manufakt 03/2023

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manufakt

Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft

MESSEN

Warum Betriebe weiterhin

Präsenz zeigen sollten

Seite 14

LEHRMODULE

Das Handwerk macht sich fit für die Zukunft

Seite 18

EHRENAMT

Drei Frauen berichten über ihre Erfahrungen im Handwerk

Seite 38

FRAUEN PACKEN AN INNOVATIVE

UND ERFOLGREICHE JUNGUNTERNEHMERINNEN

77. Jahrgang www.lvh.it I. R.– Poste Italiane SpA | Spedizione in Abbonamento Postale D. L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 no 46) | art.1, comma 1 CNS Bolzano Tassa Pagata – Taxe Percue | mensile, edizione nr° 9 00
2023

STEUERGUTHABEN für neue Investitionen in Anlagegüter

INDUSTRIE 4.0

SABATINIGESETZ

DAS RICHTIGE WERKZEUG FÜR DEIN UNTERNEHMEN.

WER VIEL VORHAT, KOMMT ZU UNS.

Hypo Vorarlberg Leasing steht dir mit Unterstützung und Finanzberatung zur Seite. Mach dein Unternehmen fit für die Zukunft: Mit unseren Kompetenzen helfen wir dir dabei, neue Impulse zu setzen. So kannst du dich an innovative Investitionen wagen und deine Ideen und Ziele in die Tat umsetzen. Investiere in Maschinen, Geräte und andere Anlagegüter und nutze die Chancen der Industrie 4.0 mithilfe des Gesetzes „Nuova Sabatini“.*

Hypo Vorarlberg Leasing AG, Norditalien www.hypoleasing.it

* (Gesetz Nr. 234 vom 30. Dezember 2021, veröffentlicht im Amtsblatt der Republik Italien, Allgemeine Reihe Nr. 310 vom 31. Oktober 2021 – Ordentliches Beiblatt Nr. 49)

EDITORIAL

UNTERNEHMERINNEN, MESSEN UND EHRENAMT

Die dritte Auflage der manufakt im Jahr 2023 stellt die Frauen in den Mittelpunkt.

In dieser Ausgabe haben wir beschlossen, die berufliche Entwicklung einiger lokaler Unternehmerinnen näher zu beleuchten und gemeinsam mit ihnen die zahlreichen Herausforderungen, Chancen und Ziele des Handwerks zu analysieren. Dabei haben wir uns auch mit dem Bereich der Start-ups und den Möglichkeiten des Noi Techpark in Bozen beschäftigt.

Eine sehr interessante und aktuelle Analyse in einer Zeit, in der das weibliche Unternehmertum immer mehr an Bedeutung gewinnt.

In dieser Ausgabe der manufakt haben wir zwei Unternehmen aus Südtirol die Frage gestellt, ob und warum es sich für sie lohnt, sich auf lokalen und internationalen Messen zu präsentieren. Stellen Messen noch immer eine wichtige Gelegenheit für das Südtiroler Handwerk dar, seine Produkte und Dienstleistungen einem großen und kompetenten Publikum zu präsentieren? Dieser Frage sind wir nachgegangen.

Was die Wirtschaftspolitik betrifft, so ist die Entwicklung des Vergaberechts von Bedeutung. Hier hoffen die Betroffenen auf eine angemessene Entbürokratisierung ihrer Tätigkeit, gerade auch im Zusammenhang mit den letzten Änderungen, die erneut beim sogenannten Superbonus eingeführt wurden und für viel Unstimmigkeit gesorgt haben. Abschließend werfen wir einen Blick auf die Bedeutung des Ehrenamts.

manufakt 3 03|2023
Viel Spaß beim Lesen!

Impressum

manufakt – Fachzeitschrift für die Südtiroler Wirtschaft

Auflage 10.000 Exemplare für

40.000 Leser/innen

hgb. und Verwaltung

lvh.apa Bildung & Service Gen. mbH

Mitterweg 7

39100 Bozen

Tel. 0471 323 200

Fax 0471 323 210

manufakt@lvh.it

Jährliche Abo-Gebühr

55 Euro (Inland)

65 Euro (Ausland)

Koordination:

Dr. Ramona Pranter

Redaktion:

Leslie Wiss (lw)

Dr. Davide Fodor (df)

Verantwortliche Werbung/Sponsoring

Themen in Bewegung, Im Blick

Dr. Margareth M. Bernard (mb)

Presserechtlich Verantwortlicher:

Dr. Bernhard Christanell, MA

Reg. Tribunal Bozen

Nr. 24 am 11. Mai 1948. ROC 9592

Grafik und Layout: Longo AG

Druck: Athesiadruck GmbH Bozen

10–13

START-UP UND BETRIEBSÜBERNAHME: FRAUEN BERICHTEN

INTERVIEW MIT HUBERT HOFER, DEPUTY CEO - NOI TECHPARK

ZUSAMMEN STARK: DACHDECKERUND ELEKTROTECHNIKER/INNEN

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Inhalt

NEWS

06 AUS DER HANDWERKSWELT

POLITIK & WIRTSCHAFT

32 LEBENSMITTEL

Aktuelle Meldungen aus Wirtschaft und Handwerk.

FOKUS

10 FRAUEN POWER

Wie zwei Frauen eine Betriebsgründung, bzw. -übernahme erlebt haben.

BETRIEB

14 MESSEN Warum es für Unternehmen wichtig ist weiterhin präsent zu sein.

WEITERBILDUNG

18 LEHRMODULE UND INNOVATION

Wie das Handwerk sich für die Digitalisierung fit macht.

BRANCHEN

22 NATUR UND MODERNE TECHNIK

Wie Armin Hinteregger Blumen und 3D-Druck verbindet.

29 2035: AUS FÜR VERBRENNER

Neuzulassungen nur mehr für E-Autos.

34 EHRENAMT: FRAUEN BERICHTEN

Das Ehrenamt - der Kitt, der Südtirols Gesellschaft zusammen hält.

THEMEN IN BEWEGUNG

40 KIRCHENKUNST

Wie das „sakrale“ Handwerk Kirchen und Kapellen geprägt hat.

IM BLICK

44 TRENDS & MÄRKTE

Lamafer, Raiffeisenverband, Hypo Vorarlberg Leasing, Alperia, Auto Brenner und SIGIart.

Leserservice

Einführung einer Herkunftskennzeichnung in Südtirol wird diskutiert. 36

07 KLARTEXT Von Martin Haller

16 INNOVATION & NACHHALTIGKEIT Trendradar

20 KURSE Das Angebot des lvh

VERGABEKODEX: REFORM IN AUSARBEITUNG

37 RECHTSABTEILUNG Nützliche Tipps

manufakt 5 03|2023
INHALT

NEWS

AKTUELLES IM ÜBERBLICK: Was bewegt die Welt des Handwerks und der Dienstleister in Südtirol?

Rotationsfonds gerade für Kleinbetriebe wichtig

DER LVH BEFÜRWORTET DEN BESCHLUSSANTRAG DER LANDTAGSABGEORDNETEN LANZ

UND TAUBER ZUM ROTATIONSFONDS.

Seit seiner Gründung ermöglichte der Südtiroler Rotationsfonds die Auszahlung von zinsgünstigen Finanzierungen von Banken oder Leasinggesellschaften an lokale Unternehmen. Die Autonome Provinz Bozen stellte dabei einen Teil des Kapitals zur Verfügung. „Egal ob es um den Ankauf oder Bau einer Gewerbeimmobilie oder die Investition in technische Anlagen, Maschinen, Geräte und Einrichtungen ging - der Fonds war für viele kleinstrukturierte Betriebe ein interessantes Finanzierungsmodell“, erklärt lvh-Präsident Martin Haller. Nun wurde angekündigt, dass der Rotationsfonds aufgelöst und stattdessen irgendwelche Alternativprodukte geschaffen werden sollen. „Der lvh steht daher hinter dem Beschlussantrag der zwei Landtagsabgeordneten Tauber und Lanz, die Wirtschaftsförderung über den Rotationsfonds neu zu bewerten und zu überprüfen. Es macht wenig Sinn, neue Modelle aus dem Boden zu stampfen, die vielleicht zu weit weg von der Realität der Kleinbetriebe sind. Warum ein beliebtes Finanzierungsmodell abschaffen, wenn es gut funktioniert“, fragt sich Haller.

FAKT des Monats

11.114

UNTERNEHMEN IN SÜDTIROL SIND IN WEIBLICHER HAND

Empirische Erkenntnisse belegen, dass das weibliche Unternehmertum in bedeutendem Maße zur Schaffung von Innovation, Beschäftigung und Wohlstand in allen Wirtschaftssystemen beiträgt. Dabei nehmen Frauen aus den verschiedensten Gründen eine unternehmerische Tätigkeit auf.

Laut Fachliteratur ist ein wichtiger Beweggrund sicher die Vereinbarkeit von Familie und Beruf; daneben spielt aber auch die Tatsache eine Rolle, dass Führungspositionen für viele Frauen in der lohnabhängigen Berufstätigkeit immer noch unzugänglich sind.

Petra Holzer, Landesobfrau der Frauen im Handwerk sieht die Entwicklunh positiv und ist will Frauen noch mehr Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt aufzeigen: „Für mich ist es gerade in Zeiten des Fachkräftemangels von großer Bedeutung, Frauen für das Handwerk zu begeistern und ihnen Karrierechancen aufzuzeigen.“

6 03|2023
Kapital zur Verfügung stellen © shutterstock. com/R. Tavani

In Memoriam

DIE REDAKTION VERLIERT EINEN SEHR GESCHÄTZTEN KOLLEGEN.

Vollkommen plötzlich und unerwartet ist Davide Fodor, langjähriger Mitarbeiter der „manufakt“-Redaktion, kürzlich verstorben. Sein Mitwirken und seine Tätigkeit für diese Zeitung, sowie den Verband, sind unvergessen. Dem Präsidium, der Direktion, allen Mitarbeitern des lvh und insbesondere dem Team der Redaktion der „manufakt“ wird Davide als positiver und stets gutgelaunter Kollege in Erinnerung bleiben. Wir verlieren einen hochgeschätzten Menschen, dessen Wirken uns, privat wie professionell, auch in Zukunft noch lange begleiten wird. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seiner Partnerin Viviana, seinen Eltern und Freunden.

Liebe Handwerker, liebe Handwerkerinnen,

Menschen mit Behinderung einbinden © Sozialdienste Vinschgau

Handwerk verbindet

MENSCHEN MIT BEHINDERUNG WOLLEN AKTIV MITGESTALTEN.

Die Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Prad sucht unterschiedliche Serienarbeiten. Menschen mit Behinderung können, orientiert an den jeweiligen Talenten und Möglichkeiten selbständig einfache Arbeiten ausführen. Diese können unterschiedlich sein, wie z.B. Gegenstände und Produkte sortieren, etikettieren, zusammenfügen oder verpacken. Mit diesen Tätigkeiten erhalten Menschen mit Behinderung bedürfnisorientierte und sinnstiftende Arbeitsmöglichkeiten, ihre Selbständigkeit und Autonomie kann so gefördert und entwickelt werden. Der lvh unterstützt diesen Aufruf ausdrücklich. Interessierte Betriebe können sich direkt an die Werkstatt wenden.

Tel.: 0473 616322- E-Mail: werkstattprad@bzgvin.it

Seit nunmehr über einem Jahr begleitet uns der Krieg in der Ukraine. Ein Unbehagen, das in erster Linie aus menschlicher Sicht entsteht, insbesondere angesichts der erschreckenden Eindrücke die uns tagtäglich aus ukrainischen Städten erreichen.

Aus wirtschaftlicher Sicht hingegen hat sich die Lage etwas entspannt. Die Energiepreise scheinen sich zu stabilisieren, auch das wird Auswirkungen auf die Südtiroler Wirtschaft haben. Diese hat sich inzwischen nach Pandemie und trotz Krieg stabilisiert. Dennoch gilt es auch hier ständig auf der Hut zu sein. Der lvh.apa ist im stetigen Austausch mit Partner, politischen Vertretern und Unterstützern, um die Interessen des Südtiroler Handwerks zu verteidigen und zu vertreten.

Im lvh.apa selbst stehen dieses Jahr außerdem die Wahlen und die Erneuerungen der Berufsbilder an. Hier wurden bereits viele Schritte unternommen und die Auftaktveranstaltung hat im Februar stattgefunden.

Grundsätzlich gilt, das Handwerk beruft sich - wie immer - auf seine Stärken und Kernkompetenzen, um geeignete und praktische Lösungen zu finden. Dabei begleitet und unterstützt der lvh.apa seine Mitglieder auch weiterhin kompetent, sowie nach bestem Wissen und Gewissen.

Euer Präsident

7 03|2023
MARTIN HALLER lvh-Präsident
KLARTEXT

> Schlosserei Kager KG des Kager Manuel & Co. | Schmiede und Schlosser | St. Pauls

> Hinteregger Armin | Floristen | Brixen

> Tratter Kurt | Tischler | Rodeneck

> Bianchetti Cristian | Installation und Facility | St. Ulrich

> Metallbau Pero vGmbH | Schmiede und Schlosser | U. l. Frau i.W.-St. Felix

> Spenglerei Ilmer E. K.G. des Ilmer Ewald | Bau-und Galanteriespengler | St. Martin in Passeier

> Runggaldier Vanessa | Fotografen | Brixen

> Stuefer Roman | Tischler | Tramin

> Raffeiner & G. GmbH | Maschinenbaumechaniker und Werkzeugmacher | Naturns

> Elektro Knapp GmbH | Elektrotechniker | Sand in Taufers

> Mair Matthias | Schmiede und Schlosser | Schenna

> Wopfner Helmut | Mietwagenunternehmer | Tirol

> Thaler des Thaler Jonas | Kaminkehrer | Algund

> Metallbau Mayr d. Mayr Heinrich | Schmiede und Schlosser | Steinmannwald / Leifers

> Pfitscher Crafts des Pfitscher Benjamin | Restauratoren | Nals

> Joli vGmbH | Versch. Berufe Nahrungsmittel | Bozen

> Greif KG des Greif Adelbert & Co. | Schmiede und Schlosser | Kaltern

> Kerschbaumer GmbH | Warentransporteure | Tscherms

> Montage Marth des Marth Armin | Tischler | St. Martin in Passeier

> Montage Marth des Marth Norbert | Tischler | St. Leonhard in Passeier

> MT-Elektro des Mitterhofer Tobias | Elektrotechniker | Tiers

> Orthopant GmbH | Schuhmacher | Mühlbach

> Ballerini Greta | Maßschneider | Bozen

> Jacob Stone S.A.S. di Jacob Stefan e Renate & Co. | Steinmetz und Steinbildhauer | Neumarkt

> Trans West Line S.R.L. | Warentransporteure | Volvera

> Tischlerei Ralser GmbH | Tischler | Sterzing

> Falegnameria Tischlerei Rossi Stefano | Tischler | Laag

> La Mobilite di Vallazza Carlo | KFZ-Mechatroniker | Wengen

> Gorfer Andreas | Elektrotechniker | Kastelbell-Tschars

> Metzgerei Gostner | Metzger | Sarntal

> Gross Ofenbau des Gross Christian | Hafner | Sarntal

> Metalldesign GmbH | Schmiede und Schlosser | Lana

Umfrage © pixabay/ Tumisu

Wichtige Umfrage

WIFO-ANALYSE ZUR ZUKUNFT DER FUNKTIONÄRSTÄTIGKEIT IM LVH.

Das Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen (WIFO), führt in Zusammenarbeit mit dem lvh eine Analyse zur Zukunft der Funktionärstätigkeit im lvh durch. Ziel dieser Erhebung ist es Motive, Interessen und Herausforderungen für das Engagement als Funktionär/in zu identifizieren, sowie die Zufriedenheit aller Mitglieder mit der Tätigkeit des Landesverbandes der Handwerker und Dienstleister zu erfassen. Mittels Zufallsstichprobe werden verschiedene Mitglieder ermittelt und dann gebeten bei der Online-Befragung mitzumachen. Der lvh bittet um eine rege Teilnahme und dankt seinen Mitgliedern für ihre wertvolle Mitarbeit!

Diplomübergabe

DIPLOM „RESTAURATOR IM HANDWERK“ FÜR VINSCHGER TISCHLERMEISTER.

Den Tischlermeistern, Josef Moser aus Laas und Thomas Zischg aus Prad, wurde anlässlich der Denkmalmesse in Leipzig ein Diplom für Restaurator im Handwerk von Dipl.-Ing. Gerwin Stein, Leiter der Beratungsstelle für Handwerk und Denkmalpflege aus der Propstei Johannesberg Fulda, verliehen. Josef Moser hat bereits im Jahre 2011, als erster Südtiroler Tischler, eine Ausbildung in der Propstei Johannesberg in Fulda als zertifizierter Fensterrestaurator erfolgreich absolviert. Thomas Zischg hingegen hat sich im Vergolden und Mazerieren von alten Möbeln über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Die Weiterbildung umfasst 620 Stunden. Ein fachübergreifender und ein fachspezifischer Teil werden durch eine Projektarbeit ergänzt.

