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DEUTSCH FÃœR ALLE LESETEIL
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Monyk, Lang
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Dieses Buch ist laut Bescheid des Bundesministeriums für Bildung vom 23. März 2020 (GZ BMBWF-5.000/0072-Präs/14/2019) gemäß § 14 Abs. 2 und 5 des Schulunterrichtsgesetzes, BGBl. Nr. 472/86 und gemäß den geltenden Lehrplänen als für den Unterrichtsgebrauch in Mittelschulen und an allgemein bildenden höheren Schulen – Unterstufe – für die 4. Klasse im Unterrichtsgegenstand Deutsch (Lehrplan 2012) geeignet erklärt.
Schwierige oder für dich neue Wörter sind im Text orange markiert und werden in der Spalte daneben oder zum Schluss des Textes erklärt.
Tipps, Anregungen und Fragestellungen findest du mit Blau geschrieben.
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Unter diesem Titel findest du an vielen Stellen in diesem Leseteil Aufgabenseiten, die du ausfüllen kannst. Diese beziehen sich immer auf einen vorher gelesen Text. Die Aufgaben sind mit Sternen (%%%%%) gekennzeichnet. Je mehr Sterne angegeben sind, desto schwieriger ist die Aufgabe.
Einige Texte sind mit Symbolen versehen, die dir den Schwierigkeitsgrad des zu lesenden Textes angeben. Sie ermöglichen dir, zwischen einem schwierigen und einem einfacheren Text zum selben Thema zu wählen. schwerer Text
einfacherer Text
Folgende Symbole findest du im Buch: Starte mit dem Lesen!
Unterbrich das Lesen!
Höre aufmerksam zu, was dir dein Lehrer oder deine Lehrerin vorspielt!
Umschlagbilder: Raoul Krischanitz, istockphoto.com/Ridofranz, istockphoto.com/VaLiza, istockphoto.com/portishead1, istockphoto.com/nito100
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Schulbuchnummer: 200.369 © Olympe Verlag GmbH, Wien, 2021 Alle Rechte vorbehalten Vervielfältigung jeder Art gesetzlich verboten 1. Auflage (2021)
Lektorat: MMag. Kimiya Freystätter, Wien Umschlaggestaltung, Satz, Layout: Raoul Krischanitz, Wien, transmitterdesign.com Grafik: Raoul Krischanitz, transmitterdesign.com Druck, Bindung: Druckerei Berger, Horn Bildrechte: © Bildrecht/Wien, 2021 ISBN: 978-3-903328-10-5
Kopierverbot: Dieses Werk ist für den Einsatz im Schulunterricht bestimmt. Laut Urheberrecht in der Fassung der Urheberrechtsgesetz-Novelle 2003 (§ 43 (6)) darf es weder ganz noch in Teilen auch für den Einsatz im Schulunterricht nicht kopiert oder vervielfältigt werden.
mp eV er l ag LESEN FÃœR ALLE 4. KLASSE LESETEIL
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Elisabeth Monyk, Patricia Lang
INHALTSVERZEICHNIS
TALENTECHECK Talente: Was sind meine Stärken? Wie der Körper spricht Deine Konzentration schulen Buddys unendliche Geschichte Leseproben: Escape Room Kids/ Bestnote
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INFORMATION DURCH WISSEN Statistiken und Grafiken lesen und verstehen Der angepasste Tag im Leben eines Millennials Fledermäuse Fleischkonsum in Österreich Dichterwerkstatt: Die Brück’ am Tay Der Weihnachtsfrieden von 1914 Dichterwerkstatt: Der Zipferlake Elefanten – kluge Dickhäuter mit Familiensinn Leseprobe: 321 superschlaue Dinge/It’s a nerd’s world
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ARGUMENTIEREN UND ERÖRTERN Österreichs Schüler sind beim Trinken Weltmeister Tätowierung als Körperkunst Europa, deine dicken Kinder Armut in Österreich
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KURZGESCHICHTEN – SHORT STORYS Nachts schlafen die Ratten doch Dichterwerkstatt: Nis Randers Das Spiegelbild Spaghetti für zwei
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MEINE ZUKUNFT Die Entscheidung Die Bewerbung: Werbung in eigener Sache Stellenanzeigen richtig lesen Das Bewerbungsgespräch Vom Kleinmaleins des Lebens Zitate und Gedichte verstehen
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LEBENSGESCHICHTEN – WER BIST DU WIRKLICH? Zitatenpinnwand Steve Jobs – Visionär und Apple-Gründer Fortsetzung folgt: Anne Frank Tagebuch Marie Curie – die erste NobelpreisTrägerin Dichterwerkstatt: Die Katze Leseprobe: Keiner dreht mich um
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EIN BLICK ZURÜCK UND EINER VOR Alle Tiere sind schon da Blockschrift, Druckschrift, Schreibschrift Buchbinder Wanninger
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SCHMETTERLINGE IM BAUCH Dichterwerkstatt: Der Fischer Dichterwerkstatt: Liebespoesie Romeo und Julia Der Milchmann Dichterwerkstatt: Zufalls-LiebesGedichte Happy End Eifersucht
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EIN BLICK ZURÜCK UND EINER VOR
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Alle Tiere sind schon da von Ephraim Kishon
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„Ich muss Sie auf etwas aufmerksam machen“, sagte mein Verleger und seufzte. „Bevor Sie ein neues Buch anfangen, sollten Sie sich darüber klar sein, dass in unserem Land kein Mensch mehr liest.“ „Übertreiben Sie nicht“, antwortete ich. „Zufällig weiß ich von einem alten Ehepaar in Haifa, das jedes Jahr mindestens drei Bücher kauft. „Ja, von denen habe ich auch schon gehört. Aber für ein einziges Ehepaar kann man keine Auflage drucken. Ich rate Ihnen deshalb, sich auf Kinderbücher umzustellen. Dank unserem veralteten Erziehungssystem müssen Kinder in der Schule noch Bücher lesen.“
„Dann schreibe ich also ein Kinderbuch. Was für Stoffe verkaufen sich jetzt am besten?“ „Tiere.“ „Also ein Kinderbuch über ein Tier.“ „Ja. Was schwebt Ihnen vor?“ „Lassen Sie mich nachdenken. Sagen wir: Mecki, der Sohn des Ziegenbocks. Wie wäre das?“ „Schlecht. Hatten wir schon. Es hieß »Mecki-Mecks Abenteuer«. Acht Auflagen. Mecki-Meck brennt von zu Hause durch, fährt mit einem Jeep in die Stadt, erlebt verschiedene Abenteuer, entdeckt, dass es zu Hause doch am besten ist, und kehrt zu Mecki-Mami zurück. Sie müssen sich ein wenig anstrengen, mein Guter. Fast alle für Kinder geeigneten Tiere sind aufgebraucht.“ „Auch die Bären?“ „Das will ich meinen. Vor einem Monat begann unsere neue Serie »Tommy, der Eisbär«. Tommy brennt von zu Hause durch, erklettert einen Fahnenmast, erlebt alle möglichen Abenteuer, kommt dahinter, dass es zu Hause doch am besten ist, und kehrt zu Brummi-Papi zurück. Alles schon dagewesen. Hunde, Katzen, Bären, Ziegen, Kühe, Schmetterlinge, Zebras, Antilopen …“
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„Auch Hyänen?“ „Auch Hyänen. »Helga, das Hyänenkind, im Untergrund«. Sieben Auflagen“. „Helga brennt durch?“ „Sie erklettert in der Wüste heimlich einen Jeep und macht sich aus dem Sand. Fällt Ihnen denn gar nichts Neues ein?“ „Ameisen!“ „Das ist gerade jetzt unser Bestseller. »Amos Ameis in Tel Aviv«. Er brennt von zu Hause durch …“ „Fledermäuse?“ „»Fifi, die Fledermaus, und ihre vierzig Verehrer«. Die Abenteuer einer kleinen Fledermaus, die ihre Eltern verlässt und –“ „Und zurückkehrt?“ „Natürlich. Auf einem Jeep.“
Der Verleger erhob sich und begann sein Lager zu durchstöbern. „Es gibt kaum noch ein freies Tier“, murmelte er. „Hier, bitte: »Felix, der Falke, bei den
Olympischen Spielen«… »Schnurrdiburr, die Hummel, die sich für eine Biene hielt«… »Koko, die Klapperschlange ….“ „Ich hab´s! Regenwurm!“ „Siebzehn Auflagen. »Rainer, der Regenwurm, auf hoher See«. Er geht an Bord eines Frachters –“ „Er versteckt sich in einer Ladung von Jeeps.“ „Wie macht er das?“ „Hm. Dann bleiben nur noch die Flöhe.“
„»Balduin, der Bettfloh, auf Wanderschaft«. Unsere nächste Neuerscheinung. Balduin entspringt seinen Eltern –“ „Auf einem Jeep.“ „Wieso wissen Sie das? Dort freundet er sich mit Mizzi, der Moskitodame an, die von zu Hause durchgebrannt ist. Aber das geht dann schon in eine andere Serie über.“ „Karpfen?“ „»Karl, der Karpfen, bei den Fallschirmjägern«.“ „Austern?“ – „»Aurelia, die Auster, und ihr Zwillingsbruder August«. Sie verlassen ihre Schale, aber nach einiger Zeit kehren sie zurück, weil –“ „Schon gut. Wie wär´s mit einem Tiefseeschwamm?“ „Tiefseeschwamm … warten Sie … nein, das hatten wir noch nicht.“
Das Antlitz meines Verlegers erhellte sich… „Gut, machen Sie´s. Aber Sie müssen sich beeilen, sonst schnappt´s uns jemand weg.“ „Keine Sorge“, beruhigte ich ihn. „Ich fange sofort an. Lassen Sie den Schutzumschlag entwerfen: »Theobald, der Tiefseeschwamm, geht in die Stadt«.“ Ich eilte nach Hause, die wilden Anfeuerungen des Verlegers im Rücken. Heute habe ich den ersten Band der neuen Serie beendet. Eine großartige Handlung, voll von Überraschungen, Theobald reißt sich vom Elternhaus los, um in Jerusalem die Laufbahn eines Badeschwamms zu ergreifen. Im nächsten Band wird er zurückkehren. Wahrscheinlich auf einem Jeep.
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EIN BLICK ZURÜCK UND EINER VOR
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Markiere zuerst diese Wörter im Text! Dann suche für sie mit Hilfe deines Handys Erklärungen im Online-Duden! %%
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Verleger: ______________________________________________________________________________
Haifa: _________________________________________________________________________________
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Erziehungssystem: _____________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________ Jeep: _________________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________
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Fahnenmast: __________________________________________________________________________ Tel Aviv: ______________________________________________________________________________ Frachter: ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________ Antlitz: _______________________________________________________________________________ Notiere hier alle in der Geschichte vorkommenden Tiere in alphabetischer Reihenfolge! %%
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Die Tiergeschichten in dieser Geschichte sind meistens gleich aufgebaut. Welche Struktur wiederholt sich hier immer? Schreibe deine Erkenntnisse stichwortartig auf! %%%%
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EIN BLICK ZURÜCK UND EINER VOR 1
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Lies zuerst diesen Informationstext, dann löse die Aufgabenstellungen!
Laut: kleinste Einheit der gesprochenen Sprache
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BLOCKSCHRIFT – Druckschrift – Schreibschrift
Eine Schrift enthält alle Zeichen, die man braucht, um Laute aufschreiben und lesen zu können. Wie unterschiedliche Schriften entstanden, erfährst du nun.
Die ersten Mitteilungen in schriftlicher Form waren Zeichnungen in Höhlen. Für diese Höhlenmalereien verwendeten die Menschen vor zirka 50 000 Jahren Farben aus der Natur. Sie benutzten spitz zugeschnittene Knochen- und Holzstücke, mit denen sie die Farbe in die Wand ritzten.
Mesopotamien: Gebiet im heutigen Irak keilförmige Schrift:
Der Ursprung unserer Schrift geht aber auf die Keilschrift der Sumerer zurück. Dieses Volk lebte in Mesopotamien, einem fruchtbaren Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris. Sie entwickelten vor ca. 5 000 Jahren eine keilförmige Schrift. Diese wurde mit dreieckigen Griffeln in weichen Ton gedrückt. Im Unterschied zu unserer heutigen reremuS eid netleshcew tfirhcS nicht nur ihre Schreibrichtung, sondern auch .elieZ redej tim nebatshcuB red gnuthciR eid
Die Grundlage für alle heutigen europäischen Schriften aber entwickelten vor ca. 4 000 Jahren die Phönizier. Diese waren ein Handelsvolk, das im heutigen Syrien lebte. Sie erfanden als erste ein Alphabet, welches aus 22 Konsonanten bestand. Später übernahmen die Griechen die Schrift der Phönizier und fügten auch Vokale zum Alphabet hinzu. Sie kamen auf 24 Buchstaben.
