versorgung unserer Bevölkerung schaffen. Welche neuen Verfahren werden jetzt angeboten? Ich möchte die interventionelle Endoskopie, mit der ich mich während der letzten 15 Jahre in Innsbruck schwerpunktmäßig befasst habe, zum großen Teil hier umsetzen. Dazu gehören die Endosonographie, eine endoskopisch durchgeführte Ultraschalluntersuchung der inneren Organe, und die ERCP, ebenfalls eine endoskopisch durchgeführte Un-


Die neuen Geräte sind bereits voll im Einsatz: Dr. Christian Wenter (Gastroenterologie) und Dr. Peter Bacca (Anästhesie) bei der Durchführung einer Endosonographie und ERCP.

tersuchung, durch die man insbesondere am Gallengang und am Pankreasgang Erkrankungen behandeln kann. Bisher waren diese Untersuchungen für Südtirol nur in Bozen lokalisiert. Der Sanitätsbetrieb hat es ermöglicht, die entsprechende technische Ausstattung für Sterzing anzukaufen. Mit diesen modernen Untersuchungen können viele Erkrankungen frühzeitig erkannt, genau abgeklärt und, falls notwendig, elegant behandelt werden, ohne dass es große Eingriffe braucht. Wir haben die Möglichkeit, die Gesundheitsbezirke Brixen und Bruneck damit abzudecken und so die Bozner Abteilung zu entlasten. Wir haben es innerhalb weniger Monate geschafft, die neuen Geräte zu installieren und das Personal zu schulen. So können wir nun die Spezialuntersuchungen in vollem Umfang anbieten. Wir erhalten auch bereits Zuweisungen aus anderen Landesteilen, wie etwa dem Eisack- und Pustertal. Das ist eine tolle Leistung. Um die endoskopischen Untersuchungen für die Patienten angenehmer und schmerzfrei durchführen zu können, bieten wir nun auch in Sterzing bei jeder endoskopischen Untersuchung die Möglichkeit einer modernen Propofol-Sedierung an. Diese Art der

Sedierung ist etwa in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit längerem Standard und ich bin sehr glücklich, dass wir nun auch in Südtirol diese anwenden können. Was ist sonst noch geplant? Was die Ambulanzen betrifft, möchten wir nicht nur die Endoskopie ausbauen, sondern auch jene für Lebererkrankungen und für chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Zudem möchte ich auch eine Ambulanz speziell für Bauchspeicheldrüsenerkrankungen einrichten. Ich habe mich während meiner Tätigkeit an der Uniklinik Innsbruck viel mit Bauchspeicheldrüsenerkrankungen beschäftigt. Sie sind oft sehr komplex und es gibt nur wenige Experten auf diesem Gebiet. Gerne möchte ich meine Erfahrungen hier einbringen. Was die Grundversorgung betrifft, wird natürlich weiterhin die Diabetes-Ambulanz aufrechterhalten, ebenso werden wie bisher allgemein internistische, kardiologische sowie Gefäßerkrankungen abgeklärt und behandelt. Wichtig bleibt dabei eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit allen Strukturen des Landes, um für den Patienten die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten. Wie beeinflusst die Pandemie Erker 06/21

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Titelgeschichte

Ihre Tätigkeit? Die stationäre Versorgung der Covid-Patienten ist sehr aufwendig. Pauschal gesagt kann man durch Covid von einer Verdoppelung der Aufgaben für die Innere Medizin sprechen. Von unseren Betten nahmen über viele Monate hinweg mehr als die Hälfte Covid-Patienten ein. Seit über einem Jahr war die Abteilung nie ohne Covid-Station, das zehrt mittlerweile extrem an den Kräften. Da unsere Kapazitäten beschränkt sind, konnten wir, wie überall im Land, die ambulante und stationäre Versorgung von Patienten mit anderen Erkrankungen leider über mehrere Monate hinweg nicht im gewohnten Umfang aufrechterhalten. Trotzdem sind wir sehr bemüht, eine bestmögliche Versorgung der chronisch Kranken sicherzustellen und natürlich immer für Notfälle da zu sein. Die momentan zurückgehende Covid-Belastung stimmt uns optimistisch.

„Die Impfung ist unsere große Hoffnung.“

Bringt nun die Impfung die große Wende? Die Impfung ist unsere große Hoffnung. Wenn wir die Kollateralschäden durch die Lockdowns betrachten – sei es für die Wirtschaft, sei es für unsere Kinder –, ist es fünf nach zwölf, dass sich bald nachhaltig etwas ändert. Und das schaffen wir nur mit der Impfung. Auch wenn sie nicht zu 100 Prozent vor einer Infektion schützen mag, bewahrt sie viele Menschen vor schweren Verläufen und entlastet dadurch uns im Krankenhaus, da viel weniger Infizierte stationär aufgenommen werden müssen.

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„Wir erfahren viel Wertschätzung, doch das allein reicht nicht“ Auch wenn eine Krankenhausabteilung über viele moderne Geräte und kompetente Ärzte verfügt, kann sie ohne eine ausreichende Anzahl an Pflegekräften auf Dauer nicht funktionieren. Der Erker hat Daniela Gazzoli, Pflegekoordinatorin der Medizin-Abteilung und Medizin-Ambulanz am Krankenhaus Sterzing, zum Gespräch getroffen.

ein Zeichen setzen, indem unsere Arbeit endlich auch monetär aufgewertet wird. Nach Matura und einem dreijährigen Studium sollte in einer verantwortungsvollen Position wie der unseren auch das Gehalt entsprechend angepasst werden. Nach einem teuren Bildungsweg sind viele junge motivierte Pfleger auf eine angemessene Vergütung angewiesen. Schließlich hilft jede noch so moderne Ausstattung nichts, wenn der Erker: Frau Gazzoli, seit wann sind Sie am Kran- Mensch vor Ort fehlt. Gutes, qualifiziertes Personal kenhaus Sterzing tätig? ist das wichtigste Kapital eines jeden Betriebs. Jeder Daniela Gazzoli: Ich arbeite seit 20 Jahren am Kran- Bürger hat ein Recht auf Gesundheit und eine gute kenhaus Sterzing und bin seit 2014 Pflegekoordina- Qualität der Versorgung kann nur mit dem erfordertorin der Abteilung Medizin. Von lichen Personal erbracht wer2017 bis 2018 habe ich den Master den. Qualität hat seinen Preis, in „Management der Sanitätsberudas ist in jedem Betrieb so. fe“ absolviert und koordiniere seit Lange Wartezeiten, mangelnJänner 2021 auch die Sterzinger de Stationsbetten und eine Medizin-Ambulanz. Ich bin imunzureichende Gesundheitsmer noch glücklich, diesen Beruf versorgung haben wirtschaftsgewählt zu haben; für mich ist es ökonomisch gesehen einen einer der schönsten Berufe. Auch höheren Preis als eine Gehaltswenn die Arbeit an Wochenenaufbesserung für Pflegekräfte. den, Nachtschichten und die PfleWelche Anreize gibt es im ge schwerkranker Menschen nicht Krankenhaus? immer leicht sind, bereitet mir mein Auf der Sterzinger Medizin haBeruf viel Freude und man erfährt ben wir ein junges, motiviertes dabei viel Wertschätzung. Im Lauund kompetentes Pflegeteam. fe der Jahre hat der KrankenpfleDie Zusammenarbeit mit der geberuf eine große Entwicklung „Viel mehr junge Menschen würden sich für einen Ärzte-Belegschaft funktioPflegeberuf entscheiden, würde er monetär entdurchgemacht: von der ärztlichen niert sehr gut. Wir sind dabei, sprechend honoriert.“ Hilfskraft hin zur eigenständigen das Pflegemodell der „bezieProfession. hungsbasierten Pflege“ zu implementieren und sind Warum gibt es Ihrer Meinung nach einen Man- stets bemüht, die Qualität in der Pflege zu steigern. Im gel an Pflegekräften? Unterschied zu einer großen Klinik, wo es viele speziaEin Thema sind sicherlich die vielen Pensionierungen lisierte Abteilungen gibt, kann bzw. muss man sich in und schwierigen Nachbesetzungen dieser Stellen. In einem Basiskrankenhaus ein Grundwissen in allen meSüdtirol verfügen wir zwar über eine Ausbildungsstät- dizinischen Bereichen aneignen. Die Tätigkeit ist sehr te, die Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe abwechslungsreich und interessant. Unsere Abteilung „Claudiana“ in Bozen, sprachliche Barrieren veran- verfügt über 20 Betten, davon vier Subintensiv-Betten, lassen aber viele, den Ausbildungsweg u. a. in Inns- wo zusätzliche Fachkompetenzen nötig sind. In der bruck zu wählen. Viele Krankenpfleger bleiben dann Medizin-Ambulanz assistieren wir bei endoskopischen auch nach Abschluss der Ausbildung im Ausland. Eingriffen und Punktionen, wir sind für die FunktionsBedenklich ist aber auch, dass auch Absolventen der diagnostik (EKG, Spirometrie ...) zuständig und haben Claudiana vermehrt ins Ausland abwandern. Gerade eine zentrale Rolle in der Gesundheitserziehung chroim Sterzinger Raum macht die Nähe zu Innsbruck die nisch kranker Menschen (Diabetes, Herzinsuffizienz Abwanderung von Pflegekräften zu einem großen …). Die Möglichkeit, sich in den verschiedenen BereiProblem. chen der Pflege fortzubilden oder einen MasterlehrZudem bin ich mir sicher, dass sich viel mehr junge gang zu absolvieren, wird aktiv gefördert. Menschen für diesen Beruf entscheiden würden, wür- Die Herausforderung in der Gesundheitsversorgung de er monetär entsprechend honoriert. kann nur im gemeinsamen interdisziplinären Team geWas könnte man dagegen machen? meistert werden. Hier müsste meiner Meinung nach die Politik dringend Interview: su


Neuer Schwerpunkt am Krankenhaus Sterzing

Für den Ausbau der Gastroenterologie am Krankenhaus Sterzing wurde eine Sonderfinanzierung in Höhe von 480.000 Euro genehmigt.

Eine Kritik, die am Südtiroler Gesundheitssystem immer wieder geäußert wird, ist die Frage, warum offene Primarstellen nicht umgehend besetzt werden. Dass es beim derzeitigen Fachkräftemangel alles andere als einfach ist, geeignetes Personal für die verschiedenen Fachbereiche zu finden, kann Dr. Christine Zelger, Direktorin des Gesundheitsbezirkes Brixen, nur bestätigen. „Während der vergangenen drei-

einhalb Jahre habe ich mehr als ein Dutzend neue Primare für die verschiedenen offenen Positionen im Gesundheitsbezirk Brixen anwerben können“, so Dr. Christine Zelger. Besonders bei der Besetzung des Primariats für Innere Medizin am Krankenhaus Sterzing seien langwierige Verhandlungen, zahlreiche Telefonate und persönliche Gespräche ausschlaggebend für den Erfolg gewesen – trotz eines engen finanziellen Rahmens. „Für mich ist es erstens wichtig, einen sehr guten Mediziner für ein Erker 06/21

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Titelgeschichte

Primariat zu finden, und zweitens einen Mediziner, der durch seine Reputation weitere Fachkräfte anzieht“, betont Dr. Zelger. Als richtigen Glücksgriff bezeichnet die Direktorin des Gesundheitsbezirkes deshalb die Besetzung der Primariatsstelle für die Abteilung Innere Medizin mit Dr. Hartmut Steinle (siehe Interview S. 28), der durch seine hohe Fachkompetenz im Bereich Gastroenterologie nicht nur eine Aufwertung für das Krankenhaus Sterzing ist, sondern auch für die betriebsweite medizinische Versorgung. Durch die Verpflichtung von Dr. Steinle konnte gleichzeitig auch Dr. Christian Wenter, Facharzt für Innere Medizin mit Additivfach Gastroentereologie und Hepatologie, der bereits achteinhalb Jahre als Internist am Krankenhaus Sterzing tätig war, zurückgeholt werden. Das bereits bestehende Facharzt-Team um Dr. Jerin Agaj und Dr. Nikolaus Dorfmann wurde dadurch verstärkt und aufgewertet. In einem Grundversorgungskrankenhaus wie Sterzing zählt die Abteilung Innere Medizin zu einem der wichtigsten und wesentlichsten Fachbereiche, um eine gute Versorgung des Bezirks gewährleisten zu können. Vor allem die ältere Generation – rund 30 Prozent der Senioren sind von

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chronischen Krankheiten betroffen – sei früher oder später auf die Leistung der Inneren Medizin angewiesen, so Dr. Zelger. Neben der Grundversorgung des

Dr. Christine Zelger: „Für die Zukunft sehr positiv gestimmt.“

Territoriums sehe das Konzept im landesweiten Verbund vor, Schwerpunkte zu setzen. Im Fall des Krankenhauses Sterzing betrifft dies den Ausbau der Neuro-Reha und den Bereich der Gastroenterologie, deren Bedeutung und Leistungen nicht nur auf den Bezirk beschränkt sind. Durch diese Spezialisierung gewinnen die

einzelnen Standorte an Attraktivität und eröffnen jungen und motivierten Fachkräften eine interessante berufliche Perspektive. Die Ausweitung des gastroenterologischen, hepatologischen und endoskopischen Tätigkeitsspektrums am Krankenhaus Sterzing beschränkt sich aber nicht allein auf die personelle Aufstockung, sondern auch auf eine strukturelle Modernisierung. Neben dem bereits bestehenden ersten Endoskopie-Turms im Parterre des Krankenhauses wurden die angrenzenden Räumlichkeiten umgebaut und ein zweiter Endoskopie-Turm errichtet. Die Umbauarbeiten wurden in enger Zusammenarbeit zwischen dem technischen Büro, dem Dienst für Medizintechnik und der Einkaufsabteilung geplant und umgesetzt. Diese haben im Herbst des vergangenen Jahres begonnen und konnten bereits Mitte Dezember – trotz Corona-Krise – abgeschlossen werden. Darüber hinaus wurden bereits im Sommer 2020 verschiedene Ankaufsverfahren im Hinblick auf die schrittweise

Modernisierung der bestehenden endoskopischen biomedizinischen Apparaturen in die Wege geleitet und umgesetzt. Für dieses Projekt wurde eine außeretatmäßige Sonderfinanzierung in Höhe von insgesamt 480.000 Euro genehmigt. „Sowohl Sanitätslandesrat Thomas Widmann als auch Generaldirektor Florian Zerzer waren vom Projekt der Ausweitung des gastroenterologischen und endoskopischen Tätigkeitspektrums überzeugt und haben sofort ihre Zustimmung gegeben“, so Dr. Zelger. Somit konnten für die geplante Tätigkeitsausweitung auf Endosonographieleistungen sowie Gallengangspiegelungen, die erstmals auch am Krankenhaus Sterzing angeboten werden, fristgerecht die dafür notwendigen Gerätschaften angekauft werden. Derzeit sei man noch auf der Suche nach zusätzlichem Personal, das im Krankenpflegebereich und in der Radiologie benötigt wird. „Was die Zukunft betrifft, bin ich auf jeden Fall sehr positiv gestimmt“, so Dr. Christine Zelger, „denn dieses zusätzliche Leistungsangebot bedeutet eine große Aufwertung für das Krankenhaus Sterzing, das zurecht eine Chance verdient.“ at


PR

DIE WELT DURCH KINDERAUGEN SEHEN … … klappt nur, wenn die Kinderaugen auch scharf genug sehen. Das ist nicht immer der Fall. Viele Kinder entwickeln „Myopie” – Kurzsichtigkeit, die sich im Laufe der Jahre verschlimmern kann. Durch den täglichen Gebrauch von Smartphones, PCs, Laptops und Tablets, der oft sehr intensiv ausfällt, häufen sich die Fälle dieser Kurzsichtigkeit. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat nun eine spezielle Kontaktlinse für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren zugelassen, die das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit verlangsamen kann. Hierbei handelt es sich um MiSight. Diese weichen Tageslinsen korrigieren die Kurzsichtigkeit, ähnlich wie Standard-Kontaktlinsen. Zusätzlich fokussieren spezielle Ringe in der Linse einen Teil des Lichts vor der Netzhaut. Dadurch soll der Reiz verringert werden, der das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit verursacht. Es handelt sich dabei um eine Tages-Kontaktlinse. Am Ende des Tages müssen die Linsen entsorgt werden. Sie dürfen auch nicht über Nacht getragen werden. Sie haben ein Kind mit Kurzsichtigkeit? Kommen Sie zu Optic Rapid, wir beraten Sie gerne umfassend über den Gebrauch der MiSight-Kontaktlinsen. Wir helfen Ihrem Kind, die Linsen richtig auf die Hornhaut aufzusetzen und sie wieder abzunehmen. Damit auch Ihr Kind die Welt wieder scharf durch Kinderaugen sehen kann.

LOOK OVER YOUR CHILDREN


Aktuell

SIAE-Entgelt bei privaten und öffentlichen Feiern Literarische, wissenschaftliche und künstlerische Werke wie Filme, Musiktitel oder Skulpturen sind ab dem Zeitpunkt der Schöpfung des Werkes durch das Urheberrecht automatisch geschützt. In den EU-Ländern ist geistiges Eigentum bis zu 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers oder – bei Werken mit mehreren Urhebern – 70 Jahre nach dem Tod des längstlebenden Miturhebers geschützt. Außerhalb der EU erstreckt sich der Schutz des Urheberrechts in den Unterzeichnerstaaten der Berner Konvention über mindestens 50 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Niemand außer dem Urheber darf das Werk veröffentlichen oder reproduzieren. Vor allem die wirtschaftlichen Rechte spielen im Zusammenhang mit dem erschaffenen Werk für den Künstler eine große Rolle. Dieser allein hat die Kontrolle über das Werk und somit die Möglichkeit, die Vergütung für dessen Nutzung durch Verkauf oder Lizenzierung zu regeln. Üblicherweise ist dies jedoch für den Künstler mit großen Mühen verbunden, sodass dies sogenannte Verwertungsgesellschaften für die Urheber übernehmen. Die Verwertungsgesellschaften lassen sich durch Wahrnehmungsverträge Rechte und Ansprüche zur treuhändigen Wahrnehmung bzw. Geltendmachung einräumen bzw. übertragen. Auf der anderen Seite erteilen sie Nutzern gegen tarifgemäßes Entgelt Nutzungsbewilligungen. Diese Entgelte schütten sie wiederum an die Künstler aus. Die in Italien tätige Verwertungsgesellschaft ist die SIAE (Società italiana degli autori ed editori). Sie spielt eine aktive Rolle im Kampf gegen die illegale Vervielfältigung und Verbreitung von geistigem Eigentum, insbesondere in Bezug auf Ton- und Bildträger. Häufig kommt es bei öffentlichen oder privaten Veranstaltungen zu Urheberrechtsverletzungen beim Abspielen von geschützten Musiktiteln. An die SIAE ist ein Entgelt immer dann zu entrichten, wenn eine Veranstaltung oder eine private Party organisiert und von Personen besucht wird, auch wenn kein Eintritt verlangt wird. Hierbei wird nicht unterscheiden, ob es sich um eine Party in einem Restaurant, einer Bar oder einer Disco handelt. Unter „Privatfeier“ versteht die SIAE eine Feier (Hochzeit, Taufe, Firmung, Geburtstag, Abschlussfeier und ähnliche Feste), die von Privatpersonen an anderen Orten als der eigenen Wohnung angeboten wird. Die hierfür verwendete Location muss für die eigenen Gäste reserviert worden sein und im Verlauf der Veranstaltung müssen Musikstücke aus der Sammlung der SIAE aufgeführt werden. Die SIAE-Genehmigung für eine private Party muss vom Organisator der Veranstaltung beantragt werden, nicht vom Musiker oder DJ. Der Veranstalter muss die Erlaubnis beim territorialen zuständigen SIAE-Büro einholen, während der DJ oder Sänger einfach das bereitgestellte Formular mit seinen gespielten Titeln sowie die Details der Veranstaltung ausfüllen muss. Dieses Dokument muss innerhalb von drei Tagen zusammen mit der Unbedenklichkeitsbescheinigung für Arbeitnehmer in der Unterhaltungsbranche bei der öffentlichen Versorgungseinrichtung ENPALS abgegeben werden, um Geldstrafen zu vermeiden.

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Stefan Griesser, Rechtsanwaltsanwärter Kanzlei D’Allura & Gschnitzer

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Sterzinger Joghurt erfreut sich großer Beliebtheit

© Genossenschaft Milchhof Sterzing

Urheberrechtliche Aspekte –

Aufgrund der derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen konnte die Jahresversammlung der Genossenschaft Milchhof Sterzing Ende April nur in kleinem Kreis stattfinden. Anwesend waren die Mitglieder des Verwaltungsrates und Notarin Martina Tschurtschenthaler als Vertreterin der Genossenschaftsmitglieder.

lung des abgelaufenen Jahres und die gute Position des Milchhofes Sterzing am Joghurtmarkt in Italien. „Wir können mit großer Genugtuung feststellen, dass sich die Marke ‚Sterzinger Joghurt‘ in Italien großer Beliebtheit erfreut und sich gut etabliert hat. Nur so ist es möglich, auch in schwierigen Jahren einen sehr guten Absatz zu erzielen“, so Seidner. Bei den Neuwahlen des Vorstandes, die per Briefwahl abgehalten wurde, wurden Obmann Adalbert Braunhofer und sein Stellvertreter Josef Hochrainer mit großer Mehrheit bestätigt. Ebenfalls in den Verwaltungsrat gewählt wurden Ferdinand Rainer, David Weissteiner, Alfred Sparber, Florian Inderst, Franz Josef Überegger, Georg Wild, Martina Salcher, Andreas Stafler und Anton Steixner. „Ich wünsche uns weiterhin eine gute Zusammenarbeit und freue mich schon auf die Projekte, die kommen mögen“, so Braunhofer abschließend.

Obmann Adalbert Braunhofer betonte, dass trotz einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Marktsituation doch ein sehr gutes wirtschaftliches Ergebnis erwirtschaftet werden konnte. Für die Mitglieder des Milchhofes Sterzing konnte erneut ein sehr guter Milchauszahlungspreis erzielt werden. Die Joghurtproduktion lag bei rund 60 Millionen Kilogramm (das sind umgerechnet 480 Millionen Becher zu 125 g), die Tagesproduktion lag bei stolzen 1,85 Millionen Bechern. Der Gesamtumsatz belief sich im vergangenen Milchanlieferungen der GenossenschaftsJahr auf 103,3 Millionen mitglieder Milchhof Sterzing 2020* Euro, 18,4 Millionen Produkt Menge in kg Steigerung in % Euro entfielen dabei auf die Sparte Bio-Produkte. Qualitätsmilch 51.551.198 +0,78 Günther Seidner, GeHeumilch 4.603.670 +5,11 schäftsführer der GeBio Heumilch 8.379.321 +12,09 nossenschaft Milchof Summe 64.534.189 +2,43 Sterzing, berichtete über die Marktentwick*Quelle: Genossenschaft Milchhof Sterzing


Guat und vo do!

Der Sterzinger Bauernmarkt – alle Jahre wieder

H E NE UE U R

Nach einer langen und ruhigen Winterzeit sind wir voll Elan wieder da, jeden Freitag von Mai bis Oktober von 9.00 bis 13.00 Uhr auf dem Stadtplatz in Sterzing, Beginn 7. Mai.

Eisendle Martin (Ridnaun) Honig und Honigprodukte

Gogl Andreas (Sterzing)

Forellen und Saiblinge frisch und geräuchert, Fischaufstrich

Hochgruberhof (Mühlwald) Weich- und Hartkäse aus Kuhmilch

Sprechenstein Käse Kräutergärten Wipptal (Pflerschtal & Wiesen)

Kasseroler Joachim (Ratschings)

Köfelehof (Feldthurns) Bauernbrot aus Roggen, Dinkel, Weizen; feines Hefegebäck

Tee- & Gewürzmischungen, Sirup, Schnapsler, Kosmetik, Kräuterpflanzen im Topf von Mai bis Juni; biologisch

Lenznhof (Pflersch)

Longo Martin (Sterzing)

Marginterhof (Gossensass)

Honig und Honigprodukte

Gemüse und Kartoffeln

Honig und Honigprodukte

Mooshäusl (Terlan)

Pfitscher Bergfleisch (Pfitschtal)

frischer Terlaner Spargel im Mai

Santerhof (Mühlbach)

Rot- & Weißweine, Apfelsaft, Traubensaft, frische Äpfel & Quitten; biologisch

Hausgemachter Speck sowie Fleisch& Wurstspezialitäten vom Schwein

Steinmessnerhof (Pflerschtal)

Joghurt, Frisch- und Reifekäse aus Schafsmilch

frische Eier, Sirup, Marmelade

Seit 2018 führt Soufien Kasmi gemeinsam mit seiner Familie den Hof um Sprechenstein. Neben der Wagyu-Zucht hält er seit Beginn des vergangenen Jahres eine handvoll Jersey-Kühe, die für den hohen Fett- und Proteingehalt der Milch bekannt sind. In der hofeigenen Käserei werden daraus verschiedenste Käsespezialitäten wie Bergkäse, Graukäse und Butter gezaubert.

Rasler Hof (Barbian)

Latschen- und Zirbelkieferöl biologisch, Fichten-und Föhrenöl biologisch, Zirbelholzprodukte

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums Fondo Europeo Agricolo per lo Sviluppo Rurale

Waldförsterhof (Mareit)

Gemüse und Kartoffeln; biologisch

EU – Verordnung Nr. 1305/2013

Autonome Provinz Bozen - Südtirol Provincia Autonoma di Bolzano – Alto Adige

Republik Italien Repubblica Italiana

Regolamento (UE) n. 1305/2013

Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete L’Europa investe nelle zone rurali

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Aktuell

© Biogas Wipptal GmbH

Biogas Wipptal – das größte Dekarbonisierungsprojekt Südtirols?

„Die größte Herausforderung bestand darin, ein funktionierendes, in sich geschlossenes System zu schaffen“, erklärte Ingenieur Johann Röck vom Architekturund Ingenieurbüro Plan Team im Rahmen eines Fachvortrages, der Anfang April stattfand. Mit dem ersten Baulos der Biogasanlage, das im Jahr 2014 begonnen wurde, wurden auf einem 14.000 m² großen Grundstück eine Lagerstätte für die Rohstoffe mit 1.100 m³ für den Festmist, zwei

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Rundbehälter mit je 800 m³ für die Gülle und zwei Fermenter mit jeweils 3.000 m³ Volumen realisiert. Zudem wurde ein Nachfermenter mit 4.500 m³ Inhalt errichtet, der künftig als Speicher für Gärreste und verschiedene Konzentrate genutzt wird. Ein weiterer Bestandteil ist das Blockheizkraftwerk mit einer Leistung von 1 MW. Der innovativste Teil der Anlage sei jedoch die Düngemittelproduktionsstätte, so Röck sichtlich stolz. Denn Biogasanlagen gebe es viele – aber nur wenige, hinter denen ein so ausge-

klügeltes Konzept stehe. Bereits damals seien die Voraussetzungen für eine mögliche Erweiterung der Anlage geschaffen worden und mit dem zweiten Baulos wird die bestehende Anlage nun auf die doppelte Kapazität erweitert – derzeit werden rund 70.000 Tonnen Mist und Gülle verarbeitet, künftig sollen es 150.000 Tonnen sein. Vorgesehen ist die Errichtung mehrerer Gebäude, in denen weitere zwei Fermenter mit je 3.000 m³, zwei Nachfermenter mit einer Kapazität von je 3.400 m³, die Anlage für das Reinigen (Upgrading) von Biogas, die Aufbereitungsanlage zur Produktion von flüssigem Bio-Methan (LNG), die Produktionsstätte für flüssige Kohlensäure (CO2) für den Lebensmittelhandel bzw. zur Trockeneisherstellung untergebracht sind. Zudem wird eine Betriebstankstelle für das Bio-LNG errichtet, die den LKW der Partnerunternehmen vorbehalten bleibt bzw. für den Weitertransport gedacht ist. Wie Klaus Stocker, Präsident der Biogas Wipptal erklärte, gehe man wochentags von etwa vier bis fünf LKW in der Stunde aus.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität „Heute kommt die Landwirtschaft um das Thema Klimaschutz nicht mehr herum“, bringt es Josef Mayr, Vize-Präsident der Biogas Wipptal, auf den Punkt. Was mit den ersten EU-Gesetzen aus dem Jahr 1986 zum Schutz des Bodens, des Oberflächen- und des Grundwassers begonnen hatte, ist spätestens seit Greta Thunberg in aller Munde: Klimaschutz und Klimawandel. Auch auf die Landwirtschaft als einen der Mit-Verursacher von klimaschädlichen Treibhausgasen und Umweltschäden kommen ständig neue Herausforderungen zu. Einerseits verlangt die stetig wachsende Bevölkerung nach einer Steigerung der Nahrungsmittelproduktion bzw. Versorgung, andererseits soll die Landwirtschaft klimaneutraler werden, schonend mit den Ressourcen umgehen, auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichten und die Artenvielfalt fördern. Eine Quadratur des Kreises? Schon früh sei den Betreibern der Biogasanlage klar gewesen, dass eine Fortführung ihrer landwirt-


Die Biogasanlage – ein „picco di traffico pesante”? schaftlicher Tätigkeit nur im Einklang mit der Natur- und Klimaschutzgesetzgebung möglich sein würde. Zu Nutze gemacht habe man sich dabei auch die Förderpolitik der EU, welche die Entwicklung nachhaltiger Konzepte massiv unterstützt. Das auf einem „Null-Kilometer“-Grundkonzept aufbauende Projekt ist sowohl von der Europäischen Kommission als auch vom Umweltministerium befürwortet worden, nachdem es finanzielle Unterstützung durch das EU „Life+“-Programm erhalten hat. Tatsächlich hat Südtirol kein „Gülle-Problem“, wie vielfach kritisiert wird, sondern ein „Gülle-Verteilungsproblem“. Wird in den Bezirken, in denen vorwiegend Milchviehhaltung betrieben wird, zuviel Gülle und Mist produziert, so fehlt dieser wertvolle biologische Dünger in den Gemüseund Obstanlagen im Unterland und dem Vinschgau. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit der Kellerei Tramin, weitere Kooperationsgespräche mit Obst- und Weingenossenschaften laufen derzeit. Mit dem Einstieg namhafter Transportund Industrieunternehmer, die sich ebenfalls der Herausforderung stellen müssen, klimaneutraler zu werden, wurde ein weiterer Schritt getan, die Kooperation zwischen Landwirtschaft, Transportwesen und Industrie zu intensivieren. Viele europäische Staaten fördern die Produktion von Bio-LNG, so Präsident Stocker, der erklärte, dass sich der ökologische Weg, den Biogas Wipptal jahrelang gegangen sei, nun bezahlt mache, da BioLNG von Biogas Wipptal eine besonders positive CO2-Bilanz im Vergleich zu anderen Herstellern aufweise. Dies sei auch

der Grund gewesen, warum Unternehmen wie Lidl Schweiz und ein weiteres Schweizer Logistikunternehmen auf die Wipptaler Biogasanlage aufmerksam geworden sind. „Denn in der Schweiz ist Bio-LNG nur dann von der Mineralölsteuer befreit, wenn es aus einer besonders nachhaltigen Produktion stammt und als CO2-neutraler Kraftstoff angesehen werden kann“, so Stocker. Gut fürs Image „Wir könnten der erste Bezirk Südtirols sein, der im Bereich Landwirtschaft die Klimaziele erricht“, so Mayr. Ein ehrgeiziges Ziel, mit dem langfristig auch das wirtschaftliche Überleben der Betriebe gesichert werden könnte. Während die Entwicklung dahin geht, dass CO2-Sünder zukünftig stärker zur Kassa gebeten werden, könnte sich das Image einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu einem Verkaufsschlager entwickeln. „Die kostenlose Bereitstellung der modernen Ausbringmaschinen für Steillagen in Kombination mit den von Biogas Wipptal gebotenen Dienstleistungen würde laut einer aktuell laufenden Studie, sollten alle Milchbetriebe sich daran beteiligen, eine CO2-Reduktion von 25.000 Tonnen CO2 und anderer klimaschädlichen Gase im Jahr bewirken. Milch von Milchbauern, die der Biogas Wipptal angeschlossen sind, hat damit einen um bis zu 50 Prozent kleineren CO2-Fußabdruck als Milch von anderen Produktionsbetrieben“, so Stocker, der mit einem gewissen Stolz vom größten Dekarbonisierungsprojekt Südtirols spricht. at

Green Deal EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann stellte unlängst im Rahmen der Bauernbund-Bezirksversammlung den „Green Deal“, die neue Wachstumsstrategie der EU vor, mit dem ehrgeizige politische Ziele verfolgt werden, u. a. die Reduzierung von klimarelevanten Gasen wie CO2 oder Methan um 55 Prozent bis 2030. Bis zum Jahr 2050 hat sich die EU vorgenommen, klimaneutral zu werden, so der EU-Parlamentarier, der den Beitrag der Landwirtschaft am Ausstoß von klimaschädlichen Gasen mit 9,8 Prozent beziffert; 60 Prozent davon würden wiederum aus der Tierhaltung stammen. Laut des kürzlich veröffentlichten Klimareports der EURAC entfallen 17,4 Prozent der Gesamtemissionen Südtirols auf die Landwirtschaft. Etwa sieben Prozent dieser landwirtschaftlichen Emissionen stammen aus der Nutzung fossiler Brennstoffe für Maschinen und Fahrzeuge. Die restlichen 93 Prozent sind Methan- und Lachgasemissionen aus den Tierzuchtbetrieben. Damit ist die Landwirtschaft, vor allem die Grünlandwirtschaft, für 67 Prozent der Methan- und für 75 Prozent der Lachgasemissionen Südtirols verantwortlich, heißt es im Report.

Seit Anbeginn waren der Bau und die Inbetriebnahme der Biogasanlage umstritten. Die Kritiker befürchteten sowohl die Zunahme des Verkehrs, Geruchsbelästigungen, die sich nachteilig auf die Anrainer und den Tourismus auswirken könnten, als auch die Möglichkeit, dass die angeschlossenen landwirtschaftlichen Betriebe ihren Viehbestand hemmungslos ausbauen würden. Zeitweilig gestoppt wurde der Bau durch den Rekurs, den die Gemeinde Sterzing gegen die Bauleitplanänderung der Gemeinde Pfitsch eingereicht hatte, da sie sich dadurch in ihren Rechten verletzt sah. Dieser wurde jedoch vom Staatsrat abgelehnt, 2016 wurde die Anlage in Betrieb genommen. Auch mit Beginn des zweiten Bauloses – speziell mit der Errichtung einer Betriebstankstelle – wurden Bürgermeister Stefan Gufler: Befürchtungen laut, dass mit einer „Kein ungewöhnliches deutlichen Verkehrszunahme zu Verkehrsaufkommen“ rechnen sei. Nicht nur die Partei „Fratelli d’Italia di Vipiteno” meldete sich in einer Presseaussendung zu Wort, in der die Furcht vor einem „picco di traffico pesante“ zum Ausdruck kam, sondern auch im Gemeinderat von Pfitsch wurde in der April-Sitzung darüber diskutiert. Man einigte sich darauf, die Bürger-Anliegen zu sammeln und den Betreibern zu übermitteln. Anfang April fand ein Informationsaustausch statt, bei dem die Bedenken besprochen wurden. Wie Bürgermeister Stefan Gufler auf Anfrage des Erker mitteilte, betrafen die Themen vor allem das Verkehrsaufkommen, die Sicherheit und die Materialien, die in der Biogasanlage verwertet werden. „Es wurde bereits in der Vergangenheit von verschiedener Seite bestätigt, dass durch die Biogasanlage kein ungewöhnliches Verkehrsaufkommen entsteht. Auch bei der Erweiterung der Anlage wurde dies seitens der Gemeinde genau analysiert und zur Überprüfung an die zuständigen Landesämter weitergeleitet, die wiederum kein ungewöhnliches Verkehrsaufkommen durch die Erweiterung der Anlage bestätigt haben“, berichtet Bürgermeister Gufler. Bei der geplanten Tankstelle würde es sich maximal um eine Betriebstankstelle handeln. Bereits die Kapazität der Anlage würde nur das Betanken der eigenen Fahrzeuge ermöglichen. Auch sei bestätigt worden, dass eine Betankung entlang der Autobahn-Strecke geeigneter erscheine, das Bio-LNG eher durch Tanklastwagen abtransportiert werden und somit nur wenige Fahrten notwendig sein dürften, so Gufler. Auch die Sicherheitsthematik sei angesprochen worden. Die Führung der Biogasanlage habe versichert, dass beim Bau der Anlage geeignete Sicherheitsvorkehrungen umgesetzt würden. Einerseits seien bereits die Tanks durch meterhohe Betonwände gesichert, die im Falle eines Brandes als Schutz dienen sollen, eine Explosionsgefahr bestehe nicht. Zudem werde es auch eine Einführung für die Feuerwehren des Bezirks geben. „Es handelt sich um ein innovatives Projekt, das darauf ausgerichtet ist, Gülle und Mist zu verarbeiten und einen Großteil der diesbezüglichen Umweltbelastung zu reduzieren. Abfälle dürfen nicht in der Anlage verwertet werden“, so Gufler. Die Anlage sei darauf ausgerichtet die „Rohstoffe“ aus dem Bezirk zu nutzen, auch weil ein Transport von auswärts mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre. Erker 06/21

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Aktuell

Wipptal

Stabile Lehrlingszahlen trotz Krisenjahr Das Jahr 2020 hat viele Herausforderungen und Schwierigkeiten mit sich gebracht, umso erfreulicher ist diese positive Nachricht: Die Anzahl der Lehrlinge im Wipptal ist nicht zurückgegangen, sondern vielmehr leicht angestiegen. Petra Holzer, lvh-Bezirksobfrau im Wipptal und Landesobfrau der lvh-Frauen, freut sich sehr über diese Entwicklung. „Das ist ein weiterer Beweis dafür, wie stark Handwerksbetriebe sind und dass sie die richtigen Prioritäten setzen“, so Holzer. Ein gutes Beispiel sind die Tischler: Während es 2019 noch elf Lehrlinge im Wipptal gab, waren es 2020 schon 15, so die Statistik zu den Lehrlingszahlen, die das Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung erstellt hat. Auch bei den Zimmerern wurden aus den 13 Lehrlingen im Jahr 2019 15 Lehrlinge im darauffolgenden Jahr. Um sich selbst ein Bild der Lage zu verschaffen, hat Petra Holzer Fragebögen an Wipptaler Handwerksbetriebe verschickt. „Auch aus den Rückmeldungen geht hervor, wie wichtig die Ausbildungsplätze für die Betriebe sind. Sie sehen darin eine wichtige Investition für die Zukunft. Ich hoffe, dass diese Wertschätzung so bestehen bleibt und dass die Lehrlingszahlen weiterhin wachsen“, so Holzer.

