Aktuell
Wipptal
Stabile Lehrlingszahlen trotz Krisenjahr Das Jahr 2020 hat viele Herausforderungen und Schwierigkeiten mit sich gebracht, umso erfreulicher ist diese positive Nachricht: Die Anzahl der Lehrlinge im Wipptal ist nicht zurückgegangen, sondern vielmehr leicht angestiegen. Petra Holzer, lvh-Bezirksobfrau im Wipptal und Landesobfrau der lvh-Frauen, freut sich sehr über diese Entwicklung. „Das ist ein weiterer Beweis dafür, wie stark Handwerksbetriebe sind und dass sie die richtigen Prioritäten setzen“, so Holzer. Ein gutes Beispiel sind die Tischler: Während es 2019 noch elf Lehrlinge im Wipptal gab, waren es 2020 schon 15, so die Statistik zu den Lehrlingszahlen, die das Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung erstellt hat. Auch bei den Zimmerern wurden aus den 13 Lehrlingen im Jahr 2019 15 Lehrlinge im darauffolgenden Jahr. Um sich selbst ein Bild der Lage zu verschaffen, hat Petra Holzer Fragebögen an Wipptaler Handwerksbetriebe verschickt. „Auch aus den Rückmeldungen geht hervor, wie wichtig die Ausbildungsplätze für die Betriebe sind. Sie sehen darin eine wichtige Investition für die Zukunft. Ich hoffe, dass diese Wertschätzung so bestehen bleibt und dass die Lehrlingszahlen weiterhin wachsen“, so Holzer.
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Erker 06/21
Wipptal
Gästeloser Winter Nächtigungsrückgang von 90 Prozent
Die Touristiker blicken auf eine Wintersaison zurück, die keine war. Trotz märchenhafter Schneeverhältnisse seit St. Nikolaus durften die Liftgesellschaften ihren Betrieb pandemiebedingt nicht einen einzigen Tag lang aufnehmen. Im Gegensatz zu unseren Nordtiroler Nachbarn. Bestens präparierte Pisten zeugten von der fortwährenden und am Ende immer wieder enttäuschten Hoffnung auf mögliche Lockerungen mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen während des Winters. Vielleicht zu Weihnachten, vielleicht nach Neujahr, nach Dreikönig vielleicht, zu Beginn der Faschingsferien. Am Ende wurde die Öffnung der Liftanlagen bis in das Frühjahr hinein immer wieder verschoben – am Ende blieben sie gänzlich geschlossen. Nun hoffen die Liftgesellschaften zumindest auf staatliche Ausgleichszahlungen. Entsprechende Zusicherungen liegen vor – konkrete Zahlen für die einzelnen Betriebe stehen noch aus. Entsprechend trist verlief die vergangene Wintersaison für die Hotellerie-, Gast- und Schankbetriebe. Die Feriengäste durften gar nicht erst anreisen. Die Einschränkung der grenzüberschreitenden und innerstaatlichen Reisefreiheit, Grenzkontrollen, andauernde Lockdowns und immer neue Quarantänemaßnahmen, um der Pandemie Einhalt zu gebieten, legten den Wintertourismus nach der Anfang März 2020 abrupt beendeten Wintersaison im vergangenen Winter komplett lahm. So nimmt es nicht weiter Wunder, dass die Ankünfte und Nächtigungen im vergangenen Winterhalbjahr – von November bis April – im Bezirk um 90 Prozent eingebrochen sind. Von über einer halben Million Nächtigungen im vorangegangenen, ebenfalls bereits von der Covid-Pandemie beeinträchtigten Winterhalbjahr sind sie auf etwas über 50.000 im vergangenen Win-
ter gesunken. Mit einem Minus von 93,2 Prozent gab es den größten Einbruch in der Gemeinde Ratschings. Im Einzugsgebiet des Tourismusvereins Sterzing lag der Rückgang bei minus 82,4 Prozent. Überhaupt keine Nächtigungen gab es im Militärferienheim „Soggiorno Montano“ in der Gemeinde Brenner, da dort eine Quarantänestation für Coronavirus-Patienten eingerichtet wurde. Optimistischer Ausblick auf den Sommer Mit Mai durften die Aufstiegsanlagen wieder ihre Tätigkeit aufnehmen. Die Kabinenbahn in Ratschings ist für den Sommerbetrieb ab 12. Juni geöffnet. Am Roßkopf wurde die Umlaufbahn bereits Ende Mai in Betrieb genommen. In Ladurns gibt es wegen des Umbaus der Aufstiegsanlage in diesem Jahr keinen Sommerbetrieb. Seit Mitte Mai die Quarantänepflicht weggefallen ist und die Grenzen wieder für den Reiseverkehr geöffnet wurden, sind auch wieder Urlauber und Gäste in der Stadt Sterzing beim Flanieren zu sehen. Bereits zu Pfingsten war die Buchungslage im Bezirk zufriedenstellend. Und der Ausblick ist vielversprechend. Die Anfragen für den Sommerurlaub nehmen Fahrt auf. Entsprechend optimistisch blickt die Tourismusbranche den kommenden Monaten entgegen. Der Start ist jedenfalls bereits schon mal geglückt. lg
Nächtigungen im Winterhalbjahr 2019 – 2020
2020 – 2021
TV Gossensaß
102.531
7.037 (-93,1 %)
TV Sterzing
158.569
27.949 (-82,4 %)
TV Ratschings
252.936
17.174 (-93,2 %)
Wipptal
514.036
52.160 (-89,9 %)