Griffel: früheres Schreibgerät
a) Was sind Konsonanten, was Vokale? b) Was fehlt bei der Kapitalschrift?
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Die Lateinschrift der Römer wiederum orientierte sich an der griechischen Schrift. Versuche nun, die weitere Entwicklung unserer Schrift in der jeweiligen Schriftform zu lesen!
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BEIDERRÖMISCHENKAPITALSCHRIFTWERDENZWISCHENDEN WÖRTERNKEINEABSTÄNDEGEMACHTUNDAUSSCHLIEßLICHGROß BUCHSTABENVERWENDETAUßERDEMGIBTESKEINEPUNKTE KEINEBEISTRICHEUNDKEINEABSÄTZEDESHALBSINDINDER ANTIKEUNDIMMITTELALTERSOLCHETEXTESCHWERZULESEN EINERSTERSCHRITTZURGLIEDERUNGDESSCHRIFTBILDESIST DIEEINFÜHRUNGEINESABSTANDESZWISCHENDENSÄTZEN. AMENDEDIESERSÄTZEWIRDAUCHEINSCHLUßPUNKTGESETZT. EIN WEITERER WICHTIGER SCHRITT ZUR EINFACHEREN LESBARKEIT VON TEXTEN WAR DIE EINFÜHRUNG VON ABSTÄNDEN ZWISCHEN DEN EINZELNEN WÖRTERN. Etwa zur gleichen Zeit (800 n. Chr.) kommt es zur Entwicklung der karolingischen Minuskel. Das Schriftbild wird durch Ober- und Unterlängen gegliedert.
Als Johannes Gutenberg im Jahr 1440 den Buchdruck erfand, begann sich die Druckschrift immer mehr von der Schreibschrift zu unterscheiden. Es entwickelten sich neue Schreibschriften wie die deutsche Schreibschrift, die auch Kurrentschrift genannt wird. Heute verwenden wir die lateinische Schreibschrift.
c) Warum wurden Abstände zwischen den Sätzen und später zwischen den Wörtern eingeführt? Kreuze an! damit die Texte länger wurden damit die Texte einfacher zu lesen waren wegen der Silbentrennung
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EIN BLICK ZURÜCK UND EINER VOR
Wie man lernt, seine Geduld zu verlieren… So könnte man den Sketch des Münchner Komikers Karl Valentin beschreiben.
HB 16: Bevor ihr in der Klasse den „Buchbinder Wanninger“ in verteilten
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Rollen lest, klärt vorab, was ein Buchbinder ist und hört euch die Originalaufnahme mit Karl Valentin an!
Buchbinder Wanninger
Der Buchbinder Wanninger geht in seiner Werkstätte ans Telefon und wählt eine Nummer. Hier Baufirma Meisel & Compagnie.
Wanninger:
Ja, hier ist der Buchbinder Wanninger. Ich möcht‘ nur der Firma Meisel mitteilen, dass ich jetzt die Bücher, wo's bestellt ham, fertig habe, und ob ich die Bücher hinschicken soll, und ob ich die Rechnung auch mitschicken darf.
Portier:
Einen Moment, bitte.
Wanninger:
Jawohl.
Sekretariat:
Hier Meisel & Compagnie, Sekretariat.
Wanninger:
Ja, hier ist der Buchbinder Wanninger. Ich möcht Ihnen nur mitteilen, dass ich die, die Bücher da wo, dass ich die fertig hab, und ob ich die, die Ding da, die Bücher, hinschicken soll, und ob ich die Rechnung auch dann mit, gleich hinschicken soll – bitte.
Wanninger: Direktion: Wanninger:
Direktion: Wanninger: Verwaltung: Wanninger:
Verwaltung:
Einen Moment, bitte. Ja, ist schon recht.
Direktion der Firma Meisel & Co.
Äh, hier ist der-der Buchbinder Wa-Wanninger. Ich möcht Ihnen nur und der Firma Meisel des mitteilen, dass ich die Ding, die Bücher jetzt fertig hab, und ob ich dann auch die Bücher hinschicken soll zu Ihnen, und ob ich die Rechnung dann auch gleich mit hinschicken soll – bitte. Ich verbinde Sie mit der Verwaltung, einen Moment, bitte, gell? Ja, is scho‘ recht.
Hier Baufirma Meisel & Co., Verwaltung.
Ha? Jawohl, hier ist der Buchbinder Wanninger. Ich möcht Ihnen nur mitteilen, dass ich die Bücher jetzt fertig gemacht hab und dass ich's jetzt hinschick oder dass ich's hinschicken soll, oder ob ich die Rechnung auch dann gleich mit hingeben soll. Rufen Sie doch bitte die Nebenstelle 33 an. Sie können gleich weiterwählen.
So, da muss i glei‘ – jawohl, ist schon recht, danke, bitte. (Geräusch der Wählscheibe) Bin i neigierig.
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Wanninger:
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Sekretariat:
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Portier:
Nebenstelle 33: Hier Baufirma Meisel & Co.
Wanninger:
Ja, der Ding ist hier, hier ist der – wer ist dort?
Nebenstelle 33: Hier Baufirma Meisel & Co.
Wanninger:
Ja ich hab's denen andern jetzt scho‘ a paarmal g‘sagt, ich möcht Ihnen nur des jetzt mitteilen, Fräulein, dass ich die Ding, die Bücher jetzt fertig hab‘, und ob ich die Bücher zu Ihnen hinbringen soll oder hintrage, und die Rechnung soll ich dann vielleicht eventuell auch gleich mitschicken, wenn Sie's erlauben.
EIN BLICK ZURÜCK UND EINER VOR Nebenstelle 33: Ja, einen Moment mal, ich verbinde Sie mit Herrn Ingenieur Plaschek! Wie?
Plaschek:
Herr Ingenieur Plaschek.
Wanninger:
Ja, hier ist die Bau…, hier ist der – wer ist dort? Hier ist der Buchbinder Wanninger. Ich möcht Ihnen nur und der Firma mitteilen, dass ich jetzt die Bücher da fertig g‘macht hab, die zwölf Stück, und ob die Bücher dann alle zu Ihnen hinkommen sollen, dass ich's hintrag, und ob ich d' Rechnung auch, auch hin offe-offerieren sollte, bitte, zu Ihnen.
Plaschek:
Ja, da weiß ich nichts davon.
Wanninger:
So!
Plaschek:
Fragen Sie doch mal bei Herrn Architekt Klotz an. Einen Moment mal, bittschön.
Wanninger:
Wia hoaßt der? Was hat denn der für a Numma? He! Herrgottsakrament!
Klotz:
Architekt Klotz.
Wanninger:
Wanninger, Wanninger, ich hab, ich hab a, ich möcht dem Herrn Ingenieur nur das jetzt mitteilen, dass ich die Bücher schon fertig gemacht hab und die – und ob ich die Bücher jetzt nachher hinschicken soll zu Ihnen, weil ich die Rechnung auch gleich mit dabei hab‘, und die würd‘ ich dann auch gleich – dass ich‘s dazugeb‘ vielleicht.
Wanninger: Klotz: Wanninger: Direktor: Wanninger:
Direktor: Wanninger: Abteilung 3:
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Ja, da fragen Sie am besten Herrn Direktor selbst, der ist aber jetzt nicht in der Fabrik. Wo ist er nacha?
Ich verbinde Sie gleich mit der Wohnung.
Naa, naa, passen S' auf, hallo!
Ja, hier ist Direktor Hartmann.
Ja, der Ding is‘ hier, der Buchbinder Wanninger. Ich möcht nur anfragen, ob ich jetzt Ihnen das mitteilen soll wegen der Bücher, weil ich – die hab‘ ich jetzt fertig gemacht in der Werkstatt, und jetzt hamma sie fertig, und ob ich sie Ihnen nachher mit der Rechnung auch hin-, mitschicken soll, wenn ich – ich hätte jetzt Zeit. Ja, ich kümmer‘ mich nicht um diese Sachen. Vielleicht weiß die Abteilung 3 Bescheid, ich schalte zurück in die Firma. Wer ist, wo soll i hingehen? Herrgottsakrament! Baufirma Meisel, Abteilung 3.
Ja, der Ding ist hier, der Buchbinder Wanninger, ich hab's denen andern scho‘ so oft g‘sagt, ich möchte‘ nur an Herrn Direktor frag‘n, dass ich die Bücher – fragen, dass ich die Bücher jetzt fertig hab‘, und ob ich sie nausschicka soll zu Ihna, und d‘ Rechnung hätt ich auch g’schrieb‘n, ob ich die auch gleich mit den Büchern, zamt den Büchern mit zum Herrn – Ihnen hinschicken soll, dann.
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Wanninger:
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Klotz:
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Wanninger:
Abteilung 3:
Einen Moment, bitte, ich verbinde mit der Buchhaltung.
Buchhaltung:
Firma Meisel & Co, Buchhaltung.
Wanninger:
Hallo, wie? Ja, der – ich möchte nur der Firma mitteilen, dass ich die Bücher jetzt fertig hab, net, und ich dadat sie-dat sie jetzt Ihnen hin-hin-hinoweschicken, hinaufschicken in eichere Fabrik, und da möcht ich nur fragen, ob ich auch die Rechnung hinhinbeigeben, beilegen soll, auch.
Buchhaltung:
Soso, sind die Bücher nun endlich fertig, hören Sie, dann können Sie mir ja dieselben morgen Vormittag gleich – ach rufen Sie doch morgen wieder an, wir haben jetzt Büroschluss.
Wanninger:
Wos? Jawohl, ja so, danke – entschuldigen Sie vielmals! Er hängt ein. S…!
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EIN BLICK ZURÜCK UND EINER VOR Die Fragen aller Fragen: Beantworte folgende Fragen!
Warum konnte ihm letztendlich nicht geholfen werden?
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Was wollte der Buchbinder Wanninger von der Baufirma Meisel & Compagnie eigentlich nur wissen?
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Spielt nun den Sketch in verteilten Rollen! Achtet dabei auf die Gefühlslage der einzelnen beteiligten Personen!
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So ein Sketch – Versucht nun nach diesen Angaben selbst einen Sketch zu schreiben und aufzuführen!
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Kann sich ein Schüler/eine Schülerin in der Schule nicht an Regeln halten oder erbringt er oder sie nicht die gewünschten Leistungen, werden oftmals zum Leidwesen des Schülers/der Schülerin die Eltern verständigt und in die Schule zu einem Gespräch gebeten.
Doch was passiert, wenn der Lehrer/die Lehrerin beim Anruf zu Hause bloß die kleine Schwester oder den kleinen Bruder ans Telefon bekommt und sie oder er nicht die Nachricht aufschreibt, die man eigentlich den Eltern hinterlassen möchte? Ja, dann bist du schon mitten drin im Spiel… Was ihr für den Sketch braucht: zwei Schauspieler/innen: spielen ein(e) Lehrer/in, ein Kind
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Requisiten: zwei Handys
Viel Spaß bei der Aufführung!
1. Verfasst zu zweit einen Dialog! Dieser sollte nicht länger als zehn Minuten dauern! 2. Überlegt euch einen tollen Titel für euren Sketch! 3. Probt euren Sketch und führt diesen euren Mitschülern und Mitschülerinnen vor! 4. Bittet einen Mitschüler oder eine Mitschülerin, euren Sketch mit dem Handy aufzunehmen!
TALENTECHECK
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„Nutze die Talente, die du hast! Die Wälder wären still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen.” Henry van Dyke (US-Schriftsteller, 1852 – 1933) Aber was verstehen wir eigentlich unter einem Talent? Lies dazu den folgenden Informationstext!
TALENTE: Was sind meine Stärken?
von Oskar Piegsa (2018)
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Talente sind keine Superkräfte. Um sie zu entfalten, braucht es Hilfe von außen.
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________________________________________ In der Antike war ein Talent eine Maßeinheit. Heute ist Talent eher das Gegenteil: etwas kaum mehr Messbares. Der Duden definiert „Talent” als „Begabung, die jemanden zu ungewöhnlichen bzw. überdurchschnittlichen Leistungen auf einem bestimmten Gebiet befähigt”. Das klingt eindeutig, ist es aber nicht. Denn schon über die Frage, zu welchem Grad ein Talent angeboren oder erlernt ist, sind sich Wissenschaftler uneins.