MANUFAKT NEWS | Kurzmeldungen
IN DER GENERATION H
WILLKOMMEN
Diplomierte Tischlermeister © Moser Josef KG

SEAB und lvh für Kooperation

SEIT HERBST 2022 STEHT MATTHIAS FULTERER DER SEAB ALS NEUER GENERALDIREKTOR VOR. DIE LVH-SPITZE EMPFING DIE FÜHRUNGSRIEGE DER SEAB KÜRZLICH IM HAUS DES HANDWERKS IN BOZEN ZU EINEM AUSTAUSCH.

Die Errichtung und Instandhaltung von funktionierenden Gas-, Wasser- und Abwassernetzen, sauberen Straßen sowie ein gepflegtes Stadtbild zählen zu den primären Aufgaben der in Bozen angesiedelten Seab. Die einzelnen Dienste und Zuständigkeiten haben der neue Generaldirektor der Seab Matthias Fulterer und deren Präsident Kilian Bedin im Rahmen des Treffens vorgestellt. „Die Seab ist für das Südtiroler Handwerk ein wichtiger Dienstleister und Partner. Wir arbeiten seit vielen Jahren sehr gut zusammen und möchten auf diese Basis gern aufbauen“, unterstrich lvh-Präsident Martin Haller. Er präsentierte Bedin und Fulterer auch das Konsortium ARO, welches im Haus des Handwerks angesiedelt und im Bereich der Wartung und Instandhaltung tätig ist. lvh-Vizedirektor Walter Pöhl stellte im Rahmen des Gesprächs den lvh und seine Aufgaben und Dienste für die vielzähligen Mitglieder vor. „Vor allem im Bereich der öffentlichen Arbeiten versuchen wir unsere Handwerksbetriebe zu unterstützen und ihnen die Türen für die Teilnahme zu öffnen“, erklärte Pöhl. Sowohl Bedin als auch Fulterer untermauerten die gute Zusammenarbeit und den Wunsch der verstärkten Kooperation. „Ausschreibungen sollten immer im Sinne der regionalen Wirtschaftskreisläufe gestaltet werden. Synergien und Skalierungseffekte werden in diesem Zusammenhang eine immer größere Rolle spie-

WENN ES UM

SONDERMULL GEHT

len und daher ist ein regelmäßiger Austausch sicher sinnvoll und wichtig“, betonte Seab-Generaldirektor Matthias Fulterer. lvh-Vizepräsident Hannes Mussak bedankte sich für die Gelegenheit des Gesprächsaustausches und sagte: „Wir freuen uns sehr auf den periodischen Gedankenaustausch im Sinne der lokalen Handwerksbetriebe und der Bürger.“

SIND WIR DEIN GRUNER PARTNER.

UMWELTBERATUNG, REGISTERFÜHRUNG UND ERKLÄRUNG MUD

manufakt 9 03|2023
Kurzmeldungen | MANUFAKT NEWS
ABFALLENTSORGUNG
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SCHROTTHANDEL RECYCLING
Im Bild (v.l.n.r.): Walter Pöhl, Martin Haller, Kilian Bedin, Matthias Fulterer, Hannes Mussak, Giorgio Bergamo © lvh.apa

Weibliche Innovation

HANDWERK, START-UPS, NEUE TECHNOLOGIEN. EIN ERFAHRUNGSBERICHT VON ZWEI FRAUEN IM LVH UND DIE EINSCHÄTZUNG DES DEPUTY CEO DES NOI TECHPARKS.

Start-ups, Betriebsgründungen und- übernahmen stellen Herausforderungen, besonders für junge Menschen, dar. In diesem Zusammenhang haben wir zwei Frauen gebeten, uns zu erzählen, wie sie den Schritt in die Selbstständigkeit, bzw. die Übernahme eines Unternehmens erlebt haben. Außerdem haben wir dazu Hubert Hofer, den Deputy CEO des NOI Techparks interviewt. Silvia Schrentewein ist Grafik- und Webdesignerin. Für sie stand sehr früh fest, in welche Richtung sie gehen wollte. „Dass ich eines Tages einen kreativen Beruf ausüben möchte, habe ich bereits im Grundschulalter gewusst. Meine Leidenschaft für das Zeichnen hat mich zu einer Grafik-Ausbildung geführt. Es war immer wichtig für mich, das Zeichnen und Kreativ-Sein auch im Berufsalltag wiederzufinden“, zeigt sie sich von ihrem Beruf fasziniert. Positiv bewertet sie außerdem die Flexibilität. Als Grafik- und Webdesignerin kann sie ihr Büro zusammenklappen und mitnehmen, sich selbst also Arbeitsort und -zeit einteilen. Den Schritt in die Selbstständigkeit wagte sie Mitte 2022 als sie cova. web&design gründete. Seitdem ist sie auch Mitglied der Berufsgemeinschaft der Mediendesigner/innen im lvh, dessen Unterstützung sie hervorhebt. „Die Zusammenarbeit mit dem lvh ist immer professionell und freundlich. Von ihnen habe ich wertvolle Informationen für den Start in die Selbstständigkeit erhalten.“ Dabei

bereitete sie sich sorgfältig vor, ließ sich Zeit und nutzte diese, um sich genügend Ressourcen anzueignen. Befürwortung und Unterstützung fand sie auch bei ihren Freunden und der Familie, welche sie immer wieder motiviert haben, an sich selbst und ihr Können zu glauben. „So ein Zuspruch ist wirklich Gold wert. Gezeigt hat es sich dadurch, dass ich dann effektiv den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe“, erklärt die Grafik- und Webdesignerin. Befürchtungen hatte sie wegen der Bürokratie und rechtlicher Fragen. „Natürlich stößt man auf ein paar Hindernisse. Da ich die kreative Welt gewöhnt war, war am Anfang das Thema Buchhaltung, Steuern und Rechte etwas überwältigend“, erläutert sie. „Aber mit genug Selbstvertrauen und Willenskraft kann man vieles meistern. Ich war positiv überrascht, dass alles so gut geklappt hat.“ Zeitmanagement ist ein weiterer Punkt, den es zu stemmen gilt. „Man muss erst lernen abzuschalten“, sagt Schrentewein. „Zum Beispiel wollte ich bei Krankheit einmal trotzdem arbeiten, um eine Deadline zu schaffen.“ Feste Zeiten und Grenzen seien von Anfang an wichtig. Als Herausforderungen bezeichnet sie, sich einen Kundenstock aufzubauen, vor allem in der Anfangszeit und sich in bisher unbekannten Welten zurechtzufinden, wie eben der Bürokratie. Wichtig sind für sie vor allem Beständigkeit, zufriedene Kundschaft mit angenehmen Beziehungen und entsprechend qualitätsreiche Arbeiten. Dabei dürfe man den Glauben an sich selbst und den Wert der eigenen Arbeit nie aus den Augen verlieren. Mit Selbstvertrauen begegnet die junge Unternehmensgründerin auch anderen Hürden. Manchmal sei es etwas schwierig, als junge Frau ernst genommen zu werden. Nicht selten würde nach dem „echten“ Chef gefragt. Vor allem bei Projektbeginn, wenn es um das Angebot und die Preisverhandlung geht, müsse man bei manchen Kundinnen und Kunden sehr selbstsicher auftreten, um nicht als „Gitschele” abgestempelt zu werden. Dabei gilt für die Grafik- und Webdesignerin: „Lass dich nicht unterkriegen!“ Das ist auch der Rat den sie anderen jungen Menschen und vor allem jungen Frauen gibt, die mit dem Gedanken spielen sich selbstständig zu machen. „Manchmal muss man einen Sprung in das kalte Wasser wagen, man weiß ansonsten nicht, ob es gelingt. Bereite dich aber ausreichend vor und lass dir Zeit.“

11 03|2023
Silvia Schrentewein, cova. web&design © Silvia Schrentewein
Frauen packen an | FOKUS

Jana Mazzarol leitet zusammen mit ihrem Bruder Thilo das Familienunternehmen Schmidhammer aus Bruneck. Der Betrieb beschäftigt sich hauptsächlich mit Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik. Wie hat sie die Übernahme wahrgenommen? „Ich selbst habe diesen Schritt sehr emotional erlebt, da es der Schritt in die Selbstständigkeit war und ich folglich für jede Entscheidung verantwortlich bin“, erklärt Mazzarol. Dabei sei der Wunsch den Betrieb zu übernehmen schon immer da gewesen, sei es von ihren Eltern als auch von ihr selbst, sowie ihrem Bruder“, erklärt Mazzarol. Bereits 2019 begann sie, sich mit der Übernahme zu beschäftigen. „Dadurch, dass wir als Familie sowie unser Team an uns glaubte, konnten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Jahr 2021 die neue Nachfolge kommunizieren und seit 2022 ist es ganz offiziell.“ Mit dem Gedanken beruflich in das Familienunternehmen einzusteigen, habe sie immer schon gespielt. Deshalb habe sie sich auch für ein Wirtschaftspsychologiestudium entschieden. „Dabei konnte ich schon nebenbei im Betrieb reinschnuppern. Es war dann ziemlich schnell klar, dass ich diese Chance nutzen will.“ 2019 ergab sich die Möglichkeit, die Personalverwaltung zu übernehmen und zeitgleich mit dem Anstieg der Verantwortung stieg, auch ihre Begeisterung. „Im Betrieb kann ich etwas bewegen, mich und meine Ideen einbringen, und es können sich der Betrieb und unsere Mitarbeiter/innen entwickeln“, so Mazzarol weiter. Unterstützung erhält sie dabei nicht nur von ihrer Familie. „Ich bin meinen Eltern sehr dankbar für das Vertrauen, das sie mir schenken. Auch unser Team unterstützt mich. Es gibt mir sehr viel Kraft und Motivation.“ Der Übergabeprozess ist dabei nicht zu unterschätzen. „Das ist nicht etwas, das von heute auf morgen geht und dauert einige Jahre. Hier kommen viele Emotionen ins Spiel, deshalb brauchte es viel Zeit, viele Gespräche und Geduld von allen Seiten“,

weiß die Jungunternehmerin zu berichten. Herausforderungen gibt es dabei stetig zu bewältigen. „Sich zu behaupten, gehört dazu, vor allem als ich das erste Mal im Betrieb angefangen habe zu arbeiten. Wobei das, denke ich, überall so ist. Man wird kritisch beurteilt und von allen Seiten genau geprüft. Wird der Einsatz dann bewiesen, kommt das Vertrauen der Mannschaft“, ist Mazzarol überzeugt. Dabei gehe es auch gar nicht so sehr darum, ob der Chef ein Mann oder eine Frau sei. „Ich glaube, dass man da keine Unterscheidungen machen kann. Jeder Betrieb, egal ob dieser eher mehr Männer oder Frauen hat, hat seine eigenen Herausforderungen, die es zu lösen gilt.“ Ähnlich hält sie es mit dem Thema neue Technologien. „Ich strebe ein gesundes Wachstum an, möchte die Innovation fördern“, zeigt sich Mazzarol enthusiastisch. „Der Einsatz und die Investition ins eigene Unternehmen lohnen sich immer - manchmal sieht man es halt erst zu einem späteren Zeitpunkt.“ Für Kundinnen und Kunden, wie auch für Mitarbeiter/ innen möchte sie dabei gleichermaßen Wohlfühloasen schaffen. Anderen jungen Frauen, die ein Unternehmen gründen oder übernehmen möchten gibt sie folgende Botschaft mit auf den Weg: „Ich empfehle anderen jungen Frauen, selbstbewusst und selbstbestimmt ihren eigenen Weg zu gehen und Hindernisse als Chance zu sehen.“ Die Selbstständigkeit motiviert sie dabei tagtäglich. „Es fasziniert mich, dass ich jeden Tag mit einem Lächeln zur Arbeit gehe und abends mit voller Freude wieder rausgehe. Ich denke das hängt daran, dass es nie langweilig wird. Ich bekomme jeden Tag neue Herausforderungen und habe gleichzeitig viele Möglichkeiten sie zu lösen und kann dabei viel lernen.“

12 11|2022
FOKUS
Jana Mazzarol, Schmidhammer © Jana Mazzarol
| Frauen packen an

INTERVIEW

zum Thema innovative Start-ups

Welchen Stellenwert hat die Zusammenarbeit zwischen NOI Techpark und lvh?

Die Zusammenarbeit mit dem lvh ist für uns als NOI Techpark extrem wichtig. Wir richten uns mit unserer Forschungsinfrastruktur und unseren Services an Unternehmen jeglicher Größenordnung und somit sowohl an den großen Technologiehersteller als auch an den kleinen Handwerksbetrieb. Umso wichtiger ist eine niedrige Eintrittsschwelle in unser Innovationsviertel. Genau eine solche stellt der lvh mit der Abteilung Innovation & Neue Märkte dar. Handwerksbetriebe, die vom lvh betreut werden, wenden sich mit ihren Anliegen und Innovationsvorhaben direkt an den Verband. So entstehen zukunftsweisende Projekte und Innovation wird mehr und mehr zum fixen Bestandteil in Südtirols Handwerk.

Welche Projekte gibt es mit der Abteilung Innovation & Neue Märkte des lvh?

Eines, das ich hier besonders hervorheben möchte, ist die Zusammenarbeit zwischen dem Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, dem lvh, sowie uns und hat den Fokus, Innovation und Digitalisierung als zentrale Bausteine in die Meisterausbildung zu integrieren. Dies geschieht über Workshops in unseren Prototypenlaboren und den Austausch mit Fachleuten und Forschungsteams. Auch bei Events arbeiten wir mitunter eng zusammen, so etwa bei unseren Hackathons. Aus einer Challenge, die der lvh 2019 in einem unserer Hackathons präsentierte, entstand letztes Jahr ein Start-up. Beim letzten Hackathon im vergangenen November hingegen ging es um das Thema des Internet of Things und der Sensoren in Textilien, ein brennendes Thema der Branche, das wir mit Unterstützung des lvh aufgegriffen und als Challenge an junge Softwareentwickler/innen gestellt haben.

Inwiefern profitieren die Abteilung Innovation & Neue Märkte des lvh und der NOI Techpark voneinander?

Die Abteilung Innovation & Neue Märkte des lvh profitiert dank ihres Sitzes hier im Innovationsviertel vom dynamischen Umfeld und dem direkten Kontakt zu Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Start-ups und Studierenden. Die kurzen Wege zu den richtigen Ansprechpersonen und den nötigen Kompetenzen ermöglichen es dem lvh, schnell und unkompliziert auf die Bedürfnisse der Betriebe einzugehen, die sich mit einer Innovationsanfrage an den Verband wenden. Wir als NOI Techpark wiederum profitieren natürlich vom Image des lvh: Die Abteilung Innovation & Neue Märkte vertritt den NOI Techpark bei den kleinen Handwerksbetrieben optimal.

Wie sehen Sie, mit Blick auf den Start-up Incubator des NOI Techpark, die Entwicklung des weiblichen Handwerks in Südtirol?

Wir konnten in den letzten Jahren mit Freude beobachten, dass sich immer mehr von Frauen gegründete und geführte Start-ups für eine Aufnahme in unseren Start-up Incubator bewerben. Aktuell sind es fünf Jungunternehmen an der Zahl, die von engagierten Frauen geführt werden und im NOI ihre Geschäftsidee weiterentwickeln. Eines davon kommt aus dem Bereich Schönheitspflege/Kosmetik und fand den Weg zu uns über den lvh.

13 11|2022 01
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HUBERT HOFER, NOI TECHPARK Deputy CEO und Director of Services
Frauen packen an | FOKUS

BETRIEB

ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSFÜHRUNG: Mit dem richtigen Know-how in Management, Produktion, Verkauf, Marketing und Organisation zum Erfolg.

Messen sind „ein wahres Erlebnis“

DAS SAGEN MANUEL MOLING UND ALOIS ZACHER. DENN

FÜR BEIDE SIND DER PERSÖNLICHE KONTAKT UND DIE PRÄSENZ WEITERHIN AUSSCHLAGGEBEND.

Design im Einklang mit der Natur, so beschreibt die Firma Moling ihr Tätigkeitsfeld. Lehm, Kalk, Holz, Sand: Manuel Moling lässt sich bei der Gestaltung von Innen- und Außenbereichen von natürlichen Materialien inspirieren. Dabei versucht er immer mit Elementen zu arbeiten, die sich am jeweiligen Projektstandort befinden. Durch diese Ansatzweise werden verschiedene Materialien miteinander kombiniert und es entstehen individuell gestaltete Räume, Fassaden und ganze (Lebens)Bereiche. Die Firma Moling hat so z.B. die gespachtelten und schallabsorbierenden Innenflächen des Messner Mountain Museums Corones gestaltet, welches von der Stararchitektin Zaha Hadid entworfen wurde. Neben privaten Wohnungen und Häusern, sind auch Hotels Kunden von Moling. Trotz ihres Bekanntheitsgrades oder gerade deswegen ist

die Firma bereits seit 2010, alljährlich auf der Tipworld präsent. Sie bietet die Gelegenheit das Unternehmen zu präsentieren, neue Geschäftskontakte zu knüpfen und bestehende zu pflegen.