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Wipptal

Gästeloser Winter Nächtigungsrückgang von 90 Prozent

Die Touristiker blicken auf eine Wintersaison zurück, die keine war. Trotz märchenhafter Schneeverhältnisse seit St. Nikolaus durften die Liftgesellschaften ihren Betrieb pandemiebedingt nicht einen einzigen Tag lang aufnehmen. Im Gegensatz zu unseren Nordtiroler Nachbarn. Bestens präparierte Pisten zeugten von der fortwährenden und am Ende immer wieder enttäuschten Hoffnung auf mögliche Lockerungen mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen während des Winters. Vielleicht zu Weihnachten, vielleicht nach Neujahr, nach Dreikönig vielleicht, zu Beginn der Faschingsferien. Am Ende wurde die Öffnung der Liftanlagen bis in das Frühjahr hinein immer wieder verschoben – am Ende blieben sie gänzlich geschlossen. Nun hoffen die Liftgesellschaften zumindest auf staatliche Ausgleichszahlungen. Entsprechende Zusicherungen liegen vor – konkrete Zahlen für die einzelnen Betriebe stehen noch aus. Entsprechend trist verlief die vergangene Wintersaison für die Hotellerie-, Gast- und Schankbetriebe. Die Feriengäste durften gar nicht erst anreisen. Die Einschränkung der grenzüberschreitenden und innerstaatlichen Reisefreiheit, Grenzkontrollen, andauernde Lockdowns und immer neue Quarantänemaßnahmen, um der Pandemie Einhalt zu gebieten, legten den Wintertourismus nach der Anfang März 2020 abrupt beendeten Wintersaison im vergangenen Winter komplett lahm. So nimmt es nicht weiter Wunder, dass die Ankünfte und Nächtigungen im vergangenen Winterhalbjahr – von November bis April – im Bezirk um 90 Prozent eingebrochen sind. Von über einer halben Million Nächtigungen im vorangegangenen, ebenfalls bereits von der Covid-Pandemie beeinträchtigten Winterhalbjahr sind sie auf etwas über 50.000 im vergangenen Win-

ter gesunken. Mit einem Minus von 93,2 Prozent gab es den größten Einbruch in der Gemeinde Ratschings. Im Einzugsgebiet des Tourismusvereins Sterzing lag der Rückgang bei minus 82,4 Prozent. Überhaupt keine Nächtigungen gab es im Militärferienheim „Soggiorno Montano“ in der Gemeinde Brenner, da dort eine Quarantänestation für Coronavirus-Patienten eingerichtet wurde. Optimistischer Ausblick auf den Sommer Mit Mai durften die Aufstiegsanlagen wieder ihre Tätigkeit aufnehmen. Die Kabinenbahn in Ratschings ist für den Sommerbetrieb ab 12. Juni geöffnet. Am Roßkopf wurde die Umlaufbahn bereits Ende Mai in Betrieb genommen. In Ladurns gibt es wegen des Umbaus der Aufstiegsanlage in diesem Jahr keinen Sommerbetrieb. Seit Mitte Mai die Quarantänepflicht weggefallen ist und die Grenzen wieder für den Reiseverkehr geöffnet wurden, sind auch wieder Urlauber und Gäste in der Stadt Sterzing beim Flanieren zu sehen. Bereits zu Pfingsten war die Buchungslage im Bezirk zufriedenstellend. Und der Ausblick ist vielversprechend. Die Anfragen für den Sommerurlaub nehmen Fahrt auf. Entsprechend optimistisch blickt die Tourismusbranche den kommenden Monaten entgegen. Der Start ist jedenfalls bereits schon mal geglückt. lg

Nächtigungen im Winterhalbjahr 2019 – 2020

2020 – 2021

TV Gossensaß

102.531

7.037 (-93,1 %)

TV Sterzing

158.569

27.949 (-82,4 %)

TV Ratschings

252.936

17.174 (-93,2 %)

Wipptal

514.036

52.160 (-89,9 %)


PR

Südtiroler Sparkasse mit neuem Bankservice am Brenner

Die Südtiroler Sparkasse AG hat kürzlich am West-Eingang des Outlet Center Brenner eine neue SB-Service Stelle eingerichtet. Ab jetzt kann man seine Bankgeschäfte einfach, bequem und rund um die Uhr auch am Brenner erledigen: Bargeld beheben, Bareinlagen tätigen, Kontoauszüge drucken sowie den Kontostand abrufen, Karten aufladen, In- und Auslandsüberweisungen tätigen sowie Erlagscheine und Steuern zahlen. Ein ganz neuer Service nicht nur für die Shops im Outlet Center Brenner, sondern für alle Geschäfte, Mitarbeiter und Durchreisenden am Brenner. Für die Betriebe am Brenner steht somit wieder ein Tag- & Nachttresor zur Verfügung.

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Gesellschaft

Wipptal

Ridnaun

„Schwieriges Jahr für die Feuerwehren im Bezirk“

Hermann Wild zum Ehrenmitglied ernannt

Ende April wurde am Sitz des Bezirksfeuerwehrverbandes Wipptal/Sterzing in Sterzing der 66. Bezirksfeuerwehrtag abgehalten. Coronabedingt konnte er auch in diesem Jahr nicht in gewohnter Form abgehalten werden; die Teilnahme war auf die Kommandanten und Delegierten der Wipptaler Wehren sowie auf die Mitglieder des Bezirksfeuerwehrausschusses beschränkt. Bezirks-Feuerwehrpräsident Michael Siller eröffnete die Sitzung. In

einer Schweigeminute wurde der zehn verstorbenen Feuerwehrmänner Alfred Überegger, Karl Sparber Holzer, Leo Mair, Josef Zössmayr, Raimund Flecchi, Christian Frei, Josef Keim, Josef Fleckinger, Walter Kinzner und Max Volgger gedacht. Anschließend wurde allen Kommandanten und Delegierten der Jahresbericht in Form einer Broschüre ausgehändigt. „Das abgelaufene Jahr war sicherlich eines der schwierigsten Jahre für die Feuerwehr, da es coronabedingt kaum möglich war, Übungen oder andere Veranstaltungen abzuhalten“, so Präsident Siller. „Die Einsätze haben aber einmal mehr gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den Wehren, den Rettungsorganisationen, den Behörden und Gemeinden funktioniert.“ Aufgrund der Pandemie stark rück-

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läufig waren die Lehrgänge und Übungen. Die Wehrleute haben 97 Lehrgänge besucht; an 231 Übungen haben sich 3.083 Kameraden mit einem Zeitaufwand von 5.701 Stunden beteiligt. Zudem haben 449 Feuerwehrkräfte bei 16 Brandschutz- und 61 Ordnungsdiensten 3.054 Stunden Dienst geleistet. Gestiegen ist hingegen die Gesamtzahl der Einsätze. Im Wipptal waren 50 Brandeinsätze, 500 technische Einsätze und acht Fehlalarme zu verzeichnen, bei denen 3.731 Wehrleute 8.374 Stunden aufgebracht haben. Zum 31. Dezember 2020 verfügten die Feuerwehren im Bezirk über 996 Mitglieder, davon 737 aktive Mitglieder, 61 Ehrenmitglieder, 77 Mitglieder der Jugendgruppe, 94 Mitglieder außer Dienst, 18 unterstützende Mitglieder und neun Förderer. Das Durchschnittsalter der aktiven Mitglieder beträgt 39 Jahre. Jugendgruppen gibt es in Sterzing, Telfes, Mauls, Ratschings/Mareit, Wiesen und Kematen/Pfitsch. Wie Bezirksjugendreferentin Evi Bacher berichtete, absolvierten diese 97 Stunden in der feuerwehrtechnischen Ausbildung sowie 78 Stunden in der allgemeinen Jugendarbeit. Im Zuge der Friedenslicht-Aktion konnten 2.223 Euro für „Südtirol hilft“ gesammelt werden. Sechs Wehrleute – Josef Eisendle (Innerratschings), Hans Delueg (Kematen), Erich Heidegger (Kematen), Stefan Tötsch (Kematen), Valentin Wurzer (Ridnaun) und Rudolf Leitner (Trens) – sollten im Rahmen des Bezirksfeuerwehrtages mit dem Verdienstkreuz in Gold ausgezeichnet werden; diese werden so wie die Ehrungen des vergangenen Jahres zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

Hermann Wild mit (v. l.) dem Kommandanten der FF Ridnaun Thomas Klotz, Wilfried Wurzer, Roland Mangger, Gabriel Rainer und Pfarrer Thomas Stürz

Nachdem im vergangenen Jahr sämtliche Florianifeiern der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen sind, konnte sich heuer die Freiwillige Feuerwehr Ridnaun wieder zur Feier ihres Schutzpatrons, des hl. Florian, zu einer gemeinsamen Messe in der örtlichen Pfarrkirche treffen. Dabei wurde Hermann Wild zum Ehrenmitglied der Feuerwehr ernannt. Verschönert wurde die Feier durch das Mitwirken einer Bläsergruppe der Knappenkapelle Ridnaun und einer Singgruppe des Kirchenchores, was die gute Zusammenarbeit der Vereine des Hochtales zum Ausdruck brachte. „Wir können wirklich stolz sein auf dieses Netzwerk der Freiwilligkeit in unserem Dorf“, so Pfarrseelsorger Thomas Stürz. Ganz besonders dankte er den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr, die das ganze Jahr Tag für Tag bereitstehen, wenn irgendjemand Hilfe benötigt. Bereits im Vorjahr hätte die Feuerwehr ihr 50-jähriges Bestehen feiern können. Das Jubiläum sollte eigentlich am 7. Juli 2020 stattfinden. Dann kam wegen Corona aber alles ganz anders, weshalb die Leitung der Feuerwehr beschlossen hat, die Jubiläumsfeier um ein Jahr zu verschieben. Nachgeholt soll diese nun in eingeschränkter Form am 4. Juli 2021 werden. Bei dieser Gelegenheit wird dann auch die zum 50-Jahr-Jubiläum der Wehr verfasste Festschrift an die Ridnauner Bevölkerung verteilt werden. Nachdem aber wegen der ständig wechselnden Covid-Bestimmungen im Au-

genblick niemand mit Sicherheit sagen kann, ob und in welcher Form diese Feier tatsächlich stattfinden wird, hat die Kommandantschaft der Wehr beschlossen, bereits am Florianisonntag eine ganz besondere Ehrung vorzunehmen. Kommandant Thomas Klotz konnte nach der Messfeier dem Mitglied Hermann Wild die Urkunde zur Ernennung zum Ehrenmitglied der FF Feuerwehr Ridnaun mit der Verleihung des Titels „Ehrenfeuerwehrmann“ überreichen. Hermann Wild war nicht weniger als 47 Jahre lang Feuerwehrmann, davon ganze 40 Jahre als Schriftführer. „Dein Einsatz hat das Bild der Feuerwehr in der Vergangenheit und auch weit in die Zukunft hinein bahnbrechend mitgestaltet. Du hast die Feuerwehr Ridnaun mitgeprägt, wie kaum ein anderer Kamerad es je geschafft hat“, meinte Kommandant Klotz in seiner Laudatio. In dieser langen Zeit hat der Geehrte viel Mühe und Zeit geopfert und sich um das Gemeinwohl große Verdienste erworben. Der Dank der Feuerwehr erging zugleich auch an seine Frau Marlene, Patin der FF Ridnaun, die ihn in allen Höhen und Tiefen begleitet und immer unterstützt hat. Hermann Wild ist erst das zweite Mitglied der FF Ridnaun, dem diese besondere Ehrung zuteilgeworden ist. Bisher war nur Gründungskommandant Martin Mangger deren Ehrenmitglied. Er hatte die Wehr von der Gründung im Jahr 1970 zwanzig Jahre lang in der schwierigen Zeit des Aufbaues geleitet.


KOMMENTAR

„Feuerwehrjugend von Telfes hat vorsichtig begonnen“ Vor kurzem hat sich die Jugendfeuerwehr von Telfes nach langer Unterbrechung wieder getroffen, um ihr Dorf von Müll und Unrat zu befreien. Ein Kommentar von Alois Sparber, Jugendbetreuer der FF Telfes. Neulich wusste ich nicht, war es nur eine Frage, war es eine Anregung zur Hoffnung oder war es sogar ein Vorwurf, als Jugendfeuerwehrmann Tobias Hochrainer meinte: „Luis, wann kommen wir endlich wieder einmal zusammen?“ Im ersten Moment fühlte ich mich irgendwie betroffen und schuldig, denn es herrschte bereits über ein Jahr lang ein Zustand, als gäbe es die Jugendfeuerwehr Telfes nicht mehr. Es hatte sich aus heiterem Himmel ein globales Ereignis entwickelt, mit dem kein Mensch auf dem Planeten Erde gerechnet hatte. Eine Pandemie, die den Mensch und vor allem jede Institution in ihrer Tätigkeit teilweise auf null herunterfahren ließ (dies allerdings ein viel annehmbarerer in die Welt gesetzter Zustand, als ein Jahr immer wiederkehrender globaler Kriegsereignisse). Vor zwei Jahren war die JF Telfes beim Vorbereitungsbewerb in Terenten, beim Jugendbewerb der Alpenregionen in Telfs,

beim Südtirol-Cup (16 beste Jugendgruppen Südtirols), bei der Leistungsprüfung in Weitental, bei der Friedenslicht-Aktion bei der Christmette zu Weihnachten sowie bei den Freizeitbeschäftigungen (Fußballspielen, Pizzaessen ...) noch sehr gut drauf und vollbeschäftigt. Das Jahr 2020 war dann nur mehr ein weltweiter Kampf gegen das Corona-Virus, ein sozusagen totes Jahr. Für die Jugendfeuerwehr und Feuerwehr war das Jahr 2020 zusätzlich das schlimmste Jahr in der Feuerwehrgeschichte von Telfes. Die einzige, aber traurigste und unbegreiflichste Tätigkeit unsererseits war nämlich; zuerst im April unserem Jugendbetreuer und Vize-Kommandant Christian, und darauf im September unserem Kommandant Walter am Friedhof für immer „Adieu“ zu sagen aus dieser Welt. 2021 hofft die Feuerwehrjugend mit ihren Betreuern Julian, Dominik und Luis auf einen baldigen neuen Start. Wie wichtig unseren Jugendmitgliedern ein Treffen war, bewies die Einladung zur Besprechung nächster Schritte, mit einem fast 100%-en Erscheinen der Mannschaft natürlich auch hier mit Hinweis auf Einhaltung der geltenden Vorsichtsmaßnahmen. Es bedurfte allerdings keiner längeren krampfhaften Suche nach einer baldigen sinnvollen Betätigung der FF-Jugend. Pandemiebedingt kam nur ein Drittel der Jugendgruppe dort zum Einsatz, wo gewisse Leute wieder einmal, und eigentlich das ganze Jahr über, für Unrat und Dreck in der Umwelt, einfach

kein Auge haben, und sich so benehmen – bewusst oder unbewusst – wie Tiere, aus denen man Speck macht; so die einhellige Meinung der teilnehmenden Burschen und des Betreuers. Mehrerer Gemeinde-Müllsäcke, die uns Fraktionsvorsteherin Alexandra organisierte, bedurfte es nämlich, um Papier, Karton, Plastik, Styropor, Gummi, Glas und Stoffreste im weiteren Umkreis der Mülltonnen einzusammeln, ebenso den Gehsteig und den Straßenrand mit Besen und Schaufel von Heu und Holz zu säubern. Nachdem das Erscheinungsbild vorerst zu den Osterfeiertagen gerettet war, hofft die Jugendfeuerwehr, diesen ihren fleißigen und ehrenamtlichen Auftrag in Zukunft etwas mehr zu respektieren, ansonsten sollten andere Maßnahmen erdacht werden. Harald Gogl (Prinz) spendierte der Jugendfeuerwehr für ihren Einsatz eine Pizza. Sehr erfreulich ist auch, dass sich sechs der sieben JF-Mitglieder, die das 17. Lebensjahr erreicht bzw. heuer noch erreichen werden, zum Beitritt in die aktive Mannschaft der FF Telfes bereit erklären bzw. bereits übergetreten sind. Wieder eine große wunderbare Konfrontation junger Leute aus ihrem Dorf mit der Tatsache: Auf dem Planeten Erde wirkt ein hochgeschätztes Ensemble aus Menschen für Menschen, zu jeder Stunde, Tag und Nacht und EHRENAMTLICH.

Alois Sparber Jugendbetreuer der FF Telfes

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Gesellschaft Mauls

Im April veranstalteten die Walderlebnisgruppen Unterackern und Mauls eine Indianerwoche. Die als Indianer geschminkten Kinder bemalten das neue Tipi, lernten den Indianergruß kennen und bastelten gemeinsam mit den Pädagoginnen einen Kopfschmuck, den sie mit dem Stolz eines Häuptlings trugen. Zum Abschluss begaben sie sich auf eine spannende Schatzsuche. Die Walderlebnisgruppe Mauls, im November 2020 gegründet, und die Walderlebnisgruppe Unterackern, vor drei Jahren ins Leben gerufen, sind Teil des Vereins Faunus. Beide Gruppen haben sich zum Ziel gesetzt, den Kindern die Natur näher zu bringen. Denn Kinder, die mit und in der Natur leben, lernen diese zu lieben und als schützenswert zu empfinden. Der Aufbau der Walderlebnisgruppe Unterackern wurde im Rahmen eines Interreg-Kleinprojektes vom Interreg-Rat Wipptal finanziell unterstützt.

Wiesen

Neuer KVW-Ortsausschuss Bereits im Herbst 2020 fanden per Briefwahl die Neuwahlen des KVW-Ortsausschusses Wiesen statt. Auf die konstituierende Sitzung in Präsenz musste die neue Gruppe jedoch lange warten. Erst am 7. Mai konnten sich die Neugewählten treffen und austauschen.

Im Ausschuss vertreten sind Karl Kerer, der auch als Vorsitzender bestätigt wurde, Frieda Frei, Herlinde Lanthaler, Rosa Trenkwalder, Claudia Raffl, Zenzi Wurzer, Frieda Buchschwenter sowie die Neuzugänge Christine Plank, Julia Huber und Tamara Raffl. Die Gruppe wird weiterhin von den Rechtsmitgliedern Rosmarie Plank und Klara Gufler des Seniorenclubs unterstützt, Sozialfürsorgerin Hanni Unterhuber rundet die Arbeitsgruppe gemeinsam mit dem Pfarrer ab. Im vergangenen Jahr konnte die Ortsgruppe coronabedingt nur wenige Projekte durchführen und hofft, baldmöglichst wieder interessante und wertvolle Aktionen anbieten zu können.

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Natur (er)leben in Freienfeld

© Helene Nössing

Indianerwoche bei den Waldfreunden

Bienen, Blumen, Gärten – das sind nur drei der zahlreichen Themen, denen sich die Bildungsausschüsse der Gemeinde Freienfeld widmen.

Die drei Bildungsausschüsse der Gemeinde Freienfeld haben sich ein ehrgeiziges Projekt vorgenommen. Am 13. Juni startet – nach coronabedingter Verzögerung – das Projektjahr. Bei einer botanischen Rundwanderung mit Johannes Ortner und Angelika Ruele in und um Mauls wird an die Dialektnamen der verschiedenen Blumen und Pflanzen erinnert. Bei den anschließenden Gartengesprächen sorgen Extrembergsteiger Hans Peter Eisendle sowie Moraltheologe, Philosophieprofessor und Vogelkundler Markus Moling für philosophische Gesprächsinhalte. Umweltaktivistin Ariane Benedikter stellt ihre Aktion „plant for the planet“ vor. Renato Sascor referiert über die heimischen Eulen und Käuze. Geplant ist auch eine nächtliche Exkursion nach Ritzail. Ein weiterer Schwerpunkt ist den Insekten gewidmet: Auf dem Programm stehen u. a. eine Bienenwanderung und das Basteln eines Insektenhotels. Die Imker Alex Moling und Simon Walter sind nur zwei der Experten, die dieses Thema begleiten. Bei einer Almwanderung im Juli machen Johannes Ortner und Angelika Ruele auf die Blumenwelt und ihre Dialektnamen höherer Regionen aufmerksam. In Mauls wird beim Taltischler über den Gartenzaun geschaut. Monika Zöschg aus Trens zeigt, wie aus einem Garten eine Wohlfühloase wird. Eine Vogelstimmenexkursion mit Heinrich Aukenthaler, eine Ortsbegehung in Mauls mit dem Heimatpflegeverband und eine Bergtour auf den Dreiländerspitz mit Hans Peter Eisendle sorgen für ein breit gefächertes Angebot. Hubert Ralser und Karl Schwitzer nehmen schließlich die „Segnisse“ in die Hand und zeigen, wie man kraftvoll und sauber damit mäht. Im August gibt es eine zweite Ortsbegehung mit dem Heimatpflegeverband in Stilfes. Bei

einem Vortrag vermittelt Alexander Pieh Erkenntnisse über Lurche und Kriechtiere unserer Heimat. Im September geht es mit Waldpädagoge Georg Kirchmair um die Kraftquelle Wald. Eine Biotop-Begehung rund um den Sprechensteiner Burghügel mit Giulia Ligazzolo führt den Teilnehmern ein naturkundliches Kleinod vor Augen. Die regionalen Nahrungskreisläufe sollen bei einem Frühstück der katholischen Frauenbewegung nach der hl. Messe in Mauls bewusst werden. Simon Walter und Alex Moling bieten Kostproben aus der heurigen Ernte der Bienen an, Elisabeth Kössler zeigt die Vorteile einer Permakultur auf. Am Monatsende steht das Wasser im Fokus. Die Themen im Oktober: gesunde Böden mit Hans Schiefereder, ein Fotokurs mit Ernst Gogl, Bienenprodukte mit Alex Moling und Erich Larcher, gartenfrische Blitzgerichte mit Angelika Kirchmaier, ein Fotobuchkurs mit Barbara Misslinger, der Versuch eines Repair-Cafès, das Basteln mit Naturmaterialien, das Rüsten auf die Erkältungszeit mit natürlichen Mitteln unter der Anleitung von Maria Lobis und schließlich werden auch die im Frühjahr angelegten Bienenweiden inspiziert. Im November wird mit Gärtner Stefan Fassnauer das Rückschneiden von Obstgehölzen geübt, in der Bibliothek Mauls werden Ziele der Nachhaltigkeit vorgestellt. Bei einem Vortrag im Dezember zeigt Georg Frener Lichtbilder der heimischen Flora und Fauna. Die drei Bildungsausschüsse von Mauls, Stilfes und Trens pflegen schon seit Jahren eine enge Zusammenarbeit. Sie bieten jährlich eine bunte Palette von Veranstaltungen an. Koordinatorin Helene Nössing aus Mauls mit den Vorsitzenden Erich Hanni (Trens) und Claudia Ainhauser (Stilfes) kann dabei auf zahlreiche Mitarbeiter zählen; darüber hinaus beleben viele Vereine das dörfliche Bildungsangebot.


Trens

Pfarrchor gestaltet Wallfahrtsgottesdienst „Wallfahrten sind aktueller denn je und nicht aus der Mode gekommen, auch wenn heuer aufgrund der Pandemie weniger Menschen nach Trens gekommen sind“, so Prediger Thomas Stürz bei der Pilgermesse am 1. Mai in Trens. Gerade deshalb hat Dekan Christoph Schweigl die Verantwortlichen von Radio Maria gebeten, die Heilige Messe ins ganze Land zu übertragen, kamen doch in den vergangenen Jahren die Pilger nicht nur aus dem Wipptal, sondern aus allen Landesteilen. Für den Chor in Trens war dies eine zusätzliche Motivation, den Gottesdienst besonders feierlich und würdig zu gestalten. Allerdings durften nur acht Sänger mit Organist Manuel Schiabello und Chorleiter Martin Ellemunt die Or-

gelempore betreten. Gesungen wurde die „Deutsche Messe“ von Franz Schubert, die durch die wunderbare Übereinstimmung von Text und Musik die Menschen immer wieder in ihren Bann zu ziehen vermag. Daneben wurden Marienlieder und das „Ave Maria“ von Nicolaus Fux vorgetragen, auch das dreistimmige „Mutter Gottes, wir rufen zu dir“ durfte nicht fehlen, das von den Anwesenden sehr gern gehört und mitgebetet wird. Es war ein eigenes Erlebnis für die Sänger, mit je einem eigenen Mikrophon vor dem Mund zu singen – zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen. Einen schönen und runden Schlusspunkt setzte der Organist mit dem Stück „Eine feste Burg ist unser Gott“ von Matthias Nagel, das er beim Auszug der Priester sehr überzeugend und gekonnt zum Besten gab.

Herz-Jesu-Prozession in Trens Die Verehrung des Herzen Jesu hatte schon in Kriegszeiten für die Menschen in unserem Land eine sehr tiefe Bedeutung. Es war gerade das Herz Jesu, das ihrem Glauben eine besonders innige Bindung gab. Die verheerenden Folgen der Weltkriege, die Zerstörung durch Bomben und Waffengewalt hat unser Land tief getroffen. Wie viele Väter, Brüder, Freunde mussten ihr Leben lassen, an der Front, in Vernichtungslagern oder Gefangenschaft? Das Sterben in diesem sinnlosen Wahnsinn war alltäglich; immer trifft es Menschen, die treu zur Heimat stehen und ihre Werte und christlichen Grundsätze verteidigen. „Die Pandemie, die uns nun schon seit über einem Jahr fest im Griff hat, hat uns aufgezeigt, dass jederzeit wieder schwierige Zeiten auf uns zukommen können, unvorhergesehen, unberechenbar und vor allem gesundheitsgefährdend. Durch medizinische Forschung und Entwicklung besteht aber nun

Hoffnung, dass wir wieder zuversichtlich nach vorne schauen können. Dafür wollen wir uns dankbar dem Herzen Jesu zuwenden und uns der christlichen Tradition unserer Vorfahren erinnern“, so der Pfarrgemeinderat von Trens.

Am 12. Juni findet deshalb in Trens eine gemeinsame Herz-Jesu-Prozession statt. Die Messfeier beginnt um 20.30 Uhr. Anschließend findet die Lichterprozession mit Abschluss am Musikpavillon statt, mit Bekenntnis zum Tiroler Bundeslied. Kerzen für die Lichterprozession werden vor der Kirche verteilt.

Zeugniszeit Es ist Juni und bald gibt es wieder Zeugnisse mit Beurteilungen und Bewertungen. Ja, ein zweischneidiges Schwert, diese Noten! Für mich als Lehrperson ist das jedes Semester eine Herausforderung. Und immer wieder gibt es Schülerinnen und Schüler, denen ich mit meiner Bewertung nicht gerecht werde. So verhält es sich auch im Leben, kommt mir vor. Sehr schnell schließen wir von einer Sache auf den Menschen und stecken ihn in eine Schublade. Wir sind voller Urteile, die keine Begründung haben. Ja, wir urteilen sogar sehr oft schon im Voraus, ohne den Menschen überhaupt zu kennen. Sehr selten wird eines unserer Urteile dem anderen wirklich gerecht. Unsere Urteile, unsere Bewertungen trüben unseren Blick und sie verengen unser Herz. Ich muss nicht zu allem eine Meinung haben, was meine Mitmenschen tun oder sagen. Ich kann mir mein Urteil sparen und lernen, die anderen so anzunehmen, wie ich angenommen werden will. Ich hab ja auch meine Fehler, nicht? Auch an meinem Verhalten und Erscheinungsbild wird manches sein, das andere zu einem Urteil über mich verleitet. Würde Gott uns so streng bewerten wie wir uns gegenseitig, wären wir wohl alle arm dran und nur wenige würden den Kurs des Lebens mit einer guten Note bestehen. Gott aber ist die Liebe und die Liebe richtet nicht und bewertet nicht. Sie verteilt keine Zeugnisse. Gott nimmt uns alle an, ohne Urteil. In Gottes Förderunterricht bietet er uns immer wieder neue Gelegenheit, die Liebe zu üben. Jesus selbst hat Handlungen verurteilt, aber keine Menschen. Er hat sich mit Freude mit jenen abgegeben, die von der Gesellschaft das schlechteste Urteil erhielten. Jesus verkörpert die Liebe Gottes auf der menschlichen Ebene; er erinnert uns daran, sie wieder zu leben, wo wir sie vergessen haben. Mahatma Ghandi sagte, Jesus habe vergebens gelebt und sei vergebens gestorben, wenn er uns nicht gelehrt hätte, unser ganzes Leben nach dem Gesetz der Liebe einzurichten. Wenn wir jedem anderen Menschen mit einem offenen Herzen und einem klaren Blick begegnen, erkennen wir, dass wir einen gleichwertigen Partner vor uns haben. Das gilt für den Obdachlosen unter der Brücke genau wie für die Vorgesetzte bei der Arbeit, für den hochrangigen Geistlichen wie für die Putzfrau. Mit meinem Urteil über dich fälle ich zugleich ein Urteil über mich. Begegne ich dir mit Nachsicht, mit Friedenswillen, mit Liebe, erfahre ich dies selbst an mir. Du bist ich und ich bin du. Am Ende unseres Lebens werden wir uns selbst ein Zeugnis ausstellen. Es wird nicht heißen, wie viele Menschen haben Großes von dir gehalten oder wie gut ist dein Ruf in der Welt. Es ist die Antwort auf die Frage: Wie viel hast du geliebt?

Barbara Kinzner, Mittelschullehrerin und Vorsitzende des Pfarrgemeinderates von Gossensaß Erker 06/21 43


Gesellschaft

Wipptal

Siegerbilder prämiert In diesem Schuljahr wurde ein Malwettbewerb für Grund- und Mittelschüler zum Thema „Biomüll“ ausgeschrieben, bei dem 148 Gruppen- und Einzelbilder eingesendet wurden. Nun stehen die Sieger fest.

Die 1. Plätze erhalten als Preis eine Klassenfahrt zur Biomüllanlage in Schabs, wo sie bei einer Führung erfahren, wie der Müll kompostiert und zu fruchtbarer Erde verarbeitet wird. Die Teilnehmer aus der Gemeinde Sterzing erhalten zudem von der Gemeinde ein Geschenk. „Mein Entgelt, das ich als Koordinatorin für Nachhaltigkeit am Schulsprengel Sterzing 1 bekomme, werde ich spenden, und zwar an die Initiative Sanusplanet. Sanusplanet unterstützt ausgewählte Umweltschutzorganisationen, die sich für Fauna und Flora, Kultur und Brauchtum sowie Menschenrechte einsetzen“, so Organisatorin Karin Mühlsteiger. Alle Bilder werden in der Rathausgalerie in Sterzing ausgestellt. Zu sehen sind die Siegerbilder auch auf unserer Facebook-Seite. Ausgewählte Bilder werden auf Tafeln gedruckt und von den Gemeinden an den Sammelstellen angebracht.

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Müllsammelaktionen im Wipptal In den vergangenen Wochen wurden in mehreren Wipptaler Gemeinden Müllsammelaktionen durchgeführt, um die Dörfer von Müll und Unrat zu befreien.

In der Gemeinde Brenner machte die Grundschule Gossensaß den Auftakt, die Ende April mit allen Klassen zum Sammeln aufgebrochen ist. Unter Aufsicht ihrer Lehrerinnen machten sich knapp 70 Schüler in mehreren Gruppen auf den Weg, um im und um den Ortskern für ein sauberes Gossensaß zu sorgen. Während die jüngeren von ihnen im Park, im Schulhof und im Dorfzentrum fleißig sammelten, befreiten die älteren Schüler die Wander- und Spazierwege um die Ortschaft von liegengelassenem Abfall. Anfang Mai versammelten sich Mitglieder des CAI in Brenner, um ihrerseits für eine saubere Umwelt und Landschaft zu sorgen. Ausgehend vom Dorfzentrum und dem „Prennerhaus“ sammelten die knapp 20 freiwilligen Helfer in der Ortschaft und arbeiteten sich über Radund Wanderwege bis unterhalb von Brennerbad vor. Beim „UMWELTtog“ der Grundschule Innerpflersch Mitte Mai sammelten die Schüler nicht nur Müll entlang der Straßen und Spazierwege, sondern fegten auch gründlich den Schulhof und den Spielplatz. Neben Restmüll und Hausabfällen wurden zusätzlich noch allerhand interessante Gegenstände gefunden. Besen, Handschuhe und Müllsäcke wurden von der Gemeinde Brenner zur Verfügung gestellt. Nach einem arbeitsreichen Tag konnten sich alle Beteiligten bei einer Jause stärken. Einen erfolgreichen Frühjahrsputz gab es auch in der Gemeinde Ratschings. Auf Anregung der Bürgerliste wurde die Aktion Anfang Mai durchgeführt. Der Tourismusverein Ratschings

spendierte für alle Teilnehmer eine Jause, die Gemeindeverwaltung stellte Müllsäcke zur

Verfügung. Mitgetragen wurde die Aktion außerdem von der zuständigen Referentin für Abfallwirtschaft Sonja Ainhauser. Durch die rege Mithilfe der Lehrpersonen der Grundschulen der Gemeinde konnte bei den Kindern das Bewusstsein für eine saubere Umwelt gestärkt werden. Dies führte dazu, dass besonders viele Kinder mit ihren Müttern fleißig an der Müllsammelaktion teilnahmen. Als Belohnung gab es für alle Teilnehmer am Recyclinghof in Stange eine Packung Sonnenblumensamen, die übrigen Samen wurden an den Schulen verteilt. Aufgrund der positiven Resonanz möchte die Bürgerliste diese Aktion künftig jährlich oder, wie von einigen Teilnehmern vorgeschlagen, sogar zweimal im Jahr durchführen. In der Gemeinde Pfitsch trotzten viele Wiesner Mitte Mai dem schlechten Wetter und sammelten achtlos weggeworfenen Müll an Spazierwegen, Plätzen und Straßenböschungen ein. Gar

einige volle Müllsäcke sind bei der von Umweltreferent Harald Hofer und der Jugendfeuerwehr Wiesen organisierten Dorfsäuberung zusammengekommen. Zum Dank gab es für alle Helfer eine Stärkung. Eine Woche später fand eine weitere Putzaktion im Hochtal statt, organisiert von Philipp Obermüller von der FF Kematen und Hermann Knollenberger von der FF St. Jakob.


Sterzing

Vielfältige Aktionen zum Thema „Nachhaltigkeit“ Bereits seit mehreren Jahren ist die Sensibilisierung und Erziehung zu einem nachhaltigen Lebensstil ein Schwerpunkt im Bildungsangebot des Oberschulzentrums Sterzing. Eine eigene Arbeitsgruppe plant und organisiert dazu in Zusammenarbeit mit Direktorin Anna Putzer und dem Lehrerkollegium Veranstaltungen und Aktionen. Trotz der Einschränkungen durch die Corona Schutzregeln gelang es, auch im laufenden Schuljahr Akzente zu setzen. Ein Highlight des Schuljahres war der Online-Vortrag des renommierten Klimaforschers Georg Kaser zum Thema „KLIMAwandel! KLIMAkrise. KLIMAkatastrophe?“ für alle Klassen des Trienniums. Der Experte gab nicht nur Einblick in das komplexe Thema „Gletscherschwund und Klimawandel“, sondern vermittelte auch einen Eindruck von der Methodik seriösen wissenschaftlichen Arbeitens. In einer angeregten Diskussion am Ende des Vortrags hatten alle die Möglichkeit, ihre Fragen an den Klimaexperten zu richten. Der Schlusssatz von Kaser erlaubte einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft: „Wir können es schaffen, die CO2- Emissionen zu senken und damit die Klimaerwärmung zu reduzieren, wenn wir nur wollen und jeder seinen persönlichen Beitrag durch einen nachhaltigen Lebensstil leistet.“ Der Vortrag war für einzelne Klassen Anlass, tiefer in die Thematik einzusteigen. So erstellte die Klasse 4r mit ihrer Fachlehrperson Danese Valentina nach gründlichen Recherchen einen mehrseitigen Fachartikel zum Thema „Fossile Energieträger – Problematiken und Alternativen“ und stellte brauchbare Tipps zur Reduzierung des persönlichen Energieverbrauchs zusammen. Auch andere Klassen beschäftigten sich eifrig mit dem Thema „Nach-

haltigkeit“, wobei die Lehrpersonen mit ihren Schülern ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzten. Für die Bearbeitung der Themen standen Medienkisten bereit, die von der Bibliothekarin zusammengestellt bzw. von der EURAC zur Verfügung gestellt wurden. Die Klasse 2B WFO befasste sich mit dem Thema „Lebensmittelverschwendung“, die Klasse 5r erstellte den Flyer „Regional und gsund einkafn“ und in Zusammenarbeit mit der Klasse 5b ein vegetarisches bzw. veganes Kochbuch in englischer Sprache. Zudem warf die Klasse 5r mit einem Videobeitrag einen kritischen Blick auf den Umgang mit Kleidung und die Globalisierung in der Modebranche; parodistisch betrachtete die Klasse 3a mit einem PoetrySlam und drei kurzen Filmen das Konsumverhalten der Menschen. Das Thema „Plastik“ stand im Fokus der Klasse 1r, während sich die Klasse 2a mit der Welt der Bienen und ihrer Bedeutung für unsere Erde auseinandersetzte. Die Integrationsgruppe fertigte mit Naturmaterialien Bastelarbeiten an. Das breite Spektrum der Nachhaltigkeit zeigte die Klasse 5c mit einem Puzzle auf; die Klasse 3r knüpfte mit ihrer Sensibilisierungskampagne „UP2US!“ Kontakte zu Partnerschulen in Italien, Portugal, Kroatien und der Türkei und setzte auch einen ganz praktischen Akzent, indem sie den Schulgarten des OSZ bearbeitete

und bepflanzte. Begleitet in der Umsetzung der Projekte wurden die Schüler von den Lehrpersonen Bernadette Brunner, Andrea Brunner, Valentina Danese, Nadia Holzer, Melanie Marmsaler, Andrea Mayr, Dora Messner, Maria

Theresia Siller, Erika Volgger und der Bibliothekarin Monika Turin. Alle Projekte wurden im Foyer des Neubaus des OSZ ausgestellt. Als kleine Anerkennung erhielten alle Schüler eine gesunde Jause, zur Verfügung gestellt von der Raiffeisenkasse Wipptal. Ende Mai wurde in Zusammenarbeit mit der Bibliotheksleitung eine Gesprächsrunde zu den 17 Zielen der Nachhaltigkeit organisiert; die Klasse 2a tauschte sich mit einem Team von Judith Hafner, Koordinatorin von Südtirols Netzwerk für Nachhaltigkeit, über zwei der 17 Kernziele der Agenda 2030 aus. Das Treffen erhielt durch musikalische Beiträge der Klasse eine besondere Note.

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GUTES TUN UND ÜBER 100 PREISE GEWINNEN Bei Südtirols größter Lotterie für den guten Zweck werden über 100 hochwertige Preise verlost. Wer ein Los kauft, unterstützt damit die Südtiroler Zivilinvaliden und Menschen mit Behinderung und kann unter anderem folgendes gewinnen: Einkaufsgutscheine im Wert von 30, 80, 100, 250, 500 und 2.000 Euro, ein iPhone 12, Übernachtungen und Wellnessaufenthalte in Luxus-Hotels, Rundflüge im Hubschrauber, edle Frühstücksgutscheine oder Abendessen und viele, viele weitere Produkte wie Tablet, Kinderfahrrad und zahlreiche Geschenkskörbe. Weitere Highlights sind eine Oldtimer-Weintour oder ein Kochkurs mit der Sterneköchin Anna Matscher, die ebenso wie alle anderen Preise von Südtiroler Unternehmen gespendet wurden, allen voran das Eisackwerk Mühlbach und das Einkaufszentrum Twenty in Bozen. Lose können ganz einfach per E-Mail (intern9@anmic.bz), Telefon (0471 270700) oder WhatsApp (349 528 6200) bestellt werden. Alle Preise und Informationen zum Loskauf finden Interessierte unter www.anmic.bz/win Für die Leser des Erker gibt es bei jeder Bestellung fünf Lose gratis dazu. Geben Sie dazu bei der Bestellung einfach folgenden Code an: HRZx5. Wir wünschen allen viel Glück! Erker 06/21

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Jugendseite

Whats Upp?! im Wipptol

Von Tobi dienst vom Jugend

10 Dinge, die du im Juni machen solltest: 1.

Den Schulschluss feiern (oder für die Abschlussprüfungen lernen … und nachher den Schulschluss feiern)

2. Pläne für den Sommer machen, z. B. Urlaub

3. zum ersten Mal wieder ins Schwimmbad gehen

4. nachts picknicken (vor der Ausgangssperre!)