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________________________________________ Früher war nicht alles besser. Aber manches einfacher: Der Sohn des Bäckers wurde Bäcker. Der Sohn des Bauern wurde Bauer. Der Sohn des Fabrikanten erbte die Fabrik. Und die Töchter? Wurden Hausfrauen oder zumindest mit dem Sohn aus einer anderen Familie verheiratet. Die Wege waren vorgezeichnet. Was die Kinder wollten, war dabei meistens egal, welche Talente sie hatten, auch. Heute ist das anders. Geschlecht und Herkunft beeinflussen noch immer Karrierechancen (und Bezahlung). Aber weit weniger als noch in der Generation unserer Großeltern. Und in Stellenanzeigen wird heute kaum ein Begriff so oft bemüht wie der des Talents. … Der Begriff klingt positiv, er scheint die Individualität der Bewerber zu betonen und ihre Stärken. Aber warum ist immer nur von „Talenten” die Rede – und nicht von Menschen?
Klar ist: Talente sind keine Superkräfte, die man entweder hat oder nicht hat. Ob es gelingt, sie zu entfalten, ist kontextabhängig. Experimente deuten zum Beispiel darauf hin, dass Menschen, denen eingeredet wurde, dass sie nicht gut sind, in Testaufgaben schlechter abschneiden als andere. Wer talentiert ist, aber unentwegt an sich zweifelt, wird also vermutlich nicht dauerhaft überdurchschnittliche Leistung bringen. … Allerdings ist Erfolg nicht nur eine Frage der Einstellung, sondern auch der sozialen und wirtschaftlichen Umstände, die eben nicht für alle Menschen gleich sind.
________________________________________ Im Netz gibt es unzählige Selbsttests, die ihren Nutzern helfen sollen, die eigenen Stärken und mögliche berufliche Karrierewege besser einzuschätzen. Die meisten davon kosten allerdings Geld. Gute Mentoren und Mentorinnen können ebenfalls helfen, die eigenen Talente zu erkennen und sie zu trainieren. Und wer starke Verbündete hat, kommt schneller voran. kontextabhängig: von den Umständen abhängig
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TALENTECHECK
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Finde passende Unterüberschriften zu den drei Absätzen aus dem Text! %%
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Formuliere Fragen zu den vorgegebenen Antworten! %%
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F: __________________________________________________________________________________________ A: Talent ist die Begabung, die jemanden zu überdurchschnittlichen Leistungen befähigt. F: __________________________________________________________________________________________ A: Erfolg ist nicht nur eine Frage der Einstellung, sondern auch der sozialen und wirtschaftlichen Einflussfaktoren.
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Suche diese Wörter im Text, markiere sie und erkläre aus dem Text heraus ihre Bedeutung! %
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Individualität: __________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________ Mentor/in: _____________________________________________________________________________
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Wähle aus diesem Spruch vier Eigenschaften aus und nenne jeweils einen Vor- und einen Nachteil! %%%
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Von Talenten sagt man, dass sie neugierig, visionär, leistungsmotiviert, anspruchsvoll, mobil, stolz, individuell und selbstbewusst sind.
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Finde heraus, welche Talente deine Mitschüler/deine Mitschülerinnen haben! Notiere sie hier und markiere jenes Talent, das dich am meisten beeindruckt hat!
TALENTECHECK 1
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Lies zuerst folgenden Informationstext zum Thema „Talente“! Dann löse die Aufgaben in der Seitenspalte!
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TALENTE: Was sind meine Stärken? nach Oskar Piegsa (2018)
Talente sind keine Superkräfte. Um sie zu entfalten, braucht es oftmals Hilfe von außen.
a) Kläre die Bedeutung der hervorgehobenen Wörter aus dem Text!
Warum reden alle von Talenten?
Individualität:
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_____________________
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Früher war nicht alles besser. Aber manches einfacher: Der Sohn des Bäckers wurde Bäcker. Der Sohn des Bauern wurde Bauer. Und die Töchter wurden Hausfrauen oder mit dem Sohn aus einer anderen Familie verheiratet. Die Wege waren vorgezeichnet. Was die Kinder wollten, war dabei meistens egal und auch welche Talente sie hatten.
Heute ist das anders. Geschlecht und Herkunft beeinflussen noch immer die Karrierechancen. Aber weit weniger als noch zu Zeiten unserer Großeltern. Und in Stellenanzeigen wird heute kaum ein Begriff so oft verwendet wie der des Talents. … Der Begriff klingt positiv, er scheint die Individualität der Bewerber zu betonen und ihre Stärken. Aber warum ist immer nur von „Talenten” die Rede – und nicht von Menschen?
_____________________ _____________________ _____________________ _____________________ Mentor/Mentorin: _____________________ _____________________
b) Finde mit Hilfe des Internets heraus, um welche Maßeinheit es sich in der Antike bei einem Talent gehandelt hat!
Was ist Talent überhaupt?
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In der Antike war ein Talent eine Maßeinheit. Heute ist Talent eher das Gegenteil: etwas kaum mehr Messbares. Der Duden definiert „Talent” als „Begabung, die jemanden zu ungewöhnlichen bzw. überdurchschnittlichen Leistungen auf einem bestimmten Gebiet befähigt.” Das klingt eindeutig, ist es aber nicht. Denn schon über die Frage, zu welchem Grad ein Talent angeboren oder erlernt ist, sind sich Wissenschaftler nicht einig. Klar ist: Talente sind keine Superkräfte, die man entweder hat oder nicht hat. Ob es gelingt, sie zu entfalten, ist von den unterschiedlichsten Umständen abhängig. Versuche zeigen, dass Menschen, denen eingeredet wurde, dass sie nicht gut sind, in Testaufgaben schlechter abschneiden als andere. Wer talentiert ist, aber unentwegt an sich zweifelt, wird also vermutlich nicht dauerhaft überdurchschnittliche Leistung erbringen. … Allerdings ist Erfolg nicht nur eine Frage der Einstellung, sondern auch der sozialen und wirtschaftlichen Umstände, die eben nicht für alle Menschen gleich sind.
Finde einen Job, der zu dir passt! Im Netz gibt es unzählige Selbsttests, die ihren Nutzern helfen sollen, die eigenen Stärken und mögliche berufliche Karrierewege besser einzuschätzen. Die meisten davon kosten allerdings Geld. Gute Mentoren und Mentorinnen können ebenfalls helfen, die eigenen Talente zu erkennen und sie zu trainieren. Und wer starke Verbündete hat, kommt schneller voran.
Aus: www.zeit.de/Campus
c) Wie wird hier erklärt, dass trotz eines Talentes ein Mensch dennoch schwache Ergebnisse bei Testungen erzielen kann? d) Kreise hier die wirtschaftlichen Faktoren mit grüner und die sozialen Faktoren mit roter Farbe ein!
Arbeitslosigkeit Familienstruktur Bildungsniveau Importgeschäfte Exportgeschäfte Religion Lebensstil
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TALENTECHECK
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe!
neugierig visionär
Talente streben nach persönlicher und beruflicher Weiterentwicklung.
Talente sind ihrer Zeit mit neuen Ideen voraus und setzen sich mit diesen intensiv auseinander.
leistungsmotiviert
Talenten sind Wertschätzung von anderen und ihr Status wichtig.
anspruchsvoll
Talente wissen, was sie können und wie wertvoll ihre Leistung ist. Talente interessieren sich für Neuerungen, interessante Ideen und ständige Weiterentwicklung.
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mobil stolz
Talente suchen ständig nach neuen Herausforderungen und sind deshalb ständig gedanklich in Bewegung.
individuell
Talente wissen, was sie wollen und was sie für die Verwirklichung ihrer Ideen benötigen.
selbstbewusst
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Talentierten Menschen werden viele Eigenschaften zugesprochen. Ordne die Eigenschaften den passenden Umschreibungen mit Pfeilen richtig zu! %%%
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Talente arbeiten nach ihren eigenen Methoden und Vorstellungen.
Doch auch diese Eigenschaften bringen nicht nur Vorteile mit sich. Finde zu den Vorteilen der genannten Eigenschaften den entsprechenden Nachteil! %%
offen für Neues
neugierig
flexibler Einsatz in verschiedenen Bereichen und Standorten
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mobil
individuell
visionär
vielfältige Arbeitsmethoden
ständige Verbesserung
Demotivation, wenn die Idee (noch) nicht umgesetzt werden kann M Bereitschaft, häufiger den Arbeitsplatz zu wechseln M Vernachlässigung der Routinearbeit M Schwierigkeiten bei der Anpassung an vorgegebene Methoden
TALENTECHECK
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Wie der Körper spricht
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Wie talentiert bist du, die Gestik und Mimik anderer zu interpretieren? Erkennst du außerdem die besonderen Eigenschaften deines Gegenübers? Finde es heraus! Ordne richtig zu!
…dann ist sie wahrscheinlich…
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Wenn die Person… 1
den Kopf einzieht,
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die Augenbrauen hebt,
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mit den Fingern auf dem Tisch trommelt,
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mit dem Finger auf jemanden zeigt,
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sich über das Kinn streicht,
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immer leiser und langsamer spricht,
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die Arme verschränkt,
zornig.
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den Blickkontakt meidet,
ungläubig oder arrogant.
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mit dem Bleistift spielt,
verlegen.
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die Hand zur Faust ballt,
unsicher und braucht Zeit zum Nachdenken.
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mit den Füßen wippt,
interessiert.
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sich mit dem Oberkörper vorlehnt,
arrogant und selbstsicher.
nachdenklich oder zufrieden.
verschlossen und ablehnend eingestellt. ängstlich und sucht Halt. nervös.
ängstlich.
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wütend und will ihr Gegenüber verbal angreifen.
Eigenschaften erkennen – Ergänze richtig!
ehrlich
Ein Mensch, der andere nicht hintergeht, ist ___________________ .
teamfähig
Ein Mensch, der sich um andere sorgt, ist _____________________________ .
selbstständig
Ein Mensch, der sich in die Lage anderer versetzen kann, ist __________________________ .
egoistisch
Ein Mensch, der mit anderen zusammenarbeiten kann, ist ____________________________ .
mitfühlend
Ein Mensch, der gute Umgangsformen pflegt, ist ___________________ .
humorvoll
Ein Mensch, der ohne Hilfe anderer arbeiten kann, ist ___________________________ .
fürsorglich
Ein Mensch, der gerne mit anderen redet, ist _____________________________ .
ausdauernd
Ein Mensch, der immer an sich selbst denkt, ist ____________________________ .
kommunikativ
Ein Mensch, der Spaß versteht, ist ________________________ .
höflich
Oly
Ein Mensch, der lange an seiner Sache arbeitet, ist _________________________ .
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TALENTECHECK
Deine Konzentration schulen
Textvergleich – Vergleiche den linken mit dem rechten Text und markiere die sieben Fehler in der Abschrift!
ABSCHRIFT: Begabung, individuelle Disposition zu bestimmten Leistungen, zum einen auf die Gesamtheit eines individuellen Befähigungssystems (Gesamt-B) bezogen, zum anderen auf einzelne Komponenten (z. B. intellektuelle, kreative B.) oder auf die einzelnen Bereiche, in dennen bestimmte B. wirksam werden (Einzel-B., Sonder-B., z. B. musikal., techn., matemat., sprachl. B.). Die R Intelligenz gilt als eine Form der Begabung, die sich auf den Bereich des diskursiven Denken und erkennendunterscheidenden Problemlösens konzentriert. Entstehung und Ausprägung von B. werden ja nach psycholog. Theorie in unterschiedl. Verhältnis auf die Faktoren der ererbten Anlage und auf die Einflüsse der Umwelt (– Milieu) zurückgeführt, die die Entfaltung von Anlagen fördern oder hemmen können (R Kreativität). Mitbestimmend für die Art der B. sind Intelligenzstruktur, Persönlichkeitsfaktoren, Interessen und Leistungsmotivation. Die Auffassung von B. als auf bestimmte Kultusbereiche gerichtete Lernfähigkeit (HEINRICH ROTH) sieht B. durch die Fähigkeiten zu schöpfen. Denken und zur ›aktiven Gestaltung‹ der Umwelt (Kreativität) gekennzeichnet und damit als ein sich veränderndes Produkt von Lernerfahrungen.