Ganz besonders wichtig ist Moling jedoch noch etwas anderes: „Es geht vor allem um Kontinuität“, sagt er. „Gerade bei der Tipworld in Bruneck erhalten wir sehr viel mehr Feedback als bei größeren Messen“, erläutert Moling weiter. „Die Tipworld ist nicht nur von Hotelierinnen und Hoteliers gut besucht, sondern auch von vielen Privatleuten und Architekten. Sie nehmen sich die Zeit die Betriebe anzuschauen und kennenzulernen.“ Kein digitaler Auftritt sei dazu in der Lage eine Messe, wo Materialien gesehen und „erlebt“ werden können, zu ersetzen. Für ihn ist klar, auch in den nächsten Jahren wird die Firma Moling auf

14 03|2023
01 Präsenz bei Messen lonht sich © Marco Parisi 02 Manuel Moling, Moling SRL © Manuel Moling

Messen präsent sein und den Kontakt mit den Menschen pflegen. „Das ist unsere Belohnung“, zeigt sich Manuel Moling von der Idee der Messe überzeugt. Die Familie Zacher ist mit ihrem Unternehmen bereits seit Jahren Stammgast auf der IHM, der internationalen Handwerksmesse in München. Die Wollverarbeitung ist bei den Zachers eine echte Familiensache. Fünf Geschwister führen das Handwerk von Vater Leopold mit Kreativität, Genauigkeit und Leidenschaft fort. Reine

Schaf- Schurwolle ist der Rohstoff der im Familienunternehmen zu Hüten, Schals, Pantoffeln, Sohlen, Sitzkissen und Accessoires verarbeitet wird. Alle Produkte sind handgefertigt aus der hauseigenen Manufaktur mit der besonderen Haunold-Qualität und am Ende steht immer ein nachhaltiges Südtiroler Naturprodukt mit Hightech-Qualität. Warum es für die Familie wichtig ist, auf der IHM Präsenz zu zeigen und präsent zu sein haben wir Alois Zacher gefragt.

INTERVIEW mit Alois Zacher, Zacher Johann & Co. OHG

Wann haben Sie als Betrieb begonnen auf Messen auszustellen?

Unsere erste Ausstellung war im Jahr 2000 auf der „Heim und Handwerksmesse“ in München. Dort haben wir angefangen auf unserem Stand Pantoffeln zu verkaufen, unser Klientel zu beraten und neue Kontakte mit anderen Ausstellerinnen und Austellern, sowie Händlerinnen und Händlern zu knüpfen. Heute pflegen wir dort den Kontakt mit langjährigen Kunden und überzeugen mit unserem Charme neue Besucher unsere Pantoffeln anzuprobieren. Gerne kommen wir dabei ins Gespräch mit den Besucherinnen und Besuchern der Messe, sowie Ausstellerinnen und Austellern vor Ort. Für uns ist die Messe jedes Jahr ein wahres Erlebnis.

Haben Sie wichtige Geschäftsbeziehungen auf Messen knüpfen können?

Natürlich, dazu sind Messen besonders gut geeignet, weil wir dort auf ein internationales Publikum treffen. Wir tauschen uns gerne aus und nehmen von den Messebesuchen immer neue Sichtweisen auf das Handwerk mit. Davon lassen wir uns später im Berufsalltag inspirieren. Auf unserem Stand herrscht immer eine positive, lockere und herzliche Stimmung. So entstehen besonders gute Geschäftsbeziehungen. Karl Damian und Florian Reisinger haben dazu beigetragen, dass wir auf dem Südtiroler Gemeinschaftsstand ausstellen dürfen. Dies hat uns mehr Sichtbarkeit gegeben, was einen großen Einfluss auf das Knüpfen von wichtigen Geschäftsbeziehungen hat.

Was erwarten Sie sich von der IHM 2023?

Das neue Jahr hat für uns schon gut begonnen. Die Internationale Handwerksmesse in München ist wie immer ein Highlight. Dort unterhalten wir uns gut. Es ist ein großartiges Gefühl im Gemeinschaftsstand mit anderen Südtiroler Handwerksbetrieben ausstellen zu dürfen. Wir hoffen, dass die Besucherzahlen auf der diesjährigen Messe wie vor Corona ausfallen und auch viele neue Interessentinnen und Interessenten die Messe besuchen. In unserem Geschäft in Innichen haben wir schon bemerkt, dass Kundinnen und Kunden umdenken und sehr auf den Konsum achten. Sie setzen auf Qualität statt Quantität und schätzen Naturmaterialien und das Handwerk sehr. Deshalb sind wir positiv gestimmt und hoffen auf eine gelungene Ausstellung.

ALOIS ZACHER

Haunold by Zacher

15 03|2023 manufakt
Messen | BETRIEB
Deshalb lohnt es sich für Betriebe, auch im digitalen Zeitalter, auf Messen präsent zu sein.

LEGO® SERIOUS PLAY®

MIT DEN HÄNDEN DENKEN UND STRATEGIEN FÜR DEN EIGENEN BETRIEB ENTWICKELN.

Die LEGO® SERIOUS PLAY®-Methode wurde bereits Ende der 1990er Jahre auf der Suche nach neuen Ansätzen zur Strategiefindung entwickelt. Die Ziele von LEGO® SERIOUS PLAY® sind es, kreatives Denken zu fördern, sich Zukunftsszenarien vorzustellen und in kürzester Zeit Strategien zu entwickeln. Die Basis der Methode ist die Nutzung der Hand-Hirn Verbindung. Denn die Modelle aus LEGO®-Steinen helfen während des Bauens beim Aufbau von Denkstrukturen und vereinfachen die Ideenfindung. Unter Verwendung einer Vielzahl verschiedener LEGO®-Steine und -Elemente und unter Anleitung entwerfen die Teilnehmer/innen detailreiche Modelle. Die persönliche Erfahrung und Blickweise jeder teilnehmenden Person hilft, die thematischen Aspekte greifbar zu machen. Egal ob sie im

Betrieb Prozesse verbessern, neue Ideen sammeln oder auch das Team stärken möchten – der kreative Ansatz ermöglicht eine Anwendung auf nahezu alle Themenfelder und so ist es möglich, in kurzer Zeit eine gemeinsame Unternehmensvision zu finden. Mit LEGO® SERIOUS PLAY® ist der Prozess spielerisch und automatisch diszipliniert. Alle Teilnehmer/ innen sind mit Ihren Erfahrungen und Ihrem Wissen während des ganzen Workshops engagiert und jeder arbeitet aktiv an der Ideenfindung mit. Für weitere Informationen und für die Buchung eines Workshops für Ihren Betrieb können Sie sich gerne an die Abteilung Innovation & Neue Märkte wenden. Ansprechpartnerin ist Ann-Christin Döding. Tel.: 0471 323253E-Mail: innovation@lvh.it

Was ist ein „GreenEvent“?

GREENEVENTS SIND VERANSTALTUNGEN, DIE NACH KRITERIEN DER NACHHALTIGKEIT GEPLANT, ORGANISIERT UND UMGESETZT WERDEN.

Über die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz gibt es die Möglichkeit für Unternehmen einzelne Firmenevents als so genannten „GreenEvent“ zu registrieren und stattfinden zu lassen. Auch der Tag des Handwerks im lvh im letzten Jahr wurde als „GreenEvent“ durchgeführt. Die wesentlichen Faktoren sind dabei die Verwendung umweltfreundlicher Produkte, Energieeffizienz, Abfallmanagement, regionale Wert-

schöpfung sowie soziale Verantwortung. Diese Ziele entsprechen der langfristig ausgelegten Klimastrategie der Südtiroler Landesregierung, die sich zum Ziel gesetzt hat, die CO2-Emissionen pro Person innerhalb 2020 auf unter 4 Tonnen und spätestens bis 2050 auf unter 1,5 Tonnen pro Jahr und Person zu senken. Damit ein Betrieb die Auszeichnung „GreenEvent“ für seine Veranstaltung erhält, muss er Kriterien aus den Themenbereichen Ressourcen, Abfall, Mobilität, Verpflegung, Energie, Kommunikation, Lärm und Bonus (Alkohol und Barrierefreiheit) umsetzen. Der Trend zu ökologisch verträglicheren Veranstaltungen wird immer stärker. Ein nachhaltiges Event leistet nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern bringt auch einen Marketingvorteil gegenüber Sponsoren, Förderern und der Öffentlichkeit mit sich. Die Zertifizierung und die Vergabe der Auszeichnung „GreenEvent“ erfolgt von Seiten des Amtes für Abfallwirtschaft.

16 01|2023
BETRIEB | LEGO® Serious Play®, GreenEvent
LEGO® Serious Play® © unsplash.com Logo „GreenEvent“ © Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz

Elektrogeräte immer melden!

WAS MÜSSEN BETRIEBE, WELCHE ELEKTRO-

Betriebe, welche Elektro- und Elektronikgeräte (AEE) importieren und verkaufen, werden als Hersteller eingestuft. Aufgrund dessen sind sie verpflichtet, eine jährliche Meldung über die im Vorjahr auf dem natio-

nalen Markt in Verkehr gebrachten Elektro- und Elektronikgeräte an die Handelskammer vorzunehmen. Diese Jahresmeldung muss telematisch über die Website www. registroaee.it erfolgen. Damit sie durchgeführt werden kann, muss der Betrieb sich vorab in ein Konsortium eintragen, die Eintragung ins AEE-Register vornehmen und über eine digitale Unterschrift (business key, smart card, carta servizi CNS) verfügen. Außerdem sind Installationsbetriebe, Servicestellen und Transportunternehmen von Elektro- und Elektronikgeräten (AEE) verpflichtet, gebrauchte Geräte (RAEE) vom Konsumenten, der ein gleichwertiges Produkt erwirbt, kostenlos zurückzunehmen. Damit die Rücknahme, die Ansammlung und der Transport der RAEE erfolgen kann, ist die Eintragung in das nationale Verzeichnis der Umweltfachbetriebe verpflichtend (Kategorie 3-bis). Der lvh gibt seinen Mitgliedsbetrieben Aufschluss über das Thema und ist bei der Durchführung der Meldung behilflich.

manufakt 17 03|2023
Import und Verkauf | BETRIEB
UND ELEKTRONIKGERÄTE
melden © shutterstock.com/NewAfrica GASSER Bozen · Tel. 0471 553 400 St. Lorenzen · Tel. 0474 474 514 www.gassersrl.it Gemeinsam für eine bessere Zukunft arbeiten. 100% ELEKTRISCH, 100% NACHHALTIG. SONDERKONDITIONEN FÜR LVH-MITGLIEDER
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WEITERBILDUNG

ERFOLGSFAKTOR BILDUNG: Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung sowie die Stärkung des Meistertitels sind das Fundament für hochwertiges Südtiroler Handwerk.

Handwerk zwischen Ausbildung und Innovation

IM NOI TECHPARK WERDEN LEHRMODULE ZU DIGITALISIERUNG UND PRODUKTINNOVATI ON FÜR ANGEHENDE MEISTERINNEN UND MEISTER ANGEBOTEN. HIER TRIFFT HANDWERK AUF INNOVATION UND MACHT SICH FIT FÜR DIE HERAUSFORDERUNGEN DER ZUKUNFT.

Digitaler Zwilling, automatisierte Produktion, 3D-Prototyping - das sind nur einige der Themen und Trends, die immer mehr Einfluss auch auf Südtirols Handwerk nehmen.

Um die hiesigen Betriebe dafür zu rüsten und ihnen das nötige Know-how mit auf den Weg zu geben, besteht seit nunmehr einem Jahr eine Zusammenarbeit zwischen dem Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, dem Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) und NOI Techpark. Fokus: Innovation und Digitalisierung als zentraler Baustein der Meisterausbildung.

Kürzlich waren die angehenden Meisterinnen und Meister der Zimmerleute im NOI zu Gast und erlebten hautnah, welche Technologien in Zukunft auch ihre Berufsgemeinschaft beschäftigen und antreiben werden.

Im „Maker Space“ erhielten die Zimmerleute Einblicke in die Möglichkeiten des 3D-Drucks, um schnell und kostengünstig Prototypen und Modelle herzustellen.

18 03|2023
Walter Weissensteiner, Leiter des „Maker Space“ © lvh.apa

Josef Holzner von der Firma Wippdach berichtete von seiner konkreten Erfahrung in einem Projekt mit Eurac Research, wo es um die Entwicklung eines innovativen Produktes ging. Anschließend entdeckten die Teilnehmenden in der Fraunhofer Italia ARENA, dem Anwendungszentrum für Robotik und KI, technische Assistenzsysteme für die Baustelle der Zukunft und den Stand der Technik im Bereich des digitalen Zwillings von Gebäuden. Das Ausbildungsmodul der Zimmerleute ist das insgesamt sechste dieser Art. 2022 waren bereits die angehenden Meisterinnen und Meister der Berufsgemeinschaften der Maurer/innen, Konditorinnen und Konditoren, Tischler/innen, Maschinenschlosser/innen und Werkzeugbauer/innen sowie Küchenmeister/innen in den Laboren des Innovationsviertels zugegen, um neue Technologien kennenzulernen und sich Wissen anzueignen.

„Die Verbindung zwischen theoretischem Wissen und innovativer Umsetzung ist extrem wichtig, auch und gerade für die zahlreichen Handwerksbetriebe in unserem Land“, betont lvh-Präsident Martin Haller. Darum sollen 2023 noch weitere Berufsgruppen und Berufsgemeinschaften folgen, die den NOI Techpark besuchen.

„Die Meisterausbildung richtet sich an künftige Unternehmer und Unternehmerinnen sowie Führungskräfte im Handwerk, aber auch der Gastronomie: Um sie wettbewerbsfähig für die Zukunft zu machen, ist Know-how im Bereich neue Technologien, Innovation und Digitalisierung ein wichtiger Baustein“, sagt die zuständige Amtsdirektorin Cäcilia Baumgartner. Die Inhalte, ergänzt Baumgartner, seien bisher sehr gut angekommen.

„Die Infrastruktur und das wissenschaftliche und

technologische Know-how hier im NOI stehen allen Unternehmen offen, egal, ob groß oder klein, ob Hightech-Firma oder Handwerksbetrieb. Umso wichtiger ist für uns diese Integration in die Meisterausbildung, denn gerade dadurch kann eine wertvolle Schnittstelle zwischen Innovation und Handwerk geschaffen werden“, kommentiert NOI-Direktor Ulrich Stofner. Die Innovation und richtungsweisende Zukunftstechnologien machen also auch vor dem Handwerk nicht halt, ganz im Gegenteil.

Diese Tatsache als Chance und Erweiterung der Tätigkeitsbereiche, ebenso wie der Umsetzungsmöglichkeiten anzusehen ist hierbei der Schlüsselfaktor. Technik und neue Technologien sind Hilfen und unterstützen das traditionellen Handwerk, das sich stets weiterentwickelt und Neuerungen zu seinem Vorteil zu nutzen gewußt hat. „Die Fähigkeit in Netzwerken zu denken und zu handeln ist eine der großen Stärken des Südtiroler Handwerks“, zeigt sich auch lvh-Präsident Martin Haller überzeugt.

manufakt 19 03|2023
01 Eindruck der Veranstaltung © lvh.apa 02 Interessierte Zuhörer © lvh.apa
Handwerk und Innovation | WEITERBILDUNG
Dietmar Siegele, Fraunhofer Italia - Innovation Engineering Center © lvh.apa

KURSKALENDER 2023

Anmeldung und weitere Informationen auf www.lvh.it, E-Mail an weiterbildung@lvh.it

& Technik

CEI 11-27 Auffrischungskurs | Ausbildung für Arbeiten an Elektroanlagen

des Richtpreisverzeichnisses im Installationsbereich - Kapitel 13 & 14 (für HLS-Techniker)

Korrektes Ausfüllen einer Konformitätserklärung | für Elektrotechniker

Marketing und Innovation Förderungen im Überblick | Schwerpunkt Innovation, Produktentwicklung und Weiterbildung

Innovation und Forschung | Einblick in die Produktion von smarten Möbeln

Persönlichkeitsbildung

SPID, digitale Unterschrift & CO - wie kann ich digitale Dienste für meinen Betrieb nutzen?

mit der jüngeren Generation kommunizieren

20 03|2023
WEITERBILDUNG | Kurskalender KURS STUNDEN DATUM ORT Arbeitssicherheit für Arbeitgeber Auffrischungskurs (ATECO-Kodex hoch) 14,5 12.|13.04.2023 St. Lorenzen Auffrischungskurs (ATECO-Kodex mittel) 12,5 24.|25.03.2023 Bozen Arbeitssicherheit für Arbeitnehmer Ausbildungskurs zum Arbeitnehmervertreter für Sicherheit 32,5 21.|22.|28.|29.03.2023 Bozen Grundkurs (ATECO-Kodex hoch) 16,5 20.|27.03.2023 Webinar Grundkurs (ATECO-Kodex mittel) 12,5 31.03.|01.04.2023 Bozen Erste-Hilfe Grundkurs 16 UE 12,5 19.|20.04.2023 Vahrn Grundkurs (12 UE) Bereiche Dienstleistung, Verwaltung und Transport-Verkehr 9,5 20.03.2023 Vahrn Auffrischungskurs 4 Stunden 4 26.04.2023 St. Lorenzen Befähigungskurse Befähigungskurs für Baggerfahrer (Theorie & Praxis) 17 03.|04.05.2023 Bozen Befähigungskurs für LKW-Kran (Theorie & Praxis) 15 10.|11.05.2023 Bozen Auffrischungskurs für Baukran 4 19.04.2023 Bozen Beruf
13.04.2023 Webinar Netzwerktechnik
Kommunikationstechniker 17.|18.04.2023 lvh.apa Verwendung
19.04.2023 lvh.apa
Norm
für
20.04.2023 lvh.apa Praxisseminar
Kaminanwendung 26.04.2023 lvh.apa
- Normgerechte
28.03.2023 Webinar
04.04.2023 Bozen, NOI Techpark, Volta Straße 13/A
21.04.2023 Webinar Erfolgreich
14.04.2023 lvh.apa

Erneuerung der Berufsbilder

BEIM KICKOFF ZUM BILDUNGSGIPFEL WURDE EIN LEIT FADEN VORGESTELLT, DER DIE BERUFSGRUPPEN BEI DER AKTUALISIERUNG DER BERUFSBILDER IM LVH UNTERSTÜTZT.