5. Eis selber machen 6.

Erdbeeren essen – der Juni ist nämlich der Erdbeer-Monat

7.

Blumen pflücken und jemandem einen Blumenstrauß schenken

8. ans Meer fahren 9.

jetzt endlich Sommerklamotten anziehen (im Mai war es ja meistens noch zu kalt)

10. den ersten Berggipfel der Sommersaison erklimmen

15 Jahre JAWA Seit 15 Jahren gibt es nun schon das Projekt JAWA im Wipptal, bei dem Jugendliche in sozialen und öffentlichen Einrichtungen im Wipptal mithelfen. Nun ist etwas Besonderes geschehen: Das 1.000 Mitglied hat sich bei JAWA angemeldet! Wir haben eine Statistik des vergangenen Jahres erstellt und mit den Initiatoren des Projektes und mit Teilnehmer n gesprochen. TOBI: WIE BIST DU ZUM PROJEKT JAWA GEKOMMEN? Hannes: Zu JAWA bin ich durch den Jugenddienst, der das Projekt bei uns in der Schule vorgestellt hat, und durch andere Jugendliche, die mir vom Projekt erzählt haben, gekommen. IN WELCHEN EINRICHTUNGEN HAST DU SCHON MITGEHOLFEN? Im letzten Sommer habe ich kurz im Schwimmbad in Sterzing mitgeholfen, da gab es eine Zusammenarbeit des Schwimmbades mit dem Jugenddienst; ansonsten war ich hauptsächlich

in der Gemeinde in Freienfeld aktiv. WELCHE GUTSCHEINE LÖST DU AM HÄUFIGSTEN EIN? Meistens nehme ich die Gutscheine der Stadt Sterzing. Da hat man eine sehr große Auswahl und kann damit vieles kaufen. WIE FINDEST DU DAS PROJEKT JAWA ALLGEMEIN? Ich finde, es ist eine gute Möglichkeit für mich als Jugendlichen unter 16, weil ich ja noch nicht fix bei einem Betrieb angestellt werden kann. So kann ich trotzdem etwas machen und bekomme auch etwas dafür.

CHRISTINA NIEDERMAIR, INITIATORIN DES PROJEKTS TOBI: ERZÄHL UNS KURZ, WIE ES ZUM PROJEKT JAWA IM WIPPTAL GEKOMMEN IST? Christina: Ich war 2005 in Graz bei einem Vortrag über jugendliche Integration in der Politik. Beim Kaffeetrinken in einer Pause habe ich eine Broschüre gefunden, in der ein ähnliches Projekt wie JAWA beschrieben war. Ich habe mir zum Auftrag gemacht, das Projekt ins Wipptal zu holen, und stellte dies dem Jugenddienst und der Gemeinde vor. Zusammen wurde das Projekt dann ausgearbeitet und gestartet. Das Projekt kam gleich sehr gut im Wipptal und auch darüber hinaus an, also glaube ich, dass es auf jeden Fall die richtige Entscheidung war, dieses Projekt von Österreich auch ins Wipptal zu holen.

ERWIN FASSNAUER, LANGJÄHRIGER JAWA-VERANTWORTLICHER IM JUGENDDIENST WIPPTAL TOBI: WAS IST DER SINN HINTER DEM PROJEKT JAWA? Erwin: Da gibt es drei wesentliche Punkte: Erstens können Jugendliche Erfahrungen im Arbeitsleben sammeln. Zweitens erkennen Eltern, dass Jugendliche eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung haben, und drittens helfen Jugendliche in sozialen und öffentlichen Einrichtungen mit, dies ist eine Bereicherung für die Einrichtungen. Ein zusätzlicher sehr positiver Aspekt wurde mit der Lebensmittelspende an den Caritas Infopoint in Sterzing geschaffen. Ein Teil der Arbeitszeit der Jugendlichen wurde für den Ankauf von Lebensmitteln für bedürftige Familien im Wipptal verwendet. Somit können die Jugendlichen sehen, dass mit ihrem Einsatz zudem noch Familien im Wipptal geholfen wird.


Sterzing

Gossensaß

Missionsschwestern feiern Ordensjubiläum

Admissio an Matthias Kuppelwieser erteilt

In bescheidenem Rahmen – ganz wie es dem Naturell der Jubilarinnen entspricht – feierten Mitte Mai Sr. Kathrine Mair ihr 60-jähriges und Sr. Berta Oberhammer ihr 50-jähriges Ordensjubiläum im Kreise ihrer Gemeinschaft. Im Rahmen des feierlichen Festgottesdienstes in der K a p u z i n e r k i rc h e , dem P. Sepp Hollweck SVD vorstand, erinnerte Sr. Hemma Jaschke in ihrer Funktion als Provinzoberin an die bewegten Jahre vor allem in den Missionsgebieten von Papua-Neuguinea und Ghana. Während die rüstige Vierschacherin und begeisterte Lehrerin viele Jahrzehnte wichtige Aufbauarbeit im Bildungsbereich leistete, war die Krankenschwester Sr. Berta in leitender Funktion in unterschiedlichen Kliniken und im Krankenhaus tätig und rettete dadurch zahlreiche Menschenleben. P. Hollweck vom Steyler

Anfang Mai erhielt Matthias Kuppelwieser aus Gossensaß in Brixen von Bischof Ivo Muser die Admissio. Damit wurde er offiziell als Weihekandidat aufgenommen. „Christ sein heißt, sich auf den Weg hinter Christus zu machen. Dieser Weg braucht Protagonisten, Menschen vom Schlag eines Paulus. Heute liegt es an uns, die Apostelgeschichte weiterzuschreiben, damit die Botschaft des Evangeliums die Menschen erreicht“, so Bischof Muser. Die Feier wurde von den Seminaristen aus Tansania und Indien mitgestaltet, die seit Mitte April in Brixen die in ihrer Heimat begonnene Ausbildung zum Pries-

Missionshaus in Haslach meinte, die Freude über Erreichtes sei berechtigt, solche Anlässe seien jedoch weniger dazu da, stolz

Bilanz zu ziehen, sondern dankbar zu sein für das Erfahrene, besonders auch für jene, die den Boden bereitet haben für diese Lebensentscheidung. Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen bedankte sich Dekan Christoph Schweigl für das segensreiche Wirken der Schwestern und wünschte den Jubilarinnen und der ganzen Gemeinschaft weiterhin Freude und aktives Mitgestalten in den unterschiedlichen Lebensbereichen.

Pflegefamilien für Waisenkinder gesucht Der im Jahr 1999 gegründete Pusterer Verein „Kinder in Not“ von Elsa Wolfsgruber führt in Rumänien mehrere Projekte zur Unterbringung und Betreuung von Waisenkindern und bietet vor Ort Hilfe für bedürftige Familien. Jedes Jahr wurde vielen Waisenkindern eine „Sommerfrische“ in Südtirol ermöglicht, wo sie ihr Umfeld für

zwei Monate hinter sich lassen und in einer Pflegefamilie eine ganz andere Wirklichkeit erleben durften. Zu spüren, was es heißt, Eltern zu haben, die sich um einen bemühen, ist für diese Kinder etwas ganz Besonderes. Der Verein ist auf der Suche nach Pflegefamilien für den Sommer. Nähere Informationen unter www.kinderinnot.it.

ter fortsetzen. „Mögen auch sie in den kommenden Jahren ihren Weg gehen und finden und uns alle daran erinnern, dass unsere Kirche keine Nationalkirche ist, sondern weltweite, katholische Glaubensgemeinschaft“, so der Bischof. Matthias Kuppelwieser, 36 Jahre alt, aus Gossensaß hat in Brixen und Trient seine Studien absolviert und an den Wochenenden in der Pfarrei Sterzing pastorale Erfahrungen gesammelt. Mit der Admissio beginnt für ihn die letzte Vorbereitungszeit auf den Empfang der Weihe. Kuppelwieser wird am 3. Oktober zum Diakon und im kommenden Jahr zum Priester geweiht.

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Freiwilliger Zivildienst: Live im Einsatz beim Weißen Kreuz Der Landesrettungsverein beschäftigt seit mehr als 15 Jahren freiwillige Zivildiener und hat mit ihnen sehr gute Erfahrungen gemacht: Denn Jugendliche sind engagiert und motiviert. Sie stellen sich gerne in den Dienst am Nächsten und packen an, wo Hilfe nötig ist. Auch in Zeiten von Corona schrecken sie nicht davor zurück. Würde auch dich dieser Dienst beim Weißen Kreuz interessieren? Dann verlier keine Zeit und zeig Einsatz beim Weißen Kreuz! Der Zivildienst beim Weißen Kreuz bietet dir die Möglichkeit, dich ein Jahr lang einer spannenden und sinnvollen Aufgabe zu widmen. Dabei kannst du dich persönlich weiterentwickeln, Freundschaften knüpfen und Spaß in einem Team von Gleichgesinnten haben. Wir als Weißes Kreuz sind eine große Familie, in der du herzlich willkommen bist. Die Zivildiener beim Weißen Kreuz sind vor allem im Krankentransport tätig. Das bedeutet, dass sie Patienten begleiten und einfache Hilfestellungen geben. Neben einer erstklassigen und vom Land Südtirol anerkannten Ausbildung bekommen die Zivildiener für ihre Mitarbeit im Weißen Kreuz pro Monat eine Spesenvergütung von 430 bis 450 Euro. Du willst zeigen, was in dir steckt, bist zwischen 18 und 28 Jahre alt, motiviert und bereit, Menschen zu helfen und sie zu begleiten sowie in einer großen Gemeinschaft mitzuarbeiten? Dann verliere keine Zeit und melde dich beim Weißen Kreuz: Tel. 0471 444382 (zu Bürozeiten, von Montag bis Freitag) – www.werde-zivi.jetzt. Erker 06/21

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Kultur

Die „sterbenden Läuf der Pestilenz“ Pestordnungen und -traktate „an den gemainen man“ – Teil 2 von Carmen Mair

Die „Pest“ blieb vom 14. bis

ins 18. Jahrhundert die Krankheit par excellence und so bedeutete in jenen Jahren der Umgang mit Krankheit vor allem einen Umgang mit der „Pest“. Die Maßnahmen, die entwickelt wurden, erwiesen sich dann auch noch im Kampf gegen Epidemien im 19. Jahrhundert als bedeutsam. Der frühneuzeitliche Staat übernahm gesundheitspolitische und seuchenpolitische Aufgaben, daneben wurden auch medizinische und religiöse Abwehrmaßnahmen getroffen.

Die städtische Obrigkeit reagier-

te nicht nur auf bereits ausgebrochene Pestwellen, sondern versuchte durch administrative Maßnahmen, auch präventiv einen erneuten Ausbruch zu verhindern. Eigene Stadtärzte sowie weiteres Sanitätspersonal wurden angestellt, Pestspitäler errichtet, Häu-

ser von Pestkranken wurden versperrt und von der Krankheit Genesene mussten sich eine Zeit lang von der Gesellschaft isolieren. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, die Straßen sauber zu halten, Veranstaltungen wurden untersagt, Badehäuser geschlossen. Zudem ließen die Städte Pestordnungen drucken, stellten Gesundheitspässe aus und richteten Pestbehörden ein. Andererseits wurden Seuchen – aus Angst vor Panik, Hysterie, Massenflucht und anderem unkontrollierten Verhalten – tendenziell verharmlost. Natürlich führte die „Pest“ neben individuellen Benachteiligungen auch zur Intensivierung von sozialen, ökonomischen und politischen Problemen.

Es waren vor allem zwei Textsor-

ten, die im Zuge immer wiederkehrender Pestepidemien entstanden sind. Einerseits waren dies von der Obrigkeit erlassene Pestordnungen, andererseits von Ärzten ver-

Pesttheorien • Die Vier-Säfte-Lehre: Krankheiten waren nach dieser Theorie immer Fehlmischungen der vier Körpersäfte Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle. Demnach betrachtete man die „Pest“ als eine gefährliche Fäulnis der inneren Organe, die durch ein Übermaß an Blut hervorgerufen wurde. • Die Miasmen-Theorie: Grundgedanke, dass schlechte Ausdünstungen, sogenannte Miasmen, eine gesundheitsgefährdende Verderbnis der Luft verursachen, die epidemische Krankheiten hervorrufen. • Die Diätetik (Lehre von der gesunden Lebensführung): Man sollte versuchen, Luft, körperliche Betätigung sowie Bäder, Speise und Trank, Schlaf und Wachen, Ausscheidungen sowie Gemütsbewegungen in Balance zu halten

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„Ordnung in Sterbennden Lewffen“: letzte Seite des Originals

Seuchenordnungen legten Abwehrmaßnahmen gegen die Krankheit fest. Neben ärztlichen Ratschlägen enthielten sie auch Regeln, Verbote und eventuelle Strafen bei Zuwiderhandlung, sie hatten also bindenden Charakter. Ein Beispiel für ein solches Textstück aus der frühen Neuzeit ist die Sterzinger Pestordnung aus dem Jahr 1534, die auch im Sterzinger Stadtarchiv zu finden ist.

fasste Ratgeber, sogenannte Pesttraktate „an den gemainen man“.

Als Auftraggeber gehen der Bür-

germeister und der Rat der Stadt Sterzing hervor, der Verfasser ist unbekannt. Da man die „Pest“ vor allem als Strafe Gottes für menschliche Sünden betrachte-

te, wundert es nicht, dass gleich zu Beginn an die Gläubigkeit und Frömmigkeit der Menschen appelliert wird: Prozessionen sollen abgehalten werden, die Bewohner werden dazu angehalten, sich züchtig und andächtig zu verhalten, geistliche Dienste sowie Gebete zur Abwehr der Seuche wer-

Behandlungsmethoden • Der Aderlass: Das Blutablassen durch einen Einstich oder Einschnitt in die Vene zählte zu den üblichen Heilmaßnahmen des Mittelalters und auch noch der frühen Neuzeit. • Das Schröpfen: Das Ansetzen von Schröpfköpfen war eine weitere Methode der örtlichen Blutableitung. Zu Zeiten der „Pest“ versuchte man dadurch, den Inhalt der eitrigen Bubonen abzusaugen. • Das Purgieren bezeichnete das innerliche und äußerliche Säubern des Körpers, u. a. auch die Entleerung des Darmes.


den gefordert. Ein „Lassl“ (Aderlasser) soll angestellt, ein „Bruederhaus“ (Siechenhaus/eine Art Pesthospital) errichtet werden und von der Krankheit Betroffene sollen ihr Haus versperren. Bereits 1303 wird in Sterzing in der Nähe vom Kreuzkirchl ein „Siechenhaus“ erwähnt, das 1540 im Steuerbuch der Stadt als Neubau aufscheint. Die Anstellung von ein bis zwei Personen zur Beschaffung von Speis und Trank und weiteren für die Pflege der kranken und abgesperrten Bürger wird verordnet sowie die Anstellung eines Totengräbers und eines eigenen Priesters. Das Betteln in Pestzeiten wird verboten, auch die Wirte sollen keine Menschen beherbergen, die aus von der „Pest“ heimgesuchten Ländern kommen. Kein von der Krankheit Betroffener oder gerade Genesener soll vor Ablauf von sechs Wochen das „vailbad“ (gegen Bezahlung zugängliches Bad) aufsuchen, auch sollen Personen, die in Häusern leben, in denen sich ein Kranker befindet, dieses für 30 Tage nicht verlassen. Zuletzt wird angeordnet, dass niemand tote Tiere in der Stadt herumliegen lassen oder vergraben soll, da dies die Luft verunreinige. Auf die Ordnung folgt ein Anhang mit Angaben zu Personen mit besonderen Aufgaben zu Zeiten der „Pest“, so der „Lässl“, der „Briester“, die „Ordinatores“, der „Zuetrager“ (sie hatten wohl die Aufgabe, infizierte Personen mit Lebensmitteln und anderen notwendigen Dingen zu versorgen) und der „Tottengraber“.

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aneben erschienen zahlreiche Traktate von Ärzten, die sich an den „gemainen man“ richteten. Darin wurde versucht, die vermeintlichen Ursachen für die „Pest“ zu erklären und Ratschläge zu deren Heilung zu geben. Hier handelt es sich nicht um medizi-

Postkarte 1925: In diesem Haus in der Gänsbacherstraße hat Doktor Jörg Menndler um 1534 gewohnt. Da das Schriftstück aus zwei unterschiedlichen Handschriften besteht, kann vermutet werden, dass den leicht lesbaren Hauptteil möglicherweise Menndlers Bruder Bartlmä geschrieben hat, der als Stadtschreiber arbeitete, und Georg Mendler selbst bloß Nachträge und Rezept-Ingredienzien (den schwer leserlichen Teil) ergänzt hat. Georg Menndler war zunächst Hofarzt in Innsbruck, nach Sterzing kam er wahrscheinlich durch seinen Bruder. nische Fachliteratur, sondern um Ordnungen zum Nutzen von Einzelpersonen, indem man versuchte, das Wissen der damaligen Medizin an den „gemainen man“ zu bringen. In den Texten wird die Krankheit kurz dargestellt, es folgen häufig Verhaltensanweisungen in Zeiten der Seuche, zudem beinhalten sie oft Anleitungen zur Zubereitung von Arzneien und Diätvorschriften. Das erste Pesttraktat erschien 1348 in Spanien, es folgten zahlreiche weitere in ganz Europa. Die weit verbreitete Miasmentheorie führte dazu, dass fast überall dieselben Maßnahmen vorgeschlagen wurden. Auch im Sterzinger Stadtarchiv befindet sich ein solches Textstück aus dem Jahr 1535 von Doktor Georg Menndler, das Traktat „Jn Ster-

benden leüffen Von Dokther Jörgn Menndler“. Es handelt sich um ein ungedrucktes Manuskript, das an die Stadt Sterzing adressiert

und in Innsbruck verfasst wurde.

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ach einer zweiseitigen Einleitung, in welcher der Arzt sei-

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Kultur

Aderlassmännchen zur Veranschaulichung

Der Aderlass wurde zu Pestzeiten wohl von allen Ärzten empfohlen. Auch nach Menndler soll man die Kranken „zu Aderlassen, durch ein parbierer, der darzue verordnet […] damit daz dygkh peß und vergifft pluet heraus müg“. Es folgt eine Erläuterung, wie man den Aderlass anwenden soll, wobei genaue Anweisungen zum Vollzug, d. h. zu den unterschiedlichen Stellen gegeben werden. Diese lauten beispielsweise wie folgt: „Hasstu es hinder den Oren, so laß die Ader auf der hannd auf dem daumen. Wann du Es unnder der yexen (Haxen, Beine) hast, so laß dier die Medion („median“, in der Mitte des Armes)[…]“. Zur Veranschaulichung hat Menndler ein „Männdl oder fygür“ seiner Ordnung hinzugefügt, das vom Geschichtsund Heimatforscher Konrad Fischnaler als ein „flott gezeichnetes Aderlassmännchen“ bezeichnet wird. Alte Menschen über 70 Jahren und Kinder unter zehn Jahren sollten nicht zur Ader gelassen werden, sondern „köpfl sezen“ (vermutlich mit dem Vorgang des Schröpfens gleichzusetzen).

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ne Schreibgründe nennt, nämlich sein ganzes Wissen über die „Pest“ weitergeben zu wollen, folgt die Einteilung des Traktats: Er will berichten, wie die Ordnung eingehalten werden soll, wie sich ein jeder verhalten sollte und was ein Kranker bei Betroffenheit machen kann. Als ein großes Problem sieht er die Verseuchung der Luft und fordert die Bevölkerung daher auf, dass „kain prunnzwasser, und besonnder von den Krannckhen auf die gassen, sonnder in das fliessig wasser oder Secret (Abort) gegossen“ wird. Auch kein Mist soll auf den Straßen liegen bleiben, man soll Hunde, Katzen, Tauben und vor allem Schweine aus der Stadt entfernen. Außerdem sollen sich keine Pfützen, Blut oder „Spuellach“ vor den Häusern befinden und die Stadt soll ständig mit frischem Wasser versorgt werden. Menndler hat also erkannt, dass es besonders zu Pestzeiten wichtig war, auf Sauberkeit zu achten. Auch in der Isolierung von kranken und infizierten Personen sah er eine bedeutende Maßnahme. Obwohl man in jener Zeit noch keine Ahnung von Pestflöhen hatte, glaubte man an ein ansteckendes Pestgift und verbot deshalb den Umgang mit dem materiellen Hab und Gut von Kranken und Verstorbenen. So rät er, Kleider und Häuser von Verstorbenen zu verschließen, und verordnet die Isolierung von Kranken und Infizierten. Auch sollen Zusammenkünfte vermieden werden, wie Kirchenund Wirtshausbesuche oder Versammlungen. Der Arzt fordert alle auf, Krankheitsfälle sofort zu melden, damit die Kranken dann „in der still“, also geheim und unauffällig, wegtransportiert werden konnten. Im zweiten Teil weist Menndler darauf hin, dass man in den Häusern jeglichen üblen Gestank vermeiden solle, außerdem empfiehlt er, täglich ein Feuer zu machen – dieses „trucknet aus die feül des luffts“. Wer das Haus verlassen muss, dem legt er es nahe, sich einen Schwamm in Rosenessig zu tunken und vor den

Mund zu halten. Er empfiehlt allen, ihre Räumlichkeiten täglich zu lüften, außer jenen „wo der prech so nach bey ainem an der gassen war (wo Pestkranke in der näheren Umgebung wohnen), der behalt sein vennster bewardt“. In der Folge richtet sich Menndler nun abwechselnd an die Reichen und die Armen. Für die Reichen liegen nämlich alle erwähnten Zutaten in den Apotheken auf, den Armen schreibt er das Rezept auf Deutsch auf, damit sie es sich selbst zubereiten können. Es werden Rezepte für ein „pulver Zu Rachen“, ein Pulver zur Stärkung des Herzens sowie ein weiteres zur Bewahrung vor schlechter Luft aufgelistet. In Folge werden diätetische Ratschläge gegeben, vor allem das Essen und Trinken betreffend. Die Hinzugabe von Essig und anderen Salzen mit Säuren wird stets empfohlen, sie würden die Fäulnis hemmen. Im Allgemeinen soll das Essen eher trockener Natur sein, man sollte schwere Kost meiden, wie Fleisch und Milch, und generell nicht zu viel und langsam essen. Auch schweren Wein solle man eher vermeiden sowie den Schlaf bei Tag, der zu viel Feuchtigkeit erzeuge. Menndler kommt auch auf das Gemüt zu sprechen und meint, man solle, um das Herz zu stärken, Freude suchen, Melancholie und Traurigkeit sollen vermieden werden. Das Traktat endet mit einer kurzen Schlussformel, alles wird in die Hände Gottes gelegt und man bittet um die Verzeihung der Sünden und die Abwendung der Seuche.

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ie zwei vorgestellten Texte zeigen, dass im Gebiet Sterzing und Umgebung relativ früh Pestschriften verfasst wurden, obwohl die Stadt und ihr Umland nur sehr gering von der „Pest“ betroffen waren. Sie passen inhaltlich in das Muster von Pestschriften des 16. Jahrhunderts und bieten somit einen interessanten Einblick in die seuchenprophylaktischen Maßnahmen der frühen Neuzeit.


Denkmalschutz in Lueg vernachlässigt Rund 25 km südlich von Innsbruck liegt im Tiroler Wipptal am Nordfuß des Brenners die kleine Gemeinde Gries am Brenner. Der unscheinbare Weiler Lueg an der Brennerstraße war und ist kirchenund kunsthistorisch vor allem mit seinem Kirchlein St. Sigmund und der nicht mehr existierenden Zollburg aus dem Mittelalter bekannt. Die kleine Kirche, den hll. Sigmund und Christof am Lueg (Lueg bedeutet Enge) geweiht, liegt auf 1.227 m Meereshöhe, 1,2 km gegen den Brennerpass und ist von einer Ringmauer umgeben. Herzog Sigmund der Münzreiche ließ sie nach dem Willen seines Vaters Herzog Friedrich mit der leeren Tasche um das Jahr 1446 mit Widum und Kaplaneistiftung bauen. Man vermutet, dass an dieser Stelle eine kleine Kapelle stand, die vergrößert und erweitert wurde. Dazu errichtete man einen Turm und den umfriedeten Gottesacker. 1449 stand der erste Kaplan ein, und so hatte Lueg vor den anderen Nachbarkirchengemeinden einen Geistlichen. Das Lueger Kirchlein wurde deshalb gut und gerne besucht. 1684 errichtete man einen Zubau. Er wurde Begräbnisstätte für die Zolleinnehmer, die auf der Zollburg saßen. Auf dieser und jener in Lurx diesseits des Brenners zwischen Gossensaß und Sterzing gelegen, hoben die Zöllner für den Landesherrn die Zollgebühren ein. Während die Zollburg in Lueg im Verlauf des Tiroler Aufstandes 1809 von den im französischen Dienst stehenden Bayern vollkommen niedergebrannt wurde, steht in Lurx noch heute das alte Zollhaus (Gasthof Zoll) mit dem historischen Erker, wo die Zollabgaben von den Zöllnern eingenommen wurden. In Lueg blieb bei der genannten Feuersbrunst nur das St. Sigmundkirchlein samt Widum verschont. 1860 gingen die Lueger Güter an die Fa-

Gemeinde, für einen eventuellen Steinschlag haftbar gemacht zu werden. Sie scheint sich mit allen Mitteln gegen eine Sanierung des Widums zu wehren. Nicht-Insider können sich keinen Reim auf diese Sachlage machen und schütteln nur den Kopf. Kürzlich sollen bis zu 340 Bürger eine Petition zur „Rettung des gotischen Denkmalensembles Kirche und Widum Lueg“ unterschrieben haben.

Lueg: ein vergessener Ort milie Franz Steiner aus Matrei am Brenner über. Heute besitzt der Verein „Rettet das Kirchlein am Lueg“ das kleine Gotteshaus. Zur Zeit des Brenner-Eisenbahn-Baues diente das Lueger-Widum als Spital für die bei den Bahnarbeiten verunfallten Arbeiter. Heute steht das historische Ensemble (Kapelle, Gottesacker und Widum) vereinsamt und verwaist an seinem Platz und erzählt den Brenner-Reisenden von seiner geschichtsreichen Vergangenheit. Man kann hier zu Recht sagen: „Sic transit gloria mundi“ (So vergeht der Ruhm der Zeit).

Mittlerweile verwehrte sie nicht nur dem Besitzer des Widums, sondern auch allen anderen den Zugang zum Gelände. Die darob schon lange währende juristische Auseinandersetzung beschäftigte das Denkmalamt, mehrere Gerichte bis zum Höchstgericht in Wien, verschiedene Medien und Freunde des Denkmalschutzes. Im Zuge der Sanierung der Lueger-Brücke auf der Autobahn bot die Asfinag der Gemeinde an, den steinschlaggefährdeten Hang zu sichern, dennoch befürchtet die

Das ehemalige Gasthaus Lueg an der Brennerstraße Zum Ensemble Lueg gehörte auch das alte Gasthaus Lueg an der Brennerstraße. Jedem, der dort die letzten Jahrzehnte vorbeifuhr, fiel diese Gaststätte in verwahrlostem Zustand auf. Die ebenfalls historische Gaststätte soll im Jahr des Tiroler Volksaufstandes 1809 Andreas Hofer und den französischen Marschall Lefebvre, der die Zollstätte niederbrennen ließ, beherbergt haben. Doch das Gasthaus gibt es nicht mehr. Seit kurzem steht an seiner Stelle ein Gewerbegebiet. Man hat auch hier die Unterschutzstellung der geschichtsträchtigen Gaststätte einfach vergessen. rr

Gemeinde: Kein Verständnis für Widum-Sanierung Neben der kleinen Lueger Kirche steht das zum gotischen Denkmalensemble gehörende Widum. Einige Jahre kämpft der heutige Besitzer des historischen Gebäudes mit der Gemeindeverwaltung von Gries am Brenner um die Sanierung des Hauses, das verwahrlost in der Landschaft steht. Doch die Gemeinde scheint kein Verständnis dafür zu haben, verfügte den Abriss und erklärte die Gegend um das Widum wegen Steinschlaggefahr zur Sperrzone. Erker 06/21

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Kultur

Transform – Das Leben will bewegt werden

© Nikolaj Bielov

Wir leben in einer Zeit der ständigen Veränderung. Starre Strukturen werden aufgebrochen und Neues entsteht. Eine Veränderung bringt Chancen wie auch Risiken mit sich. Die Künstlerin Petra Polli hat zum Tag des Lichtes am 16. Mai ein Konzept entworfen, das sich mit dem Wandel und mit der damit zusammenhängenden Transformation beschäftigt. Die Arbeit versteht sich als Dreiklang. An drei verschiedenen Orten installierte Polli Schriften, die dem Thema der Veränderung gewidmet sind. Im Herrengarten inmitten von Brixen verläuft eine grüne Leuchtschrift mit dem Wort Transform von Westen nach Osten. Auf dem Platz zwischen Kloster Neustift und der Engelsburg türmen sich Holzpaletten auf, die zu einer Installation zusammengesetzt sind. Entgegen ihrer ursprünglichen Funktion sind sie hier unbeweglich und starr. An ihnen sind rote LED-Laufschriften mit dynamischen Zeitwörtern in verschiedenen Sprachen angebracht. In der Festung Franzensfeste ist auf einer gut sichtbaren Festungsmauer der Satz „Das Leben will bewegt werden“ zu lesen. Die Aussage bringt den Grundgedanken der drei Installationen zum Ausdruck.

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Franzensfeste

50x50x50 allen alles Biennale öffnet im Juni ihre Tore Unter der künstlerischen Leitung von Hartwig Thaler ist im Landesmuseum Franzensfeste von Anfang Juni bis Anfang Oktober die Ausstellung „50x50x50 allen alles“ zu sehen. Die als Biennale konzipierte Kunstschau ist heuer Teil des Euregio Museumsjahres zum Thema „Mobilität, Transit und Transfer“ und wird als solche erstmals in einen überregionalen Kontext gestellt. In diesem Sinne beteiligen sich – eingebettet in ein interessantes Rahmenprogramm – an der sechsten Auflage von 50x50x50 erstmals weit über 50 Künstler aus der gesamten Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Unter den weit über 50 ausstellenden Künstlern sind auch Werke der in Sterzing geborenen und in Lajen lebenden Künstlerin Elisabeth Frei und von Doris Moser – Verena Oberhollenzer, Biennale 2019 sie lebt und arbeitet heute in Valgenäun und Innsbruck – zu sehen. Die Festung Franzensfeste selbst ist ein Knotenpunkt zwischen Nord und Süd sowie West und Ost: Sie wird von zwei Bahnlinien, der Hauptstraße und der Autobahn durchquert. Somit ist hier nicht nur der Verkehr in all seinen Formen omnipräsent, sondern auch die Bewegung im weitesten Sinne des Wortes. Bewegung ermöglicht Austausch, Austausch zwischen den Kulturen, zwischen Menschen verschiedener Sprachen und Herkunft, von Ideen und Wissen und lässt Beziehungen und Zusammenhalt entstehen. Hartwig Thaler, seit 2011 künstlerischer Leiter der Biennale, griff dieses Thema auf und formulierte daraus Überlegungen für die heurige „50x50x50“: „Kunst gibt allen alles. Alles ist für alle gedacht. Für Schwarze und Weiße, Gelbe und Rote. Normale und Nichtnormale, Passende und Unpassende, Arme und Reiche, Lachende und Weinende. Für alle in gleichem Maße. Die Sprache der Kunst ist universell, von allen verstanden, an alle gerichtet, niemand bleibt ausgeschlossen.“ Thaler versteht die Kunst als „weltumspannende, zeitlose Suche nach Erkenntnis und freien Transfer

aller Visionen aus von ihr Gedachtem und Erschaffenem“. „Der Traum einer kriegsfreien, gewaltlosen Welt und die Trauer und die Ohnmacht gegenüber der tatsächlich existierenden. Das Sehnen und Hoffen nach Gerechtigkeit und Gleichheit unter den Menschen und das Leiden am Erkennen des tatsächlich Geschehenden. Die Freude an der Schönheit und das Glück angesichts der Pracht der Natur und die

Empörung über ihre Vergiftung und die Verzweiflung angesichts ihrer Zerstörung. Es kann nicht allen alles aufgebürdet werden, nicht allen alles zuteilwerden. In der Tiefe aber unbegrenzt Territorien durchdringend in umfassender, kapillarer Mobilität gibt die Kunst immer allen alles, was sie war, ist und sein wird.“ Eröffnet wird die mittlerweile wichtigste und meistgesehene Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Südtirol am 5. Juni um 10.30 Uhr. Nach der literarischen Performance „Niemandem Nichts“ von Selma Mahlknecht und Kurt Gritsch sowie Grußworten von Festungskoordinatorin Esther Erlacher und Bürgermeister Thomas Klapper führt Hartwig Thaler in die Ausstellung ein. Im Anschluss stellt die Performance „Crossroad Influences“ von Rixa Rottonara und Kristina Francisco das Thema Werte, Inklusion und Exklusion in den Mittelpunkt. Es folgt die Installation „Opferung“ und eine „Literaktion“ von Matthias Schönweger. Wegen der Corona-Bestimmungen wird um eine schriftliche Anmeldung unter info@franzensfeste. info ersucht.


Museen öffnen wieder ihre Tore Nach den zaghaften Öffnungen der vergangenen dem Albin Volgger der Frage nachging, ob das einstiTage und Wochen kehrt auch in den Museen des Lan- ge Bergwerk am Schneeberg eine Zukunft habe und des langsam wieder ein klein wenig der Alltag zurück. Zuversichtlich wagen sich künstlerische Leiter und Verantwortliche nach mehr als einem Jahr des Stillstandes wieder an den Museumsalltag heran, planen wieder erste Ausstellungen, bieten Führungen an, natürlich immer unter Einhaltung der gebotenen Covid-Sicherheitsmaßnahmen. Im Rahmen des Internationalen Museumstages Mitte Mai haben denn auch die Museen im Bezirk unter dem heuer ausgerufenen Motto „Museen inspirieren die Zukunft“ verschiedene Ver© Schloss Wolfsthurn – Südtiroler Landesmuseum für Jagd und Fischerei anstaltungen angeboten. In der Franzensfeste standen Rundgänge auf dem Pro- in den kommenden Jahrzehnten wieder an Bedeugramm. Angeboten wurden auch ein Brunch, Schwarz- tung gewinnen könnte. lichttheater, Geschichten und eine Schatzsuche. Für die kommenden Monate sind bereits wieder einIm Jagd- und Fischereimuseum auf Schloss Wolfs- zelne Sonder-Ausstellungen geplant, andere wurden thurn in Mareit stand der textile Wandschmuck in hingegen bereits auf 2022 verschoben. Bis auf weiteden Prunkräumen im Mittelpunkt. Das Bergbaumu- res bedarf es allerdings für einen Museumsbesuch des seum in Ridnaun bot einen Online-Vortrag an, bei Corona-Passes.

Historisches Alpenarchiv Das „Historische Alpenarchiv“, das sich jüngst einem Upgrade unterzogen hat, zeigt Sammlungen der drei Alpenvereine AVS, ÖAV und DAV. Diese umfassen über 200.000 Objekte: Gemälde und Grafiken, Fotografien und Plakate, Archivalien und Gebrauchsgegenstände und dokumentieren so die Kulturgeschichte des Alpenraums in den letzten 250 Jahren. Gleichzeitig geben die Dokumente Aufschluss über die Geschichte des Alpinismus und der Alpenvereine seit ihrer Gründung. So macht das Archiv allen Interessierten die Kulturgeschichte des Alpinismus zugänglich.