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ORIGINAL: Begabung, individuelle Disposition zu bestimmten Leistungen, zum einen auf die Gesamtheit eines individuellen Befähigungssystems (Gesamt-B.) bezogen, zum anderen auf einzelne Komponenten (z. B. intellektuelle, kreative B.) oder auf die einzelnen Bereiche, in denen bestimmte B. wirksam werden (Einzel-B., Sonder-B., z. B. musikal., techn., mathemat., sprachl. B.). Die R Intelligenz gilt als eine Form der Begabung, die sich auf den Bereich des diskursiven Denkens und erkennendunterscheidenden Problemlösens konzentriert. Entstehung und Ausprägung von B. werden je nach psycholog. Theorie in unterschiedl. Verhältnis auf die Faktoren der ererbten Anlage und auf die Einflüsse der Umwelt (R Milieu) zurückgeführt, die die Entfaltung von Anlagen fördern oder hemmen können (R Kreativität). Mitbestimmend für die Art der B. sind Intelligenzstruktur, Persönlichkeitsfaktoren, Interessen und Leistungsmotivation. Die Auffassung von B. als auf bestimmte Kulturbereiche gerichtete Lernfähigkeit (HEINRICH ROTH) sieht B. durch die Fähigkeiten zu schöpfen. Denken und zur ›aktiven Gestaltung‹ der Umwelt (Kreativität) gekennzeichnet und damit als ein sich veränderndes Produkt von Lernerfahrungen.
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Sich zu konzentrieren, fällt einem nicht immer leicht. Mit Hilfe folgender Übung kannst du jedenfalls deine Konzentrationsfähigkeit testen und gleichzeitig trainieren.
TALENTECHECK
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Dies ist die Geschichte einer unendlichen Postkartenflut. Sie begann um das Jahr 1982 irgendwo in England oder Schottland. Irgendjemand erdachte sich die Geschichte von Little Buddy. Es ist die traurige Leidensgeschichte eines achtjährigen Jungen in der schottischen Ortschaft Paisley bei Glasgow. Buddy ist an Leukämie erkrankt und hat nicht mehr lange zu leben. Sein letzter Wunsch ist es, als Empfänger der meisten Genesungskarten (Get well cards) in das Guinness Book of World Records einzugehen.
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Buddys unendliche Geschichte von Rolf Wilhelm Brednich
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Diese zunächst auf mündlichem Wege verbreitete Mitleidsgeschichte führte dazu, dass zahlreiche Menschen dem Schreibaufruf folgten ... Die Welle wurde zur internationalen Lawine, als sich CB-Funker über Kurzwelle Buddys Anliegen zu eigen machten und in ihrem Gefolge mehrere Rundfunkstationen, Zeitungen, Kirchen und Betriebe den Schreibaufruf veröffentlichten. 1983 erreichte die Welle auch die Vereinigten Staaten. Unzählige Amerikanerinnen und Amerikaner haben mit ihren Postkarten Buddys Rekordwunsch unterstützt...
In den schottischen Postämtern häuften sich die Karten zu Berge. Die schottische Postverwaltung versuchte, mit amtlichen Verlautbarungen über die Nichtexistenz von Buddy die Flut einzudämmen. Es nutzte wenig: Kaum war das Gerücht in einem Land erloschen, brach es, durch eine neue Medienbotschaft veranlasst, im nächsten wieder aus. ...
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Die Zahl der Einsendungen hatte 1987 die Viermillionengrenze überschritten. Die schottische Postverwaltung ging dazu über, die eingegangenen Sendungen aus aller Welt an den Briefmarkenhandel zu verkaufen. Gegen Ende der 1980er-Jahre kam die Buddy-Geschichte allmählich zum Erliegen. Es gab Gerüchte, der Junge sei seinem Leid erlegen, bevor er sich über den Postkartenrekord freuen konnte. Eine in Holland aufgezeichnete moderne Sage wollte wissen, Buddy sei ein Opfer der Postkartenflut geworden, denn ein Brett über seinem Krankenbett, auf dem er die Post aufbewahrte, habe unter dem Gewicht der Karten nachgegeben und ihn erschlagen. Auf die Dauer war es schwierig, den Mythos vom „kleinen, todkranken Jungen“ über mehrere Jahre hinweg glaubwürdig aufrechtzuerhalten. Da es Buddy nicht gegeben hat, erschien auch nirgendwo ein Bild
von ihm, und der denkwürdige Rekord konnte nie im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet werden, weil er an keiner real existierenden Person festzumachen war. Die unendliche Geschichte ist damit aber noch keineswegs zu Ende. Die Geburtsstunde für eine Fortsetzung schlug am 28. September 1989, als die englische Zeitung The Sun ihren Lesern die Geschichte des zehn Jahre alten Craig Shergold aus Carshaton bei Crydon, südlich von London, vorstellte. Der todkranke Junge habe den Wunsch, den bestehenden GuinnessRekord im Postkartensammeln, mit 1 000 265 Exemplaren..., zu brechen. Im Unterschied zu Buddy gab es Craig wirklich, und bereits am 18. November 1989 traf die 1 000 266. Get well card bei ihm ein ... und jetzt war auch der Herausgeber des englischen Guinness-Buches ... bereit, den Rekord zu bestätigen. Die Eltern von Craig erklärten die Aktion für beendet und baten die Öffentlichkeit darum, keine Postkarten mehr zu senden.
Sie hatten die Rechnung ohne das Trägheitsmoment in der Ausbreitung von Gerüchten gemacht. 1990 war die Zahl der nach wie vor eingesandten Postkarten auf unglaubliche 33 Millionen gestiegen. Craig ist inzwischen in den USA erfolgreich operiert worden, seine Geschichte soll möglicherweise verfilmt werden. Was glaubst du, warum so viele Menschen Postkarten verschickt haben? Gibt es solche Aktionen auch mit modernen Medien? Wenn ja, welche kennst du?
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TALENTECHECK
Leseprobe 1: Escape Room Kids – Löse die Rätsel der geheimen Bruderschaft von Ivan Tapia
EINE SELTSAME BOTSCHAFT
Nein, ich bin keine Einbrecherin oder so, keine Sorge. Ich habe die Fähigkeit, in den Kopf einer anderen Person einzudringen. Nun ja, nicht in den Kopf, sondern in eine Art Haus, das wir Menschen in unserem Kopf haben. Ein Haus, wie du es kennst, aus Steinen und Glas, aber anders. Ich nenne es „Gedankenhaus“ und es zeigt, wie wir wirklich sind. Ja, du hast auch ein Gedankenhaus in deinem Kopf, auch wenn du es vielleicht noch nicht weißt.
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Der Bus hält Ich steige ein und setze mich auf einen Einzelplatz. Ich habe keine Lust, von jemandem angesprochen zu werden – schon gar nicht von einer dieser älteren Damen, die sich zuerst für mich zu interessieren scheinen, doch dann nach und nach nur noch über sich selbst sprechen. Ich gehe aufs Gymnasium und komme ganz wunderbar allein zurecht. Wenn sie mich zu sehr nerven, steige ich früher aus dem Bus aus und fahre die restliche Strecke mit dem Skateboard.
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Wir haben eine tolle Neuigkeit für dich: In diesem Buch bist du selbst die Hauptperson. Wie das sein kann? Das liegt daran, dass die Geschichte durcheinandergeraten ist, und wenn du wissen möchtest, wo es weitergeht, musst du die Rätsel lösen. :o)
Der Bus fährt los Da du dich vielleicht fragst, wer ich bin, will ich mich kurz beschreiben: Ich habe fast schwarzes Haar, das mehr oder weniger bis auf die Schultern reicht. Meistens trage ich ein graues Sweatshirt, das eine Nummer größer ist, als ich eigentlich bräuchte, einen Rock, „Adidas Superstar“-Schuhe und rote Kopfhörer. ... Ich heiße Lia und bin eine Türöffnerin.
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Herzlich willkommen in diesem „Escape Room“!
Leseprobe 2: Bestnote – Lernerfolg verdoppeln, Prüfungsangst halbieren von Martin Krengel Ein paar Bemerkungen für Zweifler
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„Ich muss sehr intelligent sein, um erfolgreich zu lernen.“ Nein. Unser Gehirn besitzt über 100 Milliarden Neuronen. Sein Potenzial ist riesig. Es ist noch nicht gelungen, selbst Rechner mit gigantischen Kapazitäten so schlau zu machen wie uns. Leider wissen die meisten Leute mehr über die Kandidaten von Germany’s Next Topmodel als über die Funktion ihres Gehirns. Wenn dein Kopf ein Supercomputer ist, dann kommt nun die Software, um seine Leistung zu vervielfachen. „Lernen kann keinen Spaß machen.“ Im Gegenteil: Nur wenn es Spaß macht, lernen wir effektiv. Unser Gehirn speichert positive Erfahrungen und versucht, diese zu replizieren. Im entspannten Zustand nehmen wir Informationen besser auf.
„Man kann nicht alle Fächer über einen Kamm scheren.“ Man muss es zunächst: Es gibt Lernbücher, die zeigen im Detail, wie individuell Lernen ist und verwirren Leser, die erst einmal Grundlagen und Sicherheit brauchen. Es gibt viele Lerntricks, die für alle funktionieren. Diese möchte ich in diesem Buch herausarbeiten. Ist das Fundament gelegt, kann jeder seine Lernstrategie individuell anpassen.
MEINE ZUKUNFT Lies folgenden Text!
Die Entscheidung von Rosmarie Thüminger
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Vorgeschichte: Die vierzehnjährige Elena muss fleißig in der elterlichen Pension eines Tiroler Ferienortes mithelfen, soll sie doch später das Haus übernehmen. Daher halten die Eltern eine Berufsausbildung für unnötig, obgleich Elena sich für technischmathematische Fächer sehr interessiert. Je mehr das Mädchen über seine Zukunftsaussichten nachdenkt, umso mehr bedauert es, den Beruf nicht frei wählen zu können. … Sie ringt sich zu einer entscheidenden Aussprache mit den Eltern durch…
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Elena brach ihr Gestammel ab. Plötzlich fühlte sie sich völlig hilflos. So oft hatte sie sich in den letzten Tagen genau zurechtgelegt, wie sie den Eltern ihr neues Vorhaben darlegen würde, wie sie es bewerkstelligen wollte, der Mutter trotzdem weiter zu helfen, wenigstens ein bisschen. Nun war es so weit, und sie brachte nichts zustande, als dumm herumzustottern und alles zu verderben...
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„Ende der nächsten Woche geht die Frist für die Einschreibung zu Ende.“ „Für welche Einschreibung?“, fragte die Mutter. „Für die Einschreibung in die HTL“, sagte Franz (Elenas älterer Bruder). „Elena möchte ab Herbst die HTL besuchen. Sie hat es euch noch nicht gesagt. Aber nun ist es höchste Zeit, dass ihr es endlich erfahrt.“ „HTL? Einschreibung?“, die Mutter schüttelt den Kopf. „Was sind denn das für Ideen? Das sind mir Neuigkeiten! Davon höre ich heute zum ersten Mal!“ …„Wir haben doch schon längst beschlossen, dass Elena nach dem Poly daheimbleibt, um mir zu helfen, wenn sie doch dann die Pension übernimmt. Elena, du warst doch einverstanden! Was ist denn jetzt auf einmal los?“
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„Und überhaupt! Denk einmal selbst! Die HTL dauert fünf Jahre! Fünf Jahre!“ „Und das, nachdem du praktisch ein Jahr mit dieser Polytechnischen versäumt hast“, … „Hirnrissig ist das. Einfach hirnrissig!“ „Und wir, wir rackern uns ab, Vater und ich, wir arbeiten und sparen, damit du dich nur ins gemachte Nest zu setzen brauchst ... Aber warum, Elena? Warum willst du mir nichts, dir nichts, alle ausgemachten Pläne über den Haufen werfen? Ich komm‘ da einfach nicht mit!“ „Ja, vielleicht, ich weiß nicht, aber Mathe habe ich immer gern gehabt. Schon in der Volksschule habe ich gespürt, dieses Gefühl, ja, wirklich das Gefühl, durch Zahlen lebendig zu sein. Durch den Umgang mit Zahlen mich lebendiger zu fühlen. Vielleicht wäre ich deshalb schon gerne weiter auf eine richtige Schule gegangen. Nur weil ich, also, dass auch ich, als Mädchen sozusagen, und will ich ja wirklich die Pension.“
Der Vater fasste sich als Erster. … Dann sagte er: „Phantasie! Gedankenspielereien! Aber es gibt viele triftige Gründe dafür, dass Elena diese Schule nicht besucht und stattdessen in den Betrieb einsteigt, jeder von uns kennt die Gründe. Wir haben bereits hundertmal darüber gesprochen. Die Mutter ist nicht gesund, sie braucht Hilfe, und Elena wird einmal die Pension übernehmen. Diese HTL, das ist einfach unnötiger Luxus. Dazu kommt noch, dass wir es uns einfach nicht leisten können, noch ein Kind studieren zu lassen. Wenn sie den Betrieb übernimmt, dann hat sie eine gesicherte Existenz.“ … Elena hatte sich wieder zu Tisch gesetzt. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Nein, sie hatte nichts gesagt. Sie hatte überhaupt wenig zum Thema beigetragen. Es war ja alles bereits abgesprochen und geregelt gewesen. Die Eltern hatten alles geplant. Und sie hatte sich ins unvermeidlich Scheinende gefügt.
sich abrackern: sich abmühen, abarbeiten triftig: sehr überzeugend
MEINE ZUKUNFT
Es war auch lange Zeit recht passabel erschienen. Die Pläne der Eltern hatten durchaus ihre positiven Seiten. Eigenen Besitz zu haben, später einmal. Auch wenn die Arbeit fad und langweilig war, sich von keinem Chef herumkommandieren lassen zu müssen, war auch etwas wert. Und vor allen Dingen, die Mutter baute auf sie. Es war schwer, eine Mutter, die auf einen baut und die einen gern hat, zu enttäuschen.