Bei der Auftaktveranstaltung wurde den Mitgliedern die Wichtigkeit der Überarbeitung der Berufsbilder aufgezeigt und erklärt, wie sie erfolgen wird. Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Sprecherin der lvh-Arbeitsgruppe

Ausbildung Daniela Bortolon, welche die Ziele des Treffens im Detail erläuterte und lvh-Präsident Martin Haller. In Anwesenheit der Obleute der verschiedenen Berufsgruppen des Verbandes führte die Sprecherin der lvh-Arbeitsgruppe

Ausbildung Daniela Bortolon durch die Veranstaltung. Die Teilnehmer/innen erwartete ein interessanter Abend. Neben der Vorstellung des Leitfadens zur Überarbeitung der Berufsbilder, ging Gustav Tschenett, Bildungsdirektor des Amtes für Bildung und Sprache, auf die neuen beruflichen

Rahmenbedingungen und Kompetenzen ein. Anschließend erläuterte der Obmann der Berufsgemeinschaft der Friseure im lvh, Stefano Pettinà das neue Pilotprojekt, das speziell für das Berufsbild der Friseurinnen und Friseure entwickelt wurde. Die zahlreich erschienenen Handwerker/innen, Obleute, ebenso wie die Anwesenheit von lvh-Vizepräsident Giorgio Bergamo, lvh-Vizedirektor Walter Pöhl, sowie Gert Lanz von politischer Seite und Cäcilia Baumgartner Amtsdirektorin vom Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, zeugten von der Bedeutung der Veranstaltung. Im Anschluss an die Reden tauschten sich die Anwesenden über die Initiative und ihre künftigen Ziele aus. In weiteren Workshops werden die Berufsbilder nun entsprechend aktualisiert.

manufakt 21 03|2023 Bildungsgipfel | WEITERBILDUNG Bozen, Schlachthofstraße 73 · T +39 0471 970 750 · M info@kuenwalter.it · www.kuenwalter.it
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Eindruck der Veranstaltung © lvh.apa

BRANCHEN

DIE

Armin Hinteregger ist Florist, mit „Blatt und Blüte“

FLORISTINNEN UND FLORISTEN: ARMIN HINTEREGGER IST FLORIST AUS PASSION. DABEI FASZINIEREN IHN NICHT NUR DER UMGANG MIT NATUR, SONDERN „ALS ALLER ERSTES DER KONTAKT ZU MENSCHEN“.

Hinteregger kommt aus Lüsen, und ist nach eigener, süffisanter, Aussage, „ein Stallilla, kein Stadtla“ (also ein Staller, kein Stadtler).

Blumen haben ihn schon als Kind fasziniert und waren bei ihm zu Hause allgegenwärtig. „Schon mein Vater hat Geranien gepelzt“, erzählt der Lüsner. Ihn selbst hat dann der „künstlerische“ Aspekt fasziniert. So hatte Hinteregger bereits früh seine zukünftige Laufbahn geplant.

Doch ganz so einfach gestaltete sich die Ausbildung zum Floristen nicht. Schmunzelnd berichtet er eine Anekdote von seinem ersten Vorstellungsgespräch, dort hat es geheißen: „Na, Buibm stellen mir koana un!“ (Buben stellen wir keine ein). Davon ließ sich der Lüsner aber nicht abschrecken. Es folgte eine Lehre bei Alpiflor in Brixen, wo er die ganze Welt der Frischpflanzen kennenlernte. Anschließend war er sieben Jahre bei Werners Baumschule & Gärtnerei in Schabs tätig, wo er unter Anderem auch Lehrlinge ausbildete. „Manch eine/r wird sich noch an mich als relativ strengen Ausbilder erinnern“, erzählt Hinteregger, „denn bei der Arbeit muss es „passen“!“. 2008 gründete er dann mit einer Kollegin ein Ge-

22 03|2023
VIELFALT DES HANDWERKS: Neuigkeiten, Trends, die Projekte der lvh-Berufsgemeinschaften und aktuelle Wirtschaftsthemen auf einen Blick. Armin Hinteregger © Hannes Niederkofler

schäft in Vintl und war entgegen allen Einschätzungen von Beratern „eigentlich vom ersten Tag an erfolgreich.“ Diesen will er nun auch bei seinem kürzlich in Brixen neueröffneten Geschäft „Blatt und Blüte“ fortsetzen. Bei seiner Arbeit faszinieren ihn besonders die Emotionen der Menschen, die er mit Blumen in allen Lebenslagen begleitet. „Das geht praktisch von der Geburt eines Menschen bis zu seinem Tod. Da sind freudige und traurige Ereignisse dabei. Alle aber von Blumen begleitet. Taufe, Erstkommunion, Hochzeit, Beerdigung, erstes Date, Valentinstag, Muttertag“, zählt der Florist nur einige Beispiele auf. Dabei gehe es stets darum, die jeweilige Situation auch richtig einzuschätzen und die passende Blumenempfehlung dazu abzugeben. Wert legt Hinteregger auf die Produktqualität und eine breite Palette zu führen. In seinem Geschäft soll jede/r etwas Passendes finden, sowohl wer auf der Suche nach einem kleinen Präsent ist als auch, wer sich mal eine exklusive Vase gönnen möchte. „Ich bin für alle da und so möchte ich auch mein Geschäft verstanden wissen,“ erklärt er.

Dabei geht Hinteregger auch gerne innovative Wege. Für die Einrichtung seines neuen Geschäfts setzte er auf eine Inneneinrichtung, komplett in 3D-Druck. „Eigentlich fast aus Jux“, sei es dazu gekommen. Beim „Petschieder Kirchta“ traf Hinteregger zufällig auf Martin Oberhauser (Studio Oberhauser) „Wir unterhielten uns gemütlich

und kamen auf meine Absicht zu sprechen, ein neues Geschäft zu eröffnen. Er bot also an, die Einrichtung im 3D-Druck zu liefern und für mich war sofort klar: Mogsch lai mochn!“, erzählt Hinteregger begeistert. Alles wurde termingerecht geliefert und sei außerdem äußerst praktisch und pflegeleicht. Übrigens: Auch alle anderen Arbeiten wurden durchwegs von Lüsner Handwerksfirmen zu seiner vollen Zufriedenheit und auf unkompliziertem Wege erledigt.

Die Aufträge hat Hinteregger dabei „so quasi während der Chorprobe, zwischen dem einen Lied und dem nächsten“, erteilt. Singen und Theater spielen sind nämlich seine beiden großen Hobbies. Der Lüsner bezeichnet sich selbst als absoluten Vereinsmensch, ist seit über 20 Jahren Mitglied im Pfarrchor und in der Theatergruppe. Aktuell ist er Bezirksobmann des Chöreverbandes im Eisacktal und Wipptal. Hier und im Freundeskreis findet Hinteregger seinen Ausgleich.

Seine Inspiration ist die Vielfältigkeit seines Berufs. Zu jeder Jahreszeit gibt es schließlich den passenden Blumenschmuck. Diesen plant er jeweils immer schon mit dem entsprechenden Vorsprung, so hat er z. B. die Weihnachtsdekoration schon einige Monate vorher ausgesucht und bestellt. „Das fasziniert mich und „zwingt“ mich auch dazu, immer auf dem Laufenden zu bleiben“, erklärt Hinteregger abschließend.

manufakt 23 03|2023
Einfach melden Werden Sie mit einer WhatsApp zum Betrieb des Monats: 327 331 54 30
01 Martin Oberhauser und Armin Hinteregger 02 Einrichtung, komplett in 3D-Druck
Betrieb des Monats | BRANCHEN
03 „Blatt und Blüte“ © Hannes Niederkofler

BRANCHEN | Lohnausgleich, Lohnelement

Bedingungen für Lohnausgleich

ALLGEMEIN: DER LVH HAT SICH MIT VERTRETERINNEN UND VERTRETERN DES NISF, ANDEREN ARBEITGEBERVERBÄNDEN, GEWERKSCHAFTEN UND EINIGEN LANDESÄMTERN GETROFFEN, UM ÜBER DAS THEMA LOHNAUSGLEICH WEGEN WETTERBEDINGUNGEN ZU DISKUTIEREN.

Lohnausgleich heiß diskutiert © shutterstock.com/Kunertus

Ziel der Gespräche war es, der NISF-Führung die Probleme der Betriebe zu erläutern und umsetzbare Lösungen zur Verbesserung der Situation zu finden. Die gesetzlichen Rah-

menbedingungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert und die NISF-Vertreter/innen werden auch heuer die gesetzlichen Grundlagen der verschiedenen Rundschreiben streng anwenden. Allerdings erhöht ein gut ausgefüllter technischer Bericht die Wahrscheinlichkeit einer Annahme des Ansuchens für Lohnausgleich. Der technische Bericht ist somit das wichtigste Dokument, um die Tage zu rechtfertigen, an denen laut Wetterbericht die Rechtsgrundlage für die Annahme des Antrags nicht erfüllt war. Aus diesem Grund haben die Expertinnen und Experten des lvh eine nützliche Vorlage erstellt, die den Mitgliedern hilft, den technischen Bericht korrekt auszufüllen. Die Dokumente sind für Mitglieder online und in den Lohnbüros verfügbar. Sie sind in jedem Fall unverbindlich und die endgültige Entscheidung über die Annahme oder Ablehnung eines Ansuchens liegt immer beim NISF. Die Abteilung Gewerkschaftsdienstleistungen (0471 323279) und das Kompetenzzentrum Bau und Installation (0471 323281) des lvh stehen Mitgliedern jederzeit für Fragen zur Verfügung.

Bauhandwerk setzt Zeichen

BAU: DER CNA/SHV, DER WIRTSCHAFTSVERBAND FÜR HANDWERK UND DIENSTLEISTER (LVH. APA) UND DIE VIER GEWERKSCHAFTEN HABEN KÜRZLICH EIN ABKOMMEN FÜR DAS VARIABLE LOHNELEMENT FÜR 2023 UNTERZEICHNET.

Bei dem variablen Lohnelement (EVR) handelt es sich um eine Produktionsprämie, welche vom entsprechenden Kollektivvertrag vorgesehen ist. Anhand von vier Parametern wird jährlich überprüft, ob der Beitrag ausgezahlt wird oder nicht. Nachdem im Bauhandwerk mehrere dieser Parameter als positiv bewertet wurden, hat sich die Branche für eine Auszahlung des variablen Lohnelementes in diesem Jahr entschieden. Vor kurzem haben die Vertreter/innen der lokalen Wirtschaftsverbände für das Handwerk CNA/SHV und lvh, sowie der vier Gewerkschaften ASGB Bau, FENEAL UIL – TNAA, FILCA/SGBCISL und FILLEA/GBH – CGIL/AGB das entsprechende Abkommen unterzeichnet. Der Beitrag fällt im Vergleich zum Vorjahr sogar etwas höher aus. „Damit möchten die Arbeitgeber/innen des Südtiroler Bauhandwerks ein wertvolles Zeichen für ihre Mitarbeiter/innen setzen und deren Leistungen anerkennen“, sind sich der lvh-Obmann der Berufsgruppe Bau Markus Bernard und der Obmann der

Gruppe Bau im CNA/SHV Rodolfo Gabrieli einig. Das Südtiroler Bauhandwerk zählt zu den größten und wichtigsten Arbeitgebern und Ausbildern im Land. Bestehende Arbeitskräfte zu halten, ihnen Perspektiven zu bieten und neue, junge Leute auszubilden, zählt zu den Prioritäten des Sektors.

24
03|2023
Lohnprämie wird ausgezahlt ©shutterstock.com/Mattia Menestrina

Obmann bestätigt

TIEFBAUER/INNEN: DIE BERUFSGEMEINSCHAFT IM LVH SETZT SICH ALS INTERESSENSVERTRETUNG FÜR DIE BRANCHE AUF POLITISCHER EBENE EIN. ÖFFENTLICHE ARBEITEN, PREISANPASSUNGEN ODER DAS RICHTPREISVERZEICHNIS SIND DABEI NUR EINIGE DER THEMEN.

Im Rahmen der jüngsten Jahresversammlung der Tiefbauer/ innen wurde Resümee gezogen über die Tätigkeiten sowie ein neuer Berufsbeirat gewählt. Unter der Führung von Obmann Michael Hofer hat man im letzten Jahr das Gespräch mit vielzähligen Institutionen gesucht. „Nicht nur die hohen Energie- und Treibstoffpreise sowie die Rohstoff- und Lie-

Photovoltaik als Chance

DACHDECKER/INNEN: KÜRZLICH FAND IM HAUS DES HANDWERKS EINE INFORMATIONSVERANSTALTUNG DAZU STATT.

Die zukunftsträchtige Energiequelle der Photovoltaik bietet viele Chancen für den Berufszweig der Dachdecker/innen. Hans Duffek (Vertreter der E-Marke) leitete den Vortrag im Namen der Elektrotechniker/innen im lvh und ging auf die Wichtigkeit der Kooperation zwischen den Berufsgemeinschaften ein. Die Elektrotechniker/innen der E-Marke möchten, zusammen mit ausgewählten Partnern die fachgerechte Montage der Paneele auf dem Dach oder der Fassade und den vorschriftsmäßigen Anschluss der PV-Anlage an das Stromnetz in einer Hand vereinigen. Dabei ist es Duffek wichtig, dass das Handwerk als homogene Gruppe wahrgenommen wird: „Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen, weil wir uns und unsere Stärken genau kennen. Jedem Gewerk sein Fachbereich: die Dachdecker/innen auf dem Dach, die Elek-

ferengpässe haben uns im Jahr 2022 vor enorme Herausforderungen gestellt. Auch die lokale Auftragsvergabe bei öffentlichen Ausschreibungen, laufende Preisanpassungen und Preisvorauszahlungen machten das Arbeiten in unserer Branche zunehmend schwierig“, berichtete Hofer. Für Unmut sorgt im Bau nach wie vor das Thema „Winterlohnausgleich“, zumal Lohnausgleichsanträge für längere Zeiträume von der INPS letzthin immer wieder abgelehnt wurden. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Neuwahl des Obmannes und der Mitglieder des Berufsbeirates. Dabei wurde Michael Hofer (Hofer Tiefbau GmbH) als Obmann der Tiefbauer im lvh für die nächsten fünf Jahre bestätigt. Ebenso wiedergewählt wurden Erwin Windegger (REWI Bau KG), Roland Ploner (Ploner GmbH), Claudia Maier (Maier Anton GmbH), Armin Klapfer (Klapfer Bau GmbH), Alexander Kaufmann (Kaufmann Tiefbau GmbH) und Markus Obexer (OM). Der Vize-Obmann bzw. die Vize-Obfrau und die oder der Delegierte werden bei der ersten Berufsbeiratssitzung gewählt.

trotechniker/innen für die Anschlüsse und die Steuerungen. Diese Zusammenarbeit wird richtungsweisend für weitere Gemeinsamkeiten sein.“ Auch Renate Gamper, Obfrau der Dachdecker/innen im lvh hebt die Wichtigkeit der Kooperation hervor: „Die Berufsgemeinschaften der Elektrotechniker/ innen und Dachdecker/innen möchten zwei Ziele erreichen: die Zusammenarbeit zwischen den zwei Berufssektoren intensivieren und der Kundschaft ein überzeugendes Endresultat bieten. Die gute Vorbereitung und Absprache zwischen den zwei Tätigkeitsfeldern sind dabei das A und O.“

manufakt 25 03|2023
Resilienz, Photovoltaik | BRANCHEN
Hans Duffek und Renate Gamper © lvh.apa Der Berufsbeirat © lvh.apa

Meisterkurs abgeschlossen

ELEKTROTECHNIKER/INNEN: KÜRZLICH ENDETE DER MEISTERKURS FÜR ELEKTROTECHNIKER/INNEN.