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Kultur

„Wir freuen uns auf die Zeit nach Corona“ „Unantastbar“ im Erker-Interview

Erker: Wie sehr vermisst Ihr Eure Fans? Und wie sehr fehlen Euch die Live-Auftritte? Florian Wieser: Wir vermissen unsere Fans und die Auftritte natürlich extrem. Ich habe diese unglaubliche Zeit voller Höhepunkte in den letzten Jahren sehr genossen. Umso mehr fehlen mir die vielen unvergesslichen Momente, Eindrücke, Begegnungen und ganz einfach die gemeinsame Zeit mit Band und Crew auf Tour. Christian Heiss: Die Nervosität vor einem Konzert, das Gefühl beim letzten Song – das alles sind Augenblicke, die man zwar auch früher zu schätzen gewusst hat, aber die, wenn sie weg sind, ein großes Loch hinterlassen. Gerade in Zeiten wie diesen merkt man, wie sehr man das alles braucht und dass man diesen Teil des Lebens nicht einfach streichen kann. Joggl Bergmeister: Wir waren in den letzten Jahren viel unterwegs. Ich konnte das alles irgendwann nicht mehr wirklich genießen, weil sich vieles nur noch nach Arbeit angefühlt hat. Gerade in dieser Zeit habe ich gemerkt, wie sehr mir nun alles fehlt und wie sehr ich das alles brauche. Unantastbar und das ganze Drumherum ist mehr als ein Geschenk und Gott sei Dank kann ich das wieder sehen und spüren! Könnt Ihr Euch noch daran erinnern, wann Ihr das letzte Mal auf der Bühne gestanden seid? Schwebte da die Gefahr

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© Mike Heider

Über ein Jahr lang herrschte kultureller Stillstand, Konzerte mussten abgesagt oder verschoben werden. Auch für die Band-Mitglieder von „Unantastbar“ keine leichte Zeit. Aber am Ende steht immer die Hoffnung und so freuen sich Florian, Christian, Joggl und Tom bereits sehnsüchtig auf die Zeit nach Corona.

der drohenden Schließung bereits über dem Veranstaltungsbetrieb? Florian: Nach unserem großen Jubiläumskonzert beim Gegen-die-Stille-Festival in Sterzing hatten wir uns in eine Pause verabschiedet. Diese wurde im November 2019 für ein kleines Benefizkonzert in Berlin für die Obdachlosenstiftung von Frank Zander unterbrochen. Damals war Corona noch kein Thema und wir hatten keine Ahnung, dass das unser letztes „richtiges“ Konzert für längere Zeit sein sollte. Im vergangenen Sommer haben wir dann eine kleine Autokinotour in Deutschland veranstaltet. Das war sehr speziell und mit Sicherheit auch eine interessante Erfahrung. Mich persönlich hat das Ganze aber irgendwie auch traurig gestimmt. Was denkt man als Künstler, wenn man hört: Auftritte verschoben oder abgesagt bis … irgendwann? Hoffnung? Angst, wie wird es weitergehen? Auch finanzielle Sorgen? Christian: Anfangs haben wir nicht ganz realisiert, was das alles bedeutet und mit sich bringt. Wir haben letztes Jahr im März noch darüber gesprochen, dass wir Glück hatten, dass die Pandemie nicht zum Tourstart im Herbst ausgebrochen ist. Das war etwas naiv und blauäugig. Sobald dieser

ganze Wahnsinn ein Ende hat, werden wir das mit Sicherheit gebührend feiern. Florian: Wir haben im August 2020 unser neues Album „Wellenbrecher“ veröffentlicht, darauf sollte die größte jemals geplante Unantastbar-Tour folgen. Leider musste diese dann verschoben werden. Es schmerzt, wenn Konzerte und Festivals abgesagt werden oder man ganz einfach an die geile Zeit denkt, die man eigentlich haben könnte. Aktuell sind wir allerdings fest davon überzeugt, dass wir auf der Zielgeraden dieser Pandemie angelangt sind und die Misere bald ein Ende finden wird. Tom Conrater: Wir haben zum Glück keinen Druck wie andere Bands, die von der Musik leben müssen. Wir sind alle wenigstens teilweise berufstätig. Zum Glück! Aber natürlich: Der Gedanke, dass alles vorbei sein könnte, war da. Mittlerweile blicke ich jedoch positiv in die Zukunft! Wie sehr haben Euch die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie getroffen? Tom: Privat waren für mich die Ausgangs- und Kontaktsperren am schlimmsten. Bandtechnisch war die Coronazeit schwierig, da wir mitten in der Album-Promo zu Wellenbrecher waren. So mussten wir den längst ausgearbeiteten Plan kurzerhand verwerfen und

neue Wege finden. Christian: Zumindest was die Arbeit betrifft, hatte ich eigentlich wenig Einschränkungen; somit hat es mich sicher weniger hart getroffen als andere. Wenn ich mir ausmale, was andere durchmachen, die auf 50 m² mit ihrer Familie in einer Großstadt eingesperrt sind, dann vergeht mir jegliche Lust zu meckern. Immerhin kann man bei uns auf alle möglichen nahegelegenen Berge steigen und einen Tag in Normalität verbringen, mehr denn je weiß ich das zu schätzen. Joggl: Ich hatte anfangs ein Riesenproblem mit all den Verboten, neuen Regeln und unzähligen Verordnungen. Dennoch habe ich es irgendwie geschafft, mich in dieses System einzuordnen. Ich habe lange vieles als selbstverständlich angesehen. Ich habe in den letzten Monaten vieles wieder neu für mich entdeckt. Diese Zeit hat mir irgendwie auch wieder den Kopf geradegerückt. Wie sieht Euer derzeitiger Alltag aus? Joggl: Wir dürfen endlich wieder in unserem Tattoostudio in Sterzing arbeiten. Das alleine ist schon ein Riesending für mich und meine Frau. Es bedeutet uns sehr viel und trotzdem fühlt es sich so komisch und unrealistisch an, das überhaupt sagen zu müssen. Ich habe meine kreative Phase wiedergefunden und arbeite zurzeit wieder an neuen Songs. Es gibt viele neue Ideen, die nur darauf warten, endlich umgesetzt zu werden. Tom: Da es mittlerweile zu einigen Lockerungen gekommen ist, können wir uns wieder treffen und haben auch schon viele neue Pläne geschmiedet. Christian: Mein Alltag ist wieder ziemlich nahe an der Normalität. Mit den letzten Lockerungen kann man auch mal irgendwo hinfah-


ren oder etwas essen gehen. Was natürlich fehlt, sind Konzerte und Veranstaltungen, aber ich hoffe, dass sich das auch bald wieder einrenken wird. Florian: Grundsätzlich gut, allerdings mit ein bisschen zu viel Freizeit für mein Verständnis von Work-Life-Balance … Ihr seid ja echte Merchandising-Genies – wie wichtig ist dieser Geschäftszweig für Unantastbar? Florian: Sehr wichtig! Wir verfügen zwar über einen gut aufgestellten Online-Shop, der Großteil an Merchandise wird aber auf Konzerten verkauft. Besonders die Verlagerung von physischen Tonträgern in Richtung Streaming macht Live-Konzerte für Bands auf der ganzen Welt mittlerweile zur Haupteinnahmequelle. Nicht umsonst beobachtet man auch die großen Rockstars wie AC-DC oder Guns n’ Roses wieder stän-

dig auf Tour. Habt Ihr schon mal daran gedacht, Corona musikalisch zu verarbeiten? In einem Song oder sogar Album? Christian: Unser nächstes Album wird mit Sicherheit auch ein Resultat der Coronazeit sein. Wir haben jetzt nicht das Bedürfnis, dem Thema ein Album zu widmen, aber es sind in dieser Zeit viele Songs entstanden. Florian: Wir möchten unseren Fans ein positives Lebensgefühl vermitteln und Kraft in dieser schwierigen Zeit geben. Wenn man schon sonst überall und ständig mit dem Virus konfrontiert ist, müssen wir das nicht mit unserer Musik auch noch befeuern. Wie wichtig ist es, auch in dieser Situation in Kontakt mit den Fans zu bleiben? Ist daraus auch die Idee zum Streamingkonzert am Ostersamstag entstanden?

Florian: Es ist schon sehr wichtig, den Kontakt mit allen, denen unsere Musik gefällt, nicht abbrechen zu lassen. Mit dem gestreamten Auftritt unseres Konzerts vom Alpenflair-Festival 2017 wollten wir zeigen, dass wir noch da sind, und wenigstens für kurze Zeit eine Möglichkeit schaffen, um der ganzen beschissenen Situation zu entfliehen. Das Konzert findet man übrigens auch weiterhin auf unserem YouTube-Kanal unter youtube.com/unantastbar. Gemeinsames Proben ist momentan schwer möglich. Wie macht Ihr das? Tom: Aktuell fehlt auch so ziemlich die Lust. Wozu soll man proben, wenn man eh nicht spielen kann? Lieber die Zeit in Songwriting investieren! Joggl: Hahaha! Manchmal frage ich mich wirklich, warum wir überhaupt einen Proberaum haben.

Wie geht es weiter? Die Wellenbrecher-Tour musste auf den Herbst verschoben werden und auch beim Gegen-die-Stille-Festival steht noch nicht fest, ob es tatsächlich heuer im Sommer stattfinden kann … Florian: Wir haben viele neue Ideen und Pläne, hoffen, dass wir das Gegen-die-Stille-Festival Ende August in Sterzing durchführen können. Auch für die Tour im Herbst 2021 und im Frühjahr 2022 in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind wir zuversichtlich. Sollten alle Stricke reißen, werden wir uns auch nicht verrückt machen und eben nochmals verschieben. Eines ist sicher. Unser Feuer brennt, wir freuen uns auf die Zeit nach Corona und lassen uns nicht unterkriegen! Bleibt gesund und verliert nicht den Mut, wir sehen uns wieder! Interview: at

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Kultur

Buchvorstellung

Das Lexikon der Töne Im Fühjahr ist im Suedmedia Verlag die Erzählung „Das Lexikon der Töne“ der jungen Autorin Carmen Ramoser aus Mauls erschienen.

Das Buch mit kunstvoll gestalteten Illustrationen von Magdalena Ferdigg entführt in eine ungewöhnliche und doch vertraute Welt, in dessen Mitte Laura und Oliver und deren Geheimisse stehen. Können sie diese bewahren, wenn eine harmlose Begegnung die beiden auf einen Road-trip durch Südtirol führt, auf dem Schach, Schildkröten und Schlaflosigkeit eine Rolle spielen? Es gilt, sich gegen anstrengende Tanten, verwöhnte Cousinen und die Grausamkeit des Meeres zu behaupten, Lebensentscheidungen zu treffen und die Frage zu klären: Kann es ein Lexikon der Töne geben? Die 1998 geborene Autorin ist Mitglied der Südtiroler Autorinnengruppe „Die Glühbirne“. Sie studiert Germanistik und Biologie in Wien und veröffentlichte Gedichte im Schülerkalender „DAI“, in der Straßenzeitung „zebra“ und im Erker.

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Erker 06/21

Textauszug Oliver musste an allem schuld sein. Seit sie ihn kennengelernt hatte, konnte Laura nicht mehr voraussagen, was passieren würde. Jetzt saß sie am Strand in Salurn mit einer Schildkröte und schaute einem deutsch-australischen Surfer zu, wie er ins Meer paddelte. Das Surfbrett und den Neoprenanzug hatte er aus dem Chaos seines Autos gezogen. Was da alles drin war, schien Gesetze der Physik zu brechen. Während er sich umgezogen hatte, hatte sie einen Blick riskiert, der es wirklich wert gewesen war. Er hatte definierte Muskeln, die geradezu dazu einluden, sie mit den Fingern nachzuzeichnen. Der Spätsommer zeigte sich von seiner schönsten Seite, als wollte er den vergangenen Tag wieder gut machen. Wattewolken wanderten über den hellblauen Himmel. Die Sonne ließ die Wellen glitzern und wärmte Lauras Gesicht. Die Wälder an den Berghängen leuchteten grün, und das weiße Gestein blendete. Der Sandstrand, der das breite Tal abschloss, hatte die gleiche weiße Farbe, und hinter ihm reihten sich die Apfelfelder. Alles wirkte so weich und traumhaft, wie ein C-Dur aus C, E und G, ergänzt durch die große Septim mit einem H. Laura hatte ihre Gitarre mitgenommen und klappte sie jetzt auseinander, während sie keine Sekunde den Blick von Oliver wandte. Um sich von ihrer Angst abzulenken, sagte sie zu der Schildkröte: „Schauen wir mal, ob er wirklich so ein guter Surfer ist, wie er immer behauptet.“ Aber die längste Weile lag Oliver nur auf seinem Brett im Wasser und schaukelte in den Wellen auf und ab. Doch plötzlich begann er, heftig zu paddeln, und ein Blinzeln später stand er aufrecht und schoss durch das Wasser. Als die Welle fertig war und er wieder auf dem Bauch hinaus aufs Meer paddelte, seufzte Laura. „Ach, Schildkröte, was soll ich mit so einem Typ nur machen? Wir passen überhaupt nicht zusammen. Aber ich glaube, er mag mich.“ Die Schildkröte machte ein paar Schritte im Sand und wollte damit wohl sagen: „Und du willst ihn abknutschen! Wo ist das Problem?“ Laura seufzte nochmal. „Er ist so… Meer. Und ich bin so ganz und gar nicht Meer.“ Oliver winkte ihr zu. Sie winkte zurück. Oliver lebte in den Tag hinein, immer bereit, sich überraschen zu lassen. Ohne ihn würde sie jetzt in der Fußgängerzone irgendeiner Stadt stehen und die immer gleichen Lieder spielen. Stattdessen saß sie hier und sah das erste Mal seit langem, dass das Meer auch schön sein konnte. Die Schildkröte sah Laura streng an. „Du hast recht. Vielleicht sollte ich auch einmal mutig sein.“ Während Oliver eine Welle nach der anderen ritt, spielte Laura auf der Gitarre und arbeitete am Lexikon der Töne. Sie hatte aus einem alten Heft die Schulsachen herausgerissen und schrieb darin alle Töne auf, an die sie schon gedacht hatte, und noch einige dazu. Wenn sie sich manchmal nicht sicher war, fragte sie die Schildkröte, was die Sache meistens aufklärte. Nach gefühlten Stunden warf Oliver endlich sein Brett auf den Boden und ließ sich neben Laura in den Sand fallen. Sie warf ihm eine Flasche Wasser zu, die sie in der Zwischenzeit gekauft hatte. Er trank gierig. „Das“, er schloss in einer großen Geste das Meer, die Berge, den Himmel und sie ein, „ist ein perfekter Tag.“ Er bemerkte ihr Schmunzeln. „Oder nicht?“ „Doch“, gab Laura zu. Ein Moment der gemütlichen Stille folgte, in dem sie einfach nebeneinandersaßen. „Ich habe mal gehört, dass Wolken die Gedanken der Erde sind“, sagte Laura. „Und wenn man sie beobachtet, sieht man wie die Gedanken sich formen, sich verändern und wieder vergehen.“ Oliver nickte. „Das kann ich sehen. Manchmal sind es bedrückende, dunkle Gedanken und manchmal schöne.“ Er legte sich nach hinten in den Sand, um besser den Himmel beobachten zu können. „Und wenn keine Wolken zu sehen sind, ist die Erde so glücklich, dass sie an nichts mehr denkt.“ Laura legte den Kopf schief. „Aber alle Gedanken gehören dazu. Man kann nicht immer glücklich sein.“


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Gemeinsam stark Die Druckereien Artigraf SAS in Sterzing und Kraler Druck GmbH in Vahrn haben fusioniert. Seit eineinhalb Jahren machen die beiden Unternehmen gemeinsame Sache. Passt wie gedruckt.

Trotz Fusion bleibt der Firmensitz der Druckerei Artigraf im Wipptal: Der Kunde kann die gewünschten Produkte weiterhin in Sterzing bestellen und abholen. Auch größere Aufträge sind möglich.

Alles hat seine Zeit. Und ja, irgendwann war auch für uns der Moment gekommen, neue Wege zu gehen. Seit 50 Jahren betreuen wir Kunden im In- und Ausland, seriös, kompetent, flexibel und zuverlässig. Um die Aufträge weiterhin professionell abwickeln zu können, mussten wir uns entscheiden: entweder viel Geld in unser Unternehmen investieren und die Produktivität deutlich steigern – oder einen starken Partner mit ins Boot holen. Unsere Wahl fiel auf letzteres. Mit Fabian und Julian Kraler verbindet uns seit Jahren eine berufliche Freundschaft. Eine Lösung, wie wir bestmöglich voneinander profitieren können, war schnell gefunden. Kraler ist mit ihrer fast 40-jährigen Berufserfahrung führende Druckerei im Bereich Printmedien. Erst vor drei Jahren hat das Unternehmen eine Million Euro in eine neue zusätzliche Druckmaschine installiert und arbeitet als erste Druckerei Südtirols im hochmodernen Industrie-Standard 4.0 (Industria 4.0). Das macht Kraler noch leistungsfähiger und ermöglicht es locker, auch Artigrafs Aufträge zu übernehmen. Ein weiterer Pluspunkt: Kraler druckt mit Sonnenergie, mit Farben aus pflanzlicher Ölbasis und verzichtet auf bedenkliche UV-Farben. Die hauseigene Photovoltaikanla-

ge speist im Jahresdurchschnitt mehr Strom ein, als verbraucht wird. Kralers Offset- und Digitaldruck ist also nicht nur innovativ, sondern schont obendrein die Umwelt. Die Fusion hat beiden Unternehmen große Vorteile gebracht. Eine Win-win-Situation, vor allem auch für die Kunden im Wipptal. Vieles bleibt, wie es ist: Der Kunde bestellt bei Artigraf in Sterzing und holt das Produkt bei Artigraf in Sterzing wieder ab. Das Neue: Durch die Fusion ist die Produktion noch rationeller und kostengünstiger geworden, auch größere Aufträge sind jetzt für uns kein Problem mehr, im Gegenteil. Gemeinde- und Bezirkszeitungen, Hotelprospekte, Bücher, Kalender, Einladungen, Visitenkarten, Briefe, Blätter, Mappen, Briefpapier, Preislisten, Broschüren, Kataloge, Rechnungsformulare, Aufkleber, Stempel ... jetzt drucken wir so gut wie alles: kleinere Aufträge in Sterzing, größere in Vahrn. Obwohl der Druckereisektor eine schwierige Branche ist, gelingt es uns, die Preise an die aktuelle Marktsituation anzupassen. Sogar dem Online-Handel können wir die Stirn bieten und den Kunden einen besseren Preis anbieten. Auf Wunsch gibt es bei uns alles aus einer Hand: Beratung, Service, von der Idee

über die grafische Zusammenstellung und Kontrolle der Druckdaten bis zum fertigen Printmedium, alles direkt vor Ort. Klar, Corona war nicht eingeplant. Unsere Produkte basieren darauf, dass Menschen miteinander in Kontakt kommen. All dies fiel monatelang aus. Aber der Markt zieht wieder an. Zum Glück. Die Stimmung steigt, bei den Menschen und auch in der Wirtschaft. Für uns selbst war die Fusion eine Chance, nach Jahrzehnten wieder Neues anzufangen. Alex Zambelli betreut Kunden im In- und Ausland und widmet sich wieder mehr seinem liebsten Hobby, dem Fotografieren von Landschaften, Objekten und Innenräumen. Im oberen Stock der Druckerei Artigraf hat er sich ein Fotoatelier eingerichtet. Philipp Declara bringt sich als Buchdrucker bei Kraler in Vahrn ein. Und Grafiker Meinrad Larch hat die Kundenbetreuung in Sterzing übernommen.

ARTIGRAF

Gänsbacherstraße, 36, Sterzing Telefon: 0472 765605

KRALER DRUCK GmbH Handwerkerzone 54, Vahrn Telefon: 0472 830946

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D as Wipptal im Zeitraffer von Karl-Heinz Sparber (Teil 18)

1814

1817 1815

Der österreichische Doppeladler hängt wieder am Sterzinger Zwölferturm Nach der Niederlage Napoleons im Russlandfeldzug 1812/13 und in der Völkerschlacht bei Leipzig (16. – 19. Oktober 1813) erfolgt im Dezember 1813 die Wiederangliederung Tirols und Vorarlbergs an das Kaisertum Österreich als Ergebnis der internationalen Mächtekonstellation. „Zum unaussprechlichen Jubel der ganzen Nazion“, berichtet die Zeitschrift des Ferdinandeums 1840. Die Tiroler sind natürlich zufrieden, dass nach dem bayrischen Intermezzo (1806 – 1813) die Ab April 1814 hängt der österreichische Verwaltung und Jusösterreichische Doppeladler tiz allmählich wieder eingeführt wird. wieder am Sterzinger Zwölferturm, was die enge VerSeit April 1814 hängt am Zwölferturm bundenheit zum Kaiserhaus wieder der österreichische Doppeladler ausdrückt. und bleibt dort bis 1918.

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1810 − 1830 n. Chr.

1810 n. Chr.

Doch die alte Sonderstellung des Landes wird nicht mehr erneuert, auch die landständische Verfassung bleibt weitgehend beschränkt. Die ehemaligen salzburgischen Gebiete im Zillertal, das Brixental und Nordeinfahrt von Sterzing mit Zwölferturm Windisch-Matrei in Osttirol und Kapelle beim Gasthof Krone (1808) werden 1816 an Tirol angeschlossen. Das freiheitsliebende, stets loyale und selbstbewusste Tirol wird zur Provinz degradiert. Auf dem Wiener Kongress 1814/15 unter dem österreichischen Außenminister Fürst von Metternich werden die fünf Großmächte (Preußen, Österreich, Rußland, Großbritannien und schließlich auch Frankreich) wieder gestärkt und das Gleichgewicht in Europa wiederhergestellt, das im Großen und Ganzen bis zum Ersten Weltkrieg Bestand hat.

Im April 1815 verursacht der Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien eine weltweite mehrjährige Abkühlung um bis zu drei bis vier Grad Celsius. Infolge der gewaltigen vulkanischen Eruptionen gelangen große Mengen Asche und AeroAm 28. März 1817 zersole in die höhestört eine Lawine in Pfitsch die 400 Jahre alte Pfarrkirre Atmosphäre. che von St. Jakob fast vollständig, nur der Turm bleibt Die globale Sonerhalten. neneinstrahlung wird dadurch reduziert und die Wolkenbildung begünstigt. Das folgende Jahr 1816 ist das kälteste Jahr dieser kleinen Eiszeit und wird in Europa und Nordamerika als das „Jahr ohne Sommer“ bekannt. In der Folge kommt es auch im Tiroler Raum zu starkem Wachstum der Gletscher, zu katastrophalen Lawinenunglücken, zu schlechten Ernten und erheblichen Teuerungen bei Nahrungsmitteln. Das verheerende Elendsjahr erhält auch den Namen „Achtzehnhundertunderfroren“ und wird gar als „Urkatastrophe des 19. Jahrhunderts“ bezeichnet. Es kommt zu Hungerkrisen, Missernten, Auswanderungswellen, langanhaltenden Niederschlägen und Überschwemmungen, auch noch in den folgenden drei Jahren.

Im Sterzinger Stadtarchiv (derzeit im Südtiroler Landesarchiv in Bozen) sind 45 Wirtsordnungen aufbewahrt, und zwar aus den Jahren von 1626 bis 1817. Dabei handelt es sich um eine gedruckte Vorlage, die für jeden Wirt im Gerichtsbezirk Sterzing verbindlich ist und „an ein sichtbares Ort“, also in der Gaststube, angeschlagen werBeispiel einer Sterzinger Wirtsordden muss. Tritt nung (hier von 1660) eine Preisänderung in Kraft, so wird erneut eine im Wortlaut gleichlautende Ordnung ausgestellt, versehen mit den neuen Preisen. Zum besseren Einblick in die Preisentwicklung hier einige Preise aus Wirtsordnungen der Jahre 1660, 1662 und 1707 sowie 1817.

WIRTH-ORDNUNG (von 1817) Welchermassen auf einer Hochlöbl. O. Ö. Regierung gnädig abgegangenem Befehl die Würth und Gastgebe allhier im Landgericht Störzingen dieses gegenwärtige Jahr sich mit Ausschenkung der Wein, Abraitung der Mahlzeiten, Zehrungen, Futter, Stallmüth, und anderen ohne weitere Steigerung oder Aufschlag verhalten, darbey verbleiben und bey Vermeidung der Straf darwider nicht schreiten sollen, wie folgt (60 kr. = Kreuzer = 1 fl. = Gulden):

ÜBERSCHWEMMUNGEN IM WIPPTAL

2. – 5. Juli 1810: Eisack und Vallerbach sorgen für Überschwemmungen in Sterzing und Unterbrechungen der Landstraße. 1812: Vermurungen durch den Vallerbach 30. Juni 1812: Der Mareiterbach bricht aus und führt zu Zerstörungen. 26. – 28. August 1817: Der Mareiter- und der Ratschingserbach brechen aus. 27. – 28. Mai 1821: Am Eisack großes Hochwasser, in Sterzing Überschwemmung, Murgang und Zerstörungen durch den Vallerbach. „Der Eisack stieg zu einer furchtbaren Höhe, setzte an jenen beiden Tagen das Erker 06/21

Sterzinger Moos nach seiner vollen Länge, und bei Brixen das ganze Thal so tief unter Wasser, dass es bei vielen Häusern bis zu den Fenstern des ersten Stockwerkes reichte.“ 3. – 5. Juni 1821: Der Ridnauner Fernerbach (auch Gailbach genannt) schwillt sehr stark an und überflutet von Maiern bis ins Sterzinger Moos viel Kulturgrund. 14. September 1829: Überschwemmung der ganzen Fläche in der Ebene von Sterzing bis Freienfeld aufgrund eines den ganzen Tag lang anhaltenden Regens.

1813 n. Chr.

um 1810

Ein Jahr ohne Sommer

Wirtsordnung im Landgericht Sterzing

Die Deutschordens-Kommende geht als Entschädigung an Fürst Alexander von Thurn und Taxis über.


-

42 kr.

1 fl.

-

-

-

54 kr.

30-36 kr.

36-38 kr.

44 kr.

2 fl.

18 kr.

18 kr.

20 kr.

1 fl. 36 kr.

Ein Hochzeitsmahl von gemeinen Bürgersleuten Ein Bauern=Hochzeitsmahl Ein Sämmers= oder Fuhrwerksmahl

Von anderen und vornehmeren Personen aber, welche etwas besseres traktiert werden wollen, mögen sie Würth gleichwohl ein mehreres und zwar was sich gebühret rechnen und hierinnfalls Niemand beschwären.

WEIN-TAX Die Wein sollen vermög Lands = Ordnung insonderheit der hierumen unterschiedlich ausgegangenen und publicierten Mandaten und Befehlen gemäß auch nach Kauf und Güte denselben und wie solche durch die verordnete und verpflichtete Wein = Schätzer geschätzet ausgegeben und ausgeschenkt werden jede Maß‘ (ca. 0,8 Liter), denen 96 ein Yhren (ca. 78,4 Liter) machen. Jahr: 1660 Als ein Maaß Königlohner, 9 kr. Vernatscher und Leitacher Ein Maaß guten gerechten 8 kr. Land=Hört=Vergerner Ein Maaß des Mindern Ein Maaß‘ des Schlechtern Ein Maaß guter Höpf=Wein Ein Maaß Claußner, Collmann und dero Ende Ein Maaß Schäbser, Neustifter und so deren Revier erwachset

1662 8 kr. 6½

1707 1817 36 kr.

-

10 kr. 30 kr.

-

-

24 kr. 20 kr. 18 kr.

5 kr.

7 kr.

12 kr.

5 kr.

6 kr.

8 kr.

FÜTTERUNG UND STALLMÜTH Jahr: Auf den Star (ca. 25 Liter) Futter nach dessen Güte und Gewinn Ein Maßl Futter, deren 16 ein Star machen Ein Buschen Heu Stallmüth für ein Pferd Tag und Nacht

1660 1662 -

1707 -

3 kr.

3 ½ kr. 1 kr.

2 kr.

2 kr. 2 kr. 18 kr. 14 kr.

2 kr. 18 kr.

1817 16 kr.

6 kr. 18 kr.

Franz Xaver Ferdinand Danner ist der erste Lokalkaplan von Ober- und Untertelfes (die zwei ansehnlichen Kirchen werden 1787 zur Lokalkaplanei zusammengelegt, bestehen aber bereits seit 1357). Danner ist Der Grabstein des ermorin Sterzing am 17. Mai 1755 deten Priesters links vom Eingang in St. Nikolaus in geboren, seine Priesterweihe Untertelfes erfolgt am 21. Jänner 1780. Am 6. Juli 1813 wird der 58-jährige Priester von zwei Burschen im Widum erstochen. Ein Sterzinger und ein Passeirer werden anschließend im Landgericht Taufers verhaftet und zu 20 Jahren Kerker verurteilt.

1816 n. Chr.

1813 n. Chr.

In allen Wirtsordnungen fällt auf, dass die Speisen an Fasttagen merklich teurer sind als an Fleischtagen. Eine mögliche Erklärung für diesen nicht alltäglichen Umstand könnte sein, dass man dadurch die Bevölkerung dazu anhalten will, an Fasttagen wirklich weniger zu essen, eben zu fasten, wie es die Kirche in dieser Zeit vorschreibt. Bei den Hochzeitsmahlen gilt die Einschränkung, dass „Frauenzimmer“ acht Kreuzer weniger zahlen, da sie angeblich weniger essen und trinken als die „Mannspersonen“.

Der Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer kommt nach seiner Verhaftung auf der Pfandleralm am 28. Jänner 1810 nach Mantua, wo der für Tirol zuständige italienische Vizekönig und Stiefsohn Napoleons Eugène Beauharnais sein Hauptquartier hat. Dieser tritt für ein mildes Urteil und sogar für eine Begnadigung Hofers ein, doch Kaiser Napoleon ordnet höchstpersönlich eine raTiroler Kaiserjäger (ganz links: Baron Edusche Verurteilung und Hinrichtung an. Nach der Erschieard von Sternbach) graben den Leichnam ßung in Mantua am 20. Februar 1810 werden die GebeiAndreas Hofers am 10. Jänner 1823 in einer Nacht- und Nebelaktion in Mantua ne Andreas Hofers im Garten des Pfarrers in der Zitadelaus und überführen ihn nach Innsbruck. le auf der Bastion Porta Ceresa begraben. Erst 13 Jahre später wird der Leichnam von Tiroler Kaiserjägern des 1. und 4. Bataillons ausgegraben. Die Kaiserjäger waren in Süditalien an einer Expedition beteiligt und legten auf ihrem Rückmarsch in Mantua einen Zwischenstopp ein. Leutnant Georg Hauger, Hauptmann Baron Eduard von Sternbach, Hauptmann Johann von Rumpelmayer, Hauptmann Chevalier Alexander de Roqueville und Oberleutnant Josef von Schön beschließen am 10. Jänner 1823 in einer Nacht- und Nebelaktion, die Gebeine Hofers im hartgefrorenen Boden des Gartens auszugraben. Leutnant Hauger nimmt den Schädel, der zahlreiche Spuren von tödlichen Kugeln trägt, an sich. Der Rest der gut erhaltenen Knochen wird in einer mitgebrachten Truhe verwahrt und abtransportiert. Am 21. Februar 1823 erfolgt die feierliche Beisetzung in der Innsbrucker Hofkirche. Mittlerweile gibt es vier bekannte Andreas-Hofer-Denkmäler in Meran, Kufstein, Wien und am Bergisel bei Innsbruck, in Sterzing steht der Tiroler Adler von Josef Parschalk, eingeweiht 1911 bei der Flainer Brücke, seit 2012 im Deutschhaus-Park neben der Pfarrkirche.

Maria Theresia Freiin von Sternbach Therese, geboren in Bruneck am 20. Mai 1775, wächst als Bürgerstochter des Josef Obholzer und der Walburga Waitz in Bruneck auf. Die früh verwitwete Mutter lässt dem außergewöhnlich begabten Mädchen eine sorgfältige Erziehung zukommen. Ihr eifrigster Bewunderer ist Reichsfreiherr Franz Andreas von Sternbach aus der Mühlauer Linie der Familie Sternbach, den sie 1799 in Uttenheim heiratet. Schwierigkeiten erwachsen den Liebenden nicht nur von Seiten des sehr adelsbewussten Vaters des jungen Mannes, auch die Mutter des Mädchens verspricht sich wegen des Am 3. August 1809 werden 130 Mann in das Schloss Mühlau geschickt, um großen Standesunterschiedes für ihre Tochter keine glückliche Ehe. Die indiese mutige Tirolerin zu verhaften. In nige Verbundenheit des Brautpaares sowie Theresens hervorragende ChaMünchen wird Maria Theresia Freiin raktereigenschaften tragen letzten Endes doch den Sieg davon. Nach dem von Sternbach nach ihrer Verhaftung angespuckt. Tod ihres Gatten übernimmt sie 1808 die Verwaltung des Familienbesitzes Schloss Mühlau (Ansitz Rizol) bei Innsbruck. Während des Tiroler Aufstandes von 1809 stellt sie den gesamten Viehbestand zur Verfügung und setzt einen Teil ihres Vermögens für den Kauf von Waffen für die Aufständischen ein. Die Baronin versieht die Truppen der Landesverteidiger Speckbacher und Teimer mit Lebensmitteln, ferner verteilt sie viele Gewehre. Eine große Menge davon behält sie in ihrem Schloss als Reserve für die Landesschützen zurück. Einer ihrer Bediensteten aber verrät das Versteck an die Besatzungsmacht. Am 3. August 1809 werden 130 Mann in das Schloss geschickt, um diese mutige Tirolerin zu verhaften. Nachdem das Waffenlager der Freiin von Sternbach verraten worden ist, wird sie im August 1809 festgenommen und zunächst nach München, anschließend nach Straßburg gebracht. Aufgrund der Amnestie nach dem Wiener Frieden kommt Therese von Sternbach Mitte Februar 1810 nach Innsbruck zurück. 1820 erhält sie von Kaiser Franz I. die Große Goldene Ehrenmedaille „für Verdienste um das Vaterland und das Kaiserhaus“. Sie stribt am 5. April 1829 in Mühlau.

Tiroler Kaiserjäger Seit dem Landlibell von Kaiser Maximilian I. vom Jahr 1511 erfolgt die Tiroler Landesverteidigung ohne Zwangsrekrutierung nach dem Grundsatz der Freiwilligkeit. In Kriegszeiten kommen auch Freiwilligenformationen zum Einsatz wie das Tiroler Jäger- und Scharfschützenkorps oder das Tiroler Jägerregiment, auch Fennerjäger genannt. Als Folge der Napoleonischen Kriege erkennt man die Notwendigkeit einer ständig verfügbaren militärischen Truppe. Deshalb wird am 16. Jänner 1816 das Regiment der Tiroler Kaiserjäger ins Leben gerufen.

Erker 06/21

1830 n. Chr.

30-35 kr.

Das untere Sterzinger Stadttor wird abgerissen.

46 kr.

1826 n. Chr.

32-37 kr.

Gründung des Vereins des Landesmuseums Ferdinandeum in Innsbruck

1817 1 fl. 30 kr.

1823 n. Chr.

1707

Der Pflerscher Erzbau wird aufgelassen.

an

1662 30-36 kr.

1818 n. Chr.

Eine Herrenmahlzeit Fleischtägen

1660

Ausscheidung der Seelsorgsorte Rodeneck, Mühlbach, Untervintl, Obervintl, Terenten, Pfunders, Weitental, Meransen, Vals, Spinges, Lüsen, Pens, Reinswald und Durnholz aus dem Stilfer Dekanalgebiet

Jahr: Erstens, ein Herren=Mahlzeit an Fasttägen

10.01. 1823

Gebeine Andreas Hofers werden von Mantua nach Innsbruck gebracht

1818 n. Chr.

ABRAITUNG DER MAHLZEITEN

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Gotteshäuser im Wipptal

Pfarrkirche zum hl. Oswald LAGE: Mauls KIRCHENPATRON: hl. Oswald ENTSTEHUNGSZEIT UND ERBAUER: 1827 – 1829; erbaut vom Pfitscher Kuraten Jakob Prantl Das Gotteshaus zum hl. Oswald in Mauls wird urkundlich erstmals in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts erwähnt und wurde wahrscheinlich in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts erweitert bzw. baulich im gotischen Stil umgestaltet. Von diesem gotischen Kirchenbau hat sich lediglich der durchgehend aus steinernen Quadern gefertigte Spitzturm mit seinen gekuppelten und eingeblendeten Spitzbogenfenstern sowie der an der Südseite im Jahr 1592 angebrachten Sonnenuhr erhalten. Das gotische Kirchenschiff wich hingegen einem Neubau. Die heutige Pfarrkirche wurde zwischen 1827 und 1829 nach Plänen und unter der Leitung

des Pfitscher Kuraten Jakob Prantl im Stil des späten „Brixner Rokoko“ erbaut. Der Sakralbau wird von einem Tonnengewölbe überspannt und weist neben mehreren Rundbogenfenstern einen dreiseitigen Chorabschluss auf. Das Kirchenschiff ist u. a. mit einem um 1870 entstandenen Wandgemälde geschmückt. Dieses wurde nach Entwürfen von Franz Plattner ausgeführt und zeigt den hl. Oswald. Letztere gibt Almosen und verteilt Brot an die Armen. In den Medaillons sind hingegen die vier Kirchenväter, im Chor die Geburt Christi dargestellt. Das zentrale Element im Kircheninneren ist jedoch der Hochaltar mit seinem

Der hl. Oswald (um 604 – 642) zählt zu den Vierzehn Nothelfern und gilt als Patron der Könige von England sowie der Stadt und des Kantons Zug in der Schweiz. Er selbst war angelsächsischer König und stammte von Northumbrien, dem nördlichsten der sieben angelsächsischen Königreiche. Infolge einer kriegerischen Auseinandersetzung floh Oswald auf die Klosterinsel Hy (Iona, Insel der Inneren Hebriden) und bekehrte sich zum Christentum. Er eroberte schließlich Northumbrien zurück und erlangte wieder die Königskrone. Oswald beauftragte den Mönch Aidan mit der Missionierung des Landes und machte ihn zum Bischof. Gemeinsam gründeten sie das Kloster Lindisfarne auf Holy Island, einer Insel vor der nordenglischen Ostküste. Der König starb in einer Schlacht gegen das benachbarte letzte heidnische Königreich der Angelsachsen und erfuhr nach seinem Tod als Märtyrer und Heiliger in seinem Land große Verehrung. Angelsächsische Missionare brachten den Kult im 7./8. Jahrhundert nach West- und Mitteleuropa. Die Gebeine des Heiligen kamen im 11. und 12. Jahrhundert nach Flandern und förderten die Verehrung. Selbst die Spielmannsdichtung griff mit dem Stück „Sant Oswalt uz Engellant“ die Heiligenvita auf. Oswald wird als Helfer gegen die Pest und schlechtes Wetter angerufen. Der Heilige – dargestellt als König mit Krone – trägt auf seiner Hand einen Raben mit Brief oder Ring im Schnabel und einer darüber schwebenden Taube.

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Altarbild. Letzteres zeigt den hl. Oswald und ist eine besonders schöne Auftragsarbeit des aus Saalen bei St. Lorenzen im Pustertal stammenden und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Malers Josef Renzler. Es entstand 1831. Eine weitere Auftragsarbeit von Josef Renzler ist das rechte Seitenaltarblatt. Dieses zeigt den Tod des hl. Josef und entstand 1833. Das linke Seitenaltarblatt hingegen zeigt die hll. Johannes und Paulus und ist eine im Jahr 1775 entstandene Arbeit des in Obertelfes geborenen Spätbarockmalers Anton Sieß. Die Reliefs an der Brüstung der Kanzel entstanden um 1830 und sind wahrscheinlich eine Auf-

tragsarbeit des in Sterzing geborenen und ab 1821 in Innsbruck schaffenden Bildhauers Josef Benedikt Probst. Sie zeigen die Samariterin am Brunnen, die Bergpredigt von Jesus sowie die Arbeit im Weinberg. Der Altarraum erfuhr im Jahr 2017 eine Umgestaltung. Der aus Bozen stammende und an der Kunstschule St. Ulrich sowie an der bekannten Akademie „Brera“ in Mailand ausgebildete Künstler und Bildhauer Markus Gasser gestaltete Altar und Ambo aus Serpentin neu. Er verlieh ihnen ein modernes Aussehen und dem Altarraum insgesamt eine nicht unwesentlich veränderte, neue Erscheinung. Harald Kofler


Das Wipptal in historischen Bildern

Der Tribulaun von Alois Karl Eller

„Der Tribulaun“, signiert „R(ichard) Jöchler von Sterzing 1941“. Auftraggeber Peter Mühlsteiger, Wirt „Zum Schwarzen Adler“ (Schueler). Privatbesitz. Der Fotograf Richard Jöchler Die fotografische Abbildung belegt einmal mehr die hohe Qualität, für die Richard Jöchler bürgt. Er überließ nichts dem Zufall. Allein schon die Standortwahl – das Foto wurde am langgezogenen Hügel unter dem heutigen Stausee in Ladurns aufgenommen – war ihm wichtig. Zudem begrenzt er im Vordergrund das Zielobjekt, den Tribulaun, mit zwei knorrigen Lärchen und Strauchwerk, um so der Bildmitte eine noch größere Bedeutung zu geben. Die Abbildung zeigt (von r.) verdeckt die schwarze Wand, den Roßlauf, den Gschnitzer Tribulaun (2.946 m), den Pflerscher Tribulaun in der Bildmitte (3.094 m), vom Baum verdeckt den Pflerscher Pinggl und die Weißwandspitze (3.018 m). Richard Jöchler, ab 1924 in Sterzing und ab 1937 mit einer Außenstelle in Gossensaß tätig, hielt sich, wie es die signierte Abbildung festhält, trotz seiner Abwanderung 1939 nach St. Johann in Tirol weiterhin im Wipptaler Raum auf. Die Erstbesteigungen der zwei Spitzen vom Pflerscher Tribulaun Der Pflerscher Tribulaun ist mit 3.094 m die höchste Erhebung am Tribulaunkamm; er gilt

als einer der bedeutendsten Kletterberge in den Stubaier Alpen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen der Erstbesteigung (1847, 1869) von Bergtouristen aus England, geführt von Schweizer Bergführern, galt der Tribulaun als unbesteigbar. Dann gelang jedoch dem damals bekannten Bergsteiger Heinrich Waitzenbauer aus München, geführt von dem aus Pflersch stammenden Jäger und Bergführer Georg Pittracher, am 21. September 1872 die Erstbesteigung des etwas leichter zu besteigenden Tribulaun-Ostgipfels. Legendär war die Erstbesteigung des weit schwierigeren Hauptgipfels. Dazu brauchte es den aus Ramsau nahe Berchtesgaden stammenden Johann Grill, nach seinem Hof „der Kederbacher“ genannt. Dieser galt damals unbestritten als einer der besten Felsund Eiskletterer, genannt auch „der Wilde“. Die erstaunlichen Kletterfertigkeiten hatte er sich als Gämsentreiber bei den alljährlichen Münchner Hofjagden in den Berchtesgadener Alpen angeeignet. Die aus München stammenden Bergtouristen Georg Hofmann und Nikolaus Winhart heuerten Johann Grill 1874 an; diesem Team gelang – vom Gschnitztal in Nordtirol ausgehend – die Erstbesteigung des Tribulaun-Hauptgipfels.