„Darüber brauchen wir uns die allergeringsten Sorgen zu machen!‘, sagte Franz. „Wenn heutzutage etwas Zukunft hat, dann sind das technische Berufe. Und da sind auch Frauen gefragt. Und mit der richtigen Ausbildung kann sie mit jedem Mann konkurrieren. …“ Der Vater rührte in seiner Tasse herum. Zuerst hatte Franz, der Sohn, der Älteste, seine Erwartungen enttäuscht. Dann war Elena die Hoffnungsträgerin gewesen. Elena mit ihren geschickten Händen. Mit ihrem Talent für alles Häusliche, aber auch im Umgang mit den Gästen. Nun wollte auch sie sich davonstehlen aus dem Betrieb. Er schaute die Mutter an. „Luisa, was meinst du? Du musst entscheiden, denn du hast die meiste Last zu tragen.“
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Aber seit sie die Möglichkeit ins Auge gefasst hatte, diese Schule, die HTL, zu besuchen, die ihr ermöglichte, hinter die vielen Geheimnisse der Zahlen zu kommen, und dann, nach Abschluss, eine Arbeit zu suchen und vielleicht zu finden, die aller Mühe wert war, hatten sich Elenas Werte verschoben. Sie spürte im Innersten das etwas konfuse Gefühl großer Hoffnung.
technische Schule für ein Mädchen! Als Mädchen hast du es ja noch schwerer! Wer stellt schon eine Frau an, wenn er ums gleiche Geld einen Mann haben kann.“
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Diese Hoffnung aber hing davon ab, wie sich ihr weiteres Leben gestaltete; nicht von den finanziellen Möglichkeiten, sondern vom eigenen Tun. Es stimmte schon, es war schwer, die eigene Mutter zu enttäuschen, aber noch schwerer, weil unheilvoller, war es, mit offenen Augen in sein Unglück zu rennen.
Die Mutter wischte sich mit beiden Händen über die Stirn ... sie schluckte ein-, zweimal, bis sie die Kehle frei hatte, um zu sagen: „Du weißt, Paul, ich bin die Letzte, die sich dem Glück ihrer Kinder in den Weg stellt.“
„Ich möchte die Schule wirklich gerne machen. … Mutti, bitte, versteh mich doch!“, bat sie.
Die Mutter schaute Elena mit schüchternen Augen an. ‚Elena, hast du schon vergessen? Wir haben doch oft darüber gesprochen, wie nett wir es gemeinsam haben könnten. Wir zwei zusammen, wir sind doch ein gutes Team, oder?“ … Vater schüttelte den Kopf, dann polterte er los: „Dummheit! Eine ausgesprochene Dummheit, eine
Löse nun die folgenden Aufgabenstellungen in ganzen Sätzen in deinem Heft! 1. Beschreibe die familiäre Situation!
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passabel: bestimmten Ansprüchen einigermaßen gerecht werdend
2. Welchen Traum hat Elena?
3. Warum interessiert sie sich für diesen Schultyp? 4. Welche Gründe haben die Eltern, Elena von ihrem Wunsch abzubringen? 5. Welche Vor- und Nachteile hätte es, wenn Elena den familiären Betrieb übernehmen würde?
6. Notiere, was du von folgender Aussage hältst!
„Wer stellt schon eine Frau an, wenn er ums gleiche Geld einen Mann haben kann.“
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Die Bewerbung: Werbung in eigener Sache Lies den folgenden Text aufmerksam durch!
Ein Bewerbungsschreiben wird verfasst, um sich um einen Arbeitsplatz zu bewerben. Es stellt zumeist die Antwort auf eine Stellenanzeige dar und ist ein formelles Schreiben, das entweder an eine bestimmte Person oder an eine Firma gerichtet ist.
Bei der Auswahl des Bewerbungsfotos können ebenso viele Fehler gemacht werden wie bei dem Bewerbungsschreiben selbst. Bei Bewerbungsfotos handelt es sich um professionell gemachte Porträtfotos, die dem Arbeitgeber die Möglichkeit geben, sich ein besseres Bild von den Bewerbern/innen machen zu können.
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Dieses Schreiben ist in der Regel der erste Kontakt, der zwischen dem Bewerber und der Firmen- oder Personalleitung entsteht. Der Arbeitsuchende will mit dem Bewerbungsschreiben seinen künftigen Arbeitgeber davon überzeugen, dass er der Richtige für diesen bestimmten Arbeitsbereich ist. Die Bewerbung selbst gilt dabei bereits als erste „Arbeitsprobe“, bedenke daher:
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Das Motivationsschreiben wird auch als die „Dritte Seite“ einer Bewerbung bezeichnet. Seine Aufgabe ist es, die Motivation, die Qualifikationen oder auch andere persönliche Eigenschaften im Detail darzustellen. Bei den Anlagen wie Zeugnissen gilt es immer, eine Kopie zu versenden – niemals werden die Dokumente im Original abgegeben. Ordne die Beilagen stets chronologisch – also das aktuellste Dokument liegt oben auf!
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Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Deshalb sollte der Bewerber/die Bewerberin im Besonderen auf ein sorgfältiges Verfassen dieses Schreibens achten. Es ist daher notwendig, sich beim Zusammenstellen seiner Bewerbungsunterlagen Zeit zu nehmen. Mit dem Bewerbungsschreiben muss es nämlich gelingen, das Wissen, die Fähigkeiten und Stärken der bewerbenden Person in den Vordergrund zu stellen.
Denn der Personalchef braucht oft nicht länger als drei Minuten, um über eine Bewerbung zu entscheiden. Dabei wird die Entscheidung von der Aufbereitung der Bewerbungsunterlagen an sich, der Vollständigkeit, aber auch der Korrektheit in der Orthografie und Grammatik beeinflusst.
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Eine vollständige Bewerbungsmappe besteht aus dem Bewerbungsschreiben selbst, einem Lebenslauf, einem Motivationsschreiben und einem Deckblatt. Vergessen werden darf dabei allerdings auch nicht auf ZeugnisKopien und weitere Dokumente, die das Können des Bewerbers/der Bewerberin bezeugen. Der Lebenslauf beinhaltet Angaben zu deiner Person und zeigt nicht nur den schulischen bzw. beruflichen Werdegang auf, sondern gibt auch Auskunft über zusätzliche Qualifikationen und persönliche Interessen. Er ist in einer tabellarischen Form aufbereitet und ermöglicht es so dem Leser, schnell einen ersten Überblick zu erhalten.
Professionell wirkt die Bewerbung, wenn alle Unterlagen in einer Bewerbungsmappe, die in Papierfachgeschäften erworben werden kann, eingeordnet wurden.
Zuletzt ist darauf zu achten, dass alle Unterlagen sauber und nicht verknittert abgegeben werden. Denn es gilt:
Wer sich schon beim Erstellen seiner Bewerbungsunterlagen keine Mühe gibt, wird dieses Verhalten auch am Arbeitsplatz zeigen.
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MEINE ZUKUNFT Eins aus vier – Kreuze richtig an!
Das Bewerbungsschreiben…
wird auch als „Dritte Seite” bezeichnet. antwortet auf eine persönliche Anfrage. ist der erste Kontakt zum Arbeitgeber.
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enthält persönliche Daten des Bewerbers/der Bewerberin.
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Der Lebenslauf…
zeigt nur den schulischen Werdegang auf. soll ein Ganzkörperfoto zeigen. ist Werbung in eigner Sache.
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soll dem Leser einen ersten Überblick verschaffen. Das Motivationsschreiben…
wird auch als „Dritte Seite” bezeichnet. antwortet auf eine Stellenanzeige. muss ein Porträtfoto enthalten.
soll immer als Kopie gesendet werden.
Die Anlagen…
werden als Originaldokumente verschickt. werden chronologisch geordnet.
geben Auskunft über deine Interessen.
gehören nicht notwendigerweise zu den Bewerbungsunterlagen.
Bei einer Bewerbung…
will man seine zukünftigen Kollegen überzeugen. muss man übertreiben, um sich hervorzuheben.
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will man sich besser darstellen, als man ist.
sollen Wissen, Fähigkeiten und Stärken in den Vordergrund gestellt werden.
Wer sich nicht die nötige Mühe gibt,…
bekommt eine zweite Chance. wird das auch nicht am Arbeitsplatz tun. kann sich am Arbeitsplatz beweisen.
zeigt dem zukünftigen Arbeitgeber sein Interesse.
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Stellenanzeigen richtig lesen Lies die Stellenausschreibungen und entscheide, ob es sich um wahre oder falsche Aussagen handelt! Male den Kreis grün aus, wenn die Aussage stimmt und rot, wenn diese falsch ist!
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Auszubildender Hotel- und Gastgewerbeassistent (m/w)
• kontaktfreudige, offene und flexible junge Menschen, • die Interesse an fremden Kulturen und Sprachen haben,
Der Lehrling muss über gute Deutsch- und Englischkenntnisse verfügen. Das Hotel Restaurant Goldener Adler hat eine Lehrstelle als Hotelkaufmann/-frau. Kontaktfreudigkeit, Offenheit und Flexibilität werden vorausgesetzt.
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• lernbereit und motiviert sind
Die Bewerbung ist per Mail an Maria Sonnleitner zu senden.
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Das Hotel Restaurant Goldener Adler sucht:
Das Hotel Restaurant Goldener Adler sucht einen Lehrling.
Solltest du diese Voraussetzungen erfüllen, so sende eine vollständige Bewerbung an: Hotel Restaurant Goldener Adler Westbahnstraße 157, 1150 Wien
Frau Maria Sonnleitner freut sich auf deine Bewerbung!
Die Bewerbungsunterlagen werden nach 1150 Wien geschickt. Zur Bewerbung ist ausschließlich ein Bewerbungsschreiben nötig.
Lehrstelle als Einzelhandelskauffrau/ Einzelhandelskaufmann
Die Firma LEINER sucht einen motivierten Lehrling.
Ein Abschluss der 9. Schulstufe mit gutem Erfolg wird verlangt. Kommunikationsfähigkeit wird vorausgesetzt.
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Die Bewerbungsunterlagen ergehen an Martina Stattna. Eine Lehrstelle im Bereich Einzelhandel ist zu vergeben. Von Vorteil ist das Interesse an Heimeinrichtung und am Verkauf.
Das Einrichtungshaus Vösendorf ist an die Shopping City Nord angeschlossen.
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sucht motivierte junge Menschen, die ihre Herausforderung im zukünftigen Job suchen.
Gefordert sind: • ein positiv abgeschlossenes 9. Pflichtschuljahr und gute Zeugnisse • eine aufgeweckte, positive Persönlichkeit mit Freude am Umgang mit Menschen • starkes Interesse an Inneneinrichtung und am Verkauf • Einsatzfreude und guter Hausverstand • Wissbegierde, Flexibilität und Interesse an ständiger Weiterbildung Bei Interesse sende deine Bewerbungsunterlagen an folgende Adresse: IKEA Einrichtungshaus Vösendorf zH Fr. Martina Stattna Shopping City Süd, 2334 Vösendorf
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MEINE ZUKUNFT
Das Bewerbungsgespräch HB 17: Lies dir zuerst alle Aufgabenstellungen aufmerksam durch! Höre dir dann das
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Bewerbungsgespräch an und entscheide dich für die richtige Auswahlmöglichkeit! a) Frau Trost bewirbt sich um eine Lehrstelle als…
Einzelhandelskauffrau. Verwaltungsassistentin.