Der Meisterbrief ist der wichtigste Fortbildungsabschluss im Handwerk und dementsprechend ist die Ausbildung zur Meisterin bzw. zum Meister der richtige Weg, wenn man im Beruf weiter kommen will.

Kürzlich endete nun der Meisterkurs für Elektrotechniker/innen, welcher vom Amt für Lehrlingswesen zusammen mit dem Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) organisiert wurde.

Besuch des Fernheizwerks Toblach

HLS-TECHNIKER/INNEN: UNTERWEGS MIT BERUFSSCHÜLERINNEN UND -SCHÜLERN.

Die Berufsgemeinschaft der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker/innen im lvh hat gemeinsam mit den Berufsschülerinnen und-schülern der 4. Klasse des Berufsbildungszentrums Toblach das dortige Fernheizwerk besichtigt.

Die Jugendlichen erhielten dabei die Gelegenheit, einen praktischen Einblick in die operative Funktionsweise eines solchen Betriebswerks zu bekommen.

Es braucht neue Meister/innen © shutterstock.com/SeventyFour

„Mit Sicherheit waren die Herausforderungen des Kurses enorm“, erklärt Marion Blaas vom Amt für Lehrlingswesen. Das hatte vor allem mit der Umstellung von Präsenz- auf Onlineunterricht zu tun. Das war leider pandemiebedingt notwendig und stellte die Kursteilnehmer/ innen, ebenso wie die Referentinnen und Referenten vor eine schwierige Aufgabe. Trotz der widrigen Umstände konnte der Kurs erfolgreich abgeschlossen werden. Der Berufsbeirat der Elektrotechniker/innen im lvh möchte, dass der nächste Meisterkurs so schnell wie möglich angeboten wird, da es bereits mehrere interessierte Teilnehmer/innen gibt.

Für den nächsten Meisterkurs, der im Januar 2024 startet, werden Andreas Gruber und Mirko Haller vom Berufsbeirat zu Kommissionsmitgliedern des Kurses ernannt.

Von den dortigen Fachkräften wurde ihnen genau das Zusammenspiel der einzelnen technischen Anlagen erklärt, genauso wie die eigentliche Versorgung der Haushalte, aber eben auch das Fernheizwerk selbst.

DUALE AUSBILDUNG ALS VORTEIL

Der Besuch des Heizwerks durch das Berufsbildungszentrum ist Teil der dualen Ausbildung. Dabei sind die Ausbildungsstätten überwiegend für den theoretischen Teil zuständig, während die jeweiligen Fachbetriebe den praktischen Teil übernehmen.

Dieses Prinzip ist ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Ausbildung der werdenden Fachkräfte.

Die Branche der HLS-Techniker/innen sieht sich dabei, gerade in den letzten Jahren, starken Veränderungen gegenübergestellt.

Diese bewertet Harald Kraler, der Obmann der Berufsgemeinschaft, jedoch positiv: „Die Bereiche Klimaschutz, Nachhaltigkeit und alternative Energien machen unseren Beruf zu einem attraktiven Ausbilder“, zeigt er sich überzeugt.

26 03|2023
BRANCHEN | Meisterkurs, Betriebsbesuch
Begeisterte Schüler © lvh.apa

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Jahresrückblick und Ehrung

MIETWAGENUNTERNEHMER/INNEN: IM HAUS DES HANDWERKS FAND KÜRZLICH DIE JAHRESVERSAMMLUNG DER MIETWAGENUNTERNEHMER/INNEN IM LVH STATT. DABEI

WURDE RESÜMEE GEZOGEN UND DER LANGJÄHRIGER OBMANN HANSJÖRG THALER GEEHRT.

Es gab viele wichtige Themen bei der Jahresversammlung. So hatte sich sich Obmann Hansjörg Thaler in einer Aussprache mit Landesrat Daniel Alfreider dafür eingesetzt, dass die Gemeinden Ermächtigungen, welche vor der Regelung des Staatgesetzes von 2018, einbehalten oder zurückgegeben wurden, wieder ausgegeben werden können. Thaler wies anschließend auf den Kurs des Personenkraftverkehrsunternehmers hin, welcher in Kürze im lvh startet. Wichtige Neuigkeiten gab es auch in Bezug auf das digitale Fahrtenblatt. Dieses wird bis auf weiteres noch nicht eingeführt, jedoch wird die Berufsgemeinschaft dieses Thema auch heuer begleiten und man ist auf der Suche

nach einem geeigneten System. Armin Scannavini von der lvh-Abteilung Kredit- und Finanzberatung, erklärte den Anwesenden wie sie nach dem Antragsgesuch den Beitragszuschuss vom Land erhalten können. Bei den anschließenden Wahlen wurde Hansjörg Thaler als Obmann bestätigt. Im Berufsbeirat stehen ihm Gabriel Pierhofer, Stefan Leitner, Josef Goller, Heiko Paulmichl, Andreas Oberparleiter, Christian Peer, Andreas Insam und Annemarie Plattner zur Seite. Abschließend wurde Hansjörg Thaler von lvh-Vizepräsident Hannes Mussak für seine 10-jährige Tätigkeit im Berufsbeirat mit der bronzenen Ehrennadel des lvh ausgezeichnet.

28 03|2023
BRANCHEN | Treffen Gemeindeverband, Jahresversammlung
Alter und neuer Ortsobmann: Hansjörg Thaler © lvh.apa

Geld für den Führerschein

TRANSPORT: BONUS FÜR UNTER-35-JÄHRIGE, FÜR DEN LKWODER BUSFÜHRERSCHEIN.

Der Fahrermangel bei den Warentransport- und Busunternehmen stellt seit geraumer Zeit ein großes Problem dar.

Mehrfach hat sich die lvh-Berufsgruppe Transport für attraktivere Bedingungen im Rahmen der Ausbildung eingesetzt. In diesem Zusammenhang erhielten beide Sektoren nun Unterstützung. Beim „Bonus patente“, dem Führerscheinbonus, handelt es sich um einen Gutschein für alle unter 35-Jährigen, die an Kursen und Prüfungen für den Erwerb der höheren Führerscheinkategorien (Kat. C, D und FQN/

2035: Ende für Benzinund Dieselmotor

KFZ- HANDWERK AUTORIPARAZIONE - -

KFZ-MECHATRONIKER/INNEN: DAS ZIEL DER EU IST KLAR: NULL EMISSION BEIM AUTOVERKEHR BIS 2050.

Das EU-Parlament hat seine endgültige Zustimmung für das Aus des Verbrennungsmotors für Neuwagen im Jahr 2035 gegeben. Die Einigung sieht vor, dass nur noch emissionsfreie Autos neu zugelassen werden.

Das bringt einige Herausforderungen mit sich - für die Hersteller/innen, Händler/innen, Mechaniker/innen und auch für die Politik, die in den nächsten 12 Jahren ein flächendeckendes Ladenetz und genügend Stromkapazitäten aufbauen muss. Denn auch E-Autos brauchen Treibstoff - Strom in diesem Fall – „und der Verbrauch wird deutlich steigen“, sagt der Obmann der KFZ-Mechatroniker/innen im lvh, Ronnie Mittermair.

Um Stromengpässe zu vermeiden, müsse intelligent geladen werden, das heißt es dürften nicht alle zugleich - etwa in der Nacht oder in der Früh - laden.

CQC) teilnehmen. Bis zu 80 Prozent der Kosten und maximal 2.500 Euro, die für den Erwerb eines Berufsführerscheins (CQC) anfallen, werden rückerstattet. Der Betrag war zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses bereits ausgeschöpft. Antragsberechtigt waren volljährige Personen, die alle gesetzlichen Anforderungen für das Fahren mit Kraftfahrzeugen erfüllen. „Diese Unterstützung stellt ein wichtiges Instrument dar, um den Fahrer/in Beruf zugänglicher und attraktiver für junge Leute zu gestalten“, betont der Obmann der Mietwagenunternehmer/innen im lvh Hansjörg Thaler. Angesichts des akuten Fahrermangels hoffen die Waren- und Transportunternehmer/innen, dass der Bonus auch im nächsten Jahr wieder möglich ist.

Eine Alternative zum Verbrennermotor wären aus der Sicht von Mittermair auch synthetische Kraftstoffe, die mittels Strom aus Wasser und Kohlenstoffdioxid hergestellt werden, so genannte E-Fuels. Allerdings werde diese Technologie von der Politik kaum unterstützt.

Die Südtiroler Mechaniker/innen seien in jedem Fall auf den Umstieg auf Elektroautos bereits gut vorbereitet, sagt Mittermair, die meisten hätten entsprechende Kurse gemacht.

Zudem betrifft der Umstieg viele Komponenten eines Fahrzeugs nicht. Für diese brauche es ohnehin Mechaniker und Mechatroniker/innen. „Der klassiche Motor ist nur ein Teil unserer Arbeit“, gibt sich der Obmann pragmatisch.

29 03|2023 Führerschein-Bonus, E-Mobilität | BRANCHEN
Neuwagen: Ab 2035 nur elektrisch © shutterstock.com/Mikbiz Bonus für den Führerschein © shutterstock.com/Bankrx

Konsortium der Tischler

TISCHLER/INNEN: KÜRZLICH TRAF SICH DAS KONSORTIUM FÜR BRANDSCHUTZTÜREN (KOBRA).

Die Mitglieder des Vorstandes des KOBRA-Konsortiums der Tischler im lvh trafen sich im Haus des Handwerks in Bozen. Klaus Nagler, der Präsident des Konsortiums, dem 30 Betriebe in Südtirol angehören, begrüßte die Anwesenden und zog dann Bilanz der Tätigkeiten des letzten Jahres. Besonders positiv zu vermerken sind hierbei die Produktionszahlen. Während der Pandemiejahre waren diese stark zurückgegangen. Im letzten Jahr hat sich die Produktion aber bereits erholt und entsprach praktisch wieder der Vor-Covid-19-Situation. Man sei zuversichtlich, dass sich diese Entwicklung im Jahr 2023 fortsetzen wird. Im Fokus steht vor allem die Entwicklung neuer Produkte. So wird ein erster Prototyp für das Projekt „Brandschutzprüfung von Haus- und Innentüren EI60“ angefertigt werden und die nächsten zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Ingenieur Robert Gasser informierte anschließend die Teilnehmer über die aktuelle Gesetzeslage bei Brandschutz- und Rauchschutztüren, sowie Türen im Fluchtweg. Bei den Wahlen gab es folgende Ergebnisse, im Verwaltungsrat sitzen: Albert Aster, Bastian Brunner, Michael Gruber, Bruno Miribung, Patrick Moser, Klaus Nagler und Alexander Wieser. Der Aufsichtsrat setzt sich aus Dagmar Krapf, Egon Leitner und Romedius Weiss zusammen. Letzterer ist auch Präsident des Aufsichtsrates.

Kleidung braucht Pflege

TEXTILREINIGER/INNEN: FACHGERECHTE REINIGUNG UND PFLEGE DER WINTERBEKLEIDUNG.

Die Berufsgemeinschaft der Textilreiniger/innen im lvh hat einige Tipps zur Reinigung und Pflege der Wintermode. Für Winter-, Wetter- und Outdoor-Kleidung ist eine professionelle Imprägnierung sehr wichtig, denn nur mit der entsprechenden, professionellen Ausrüstung

wird jede kleinste Faser erreicht und komplett umhüllt. Abgesehen davon kann es bei einer laienhaften Anwendung von Mitteln aus der Sprühdose zu Irritationen und Schädigungen von Haut und Atemwegen kommen. Damit eine Imprägnierung so lange wie möglich hält, wird sie im Fachbetrieb während der abschließenden Bügelbehandlung fixiert. Eine exakt definierte Bügeltemperatur garantiert, dass sich die professionellen Hilfsmittel nachhaltig mit dem Gewebe verbinden und den Oberstoff vollständig „veredeln“.

Auch Wolle will richtig imprägniert sein. Eine Wäsche in der Haushaltsmaschine ist oft ein Risiko und eine Handwäsche genügt nicht, um Flecken oder Schweißreste vollständig zu entfernen. Um die Kleidungsstücke also auch im Sinne der Nachhaltigkeit länger tragen zu können, ist die fachgerechte Pflege äußerst wichtig. Mehr über die Vorzüge der professionellen Imprägnierung und Reinigung verraten Ihnen die Profis der Berufsgemeinschaft der Textilreiniger/innen im lvh.

30 03|2023
Die Vorstandsmitglieder © lvh.apa
BRANCHEN | KOBRA, Tipps, Gelato Day und Landestafel
Winterbekleidung richtig pflegen © pixabay

24. März: Gelato Day!

SPEISEEISHERSTELLER/INNEN:

AM 24. MÄRZ WIRD DER EUROPÄISCHE TAG DES SPEISEEISES GEFEIERT.

Die Veranstaltung findet bereits zum elften Mal statt. Eingeführt wurde der „Eis-Tag“ durch das Europäische Parlament im Jahr 2012. „Unter den frischen Milcherzeugnissen steht handwerklich hergestelltes Speiseeis für hervorragende Qualität und Lebensmittelsicherheit und wertet die landwirtschaftlichen Erzeugnisse jedes einzelnen Mitgliedsstaats auf“, erklärt die Confartigianato zum „Gelato Day“. Dies sei die Motivation, mit der die EU die Initiative startete. Als Ausdruck von Qualität, Authentizität und Territorialität ist das handwerklich hergestellte „Gelato“ die treibende Kraft hinter einer komplexen Lieferkette, an der auch die Erzeuger/ innen von Rohstoffen wie europäischer Kuhmilch beteiligt sind. Jede Ausgabe des „Eis-Tags“ stellt eine Geschmacksrichtung des Jahres vor. 2023 handelt es sich dabei um Apfelstrudel. Das

offizielle Rezept, das von allen Speiseeisherstellerinnen und -Herstellern mit Kreativität und Handwerkskunst interpretiert werden kann, sieht ein weißes Eis auf Apfelbasis vor, das mit Rum und Zitronenöl leicht aromatisiert und mit Zimt, Sultaninen, vorzugsweise dunklen, und Semmelbröseln bestreut wird. Der Confartigianato ruft alle Speiseeishersteller/innen zur regen Teilnahme auf. Infos gibt es unter www.gelato-day.it. Die Mitglieder der Berufsgemeinschaft im lvh können sich auch jederzeit an den Verband wenden, um mehr bezüglich des „Gelato Day“ zu erfahren. E-Mail: nahrungsmittel@lvh.it

Landestafel bittet um Unterstützung

NAHRUNGSMITTEL: DIE LANDESTAFEL VON TRENTINO-SÜDTIROL HAT DAS ZIEL, DIE LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG ZU REDUZIEREN, SOWIE DIE RÜCKGEWINNUNG UND WIEDERVERWENDUNG VON LEBENSMITTELÜBERSCHÜSSEN ZU VERBREITEN UND ZU FÖRDERN.

Die generelle Preissteigerung und die starke Zunahme der Inflation bringen viele Südtirolerinnen und Südtiroler in eine wirtschaftlich schwierige Lage. Die Landestafel Trentino-Südtirol versucht dem mit folgenden Tätigkeiten entgegenzuwirken: Mit der Sammlung der Überschüsse aus der Landwirtschaft, der Lebensmittelindustrie, den Supermärkten, der organisierten Gastronomie und der mit Mitteln der Europäischen Union und der aus dem Nationalen Fonds erworbenen Lebensmittel; mit der Lebensmittel-Sammlung am Nationalen Tag der Lebensmittel-Spenden; sowie der Lagerung der Lebensmittel in den Magazinen von Trient und Bozen und der kostenlosen Verteilung der zurückgewonnenen Lebensmittel an die vertraglich gebundenen karitativen Einrichtungen. Das heurige Jahr stellt aufgrund der verschiedenen Krisen eine besondere Herausforderung dar und hat auch die karitativen Organisationen in der Bereitstellung von Nahrungsmitteln für die bedürftigen Personen stark gefordert. Die Vorräte in den Lagern der Landestafel sind stark dezimiert. Alle Berufsgemeinschaften der Berufsgruppe Nahrungsmittel im lvh unterstützen daher

den Aufruf der Autonomen Provinz Bozen der Landestafel von Trentino Südtirol zu helfen, indem die Anzahl der Unternehmen erweitert wird, die ihre Überschüsse spenden. Das Staatsgesetz vom 19. August 2016, Nr. 166 “Disposizioni concernenti la donazione e la distribuzione di prodotti alimentari e farmaceutici a fini di solidarietà sociale e per la limitazione degli sprechi” hat einen neuen Rechtsrahmen geschaffen, der die bestehenden Vorschriften zu Steuervergünstigungen für Unternehmen, die Lebensmittel und Non-Food-Produkte spenden, umfasst. Zu diesem Zweck stellt die Landestafel allen Spendern vierteljährlich eine entsprechende Erklärung aus. Als Spenderunternehmen hilft man somit nicht nur Bedürftigen und vermeidet die Verschwendung von Lebensmitteln, sondern die teilnehmenden Betriebe kommen außerdem in den Genuß von steuerlichen Vorteilen. Weitere Informationen über die Tätigkeit der Landestafel können auf den folgenden Internetseiten abgerufen werden:

www.bancoalimentare.it

www.bancoalimentare.it/it/trentinoaltoadige

31 03|2023
Gelato Day © Confartigianato

Frauen übernehmen

Frauen übernehmen

LOS-LASSER

Wussten Sie schon immer an wem sie den Betrieb übergeben, wollen?