„Mit katzenartiger Behändigkeit“, so berichtet ein Teilnehmer, „kletterte Kederbacher barfuß die steile Felsrinne an der Schlusswand empor.“ Johann Grill kletterte ab dem Einstieg barfuß, die Münchner Gäste in Wollsocken. Kederbacher hat auf die Frage, was beim Bergsteigen wichtig sei, geantwortet: „Das Wichtigste ist, dass man weiß, wo der Berg steht.“ Die Entdeckung des „Dolomit“-Gesteins im Pflerschtal Der aus Dolomieu nahe Grenoble in Frankreich stammende Geologe und Mineralologe Dèodat Gratet de Dolomieu war 1788 und 1789 im Pflerschtal auf Exkursion. Ihn faszinierte das Gestein der „bleichen Berge“ rund um das Tribulaun-Massiv. Einen Kalkbrocken nahm der Forscher mit und ließ diesen vom Chemiker Nicolas Tèodore de Saussure in Genf analysieren. Dieser bezeichnete 1792 in einem Brief an Dolomieu das Gestein – zu Ehren seines Entdeckers – als „Dolomit“. Das Gestein wurde so von Dèodat de Gratet nicht in den nach ihm benannten „Dolomiten“, sondern im Pflerschtal entdeckt. Die Gebietsbezeichnung „Dolomiten“ setzte sich dann erst viel später, beginnend mit 1864, durch. Erker 06/21

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Comunità Comprensoriale

Approvato all’unanimità il conto consuntivo

All’ultimo consiglio comunale di Vipiteno, la SVP ha presentato quattro proposte di risoluzione.

Alla fine di aprile si è svolta la riunione del consiglio comprensoriale La Comunità Comprensoriale Wipptal ha chiuso l’anno contabile con un’eccedenza amministrativa di circa 10,3 milioni di euro. Una gran parte di questa somma sono riserve per vari fondi, inoltre sono stanziate le sovvenzioni statali, i cosiddetti soldi dell’aiuto Covid 19, che vengono versati ai cittadini che hanno bisogno di sostegno. Un’altra parte dell’eccedenza amministrativa sarà utilizzata per spese presso la struttura di alloggi per anziani. Un altro punto all’ordine del giorno è stata la ratifica della risoluzione d’emergenza relativa alla seconda modifica del bilancio, che ha approvato vari aggiustamenti per un importo di 117.536 euro, tutti legati alla casa di riposo. Con la terza variazione di bilancio, sono stati inseriti nella sezione delle entrate e delle uscite del bilancio preventivo 88.440 euro, per poter realizzare l’acquisizione gratuita di 737 m² (area del parcheggio del centro sociale). Alla voce “Varie” sono stati presentati i due progetti per la nuova Casa di Riposo Comprensoriale. cm

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Consiglio Comunale di Vipiteno Tre delle quattro mozioni riguardavano il tema dello sport, per cui la SVP ha chiesto la creazione di un piano di sviluppo degli impianti sportivi, l'incarico a un urbanista per l’istituizione di un concetto di massima per suddetto piano e la creazione di un gruppo di lavoro che dovrebbe occuparsi di un uso ottimizzato dei campi sportivi - soprattutto per quanto riguarda i bambini e i giovani. La consigliera Evi Frick (SVP) ha sottolineato l’importanza dell’istituzione di un gruppo di lavoro per affrontare i problemi concreti, soprattutto in riferimento al crollo della pista del palaghiaccio. Il sindaco Peter Volgger ha spiegato che la preparazione di un piano di sviluppo degli impianti sportivi fa parte del piano di sviluppo comunale, che verrà sviluppato nei prossimi due anni, specificando che non bisogna solo focalizzarsi sulla zona sportiva, ma che tutte le aree saranno incluse nel piano di sviluppo comunale. "Il piano di sviluppo, che è obbligatorio per tutti i comuni altoatesini, è finanziato dalla Provincia Autonoma di Bolzano all'80%", ha spiegato Volgger. In totale, i costi ammontano a circa 200.000 euro, quindi il comune dovrebbe pagare circa 40.000 euro di tasca propria. Se si dovesse commissionare un piano di sviluppo di un impianto sportivo in questo momento, si pagherebbe due volte – così Volgger. "Per quanto riguarda il palaghiaccio, non abbiamo certo il tempo di aspettare che il piano venga elaborato", ha continuato Volgger. Questo deve essere ricostruito il più presto possibile. Frick ha sottolineato la necessità di fare un lavoro preliminare sul piano di sviluppo. Facendo questo lavoro preliminare, forse potrebbero essere incluse nella pianificazione importanti considerazioni del nuovo palaghiaccio, a partire dalle strade di accesso, ai percorsi pedonali, alle piste ciclabili. Secondo Frick questo lavoro potrebbe essere fatto senza molte spese e potrebbe essere incorporato nel piano di sviluppo del comune. Ha aggiunto che non dovrebbe essere considerata unicamente la costruzione del nuovo palaghiaccio, ma che la zona sportiva dovrebbe essere vista nel suo insieme e prendendo in considerazione le singole esigenze. Nella risoluzione, viene chiesto di coinvolgere esperti, il che comporterebbe certamente dei costi, ha obiettato il vicesindaco Fabio Cola, che ha chiesto che lo sviluppo degli impianti sportivi sia integrato nel piano di sviluppo comunale per ricevere i con-

tributi di finanziamento della Provincia. Per quanto riguarda il coinvolgimento delle varie associazioni sportive, Cola ha sottolineato che si è sempre cercata la collaborazione. Proprio di recente, ci sono stati colloqui con il sindaco e tre associazioni sportive su progetti futuri. Graus (SVP) ha ribadito che non c'è nulla da dire contro l’istituzione di un gruppo di lavoro e ha spiegato che sono già stati commessi diversi errori, come lo spostamento dello skater-park per tre volte e la necessità di chiedere alla Provincia un rinvio del contributo stanziato per esso. Cola ha spiegato che a causa del crollo del palaghiaccio, il comune è stato costretto a rimandare il progetto dello skate park. Il vicesindaco Cola ha sottolineato che purtroppo, non è facile trovare una buona posizione per lo skate park ed è aperto a suggerimenti". A maggior ragione secondo Frick bisognerebbe votare a favore della risoluzione. Il punto è quello di raccogliere proposte e determinare dove si possono crea-

re sinergie. Dopo di che, potrebbero essere stabilite le priorità. Secondo lei, sarebbe un errore enorme spostare lo skate park "da qualche parte". Avrebbe più senso aspettare qualche mese e proporre un concetto globale. Il primo cittadino ritiene che lo sviluppo degli impianti sportivi dovrebbe essere fatto in modo professionale, seguendo i consigli di un esperto che sarà responsabile del piano di sviluppo degli impianti sportivi, l'energia sarà concentrata in una direzione. Non appena l'esperto sarà nominato, le associazioni saranno coinvolte. Graus ha chiesto di formare un gruppo di lavoro per chiarire le esigenze prima di nominare un esperto. Daniel Seidner (SVP) ha confermato che c'è molto da fare. Una proposta di risoluzione in questa direzione non limiterebbe in alcun modo il lavoro per quanto riguarda lo sviluppo complessivo. Nel senso di una buona cooperazione, ha quindi chiesto l'approvazione della mozione.


Wipptal

Accese discussioni riguardo l’ubicazione della Casa di Riposo Comprensoriale La mozione è stata respinta con sei sì, dieci no e un'astensione. Con la successiva proposta di risoluzione, i consiglieri Frick, Pichler e Graus hanno chiesto all'amministrazione comunale di incaricare un urbanista che elabori un concetto di massima per il piano di sviluppo degli impianti sportivi. Frick ha fatto riferimento a conversazioni con esperti di urbanistica che le avevano consigliato di fare questo passo. L'incarico a un urbanista dovrebbe essere visto come un sollievo per l’ufficio tecnico. Il sindaco Volgger ha informato che l'assunzione di un urbanista è già nel piano di sviluppo. Seidner (SVP) ha riferito di vari eventi sulla pianificazione provinciale e l'urbanistica secondo lui è necessario muoversi rapidamente sul piano di sviluppo, poiché ci vorrà sicuramente del tempo per lavorarci. "Stiamo pianificando di essere uno dei primi comuni ad iniziare con il piano di sviluppo in modo da poterci muovere velocemente. Ci siamo già coordinati con i comuni di Val di Vizze, Brennero e Campo di Trens a questo proposito", ha concluso il sindaco Volgger. La risoluzione è stata respinta con cinque sì, undici no e un'astensione. Con la terza proposta di risoluzione, i candidati Frick e Pichler hanno chiesto la creazione di un gruppo di lavoro che dovrebbe garantire un uso ottimizzato dei luoghi pubblici, soprattutto per i bambini e i giovani. Frick ha spiegato che l'obiettivo è quello di ottimizzare gli orari di apertura degli impianti sportivi pubblici, dato che ci sono molte problemariche. Dopo il lockdown, i giovani dovrebbero essere sostenuti, poiché il bisogno è molto grande. Il sindaco Volgger ha dichiarato di essere costantemente in contatto con i giovani. È stato anche chiaramente richiesto di nominare una persona che fosse corresponsabile della supervisione degli spazi. La consigliera Pichler ha sottolineato che si dovrebbe cercare di tenere i campi aperti durante il fine settima-

na, durante l'estate preferibilmente la sera fino alle 22.00. In questo senso va compresa anche la richiesta di formare un gruppo di lavoro per elaborare soluzioni. I giovani hanno dovuto sopportare molto durante la pandemia e si sono trovati di fronte a grandi problemi. La proposta di risoluzione è stata respinta con cinque voti a favore, undici contrari e un'astensione. Nell'ultima proposta di risoluzione Werner Graus ha chiesto di preparare un piano per la classificazione acustica del territorio comunale. La creazione di un piano acustico si aspetta da diversi anni, circa due anni fa era stato deciso con una risoluzione del consiglio comunale di richiedere delle offerte. Nel frattempo, sono state presentate alcune offerte, il piano acustico è un importante strumento di pianificazione che dovrebbe essere affrontato ora. Con la risoluzione di allora si era deciso di cercare offerte, ma non di attuarle, ha risposto Volgger, spiegando che anche questo piano faceva parte del piano di sviluppo del comune. "Nelle offerte si dice chiaramente che se questo piano non fosse stato commissionato dal comune, questo sarebbe stato preso in mano dalla provincia", ha contraddetto Graus. Ciro Coppola (Insieme per Vipiteno) ha chiesto quali sarebbero state le conseguenze se questo piano non fosse stato presentato in tempo. Il segretario comunale, Nikolaus Holzer, ha informato che il termine è già scaduto, ma che non c'è pericolo di conseguenze, poiché l'area acustica è già presente nel piano urbanistico esistente - un piano di acustica separato non è mai stato elaborato. La risoluzione proposta è stata respinta con sei voti a favore, dieci contrari e un'astensione.

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Da quando la nuova giunta comprensoriale ha fatto le sue osservazioni e riflessioni riguardo all’ubicazione della Casa di Riposo Comprensoriale, sono circolate numerose voci, una serie di lettere aperte e accese discussioni nelle sale consiliari. Ora sono state messe le carte in tavola e sono stati presentati ai consiglieri dei comuni della Wipptal entrambi i progetti per la realizzazione della struttura. I due studi a disposizione sono uno per il nuovo edificio nella sede attuale, con un sistema di costruzione modulare progettato dall’ing. Claudio Scanavini e uno per il nuovo edificio sul sito Aspiag, vicino all’ “Eurospar realizzato in modo tradizionale, ma utilizzando la procedura PPP (Public Private Partnership), come da proposta dal gruppo Mader. La procedura del PPP è prevista dal Codice dei contratti e permette una realizzazione relativamente rapida e sicura dal punto di vista finanziario. La procedura offre anche il vantaggio che il promoter privato sostiene i costi di manutenzione per un periodo da definirsi e deve consegnare una struttura ben mantenuta alla fine di questo periodo. È importante sottolineare che in ogni caso si addiverrà ad un appalto. Il progetto proposto con la procedura del PPP deve essere valutato da un comitato tecnico e deve poi essere messo in appalto; il contratto verrà assegnato alla ditta che offrirà le migliori condizioni. La cosa certa è che il criterio principale debba essere che l’edificio sia facilmente realizzabile in termini di tempo e di finanze. Ovviamente anche le questioni relative alla disponibilità del terreno, le possibilità di espansione futura, l’accessibilità con il trasporto pubblico, il parcheggio, la vicinanza alla città e la vicinanza ad altre infrastrutture con la possibilità di partecipazione alla vita sociale devono avere la loro rilevanza. Secondo la presidente della Comunità Comprensoriale Monika Reinthaler l’intera pianificazione deve prendere in considerazione forme moderne di assistenza e di alloggio e deve essere realizzata tenendo conto del cambiamento demografico, nella consapevolezza che gli anziani del futuro saranno più mobili e attivi. Molti cittadini e consiglieri comunali hanno espresso le loro perplessità per l’ubicazione presso l’Eurospar per una serie di problematiche tra cui la lontanza dal centro e dal nosocomio cittadino. Tuttavia, ci sono anche cittadini che sono a favore della realizzazione di un’area più spaziosa per gli anziani vicino alla città e che sono contrari alla posizione attuale. Indubbiamente ci possono essere i pro e i contro per entrambi i progetti e le ubicazioni. Non c’è dubbio che nella realizzazione di un’opera così importante per la popolazione sia necessario il coinvolgimento dei cittadini e l’analisi dettagliata delle varie possibilità di realizzazione, così come la trasparenza nello scambio di informazione. Ora non ci resta che aspettare cosa decideranno i rappresentanti politici dei 6 comuni della Wipptal. cm Erker 06/21

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Comune di Brennero

Fortezza

Un salvagente per le „Collodi“

Approvato all’unanimità il conto consuntivo per l’esercizio finanziario 2020 Nell’ultima riunione del consiglio comunale di Brennero, svoltasi martedì 11 maggio, i consiglieri hanno approvato all’unanimità il conto consuntivo per l’esercizio finanziario 2020. Sono stati approvati anche i conti consuntivi dei Vigili del Fuoco Volontari di Colle Isarco e Fleres. Il conto consuntivo include un avanzo amministrativo di circa 1,26 milioni di euro. Di questi, circa 37.000 euro sono destinati agli investimenti. A seguito di un’entrata aggiuntiva di 254.800 euro, si è resa necessaria una variazione del bilancio. Nel progetto Interreg “Olperer-Runde” fluiranno 88.250 euro, 64.000 euro nella messa in sicurezza delle strade comunali, 62.250 euro nella progettazione del paese di Fleres e 36.000 euro nella sostituzione delle finestre di un edificio adiacente al municipio; 4.300 euro sono previsti per la manutenzione straordinaria delle strade. I consiglieri hanno approvato un’ulteriore variazione di bilancio che ammonta a circa 834.000 euro, l’importo più rilevante di 410.000 euro sarà messo a disposizione per il risanamento del ponte a Sasso. 61.000 euro saranno spesi per la rimozione della neve, che lo scorso inverno ha rappresentato una grande sfida per l’amministrazione comunale. Sono stati messi a disposizione anche i fondi per il programma di sviluppo del comune (50.000 euro), la costruzione di un marciapiede all’asilo (36.000 euro) e un contributo al Soccorso Alpino Colle Isarco-Fleres (30.000). cm

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Sventata per un anno la chiusura delle elementari italiane “Cui prodest?” ovvero “a chi giova?” o meglio, a chi gioverebbe? La risposta ancor prima di spiegare. A nessuno. Quando una struttura culturale chiude, è un danno per l’intera comunità. E ora il fatto: la scuola elementare di Fortezza, in lingua italiana, è sull’orlo della chiusura. E per questo abbiamo utilizzato uno speranzoso condizionale. “Non gioverebbe”. Ma sei, sette alunni in tutto, non giustificano la sua esistenza. O meglio: le risorse destinate a sei alunni non possono essere tali da garantire una qualità di gestione e insegnamento pari a quella della scuola in lingua tedesca che di alunni ne conta dieci volte tanti. È la logica della matematica. Si è aperto, su queste domande, un dibattito politico a livello comunale che però non pare aver colpito più di tanto la sensibilità di chi sta al governo, lasciando l’onere di “gridare alla luna” all’unica rappresentante all’opposizione. “Sembra – sottolineava in prima battuta Linda Franchino di Fortezza Vive/ Fratelli d’Italia – che la questione non interessi a nessuno”. A questo punto ci sia concesso fare espressione concreta di quello che viene definito “pensiero laterale”, vale a dire quella capacità di osservare e analizzare la realtà e le sue problematiche con occhi non convenzionali, con un intento quasi di sfida al pensiero comune. Ed un motivo c’è: sono in molti ad invitare i genitori (pare addirittura membri dello staff educativo) ad iscrivere i propri figli nelle scuole di qualche paese o comune vicino dove una certa qualità didattica apparirebbe maggiormente garantita. Tanti hanno aderito all’invito. E la scuola perde scolari. E se gli scolari diventano meno (dagli 11 dello scorso anno lo stillicidio è proseguito), diminuisce anche il numero di insegnanti. E così le risorse destinate alla classe o alle classi. Dunque un animale che si morde la coda. Il “pensiero laterale” ci porta dunque a scrutare la possibilità che il tutto faccia parte di una strategia così grande e complessa da non essere immediatamente intellegibile. O forse si tratta di un bradisismo culturale inevitabile? È la domanda da porsi a fronte di una serie di fatti che se hanno, presi singolarmente, il sapore della casualità, messi assieme, come le tessere di un mosaico potrebbero apparire come un piano ben definito e che ha a che fare con quell’azione eguale e contraria a quella che fu l’italianizzazione di mussoliniana memoria dell’allora Alto Adige. Va detto che la “cultura” veicolata dalla lingua tedesca, ha maggior presa, maggior effetto e maggiore funzionalità soprattutto nei paesi. Fortezza, con la sua maggioranza di immigrati (parliamo di Fortezza-centro naturalmente dove la percentuale relativa tra residenti da generazioni e immigrati da paesi extraeuropei di vecchia e nuova data tende a volgere a favore di questi ultimi) dimostra come la lingua tedesca sia ormai la preferita. Soprattutto tra i bambini. I pakistani, gli albanesi, i macedoni, gli indiani e via dicendo (oltre 24 le etnie rappresentate in paese) hanno trovato nel tedesco e nel dialetto tirolese quel “codice comune” che consente loro di comunicare. Tra loro i bambini parlano e giocano in tedesco. Lo

ha insegnato la scuola tedesca. Quella italiana, evidentemente, no. Vale la pena di ricordare, a questo punto, due fatti che apparentemente nulla hanno a che vedere l’un con l’altro. Storia: negli anni “60 del secolo scorso, la scuola elementare di Fortezza ospitava quasi 200 scolari, 26 nelle sezioni tedesche, 154 in quelle italiane. In sessant’anni è cambiato il mondo, è calata la natalità, sono decuplicate le famiglie mistilingui, c‘è stata l’immigrazione extraeuropea e l’emigrazione italiana. Qui come altrove. È che quei 26 alunni delle scuole tedesche di allora, parlavano l’italiano come (e a volte meglio) di quelli delle elementari italiane e sapevano perfettamente la loro lingua madre. Ed anche tra i bambini italiani ce n’erano tanti che parlavano bene il tedesco. Cronaca politica: in una intervista ormai datata, della fine degli anni ’90 il senatore della Repubblica Italiana Siegfried Brugger, svelava come, anche all’interno del partito della Svp si fosse sollevato il dibattito sulle lingue. Brugger notava come ad esempio in Val Venosta, con l’abolizione della leva obbligatoria e la scomparsa delle caserme, fosse decaduto l’uso della lingua italiana e negli anni, con la valle votata al turismo, fosse calata, per la difficoltà a comunicare, la clientela italiana negli alberghi. Brugger era politico accorto come lo erano molti della sua generazione e sapeva (e sapevano) che la conoscenza di una lingua è una freccia in più all’arco di ogni singola persona. Poi, il “pensiero laterale” spinge alla domanda di apertura: a chi giova? Beh, potremmo maliziosamente ipotizzare un futuro politico monolingue (non monocolore, e non scevro da opposizioni viste le esperienze in altri comuni), un mondo monolingue (ma le presenze “estere” non garantiscono certo, a fronte di questa ipotesi, un “pensiero” correlato), una cartellonistica monolingue (come si vede spesso in montagna), un potere economico monolingue (ma la globalizzazione insegna il contrario). Pensieri “laterali”? Forse. Lo avevamo detto. Ma il pensiero globale e corretto è uno e uno solo: la chiusura di una scuola è un delitto a prescindere. Se poi questa è intitolata a Collodi, creatore di Pinocchio, ancor di più. Il bocciare l’ipotesi di una sola scuola trilingue sulla falsariga dell’Università di Bolzano, proposta e sostenuta, qualche anno fa, dalla direzione didattica in lingua tedesca competente ed anche da chi allora faceva opposizione ed oggi è al governo del paese è stato ed è un attentato contro la cultura, la quale non ha colore politico ma ha tutti i colori dell’intelligenza e del sapere umano. Ah, a proposito: la direttrice didattica ideatrice del progetto fu prontamente destinata ad altra sede. La notizia della paventata chiusura ha smosso le acque: il sovrintendente scolastico Vincenzo Gullotta rassicura: “Per il prossimo anno, tutto programmato con aumento ore di insegnamento”. L’assessore provinciale Vettorato rende pubblico il suo impegno. Per l’anno prossimo scampato pericolo. Un salvagente. Se tutto questo poi valga anche a lungo termine… chissà. Riferendosi a Collodi, a cui la scuola è intitolata varrebbe ricordare quale fine abbiano fatto il gatto e la volpe. dm


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Val di Vizze

Presentato il piano delle zone di pericolo Circa 70 ascoltatori hanno seguito online la presentazione del piano delle zone di pericolo del Comune di Val di Vizze. Il piano elenca numerosi pericoli che possono sorgere a causa di torrenti, caduta massi, colate di fango, frane e valanghe nell’area comunale popolata. Per mesi, i tecnici in collaborazione con gli uffici provinciali responsabili hanno analizzato i pericoli naturali come l'acqua, la geologia e le valanghe nelle zone urbanisticamente rilevanti del comune di Val di Vizze e hanno mostrato in che misura potrebbero mettere in pericolo la popolazione. I risultati sono mappati nel piano delle zone di pericolo, che d'ora in poi guiderà lo sviluppo del comune e aiuterà ad evitare o ridurre gli effetti dei pericoli naturali. Nella valutazione della situazione attuale sono stati presi in considerazione eventi passati come inondazioni, smottamenti o valanghe. Il piano delle zone di pericolo è progettato per un periodo massimo di 300 anni (dieci generazioni) e deve essere inteso come uno strumento dinamico, vale a dire che il piano può cambiare in qualsiasi momento se emergono nuove fonti di pericolo o se si ottengono miglioramenti attraverso misure di protezione. Il piano è stato redatto da un consorzio di offerenti (Mountain-eering srl, Cisma srl, A.I.A. Engineering srl, Geo3) guidato dalla coordinatrice Silvia Simoni. I colori e il loro significato Le zone contrassegnate in rosso (H4) nel piano delle zone di pericolo significano pericolo molto alto. Gli edifici e le infrastrutture potrebbero essere gravemente danneggiati o completamente distrutti in un evento naturale, e le persone potrebbero morire o essere gravemente ferite. Nelle zone blu (H3) il pericolo è elevato. Le persone potrebbero essere ferite, gli edifici e le infrastrut-

ture potrebbero essere danneggiati, le attività sociali ed economiche non sono possibili o lo sono solo in misura limitata. Il giallo (H2) indica un pericolo medio. La salute delle persone non è in pericolo o lo è minimamente, ci si aspetta un danno minore agli edifici e alle infrastrutture. Pericolo da ponti bassi Il pericolo dovuto ai corsi d’acqua in Val di Vizze deriva principalmente da ponti che non sono abbastanza alti da permettere all'acqua in caso di inondazione di defluire sufficientemente, per esempio a San Giacomo, Transacqua e Prati. Anche se non ha causato grandi inondazioni dannose negli ultimi decenni, l'Isarco tra Bagni di Maggio e il Rio Vizze è considerato avere un alto potenziale di pericolo. Su 52 torrenti, 31 sono stati studiati più in dettaglio. Alcuni di essi mettono in pericolo edifici residenziali e strade. In passato, sono state attuate diverse misure per offrire maggiore protezione alle aree popolate. La maggior parte delle case si trova in una zona gialla o blu.

mi informatici per creare modelli. Sono state studiate 33 valanghe. Fortunatamente, la maggior parte delle residenze sono orograficamente costruite a destra o a sinistra dei principali canali di valanga, la maggior parte dei quali si trova in una zona gialla o blu. I movimenti di massa includono la caduta massi, le valanghe, i crolli, le colate di detriti sui pendii, le frane e i movimenti di massa profondi. Nel territorio comunale ci sono stati 40 eventi di caduta, tre frane e quattro colate di detriti. Le ripide pareti rocciose, per esempio lungo la linea ferroviaria a Bagni di Maggio sono fortemente allentate e potrebbero cadere sulla linea ferroviaria o nel fondovalle, specialmente in prima-

vera dopo le precipitazioni. Il pericolo di caduta massi esiste su diversi tratti di strada e in diverse frazioni. L'alta valle è considerata una zona non problematica dal punto di vista geologico. Un'eccezione è il rifugio Europa così come il parcheggio superiore, dove si staccano continuamente dei blocchi. È chiaro che un edificio in una zona rossa perderà un valore considerevole. Ma non tutte le zone rosse devono essere valutate allo stesso modo, ha riferito Volkmar Mair, direttore dell'Ufficio di geologia e test dei materiali da costruzione. Secondo Alexander Pramstraller, direttore dell'Ufficio per il controllo dei torrenti e delle valanghe, un programma pluriennale sarà utilizzato per investire nella manutenzione delle strutture di protezione al fine di aggiornare le aree e le località in termini di insediamento e gestione. Anche i ponti del territorio comunale sono stati rimessi in "forma". Ora dobbiamo aspettare che il piano passi attraverso tutte le fasi. Solo allora si elaborerà un catalogo concreto di misure e si stabiliranno le priorità, che saranno poi presentate alla comunità. In autunno, il piano sarà probabilmente presentato al consiglio comunale per l'approvazione finale. cm

33 Valanghe Per determinare il pericolo valanghe, sono state studiate le cronache, sono state effettuate indagini locali e sono stati utilizzati programErker 06/21

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PERSONE, LUOGHI E MESTIERI

1981 – 2021: Il CAI Brennero compie 40 anni. Intervista a Umberto Ballerini, socio e fondatore della sezione Il 4 giugno 1981 si riuniva presso l’Albergo Posta di Brennero l’assemblea costitutiva dei soci della nuova sezione CAI di Brennero-Colle Isarco. Da allora sono passati quarant’anni, durante i quali l’associazione di Brennero ha continuato a organizzare attività alpinistiche invernali ed estive e non ha mai smesso di proporre eventi socioculturali aperti anche alla comunità residente. Come spiega bene Umberto Ballerini, la vocazione della sezione CAI Brennero è sempre stata quella di diffondere in modo trasversale il valore culturale della montagna e, soprattutto in un luogo di passaggio come il Brennero, di enfatizzare la funzione aggregativa del club. Il signor Ballerini, ex maresciallo maggiore dei Carabinieri, è un “vero montanaro”: nato nel 1936 a Fanano, nell’Alto Appennino Modenese, è arrivato a Brennero a 26 anni e oggi è uno dei pochi brennerini storici rimasti in paese.

Umberto Ballerini, 85 anni

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Lei è uno dei pochi a essere bini e adolescenti. La popolazione verdeggiante di pini, dalla cascasocio del CAI di Brennero dal- adulta comprendeva impiegati ai ta verso sud: sono le centinaia di la sua fondazione. Cosa ricor- diversi servizi di confine, sia mili- alberi piantati dai bambini 30-40 da della nascita della sezione? tari che civili, e poi c’erano i com- anni fa. Per i soci adulti non sono Era dicembre del 1980 e nella ca- mercianti, residenti e non. La vita mai mancate le escursioni, alla serma della Guardia di Finanza di sociale era suddivisa in vari settori portata di tutti, sui cocuzzoli delle Brennero si festeggiava il tradizio- e in diversi club sportivi o ricreativi nostre vallate, con l'immancabile nale Natale Internazionale, mi tro- e tutto ciò portava inevitabilmen- grigliata finale, o i numerosi viagvavo al tavolo con Luigi Lombar- te a una separazione. Con l'av- gi in pullman in Italia e all'estero, do, capostazione delle ferrovie e vento della sezione CAI si è notato cene e castagnate, tutte iniziative Cosimo Bruno, un amico finanzie- gradatamente un riavvicinamento che avevano sempre una massima re; fu proprio Lombardo a propor- della gente, anche perché il sodali- partecipazione. re a me e a Bruno di fondare una sezione CAI al Brennero. Lombardo inviò la richiesta di fondazione e la Commissione del CAI Alto Adige autorizzò il nostro piccolo comitato promotore a indire l'assemblea costituente. Nel frattempo, avendo già ricevuto le tessere, incominciai a compilarle e, per la data dell'assemblea, i soci tesserati erano circa un’ottantina. Alla prima assemblea intervennero varie autorità, anche da Bolzano, e venne il presidente della sezione di Fortezza, Kurt Prossliner, per illustrare in assemblea le varie attività del CAI. Il primo direttivo della sezioGita del CAI Brennero a Cima Ladurns, 1984. Foto archivio Ballerini ne era così composto: Lombardo presidente, Bruno vice pre- zio accettava indistintamente tutti Cosa è cambiato e cosa è rie tutti aderivano col massimo ensidente, io segretario. masto invariato nel corso dei 40 anni? tusiasmo, partecipando uniti alle Perché è nata la necessità di varie attività. È stata un’inaspetta- Inizialmente, per alcuni anni, non una sezione solo per il Comu- ta rivoluzione sociale positiva. avevamo una sede nostra dove pone di Brennero? terci riunire. Usavamo locali pubbliQuali erano le attività propo- ci per riunioni e feste. Nel corso dei Le aspirazioni e le finalità del CAI Brennero non erano certamenprimi dieci anni è cambiato poco, ste? te quelle di grandi imprese, come Le manifestazioni ricreative e cul- il club ha continuato a programscalate, soccorsi e uso di corde e turali erano moltissime: per i bam- mare le varie attività con notevopiccozze, ma di formare un soda- bini furono organizzati vari corsi li adesioni ed entusiasmo. Dalla lilizio per accogliere l'intera popola- di sci, nuoto, tennis e teatrini con berazione delle frontiere, al Brenzione di Brennero e dintorni, sen- istruttori ben preparati, ma anche nero sono venuti a mancare man za distinzione di classe, posizioni o giornate ecologiche e poi fu ri- mano i principali servizi di confine pregiudizi. Il Brennero in quel pe- pristinata la festa degli alberi per e, di conseguenza, anche la poporiodo era molto popolato. Esisteva gli scolari, assistiti da esperti del- lazione è diminuita notevolmente, l'asilo, le scuole elementare e me- la Forestale. Chi passa dal Brenne- compresi i soci CAI. Anche le scuodia, con circa un centinaio di bam- ro può osservare la lunga striscia le sono state trasferite a Colle Isar-


Croce Bianca di Vipiteno co e a Vipiteno. Le principali cariche del sodalizio hanno subito frequenti sostituzioni. Anch'io, dopo 5-6 anni ho lasciato la segreteria, rimanendo comunque un socio fedele ininterrottamente dal 1981 al 2021, anche perché desidero conservare con orgoglio la mia tessera n. 2, che oggi tra i soci è la n.1, sperando di conservarla ancora a lungo... Tra i successori nel direttivo del club, secondo Lei, a chi va il merito maggiore per aver portato avanti l'associazione fino a oggi? Sono tanti coloro che meriterebbero di essere menzionati, non è possibile nominarli tutti e, purtroppo, molti non sono

più tra noi. Voglio menzionarne solo uno, che penso possa rappresentare degnamente tutti. Si tratta di un giovane arrivato al Brennero all'inizio degli anni Ottanta come barista, facendosi subito conoscere come ragazzo educato, rispettoso e disponibile. Si tratta del signor Claudio Capuzzo, che dopo aver dato gloria e prestigio al gruppo dei giovani, nel 2018 è stato eletto, meritatamente, presidente della sezione. Il suo modo pacato e carismatico nel gestire il sodalizio contribuirà sicuramente a riportare unità e passione dopo questa lunga pandemia. Io gli faccio i miei migliori auguri di buon proseguimento. cf

CAI BRENNERO: UNA SEZIONE PER I GIOVANI Dall’inizio degli anni Novanta, il CAI Brennero ha investito in modo particolare sul gruppo giovanile, con un programma di attività intenso e allettante. Innumerevoli, da allora, le escursioni alpinistiche nel comprensorio ma anche in Provincia e fuori regione, le iniziative sociali e culturali, i campeggi, gli attendamenti, i corsi di perfezionamento, i gemellaggi con altre sezioni del CAI o dell’ÖAV. La promozione della sezione giovanile è stata intrapresa da Bruno Antoniol, presidente del CAI Brennero dal 1993 al 2007, e portata avanti con l’impegno di Attilio Morandini, Mauro Monti, Davide Bononi, Tullio Felicetti e delle famiglie Capuzzo, Cardillo, Casazza, Cola, Ioanilli e Zanella. Da qualche anno a questa parte, diversi ragazzi che frequentavano il gruppo giovanile negli anni Novanta sono oggi membri attivi della sezione e del direttivo e sono promotori di iniziative come escursioni di sci alpinismo o trekking per esperti. Inoltre, i giovani soci degli anni Novanta che sono diventati genitori oggi partecipano alle gite con i propri figli: chi semina raccoglie...

Sezione giovanile, 1996. Foto archivio CAI Brennero

Gli ex-ragazzi della sezione giovanile oggi. Foto archivio CAI Brennero

Recentemente, la sezione di Vipiteno della Croce Bianca durante l'assemblea annuale svoltasi in gruppo ristretto ha ripercorso l'intenso anno 2020

Nell'anno segnato dalla pandemia, i trasporti sono diminuiti leggermente (2020: 6.903, 2019: 7.005 trasporti). Sono stati trasportati meno pazienti (8.321) rispetto al 2019 (8.687), ma sono stati percorsi più chilometri (2020: 348.546 km, 2019: 334.564 km). 2.349 sono stati gli interventi del centro di emergenza provinciale per curare 2.422 pazienti. Rispetto all'anno precedente, ci sono state circa 190 interventi in meno, il che sarebbe dovuto alla cancellazione della stagione sciistica. Come negli anni precedenti, il numero di trasporti programmati per il servizio ambulanze dell'Alto Adige (trasporti di pazienti) è nuovamente aumentato. In 3.227 trasporti, sono stati accompagnati 4.270 pazienti e sono stati percorsi 241.942 chilometri. Inoltre, ci sono stati 102 trasporti privati. La sezione di Vipiteno ha attualmente 13 impiegati, 86 volontari, 22 giovani, 13 supporti umani all'emergenza, tre funzionari, tre assistenti sociali e un membro onorario. Quasi la metà delle ore lavorate (48,46%) sono state svolte da volontari nel 2020. Il responsabile della sezione Christian Seiwald è lieto che il supporto all'associazione abbia continuato il suo trend positivo nel 2020: "Attualmente la nostra sezione ha quasi 2.500 membri. La campagna di adesione è molto importante per le nostre attività e apprezziamo ogni donazione". Per gli interessati, la quota di adesione può essere pagata direttamente al centro si soccorso presso l'ospedale di Vipiteno. Dato che la riunione annuale non ha potuto aver luogo l'anno scorso a causa della pandemia, il programma di quest'anno comprendeva numerose onoreficenze. Per evitare grandi folle, i distintivi sono stati assegnati in momenti differenti. Manfred Haller e Karl Mayr sono stati premiati in platino per 35 anni di servizio, Oskar Ralser in oro con alloro per 30 anni, Christoph Rainer, Florian Raffl, Armin Alfreider, Tobias Zössmayr, Antonio Battaglio, Patrick Dander, Hannes Fichter, Judith Lang, Alexandra Ralser e Christian Seiwald in argento con alloro per 20 anni. Florian Siller, Manfred Schaiter e Carmen Sparber hanno ricevuto il distintivo d'argento per 15 anni di servizio, Julia Blasbichler, Christine Goller, Robert Hofer, Stephan Olivieri e Brigitte Gianmoena il distintivo di bronzo per dieci anni. Infine, il caposezione Seiwald ha ringraziato tutti i dipendenti e i volontari per il loro instancabile e prezioso impegno, "che non può essere dato per scontato, soprattutto in tempi difficili come questi". cm Erker 06/21

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Lo Yogurt Vipiteno gode di grande popolarità

Calcio

Riprese le sessioni di allenamento

A causa delle attuali condizioni dovute dalla pandemia, l’assemblea generale ordinaria della cooperativa Latteria Vipiteno, che si è tenuta il 23 aprile, ha potuto svolgersi con un numero ristretto di partecipanti. Erano presenti i membri del consiglio di amministrazione e il notaio Martina Tschurtschenthaler come rappresentante dei soci della cooperativa. Il presidente Adalbert Braunhofer ha sottolineato che, nonostante una situazione di mercato molto difficile, è stato possibile ottenere un ottimo risultato economico per i soci della cooperativa, anche nel 2020.

È seguita la relazione del Consiglio di Amministrazione e degli organi di controllo, in cui è stato letto e approvato il bilancio del 2020. È emerso che ancora una volta è stato possibile ottenere un ottimo prezzo del latte per i soci della cooperativa Latteria Vipiteno. Günther Seidner, amministratore delegato, ha riferito sullo sviluppo del mercato dell’anno scorso e sulla buona posizione della cooperativa Latteria Vipiteno sul mercato italiano dello yogurt. “Possiamo affermare con grande soddisfazione che il marchio “Yogurt Vipiteno” si è ben affermato e gode di grande popolarità in Italia. Questo è l’unico modo per ottenere ottime vendite anche in anni difficili”. Durante l’assemblea generale, si sono tenute anche le nuove elezioni del consiglio - a causa della situazione attuale tramite voto postale. Il presidente Adalbert Braunhofer e il suo vice Josef Hochrainer sono stati confermati con una larga maggioranza. Sono stati eletti nel consiglio di amministrazione anche Ferdinand Rainer, David Weissteiner, Alfred Sparber, Florian Inderst, Franz Josef Überegger, Georg Wild, Martina Salcher, Andreas Stafler e Anton Steixner. “Auguro a noi di continuare una buona cooperazione e attendo con ansia i progetti futuri”. Inoltre, vorrei ringraziare tutti i membri per la loro partecipazione attiva alle elezioni e il notaio Tschurtschenthaler per il suo sostegno e la professionalità”, ha concluso Braunhofer. cm

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Il Comitato Provinciale Autonomo di Bolzano della Federazione Italiana Gioco Calcio, Lega Nazionale Dilettanti Settore Giovanile e scolastico, nel comunicato ufficiale n. 65 del 7 maggio scorso, ha dettato le indicazioni generali per la ripresa delle sessioni di allenamento collettivo, nonché amichevole fra società diverse e delle attività sportive di squadra, di base ed agonistiche (tornei e campionati), dilettantistiche e giovanili, non regolamentate dai protocolli che disciplinano le competizioni di preminente interesse nazionale. Il tutto finalizzato al contenimento dell’emergenza epidemiologica da Covid 19. Sulla base di queste capillari istruzioni e considerato l’andamento dell’epidemia nella nostra Provincia, i giovani atleti ed atlete praticanti questo sport hanno potuto riprendere gli allenamenti e ritornare sui campi da gioco. Con molta probabilità, virus permettendo, le attività agonistiche ed i campionati potranno riprendere nei mesi di luglio-agosto. A cominciare dalla pro-

mozione e per tutti gli altri gironi giovanili, la situazione riparte da dove si è interrotta la stagione scorsa senza nessuna promozione o retrocessione. Quando sarà il momento, nel rispetto delle regole, non è esclusa la partecipazione di pubblico alle pertite. La ripresa degli allenamenti è stata accolta con gioia dai giovani e dalle società che hanno visto riapparire un po’ di luce nel tunnel con la speranza che presto ritorni a splendere il sole. Nel frattempo, nella zona sportiva di Campo di Trens, sono partiti i lavori per la messa in opera di un nuovo manto erboso sintetico di nuova generazione. Per tre mesi il campo di gioco non sarà agibile e tutte le squadre che avevano fissato in quel terreno la sede dei loro allenamenti, dovranno rivolgersi presso strutture vicine. Per fortuna nella nostra zona i campi da gioco non scarseggiano e la voglia di giocare a pallone è tanta.