Bürokauffrau.
b) Die Personalchefin möchte zuerst etwas über…
Carinas Schwächen
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Carinas Zukunftsperspektiven Carina persönlich
… erfahren.
c) Im Bewerbungsgespräch stellt sich heraus, dass…
Mathematik und Physik Turnen und Zeichnen
Deutsch und Englisch
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… ihre Lieblingsfächer sind.
d) Über sich selbst behauptet Carina, dass sie ein…
kontaktfreudiger
schüchterner
kritikfähiger
… Mensch sei.
e) Die Personalchefin kann Carina verstehen, wenn sie sagt, dass sie…
nicht gerne im Mittelpunkt stehe.
gerne im Mittelpunkt stehe.
f ) Carina meint zu Beginn des Gesprächs, dass sie heute…
nervös
besonders gut vorbereitet
ausnahmsweise pünktlich
… sei.
g) Die Personalchefin meint zum Schluss des Bewerbungsgesprächs, dass…
sie die Lehrstelle bekommen habe. Carina die Lehrstelle nicht bekommen habe. sich die Firma bei ihr melden werde, sobald eine Entscheidung gefallen sei. Die „Dos and Don’ts“ bei Bewerbungsgesprächen – Ziehe jene Kästchen mit grüner Farbe nach, die keinen Verstoß bei einem Vorstellungsgespräch darstellen! Markiere dann mit roter Farbe jene Verstöße, die du jedenfalls vermeiden solltest!
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Zaghaftigkeit oder Redeschwall
Recherche über das Unternehmen
Forderungen stellen
nachlässig gekleidet sein
aktives Zuhören
Unpünktlichkeit
Arbeitszeiten hinterfragen
beim Reden unterbrechen
Nachfragen
Antworten auf mögliche Fragen auswendig lernen
MEINE ZUKUNFT Lies zuerst die Geschichte von Erich Kästner leise durch! Ordne die orange markierten Wörter aus dem Text ihren Erklärungen richtig zu, wenn du den Text ein zweites Mal liest!
Vom Kleinmaleins des Lebens von Erich Kästner
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...Als ich ein kleiner Junge war, baute mein Vater noch keine lebensgroßen Pferde. Er wollte so viel Geld wie möglich verdienen, damit ich Lehrer werden konnte. Und er arbeitete und verdiente, so viel er vermochte, und das war zu wenig.
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Deshalb beschloss meine Mutter, einen Beruf zu erlernen. Und wenn meine Mutter etwas beschlossen hatte, gab es niemanden, der es gewagt hätte, sich ihr in den Weg zu stellen. Kein Zufall und kein Schicksal wären so vorlaut gewesen! Ida Kästner, schon über fünfunddreißig Jahre alt, beschloss einen Beruf zu ergreifen, und sie ergriff ihn. Weder sie noch das Schicksal zuckten mit der Wimper. Die Größe eines Menschen hängt nicht von der Größe seines Wirkungsfeldes ab. Das ist ein Lehrsatz und ein Grundsatz aus dem Kleinmaleins des Lebens. In den Schulen wird er nur selten erwähnt.
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Meine Mutter wollte, trotz ihres Alters wie ein Lehrling, das Frisieren erlernen und eine selbstständige Friseuse werden. Nicht mit einem Ladengeschäft, das wäre zu teuer geworden. Sondern mit der Erlaubnis, das Gewerbe des Frisierens, des Ondulierens, der Kopfwäsche und der schwedischen Kopfmassage in der Wohnung auszuüben. Der Innungsmeister, den sie aufsuchte, machte viele Einwände. Sie ließ keinen Einwand gelten, und so galt keiner. Sie wurde an Herrn Schubert, einen renommierten Damenfriseur in der Strehlener Straße, verwiesen. Hier lernte sie, mit Talent und Feuereifer, alles, was es zu lernen gab, und kam, wochenlang, erst abends nach Ladenschluss heim. Müde und glücklich. Damals war ich viel allein. Mittags aß ich für fünfzig Pfennig im „Volkswohl“. Hier herrschte Selbstbedienung, und das Essbesteck, das man mitbringen musste, holte ich aus dem Ranzen. Zu Hause spielte ich, mit Mamas Schlüsselbund, Wohnungsinhaber, machte Schularbeiten und Besorgungen, holte Holz und Kohlen aus dem Keller, schob Briketts in den Ofen, kochte und trank mit dem Lehrer Schurig, wenn er heimgekommen war, Kaffee und ging, während er sein Nachmittagsschläfchen auf dem grünen Sofa erledigte, in den Hof. Wenn er wieder fort war, wusch und schälte ich Kartoffeln… und las, bis es dämmerte.
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Oder ich marschierte quer durch die Stadt und holte meine Mutter bei Schuberts ab. Wenn ich, aus Angst, zu spät zu kommen, zu früh kam, sah ich zu, wie sie die Brenneisen schwang, erst an einem Stück Seidenpapier ausprobierte und dann an den meterlangen Haaren der Kundinnen. Die Frauen hatten ja damals noch lange Haare, und bei manchen reichten sie bis in die Kniekehlen! Es roch nach Parfüm … Die Kundinnen blickten unverwandt in den Spiegel und begutachteten die Frisur, die unter Mamas flinken Händen … hervorwuchs. Zuweilen blieb Meister Schubert, im weißen Kittel, neben seiner Schülerin und deren Opfer stehen, lobte oder griff kurz ein und zeigte sich von Woche zu Woche zufriedener. Schließlich teilte er der Innung mit, dass die Hospitantin bei ihm alles Erforderliche gelernt habe, … viel Geschick und Geschmack besitze und dass er, als Meister und Inhaber Goldener und Silberner Medaillen, die Zulassung der Antragstellerin entschieden befürworte. Daraufhin erhielt Frau Ida Amalia Kästner … eine Urkunde, worauf der „Vorgenannten“ erlaubt wurde, sich als selbstständige Friseuse zu bezeichnen und zu betätigen. …
______________________ sich dafür einsetzen
______________________ das kleine Einmaleins
______________________ frühere Währungseinheit in Deutschland
______________________ in der Lage sein
______________________ auf dem Rücken getragene Schultasche
______________________ Tätigkeit, bei der die Haare mit einer Brennschere gewellt werden
______________________ Gast in einer Einrichtung, Firma oder Behörde, um diese kennenzulernen oder probeweise dort zu arbeiten
______________________ Vorsteher einer Berufsgruppe des Handwerks
______________________ unaufhörlich
______________________ angesehen; geschätzt
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MEINE ZUKUNFT
Zitate und Gedichte verstehen
Wähle ein Zitat aus, das dich besonders anspricht, und begründe deine Entscheidung!
Müde macht uns die Arbeit, die wir liegenlassen, nicht die, die wir tun.
Dem Tüchtigen gehört die Welt.
Erfolg ist eine Treppe, keine Tür.
Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung.
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Nichts motiviert mehr als Erfolg!
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Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.
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Zitate- und Dichterwerkstatt
Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, um so besser wird sie bezahlt.
Erfolg hat drei Buchstaben: TUN!
Karriere ist et was Herrliches, aber man kann sich nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen.
Was sagen folgende Gedichte aus? Lest beide Gedichte und sprecht über ihre Aussage!
Hausgebackenes Märchen von Hans Manz
Fragen von Hanz Manz
„Ich bin doch nicht dämlich und spiele länger den Hausherrn“, sagte der Hausherr und wurde Hausmann, der seiner Frau Hausmannskost kochte.
Man hat es dir wohl schon oft gesagt: „Das Leben liegt noch vor dir.“ Die Frage ist nur: Liegt’s still, liegt’s brach, liegt’s zu deinen Füßen, liegt‘s im Argen, liegt’s noch in weiter Ferne, liegt ihm viel an dir, liegt’s im Dunkeln, liegt’s offen da, liegt’s überhaupt oder steht es, steht es in deiner Macht, steht es dir zur Verfügung oder sitzt es gar, sitzt es dir wie angegossen? An dir liegt’s vor allem, wie’s steht damit.
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„Gut“, sprach die Hausfrau, „dann will ich auch nicht länger Hausfrau bleiben und schon gar keine Hausdame. Nein, ich will mein eigener Herr werden und im Beruf meine Begabungen an den Mann bringen.“ So hausten sie hinfort zusammen.
INFORMATION DURCH WISSEN
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Statistiken und Grafiken lesen und verstehen Beantworte die Fragen zu dieser Grafik!
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Gewählte Lehrberufe 2009
2019
Sparte
gesamt
männlich
weiblich
gesamt
männlich
weiblich
Gewerbe und Handwerk
45,4
54,8
27,2
42,5
50,6
25,9
Industrie
12,6
16,5
5,1
15,1
18,5
8,0
Handel
14,5
7,1
28,7
14,0
8,2
26,0
Bank und Versicherung
0,9
0,6
1,5
1,1
0,8
1,8
Transport und Verkehr
2,0
2,1
1,7
2,6
2,9
2,0
Tourismus und Freizeitwirtschaft
10,3
7,2
16,2
8,2
6,1
12,3
Information und Consulting
2,3
1,9
3,0
2,3
2,1
2,7
Sonstige Lehrberechtigte
6,4
4,3
10,6
7,4
4,6
13,2
Überbetriebliche Lehrausbildung
5,6
5,4
6,0
6,8
6,2
8,1
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in %
a) Über welchen Zeitraum wird hier ein Vergleich aufgestellt?
Quelle: Lehrlingsstatistik Wirtschaftskammer Österreich
b) Welche Variable wird hier als Maßstab für Vergleiche herangezogen?
Überbetriebliche Lehrausbildung: Ausbildung an einer Schulungseinrichtung des AMS, wenn man keine Lehrstelle findet oder diese abgebrochen hat
Größe Einkommen
Variable: Ausprägung eines Merkmals (Alter, Größe usw.)
_______________ Jahre
Geschlecht Beruf
Alter
c) Welche zwei Berufssparten sind für Burschen 2019 als Lehrberuf am attraktivsten? 1. ___________________________________________ 2. _____________________________________________ d) Welche zwei Berufssparten wurden 2019 als Lehrberuf von Mädchen am meisten gewählt? 1. ___________________________________________ 2. _____________________________________________
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e) In welchen Berufssparten kam es zu einem Rückgang der Lehrlingszahlen zwischen 2009 und 2019? _____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________ f ) In welchen Berufssparten ist zwischen 2009 und 2019 ein Anstieg der Lehrlingszahlen zu sehen? _____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________
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INFORMATION DURCH WISSEN Ergänze den Lückentext mit Hilfe der Informationen aus den Diagrammen!
bei
Mädchen
im
_______________________________
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Die Wirtschaftskammer Österreich hat für das Jahr _____________ erhoben, dass der beliebteste Lehrberuf liegt, während
es
bei
den
Burschen
die
______________________________ ist. Bei den _________________________ liegt der Lehrberuf der Köchin an ________________ Stelle, bei den Burschen nimmt die Ausbildung zum Koch den ______________ Platz ein.
erl
Sehr deutlich zeigt sich anhand der Daten, dass technische Berufe bei ______________________ sehr beliebt sind, während sich ____________________ stärker für den Dienstleistungssektor entscheiden. Insgesamt wurden die Daten von __________________ Jugendlichen in dieser Statistik erfasst.
Die 10 häufigsten Lehrberufe bei Mädchen 2019
Die 10 häufigsten Lehrberufe bei Burschen 2019
Einzelhandel 1 Bürokauffrau Friseurin (Stylistin) 2 Verwaltungsassistentin Köchin Pharmazeutisch-kaufmännische Assistenz Restaurantfachfrau Metalltechnik Hotel- und Gastgewerbeassistentin Konditorin (Zuckerbäckerin)
Metalltechnik Elektrotechnik Kraftfahrzeugtechnik Einzelhandel 1
Maurer Tischlerei 3 Mechatronik 2 Koch Zimmerei 4
1) Lehrberufe mit allen Schwerpunkten 3) Tischlerei inkl. Tischlereitechnik mit allen Schwerpunkten
2) Modullehrberuf inkl. Vorgängerlehrberufe 4) Zimmerei und Zimmereitechnik
Quelle: WKO (Lehrlingsstatistik)
Installations- & Gebäudetechnik
1) Lehrberufe mit allen Schwerpunkten 2) Lehrberuf inkl. Vorgängerlehrberufe
3
Burschen insgesamt: 73 536
mp eV
Mädchen insgesamt: 35 575
Schreibe zu den folgenden Satzanfängen einen passenden Schluss, der zu dieser Grafik passt!
