MAGAZIN
MIRKO BORTOLOTTI
Vom F1-Aspiranten zum GT-Star S
o nah wie er kam seit Jo Gartner kein Wiener Rennfahrer der Formel 1. Denn Mirko Bortolotti, italienischer Staatsbürger und Lizenzinhaber, in Wien aufgewachsen und ebendort immer schon ansässig, saß bereits bei Testfahrten in drei Formel-1-Boliden: im Ferrari, Toro Rosso und Williams. Doch der Sprung, zu dem er vor elf Jahren erstmals ansetzte, klappte nicht, da kam auch die Wirtschaftskrise dazwischen. Heute sagt er rückblickend: „Klar, mein Ziel war immer die Formel 1. Aber es gibt eben außer Talent auch andere Kriterien. Und ich gehörte nicht zu denjenigen, die sich ein Cockpit kaufen konnten.“
Mirko Bortolotti ist im Ausland bekannter als in seiner Heimat
Mittlerweile ist der „echte Wiener“ und Sprössling der bekannten Eissalon-Familie eine internationale Größe im GT-Rennsport – und wie andere heimische Talente ist der zwischenzeitlich wieder LamboWerkfahrer im Ausland bekannter (und anerkannter) als zuhause.
ALS FORMEL 3 CHAMPION ZUM FORMEL 1 TEST Bortolotti (30) hatte im Kart Erfolge, wurde
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am 02|2021
2008 italienischer Formel-3-Meister – die Belohnung dafür war ein F1-Test in Fiorano im Heiligtum von Ferrari. Bei dem er damals mit einem Rundenrekord derart überzeugte, dass ihn Helmut Marko in das Red-Bull-Programm abwarb. 2009 fuhr er Formel 2, gewann sein drittes Rennen in dieser Serie und wurde Gesamtvierter, bekam einen Test im Toro Rosso. Doch um Marko zu überzeugen, reichte das nicht.
Und ich gehörte nicht zu denjenigen, die sich ein Cockpit kaufen konnten. 2011 wurde er Formel-2-Meister, gewann sieben Mal und landete in 14 von 16 Rennen auf dem Podest, der Vorsprung am Saisonende auf den ersten Verfolger Christopher Zanella betrug rekordverdächtige 123 Punkte. Er bekam den dritten F1-Test in einem Williams in Abu Dhabi – doch die Stammcockpits für 2012 gingen an Pastor Maldonado - viel Öl-„Kohle“- und Bruno Senna - großer Name, Testfahrer wurde ein gewisser Valtteri Bottas - Manager damals: Wolff/ Häkkinen/Coton. „Für ganz oben müssen viele Faktoren mitspielen, was sie bei mir in dieser Zeit nicht taten, und damit meine ich nicht meine Performance“, sagt Bortolotti, „ich konnte mit meinen Erfolgen in den Singleseatern und auch in den Tests viel beweisen. Mir war es mit meinem Background,