Calendarietto TEATRO STABILE FUORI! l’iniziativa del Teatro Stabile di Bolzano e del Dipartimento alla Cultura italiana della Provincia Autonoma di Bolzano 08.06.21: DON CHISCIOTTE - TRAGICOMMEDIA DELL’ARTE – Piazza Città ore 18:00 13.06.21: MISTERO BUFFO di Dario Fo - Piazza Città ore 20:00   Per medici e farmacie di turno vedi pag. 94

bm


Campionati Europei Dall’11 giugno all’11 luglio si recuperano i campionati europei del 2020.

Da più di un anno il calcio ha smesso di essere un fenomeno collettivo e l’assenza del pubblico ha creato una specie di cortocircuito dove si è assistito a tutto tranne che una festa. La pandemia ha colorato di rosso i bilanci di tante società calcistiche e se anche le partite di campionato e quelle delle coppe europee hanno avuto luogo lo stesso, quello che prima era un fenomeno collettivo è diventato espressione individuale. Partite trasmesse per televisione dove si ascoltano, al momento, le voci dei calciatori, i colpi al pallone, il fischio dell’arbitro e le urla degli allenatori in panchina e, nonostante le grafiche per coprire gli spalti vuoti, i cori registrati per incitare la squadra, i pupazzi ed i cartonati disposti sulle tribune, questa è stata una stagione dove tutti sono andati avanti senza entusiasmi, compreso i vincitori dello scudetto nel Campionato italiano. Pensate poi a tutto il settore dilettantistico e giovanile che al momento è completamente fermo e che da poco gli è stato consentito solo di

fare allenamento. Per fortuna le cose stanno migliorando e, con l’avanzamento delle vaccinazioni, si intravede uno spiraglio di luce ed il ritorno, quanto prima, ad una dimensione collettiva con la presenza, anche se in misura ridotta, dei tifosi e degli appassionati negli stadi. Nel frattempo ci è data la possibilità di seguire dall’11 giugno all’11 luglio i Campionati Europei. Il Comitato Esecutivo UEFA, infatti, ha deciso di recuperare gli Europei del 2020 che erano stati annullati a causa della pandemia da Covid 19. Questi sono i gironi e le nazionali che parteciperanno al torneo con indicazione delle città dove verranno disputati gli incontri: GRUPPO A (Roma/Baku): Turchia, Italia (paese ospitante), Galles, Svizzera GRUPPO B (Copenaghen/San Pietroburgo): Danimarca (paese ospitante), Finlandia, Belgio, Russia (paese ospitante) GRUPPO C (Amsterdam/Bucarest): Olanda (paese ospitante), Ucraina, Austria, Macedonia del Nord

GRUPPO D (Londra/Glasgow): Inghilterra (paese ospitante), Croazia, Scozia, Repubblica Ceca GRUPPO E (Siviglia/San Pietroburgo): Spagna (paese ospitante), Svezia, Polonia, Slovacchia Gruppo F (Monaco / Budapest): Ungheria, Portogallo (campione in carica), Francia, Germania (paese ospitante) Ci sarà una fase a gironi che si disputerà dall’11 al 23 giugno. Le prime due squadre di ciascun girone più le quattro migliori terze superano il turno. Il 24 e 25 giugno riposo. Poi il campionato proseguirà, ad eliminazione diretta, con gli ottavi, i quarti e le semifinali. Per arrivare poi, l’11 luglio, alla finalissima che si disputerà allo stadio Wembley di Londra. Pochi giorni di attesa e poi saranno le nazionali a prendersi tutta la scena calcistica. Sarà sicuramente un bel Campionato che siamo certi andrà incontro alle aspettative degli appassionati e farà ritornare un po' di quell’entusiasmo perso. bm

QUESTO IL CALENDARIO DELLE PARTITE NELLA FASE A GIRONI: Venerdì 11 giugno GA: Turchia - Italia (21:00, Roma) Sabato 12 giugno GA: Galles - Svizzera (15:00, Baku) GB: Danimarca - Finlandia (18:00, Copenaghen) Gruppo B: Belgio - Russia (21:00, San Pietroburgo) Domenica 13 giugno GD: Inghilterra - Croazia (15:00, Londra) GC: Austria - Macedonia del Nord (18:00, Bucarest) GC: Olanda - Ucraina (21:00, Amsterdam) Lunedì 14 giugno GD: Scozia - Repubblica Ceca (15:00, Glasgow) GE: Polonia - Slovacchia (18:00, San Pietroburgo) GE: Spagna - Svezia (21:00, Siviglia) Martedì 15 giugno GF: Ungheria - Portogallo (18:00, Budapest) GF: Francia - Germania (21:00, Monaco di Baviera)

Mercoledì 16 giugno GB: Finlandia - Russia (15:00, San Pietroburgo) GA: Turchia - Galles (18:00, Baku) GA: Italia - Svizzera (21:00, Roma)

Domenica 20 giugno GA: Italia - Galles (18:00, Roma) GA: Svizzera - Turchia (18:00, Baku)

Giovedì 17 giugno GC: Ucraina - Macedonia del Nord (15:00, Bucarest) GB: Danimarca - Belgio (18:00, Copenaghen) GC: Olanda - Austria (21:00, Amsterdam)

Lunedì 21 giugno GC: Macedonia del Nord - Olanda (18:00, Amsterdam) GC: Ucraina - Austria (18:00, Bucarest) GB: Russia - Danimarca (21:00, Copenaghen) GB: Finlandia - Belgio (21:00, San Pietroburgo)

Venerdì 18 giugno GE: Svezia - Slovacchia (15:00, San Pietroburgo) GD: Croazia - Repubblica Ceca (18:00, Glasgow) GD: Inghilterra - Scozia (21:00, Londra)

Martedì 22 giugno GD: Repubblica Ceca - Inghilterra (21:00, Londra) GD: Croazia - Scozia (21:00, Glasgow)

Sabato 19 giugno GF: Ungheria - Francia (15:00, Budapest) GF: Portogallo - Germania (18:00, Monaco di Baviera) GE: Spagna - Polonia (21:00, Siviglia)

Mercoledì 23 giugno GE: Slovacchia - Spagna (18:00, Siviglia) GE: Svezia - Polonia (18:00, San Pietroburgo) GF: Germania - Ungheria (21:00, Monaco di Baviera) GF: Portogallo - Francia (21:00, Budapest)

GA= Gruppo A, GB= Gruppo B, GC= Gruppo C , GD= Gruppo D, GE= Gruppo E, GF= Gruppo F

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a r t x E

t i e z i e r F Sport & „80 Prozent der Bergunfälle passieren auf dem Rückweg“ Martin Martinelli aus Sterzing ist Wanderleiter, Naturcoach, Autor, gelernter Maschinenbaumechaniker, Ausbilder der Wanderleiter in Südtirol und seit Frühjahr Bezirkssprecher der Wanderleiter im Wipptal. Im Erker-Interview spricht er über Notfälle am Berg, MacGyver-Spiele und dass es beim Wandern nicht nur auf das spannendste, sondern auf das sicherste Ziel ankommt. Erker: Herr Martinelli, Sie sind seit 20 Jahren mit Gruppen unterwegs. Welches war die wichtigste Erkenntnis, die Sie auf Ihren Touren gewonnen haben? Martin Martinelli: Gute Vorbereitung und lieber etwas mehr als zu wenig Zeit für eine Tour einplanen. Wie berechnen Sie die Dauer einer Tour? Da gibt es eine Grundregel. Ein Bergsteiger bewältigt in einer Stunde durchschnittlich 400 Höhenmeter im Aufstieg und vier Kilometer in der Ebene. Für einen Anstieg von 1.200 Höhenmetern brauche ich also drei Stunden. Für eine Länge von 16 km brauche ich durchschnittlich vier Stunden. Nun

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ermittle ich den kleineren Wert men möchte. Oft wandern alle chologisches Fingerspitzengefühl der beiden Summen, also drei, schnell drauflos, weil sie einan- gefragt. und zähle die Hälfte davon dazu, der etwas beweisen wollen. Ich An welcher Stelle passieren in diesem Fall eineinhalb Stun- merke sofort, wer schon einmal die meisten Unfälle? den. Insgesamt beträgt die reine mit einer Gruppe unterwegs war Bis zum Gipfel, zur SchutzhütGehzeit also knapp fünf Stunden und wer nicht. Meine Aufgabe te, zum „Ziel“, wandern die Teilund 30 Minuten. Damit ist es aber ist es, Schnelle einzubremsen und nehmer meistens konzentriert. noch nicht getan. Pro Stunde Auf dem Rückweg sind nochmal zwischen drei sinkt die Konzentraund zehn Minuten für Trinktion rapide. 80 Propause, Fotopause und Toiletzent der Unfälle paste dazuzurechnen. Dann ist sieren auf dem Rücknoch das Mittagessen einzuweg. So geschehen mit einer Gruppe, mit planen, je nach Lage und Beder ich im Martelltal trieb der Hütte ein bis zwei unterwegs war. Eine Stunden. Diese Rechnung ist Teilnehmerin rutschte unbedingt zu machen, vor auf ebenem Gelände allem, wenn man die letzte aus und brach sich das Seilbahn erwischen muss. Handgelenk. Auf meiNotfälle am Berg sind nie ausgeschlossen. Wanen Trekking-Touren trainiere ich mit den ren Sie schon öfters daTeilnehmern oft das mit konfrontiert? Verhalten in NotsituaGlücklicherweise verlaufen die meisten Touren reibungstionen. Frage ich sie, Martin Martinelli: „Gäste und Einheimische sollen wiswas sie tun würden, los. Aber ja, auch Notfälle sen, wer wir sind und dass wir für hohe Qualität stehen.“ wenn mir plötzlich kommen vor. Einige wären zu vermeiden. In fast jeder Grup- Schwache im Auge zu behalten. übel wird, fallen sie erstmal zehn pe gibt es jemanden, der viele Fo- Schon am Start sehe ich, wie je- Minuten in eine Art Schockstarre. tos macht. Auf sie ist am meisten mand drauf ist, wie er atmet und Erst danach fängt jemand zögernd aufzupassen, weil gerade sie sich geht. Trotzdem frage ich die Teil- an, Vorschläge zu machen. Jeden oft verletzen. In jeder Gruppe fin- nehmer jedes Mal, wie es ihnen Tag gehe ich mit den Teilnehmern det sich auch jemand, der sich als gesundheitlich geht. Aber nur sel- dasselbe Szenario durch, bis sie allwissend hervortut und am liebs- ten gibt jemand von sich zu, dass lernen, Initiative zu ergreifen und ten selbst die Führung überneh- es ihm nicht gut geht. Da ist psy- Aufgaben zu verteilen: Wer schaut


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auf die Karte, wer setzt den Notruf ab, wer bleibt beim Patienten? Das Handgelenk der Frau habe ich mit einer Schiene stabilisiert, die ich immer im Rucksack dabei habe. Da es regnete und kalt war, habe ich den Arm der Person einfach mit Kleidungsstücken von mir umwickelt und zusätzlich noch mit einem Dreieckstuch stabilisiert. Dann bestand die Frau darauf, in eine Privatklinik gebracht zu werden. Darauf bin ich aber nicht eingegangen. Das Gesetz sagt ganz klar, dass man in die naheliegendste Notaufnahme muss. Das habe ich auch getan, denn ich muss meine Entscheidung auch vor einem Staatsanwalt rechtfertigen können. In der Ersten Hilfe telefonierte die Frau mit einem Spezialisten aus Mailand. Noch am selben Tag wurde sie notoperiert. Alles ist bestens verheilt und ihre Dankbarkeit war sehr groß. Die Kunst ist also schnell und zugleich richtig zu handeln. Falsch wäre jedenfalls, gar nichts zu tun.

Was ist Ihnen sonst noch passiert? Schwindel bei Teilnehmern? Grundsätzlich setze ich je nach Tour, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit voraus. Dies wird transparent in meinen Ausschreibungen publiziert, so ist jeder Teilnehmer über die Route und Schwierigkeit bestens informiert. Trotzdem kann es passieren, dass jemandem schwindlig wird. Einmal haben ein Wanderleiterkollege und ich zwei Gruppen auf die Mutspitze begleitet. Kurz vor dem Gipfel wurde in beiden Gruppen einem Teilnehmer schlecht. Einer hatte eine Panikattacke. In solchen Situationen musst du voll auf ihn eingehen, ihm gut zureden. Ich habe ihn wie ein Äffchen umklammert und Schritt für Schritt begleitet, bis es ihm besser ging. So etwas passiert zum Glück selten. Aber es gibt immer wieder jemanden, dem mal schwindelig wird, auch an Stellen, die nicht stark ausgesetzt sind. Dafür braucht sich niemand zu schämen. Man ist nicht

jeden Tag gleich gut drauf und oft liegt es daran, dass man zu wenig Wasser getrunken hat. Ich zeige deshalb den Teilnehmern in der Kartographie immer die Quellen, wo sie ihre Trinkflaschen auffüllen können.

„Lieber mehr als zu wenig Zeit für eine Tour einplanen.“ Was ist mit Kopfschmerzen wegen der Höhe? Auch das kommt vor und liegt nicht selten daran, dass Teilnehmer zu wenig trinken. Ich kriege selbst manchmal genau auf 2.700 m Meereshöhe für kurze Zeit Kopfschmerzen. Ich höre auf die Warnungen meines Körpers und lege sozusagen einen Sparmodus-Schalter um. Nach zwei Schritten geht es mir wieder gut. Wenn jemand Medikamente einnehmen muss oder Probleme mit dem Blutdruck hat, ist es natürlich ein Muss, seine Tabletten im

Rucksack griffbereit zu haben. Das Thema Blutdruck ist natürlich sehr heikel. Man darf nicht zu viele Höhenmeter bewältigen, etwa in einer Umlaufbahn, geschweige denn zu hoch aufsteigen. Haben Sie schon einmal einen Hubschrauber rufen müssen? Nein, noch nie, da er für die Art der Verletzungen nicht notwendig war. Einmal hätte ich selbst einen gebraucht, aber der Wind wehte zu stark und es war viel zu neblig. Eine Freundin und ich wollten auf die Wildseespitze. An einem Steinfeld östlich vom Wolfendorn hat mir ein etwa 200 kg schwerer Stein den Fuß eingeklemmt. Zum Glück trug ich einen ordentlichen Bergschuh, der am Knöchel gut gepolstert war, und es gelang mir irgendwie, wieder heraus zu kommen. Nach einer kurzen Rast und Trinkpause wogen wir die besten Möglichkeiten ab, stiegen zur Grubberghütte – damals hatte sie noch geöffnet – ab und die Wirtin brachte mich mit dem Auto zum Parkplatz. Bei den Röntgenauf-

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Paradies in den Bergen – solange das Wetter nicht umschlägt.

nahmen konnte man zum Glück feststellen, dass kein Knochen gebrochen war, aber es war schon eine spannende Geschichte. Apropos Spannung: Sind Sie schon mal in eine Gewitterzone geraten? Ja, einmal, genau auf einer Schneide auf der Seiser Alm im Bereich der Plattkofelhütte, eine Stelle, an der schon mehrere Menschen von einem Blitz getroffen worden sind. Weil es hagelte, kehrten wir in die Plattkofelhütte ein und ich fragte, ob wir spontan hier übernachten können, aber die Schlafplätze waren schon voll ausgebucht. Ich

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brauchte also einen Plan B. Absteigen und auf der anderen Bergseite aufsteigen war zeitlich nicht mehr möglich. Also habe ich ein Geländetaxi gerufen, das uns zum Tierser Alpl brachte, wo ich die Unterkunft gebucht hatte. Meine Schäfchen waren zur richtigen Uhrzeit am richtigen Ort, wir durften die Wanderstöcke behalten und ich war null Risiko eingegangen. Auch frische Muren sind nicht zu unterschätzen. Auf dem Meraner Höhenweg im Pfossental trafen wir einmal auf zwei Gissen, die am Vorabend heruntergekommen waren. Wieder rief ich ein Taxi, das

Schnelle einbremsen und Schwache im Auge behalten: Am Berg muss die Gruppe zusammenbleiben.

uns vom Katharinaberg zum Vorderkaser brachte, wo wir ohne Risiko weiterwandern konnten. Eine Gruppe aus Deutschland mit – wie so oft – eigens mitgebrachtem Begleiter tat das nicht, sondern wanderte glatt über die Gissen und rutschte natürlich leicht ohne Verletzungen ab. So etwas kannst du nicht bringen. Du darfst auch keinen Teilnehmer zurücklassen. Einmal traf ich eine Frau auf dem Weg, sie war allein und in Panik, die Gruppe samt Führer aus dem Ausland war schon vorausgerannt. Es gibt wie in allen Berufen zwei Kategorien, ich nenne diese Kategorien „Kellner“ und „Tallatroga“. Wie weise ich einen Hubschrauber ein, sollte ich ihn doch einmal brauchen? Zuerst den Notruf 112 absetzen, dann alle W-Fragen beantworten, nicht auflegen. Wenn der Hubschrauber kommt, über Zeichen mitteilen, ob wir Hilfe brauchen oder nicht. Beide Hände schräg nach oben gestreckt bedeutet „Wir brauchen Hilfe”. Eine Hand nach oben und eine Hand nach unten gestreckt bedeutet „Wir brauchen keine Hilfe”. Wo der Hubschrauber landet, ent-

scheidet der Pilot selbst. Ich bleibe, wo ich bin, am besten auf der vorderen Seite des Hubschraubers, wo mich der Pilot gut sehen kann. Professionell steht man in der Richtung, von welcher der Wind zum Rücken pfeift. Ich gehe in die Knie, bleibe tief, halte immer Blickkontakt zum Piloten, gehe nur in gebückter Haltung. Rucksack am besten runter vom Rücken, auch keine Jacken oder Decken herumliegen lassen. Durch die Luftwirrungen könnten kleine Teile in den Rotorblätter geraten und diese beschädigen. Was wenn sich der Verletzte in einem Funkloch befindet und ich keinen Notruf absetzen kann? In Südtirol gibt es nur noch wenige Funklöcher. Viele wissen nicht, dass man auf vielen Wanderbeschilderungen auch Plaketten findet, auf denen Koordinaten und Referenzpunkte stehen, die bei einem Notruf durchgegeben werden können. Liegt der Patient in einem Funkloch, kann der eine in die eine, der andere in die andere Richtung laufen, dabei immer auf dem Weg bleiben und probieren, den Notruf abzusetzen. Bes-


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Schloss Wolfsthurn – ein barockes Juwel

Oberhalb von Mareit thront das barocke Schloss Wolfsthurn, seit über 20 Jahren Heimat des Südtiroler Landesmuseums für Jagd und Fischerei. In den Prunkräumen des Schlosses tauchen die Besucher in eine vergangene Zeit ein. In der Ausstellung zur Jagd und Fischerei gibt es Wissenswertes zur heimischen Fauna und zur kulturhistorischen Entwicklung der Jagd zu erfahren.

Castel Wolfsthurn – un gioiello barocco

Il castello barocco di Wolfsthurn si erge sopra Mareta e da oltre 20 anni ospita il Museo provinciale della caccia e della pesca.

Wanderkarten richtig lesen können - eine wertvolle Fertigkeit.

ser zu viele Angaben durchgeben als zu wenig. Wenn ich sage, ich bin auf dem Weißspitz, weiß kein Mensch, welchen ich meine. In Südtirol habe ich schon sieben Gipfel mit dem gleichen Namen gezählt. Besser die Gemeinde und etwas Bekanntes ergänzen: Ich bin auf dem Weißspitz oberhalb der Prantneralm in Sterzing.

„In Notfällen geht es knallhart um Geld und Versicherungen.“ Ist es immer besser, auf dem Weg zu bleiben, anstatt Abkürzungen zu nehmen? Von Abkürzungen rate ich stark ab, außer man ist perfekt ortskundig. Bei einem Gewitter können Abkürzungen sinnvoll sein, wenn es darum geht, in kurzer Zeit viel Höhe zu verlieren. Unbedingt vorher auf die Karte schauen, damit ich weiß, was auf mich zukommt. Die schönste Wiese kann plötzlich an einem rutschigen Abgrund enden. Wer mit Kompass umgehen kann und sich nicht in einem Naturpark befindet, kann auch querfeldein gehen. Ansonsten besser

Nelle sale nobili del castello i visitatori si immergono in un’epoca passata. Nella mostra sulla caccia e la pesca si possono scoprire fatti interessanti sulla fauna locale e sullo sviluppo culturale e storico della caccia.

auf dem markierten Weg bleiben. Mehr als vor Gewittern fürchten sich aber viele irrtümlicherweise vor einem Schlangenbiss. Was tun, wenn doch eine Schlange zubeißt? Bei einem Schlangenbiss – Giftzähne hinterlassen zwei deutliche Einstiche – heißt es Ruhe bewahren, nicht MacGyver spielen, auf keinen Fall die Wunde aufschneiden und versuchen, das Gift herauszuholen. Die Bissstelle mit einem Druckverband abbinden, das nächste Krankenhaus aufsuchen und die Schlange – so gut es geht – beschreiben. Bis auf die Hornviper, Aspisviper und Kreuzotter, die in den Porphyrhängen südlich von Bozen heimisch sind, sind die meisten Schlangen in Südtirol ungiftig. Schlangen wehren sich, wenn sie sich angegriffen fühlen. Ich klatsche meistens in die Hände oder pfeife, dann suchen Schlangen sofort das Weite. Eine Trillerpfeife gehört sowieso in jeden Rucksack. Hilfe schreist du zehn Minuten lang, dann hast du keine Stimme mehr. Pfeifen – sechs Signale in einer Minute, dann zwölf Sekunden Pause – kannst du die ganze Nacht. Ein Tipp: Bei neuartiErker 06/21

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gen Rucksäcken ist das alpine Notsignal innen abgebildet. Haben Sie auch schon einmal Bekanntschaft mit einem Wolf oder Bären gemacht? In Schnals bin ich einmal auf Spuren gestoßen, die auf einen Bär hindeuteten. Im Spurenlesen kennen sich Jäger und Förster viel besser aus. Was ich mir aber seit Jahren wünsche, ist eine einheitliche und allgemein gültige Kommunikation, wie man sich verhalten soll, wenn man auf einen Wolf oder Bären trifft. Ist es besser, zu schreien oder leise zu sein? Ich habe immer ein Messer bei mir. Logisch habe ich keine Chance, wenn mich ein Wolf, geschweige denn ein Bär angreift, aber ich fühle mich sicherer. Wir werden lernen müssen, mit Bären und Wölfen zu leben. Vergessen wir nicht: Im Wald sind wir Gast. Uns gehört die Welt nicht. Wir haben den Wohnraum der Tiere zu respektieren, basta. Ich be-

trete auch nicht jedermanns Haus und schaffe an. Sie bilden im Kloster Neustift Interessierte zum Wanderleiter aus. Werden Wanderleiter auf Herz und Nieren geprüft, bevor sie Gruppen führen dürfen? Ja, einige Teilnehmer fallen bei der Prüfung durch. Die Lerninhalte müssen einfach sitzen. Sie sind seit Frühjahr auch Bezirkssprecher der Wanderleiter im Wipptal. Ja. Es geht darum, in jedem Bezirk lokale Themen zu sammeln und sie unserem gewählten Vertreter des Berg- und Skiführerverbandes zu kommunizieren. Aktuell sind wir ein super Team von 18 qualifizierten Wanderleitern im Wipptal. Welche Themen gehen Sie an? Ich bin sehr darauf bedacht, in Südtirol eine einheitliche Kleidung einzuführen. Das ist auch auf Lan-

„Glücklicherweise verlaufen die meisten Touren reibungslos“

desebene ein großes Thema. Gäste und Einheimische sollen wissen, wer wir sind und dass wir für hohe Qualität stehen. Ein weiteres Anliegen ist uns ein einheitliches Mindesthonorar und dass den Wanderleitern auch Winterwanderungen als Ausbildungsstunden anerkannt werden. Aber der Weg dorthin ist lang und mühsam. In Südtirol halten Lobbys dagegen, obwohl gerade diese am meisten davon profitieren würden. Leider ist es in Südtirol immer noch der Fall, dass Gastwirte den Tellerabspüler mit den Gästen in die Berge schicken, obwohl sie weder über einen Erste-Hilfe-Kurs noch über die

technische Ausrüstung und Fachwissen verfügen. Da wird am falschen Ort gespart. Einzelne Hotels haben aber diesen Weg eingeschlagen und möchten gerade mit dieser Qualität beim Gast punkten. Es gehört viel Passion dazu, den Beruf als Wanderleiter auszuüben. Geht es um Notfälle, hilft dir die größte Passion nichts. Da geht es knallhart um Geld und Versicherungen. Also besser von Anfang an auf Sicherheit und Pflichtbewusstsein achten, nur kleine Gruppen führen und so viel Praxiserfahrung sammeln wie nur irgendwie möglich. Interview: rb

Im Bildungshaus Kloster Neustift werden derzeit rund 30 Männer und Frauen zum Südtiroler Wanderleiter ausgebildet. Der Vorbereitungskurs umfasst 23 Unterrichtstage mit theoretischen und praktischen Modulen, um Gäste in Südtirol zu begleiten, u. a. Tourenplanung, Führungsdidaktik, Wandertechnik, Gesundheitslehre, Geschichte und Heimatkunde, Wetter, Erste Hilfe und Notfallmanagement, Geologie sowie Flora und Fauna Südtirols, Marketing und typische Südtiroler Produkte. Einer der Referenten für die Hauptfächer ist Martin Martinelli aus Sterzing. Nach Abschluss des Vorbereitungskurses können die Teilnehmer die Prüfung zur Eintragung ins Sonderverzeichnis ablegen und Mitglied im Verein der Südtiroler Wanderleiter/Wanderführer und im Verband der Bergund Skiführer werden.

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© Kloster Neustift

Ausbildung zum Wanderleiter


Unfallprävention in den Bergen Eine alpine Unfalldatenbank gibt einen Überblick über Anzahl und Art der Unfälle im Gebirge. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Agentur für Bevölkerungsschutz, des Bergrettungsdienstes im Alpenverein Südtirol und der Südtiroler Berg- und Höhlenrettung CNSAS.

Bergrettungsorganisationen werden zu Notfällen bei Aktivitäten im alpinen Gelände gerufen, aber auch zu Unfällen an schwer zugänglichen Orten. Dazu zählen Einsätze in Höhlen oder Grotten, Suchaktionen oder Unfälle auf Almhütten oder Schutzhütten, bei Forstschlägerungen, Verkehrsunfällen in unwegsamem Gelände oder an Aufstiegsanlagen. Die Alpine Unfalldatenbank Südtirol ist ein Gemeinschaftsprojekt der Agentur für Bevölkerungsschutz, des Bergrettungsdienstes im Alpenverein Südtirol AVS und der Südtiroler Berg- und Höhlenrettung CNSAS (corpo nazionale soccorso alpino e speleologico). Der Bergrettungsdienst im AVS ist in 35 Zonen in Südtirol im Einsatz, die Berg- und Höhlenrettung in 21, in sieben Zonen sind beide Bergrettungsorganisationen gemeinsam tätig. Anlass für dieses Projekt mit dreijähriger Laufzeit war das Anliegen der Zusammenführung und Harmonisierung der Daten zu alpinen Unfalleinsätzen beider Bergrettungsorganisationen. Bisher finden sich zwei Saisonen und die aktuell noch nicht abgeschlossene Wintersaison in der Datenbank mit einer Gesamtdatenmenge von etwas mehr

als 1.900 Unfallereignissen und knapp über 2.100 betroffenen Personen seit November 2019, so Projektleiterin Martina Inderst vom Landeswarnzentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz. In der Wintersaison leisten die beiden Bergrettungsorganisationen Pistendienst in einigen Skigebieten. Die dabei abgewickelten Einsätze sind ebenfalls in der Datenbank enthalten. Nachdem weitere Organisationen wie Weißes Kreuz, Rotes Kreuz und Alpini Pistendienst für die Skigebietsbetreiber verrichten, ist dies aber eine nicht repräsentative Auswahl der Unfälle auf Skipisten. Eine Gesamtstatistik für Unfälle auf Skipisten wird jährlich vom Landesinstitut für Statistik ASTAT erstellt. Die Aktualisierung der Alpinen Unfalldatenbank erfolgt in regelmäßigen Abständen. Beide Bergrettungsdienste sind bemüht, die Daten zeitnahe zum abgewickelten Einsatz – laut geltender Vereinbarung aber spätestens nach 14 Tagen nach Einsatzende – einzutragen. Inklusive Datenbereinigung sind daher die Daten spätestens einen Monat nach dem abgewickelten Einsatz in der Datenbank ersichtlich (afbs.provinz. bz.it/upload/audb/). Erker 06/21

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Italienmeisterschaft im Mannschaftsspiel

Familienwanderung zum Gschließegg (1.667 m) Ein gemütlicher Tagesausflug mit den Kindern (und ihren Freunden) in ruhiger Naturlandschaft hoch über dem südlichen Wipptal, am Bergkamm zwischen Pfitsch- und Eisacktal, wird diesmal vorgeschlagen. In Maria Trens folgen wir bei der Kirche den Schildern Gschließ/Partinges und fahren auf kurvenreicher Bergstraße hinauf zum höchsten Hof von Partinges und auf einer Schotterstraße weiter bis zum Fahrverbotsschild (1.430 m). Auf diesem Weg gehen wir weiter, kommen nach einer Rechtskehre bei einem Feld zu einem Wegkreuz und zweigen hier links auf einen Traktorweg ab (Nr. 5). Bald darauf geht es rechts auf einem Steig weiter (zurzeit ohne Markierung, aber nicht zu verfehlen), wir erreichen einen Forstweg und folgen diesem nach links. Bei einer Abzweigung halten wir uns links und bei der nächsten rechts. Im Bereich des Klammer-Mahdes treffen wir auf den Pfunderer Höhenweg (weißer Kreis mit roter Umrandung) und folgen diesem nach links leicht abwärts. Auf dem Weiterweg bis zu den weitläufigen Böden im lichten Lärchenwald beim Gschließegg ist ein wenig Trittsicherheit erforderlich. Hier können wir den Tag bei Spiel und Spaß und einem schmackhaften Picknick in ruhiger Umgebung genießen. Die kleine Kuppe des Gschließeggs kann in kurzer Zeit für ein Gipfelfoto erklommen werden. Die Rückkehr erfolgt auf dem Anstiegsweg. Tipps: Konditionsstärkere Wanderer können bei der Rückkehr kurz nach dem Gschließegg rechts auf Weg Nr. 4 (Gschließ/Partinges) bis zu den höchsten Feldern von Gschließ absteigen und hier links auf den leicht ansteigenden, nicht markierten Forstweg abzweigen, um wieder auf den Anstiegsweg zu gelangen. Allerdings sind bei dieser Variante zusätzliche 100 hm im Aufstieg zu bewältigen. Unbedingt notwendig ist die Mitnahme von genügend Getränken! TOURENDATEN Ausgangspunkt: Fahrverbotstafel oberhalb Partinges Strecke: hin und zurück ca. 6,5 km Dauer: insgesamt ca. 3 Stunden Höhendifferenz: ca. 330 hm Exposition: süd-westseitig Schwierigkeit: auf Pfunderer HW ein wenig Trittsicherheit erforderlich Ausrüstung: für Bergwanderung Beste Jahreszeit: Frühling bis Spätherbst

Hermann Steiner, AVS Sterzing

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Nach dem Ausfall der Sommermeisterschaften im vergangenen Jahr beginnt am 10. Juni für den ASV Wiesen endlich das Abenteuer Serie A. In der Gruppe C trifft der ASV Wiesen auf die Gegner SV Pichl Gsies, ASV Kaltern und AEV Stegen. In einer Hinund Rückrunde kämpfen die Mannschaften um die ersten beiden Plätze, welche die Qualifikation für das Viertelfinale bedeuten würden. Der Gruppendritte verbleibt in der Serie A, während der Gruppenvierte in die Serie B absteigen muss. Der ASV Wiesen startet mit einem Heimspiel in die Meisterschaft, das am 10. Juni gegen die Mannschaft AEV Stegen stattfindet. Spielbeginn im Gemeindepark

von Wiesen ist um 19.30 Uhr (wetterbedingt kann es zu Änderungen kommen).

Da es die Covid-Verordnungen nun ermöglichen, darf nun auch Publikum wieder dabei sein, denn am 1. Juni sind Zuschauer im Freien unter Einhaltung der Sicherheitsregeln wieder erlaubt.

Fußball

Freundschaftsspiel zwischen Wiesen und Freienfeld Die Jugendmannschaften von Wiesen und Freienfeld, Buben und Mädchen im Alter von neun und zehn Jahren, haben vor kurzem auf dem Sportplatz von Wiesen ein Freundschaftsspiel ausgetragen. Ein weicher und gut präparierter Rasenteppich diente als Startfeld für die neue Fußballsaison in der Hoffnung, dass bald mit dem richtigen Wettkampfgeschehen begonnen werden kann. Die Sicherheitsvorkehrungen waren zurecht sehr streng, die Tribünen und das Spielfeld waren für die Öffentlichkeit gesperrt, Familienmitglieder konnten die Teams von hinter den Netzen, die das Spielfeld umranden, anfeuern. Obwohl es sich um ein Freundschaftsspiel handelte, war der Konkurrenzkampf

auf dem Spielfeld groß. Wiesen gewann das Spiel mit einer ge-

mischten Formation. Am Ende gingen jedoch alle als Gewinner aus diesem Spiel hervor und waren glücklich, wieder Fußball spielen zu können.


Berglauf

Mini- und Wanderertrail in Ratschings Im Rahmen des Ratschings Mountain Trail hat der ASV Ratschings auch für Kinder und Jugendliche wiederum passende Strecken zusammengestellt. Weiterhin gibt es das Angebot für Wanderer, sich an der Veranstaltung zu beteiligen. Für die kleinsten Teilnehmer (Jahrgänge 2016 – 2018), die am Veranstaltungstag das 3. Lebensjahr vollendet haben müssen, steht eine Schnupperstrecke von 230 m auf dem Programm. Für Mädchen und Buben 1 (2012 – 2015) beträgt die Streckenlänge 630 m. Eine Runde von 1.050 m müssen Mädchen und Buben 2 (2008 – 2011) bewältigen. Zwei große Runden (1.750 m) sind von der Jugend (2004 – 2007) zu absolvieren. Wenn auch bei Redaktionsschluss noch eine gewisse Unsicherheit

hinsichtlich der Entwicklung der Corona-Pandemie herrschte, so deutet doch alles auf eine Entspannung der Lage. So wird voraussichtlich die Durchführung der gesamten Veranstaltung und somit auch des Minitrails und des Wanderertrails unter Einhaltung bestimmter Sicherheitsvorkehrungen möglich sein. Dafür wurde von Eurac und hds sogar ein eigenes Sicherheitskonzept erarbeitet. Die am Veranstaltungstag vorherrschende Situation gibt die Art der Vorsichtsmaßnahmen vor und beeinflusst dementsprechend auch den Zeitplan. Deshalb wird der genaue Zeitplan für die Starts zum Minitrail und zum Wanderertrail erst im Vorfeld der Veranstaltung auf der Website des Ratschings Mountain Trail bekannt gegeben. Alle Infos unter www.ratschingsmountaintrail.it

Leichtathletik

Olympia-Traum geplatzt Lange hat er für seinen großen Traum gekämpft, nun ist er endgültig geplatzt: Alex Schwazer kann definitiv nicht an den Sommerspielen 2021 in Tokio teilnehmen. Das Schweizer Bundesgericht in Lausanne hat Mitte Mai den Antrag der Anwälte von Alex Schwazer abgewiesen, mit dem sie erreichen wollten, dass die Dopingsperre aufgehoben wird. Somit steht nun fest: Für Schwazer ist sein großer Traum von Olympia 2021 in Tokio endgültig geplatzt. Seine Sperre läuft noch bis 2024. Er hätte nun noch die Möglichkeit, vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg zu ziehen. Das wird sich zeitlich allerdings nicht mehr ausgehen. Schwazer hatte Ende März beim Schweizerischen Bundesgericht in Lausanne die Aussetzung seiner Doping-Sperre beantragt. Sie war 2016

bei den Olympischen Sommerspielen in Rio über ihn verhängt worden, nachdem er am 1. Jänner 2016 positiv auf Testosteron getestet worden war. Wie berichtet war von Walter Pelino am Bozner Landesgericht die Archivierung des Falles angeordnet worden. Die Urinprobe soll nachträglich manipuliert worden sein, es konnte im Beweissicherungsverfahren jedoch nicht festgestellt werden, wer der Urheber der Manipulation war. Auf jeden Fall stützt diese Verfügung die These, dass Schwazer Opfer eines Komplotts geworden sei. Bereits im Mai 2020 hatte Alex Schwazer einen entsprechenden Antrag eingereicht, den das Schweizerische Bundesgericht jedoch abgelehnt hatte. Mit dem Bozner Urteil war die Ausgangslage nun aber eine andere. Dennoch wurde dem erneuten Antrag nicht stattgegeben. Erker 06/21

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Sport & Freizeit

EuregioFamilyPass Südtirol für Großeltern Vier Jahre nach seiner Einführung sollen künftig auch Omas und Opas von den Preisnachlässen des EuregioFamilyPass Südtirol profitieren. Die Landesregierung hat im Mai dieser Erweiterung zugestimmt. Diesem Beschluss vorausgegangen war eine Grundsatzentscheidung der drei Landeshauptleute der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino im Jahr 2018, wonach eine Ausweitung der Familienkarte nach dem bestehenden Tiroler Modell des „Oma+ Opa-Bonus“ umgesetzt werden sollte. „Großeltern übernehmen in der Betreuung und Begleitung von ihren Enkelkindern in vielen Fällen eine unverzichtbare Rolle. Da ist es nur gut und zulässig, wenn auch sie die zahlreichen Preisvorteile des EuregioFamilyPass Südtirol in Anspruch nehmen können“, so Landesrätin Waltraud Deeg. Geplant ist, dass interessierte Großeltern ab Juli über die Internetseite der Vorteilskarte (www.provinz.bz.it/ familypass) die Vorteilskarte beantragen können. Als Voraussetzung gilt ein Wohnsitz in Südtirol sowie der Umstand, dass mindestens eines der eigenen Enkelkinder minderjährig ist. Preisnachlässe werden von allen Südtiroler Vorteilsgebern, die sich an diesem Bonus beteiligen, gewährt. Um die Vorteile in Anspruch nehmen zu können, wird es nicht nötig sein, vom eigenen Enkelkind begleitet zu werden, die Vergünstigung wird nach Vorlage des Sichtausweises gewährt.