Nein, eigentlich dachten wir an eine Betriebsschließung, da die eigenen Kinder andere Lebensziele verfolgten. Uns war es wichtig den Betrieb niemandem aufzuzwingen. Als Franziska aber Interesse zeigte, haben wir ihren Wunsch, bei uns als Schneiderin zu arbeiten, natürlich sehr gern erfüllt. Schon bald haben wir gemerkt, dass sie nicht nur als Schneiderin, sondern auch als Führungskraft großes Talent hat.

Wann und wieso haben Sie beschlossen den Betrieb zu übergeben?

Wie ging die Übernahme von statten?

Ich bin seit 1986 selbständig als Transporteur tätig und bei Erreichen des Rentenanspruchs im Jahr 2018 habe ich beschlossen, den Betrieb zu übergeben.

Reibungslos und ohne großen bürokratischen Aufwand, da Franziska den Betrieb als Familienmitglied übernommen hat. Wir haben die Übernahme mit einem großen Fest anlässlich unseres 70-jährigen Firmenjubiläums gefeiert.

Nach über 40 Jahren Arbeitstätigkeit wollte ich einfach kürzertreten und mich nach und nach zurückziehen.

Wussten Sie schon immer an wen Sie den Betrieb übergeben wollen?

Ich war erfreut, als ich gesehen habe, dass meine Tochter und Ihr Ehemann bereit sind, den Betrieb weiterzuführen.

AN-PACKERIN

Wann war Ihnen klar, dass Sie den Betrieb übernehmen wollen?

Einen genauen Zeitpunkt kann ich nicht nennen, aber ich denke, es hat sich in den letzten Jahren so ergeben.

Bereits seit 2009 arbeitet mein Ehemann als LKW-Fahrer im Betrieb mit und durch sein Interesse und seine Freude am Beruf haben wir entschieden, den Betrieb weiterzuführen.

Welchen aktuellen Herausforderungen stehen Sie gegenüber?

Wann war Ihnen klar, dass Sie den Betrieb übernehmen wollen?

Ich habe mir somit keine weiteren Gedanken darüber gemacht, an wen ich den Betreib sonst übergeben könnte.

Nun wie für alle Frauen ist es nach wie vor schwierig sowohl Familie und Haushalt, als auch Arbeit unter einen Hut zu bringen. Ob als lohnabhängig arbeitende Mami wie auch als selbständige Mutter.

Wie ging die Übernahme von statten?

Als Tochter unseres Familienunternehmens habe ich immer wieder bei Märkten ausgeholfen. Den für mich magischen Moment habe ich erlebt, als ich einem Kunden über unsere Familiengeschichte, über unsere Produkte und Arbeitsweise erzählt habe. Da wurde mir bewusst, dass ich diesen Betrieb unbedingt am Leben erhalten möchte.

Nun, der Betrieb ist eine kleine Einzelfirma mit nur vier LKWs und somit war die Übergabe nicht sehr kompliziert.

Welchen Rat möchten Sie Frauen geben, die einen Betrieb übernehmen?

Bereits in den letzten Jahren habe ich die Verwaltungstätigkeit, Mitarbeiterführung und Organisation der Arbeitseinteilung an meine Tochter und ihren Ehemann nach und nach abgegeben.

Ich rate allen Frauen mutig zu sein, sich treu zu bleiben und sich bei Unstimmigkeiten oder wenn es nicht glatt läuft, nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Miteinander und nicht gegeneinander arbeiten, sich vernetzen und offenbleiben, für alle sich bietenden Möglichkeiten.

Auch ist im Transportsektor nach wie vor der Hohe Treibstoffpreis ein heikles Thema und die Preisschwankungen machen eine Planung schwierig. Zum Glück haben wir zurzeit gute Mitarbeiter. Ich denke, dass der Mangel an qualifizierten Arbeitern in Zukunft für viele Betriebe zum Problem wird.

Welchen Rat möchten Sie Frauen geben, die einen Betrieb übernehmen?

Ich finde, der Rückhalt, die Unterstützung und die Mithilfe der Familie ist sehr wichtig und absolut notwendig, damit ein Familienbetrieb funktionieren kann. Frauen sollten sich oftmals

03|2023 32
VORNAME NACHNAME AN-PACKERIN
BRANCHEN | Frauen
TSCHOLL TRANSPORTE
OSKAR TSCHOLL
CARMEN ASAM

Zahlen und Fakten

JUNGHANDWERKER: GUT INVESTIERTE ZEITDAS EHRENAMT IN ZAHLEN.

WIE WICHTIG IST DEN JUNGHANDWERKERN DAS EHRENAMT?

Lea Trenkwalder

BEZIRKSOBFRAU DER JUNGHANDWERKER WIPPTAL

60 h 30 h

So wichtig, dass wir jährlich: in Sitzung sind bei Veranstaltungen sind

> Teil der Jungen Wirtschaft und verschiedener Arbeitsgruppen sind

DAS JUNGE HANDWERK IST SÜDTIROLWEIT AKTIV:

Insgeamt: 1200 Mitglieder

> in 6 Bezirks – und Ortsgruppen

> in 70 Ortsgruppen mit einer Vertreterin oder einem Vertreter der Junghandwerker/innen

WIE WICHTIG IST DEN JUNGHANDWERKERN DIE NACHWUCHSFÖRDERUNG:

Entweder oder...

lieber als

15.000 km für Schulbesuche zurückgelegt

10 Teilnehmer/-innen der WorldSkills 2022 unterstützt

3.600 h für Vortäge zur Ausbildung & Perspektiven im Handwerk investiert

16 Initiativen für Schüler/-innen organisiert mit Schüler/-innen besucht

120 Betriebe

SOCIAL MEDIA

Insgesamt: 3912 Follower

1250 Instagram 2635 Facebook

31 TikTok

manufakt 33 03|2023
Kaffee Twitch Pasta Tiktok Netflix salzig
Sneaker Jeans Knödel
Youtube Snowboard Instagram Stiletto Berg Wein süß Meer Bier Ski Tee TV
Frei.Wild Sitting Bulls Lederhose

EHRENAMT

Das Ehrenamt - der Kitt der Südtiroler Gesellschaft

EHRENAMTLICHES ENGAGEMENT IST NICHT NUR FÜR DIE GESELLSCHAFT SÜDTIROLS VON VORTEIL, SONDERN AUCH FÜR DIEJENIGEN, DIE SICH EINBRINGEN UND IST SOMIT AUCH WICHTIGER BESTANDTEIL DES SÜDTIROLER HANDWERKS.

Wir haben Melanie Trafojer, Renate Kaufmann Husnelder und Annelies Leitner, die sich im lvh ehrenamtlich engagieren, einige Fragen zu ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit gestellt.

lvh: Was motiviert Sie, sich im lvh ehrenamtlich zu engagieren?

Trafojer: Ich freue mich sehr, mit so vielen motivierten Schneiderinnen das Berufsbild der Maßschneider/innen neu auszuarbeiten und neu zu definieren. Auch sehe ich es als meine Aufgabe das Image unserer Berufsgruppe neu zu positionieren und zu verbessern.

Kaufmann Husnelder: Ich finde die Verbandsarbeit sehr wichtig. Gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten muss das Handwerk über eien Plattform verfügen, die sofort reagieren kann, indem sie die Sorgen, Probleme aber auch Vorschläge an die politischen Vertreter/innen des Landes weiterleiten kann.

Leitner: Ich netzwerke gern mit Gleichgesinnten und setze mich für die Bedürfnisse von Kleinunternehmen und besonders für die selbständigen Unternehmerinnen ein.

lvh: Welche Fähigkeiten haben Sie durch Ihr ehrenamtliches Engagement erworben und wie haben diese Sie persönlich weitergebracht?

Trafojer: Ich habe in der kurzen Zeit als Obfrau schon sehr viele tolle Menschen kennengelernt und neue Kontakte knüpfen können. Auch den Austausch mit anderen Maßschneiderinnen und Maßschneidern finde ich sehr spannend und lehrreich!

Kaufmann Husnelder: Es ist mir in der Zeit meiner

ehrenamtlichen Arbeit bewusst geworden, wie wichtig es ist, dass wir, jeder der ein solches Amt bekleidet, unser Handwerk nach außen tragen müssen. Wer, wenn nicht wir, kann am besten die Wichtigkeit des Handwerks in all seinen Bereichen der breiten Bevölkerung nahebringen.

Leitner: Ich würde es weniger Fähigkeiten nennen, sondern vielmehr als persönliche Weiterentwicklung bezeichnen. Diese begleitet mich in meiner Tätigkeit im Ehrenamt jeden Tag aufs Neue.

lvh: Was würden Sie jemandem raten, der sich ehrenamtlich engagieren möchte, aber noch unsicher ist?

Trafojer: Einfach ausprobieren! Ehrenamt bedeutet nicht gleichzeitig einen neuen Teilzeitjob anzunehmen, es steht meistens jedem frei wieviel Zeit er investiert. Beim Ehrenamt geht es mehr darum zsein Wissen, seine Ideen, seine Erfahrungen und vielleicht auch sein Können Anderen zur Verfügung zu stellen. Zusammen ist man stärker und kann etwas Bewegen! Kaufmann Husnelder: Mein Motto ist immer „nicht lange reden – machen!“. Leider sehen heute nicht mehr viele die Wichtigkeit eines solchen ehrenamtlichen Engagements. Als einzelne Person kann man vielleicht nur schwer etwas ändern, aber in der Gemeinschaft kann man etwas bewegen. Man ist Teil eines Netzwerkes, kann Erfahrungen austauschen und bei Fragen oder Problemen Hilfe bekommen.

Leitner: Ich würde es auf jeden Fall empfehlen, denn man profitiert von dem Informationsaustausch innerhalb der Gremien und lernt viele Interessante Menschen kennen.

34 03|2023
BRANCHEN | Frauen
Wichtiger, sozialer Beitrag zur Gesellschaft

Melanie Trafojer

OBFRAU DER MASSSCHNEIDER/INNEN:

Die Maßschneiderin Melanie Trafojer ist seit diesem Jahr Obfrau der Maßschneider im

Renate Kaufmann Husnelder

Renate Kaufmann Husnelder ist Teil des Spengler Familienbetriebs Husnelder und seit 2008 im Ausschuss der Ortsgruppe. 2018

wurde sie das erste Mal zur Ortsobfrau gewählt. Im Januar dieses Jahres wurde sie in ihrem Amt bestätigt.

Annelies Leitner

ORTSOBFRAU VON FELDTHURNS:

Die Mediendesignerin ist seit zehn Jahren Ausschussmitglied der Ortsgruppe Feldthurns und seit einigen Jahren auch Ausschussmitglied der Frauen im lvh. Außerdem vertritt sie, seit Januar 2022, den

lvh im Beirat für weibliches Unternehmertum in der Handelskammer Bozen. Seit 2023 ist sie nun auch lvh-Ortsobfrau in Feldthurns.

lvh.
ORTSOBFRAU VON LANA: 35 03|2023 Frauen | BRANCHEN

POLITIK & WIRTSCHAFT

HANDWERK BESTIMMT MIT: Auf lokaler, nationaler und auch internationaler politischer und wirtschaftlicher Ebene hat das Handwerk eine wichtige Stimme.

Reform des italienischen Vergaberechts

Die Reform des italienischen Vergaberechts schreitet weiter voran. Nach der Genehmigung des ursprünglichen Ermächtigungsgesetzes, das die Prinzipien für das neue Regelwerk enthielt, sind Kammer und Senat derzeit mit einer nicht bindenden Stellungnahme befasst, das gesetzesvertretende Dekret wird dann von der Regierung genehmigt.

Die Teilnahme an öffentlichen Aufträgen ist auch in Südtirol für viele Betriebe extrem wichtig. Je nach Beruf und Unternehmensstruktur gibt es gar einige Betriebe, deren Tätigkeit fast vollständig auf die Ausführung öffentlicher Arbeiten ausgerichtet ist. Vereinfachung, die Sicherheit der Regeln und die Schnelligkeit der Verfahren sind unerlässlich, um öffentliche Ausschreibungen sinnvoll zu gestalten. Ein wesentlicher Grundsatz des ursprünglichen Ermächtigungsgesetzes war auch die Teilnahme von Kleinst- und Kleinunternehmen am öffentlichen Auftragswesen zu fördern.

Hier scheint es momentan noch an spezifischen Maßnahmen zu mangeln, die es den kleinen Betrieben

36 03|2023
DAS ZIEL DER REFORM IST DIE VEREINFACHUNG DIESES SEHR KOMPLEXEN FACHGEBIETS, DAS SICH - WIE KAUM EIN ANDERES - AUF DIE TÄGLICHE ARBEIT VIELER TAUSEND HANDWERKSUNTERNEHMEN AUSWIRKT.
Vergabekodex wird überarbeitet © pixabay/felix w

leichter machen würden, an öffentlichen Aufträgen teilzunehmen.

Gemeinsam mit dem nationalen Dachverband Confartigianato, aber auch über die Südtiroler Parlamentarier hat sich der lvh für die Anliegen des Handwerks eingesetzt, zum Beispiel hinsichtlich des Ausschlusses übertrieben niedriger Angebote, deren aktuelle Regelung realitätsfremd und geradezu wirtschaftsfeindlich ist. Absolut prioritär ist weiterhin die Vergabe in Losen und Gewerken.

Die Regeln hierfür müssen so gestaltet werden, dass diese KKMU-freundliche Ausschreibungsmethode nicht die Ausnahme, sondern die Regel darstellt.

Auch die Beibehaltung der autonomen Gestaltung der Richtpreisverzeichnisse ist für den Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) ein wichtiges Anliegen, für das wir uns weiterhin einsetzen werden. Der Ausdehnung der SOA-Zertifizierung auch auf niedrigere Schwellenwerte bzw. auf den Liefer- und Dienstleistungssektor stehen der lvh und der Confartigianato sehr kritisch gegenüber.

Die Harmonisierung der Baufortschritte mit dem Zeitprogramm ist ebenfalls ein großes Thema, ebenso wie die teilweise schlechte Zahlungsmoral einiger Vergabestellen.

Die Reform soll die Wirtschaft ankurbeln und auf keinen Fall zum Hemmschuh werden.

In Südtirol besteht außerdem die „Sondersituation“ des Landesvergabegesetzes.

„Das Landesvergabegesetz ist eine Errungenschaft, auf die wir keinesfalls verzichten möchten“ erläutert lvh-Präsdient Martin Haller.

So ist z.B. die Vergabe in Losen und Gewerken, für die wir uns jahrelang eingesetzt hatten, zuerst im Landesgesetz festgeschrieben.

Wünschenswert wäre eher, dass das lokale Vergabegesetz

stellenweise angepasst wird, wo es notwendig ist. Seit seinem Inkrafttreten hat sich für lokale Betriebe einiges verbessert.

Natürlich ist das Landesgesetz immer auch eine Gratwanderung, um den Prinzipien des italienischen Vergaberechts und des EU-Rechts gerecht zu werden.

„Wir möchten, dass die Politik auf Landesebene sich für den Erhalt des Landesvergabegesetzes stark macht und KKMU-freundliche Regelungen erhält und durch weitere ergänzt“, erklärt Haller.

Seitens des lvh wurde bereits die Bereitschaft mitgeteilt, das eigene Know-how in den Dialog mit Politik und Landesverwaltung einzubringen.

lvh-intern gibt es bereits seit einiger Zeit eine Arbeitsgruppe, die sich des Themas angenommen hat und die Aktionen zum Thema koordiniert.

Zuletzt geht es auch darum, einen angemessenen Zeitraum für die Umsetzung sämtlicher Neuerungen vorzusehen: Sowohl für die Wirtschaftsteilnehmer/innen als auch für das Personal der Vergabestellen braucht es eine gewisse Vorlaufzeit, um sich auf neue Bestimmungen vorzubereiten.

Ein plötzliches bzw. überstürztes Inkrafttreten neuer Regelungen könnten einen „Regulierungsschock“ auslösen, der die Öffentlichen Vergaben und somit auch die Wirtschaft lähmt.

Dem gilt es vorzubeugen, indem ein vernünftiger Zeitrahmen für das Inkrafttreten neuer Regelungen vorgesehen wird.

37 03|2023 manufakt
Vergabekodex | POLITIK & WIRTSCHAFT
01 Rechtliche Absicherung © shutterstock.com/Zolnierek 02 Südtirol hat eigenes Landesvergabegesetz © Adobe Stock

Webinar zur Raumordnung

GESETZESÄNDERUNGEN, NEUE DURCHFÜHRUNGSBESTIMMUNGEN UND DIE UMSETZUNG DER VORGESCHRIEBENEN GEMEINDEENTWICKLUNGSPROGRAMME BRINGEN IMMER WIEDER NEUERUNGEN.

