Gesellschaft
Wipptal
Ridnaun
„Schwieriges Jahr für die Feuerwehren im Bezirk“
Hermann Wild zum Ehrenmitglied ernannt
Ende April wurde am Sitz des Bezirksfeuerwehrverbandes Wipptal/Sterzing in Sterzing der 66. Bezirksfeuerwehrtag abgehalten. Coronabedingt konnte er auch in diesem Jahr nicht in gewohnter Form abgehalten werden; die Teilnahme war auf die Kommandanten und Delegierten der Wipptaler Wehren sowie auf die Mitglieder des Bezirksfeuerwehrausschusses beschränkt. Bezirks-Feuerwehrpräsident Michael Siller eröffnete die Sitzung. In
einer Schweigeminute wurde der zehn verstorbenen Feuerwehrmänner Alfred Überegger, Karl Sparber Holzer, Leo Mair, Josef Zössmayr, Raimund Flecchi, Christian Frei, Josef Keim, Josef Fleckinger, Walter Kinzner und Max Volgger gedacht. Anschließend wurde allen Kommandanten und Delegierten der Jahresbericht in Form einer Broschüre ausgehändigt. „Das abgelaufene Jahr war sicherlich eines der schwierigsten Jahre für die Feuerwehr, da es coronabedingt kaum möglich war, Übungen oder andere Veranstaltungen abzuhalten“, so Präsident Siller. „Die Einsätze haben aber einmal mehr gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den Wehren, den Rettungsorganisationen, den Behörden und Gemeinden funktioniert.“ Aufgrund der Pandemie stark rück-
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läufig waren die Lehrgänge und Übungen. Die Wehrleute haben 97 Lehrgänge besucht; an 231 Übungen haben sich 3.083 Kameraden mit einem Zeitaufwand von 5.701 Stunden beteiligt. Zudem haben 449 Feuerwehrkräfte bei 16 Brandschutz- und 61 Ordnungsdiensten 3.054 Stunden Dienst geleistet. Gestiegen ist hingegen die Gesamtzahl der Einsätze. Im Wipptal waren 50 Brandeinsätze, 500 technische Einsätze und acht Fehlalarme zu verzeichnen, bei denen 3.731 Wehrleute 8.374 Stunden aufgebracht haben. Zum 31. Dezember 2020 verfügten die Feuerwehren im Bezirk über 996 Mitglieder, davon 737 aktive Mitglieder, 61 Ehrenmitglieder, 77 Mitglieder der Jugendgruppe, 94 Mitglieder außer Dienst, 18 unterstützende Mitglieder und neun Förderer. Das Durchschnittsalter der aktiven Mitglieder beträgt 39 Jahre. Jugendgruppen gibt es in Sterzing, Telfes, Mauls, Ratschings/Mareit, Wiesen und Kematen/Pfitsch. Wie Bezirksjugendreferentin Evi Bacher berichtete, absolvierten diese 97 Stunden in der feuerwehrtechnischen Ausbildung sowie 78 Stunden in der allgemeinen Jugendarbeit. Im Zuge der Friedenslicht-Aktion konnten 2.223 Euro für „Südtirol hilft“ gesammelt werden. Sechs Wehrleute – Josef Eisendle (Innerratschings), Hans Delueg (Kematen), Erich Heidegger (Kematen), Stefan Tötsch (Kematen), Valentin Wurzer (Ridnaun) und Rudolf Leitner (Trens) – sollten im Rahmen des Bezirksfeuerwehrtages mit dem Verdienstkreuz in Gold ausgezeichnet werden; diese werden so wie die Ehrungen des vergangenen Jahres zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Hermann Wild mit (v. l.) dem Kommandanten der FF Ridnaun Thomas Klotz, Wilfried Wurzer, Roland Mangger, Gabriel Rainer und Pfarrer Thomas Stürz
Nachdem im vergangenen Jahr sämtliche Florianifeiern der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen sind, konnte sich heuer die Freiwillige Feuerwehr Ridnaun wieder zur Feier ihres Schutzpatrons, des hl. Florian, zu einer gemeinsamen Messe in der örtlichen Pfarrkirche treffen. Dabei wurde Hermann Wild zum Ehrenmitglied der Feuerwehr ernannt. Verschönert wurde die Feier durch das Mitwirken einer Bläsergruppe der Knappenkapelle Ridnaun und einer Singgruppe des Kirchenchores, was die gute Zusammenarbeit der Vereine des Hochtales zum Ausdruck brachte. „Wir können wirklich stolz sein auf dieses Netzwerk der Freiwilligkeit in unserem Dorf“, so Pfarrseelsorger Thomas Stürz. Ganz besonders dankte er den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr, die das ganze Jahr Tag für Tag bereitstehen, wenn irgendjemand Hilfe benötigt. Bereits im Vorjahr hätte die Feuerwehr ihr 50-jähriges Bestehen feiern können. Das Jubiläum sollte eigentlich am 7. Juli 2020 stattfinden. Dann kam wegen Corona aber alles ganz anders, weshalb die Leitung der Feuerwehr beschlossen hat, die Jubiläumsfeier um ein Jahr zu verschieben. Nachgeholt soll diese nun in eingeschränkter Form am 4. Juli 2021 werden. Bei dieser Gelegenheit wird dann auch die zum 50-Jahr-Jubiläum der Wehr verfasste Festschrift an die Ridnauner Bevölkerung verteilt werden. Nachdem aber wegen der ständig wechselnden Covid-Bestimmungen im Au-
genblick niemand mit Sicherheit sagen kann, ob und in welcher Form diese Feier tatsächlich stattfinden wird, hat die Kommandantschaft der Wehr beschlossen, bereits am Florianisonntag eine ganz besondere Ehrung vorzunehmen. Kommandant Thomas Klotz konnte nach der Messfeier dem Mitglied Hermann Wild die Urkunde zur Ernennung zum Ehrenmitglied der FF Feuerwehr Ridnaun mit der Verleihung des Titels „Ehrenfeuerwehrmann“ überreichen. Hermann Wild war nicht weniger als 47 Jahre lang Feuerwehrmann, davon ganze 40 Jahre als Schriftführer. „Dein Einsatz hat das Bild der Feuerwehr in der Vergangenheit und auch weit in die Zukunft hinein bahnbrechend mitgestaltet. Du hast die Feuerwehr Ridnaun mitgeprägt, wie kaum ein anderer Kamerad es je geschafft hat“, meinte Kommandant Klotz in seiner Laudatio. In dieser langen Zeit hat der Geehrte viel Mühe und Zeit geopfert und sich um das Gemeinwohl große Verdienste erworben. Der Dank der Feuerwehr erging zugleich auch an seine Frau Marlene, Patin der FF Ridnaun, die ihn in allen Höhen und Tiefen begleitet und immer unterstützt hat. Hermann Wild ist erst das zweite Mitglied der FF Ridnaun, dem diese besondere Ehrung zuteilgeworden ist. Bisher war nur Gründungskommandant Martin Mangger deren Ehrenmitglied. Er hatte die Wehr von der Gründung im Jahr 1970 zwanzig Jahre lang in der schwierigen Zeit des Aufbaues geleitet.