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Sterzinger Rafter zweimal auf dem Podest Anfang Mai wurde in Valsesia der Rafting Italiencup im Vierer-Raft ausgetragen. In der Kategorie Herren nahmen zwölf Teams aus ganz Italien am Wettkampf teil und versuchten, im Slalom und in der Abfahrt das WM-Ticket für die Weltmeisterschaft in Frankreich zu lösen. Auch eine Mannschaft aus Sterzing war dabei: Damiano Casazza und Patrick Agostini (beide ASV Sterzing) sowie Robert Schifferle und der Meraner Martin Unterthurner (beide Tigerle A.S.D.) bildeten ein Team. Am ersten Renntag war im Slalom technisches Geschick der Athleten gefragt. Die Sterzinger bewiesen dieses und belegten knapp hinter den Teams aus Verona und Valsesia Platz drei. Eine Torberührung im technisch anspruchsvollen Parcours kostete die Sterzinger fünf Strafsekunden, während die ersten beiden Teams fehlerfrei ins Ziel kamen.

Tags darauf kam es darauf an, in der 5 km langen Abfahrt Flusskenntnis und Ausdauer zu zeigen. Auch hier waren die Sterzinger wieder vorne mit dabei und belegten mit einer Zeit von 24.43,13 Minuten den 3. Platz, sehr knapp hinter Valsesia (24.34,41) und Verona (24.32,30). Das Team aus Valbrenta kam mit einer Zeit von 26.52,30 Minuten auf den 4. Platz, was verdeutlicht, wie knapp das Rennen um die ersten drei Plätze war. Dies war das erste von zwei Qualifikationsrennen für die Weltmeisterschaft in Frankreich. Das Ticket wird anhand eines Punktesystems an zwei Teams vergeben. Aktuell liegt das Team aus Verona mit 20 Punkten in Führung, gefolgt von Valsesia (18 Punkte), Sterzing (16 Punkte) und Valbrenta (14 Punkte). Diese vier Teams müssen sich am 5. und 6. Juni in Cavalese erneut unter Beweis stellen und um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft kämpfen.

Kanu

Erfolgreiche Bewerbe für Brüder Ulpmer Vor kurzem haben die beiden Kanuten Matthias und Manuel Ulpmer aus Mauls bei einem nationalen Bewerb wieder auf sich aufmerksam gemacht. Beim nationalen Kanu-Slalom in Limena (PD) fuhr Matthias Ulpmer in der Kategorie Junior (U18) auf Platz 3. Sein Bruder Manuel Ulpmer erzielte den sehr guten 6. Platz in der Kategorie Senior (Elite). Matthias Ulpmer bereitet sich zurzeit intensiv auf die nächsten internationalen Bewerbe vor, die Ende Mai in Meran stattfinden; im Juni und Juli werden die internationalen ECA Junior Cup Rennen der U18 (Junioren) in Valstagna (Valsugana), Solkan (Slowenien) und Flattach (Österreich) ausgetragen. Manuel Ulpmer wird arbeitsbedingt erst Mitte Juli beim nationalen Slalom in Vorbano (BS) an den Start gehen können.


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Endlich Sommer – endlich Balneum! Das Balneum Sterzing startet mit 12. Juni in die Sommersaison: HallenFreibad und Sauna öffnen ihre Tore. Durchatmen, genießen und sich wohlfühlen: Raus aus dem Alltag und eintauchen in eine Welt der Erholung und Entspannung ist ab dem 12. Juni 2021 im Balneum wieder möglich. Das HallenFreibad bleibt bis einschließlich 5. September 2021 täglich von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet. Laut geltenden Bestimmungen dürfen sich im Hallenbad maximal 150 Personen und im Freibad maximal 350 Personen gleichzeitig aufhalten. Die jederzeit noch verfügbaren Plätze sind auf der Internetseite www.balneum.bz.it einsehbar. Die Saunabesucher können sich ebenfalls freuen! Nach mehrmonatiger coronabedingter Schließung nimmt die Saunaanlage ihren regulären Betrieb ebenfalls ab 12. Juni wieder auf. Die Sauna ist täglich von 14.00 Uhr bis 21.00 Uhr geöffnet (Familien-

sauna täglich von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr). In den verschiedenen Saunen, so auch in der neuen geräumigen Panoramasauna mit ihrem grandiosen Blick in die Sterzinger Bergwelt, bietet das Sauna-Team die bewährten und beliebten Spezialaufgüsse an. In der gesamten Saunaanlage kann laut geltenden Bestimmungen maximal 70 Personen gleichzeitig der Zutritt gewährt werden. Sicherheit geht vor! Eine kontinuierliche Reinigung und Desinfektion aller stark frequentierten Bereiche im HallenFreibad und in der Saunaanlage einschließlich Umkleiden und WC-Anlagen wird regelmäßig durchgeführt. Der Zutritt ins HallenFreibad sowie in die Saunaanlage wird mittels CoronaPass Südtirol kontrolliert. Weitere Informationen zu den Öffnungszeiten & Preisen unter www.balneum.bz.it

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Sport & Freizeit

25 Jahre Golfclub Sterzing In diesem Jahr feiert der Golfclub Sterzing Geburtstag: Vor 25 Jahren wurde er von passionierten Golfpionieren aus der Taufe gehoben. Zu diesem besonderen Anlass sind einige Highlights geplant. Vor mittlerweile 25 Jahren wurde der Golfclub Sterzing von Luis Bacher, der auch als Gründungspräsident fungierte, Jon Pardeller, Icilio Starni, Josef Turin und Günther Rainer gegründet. Ein Vierteljahrhundert später erfreut sich der Verein größter Beliebtheit. „Aktuell haben wir 135 aktive Mitglieder, von denen einige sogar in der Bestenliste des Südtiroler Golfsports ganz vorne anzutreffen sind“, freut sich Präsident Andi Venturini, der seit 2017 dem Verein vorsteht. Er kann bei seiner Tätigkeit voll und ganz auf die Un-

Sommermonate an Aufbaukursen für Anfänger teilnehmen. Zu einem beliebten Treffpunkt haben sich die Feierabend-Turniere entwickelt, die jeden Freitag ab 13.00 Uhr stattfinden.

Der Golfclub Sterzing feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen.

terstützung der Ausschussmitglieder zählen. „Sie haben ganz wesentlich dazu beigetragen, dass der Verein heute sportlich und finanziell so gut aufgestellt ist“, betont Venturini. So wurde u. a. die Winterpause genutzt, um die Anlage zu erneuern

Die Kindergruppe des GC Sterzing mit Trainer Matthias Haller

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und für die Jubiläumssaison auf Vordermann zu bringen. Auf der Spielbahn 4 wurde etwa der Abschlag erneuert und die Spielbahn um rund 30 m verlängert. Tag der offenen Tür Mit einem Tag der offenen Tür am 5. Juni startet der Golfclub Sterzing in die neue Saison. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können an diesem Tag von 11.00 bis 17.00 Uhr in den Golfsport hineinschnuppern und einige Schwünge versuchen, Kinder erhalten ein Würstel mit Getränk gratis dazu. Vielfältiges Programm Ab Juni finden wie gewohnt verschiedene Schnuppernachmittage für Interessierte statt. Wer von der Golflust gepackt wird, kann über die

Erfolgreiche Teams Besonders stolz ist der Golfclub Sterzing auf sein Damenteam, das 2020 den Ladies-Cup für sich entscheiden konnte und mit guten Ergebnissen in die neue Saison gestartet ist. Das Finale um den Ladies-Cup wird am 28. September in Sterzing ausgetragen. Seit dem Vorjahr gibt es auch eine eigene Kinder- und Jugendgruppe, die unter der Leitung von Matthias Haller trainiert und sich auf Turniere vorbereitet. Zudem trifft sich eine sehr aktive Seniorengruppe regelmäßig zum gemeinsamen Golfen.

TERMINE 2021 - 5. Juni: Tag der offenen Tür - 19. Juni: Turnier des Präsidenten - 3. Juli: Anett Invitational - 17. Juli: Thumburg Open - 31. Juli: Clubhouse-Turnier by Michi - 28. September: Ladies-Cup-Finale - Jeden Freitag: Feierabend-Turnier


„Sport ist ein Kulturgut“ Der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) ist mit 497 Mitgliedsvereinen, 1.088 Sektionen und rund 86.000 Mitgliedern die mitgliederstärkste Interessenvertretung des Landes. Die 51. Mitgliederversammlung wurde auch in diesem Jahr online abgehalten und dabei hat sich das umfangreiche Aufgabenfeld des VSS klar gezeigt. Die Mitgliederversammlung wurde wie im vergangenen Jahr unter das Motto Sport{VEREIN~t} gestellt. Dieser Leitgedanke soll die Bedeutung des Sports für den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft verdeutlichen und zeigen, welche wichtige Rolle die Südtiroler Amateursportvereine hierfür spielen. „Sport ist mehr als nur Bewegung. Sport ist ein Kulturgut. Er leistet einen wichtigen kulturellen Beitrag für die Gesellschaft. Er ist sinnstiftend, identitätsstiftend, er vermittelt Regeln und Werte und wirkt integrativ“, so VSS-Obmann Günther Andergassen. Das vergangene Jahr wurde aufgrund der Pandemie von sportpolitischen Entscheidungen geprägt. Der VSS war im kontinuierlichen Gespräch mit den politischen Vertretern des Landes und dem Landeshauptmann und Landesrat für Sport Arno Kompatscher. „Der VSS war in dieser schwierigen Zeit ein vertrauenswürdiger Partner. Jetzt wird es ein großer Auftrag, jeden

Einzelnen zurückzuholen und für den Sport zu motivieren. Dies ist eine lohnenswerte Aufgabe für die Jugend, für den Sport und für die Gesellschaft“, so Kompatscher. Zu den coronabedingten Einschränkungen der Sporttätigkeiten und des gesamten Lebens kam oftmals auch die Unsicherheit der Vereinsfunktionäre bezüglich der aktuellen Maßnahmen, Verordnungen und Vorschriften. Der VSS hat hierfür seine beratende Funktion wahrgenommen und die Vereine durch Rundschreiben und Infokampagnen informiert. Um möglichst viele Menschen erreichen zu können, werden die Aus- und Weiterbildungsangebote des VSS in diesem Jahr kostenlos für alle zugänglich sein. Bekanntlich konnte auch die sportliche Aktivität in den 17. Förderprogrammen des VSS im vergangenen Jahr nur eingeschränkt durchgeführt werden. Umso wichtiger war es deshalb, dass die enge Zusammenarbeit zwischen dem VSS, dem Raiffeisenverband Südtirol und den angegliederten Raiffeisenkassen um fünf weitere Jahre verlängert werden konnte. „Ohne die großzügige Unterstützung der Raiffeisenorganisationen Südtirols wäre eine so umfangreiche Jugendförderung überhaupt nicht möglich“, bedankte sich VSS-Obmann Günther Andergassen. „Raiffeisen und der VSS vertreten dieselben Werte. Die Sportvereine leisten auf ehren-

amtlicher Basis wertvolle, unschätzbare Arbeit für die Gesellschaft über den reinen Sportbetrieb hinaus. Mit der Sportförderung durch die Raiffeisen-Organisationen wollen wir auch dieses Engagement honorieren und mittragen“, betonte Raiffeisen-Verbandsobmann Herbert von Leon. Die neue Situation im vergangenen Jahr gab dem VSS auch eine Chance, Projekte neu zu denken und umzusetzen. Das VSS-Juniorteam, ein Jugendausschuss im Verband, startete mit der Online-Vortragsreihe „Sporternährung kompakt“ erfolgreich seine Tätigkeit. Außerdem haben zahlreiche Vereine an der ersten Südtiroler Sportwoche teilgenommen und eigene Initiativen gestartet. Mit Unterstützung des VSS-Juniorteams soll in diesem Jahr die zweite Sportwoche ausgeschrieben werden. Die VSS-Jubiläumsfeier, die am Geburtstag des VSS geplant war, wird im Herbst nachgeholt, um das 50-jährige Erfolgsmodell VSS gebührend zu feiern. Großes Lob gab es abschließend für die VSS-Mitgliedsvereine. „Ich möchte unseren Mitgliedsvereinen ein aufrichtiges Kompliment und einen Dank dafür aussprechen, dass sie solidarisch die verschiedensten Bestimmungen mitgetragen haben. Das ist Sport, wie wir ihn schätzen: wertebasiert, fair und von Respekt getragen“ so Andergassen.

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Sport & Freizeit

Körpersprache im Sport und im Leben „Man kann nicht nicht kommunizieren“ ist eine sehr bekannte Aussage von Paul Watzlawik, der damit den Umfang der Kommunikation in fünf Worten treffend beschrieben hat. Wir sprechen mit unserer Umwelt und zu uns selber in Worten, aber auch mit Gesten, mit unserer Mimik und mit all unseren Körperhaltungen im Stehen, Gehen und Sitzen und mit der Tonhöhe unserer Sprache. Bewusste und unbewusste Gedanken, Stimmungen und Haltungen zeigen sich über unseren Körper und so werden Dinge sichtbar, die über den Inhalt der Sprache hinausgehen und weitaus echter sind. Dieses „nonverbale Verhalten“ hat in allen Lebensbereichen große Auswirkungen. Studien zeigen, dass Menschen (auch Tiere) sich sehr stark über nonverbales Verhalten beeinflussen. Körperhaltungen geben Aufschluss über Überzeugung, Selbstvertrauen und Erfolgszuversicht. Aber auch im wirtschaftlichen Wettstreit oder im sozialen Miteinander nehmen nonverbale Signale eine unbestritten wichtige Stellung ein. Im sportlichen Wettkampf spielen nonverbale Signale eine sehr große Rolle. Es gibt sehr aufschlussreiche Studien zum Thema „nonverbale Kommunikation im Sport“. So können z. B. außenstehende Personen lediglich anhand der Körperhaltungen der Spieler erkennen, welche Mannschaft im Rückstand liegt. Dominantes Verhalten scheint sich vor allem über den Körper zu zeigen. Während hängende Schultern für Niederlagen stehen, signalisiert eine breite Brust dominantes Verhalten. Dabei spielt der Gesichtsausdruck erstaunlicherweise eine untergeordnete Rolle. Zwei Sportwissenschaftler (Furley und Schweizer) haben in ihren Versuchsreihen teilweise die Gesichter der Spieler verdeckt, sodass die Probanden ausschließlich an der Körperhaltung das Resultat erschließen mussten – es klappte perfekt! Nun aber die gute Botschaft. Wir können über unser nonverbales Verhalten viel über uns selber begreifen. Unbewusste Haltungen, die wir schon lange nicht mehr hinterfragen, zeigen sich über unseren Körper. Wir können über die bewusste Einflussnahme auf Körperhaltungen und der Tonhöhe beim Sprechen Einstellungen und vor allem Stimmungen erzeugen, die uns in vielen Situationen weiterhelfen und unser Denken nachhaltig beeinflussen. Wie sprechen, sitzen, gehen wir, wenn wir uns gut oder sicher fühlen oder eben unsicher und ängstlich? Wie gestikulieren wir und wie zeigt sich unsere Mimik in all diesen Situationen? Die Antworten auf diese Fragen sind nicht nur für Wettkampfsportler interessant. Wer auf Entdeckungsreise geht und so seine körperlichen Reaktionsmuster besser einordnen/verstehen lernt, der wird sehr bald bemerken, dass er auch sein Denken beeinflusst.

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Martin Volgger, Sportpsychologe Erker 06/21

Ski alpin

Magdalena Pircher ist Vize-Landesmeisterin Mitte April wurde in Sulden der diesjährige Marlene Cup abgeschlossen. Die Athleten der Renngemeinschaft Wipptal konnten sich in drei Bewerben einmal mehr in den Top-10 platzieren. Magdalena Pircher sicherte sich sogar den Vize-Landesmeistertitel im Super-G.

Simon Putzer beim Super-G in Sulden

nur knapp, Maximilian Siller belegte den 9. Platz, Simon Putzer den 8. Platz. RG Wipptal auf Platz 3 in der Vereinswertung In der Gesamtwertung um den Marlene Cup klassierte sich die Renngemeinschaft Wipptal nach zwölf Rennen in allen Disziplinen hinter Gröden und Seiser Alm auf dem 3. Platz. Zu diesem guten Gesamtergebnis haben acht junge Athleten aus dem gesamten Wipptal beigetragen. In der Gesamtwertung der Anwärterinnen belegte Magdalena Pircher mit 458 Punkten den 3. Platz, Emma Wieser (380) kam auf Rang 6; Alissa Abfalterer (196) lag auf Rang 14 (sie ist seit Februar verletzungsbedingt ausgefallen, da sie sich einer Schulteroperation unterziehen musste) und Julia Sparber (114) auf Rang 22. Die beiden Anwärter Daniel Pixner (245) und Maximilian Siller (169) belegten die Plätze 12 und 17. Bei den Juniorinnen fuhr Magdalena Eisendle (40) auf Rang 19 (sie war zu Beginn der Saison aktiv), Junior Simon

Auf dem Madritschjoch in Sulden kam ein Riesentorlauf zur Austragung. Daniel Pixner (Anwärter) und Simon Putzer (Junioren) belegten bei diesem Rennen jeweils den 5. Platz, Magdalena Pircher (Anwärterinnen) kam auf Rang 9. Zwei Tage später standen zwei Sup e r- G - B e w e rbe auf dem Programm. Im ersten Rennen, das auch als Landesmeisterschaft gewertet wurde, holte Magdalena Pircher bei den Anwärterinnen Simon Putzer, Magdalena Pircher, Maximilian Siller und Julia Sparber. die Silbermedaille, Maximilian Siller (Anwärter) belegte den 8. Putzer beendete die Saison mit 422 Platz, Simon Putzer (Junioren) Platz Punkten auf dem 5. Platz in der Ge6. Daniel Pixner ist gestürzt und zog samtwertung. sich Prellungen zu. Magdalena Rienzner musste wegen Im zweiten Rennen verfehlte Mag- Rückenproblemen die gesamte Saison dalena Pircher als Vierte das Podium pausieren.


Sport & Freizeit

Biathlon

Biathlon

Gesamtwertung der Hubert-Leitgeb-Trophäe

Nationalkader bekanntgegeben

Im abgelaufenen Winter war vieles anders als gewohnt, auch im Biathlon. Umfasste die Hubert-Leitgeb-Trophäe (Südtirolcup) gewöhnlich fünf Rennen, wurden diese heuer coronabedingt reduziert. Während die Kategorien Schüler und Zöglinge vier Rennen bestritten, durfte die Kategorie Kinder nur an einem Rennen teilnehmen. In der Gesamtwertung konnten die Nachwuchsbiathleten des ASV Ridnaun und des ASV Pfitscher Eisbär dennoch einige Top-10-Platzierungen erzielen. In der Kategorie Kinder (1 Rennen) belegte Lea Hochrainer vom ASV Ridnaun mit 19 Punkten den 4. Platz in der Gesamtwertung der Mädchen, bei den Buben ging der Gesamtsieg an Elias Tötsch vom ASV Pfitscher Eisbär (30 Punkte), Kilian Strickner (Ridnaun, 22 Punkte) belegte Rang 3. Laurenz Tötsch (Pfitsch, 11) und Daniel Demanega (Ridnaun, 9) folgten auf den Plätzen 8 und 9. Die Kategorie Schüler nahm an insgesamt 4

Rennen teil. In der Gesamtwertung der Mädchen belegte Ilvy Marie Markart vom ASV Ridnaun mit 82 Punkten den 4. Platz, Doris Klotz (Ridnaun, 74) den 6. Platz und Sarah Gschliesser (Ridnaun, 24) den 9. Platz. Bei den Buben sicherte sich Andreas Braunhofer vom ASV Ridnaun mit 105 Punkten den 2. Platz, Julian Hirber (Pfitsch, 27) und Felix Volgger (Ridnaun, 24) belegten die Plätze 9 und 10. Bei den Zöglingen, die ebenfalls vier Rennen bestritten haben, kam Jana Rainer vom ASV Ridnaun mit 80 Punkten auf den 2. Gesamtrang, Nadia Eisendle (59), ebenfalls aus Ridnaun, wurde 5. im Gesamtklassement. Bei den Buben belegte Lenz Hofer (Ridnaun, 46) den 6. Rang. In der Vereinswertung belegte der ASV Ridnaun mit 684 Punkten hinter dem ASV Antholzertal (855) den 2. Platz, der ASV Pfitscher Eisbär kam mit 97 Punkten auf den 9. Platz.

Der italienische Wintersportverband FISI hat Ende April die Zusammensetzung des Nationalkaders für die Saison 2021/22 bekanntgegeben. Der Ridnauner Patrick Braunhofer, der für die Sportgruppe der Carabinieri startet, wurde in der A-Mannschaft bestätigt. Das große Ziel dieses Teams ist Olympia 2022 in Peking. Federica Sanfilippo (Polizei), ebenfalls aus Ridnaun, wurde bei der Kaderplanung leider nicht mehr berücksichtigt; sie stand im Vorjahr „unter Beobachtung“ (Osservati). Alexander Inderst aus Ridnaun ist Cheftrainer der B-Mannschaft (IBU Cup), die sich speziell auf die Olympischen Spiele Mailand-Cortina 2026 vorbereitet.

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a r t x E

s e k i B & Auto Mobilitätspreis 2021 Im September ist es soweit, dann vergibt die Südtiroler Landesregierung wieder den „Südtiroler Mobilitätspreis” und zeichnet Projekte aus, die sich erfolgreich mit der nachhaltigen Mobilität beschäftigen. Interessierte Akteure können ihre Bewerbungen bis 31. Juli einreichen. Im Vorjahr hatte der Südtiroler Bauernbund mit seinem Projekt des betrieblichen Mobilitätsmanagements für die Mitarbeiter gewonnen. Den zweiten Platz sicherte sich die Gemeinde Algund mit dem Interreg-Projekt PRO-BYKE. Wie Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider betont, werden „mit dem Mobilitätspreis seit nunmehr fünf Jahren Projekte ausgezeichnet, die sich mit nachhaltiger Mobilität beschäftigen und zukunftsweisende Ideen umsetzen“. So hätten 2020 beispielsweise der Fahrradkurier FIX und Meraner Valentinhof ihren Lieferservice per Cargobike vorgestellt. „Wir möchten auch andere für diese moderne und umweltfreundliche Lieferart begeistern“, erklärt der Landesrat, „weshalb die Landesregie-

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rung den Ankauf von Lastenfahrrädern für Unternehmen und Private fördert.“ Die eingereichten Projekte werden generell danach bewertet, inwiefern sie eine reibungslose, sichere und nachhaltige Mobilität auf breiter Basis anstreben, wobei natürlich Kreativität und Einfallsreichtum gefragt seien. Mitmachen können alle öffentlichen Körperschaften, Betriebe, Vereine und Organisationen, die (auch teilweise) abgeschlossene Projekte zum Thema nachhaltige Mobilität vorweisen können. Eine Jury wählt dann jenes Projekt aus, das am besten zu mehr nachhaltiger Mobilität beiträgt gemäß dem Motto „Verkehr vermeiden, verlagern und verbessern”. Der Sieger des Südtiroler Mobilitätspreises kann sich auf ein Preisgeld in der Höhe von 6.000 Euro freuen, während die Zweit- und Drittplatzierten mit 2.000 Euro bzw. 1.000 Euro belohnt werden. Auch heuer ist der Son-

derpreis der Jury für besonders innovative und originelle Projekte vorgesehen, der mit 1.000 Euro dotiert ist.

Das entsprechende Bewerbungsformular sowie das detaillierte Reglement können www. greenmobility.bz.it heruntergeladen werden. Die Teilnehmer haben bis zum 31. Juli Zeit, die ausgefüllten Unterlagen an die E-Mail-Adresse greenmobility@sta.bz.it zu schicken. Der Mobilitätspreis wird von der Südtiroler Landesregierung im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche, die jährlich vom 16. bis zum 22. September stattfindet, verliehen. Der Bereich Green Mobility in der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG koordiniert die Aktion.


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„G‘sund bleiben“

G’sund bleiben beim Wandern Wanderungen in den Bergen sind bei uns die Lieblingsbeschäftigung in der warmen Jahreszeit. Dies reicht von kleinen Wanderungen zu den unzähligen Almen bis hin zu mehrtägigen Tagestouren quer durch die Alpen. Auch wenn man gemütlich wandert und der Aufenthalt in den Bergen eher keine Gefahren bereithält, gehören verschiedene Erste-Hilfe-Präparate in den Wanderrucksack. Unverzichtbar bei einem Tag im Freien ist ein Sonnenschutzmittel. Denn die Sonneneinstrahlung intensiviert sich, je höher man kommt. Pro 300 Höhenmeter nimmt die Intensität der UV-Strahlen um drei bis fünf Prozent zu. Auch wenn man braun werden möchte, sollte man bei Bergwanderungen unbedingt ein Sonnenschutzmittel und eine Lippenpflege mit hohem Sonnenschutzfaktor verwenden. Welches Produkt man verwendet, hängt vom Hauttyp ab. Da man beim Wandern leicht ins Schwitzen gerät, sollte man wasserfeste Produkte verwenden. Schützen sollte man sich auch vor Mücken und Zecken. Vor allem Zecken kann man mittlerweile bis zu einer Höhe von 2.000 m finden. Es gibt Zecken- und Mückenschutzmittel auf chemischer oder natürlicher Basis mit ätherischen Ölen. Man wendet sie direkt auf der Haut oder auch auf der Kleidung an. Wichtig ist dabei die Reihenfolge: erst das Sonnenschutzmittel auftragen und dann, mit zeitlichem Abstand, das Zeckenschutzmittel. Sollte es einer Mücke trotzdem gelingen zuzustechen, so lindert ein kühlendes, juckreizstillendes und entzündungshemmendes Präparat schnell die Beschwerden. Auch dies sollte möglichst in keinem Rucksack fehlen, da es sofortige Hilfe auch bei Wespen- und Bienenstichen bietet. Ein weiteres wichtiges Produkt für die „Rucksack-Apotheke“ sind Blasenpflaster. Um Blasen zu vermeiden, sollte man Wanderschuhe abends kaufen und vor der ersten Wanderung etwas einlaufen. Auch die Füße sollten regelmäßig eingecremt werden. Dadurch wird die Haut widerstandsfähiger und weniger anfällig für Blasen. Spezielle Blasenpflaster bilden ein schützendes Polster über der Blase und lindern so die Schmerzen. Wichtig dabei ist, das Pflaster richtig aufzutragen. Die Haut um die Blase sollte trocken sein. Auch sollte man das Pflaster erst entfernen, wenn es sich von selbst zu lösen beginnt. Diese Pflaster eignen sich sowohl für offene als auch geschlossene Blasen. Ist eine Blase noch geschlossen, sollte sie auf keinen Fall aufgestochen werden. Hat sich die Blase geöffnet, sollte sie desinfiziert werden. Das Gleiche gilt für Schürfwunden, die man sich beim Wandern zuziehen kann. Deswegen sollte ein Desinfektionsmittel ebenfalls Teil der Wanderapotheke sein. Sonnenschutzmittel, Insektenschutzspray, Präparat zur Insektenstichbehandlung, Zeckenzange, Pflaster bzw. Blasenpflaster und Desinfektionsmittel sollten in keinem Rucksack fehlen und helfen uns, g’sund nach Hause zu kommen.

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Katrin Pichler, Apothekerin und Präventionsmanagerin

Gesundheit

Der Nasen-RachenAbstrich Der Nasen-Rachen-Abstrich hat sich im Rahmen der Covid-19-Pandemie als diagnostisches Medium etabliert. Die richtige Durchführung sowie adäquate Schutzmaßnahmen für das medizinische Personal sind elementar und sollten möglichst ressourcenschonend erfolgen. Goldstandard zur Diagnose einer Infektion ist der Nachweis von Virus-RNA im tiefen Nasen-Rachen-Abstrich. Dieser ist am besten untersucht und bei richtiger Technik einfach und komplikationslos durchzuführen. Die Kombination aus Nasen-Rachen-Abstrich bietet die höchste Sensitivität. Aus anatomischen Gründen kann das Einführen des Tupfers über die Nase unmöglich sein. Andererseits führt der Abstrich in der Regel zu einem starken Würgreiz und zu Husten. Durch die vermehrte Aerosolbildung kann dann ein erhöhtes Erregerexpositionsrisiko für den Untersucher resultieren. Kann der Tupfer in beiden Nasenlöchern nicht tief genug eingeführt werden, wird das Verwenden des gleichen Tupfers für einen anschließenden Rachen-Abstrich vom Patienten als hygienisch unangenehm empfunden. Die Verwendung eines neuen Tupfers verbietet sich aus Gründen einer effizienten Ressourcennutzung. Daher sollte unter strenger Einhaltung der Hygienemaßnahmen (Eigenschutz) zuerst ein Rachen und im Anschluss ein Nasen-Abstrich mit dem gleichen Tupfer durchgeführt werden. Indikationen zur Durchführung eines Nasen-Rachen-Abstrichs sind u. a.: - Symptome, die mit einer Infektion vereinbar sind, - ungeschützter, enger Kontakt zu positiv getesteten Personen, - Ausschluss-Diagnostik unmittel-

bar vor aerosolbildenden Maßnahmen bzw. Risikoeingriffen, - Screening-Untersuchungen bei Personal im Gesundheitssektor, - Verlaufskontrolle bei Patienten mit bekannter Infektion vor Entlassung. Abstrich-Untersuchungen sollten in einem separaten, gut belüfteten Raum erfolgen. Das ausführende Personal muss zur Durchführung der Diagnostik eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) tragen und im korrekten An- und Ablegen geschult sein. Begonnen wird mit dem Rachen-Abstrich, bei dem die hintere Rachenwand mit dem Tupfer abgestrichen wird, wobei der Abstrich zügig erfolgen sollte (Würgreiz). Im Anschluss wird mit dem gleichen Tupfer der Abstrich des Nasenraums durchgeführt: Der Tupfer wird in etwa horizontal zum Gaumen in die Nase eingeführt. Die rote Markierung in der Mitte des Tupfers verschwindet dabei im Nasenloch. Die Tiefe des Abstrichs ist ein entscheidendes Merkmal für den Wert der Untersuchung. Der Tupfer wird sofort nach dem Abstrich in ein Tupfer-Röhrchen gesteckt, an der Sollbruchstelle abgebrochen oder mit einer Schere durchgeschnitten und fest verschlossen. Der PCR-Test ist gegenüber dem Antigen-Schnelltest mittels Nasenabstrich hochsensitiv und hochspezifisch. Die Vorsichtsmaßnahmen in Kombination mit der Impfung können uns von der Pandemie befreien.

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing


PR

Im-Ohr-Hörgeräte Es wird sehr viel geschrieben über Hörgeräte, zum Glück ist gutes Hören längst ein wichtiges Thema in der Bevölkerung. Mittlerweile gibt es auch in Südtirol einige gut ausgebildete Hörgeräte-Akustiker, die oft mehr, oft weniger gute Beratung anbieten. Ein Hörgeräte-Akustiker ist ein Fachmann, der nach der Matura ein 3-jähriges Studium absolviert hat. Hörgeräte-Akustik wird in unserem Nachbarland Österreich als Handwerksberuf gelehrt, in Italien gehört der Beruf zu den Gesundheitsberufen,wie z. B. Krankenpflege und Physiotherapie. Ein Hörgeräteakustiker ist also mehr als nur ein Verkäufer. Er ist Fachmann und Experte in seinem Bereich. Wenn er seinen Beruf gewissenhaft ausübt, kann er zu jedem Hörverlust und jedem Kunden je nach Hörverlust, Beschaffenheit der Ohren und Gewohnheiten individuell das passende Gerät anbieten. Nur gut ausgebildete HörgeräteAkustiker wissen auch manchmal gegen den alleinigen Willen des Hörgeschädigten das passende Gerät zu empfehlen. Im-Ohr-Hörgeräte sind eigentlich die Wunschvorstellung vieler Betroffenen. Heute sind sie auf einem noch nie dagewesenen Stand der Technik: Der Tragekomfort ist einzigartig, der Klang so natürlich wie noch nie und die Passformen werden durch neueste Laser-Technologien immer perfekter. Jedoch hat alles, so wie immer, auch

einen Haken. Nicht für alle Schwerhörigen sind diese Geräte geeignet. Der Hörverlust schließt sehr oft diese Möglichkeit aus, weiters auch die Fingerfertigkeit des Kunden und sehr oft auch die Beschaffenheit der Ohren des Kunden. Der Hörgeräte-Akustiker hat erst dann seine Arbeit wirklich gut gemacht, wenn jeder Betroffene das passende Gerät bekommt. Leider gehört es zur professionellen Beratung manchmal auch dazu, einen Kunden von den gewünschten Geräten wegzubringen hin zu den wirklich geeigneten.

Wir von AudioVita beraten Sie professionell, unsere HörgeräteAkustiker sind umfangreich und korrekt ausgebildet und bieten Ihnen eine gute Beratung in unseren bestens ausgestatteten Hörzentren. Vereinbaren Sie bitte noch heute einen Termin in Sterzing bei Sarah unter der Telefonnummer 0472 764866.

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Jahrestage 9. Jahrestag

Josef Schwazer „Pichler Seppl“

Traurig, dich zu verlieren, erleichtert, dich erlöst zu wissen, dankbar, mit dir gelebt zu haben.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Herz-Jesu-Sonntag, den 13. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, gäbe es nur nicht die bitteren Stunden. So plötzlich und unerwartet bist du von uns gegangen und wir konnten nichts dagegen tun.

Wir vermissen dich.

Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten. In Liebe deine Familie

8. Jahrestag

Franz Siller

Eine Träne des Dankes – dass es dich gab. Eine Träne der Freude – für die Zeit mit dir. Eine Träne des Schmerzes – weil du fehlst. Eine Träne der Gewissheit – dein Platz bleibt leer. Eine Träne der Liebe – aus unserem Herzen wirst du nicht gehen.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Josef Rainer Wieser Hanseler in Jaufental * 18.09.1929 † 15.04.2021

Herzlichen Dank für die liebevolle Anteilnahme, die tröstenden Worte, für die vielen Gebete, Kerzen, Blumen, Messen und Gedächtnisspenden. Danke an alle, die einen persönlichen Dienst erbracht haben, und allen, die unseren lieben Tate auf seinem letzten Weg begleitet haben. Danke auch allen, die unseren Tate in lieber Erinnerung behalten und ihn gemeinsam mit uns ins Gebet einschließen. Die Trauerfamilie

Deine Familie

6. Jahrestag

Margareth Pichler geb. Gruber

1. Jahrestag

Isidor Haller

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 27. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Veitler Isidor * 09.05.1932 † 30.06.2020

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 4. Juli um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Deine Familie

Wenn wir müde sind und Kraft brauchen, erinnern wir uns an dich.

Allen, die daran teilnehmen, dich in lieber Erinnerung behalten und dein Grab besuchen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie

5. Jahrestag Die besten und schönsten Dinge auf der Welt kann man nicht sehen und auch nicht hören, man muss sie mit dem Herzen erfühlen. Danke für die schöne Zeit mit dir.

Du fehlst uns sehr!

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Erker 06/21

Alois Sparber In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. Juni um 8.30 Uhr in der St. Nikolauskirche in Untertelfes. Allen, die daran teilnehmen, auf deinem Grab eine Kerze anzünden und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt‘s Gott. In Liebe deine Familie


22. Jahrestag

6. Jahrestag

Günther Leitner

Josef Kruselburger † 02.07.2015

Wir denken besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 4. Juli um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Niemand ist fort, den man liebt. Liebe ist ewige Gegenwart.

In Liebe deine Familie

Stefan Zweig

EIN MENSCH, DER UNS VERLÄSST, IST WIE EINE SONNE, DIE VERSINKT. ABER ETWAS VON IHREM LICHT BLEIBT IMMER IN UNSEREN HERZEN Obwohl i di nit gederft hon kennenlernen, bin i stork mit dir verbundn. Papi, du fahlsch mir!

In Liebe und Dankbarkeit denken wir besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 20. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Vergelt‘s Gott an Pfarrer Thomas Stürz und an Günthers Cousinen Pepi und Rosmarie für die Gestaltung der Messe. Danke allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten. In Liebe deine Frau Barbara mit Paul und Aron mit Sonja deine Tochter Alena mit Renè, dein Patenkind Julia, deine Familie

Zwei Jahre ohne dich. Jeder neue Tag macht uns bewusst, wie sehr du uns fehlst. So viele Dinge, die wir gern noch mit dir geteilt hätten. Die Worte, dein Lachen, deine Jahre voller Leben, deine große Liebe und Fürsorge, wir tragen sie immer bei uns. In inniger Liebe: deine Familie

Günther Wieser * 15.06.1983 † 09.06.2019

Der Gedächtnisgottesdienst findet am Sonntag, den 13. Juni um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes statt. Wir danken allen, die unsern Günni in lieber Erinnerung behalten und immer wieder tröstende Spuren am Grab hinterlassen.

Nicht weinen, dass sie gegangen, sondern dankbar, dass sie gewesen.

Non rattristiamoci di averla persa, ma ringraziamo di averla avuta.

(Hl. Augustinus)

(Sant’ Agostino)

Wir bedanken uns bei all jenen Menschen, die uns in dieser traurigen Zeit durch ihre Gegenwart und ihre Aufmerksamkeit nahe gestanden sind.

Vogliamo esprimere il nostro ringraziamento a tutti coloro che con la loro presenza ed il loro affetto ci hanno sostenuto in questo triste momento.

Herzlichen Dank

Grazie di cuore

Die Angehörigen

Flora Fornari nata Babbi * 7.11.1922 † 28.04.2021

La famiglia

DANKE

GRAZIE

Außerstande, allen persönlich zu danken, möchten wir dies auf diesem Wege tun, hauptsächlich der Feuerwehr Mittewald und allen, die uns in den Tagen der Trauer nahegestanden sind und uns tröstende Worte, Liebe und Hilfe gegeben haben.

Impossibilitati a ringraziare personalmente, vogliamo esprimere la nostra più sincera gratitudine. Principalmente al corpo dei Vigili del Fuoco di Mezzaselva e a tutti coloro, che in questi giorni di lutto, ci sono stati vicini, ci hanno donato parole di conforto, mostrato amore e aiuto.

Die Familie

Paolo Tosini

La famiglia

* 12.07.1979 † 24.03.2021 Erker 06/21

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Jahrestage

3. Jahrestag Katharina Stafler geb. Oberrauch

1° anniversario 1. Jahrestag

Gino Oliva

„Tini“

* 21.01.1945 † 29.06.2020

* 24. 01.1934 † 24.06.2018

Wir schauen voller Liebe und Dankbarkeit zurück und vermissen dich sehr. Allen, die an dich denken, danken wir.

Sei sempre nei nostri cuori.

Für immer in unseren Herzen.

Deine Lieben

La tua famiglia

Deine Familie

5. Jahrestag

5. Jahrestag

Peter Frey

Eine Stimme, die so vertraut war, schweigt. Ein Mensch, der immer für uns da war, lebt nicht mehr. Vergangene Bilder ziehen in Gedanken vorbei. Erinnerung und Dankbarkeit bleiben.

* 13.11.1978 † 17.06.2016

Agnes Aukenthaler geb. Riederer

Wir gedenken deiner in lieber Erinnerung bei der hl. Messe am Sonntag, den 20. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Herz-Jesu-Sonntag, den 13. Juni um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes.