Das Landesgesetz Raum und Landschaft ist nach wie vor „work in progress“.

Kürzlich hat der Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) deshalb ein Webinar für seine Bezirks- und Berufsgruppenobleute organisiert.

Rechtsanwalt Paul Lintner erläuterte dabei den aktuellen Stand der Dinge und ging auf die Thematik des Landschaftsleitbildes ein. Die Gesetzesänderungen des Sammelgesetzes aus dem Sommer 2022 wurden ebenso thematisiert wie die bereits bestehende Möglichkeit, Dienstwohnungen und Mitarbeiterunterkünfte zu errichten, sofern die gesetzlich vorgesehenen Voraussetzungen hierfür bestehen.

Besprochen wurde auch das Gemeindeentwicklungsprogramm – ein neues Planungsinstrument, mit welchem die Gemeinden das sogenannte Siedlungsgebiet abgrenzen und die Entwicklung der Gemeinde der (mindestens) nächsten zehn Jahre erfassen muss. Das Programm besteht

aus vielen unterschiedlichen „Bausteinen“ und entsteht in einem partizipativen Prozess mit der Bevölkerung. Für das Handwerk in jeder Gemeinde ist es ein Muss, von Anfang an bei den Gesprächen mit der Gemeinde dabei zu sein, weil das Gemeindeentwicklungsprogramm große Auswirkungen auf das Wirtschaftsgefüge im Dorf hat.

Superbonus: Erneute Änderung

MIT EINEM IM MINISTERRAT VERABSCHIEDETEN GESETZESDEKRET HAT DIE REGIERUNG MELONI DEN RECHNUNGSRABATT UND DIE ÜBERTRAGUNG VON KREDITEN AUF DEN SUPERBONUS BLOCKIERT. DER LVH ZEIGT SICH VERÄRGERT.

Letzthin hat die italienische Regierung immer wieder in den Superbonus eingegriffen, so auch kürzlich mit einem Ad-hoc-Gesetzesdekret. Bis dato ermöglichte der Superbonus einen Rechnungsrabatt und die Übertragung des Steuerguthabens, d.h. der Lieferant stellte dem Endkunden eine skontierte Rechnung aus und dieser übertrug im Gegenzug dem Lieferanten die Differenz zum ursprünglichen Rechnungsbeitrag in Form eines Steuerguthabens. Der Lieferant behielt dabei das Recht, dieses Steuerguthaben wiederum an einen Dritten (Privatperson, Bank, Versicherung usw.) abzutreten. Zukünftig wird dieser sogenannte „Sconto in fattura“ nicht mehr anwendbar sein. Die lvh-Spitze bezeichnet diese Entscheidung als wenig weitsichtig. „Es ist ein Dilemma! Immer wieder kommt es in Italien zu kurzfristigen Entscheidungen, was gesetzliche Bestimmungen betrifft. Dauernde Änderungen oder neue Kursrichtungen bringen nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Bauherrinnen und-herren in Schwierigkeiten. Mit vorgegebenen Bestimmungen sind viele zahlreiche bürokratische, finanzielle und zeitliche Aufwände verbunden, die ihrerseits wiederum weitere Konsequenzen mit sich bringen. In der Theorie mag eine Gesetzesänderung vielleicht als einfach umsetzbar wirken, in der Praxis sieht das Ganze anders aus“, beklagt lvh-Präsident Martin Haller. Die Betriebe benötigten mehr Rechtssicherheit.

38 03|2023 POLITIK & WIRTSCHAFT | Webinar, Superbonus
Webinar © istock/jamesteohart Unsichere Zukunft © Hannes Niederkofler

Kennzeichnung von Lebensmitteln

DIE HERKUNFTSKENNZEICHNUNG

VON LEBENSMITTELN SORGT FÜR

VIEL DISKUSSIONSSTOFF.

Genauer gesagt handelt es dabei um die Kennzeichnung, von Fleisch, Milch und Eiern- in der Gemeinschaftsverpflegung, welche demnächst in Südtirol eingeführt werden könnte.

Die „Gemeinschaftsverpflegung“ umfasst Mensen ebenso wie Restaurants und Gasthäuser, Hofschänken, Catering-Unternehmen und Bars. Das geplante Gesetz zur Kennzeichnungspflicht hätte - laut seinen Befürwortern - den Vorteil, dass

KOMPETENZBEREICH TIPPS

Dateneingabe-Pflicht auf „Edil-Connect“

Wann muss die Baustellenmeldung bei der Bauarbeiterkasse und die Dateneingabe auf Edil-Connect gemacht werden?

Seit November 2021 gilt für alle öffentlichen Aufträge und für die privaten Aufträge mit einem Gesamtwert gleich oder höher als 70.000,00 Euro die Pflicht der Baustellemeldung via EdilConnect um den sogenannten „DURC di Congruità“ zu erhalten. Diese Pflicht bezieht sich insbesondere auf Arbeiten im Baubereich und ähnlichen Arbeiten, die in einem direkten und funktionellen Zusammenhang mit der Arbeit des beauftragten Unternehmens stehen und die im Anwendungsbereich der Kollektivverträge des Baubereichs fallen.

Konsumentinnen und Konsumenten Transparenz hinsichtlich der Herkunft der angebotenen Speisen bekommen würden.

Gegner des Vorhabens hingegen kritisieren, dass für Gastbetriebe ein neuer bürokratischer Aufwand entsteht. Allerdings besteht, laut Gesetzesentwurf, auch die Möglichkeit, die Gerichte in der Speisekarte mit der Kennzeichnung, „Herkunft unbekannt‘“ zu versehen.

Vorbild für die gesetzliche Lebensmittelkennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung ist die benachbarte Schweiz. Dort muss bereits seit einigen Jahren bei jedem Fleischgericht auf der Speisekarte das Herkunftsland angegeben werden. Ob die neue Deklarationspflicht in Südtirol effektiv kommen wird, wird sich bei der Behandlung des Landesgesetzentwurfs Nr. 122/22 im Plenum des Landtags zeigen.

Die Pflicht einen privaten Auftrag einzutragen, hängt also vom Gesamtbetrag der Arbeiten ab. Wichtig sind hierbei die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben und deren entsprechende Übermittlung. Sollten die eingegebenen Daten nicht vollständig sein, so räumt die Bauarbeiterkasse dem Unternehmen eine Frist ein, um die eingegebenen Daten auszubessern. Innerhalb von 15 Tagen, hat der Betrieb dann die Gelegenheit die Angaben zu überprüfen und richtig zu stellen. Falls dies nicht geschehen sollte, wird das Unternehmen in das Register der unregelmäßigen Unternehmen eingetragen.

Ein weiterer, zu beachtender Punkt ist, dass die Baustellenmeldung auch dann gemeldet werden muss, wenn das Unternehmen nicht bei der Bauarbeiterkasse eingeschrieben ist.

Es entsteht daraus jedoch keine Pflicht das Unternehmen bei der Bauarbeiterkasse einzuschreiben.

39 03|2023 manufakt
Herkunftskennzeichnung | POLITIK & WIRTSCHAFT
In Zukunft mit Herkunftskennzeichnung © lvh.apa

THEMEN IN BEWEGUNG

GROSSE THEMEN: Im März, vor den Feierlichkeiten in der Karwoche und zu Ostern, entdecken wir in vielen Kirchen Kulturschätze, die wir dem Handwerk verdanken.

Zur Ehre Gottes und zur Freude der Gläubigen

IM BEREICH DER KIRCHLICHEN KUNST HAT DAS KÖNNEN DER HANDWERKER IM LAUFE DER GESCHICHTE DAS ERSCHEINUNGSBILD DER KIRCHEN

WESENTLICH

Wenn wir uns vor den Feierlichkeiten in der Karwoche und zu Ostern auf die Suche nach Besinnung machen, entdecken wir in den Kirchen des Landes wertvolle Kulturschätze, die dem Handwerk zu verdanken sind. Unser Land ist im Laufe der Zeit zu einem Musterbeispiel für eine Kulturlandschaft in den Alpen geworden.

BEEINDRUCKENDE BEISPIELE SAKRALER KUNST

Beeindruckende Beispiele von Kirchenbauten aus allen Jahrhunderten sind ein rühmendes Zeugnis für das Handwerk der Maurer und Steinmetze, die nicht nur gute Techniker, sondern auch schöpferische Entwerfer waren.

Malereien des Mittelalters gehören zu den Hauptwerken der romanischen Epoche Europas.

Aus dieser Zeit und aus der frühgotischen Stilepoche sind uns mehrfach Namen von Goldschmieden für würdige liturgische Feiern urkundlich überliefert. Neben der Anfertigung von kirchlichen Geräten wie Monstranzen, Ziborien, Reliquienkästen, Meßkännchen haben sich die Südtiroler Goldschmiede auch mit Schmuck, Bechern und Pokalen beschäftigt.

HOLZSKULPTUREN UND SCHNITZERARBEITEN

Das reiche Vorkommen von Holz ermöglichte die Freude des Bergvolkes am Schnitzen; die Skulpturen aus allen Stilepochen sind Zeugnis des heimischen Handwerkerkönnes. Es ist urkundlich nachgewiesen, dass bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts Grödner Bildhauer und Schnitzer Altäre und Reliefs für Kirchen angefertigt haben.

40 03|2023
UND KAPELLEN
GEPRÄGT.
Glockenstuhleinbau in Margreid © Tischlerei Zimmerei Schötzer

ZUSAMMENARBEIT SCHON IMMER GEFRAGT

Zur Fertigstellung eines Altars bedurfte es schon damals der engen Zusammenarbeit vieler Handwerker: vom Projektanten zum Tischler, vom Ornamentschnitzer zum Statuenbildhauer, vom Fassmaler zum Vergolder.

KOSTBARES MOBILIAR IN DEN KIRCHEN

Während die Handwerker das eigene Heim eher einfach und sparsam ausstatteten, legten sie bei der Einrichtung von Kirchen, Kapellen und Sakristeien Wert auf kostbar ausgeführtes Mobiliar.

Tüchtige Leistungen schufen auch die Schlosser und Grabschmiede durch ihre Türbeschläge, Fenstergitter und schmiedeeisernen Kreuze auf den Friedhöfen sowie Kerzenständer und Laternen. Erwähnenswert sind die reichen Arbeiten der Stuckateure, die Kirchengewölbe und Häuserfassaden mit ihren leichten Gebilden der Kunst überspannten, sowie die Glaser, deren Glasmalereien Kirchen, Kapellen und Klöster schmückten.

Eine der eindrucksvollsten und kulturgeschichtlich bedeutungsvollen Leistungen des Südtiroler Handwerks stellt die Holzbaukunst dar. Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurden die prunkvollen Holzdecken zwar von den Stuckateuren abgelöst,

nichtsdestotrotz blieb die kirchliche Möbeltischlerei bis ins 19. Jahrhundert hinein auf einer beachtenswerten Höhe.

KUNSTERZEUGNISSE BIS HEUTE ERHALTEN

Viele der handwerklichen Kunsterzeugnisse sind bis heute gut erhalten: Chorstühle und Bänke mit Einlegearbeiten, Grabkreuze und Gitter, Glocken, Orgeln, Kanzeln, Altäre, Glasmalereien, wertvolle Messkleider und Altartücher.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden viele Restaurierungen an Kirchen und Klöstern vorgenommen. Die Fachhandwerker haben mit ihrem Können die Werke aufgefrischt und wieder nutzbar gemacht. Bei allen Werken im Bereich der Kirche bleibt nicht nur Gewissenhaftigkeit und Fleiß, sondern auch die Demut vor dem Geheimnis Gottes und seiner Gegenwart treibende Kraft für handwerkliches Können. Denn Menschen unserer Zeit brauchen mehr denn je ansprechende, zum Nachdenken herausfordernde und würdige handwerkliche Erzeugnisse, die geschaffen sind zur höheren Ehre Gottes und zur Freude der Gläubigen.

HANDWERK, KUNST UND KULTUR

Früher war eine Trennung von Handwerk, Kunsthandwerk und Kunst nur schwer möglich. Man denke allein an die Zeit, in der in unserer Heimat die gotischen Flügelaltäre entstanden. Hier müssen wir uns regelrechte Werkstätten vorstellen, mit Meistern, Gesellen und Lehrlingen. Sicher waren die Großen wie etwa ein Michael Pacher, ein Schnatterpeck mit seinem Altar in Lana oder der Schwabe Hans Multscher in Sterzing gottbegnadete Künstler, die das ganze Schema schufen und die entscheidenden Zentren selbst formten – aber sie nannten sich schlicht Meister, und sie führten eine Werktatt, in der kunstsinnige Handwerker zur größeren Ehre Gottes gearbeitet haben. Wer offenen Auges durch das Land geht, wird überall auf Zeichen kultureller Ausstrahlungen des Handwerks stoßen. Es sind unvergängliche Dokumente, die Südtirol einzigartig machen.

Quelle: Handwerk. Eine Reise durch die Zeit. Hrsg. lvh.apa, 1995

manufakt 41 03|2023
Sakrales Handwerk in Südtirol THEMEN IN BEWEGUNG
Behutsamer Umgang mit Kulturgütern © Arch. Arno Ebner mit Wörnhart GmbH, Algund
Wir suchen Lehrlinge und ausgebildete Facharbeiter. Melde dich! www.sakrales-handwerk.com Ein glückliches Berufsleben für deine Talente!

PAMELA SCHÖTZER, PRÄSIDENTIN DER GRUPPE „LANA SAKRALES HANDWERK“

Zusammenarbeit für einen respektvollen Umgang mit dem Kulturgut ist unumgänglich

Heute Kultur erhalten

Sakrale, altehrwürdige und heilige Gebäude benötigen einen sorgfältigen, behutsamen Umgang. Viele Jahrhunderte und eine Vielzahl an Geschichte und Brauchtum liegen in den Gemäuern. Um der Baukunst an diesen sakralen und denkmalgeschützten Gebäuden der vergangenen Zeit gerecht zu werden, bedarf es eines fachkundigen Umgangs mit der Materie. Genau dies zeichnet das Netzwerk „Lana Sakrales Handwerk“ aus: ein Zusammenschluss aus örtlichen Betrieben, die ein Rundum-Paket bei der Sanierung althergebrachter Bauwerke anbietet. Alle Fachbetriebe sind Meister ihres Faches und darüber hinaus Vertrauensbetriebe des Landesdenkmalamtes.

Wir haben mit Pamela Schötzer gesprochen, die der Gruppe „Lana Sakrales Handwerk“ als Präsidentin vorsteht.

Frau Präsidentin Schötzer, wie ist die Gruppe „Lana Sakrales Handwerk“ entstanden und welches Ziel verfolgt sie?

Im Jahre 2008 hatten drei Unternehmer aus dem sakralen Bereich die Idee, eine Fachausstellung genau zu diesem Thema aufzuziehen. Es wurde telefoniert, geplant, und es gelang schließlich der Mann- und Frauschaft im selben Jahr, eine tolle Fachmesse durchzuführen.

Danach wurde fleißig gearbeitet und vor allem zusammengearbeitet. Die Zusammenarbeit der Firmen wurde gefestigt, und gemeinsam haben wir dann beschlossen, ein Regelnetzwerk für die gemeinsame Arbeit aufzustellen. Es folgte eine zweite Fachmesse in Lana und ein gemeinsamer Auftritt bei der Fachmesse „Monumento“ in Salzburg im Jahre 2014. Im selben Jahr wurde das formelle Netzwerk „Lana Sakrales Handwerk“ gegründet.

Unser Ziel damals wie heute besteht darin, ein Gesamtangebot für die Restaurierung und Sanierung für sakrale, aber auch für denkmalgeschützte Baulichkeiten abdecken zu können.

Wie viele Aufträge haben Sie als Gruppe inzwischen durchgeführt? Welche haben Sie besonders in Erinnerung und wieso?

Als Gruppe haben wir unzählige Bauarbeiten schon durchgeführt, vor allem in Kleingruppen. Als Großauftrag fallen mir mehrere Bauten ein, zum Beispiel die Kirchturmsanierung in Margreid, der Glockenstuhleinbau in Olang, die Kirchturmsanierung in Mareit, der Glockenstuhlbau in Firmian, die Sanierung des Turms bei den Franziskanern in Kaltern.

Diese großen Aufträge sind alle noch präsent. Sie müssen wissen, wenn in antiken und kulturhistorischen Bauwerken Arbeiten vorgenommen werden, spielen bei den mitwirken-

42 03|2023 THEMEN IN BEWEGUNG | Sakrales Handwerk in Südtirol
Wir suchen Lehrlinge und ausgebildete Facharbeiter. Melde dich! www.sakrales-handwerk.com Ein glückliches Berufsleben für deine Talente!

den Entscheidungsträgern und bei ganzen Gemeinschaften viele Emotionen mit hinein, auf die es als Handwerker gilt, Rücksicht zu nehmen. Es braucht Gespür für Mensch und Bau, vermeintlich banale Sachen. Hier ein paar Beispiele, damit man versteht, was ich meine. In der einen Kirche hat man geheiratet. In der anderen Kirche müssen die Glocken abgestellt werden, damit die Arbeiten am Glockenstuhl und am Turm durchgeführt werden können, und eine ganze Gemeinde wird das Glockenläuten vermissen. Die Fenster haben immer eine schöne Farbe ins Innere der Kirche projiziert, wird es nach der Restaurierung wieder so? Die Farbe an den Wänden und die Fresken, sind sie nach dem Eingriff mindestens so schön wie vorher? Renovierungsarbeiten am Kulturgut wecken in unserem Land immer großes Interesse.