Wo Kinder weltweit leben (in Prozent, auf Kontinente verteilt)
Jedes zweite Kind weltweit lebt ______________ _________________________________________
Ozeanien (0,5 %)
Oly
Nordamerika (3 %)
Die zweitgrößte Anzahl der Kinder ____________
Südamerika/Karibik (8 %) Europa (6 %)
Asien (56 %)
Afrika (25 %)
_________________________________________ Die beiden Kontinente, in denen am wenigsten _________________________________________ _________________________________________ In Europa leben um zwei Prozent weniger __________________________________________
INFORMATION DURCH WISSEN Erstelle eine Zeittabelle, mit der du deinen typischen Tagesablauf darstellst! Was machst du am Morgen, zu Mittag und am Abend?
2
Lies nun den Zeitungsartikel und beantworte die Fragen dazu!
ag
1
27
Der angepasste Tag im Leben eines Millennials
14. 04. 2016
erl
Eine neue Studie beschreibt den typischen Tagesablauf der 14- bis 29-Jährigen.
Millennial: Generation Y p Bevölkerungsgeneration, die in den 1980er- und 1990er-Jahren geboren wurde
Handy ist in, Telefonieren out
Wie viele Jugendliche wurden befragt?
mp eV
Wie sieht ein typischer Tag im Leben eines 14- bis 29-Jährigen aus? Das Meinungsforschungsportal Marketagent und die Eventmanagementagentur DocLX wollten es wissen und befragten 1 763 Jugendliche im Jänner und März 2016 zu ihrem Tagesablauf. Ihr Fazit: Die sogenannte Generation Y lebt bewusster und angepasster, als viele vermuten würden. ...
Konkret wurden die Jugendlichen zum vergangenen Tag befragt – und da wurde praktisch kein Thema ausgelassen: Aufsteh-Zeitpunkt, Ernährungsgewohnheiten, Mediennutzung, gesundheitliche Wehwehchen, psychisches Wohlbefinden. Im Schnitt stehen die 14- bis 29-Jährigen um 6:30 Uhr auf, auch am Wochenende verlassen sie schon um 9:30 Uhr das Bett. Fast die Hälfte der Befragten wird vom Smartphone geweckt, nur noch 13 Prozent verwenden einen klassischen Wecker. Überhaupt spielt das Handy eine große Rolle im Leben der jungen Erwachsenen: Am wenigsten, nämlich zwei Stunden, wird es paradoxerweise zum Telefonieren genützt (wobei mit zunehmendem Alter mehr telefoniert wird). Durchschnittlich werden nur vier Telefonate geführt, jedoch 53 Kurznachrichten verschickt. Auch hier gilt: Je jünger, desto lieber und öfter wird getippt. Emails sind ebenfalls out, im Schnitt werden nur drei pro Tag versendet. Das präferierte soziale Medium ist Facebook (80 Prozent nutzten es am Vortag), danach folgen die Videoplattform YouTube (60 Prozent) und das Fotoportal Instagram (36 Prozent).
Keine Morgenmuffel
Oly
Trotz des frühen Aufstehens sind 41 Prozent zu Beginn des Tages gut gelaunt, was womöglich auch daran liegt, dass 34 Prozent den Tag mit einem Guten-MorgenBussi beginnen. Nach dem Aufstehen werden durchschnittlich 15 Minuten im Bad verbracht. Unter der Woche gehen die Jugendlichen um 23 Uhr schlafen, selbst am Samstag liegen sie im Schnitt um Mitternacht im Bett. Jeder Fünfte hat Einschlafprobleme, wobei junge Männer leichter und schneller einschlafen als junge Frauen. Im Schnitt schlafen sie sieben Stunden. Sechs bis acht Stunden des Tages werden der Ausbildung/Arbeit gewidmet, fünf Stunden werden unter der Woche aktiv mit Freizeitgestaltung verbracht. Apropos: Sowohl werktags als auch am Wochenende hängen die Jugendlichen am liebsten mit ihren Freunden zuhause ab – Sport spielt in der freien Zeit eine untergeordnete Rolle. Im Schnitt wird nur eine Stunde an der frischen Luft verbracht, während 60 Prozent des Tages auf sitzende und liegende Tätigkeiten entfallen. p umblättern
Wie alt waren die Befragten? Wie wurde die Erhebung durchgeführt? Wie viele Stunden länger schlafen die Jugendlichen am Wochenende? Wie wird fast jede(r) Zweite geweckt? Welche Nutzung des Handys steigt mit zunehmenden Alter? Wer verschickt am meisten Kurznachrichten? Welche Social-MediaPlattform ist am beliebtesten? Was hebt bei einem Drittel der Befragten die Stimmung in der Früh? Wie unterscheidet sich die Uhrzeit beim Schlafengehen unter der Woche vom Wochenende?
INFORMATION DURCH WISSEN
Welche Stellung nimmt Sport in der Freizeit ein? Wie viel Prozent der Jugendlichen nehmen ein Frühstück zu sich?
Nur 30 Prozent haben am Vortag Sport getrieben – zu den beliebtesten Sportarten zählen Fitness, Yoga und Pilates, gefolgt von Krafttraining und Laufen.
Bitte kein Fast Food
ag
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Obwohl nur zwei Drittel der Millennials frühstücken, steht eine bewusste Ernährung bei der Generation Y hoch im Kurs. Ganze 75 Prozent haben ihr Abendessen am Vortag selber zubereitet, Fertiggerichte und Fast Food kommen hingegen nicht gut an. ... Auch bei den Getränken mögen's die meisten gesund, 70 Prozent trinken am liebsten Leitungswasser, gefolgt von Kaffee und Mineralwasser.
erl
Trotz überwiegend guter Laune (63 Prozent gaben an, am Vortag happy gewesen zu sein) haben auch die Millennials mit einigen Wehwehchen zu kämpfen: 29 Prozent quälen Müdigkeit und Erschöpfung, jeder Fünfte hat Kopfweh, Verspannungen und Rückenschmerzen. Immerhin 35 Prozent waren komplett beschwerdefrei. SPÄT INS BETT Um 23 Uhr geht man ins Bett
Welche Beschwerden plagen fast ein Drittel der Millennials?
Markiere im Zeitungsbericht jene Angaben, welche für die Grafik übernommen wurden!
3
20 %
mp eV
Ist das, was dieser Teenager isst, bei Jugendlichen beliebt oder nicht?
BETREIBEN SPORT Yoga, Pilates, Fitness oder Krafttraining
Ein Tag im Leben der GENERATION
53
FRÜH AUS DEN FEDERN Um 6:30 wird aufgestanden
15 min. dauert es im
41sind gut% drauf
Badezimmer
KURZNACHRICHTEN pro Tag werden gesendet
80 %
70 %
bevorzugen Wasser vor Kaffee und Mineralwasser
46,1 %
nutzen Facebook
der Jugendlichen kochen selbst. Das Essen muss frisch, warm und gesund sein.
6–8
Stunden
GENERATION Y = 14- bis 29-Jährige
werden der Schule, der Ausbildung oder dem Job gewidmet
Kreise ein, welche zwei Aussagen man dieser Grafik entnehmen kann! Man kann der Grafik entnehmen, dass... A B
mehr als die Hälfte der Jugendlichen schon beim Aufstehen gut drauf ist. sich ein Drittel der Jugendlichen mit Sport fit hält.
Oly
C
es um die Generation Y geht, d. h. um Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren.
D
lieber Soft Drinks als Leitungswasser getrunken wird.
E
Jugendliche frühestens um 23 Uhr ins Bett gehen.
F
fast die Hälfte der Jugendlichen gesundes Essen selbst zubereitet.
4
Verfasse nun einen informativen Text mithilfe des Zeitungsartikels und der Grafik!
5
Generationenvergleich – Startet zuerst in der Klasse eine Umfrage zu euren Gewohnheiten (Tagesablauf, Hobbys, Essen, Nutzung klassischer und sozialer Medien, Schlafenszeit, Freizeit usw.)! Besprecht dann, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihr zwischen euch und den Millennials erkennen könnt!
INFORMATION DURCH WISSEN Markiere in jedem Absatz drei Schlüsselwörter und schreibe sie auf die Linien!
Fledermäuse
ag
1
Es gibt viele Gründe, warum Menschen gewisse Tiere nicht mögen. Bei der Viper fürchten wir uns vor den Giftzähnen, beim Löwen macht das Raubtiergebiss Angst, der Wespe verschafft der Stachel Respekt. Warum aber haben Fledermäuse seit je ein miserables Image?
hat man sie verfolgt und ausgerottet. Vor langer Zeit soll es in ländlichen Gegenden den Brauch gegeben haben, zum Schutz vor Dämonen Fledermäuse über die Tür zu nageln.
Dabei gehört die Orientierung der Fledermäuse mit Ultraschall und mit den Augen zu den großartigen Sinnesleistungen im Tierreich. Vor 50 Millionen Jahren entwickelten sich aus der Gesellschaft der frühen Säuger auch die Fledermäuse. Die Hand dieser Tiere entwickelte sich zu einem flügelartigen Gebilde mit langen Fingern als Gerüst und einer dünnen Hautbespannung. Da ausgespannte Häute jedoch weniger flugtüchtig sind als Flügel aus Federn, konnten die Fledermäuse mit den Vögeln beim Insektenjagen schlecht mithalten. Den
flatternden Säugern blieb als Nische nur die Nacht, was jedoch eine speziell angepasste Technik der Objekterkennung nötig machte. So können Fledermäuse dank einer radarähnlichen Echoortung sogar einem dünnen Draht behende ausweichen.
Wenn man die Ernährungsweise der 950 Arten von Fledertieren (Fledermäuse und Flughunde) betrachtet, hält sich der Großteil der Fledertiere an fliegende Insekten. Man kennt aber auch Fledermausarten wie die Mausohren, welche Laufkäfer und Spinnen vom Boden holen. Fast ein Drittel der Fledertiere ernährt sich von Früchten,
Nektar, Pollen oder Blättern. In Afrika konsumieren Flughunde auf den Bäumen Mangofrüchte, Feigen und Bananen. Im tropischen Regenwald Amerikas leben die Langzungen-Fledermäuse. Sie schwirren wie Kolibris vor einer Blume und lecken den Nektar mit präzisem Zungenspiel aus dem Blütenkelch.
Dass es im weiten Spektrum in Amerika auch drei Arten gibt, die sich auf das Trinken von Blut spezialisiert haben, war für Fledermaushasser ein willkommenes Argument für ihre Ablehnung. Menschen, die von Vampiren besucht wurden, berichten von einem schmerzlosen chirurgischen
Biss. Dann lässt sich die Fledermaus den roten Saft über eine schmale Rinne in der Zunge direkt in den Schlund fließen.
So haben sich die Fledermäuse im Laufe der Evolution wie die Vögel an die Vielfalt pflanzlicher und tierischer Nahrung angepasst. Aber während wir schon immer dem Storch den Frosch und dem
Adler das Murmeltier gönnten, stempelten wir die Fledermäuse allesamt zu Dämonen – nur weil sie in der Nacht zur Arbeit fliegen.
Oly
mp eV
erl
Sie gelten als unheimlich und falsch, als Dämonen der Nacht. Sie flattern im Zickzack lautlos durch das Dunkel. Und wer eine Fledermaus von nahem sieht, ist entsetzt über ihr hässliches Gesicht. Wo immer man Fledermäuse in Dachstöcken und Höhlen fand,
2
Erstelle ein Konzeptblatt und verfasse dann auch mit Hilfe des Schaubilds einen informativen Text!
29
1
INFORMATION DURCH WISSEN Markiere in jedem Absatz drei Schlüsselwörter und schreibe sie auf die Linien!