Danke an alle, die daran teilnehmen. Deine Lieben

An ein fernes Ufer wurde deine Seele getragen, doch unsere Herzen finden den Weg dorthin.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie

Eva Maria Fink

DANKE

Zum 10. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem du uns verlassen hast. In ewiger Dankbarkeit und Liebe gedenken wir deiner an diesen Tagen ganz besonders.

All den lieben Menschen, die in den Stunden des Abschieds so liebevoll mit Worten und Taten an uns dachten und uns Trost spendeten, danken wir hiermit ganz herzlich.

* 12. März 1932 † 6. Juni 2011

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird. Immanuel Kant

Deine Kinder, Enkel und Urenkel

Renato Egger * 21. September 1947 † 28. April 2021

Die Trauerfamilie

21. Jahrestag

Wir denken an dich, wir erzählen von dir, und wir spüren … du bist noch immer bei uns.

Klaus Gogl Viele schöne Erinnerungen an dich und der Dank für alles, was du für uns getan hast, bleiben für immer. Wir gedenken deiner ganz besonders bei der Jahrestagsmesse am Donnerstag, den 24. Juni um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Margit mit Familie

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Erker 06/21


Jahrestage

Im Gedenken an Johann Mair (Leachngoaßa Hansl) In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Johann Mair, wir nehmen Anteil am Schmerz seiner Angehörigen und wollen ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Geboren am 22. Juli 1929 am Leachngoaßa Hof in Fußendraß in Pfitsch, wuchs Johann am elterlichen Hof auf, zusammen mit der älteren Schwester Marianne – sie lebt heute mit ihrer Familie in Klerant – sowie seinem verstorbenen Bruder Karl und weiteren zwei Schwestern, der Nandl und der Luise; auch letztere sind bereits verstorben. Nach dem Besuch der Volksschule in Kematen kam er in die Mittelschule von Salern – eine besondere Ausnahme zur damaligen Zeit – und schlussendlich vervollständigte er seinen schulischen Bildungsweg mit dem Besuch der Landwirtschaftsschule Rotholz bei Jenbach in Tirol. Als Klassenbester seines Jahrgangs schloss er die Schule ab und wurde dafür sogar ausgezeichnet. Im Jahr 1958 ehelichte er Maria Rainer, genannt die Paul Miedl, zugleich übernahm er den elterlichen Hof. Dieser jungen Ehe entsprangen fünf gesunde Kinder. Leider erkrankte seine Frau schwer

und musste in der Folge den Hof für längere Zeiträume verlassen. Ohne sorgende Mutter gestaltete sich das Leben am Hof als sehr schwierig, die Kinder waren allesamt noch sehr jung. Es war eine sehr traurige Zeit für alle. Miedl starb am 16. März 1979, ihr jüngster Sohn Peter war gerade einmal elf Jahre alt.

Zum Glück lernte Johann Maria Schweigkofler, eine Rittnerin, kennen und schätzen. Sie heirateten im November 1982. Maria lebt heute auf dem Leachngoaßa Hof. Der Leachngoaßa Hansl war ein sehr geselliger Mensch und in vielen Organisationen und Vereinen aktiv, so bei der Musikkapelle Pfitsch, als Mitglied der Viehzuchtgenossenschaft und ab dem Gründungsjahr 1949 als aktives Mitglied der Feuerwehr Kematen, nach dem altersbedingten Ausscheiden als deren Ehrenmitglied. Er wusste sich politisch zu engagie-

ren, einerseits als Gemeinderat in den Jahren von 1964 bis 1969 und im besonderen Maße als Obmann des Bodenverbesserungskonsortiums Pfitsch. Ab den 1960er Jahren kümmerte er sich 30 Jahre lang um die Zusammenlegung der Grundparzellen und die Trockenlegung der Pfitscher Möser sowie um den Bau der Hofzufahrten im Pfitscher Hochtal. Am 15. August 2008 bekam er in Innsbruck die Verdienstmedaille des Landes Tirol verliehen. Die Landeshauptleute Luis Durnwalder und Günther Platter würdigten seine besonderen Verdienste als Obmann des Bodenverbesserungskonsortiums Pfitsch. Diese Anerkennung bedeutete ihm sehr viel. An dieser Stelle darf auch seine Leidenschaft für das Jagdwesen Erwähnung finden. Im Alter von kaum 20 Jahren löste er die erste Jagdkarte, seinen letzten Gamsbock schoss er im 90. Lebensjahr. Besonders angetan hatte es ihm die Hasenjagd, nach dieser konnte er besonders gut mit den Jagdfreunden zusammensitzen, Erlebtes erzählen und in deren Gesellschaft feiern. Nach einer beidseitigen Augenoperation konnte er wieder sehr gut sehen, er las die Zeitung ohne Brille und begann im Jahr 2012, all seine

Wir danken allen, die sich in der Trauer mit uns verbunden fühlten und ihre Anteilnahme auf so vielfältige und liebevolle Weise zum Ausdruck gebracht haben.

Danke!

Erminio Deluca * 18.11.1929 † 08.04.2021

Lebenserfahrungen in Form von Aufsätzen im Pfitscher Dialekt niederzuschreiben, die letztendlich im Buch „Pfitscha Geschichten“ einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich wurden. Dieses Buch war Ausgangspunkt für den Film „Pfitsch – Leben im Tal“, gedreht vom Sender Bozen der RAI. Mehrmals wurde er interviewt und zu diversen Autorenlesungen eingeladen. Diese Lesungen und Interviews machte er sehr gerne, er fühlte sich so richtig in seinem Element. Bis zum Schluss schrieb er weiter in sein großes Heft, zuletzt über die Geschichte des eigenen Hofes. Nach dem Austausch der beiden Hüftgelenke im November 2017 konnte er nur mehr mit Krücken gehen. Er hat sich jedoch nie beklagt, damals nicht und auch nicht, als er zum Schluss im Krankenhaus Sterzing lag. Er war stets dankbar für die gute Pflege und die fürsorgliche und liebevolle Behandlung durch Ärzte und Krankenschwestern. In dieser Zeit hat er sehr viel telefoniert und sich von seinen Freunden und Verwandten verabschiedet. Getragen von einem tiefen inneren Frieden verstarb er am 19. März 2021. Er ruhe in Frieden!

Roland Thaler, Bezirkschronist Wipptal

Vogliamo esprimere la nostra più sincera gratitudine a tutti coloro che ci sono stati vicini, ci hanno donato parole e gesti di conforto.

Grazie!

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Unterhaltung

E

L D

G L A

Erkoku U

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Gegensatz von: Anmeldung).

B M D

M

M D

B U

A

D

U G B

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

Pfiffikus

E N

N

A

B

N M E D

E

G

L

M

N

Kannst Du die 5 Fehler finden?

Pfiffikus sucht eine Autobahnbrücke im Wipptal. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 17. Juni. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Im Stausee von Franzensfeste kam im vergangenen Jahr von Juni bis Oktober ein sogenannter Saugbagger zum Einsatz, um Unmengen von Sedimentablagerungen aus dem See zu entfernen. Von Zeit zu Zeit müssen Stauseen „ausgeräumt“ werden, d. h. von Schlammmassen und anderem Material befreit werden. Im Jahr 2019 ist im Zuge der Spülung des Mühlbacher Stausees der dortige Fischbrütlingbestand komplett vernichtet worden. Um derartige Eingriffe in die empfindliche Fischfauna zu vermeiden, griff der Betreiber Alperia in Form eines Pilotprojektes zur Alternative von Saugbaggern. An die 40.000 Kubikmeter Sedimente sind so schonend aus dem Stausee gesaugt worden.

Das Los bestimmte EVA-MARIA HALLER aus Stange zum Pfiffikus des Monats Mai. Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas, zur Verfügung gestellt von

Wir gratulieren! 92

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N E P O M U K S T A T U E •

• E L S A E S S E R I N • F

F L A D I N G • L B • G R U

• S T • A F • P F E I F E R

B O Z E N • S I E • R E A L

• R B B D • P K S • E R L •

A G E • A T U E • V N • O V

• E R S C H R E C K E N • A

B E G E H R T • U E • A U X

• I F • T O • A S • • C B Z

K N U T • M I S T F U H R E

• H R S G B • T O U R • I V

S E C U T O R • Z S T • A R

• I H G • S A L Z T E • C I

S T E A M E R • A O L • O A

Lösungswort: WANKELMUT

Der Gutschein kann in der Redaktion abgeholt werden.

• S • • • F • I • G • J R •

L ö s u n g s w o r t : I M P F PA S S

Auflösung des Vormonats

U


Auflösung in der nächsten Nummer

Lösungswort

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Gesundheit

Apotheken 05.06. – 11.06.: Stadtapotheke Tel. 765397 12.06. – 18.06.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 19.06. – 25.06.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 26.06. – 02.07.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 03.07. – 09.07.: Stadtapotheke Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet. Praktische Ärzte 01.06.: Dr. Andrea Melega Tel. 327 0498097 02.06.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 05.06.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 06.06.: Dr. Valbona Kurtallari Tel. 324 0953522 12.06.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 13.06.: Dr. Barbara Faltner Tel. 335 1050982 19.06.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 20.06.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 26.06.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 27.06.: Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauffolgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Zahnärzte: Notdienst Samstag und Feiertage dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187 Tierärzte 02.06.: Dr. Stefan Niederfriniger 05./06.06.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Röck) 12./13.06.: Dr. Michaela Röck (Dr. Prota) 19./20.06.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Prota) 26./27.06.: Dr. Bruno Prota (Dr. Röck) 03./04.07.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Röck) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst am Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Bruno Prota, Tel. 647439, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Dr. Michaela Röck Tel. 347 1375673 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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Veranstaltungen

2.6. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr. Infos: Tel. 0472 723760 oder bibliothek@sterzing.eu. 5.6. Taufnachmittag, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 14.30 – 16.00 Uhr. Anmeldung und Infos: Anna Wild (kfb), Tel. 334 1171591. 9.6. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr. Infos: Tel. 0472 723760 oder bibliothek@sterzing.eu. 10.6. Stocksport, Italienmeisterschaft der Serie A, ASV Wiesen – AEV Stegen, Wiesen, Gemeindepark (Asphaltplatz), 19.30 Uhr.

fos: Tel. 0472 723760 oder bibliothek@sterzing.eu. 18.6. Bienenerlebnis-Nachmittag mit Besuch beim Imker, Stilfes, Bibliothek, 14.00 Uhr. Infos: Tel. 331 8810348. 19.6. „Summ, brumm, brumm, Wir bauen ein Insektenhotel“, mit Sabine Walter und Heidi Vittur, Stilfes, Rofisboden, 10.00 Uhr. Infos: Tel. 331 8810348. Konzert, The Incredible Southern Blues Band, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 23.6. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr. Infos: Tel. 0472 723760 oder bibliothek@sterzing.eu.

26.6. „Mach dich auf den Weg zu den Bienen“, Trens, Kulturhaus, 14.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 331 8810348 27.6. „Wir schauen über den Gartenzaun“, bei Lorenzo und Angela Lorenzin, Mauls, Eisplatz, 10.00 Uhr. Infos: Tel. 334 3031297. Ratschings Mountain Trail, Berglauf in Ratschings. Infos: www.ratschings-mountaintrail.it. 30.6. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr. Infos: Tel. 0472 723760 oder bibliothek@sterzing.eu. 3.7. Taufnachmittag, Sterzing, Pfarrhaus, 14.30 – 16.00 Uhr. Anmeldung und Infos: Anna Wild (kfb), Tel. 334 1171591.

12.6. Herz-Jesu-Prozession, Trens, 20.30 Uhr (Beginn der Messfeier). 13.6. „Schnölzpotzn, Glitznpfannen und Himmlpappiler“, botanische Wanderung in Mauls mit Johannes Ortner und Angelika Ruele, Mauls, Schulgarten, 14.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 334 3031297. Auftaktveranstaltung zum Projekt „NATUR (ER)LEBEN“, Gartengespräche mit Hans Peter Eisendle, Markus Moling, Johannes Ortner, Ariane Benedikter, Maria Hochgruber Kuenzer und Heinrich Aukenthaler, Moderation: Matthias Oberbacher, Mauls, Schulgarten, 16.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 334 3031297. 15.6. Vortrag und nächtliche Exkursion „Unsere Eulen, die heimlichen Jäger der Nacht“, mit Renato Sascor, Mauls, Schulgarten, 20.30 Uhr. 16.6. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr. In-

VERBRAUCHERZENTRALE MO, 9.00 – 12.00 Uhr, Sterzing, Neustadt 21. AUSBILDUNGS- & BERUFSBERATUNG MO, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E. SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER Tel. 347 4601005. ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN Tel. 800 601 330. GEWALT IM ALTER: Tel. 800 001 800. SPRACHENCAFÈ Termine werden erst noch festgelegt. Tel. 333 8698659.

ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGE& BETREUUNGSANGEBOTE WIPPTAL MO bis DO, 9.00 – 11.00 Uhr, Tel. 0472 726060. ANMIC (VERTRETUNG DER ZIVILINVALIDEN) Sprechstunden bis auf Weiteres abgesagt. BERATUNG SUCHTPRÄVENTION FÜR JUGENDLICHE & ELTERN Verein La Strada – der Weg, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. FAMILIENBERATUNGSDIENST Terminvereinbarung DI 15.00 – 16.00 Uhr,, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo.com.


Veranstaltungen

7.7. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr. Infos: Tel. 0472 723760 oder bibliothek@sterzing.eu. 9.7. Stocksport, Italienmeisterschaft der Serie A, ASV Wiesen – ASV Kaltern, Wiesen, Gemeindepark (Asphaltplatz), 20.00 Uhr. 16.7. Stocksport, Italienmeisterschaft der Serie A, ASV Wiesen – SV Pichl Gsies, Wiesen, Gemeindepark (Asphaltplatz), 20.00 Uhr.

MÄRKTE 4., 11., 18., 25.6. und 2.7.: Bauernmarkt, Sterzing. 1., 8., 15., 22., 29.6. und 6.7.: Sterzlmarkt, Sterzing. 5., 19.6. und 5.7.: Krämermarkt,

Brenner. 13.6.: Flohmarkt, Sterzing. 4. und 5.6: Bücherflohmarkt, Sterzing, Rathausgasse. Am 4.6. von 14.00 bis 18.00 Uhr und am 5.6. von 10.00 bis 18.00 Uhr.

VEREINE & VERBÄNDE ElKi Aktuelle Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki. bz.it. Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw.org Jugendtreff Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr.

UNSERE SONDERTHEMEN IM JULI:

DEN Erker SOMMER GENIESSEN INFOS: Tel. 0472 766876, barbara.fontana@dererker.it

AUSSTELLUNG 5.6. – 3.10. CARITAS TELEFONSEELSORGE: Tel. 0471 052052. SELBSTHILFEGRUPPE BEI DEPRESSION UND ANGSTSTÖRUNGEN 14-tägige Treffen, Brixen. Info und Anmeldung: Tel. 333 4686220. SELBSTHILFEGRUPPE DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE UND PFLEGENDE Sprechstunden bis auf Weiteres abgesagt. Telefonische Beratung, Fragen und Information unter der Rufnummer 347 5632303 oder 348 1545279. SELBSTHILFEGRUPPE FÜR MENSCHEN MIT ABHÄNGIGKEITSERKRANKUNG ALKOHOL UND DEREN ANGEHÖRIGE Info: Tel. 371 3370093

50x50x50, Franzensfeste, Festung.

Erker NEUE ÖFFNUNGSZEITEN MONTAG DONNERSTAG 8.00 - 12.00 UHR 14.00 - 17.00 UHR FREITAG 8.00 - 12.00 UHR Erker 06/21

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Leute

Kalbsmedaillons mit jungen Zwiebeln und Löwenzahn Zutaten für 2 Pers.: 2 dick geschnittene Kalbsmedaillons, 20 Löwenzahnknospen, 2 geöffnete Löwenzahnblüten, 6 kleine junge Zwiebeln oder Frühlingszwiebeln, 2 – 3 EL Olivenöl, 150 g Zuckererbsen, etwas Salz, ½ TL zerstoßener Pfeffer, frische Kräuter (Majoran, Thymian, Rosmarin …). Zubereitung: Die Zwiebeln waschen, schälen und je nach Größe der Knolle der Länge nach halbieren oder vierteln. In einem Topf die vorbereiteten Zwiebeln mit Olivenöl anschwitzen, die Kalbsmedaillons einlegen, kurz anbraten und zugedeckt 10 min. schmoren lassen. Die Zuckererbsen in einem Topf 5 min. in kochendem Salzwasser garen. Die Löwenzahnknospen zum Fleisch in den Topf geben, mit Salz, Pfeffer und kleingehackten, frischen Kräutern würzen und zugedeckt weitere 5 min. garen. Die Zuckererbsen abgießen und ebenfalls zu dem Fleisch geben. Auf einem heißen Teller anrichten, mit Löwenzahn-Blütenblättern garnieren und servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Liebe, Glück und keine Sorgen, Gesundheit, Mut für heut‘ und morgen, das wünschen dir dein Mann Hannes sowie Elias, Lisa, Lena und deine Mamma Christina zu deinem 40. Geburtstag, den du am 17. Juni feierst.

30 Johr sein’s wert, dass man di bsunders ehrt. Drum mechtn mir dir sogn, es isch schian, dass mir di hobm. Lieber Andreas, olls Guate zum runden Geburtstog und viel Gesundheit wünscht dir deine Familie

80 Jahre … … eine lange Zeit, voll mit Liebe, Glück, Zufriedenheit! … ein erfülltes Leben, wenig genommen,viel gegeben! … jung geblieben, Pflichten angenommen, nie gemieden! … Freud und Leid, viel gelacht und oft geweint! … auf Gott vertraut, dankbar und ans Gute geglaubt! … sind es wert, dass man dich besonders ehrt! Deine 16 Enkel und 16 Urenkel

Alt werden, das ist Gottes Gunst, jung bleiben, das ist Lebenskunst.

Erker Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

17.06.21

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Herzlichen Glückwunsch und alles Gute zum

Die Feuerwehr Wiesen gratuliert der guten Seele des Gerätehauses Norbert Depian zum 65. Geburtstag und dankt für seinen unermüdlichen Einsatz.

90. Geburtstag wünscht dir aus nah und fern von ganzem Herzen deine Familie!


Leute

Eine Persönlichkeit der Sozialpolitik

Josef Kotter aus Gasteig Josef Kotter kam am 10. November 1944 als Sohn des Josef Kotter und der Aloisia Rainer vom „Nocker“ in Ridnaun zur Welt. Er wurde in eine kriegerische Zeit hineingeboren, in der die Bevölkerung rund um Sterzing gerade die oftmaligen Bombardierungen der über den Pfitscherbach führenden Eisenbahnbrücke beim Sprechensteinkofel angstvoll miterlebte. Seine kinderreiche Familie bestand aus den Eltern, neun Knaben und drei Mädchen. Ein Kotter-Sohn brachte dies mit der Bemerkung „Neun Knöpfe und drei Schlease (Ösen) auf den Punkt. Von Ridnaun übersiedelte die Familie Kotter herunter nach Mareit ins alte Pulvererhaus, in den 1960er Jahren dann weiter nach Gasteig, wo sich später acht der Kotter-Geschwister fix niederließen. Heute leben dort fünf Geschwister mit ihren Familien in ihrem Eigenheim. Die beiden Brüder Anton und Sebastian sind bereits verstorben. Der Name Kotter hat Seltenheitswert. Mit sieben Jahren musste der kleine Josef, von allen stets Pepi genannt, beim „Staudner“ zuhinterst im Ridnauntal die Ziegen hüten, später auch die Kühe, und zwar von Anfang Mai bis Allerheilligen mit dem Verlust von zwei Monaten Schulbesuch. Er lernte dort die harte Arbeit der Bergbauern bei oft ungünstigen Wetterverhältnissen hautnah kennen. Beim „Staudner“ lebte früher Maria Fassnauer, gestorben 1917, allgemein bekannt als „Ridnauner Riesin“, deren Geschichte ihn interessierte. Da er auch im Winter dort blieb, besuchte er die Volksschule in Maiern, ein paar Jahre besuchte er auch die Volksschule in Ridnaun. Öfters hörte er von seinem Vater, der im Bergwerk am Schneeberg arbeitete, von den Problemen zwischen der Werksleitung, den Arbeitern und den Gewerkschaften, wobei der KVW eine entscheidende Rolle spielte. Nach einem Schuljahr bei den Kapuzinern in Salern begann er als Bäckerlehrling beim Bäckermeister Gitzl in Stange mit dem Besuch der dreijährigen Berufsschule in Brixen und der Erlangung des Gesellenbriefes. In Cagliari auf Sardinien machte er 1965 als Soldat seine Ausbildung. Er leistete 15

Monate Militärdienst. Von Sardinien kam er ins Verteidigungsministerium nach Rom, wo er den ehrenvollen Auftrag als Begleiter oder „Pfeifendeckel“ eines Brigadegenerals bekam, mit dem er nach Bologna versetzt wurde. Nach dem Militärdienst übte er bis 1979 in Stange das Bäckerhandwerk aus. Mit Max Gitzl, seinem Arbeitgeber, unternahm er viele Bergwanderungen. Gemeinsam bestiegen sie viele Dreitausender, u. a. auch den Großglockner. Daneben begeisterte er sich vor allem für den Rodel- und den Fußballsport; mit seinem Fiat 128 brachte er viele Sportler zu den Rodelrennen, bei den Bewerben stellte er auch selbst seinen Mann. 1974 wurde ein neues Kapitel in seinem Leben aufgeschlagen: Er heiratete Elisabeth Markart und übersiedelte nach Gasteig. 1979 erblickte Tochter Sonja das Licht der Welt, die ihn später durch die Geburt ihrer Tochter Lisa zum stolzen Opa machte. Seine Frau, die bis zur Pensionierung als Altenpflegerin in Sterzing arbeitete, entlastete er, indem er zuhause den Kochlöffel schwang. Auf seine Initiative wurde 1979 in Gasteig eine Wohnbaugenossenschaft gegründet, der er als Obmann vorstand. So konnte für zwölf Familien im Angerweg ein Eigenheim errichtet werden. Schon früh zeigte Pepi großes Interesse an der Politik. Drei Jahre lang war er SVP-Ortsobmann von Gasteig, 15 Jahre lang vertrat er die Fraktion im Gemeinderat von Ratschings. Dort widmete er sich vor allem dem Sozialbereich, insbesondere dem sozialen Wohnbau. Über 18 Jahre war er im Gemeinde- und Bezirkssozialausschuss vertreten, drei Jahre im SVP-Fachausschuss „Wohnen“ in Bozen, sechs Jahre im Vorstand des Verbandes Wohnbaugenossenschaften und drei Jahre im Aufsichtsrat des Dachverbandes der Wohnbaugenossenschaften. Bei so vielen ehrenamtli-

chen Tätigkeiten braucht es wahrlich ein hohes Maß an Opferbereitschaft. Im selben Jahr 1979 trat er den Posten des Gerichtsdieners am Bezirksgericht Sterzing an. Dort konnte er oft Menschen bei bürokratischen Schwierigkeiten helfen. Auch seine Italienischkenntnisse kamen ihm dabei zugute. Nach der Auflassung des Gerichts musste er noch 14 Monate nach Brixen pendeln, ehe er Ende 2000 in Pension ging. Als Pensionist widmete er sich hauptsächlich sozialen Problemen, wofür er als Bezirksobmann des KVW reichlich Gelegenheit bekam. Dieses ver-

antwortungsvolle Amt bekleidete er von 1992 bis 1995. Sein ausgeprägtes Organisationstalent setzte er auch als Reisebegleiter bei vielen KVW-Reisen ein. Drei Jahre lang war er auch Vorsitzender des Sport- und Freizeitvereins im KVW auf Landesebene. Außerdem war er 40 Jahre lang bei der FF Ratschings (Zug Gasteig), war Mitglied beim Sport- und Freizeitverein Gasteig, 30 Jahre lang sang er beim Gesangsverein Gasteig den Bass. Seinen 70. Geburtstag im Jahr 2014 nahm seine Familie zum Anlass, im Vereinshaus von Gasteig ein großes Fest mit vielen Verwandten und Freunden zu feiern, die ihm ihre Wertschätzung entgegenbrachten. Möge Pepi Kotter, der das Gebot der Nächstenliebe echt und wirkungsvoll lebt, noch eine gute Zeit beschieden sein! Luis Palla

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Wenn i mi sou in Spiegl unschaug, noar hatt i woll nicht zi larmen. Mir geaht‘s holbex guet, impfn bi i a schun zwoamol giwesn, noar derfat eigentlich niemer olls fahln. Und froah bin i woll a, dass i mi olm nou do alluene in meinder kluen Wohnung auderholt und i mir selber in mearigschtn derhilf. Wenn‘s vielleicht amol awie fahln tatt und i eppas oder jemandn brauch, noar hon i mein kluens Telefon olm griffbereit afn Radiokastl liegn. Und wenn i amol af an Ort hinwill oder hinmueß, noar bettl i mer in Robert, mein Neffe, dass er seiso guet isch und mi fiehrt, wenn i‘s alluene nit derpockat. I schaug ober schun, dass i nit zi oft leschtig bin. Ober wer woaß denn, wie long des epper woll nou geaht? Man weard holt a niemer jünger und es lott holt olls sou longsum awie noch: zearscht die Knie, ‘s Kreiz und der gonze Motour, und ingaling fahlt‘s noar a nou ban Kopf. Selm isch noar heggschte Zeit zi iberlegn, wie’s weitergiahn soll. Unhebm kannt man zearscht mit der Hauspflege, wenn kuen oagns Mensch isch, wos uen helfn konn. Ober frieger oder später weard die beschte Lösung a Plotz in Oltersheim sein. ‘S Beschte woll, jo, ober des soll jo um- oder nui gebaut wearn, hon i derfrogg. Man miaßat holt a wissn, wou des noar steaht, wenn‘s amol fertig isch. Bis soweit isch, mueß i’s holt nou ba mir derhueme hebn oder a proffisourische Bleibe suechn. Wenne mi froggsch, i woaß do gor nicht. Jo wenn‘s nit amol die hoachn Politischn wissen!

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Geburten Brenner: Luis Bovenzi (07.04.2021, Innsbruck). Gaspare Lo Coco (27.04.2021, Brixen). Eva Zöggeler (28.04.2021, Brixen). Freienfeld: Klea Berisha (02.04.2021, Brixen). Lukas Rainer-Wieser (03.04.2021, Brixen). Theresa Nestl (20.04.2021, Brixen). Pfitsch: Philipp Walter (04.04.2021, Brixen). Fabian Mair (19.04.2021, Brixen). Ratschings: Miriam Stuefer (02.04.2021, Brixen). Aron Longo (04.04.2021, Brixen). Lisa Marie Helfer (05.04.2021, Brixen). Jonah Siller (10.04.2021, Brixen). Manuel Oberhofer (11.04.2021, Brixen). Sterzing: Johannes Gschnitzer (01.04.2021, Brixen). Iriana Pignatelli (11.04.2021, Brixen). Emily Helfer (12.04.2021, Brixen). Emma Frick (14.04.2021, Brixen). Liam Obex (15.04.2021, Brixen). Juna Sophia Messner (15.04.2021, Innsbruck). Giulio Paltrinieri (21.04.2021, Innsbruck). Francesca Cerrato (27.04.2021, Brixen). Todesfälle Brenner: Erich Eisendle, 79 (02.04.2021). Franzensfeste: Irma Tarter, 94 (21.04.2021, Sterzing). Freienfeld: Karl Hofer, 76 (02.04.2021, Freienfeld). Pfitsch: Attilia Fantaguzzi, 93 (17.04.2021, Pfitsch). Flora Babbi, 98 (28.04.2021, Pfitsch). Ratschings: Paula Markart, 89 (01.04.2021, Ratschings). Josef Rainer-Wieser, 91 (15.04.2021, Sterzing). Johann Unterkircher, 88 (21.04.2021, Sterzing). Rosa Rainer, 82 (25.04.2021, Ratschings). Theresia Siller, 65 (25.04.2021, Ratschings). Emma Crescenzia Kofler, 91 (27.04.2021, Ratschings). Sterzing: Marianna Schölzhorn, 86 (01.04.2021, Sterzing). Erminio Deluca, 91 (08.04.2021, Brixen). Renato Egger, 73 (28.04.2021, Sterzing). Eheschließungen Franzensfeste: Elda Telharaj und Spartak Brahimi (24.04.2021, Franzensfeste). Baukonzessionen/Baugenehmigungen Brenner: Margot Holzer, Andreas Neumair, Pflersch 34: Errichtung einer Garage als Zubehör zur Erstwohnung, bauliche Umgestaltung mit Errichtung eines Balkons und einer Umfriedungsmauer, Bp.193, K.G. Pflersch. Agnes Christina, George Thomas, Maria und Andreas Ullrich Brunner, Pflersch 71: Abbruch, Verlegung und Wiederaufbau „Brunnerhof“, Bp.61, Gp.184, 185/1, 186/1, K.G. Pflersch. Franzensfeste: Rete Ferroviaria Italiana Spa, Eisackstraße Grasstein: Anpassung des Generatorraumes am Bahnhofsgebäude an die Brandschutzbestimmungen, Bp.206, K.G. Mittewald. Freienfeld: Josef Plattner, Elzenbaum 7/B: Abbruch des Wohntraktes und der lw. Kubatur und Wiederaufbau eines Wohnhauses, Bp.110/1 und 110/3, Gp.1224/4, K.G. Stilfes. Martina Salcher, Pfulters 31: Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes „Salcherhof“ Gp.2276 und 2277, Bp.191, K.G. Stilfes. Rete Ferro-

viaria Italiana Spa, Freienfeld: Anpassung des Stromaggregats am Bahnhofsgebäude an die Brandschutzbestimmungen, Bp.79/5, K.G. Trens. Peter Faistnauer, Rudolf-Maria-Kruckenhauser-Straße 1: Errichtung eines Naturbadeteiches, Gp.165, K.G. Trens. Albin Lanz, Mauls 34: Energetische Sanierung und bauliche Umgestaltung des denkmalgeschützten „Krumerhof“, Errichtung von Garagen, Bp.33, K.G. Mauls. Karl Heinz Benedikter, Trens: Auffüllung einer Geländesenke am „Posthof“, Gp.114, K.G. Trens. Matthias Rainer, Lahnstraße 7: Errichtung eines Wintergartens im Dachgeschoss, Bp.602, K.G. Trens. Pfitsch: Christine Haller, Matthias und Robert Steindl, Flains 220: Energetische Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.377, Gp.533/12, 533/13, K.G. Wiesen. Karl Holzer, Kinzen 92: Bau einer Güllegrube und Mistlege für den Hof „Oberholz“, Gp.1734/1, K.G. Pfitsch. Autonome Prov. BZ, Pfitsch 1: Anschluss der Sendemasten der RAS oberes Eisacktal, Bp.706, Gp.1676, 1677/1, K.G. Wiesen. Karin Messner, Marika Rainer, Pfitsch: Errichtung von zwei Einfamilienwohnhäusern mit Garage, Bp.744, Bp.268/2, Gp.1184/1, K.G. Pfitsch. Gemeinde Pfitsch, Wiesen: Sanierung Quellfassungen, Trinkwasserleitung und Hochbehälter „Schnagge“, versch. Gp., K.G. Wiesen. Ratschings: Manuel Walter, Obertelfes: Errichtung einer lw. Garage, Bp.273, Gp.78/1, K.G. Telfes. Werner Amrain, Braunhofe 4, 4/B: Energetische Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.453 und 251, K.G. Ridnaun. Gschwenter Bau GmbH, Ridnaun, Dorf: Errichtung einer Betriebshalle, Gp.1839/21, K.G. Ridnaun. Ratschings-Jaufen GmbH, Innerratschings: Abänderung des Skipistenplanes, Meliorierungsarbeiten im Skigebiet, Bp.723, versch. Gp., K.G. Ratschings. Peter Hochrainer, Maiern 42: Sanierung und bauliche Umgestaltung des Wohntraktes am Hofgebäude, Errichtung von Garagen, Bp.374, K.G. Ridnaun. Fabian Wild, Telferweg 13/A: Bauliche Umgestaltung des 1. Obergeschosses, Erweiterung des Dachgeschosses samt Errichtung einer Erstwohnung mit Zubehörsflächen, Bp.82, K.G. Telfes. Jürgen Mair, Obertal 9: Bauliche Umgestaltung durch energetische Sanierung und Erweiterung des Dachgeschosses, Sanierung der Außenanlage, Bp.498, K.G. Jaufental. Thomas Eisendle, Innerratschings 2/F: Erweiterung der Erstwohnung und Sanierung der Überdachung des Nebengebäudes, Bp.392, K.G. Ratschings. Bernhard Ralser, Koflweg: Errichtung von Wald-und Feldwegen zur Erschließung von bewirtschafteten Wiesen, versch.Gp., K.G. Jaufental. Gabriele Eisendle, Ridnaun: Errichtung einer lw. Garage, Gp.86, K.G. Ridnaun. Sterzing: Katja Schwitzer, Fabio Cola, Marconistraße 3: Bauliche Umgestaltung des Gebäudes, Bp.301, K.G. Sterzing. Tomas Mair, Tschöfs: Qualitative Erweiterung des Betriebes „Sternhütte“, Errichtung Dienstwohnung und Garagenstellplätze, Bp.175, Gp.520/1, K.G. Tschöfs. Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it


1921 Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

03.06.1921 Fronleichnamsfeier. Eisakgegend. Der Fronleichnamstag konnte heuer beim herrlichsten Wetter abgehalten werden und fanden die Prozessionen mit dem Allerheiligsten überall mit dem üblichen Gepränge statt. Das Schießen mit den Böllern wurde teilweise gestattet, teilweise machten Karabinieri Schwierigkeiten und wollten es verbieten, obwohl die königliche Behörde es gestattet und den Pulverbezugschein gegeben hatte. Die Schützen mußten auch heuer wieder wegbleiben. Faszisten dürfen wohl mit Revolver, Bomben, Knüppel und Dolch aufmarschieren, aber ein friedliebendes Volk darf seine Feste nicht nach Vätersitte feiern, obwohl es uns zugesagt wurde, als man uns beschlagnahmte. Auch die so schönen Flaggen und Fahnen durften sich nicht ins Freie wagen, ja sie durften nicht einmal bescheiden zum Fenster hinausgucken. Wir haben heute wieder dem Herrgott unser liebes Tirol recht empfohlen und ihn gebeten, er möge neues Leben aus den Ruinen entsprießen lassen! Endlich haben wir Regen, der den Kulturen recht gut tut. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 03.06.1921 Eisenbahnerstreik, Rückblick Der Eisenbahnerstreik ist nach vier Wochen Dauer zusammengebrochen. Die Soziführer sprachen und schrieben von einem großen Siege; das wirkliche Ergebnis ist großer Schaden nach allen Seiten. Abgesehen vom Materialschaden an Lebensmitteln, Millionenentgängen für den Staat, hat jeder Eisenbahner wenigstens einen Schaden von vier- bis sechshundert Lire und manche sehen noch Disziplinarstrafen entgegen. Warum wurde gestreikt? Die Eisenbahner wissen es heute noch nicht. Halt weil es wieder angeordnet wurde. (…) Warum wurde gestreikt? Aus politischen Gründen. Die deutschen Eisenbahner sollten bekunden, daß sie sich der Knute der italienischen sozialistischen Führer fügen und eventuell für deren revolutionäre Zwecke zu haben seien; ferner hätten die Südtiroler Eisenbahner den italienischen Eisenbahnern die Kastanien aus dem Feuer holen sollen. Für eigene wirtschaftliche Interessen haben unsere Eisenbahner nicht gestreikt, sondern nur zum eigenen Schaden. Unsere Eisenbahner waren alle zufrieden, und es wäre keinem im Schlafe eingefallen, zu streiken. Der Streik wur-

de mit Terror und Lüge erzwungen und fortgewar eine große Marmortafel mit der Erinnerung, daß Kaiser Ferdinand anläßlich des Festungsbauführt. Der Sozialistenführer Berger von Franzensfeste zog auf Kosten der Streikenden von Ort zu es einmal in diesem Hause genächtigt hat, und Ort, hielt Versammlung auf Versammlung, bat eine solche Erinnerungsschrift in Marmor reizt die und beschwor, auszuhalten. Schriftstücke ginfascistischen Geschichtsvandalen wie einen wilgen an Agitatoren, worin er flehte, die Eisenbahden Stier ein rotes Tuch: darum mußte darauf losner sollten doch um Gottes willen aushalten, es gehämmert werden, bis die Scherben am Boden gehe alles gut, nur noch zwei bis drei Tage, dann lagen. Die fascistischen Bahnbediensteten versei der Streik zu Ende. (…) Endlich wurde es den ländlichen Eisenbahnern zu dumm, sich immer nur von den Obergenossen an der Leine führen zu lassen, und sie fingen zuerst vereinzelt, dann allgemein zu arbeiten an. Nun wurde es den Soziführern Soldaten 1914 vor dem Gasthof Unterau mit der Erinnerungstafel an Kaiser Ferdinand (links untere unheimlich. Es Marmortafel, Postkarte) drohte, daß die Südbahner alle, ohne rote Erlaubnis, in den Dienst treten würden. mochten die Entfernung dieser Tafel nicht zustan(…) Um nun die öffentliche Stimmung und damit de zu bringen. Darum wurde ein Trupp fremder den Zusammenbruch der Organisation hintanzuFascisten von Trient herbestellt, um diesen Plan zur Ausführung zu bringen. Auch bei Vollführung halten, wurde vom Streikkomitee bekanntgegedieser Roheitsakte standen die Fascisten unter siben, der Streik sei zu Ende, die Eisenbahner hätten gesiegt. Allein die Eisenbahner hatten keine cherem Schutze. Deutsches Volksblatt bestimmten Zusicherungen errungen. Die Regie21.06.1921 rung erkannte eben nur zu gut nach vier Wochen Großer Brand in der Station Brenner Streik, daß der Streik schon in sich zusammengebrochen sei. Die sozialdemokratischen Streikführer hatten ihre Leute schwer geschädigt, ebenso Wie vom Brenner mitgeteilt wird, ist dort in der die übrige Bevölkerung sowie die wirtschaftliche Nacht auf den Sonntag, 19. Juni, in der LampisLage des ganzen Landes. terie des Bahnhofes Feuer ausgebrochen, das den Allgemeiner Tiroler Anzeiger ganzen nördlich angebauten Teil des Bahnhofes einäscherte. Besondere Nahrung erhielt das Feuer 20.06.1921 durch die in der Lampisterie untergebrachten PetVon den Unerlösten. roleumfässer. Der raschen und unermüdlichen Italienische Kulturpioniere in Franzensfeste Löscharbeit des Bahnpersonales gelang es, den Mitteltrakt des Bahnhofes und das südlich gelegeWie der „Allgemeine Tiroler Anzeiger“ meldet, ne Zollamt vor dem Feuer zu schützen. Am Brandkam am letzten Sonntag, 13. Juni, eine Schar von platz griffen die Feuerwehren von Gossensaß und etwa 50 bis 60 Fascisten aus dem Trentino und Sterzing ein, die Grieser Feuerwehr erschien auch, zog mit nationalistischen „Reinigungsplänen“ ge- durfte aber die Brennergrenze nicht überschreiten, so daß sie an den Löscharbeiten nicht teilnehmen gen den Gasthof Unterau. An diesem Hause wakonnte. ren den Fascisten nicht genehme Inschriften angebracht, die mit aller Gewalt zerstört wurden. Es Innsbrucker Nachrichten Erker 06/21

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