Aktuell
Das neue Bezirksaltenheim: Modul-Bauweise oder PPP-Projekt? Seit der Bezirksausschuss erstmals Überlegungen hinsichtlich des Standortes des Bezirksaltenheims geäußert hat, kursieren zahlreiche Gerüchte, die Diskussionen in den Gemeindestuben verlaufen mitunter recht hitzig und ein offener Brief folgt dem nächsten. Mitte Mai hat die Bezirksführung im Rahmen einer Video-Konferenz, die aufgezeichnet wurde und auf www.wipptal.org abrufbar ist, beide zur Wahl stehenden Projekte den Gemeinderäten vorgestellt.
Ingenieur Hermann Leitner vom Büro Bergmeister, der seit rund einem Jahr das Projekt in technischer Hinsicht unterstützt, stellte das erste Projekt, das von Ingenieur Claudio Scanavini entworfen wurde, vor. Pläne dieses Projektes dürfen derzeit aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlicht werden. Das Bezirksaltenheim Wipptal entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen, vor allem die Vorschriften hinsichtlich des Brandschutzes können nicht eingehalten werden. Diese Tatsache veranlasste 2015 und 2016 die damalige Bezirksführung, zwei Machbarkeitsstudien sowohl zu einer Generalsanierung als auch zu einem Abbruch und Wiederaufbau in Auftrag zu geben. Es habe sich herausgestellt, so Leitner, dass eine Sanierung sehr aufwendig in der Durchführung sei, weshalb ein Neubau sinnvoller zu sein schien. Der Zeitfaktor spielte dabei eine wesentliche Rolle, weshalb ein Modul-Bau ins Auge gefasst wurde. Der Plan sieht den Bau eines vier-
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Erker 06/21
© Martin Schaller
Projekt „Modul-Bau“ am alten Standort
Der Plan am alten Standort sieht einen Abriss und Wiederaufbau vor; aus rechtlichen Gründen darf der Plan von Ingenieur Scanavini derzeit nicht veröffentlicht werden.
stöckigen, quadratischen Gebäudes vor, das den Innenhof umschließt. Die Struktur ist auf 90 Heimbewohner ausgelegt, wobei die Erweiterung um ein zusätzliches Stockwerk bereits heute einkalkuliert wird. Das Kellergeschoss bleibt bestehen, muss aber adaptiert werden. Neben Abstellräumen für die Heimbewohner sind auch 18 Parkplätze vorgesehen. Das Erdgeschoss mit dem Hauptzugang ist in vier Bereiche untergliedert, u. a. finden darin der Verwaltungstrakt und das Tagespflegeheim Platz. Ebenfalls vorgesehen sind eine Kapelle, ein Verabschiedungsraum und die Wäscherei. Im ersten Obergeschoss sind zwei Wohngruppen zu je 15 Betten untergebracht. Jede Wohngruppe verfügt über eine überdachte Terrasse bzw. einen Balkon. Das zweite Obergeschoss ist
ähnlich konstruiert und erstreckt sich ebenfalls über das gesamte Gebäude. Auch hier wird der Wohnbereich mit zwei Wohngruppen zu je 15 Betten eingeteilt. Hier soll auch die Demenzstation eingerichtet werden. Für die Bewohner dieser Abteilung ist eine teilweise offene Terrasse geplant, die als Rundgang genutzt werden kann. Das dritte Obergeschoss erstreckt sich nur über den neu zu errichtenden Teil des Gebäudes. In diesem Bereich sind ebenfalls 30 Betten geplant, wobei sechs Betten in Form einer Pflegeoase angedacht sind. Es sind drei Bettenaufzüge vorgesehen und drei Personalzimmer für das nicht in Sterzing ansässige Personal. Die Gesamtkosten bezifferte Leitner mit rund 18,3 Millionen Euro (inklusive MwSt.), die geschätzte Ausführungsdauer mit 24 Monaten inklu-
VERGLEICH DER BEIDEN PROJEKTE Modul-Bau am alten Standort Kosten: 18,3 Millionen Euro (inkl. MwSt.) Bauzeit: 24 Monate Parkplatzsituation:18 Stellplätze in der Tiefgarage Neue Wohnformen: Nicht möglich Umgebung: Nähe zu Krankenhaus und Margarethenkirche Kubatur: 25.500 m3 Grünbereich: Keine Parkanlagen geplant Ausführende: Firma, die auf Modul-Bauweise spezialisiert ist