Sie arbeiten mit dem Landesdenkmalamt eng zusammen. Welche Synergien entstehen zwischen Denkmalschutz und Handwerk?

Aufgrund der langjährigen Erfahrungen mit dem Landesdenkmalamt hat sich eine sehr gute Zusammenarbeit und eine breite Vertrauensbasis entwickelt. Dies erleichtert

ungemein die Arbeit am Bauobjekt. Ästhetik und technisches Wissen vonseiten des Handwerkers und historisches Wissen zum Kulturerhalt seitens der Kunsthistoriker vom Landesdenkmalamt ergänzen sich optimal.

Wie sehen Sie die Zukunft für die Gruppe? Das Motto des Netzwerkes ist: „Heute Kultur erhalten.“ Dies ist jedem einzelnen Unternehmer, welcher im Netzwerk tätig ist, nicht nur für sakrale Bauten, sondern auch für profane Bauten ein großes Anliegen. Wir werden diesem Motto weiterhin treu bleiben und unser Bestes geben, für unsere gemeinsamen Kunden, für die Menschen in den Dörfern, für uns alle und auch für unsere Nachkommen die Baukultur unseres Landes als wertvolles Erbe unserer Heimat zu erhalten. Allein schaffen wir es nicht. Wir suchen immer motivierte Mitarbeiter, die mit uns diesen Weg gehen. Unsere Nische ist höchst interessant für Lehrlinge und ausgebildetete Fachkräfte, die im Beruf Erfüllung suchen.

manufakt 43 03|2023
PAMELA SCHÖTZER Präsidentin der Gruppe „Lana Sakrales Handwerk“ „Lana Sakrales Handwerk“: (hinten v. l.) Klaus Wörnhart, Renate Gamper, Christoph Gabrieli, Oswald Kröss, Alexander Schötzer. (Vorne v. l.) Michael Wolf, Christoph Schwazer, Manuela Höllrigl, Leo Höllrigl, Pamela Schötzer, Günther Husnelder © Arch. Arno Ebner Wir suchen Lehrlinge und ausgebildete Facharbeiter. Melde dich! www.sakrales-handwerk.com Ein glückliches Berufsleben für deine Talente!

IM BLICK

STEFAN UNTERKOFLER Abteilung Zahlungsverkehr in der Raiffeisen Landesbank

Elektronische Zahlungen

Elektronische Zahlungen haben in den letzten Jahren stark zugenommen, deshalb gilt es, diese für den Zahlungsempfänger und -auftraggeber bequem, schnell und sicher abzuwickeln.

Dein grüner Partner

Der Auftrag von Lamafer ist klar: Die Umwelt und das Leben der Menschen lebenswerter machen. Mit diesem großen Ziel vor Augen arbeiten die Experten von Lamafer Tag für Tag mit großer Leidenschaft an der Erhaltung der Schönheit unseres Landes. Sorgfältig, professionell und mit dem Einsatz modernster Maschinen sorgen sie für eine korrekte Abfallentsorgung. Da das Familienunternehmen in Generationen denkt, legt sie auf den respektvollen Umgang mit Mitarbeitenden und Partnern besonders großen Wert.

ERLEBTE UNTERNEHMENSKULTUR

Als Abfallentsorger blickt Lamafer auf eine über 60-jährige Geschichte zurück. Bei Lamafer arbeiten Experten, die in der Kette der Südtiroler Kreislaufwirtschaft ein wesentliches Glied bilden. Lamafer sucht die Zusammenarbeit und verbindet Produzenten von Sonderabfällen mit Fachbetrieben, die diesen Abfällen ein neues Leben geben. Recycling heißt bei Lamafer, die Rückverfolgbarkeit der Abfälle im Sinne der strengen Gesetzgebung zu garantieren.

Zu den Dienstleistungen von Lamafer gehören Schrotthandel, Abfallentsorgung, Recylingsprozesse, Umweltberatung, Registerführung und die Erstellung von MUD-Erklärung für Betriebe.

LAMAFER: SCHROTTHANDEL, ABFALLENTSORGUNG, RECYCLING, UMWELTBERATUNG, REGISTERFÜHRUNG UND MUD-ERKLÄRUNG FÜR BETRIEBE. www.lamafer.com

INNOVATIVE ZAHLUNGSMÖGLICHKEITEN

Die Südtiroler Raiffeisenkassen bieten eine innovative Lösung für Unternehmen an: Zahlungsempfänger können Zahlungen mit Debit- und Kreditkarten direkt über das Handy abwickeln. Voraussetzung dafür ist, dass eine spezielle App auf einem Android-basierten Smartphone installiert wird.

Es handelt sich dabei um eine SoftPOSLösung, die neu am Markt ist. Mit dieser Zahlungs-App wird die kontaktlose Akzeptanz von Debit- und Kreditkarten mit oder ohne PIN-Eingabe ermöglicht. Diese gilt auch für Digital Wallets und Wearables (z. B. Smartwatch).

Für die Nutzung ist eine eigene Vereinbarung und ein Kontokorrent bei einer Raiffeisenkasse erforderlich. Die abgewickelten Zahlungen werden direkt auf diesem Raiffeisenkonto gutgeschrieben.

Dein Raiffeisen-Berater steht dir für weitere Informationen zur Verfügung.

Werbemitteilung. Die Vertragsbedingungen entnehmen Sie den Informationsblättern in Ihrer Raiffeisenkasse und im Internet im Abschnitt Transparenz.

Marktneuheiten, Produktvorstellungen,
Werbung 44 03|2023
TRENDS:
Betriebsporträts, Public Relation,
www.raiffeisen.it

Maschinen-Leasing

HYPO VORABERG LEASING: EIN MASCHINEN-LEASING MACHT AUS IHREM VORHABEN EINE PERFEKT PLANBARE INVESTITION, WIE DAS BEISPIEL DES PUSTERER BETRIEBS PRO LIGHT ZEIGT.

Auch in vielen Bereichen des Handwerks geht heute ohne moderne Maschinen so gut wie nichts mehr. Vielfach haben diese Maschinen jedoch einen großen Nachteil: Sie sind in der Anschaffung teuer.

Ein Maschinen-Leasing aus dem Hause Hypo Vorarlberg Leasing macht aus Ihrem Vorhaben eine perfekt planbare Investition, wie das Beispiel des Pusterer Betriebs Pro Light zeigt.

Der Mittelständler aus Pfalzen konzipiert, entwickelt und realisiert innovative Beleuchtungsanlagen.

Jüngst investierte das Unternehmen in eine neue Plattenlaseranlage: „Sie ist besonders schnell und verfügt über einen automatisierten Roboter zur Be- und Entladung der Bleche. Dies ermöglicht uns, autonom, etwa über die Nachtstunden, zu produzieren. Wir können die Kapazität enorm erweitern und zusätzliche Ressourcen gewinnen. Sämtliche Metalle werden hochpräzise mittels Glasfasertechnologie

bearbeitet“, bringt es CEO Markus Bergmeister auf den Punkt. Fürs Leasing habe man sich entschieden, „weil die Eigenmittel geschont und eine hohe Planungssicherheit garantiert werden“. Obendrein sei Leasing steuerlich begünstigt. Pro Light ist bereits seit 2003 Kunde des Leasing-Finanziers Hypo Vorarlberg Leasing, der seit über drei Jahrzehnten in Südtirol und im gesamten norditalienischen Raum aktiv ist.

Mehr unternehmen, weniger zahlen!

ALPERIA ECO BUSINESS: DIE SÜDTIROLER WIRTSCHAFT IST VON DER UNSICHERHEIT AN DEN ENERGIEMÄRKTEN BESONDERS BETROFFEN. ALPERIA LENKT DEM ENTGEGEN.

Im Dezember 2022 hat Alperia ein neues Stromangebot speziell für Südtiroler Unternehmen ausgearbeitet: Mit Alperia Eco Business möchte der Südtiroler Energiedienstleister einen konkreten Beitrag zur Stärkung der Südtiroler Wirtschaft leisten und den hohen Energiepreisen entgegensteuern.

ALPERIA ECO BUSINESS

Das Stromangebot Alperia Eco Business ist Unternehmenskunden von Alperia mit Sitz in Südtirol vorbehalten, die Mitglieder einer der angeschlossenen Verbände des Südtiroler Wirtschaftsringes sind. Mitgliedsbetriebe des lvh.apa, die das Angebot abschließen, erhalten 1000 kWh pro Monat zu einem günstigen zeitzonenunabhängigen Fixpreis von 0,1428 €/kWh. Dieser liegt unter dem aktuellen Marktpreis für Stromangebote. Ab dem Zeitpunkt der Aktivierung ist der Fixpreis für zwölf Monate garantiert. Der darüber liegende Konsum wird zum Börsenpreis (PUN) mit einem Aufschlag von 0,00882 €/kWh verrechnet. Auch dieser Preis liegt unter den Marktpreisen in Südtirol.

Im Sinne der nachhaltigen Unternehmensstrategie von Alperia erhalten alle Kunden von Alperia Eco Business zertifizierte grüne Energie mit Ursprungsgarantie aus 100 % Südtiroler Wasserkraft. Neben Alperia Eco Business bleibt auch das ursprüngliche Rahmenabkommen zwischen lvh.apa und Alperia aufrecht, und zwar wurden dieselben Konditionen wie bisher verlängert. Südtiroler Unternehmen können demnach je nach Verbrauchsprofil das für sie passende Angebot wählen.

JETZT ZU ALPERIA ECO BUSINESS WECHSELN

Betriebe, die bereits einen Stromliefervertrag mit Alperia zu Konditionen des Rahmenabkommens abgeschlossen haben, können den Wechsel zu Alperia Eco Business online unter www.alperia.eu/ecobusiness vollziehen. Ein Wechsel zurück zum Rahmenabkommen ist jederzeit und ohne Pönale möglich. Das Angebot kann bis spätestens 30. Juni 2023 in Anspruch genommen.

Alle Details zu Alperia Eco Business unter www.alperia. eu/ecobusiness.

KONTAKT

Hypo Vorarlberg

Leasing AG

Galileo-Galilei-Straße 10/H 39100 Bozen Tel. 0471 060 500 info@hypovbg.it www.hypoleasing.it

Sonderkonditionen für Unternehmer aus Südtirol ©Alperia

manufakt 45 03|2023
Neue Plattenlaseranlage mit Hypo Vorarlberg Leasing ©Wild Foto

ID.

Buzz Cargo:

gewerbliche Mobilität

in einer neuen Dimension

AUTO BRENNER: DER ERSTE VOLLELEKTRISCH KONZIPIERTE TRANSPORTER VON VOLKSWAGEN IST EIN LEISTUNGSFÄHIGES NUTZFAHRZEUG FÜR ALLE BEDÜRFNISSE.

Welche Ansprüche haben Sie an einen modernen gewerblichen Transporter? Elektro-Antrieb, ausreichend Laderaumvolumen und zugleich langstreckentauglich: All das bietet der neue ID. Buzz Cargo. Und dank moderner Vernetzung, digitaler Systeme und vielen intelligenten Features sogar noch ein wenig mehr. Optisch inspiriert vom ersten Bulli ist der neue ID. Buzz Cargo der erste vollelektrisch konzipierte Transporter von Volkswagen. Das Ergebnis: ein leistungsfähiges und nachhaltiges Nutzfahrzeug, das nahezu alle Herausforderungen Ihres Arbeitsalltags meistert.

Der neue ID. Buzz Cargo vereint hohe Ladekapazität mit großer Wendigkeit: Sein kleiner Wendekreis von nur 11,09 Metern macht sich vor allem bei Einsätzen auf den engen Straßen der Städte bezahlt. Dank seines modernen Laderaumdesigns beeindruckt der neue ID. Buzz Cargo mit Platz für zwei quer verladene Europaletten und einem großen Ladevolumen von bis zu 3,9 Kubikmetern. Mit seinem leistungsfähigen E-Antrieb sind zudem Anhängelasten von bis zu 1000 Kilogramm problemlos an der optionalen Vorrichtung möglich.

BIS ZU 425 KILOMETER AUTONOMIE

Mit dem ID. Buzz Cargo fahren Sie bis zu 425 Kilometer, ohne aufzuladen. Unterwegs brauchen Sie künftig dank der Technologie Plug & Charge nur noch das

Ladekabel einstecken und schon wird geladen. Wegen seines E-Antriebs haben Sie außerdem Zufahrt in innerstädtische Umweltzonen, die für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor beschränkt sein können. So macht der neue ID. Buzz Cargo Ihre Mobilität noch flexibler.

ID. BUZZ CARGO: INTERNATIONAL VAN OF THE YEAR 2023

Der neue ID. Buzz Cargo konnte die aus 24 internationalen Nutzfahrzeug-Journalisten bestehende unabhängige IVOTY-Jury überzeugen und hat bereits bei seinem Erscheinen den renommierten Branchenpreis „International Van Of The Year 2023“ erhalten.

Sowohl der ID. Buzz Cargo als auch die Pkw-Version stehen Ihnen jetzt bei den Südtiroler VolkswagenNutzfahrzeug-Vertragshändlern Auto Brenner und MotorUnion zur elektrischen Probefahrt zur Verfügung.

46 03|2023
Tel. 0472 519440
Tel. 0471 519440
Tel. 0473 519440 Bruneck, Tel. 0474 519440 www.autobrenner.it
KONTAKTE Brixen,
Bozen,
Meran,
Green Mobility im Berufsalltag: ID. Buzz Cargo © Volkswagen
Lust auf eine Probefahrt? © Volkswagen

Einzelstücke aus Glas

für dein Osterfest

SIBIART, EPPAN: GLASMALEREI GANZ PERSÖNLICH FÜR VIELE ANLÄSSE UND PASSEND ZUR CHRISTLICHEN JAHRESUHR.

Sybille Pederiva ist Handwerksmeisterin der Glasmalerei. Von ihrem kreativen Handwerksberuf, den sie von der Pike auf von der Mutter gelernt hat, schätzt sie die Freiheit bei der Gestaltung der Objekte ganz besonders. Nach der Pensionierung der Mutter, mit der sie im Geschäft Maskottchen in Eppan lange Zeit arbeitete, führt heute Sybille Pederiva gleich gegenüber einen eigenen Laden mit voll ausgestatteter Werkstatt: SIBIart. Ihre Kreationen aus Glas sind gefragte Einzelstücke, die Präsenten für viele Anlässe eine persönliche Note verleihen: Vereinsehrungen, Jubiläen, Auszeichnungen für die langjährige Mitarbeitertreue und vieles mehr.

Mosaikfenster für die Pfarrkirche in Girlan © SIBIart

DIE PERSÖNLICHE NOTE ZU OSTERN

Für die Osterfeierlichkeiten finden Sie bei SIBIart eine Vielzahl an Ideen, um im Betrieb und in der Familie eine geschmackvoll dekorierte Frühjahrsecke zu gestalten. Schmetterlinge in vielen Farbkombinationen und Formen, Osterhasen mit lustigen Blicken und von Hand gemalte Ostereier mit farbenfrohen Motiven für den traditionellen Osterstrauß verwandeln in diesen Monaten SIBIart in eine regelrechte Osterhasenwerkstatt. Die Freude über das Wiedererwachen der Natur im Frühling wie auch über die Wiederauferstehung Christi kann man bei SIBIart regelrecht spüren.

manufakt 47 03|2023
St. Michael-Eppan | Laubendurchgang 20 | info@sibiart.it | 0471 660340 | www.sibiart.it kreativ-künstlerisch handbemalte Unikate auf Flach- und Hohlglas Glasatelier
01-02 In Kooperation gelungen: Bunt und einzigartig: Handarbeit von Sybille Pederiva © SIBIart

Vollelektrisches Fahrkonzept, modernste Konnektivität, außergewöhnliche Effizienz. All dies hat eine internationale, unabhängige Jury davon überzeugt, den neuen ID. Buzz Cargo zum „International Van of the Year 2023“* zu wählen.

Erleben Sie ihn bei Ihrem Händler oder auf volkswagen-veicolicommerciali.it

*Der ID. Buzz Cargo wurde bei der Wahl zum “International Van of the Year 2023” (“Logistra” Nummer 9 10/2022) zum “International Van of the Year 2023” gewählt. Die

des Fahrzeugs zeigt die Sonderausstattung.

The
100% electric Auto Brenner MotorUnion BozenLanciastraße 3Tel. 0471 519440 MeranGoethestraße 37 BrixenBrennerstraße 43VahrnTel. 0472 519440 Tel. 0473 519440 BruneckJ.-G.-Mahl-Straße 32aTel. 0474 519440 www.autobrenner.it
erwarten Sie zur 100% elektrischen Probefahrt!
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International Van of
Year 2023.
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