Fledermäuse
ag
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Es gibt viele Gründe, warum Menschen gewisse Tiere nicht mögen. Beim Löwen macht das Raubtiergebiss Angst, der Wespe verschafft der Stachel Respekt. Warum aber haben Fledermäuse seit je ein schlechtes Image?
mp eV
Vor 50 Millionen Jahren traten die ersten Fledermäuse auf. Statt einer Hand haben sie hautbespannte Flügel mit langen Fingern als Gerüst. Diese sind aber weniger flugtüchtig als Flügel aus Federn. So konnten die Fledermäuse mit den Vögeln beim Insektenjagen schlecht mithalten. Den flatternden Säugern blieb als Nische nur die Nacht. Dank einer radarähnlichen Echoortung können sie jedes Objekt erkennen und diesem ausweichen.
verfolgt und ausgerottet. Dabei gehört die Orientierung der Fledermäuse mit Ultraschall und ihren Augen zu den großartigen Sinnesleistungen im Tierreich.
erl
Sie gelten als unheimlich und falsch, flattern lautlos durch das Dunkel und haben ein hässliches Gesicht. Wenn man Fledermäuse in Dachstöcken und Höhlen fand, wurden sie
Mangofrüchte, Feigen und Bananen. Im tropischen Regenwald Amerikas leben die Langzungen-Fledermäuse. Sie schwirren wie Kolibris vor einer Blume und lecken den Nektar aus dem Blütenkelch.
Weil es in Amerika auch drei Arten gibt, die sich auf das Trinken von Blut spezialisiert haben, gibt es auch Fledermaushasser. Menschen, die von Vampiren besucht wurden, berichten aber von
einem schmerzlosen Biss. Dann lässt sich die Fledermaus das Blut über eine schmale Rinne in der Zunge direkt in den Schlund fließen.
So haben sich die Fledermäuse im Laufe der Evolution wie die Vögel an die Vielfalt pflanzlicher und tierischer Nahrung angepasst. Aber während wir schon immer dem Storch den Frosch und
dem Adler das Murmeltier gönnten, stempelten wir die Fledermäuse allesamt zu Dämonen – nur weil sie in der Nacht zur Arbeit fliegen.
Oly
Der Großteil der Fledertiere ernährt sich von fliegenden Insekten. Es gibt aber auch Fledermausarten, die Laufkäfer und Spinnen vom Boden holen. Fast ein Drittel der Fledertiere ernährt sich von Früchten, Nektar, Pollen oder Blättern. So fressen Flughunde in Afrika
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Erstelle nun mit Hilfe deiner Stichwörter ein Konzeptblatt!
INFORMATION DURCH WISSEN Lies den folgenden Artikel Abschnitt für Abschnitt und löse dabei die Aufgaben!
Fleischkonsum in Österreich
letzten 60 Jahren vervierfacht, Tendenz weiterhin steigend. Österreich ist dabei ein Land der Fleischtiger. In der EU belegen wir mit unserem Fleischverbrauch Platz 3 (hinter Luxemburg und Spanien), weltweit landen wir auf dem unrühmlichen Platz 15. Jährlich kommen hierzulande durchschnittlich 65 kg Fleisch auf den Teller jedes Einzelnen. Das sind rund fünf Portionen pro Woche, obwohl aus gesundheitlichen Gründen drei Portionen Fleisch als Maximum empfohlen werden. ...
mp eV
erl
Fleisch ist eines unserer Hauptnahrungsmittel, wird in Hülle und Fülle in jedem Supermarkt auch schon zu sehr günstigen Preisen angeboten und ebenso viel nachgefragt. Doch was macht das mit unserer Umwelt, unserem Klima und was bedeutet es für die Landwirtschaft? Die Auswirkungen des wachsenden Fleischkonsums sind verheerend. Anfang des 19. Jahrhunderts lag der globale Fleischkonsum noch bei 10 kg pro Kopf und Jahr, in den 1960er-Jahren stieg er auf über das Doppelte und mittlerweile sind wir bei 40 kg angekommen. Die weltweite Fleischproduktion hat sich somit in den
ag
1
31
a) Markiere im Text die Angaben zum Anstieg des Fleischkonsums pro Kopf und Jahr! b) Kreise im Text ein, wie viele Portionen Fleisch pro Woche der Österreicher und die Österreicherin konsumieren!
Wie viel Futter braucht ein Schnitzel?
c) Verfasse hier einen kurzen Informationstext zu der Grafik!
Österreichs Nutztiere fressen jährlich 7 Mio. Tonnen Kraftfutter, davon sind 600.000 Tonnen überwiegend aus dem globalen Süden importiertes Gentechnik-Soja.
Um 1kg Fleisch zu produzieren, braucht man soviel Futter:
6,4 kg
Oly
3,3 kg
25,0 kg 15,0 kg
32
INFORMATION DURCH WISSEN
d) Zeige nun, dass du alles verstanden hast, indem du die Wörter an der richtigen Stelle einsetzt!
Wenn sich Tiere von _________________ernähren, die für den menschlichen Magen nicht verwertbar sind, ist das sinnvoll. Doch nur ein kleiner Teil (ca. 15 – 20 %) der österreichischen Rinder darf auch auf Weiden grasen. Problematisch ist vor allem die
__________________verfüttert und gehen somit für den Menschen als Nahrung verloren. Bei der Abholzung von Regenwald gehen nicht nur wertvolle Pflanzen- und Tierarten für immer verloren, es entstehen auch
enorme______________ an Treibhausgasemissionen. Zusätzlich zum Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln für den Futtermittelanbau, den direkten Emissionen der Tiere und allen verbundenen Transporten ist
Fleisch das _________________________mit der höchsten Klimabelastung.
mp eV
__________________________abgeholzt werden musste. Weltweit leiden 795 Millionen Menschen oder 11 % der Menschen an Hunger, dennoch
werden 90 % der Sojaproduktion und 30 % der weltweiten Getreideernte an
erl
Abhängigkeit von __________________________, die in Österreich nicht in der benötigten Menge angebaut werden können. .... So werden jährlich zwischen 550 000 und 600 000 Tonnen gentechnisch verändertes Soja importiert, für das zum Großteil südamerikanischer
ag
Zahlreiche Umweltprobleme bei Fleischproduktion
Regenwald M Gräsern M Tiere M Futtermitteln M Mengen M Lebensmittel
Wie viel CO2 Lebensmittel verursachen e) Schreibe drei Sätze zu der Grafik!
Tierische Produkte sind die Lebensmittel mit der höchsten Klimabelastung, da durch die Abholzung von Regenwäldern für Futtermittelanbauflächen, die Emissionen der Tiere selbst und alle damit verbundenen Transporte eine enorme Menge an Treibhausgasemissionen entsteht. Verursachte Emissionen in Gramm CO2-Äquivalent:
1.630 g
5.340 g
1/2 Grillhendl (500g)
260 g
Oly
Steak (200g)
Mehr als die Hälfte der Emissionen, die die österreichische Landwirtschaft erzeugt, geht auf das Konto der Nutztierhaltung. Nicht miteingerechnet sind dabei die Abholzung des Regenwaldes und der Import von Fleisch aus
1 Glas Milch (200ml)
870 g
95 g
Schweinsschnitzel (150g)
Linsen (100g)
1 Scheibe Weizenbraot (50g)
25 g
20 g
Erdäpfel (150g)
1 Apfel
172 g 1 Ei
32 g
anderen Ländern. In Summe erzeugt die Ernährung der Österreicherinnen und Österreicher rund 12,5 Millionen Tonnen CO2eq und damit mehr als der Personenverkehr auf den Straßen Österreich (12 Millionen Tonnen CO2eq).
f ) Ordne den Erklärungen die Begriffe aus diesem Absatz zu! _________________________ Einfuhr
_____________________________ Ausströmen von Stoffen
__________________________ Abkürzung für „gleichen Wert“
INFORMATION DURCH WISSEN
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Dichterwerkstatt HB 18: Schließe die Augen und höre dir die Ballade des deutschen Dichters Theodor Fontane in Ruhe an!
2
Lies nun, wenn du die Ballade zum zweiten Mal hörst, auch mit! Achte dabei auf die richtige Betonung!
ag
1
Die Brück‘ am Tay von Theodor Fontane (1819 – 1898)
10
15
20
25
45
Auf der Norderseite, das Brückenhaus – alle Fenster sehen nach Süden aus, und die Brücknersleut', ohne Rast und Ruh und in Bangen sehen nach Süden zu, sehen und warten, ob nicht ein Licht übers Wasser hin „ich komme“ spricht, „ich komme, trotz Nacht und Sturmesflug, ich, der Edinburger Zug.“
50
55
60
65
Und der Brückner jetzt: „Ich seh einen Schein am andern Ufer. Das muss er sein. Nun, Mutter, weg mit dem bangen Traum, unser Johnie kommt und will seinen Baum, und was noch am Baume von Lichtern ist, zünd alles an wie zum heiligen Christ, der will heuer zweimal mit uns sein, – und in elf Minuten ist er herein.“
Oly
30
35
40
Und unser Stolz ist unsre Brück'; ich lache, denk ich an früher zurück, an all den Jammer und all die Not mit dem elend alten Schifferboot; wie manche liebe Christfestnacht hab ich im Fährhaus zugebracht und sah unsrer Fenster lichten Schein und zählte und konnte nicht drüben sein.“
erl
5
„Wann treffen wir drei wieder zusamm'?” „Um die siebente Stund', am Brückendamm.” „Am Mittelpfeiler.” „Ich lösch die Flamm'.” „Ich mit.” „Ich komme vom Norden her.” „Und ich vom Süden.” „Und ich vom Meer.” „Hei, das gibt ein Ringelreihn, und die Brücke muss in den Grund hinein.” „Und der Zug, der in die Brücke tritt um die siebente Stund'?” „Ei, der muss mit.” „Muss mit.” „Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand.”
mp eV
1
Und es war der Zug. Am Süderturm keucht er vorbei jetzt gegen den Sturm, und Johnie spricht: „Die Brücke noch! Aber was tut es, wir zwingen es doch. Ein fester Kessel, ein doppelter Dampf, die bleiben Sieger in solchem Kampf, und wie's auch rast und ringt und rennt, wir kriegen es unter: das Element.
Auf der Norderseite, das Brückenhaus alle Fenster sehen nach Süden aus, und die Brücknersleut' ohne Rast und Ruh und in Bangen sehen nach Süden zu; denn wütender wurde der Winde Spiel, und jetzt, als ob Feuer vom Himmel fiel, erglüht es in niederschießender Pracht überm Wasser unten... Und wieder ist Nacht. „Wann treffen wir drei wieder zusamm'? „Um Mitternacht, am Bergeskamm.” „Auf dem hohen Moor, am Erlenstamm.” „Ich komme.” „Ich mit.” „Ich nenn euch die Zahl.” „Und ich die Namen.” „Und ich die Qual.” „Hei! Wie Splitter brach das Gebälk entzwei.” „Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand.” Tand: wertloses Zeug Gebilde: etwas, was gemacht worden ist
3
Beantworte die Fragen!
a) Wer spricht in den Außenstrophen (Beginn und am Ende) die violetten Verse?
Erzähler
Seerettung
drei Hexen
b) Was sind Binnenstrophen? Formuliere mit Hilfe des Gedichtes eine Definition!
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INFORMATION DURCH WISSEN
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Notiere, welche Haltung die einzelnen Personen zur Technik einnehmen! %%%
ag
1
Hexen:
Johnie:
Du:
2
Fülle die Lücken! %
erl
Brücknersleute:
mp eV
Lokomotivführers M Rahmen M sieben M Eisenbahnunglück M Hexen M Brücke M Ballade M Theodor Fontane M Brücknersleute M Edinburg M fünf M 1880
Binnenstrophen: Strophen, die zwischen den Außenstrophen eingebaut sind
In der _________________ „Die Brücke am Tay“ von __________________________________, die im Jahr ____________ veröffentlicht wurde, geht es um drei ______________, die ein ____________________________ absichtlich herbeiführen. Die Eltern von Johnie schauen dem Zug entgegen, der aus der Stadt ______________________ kommt. Das Unglück findet auf der _________________ über den Tay, den längsten Fluss Schottlands, statt. Die Ballade besteht aus ________________ Strophen. Die Unterhaltung der drei Hexen bildet einen __________________ um die Ballade. Die ____________ Binnenstrophen erzählen von den Minuten vor dem Unglück aus Sicht der _____________________________ und des ___________________________________.
Notiere mit Zahlen, wo diese Sätze und Satzteile aus der von Laurenz verfassten Inhaltsangabe am besten passen könnten! %%
Oly
3
_________ Johnie ist stolz auf die neue Brücke. _________ Der Brückner sieht den Schein des Zugs schon am anderen Ufer herankommen. _________ Drei Hexen verabreden sich, ... _________ Johnies Eltern müssen zusehen, wie der Zug ins Wasser stürzt. _________ Sie erwarten ihren Sohn Johnie zum Weihnachtsfest. _________ Die Hexen machen neuerlich ein Treffen aus. _________ Vor der Brücke glaubt Johnie, dass die Technik über wilde Naturgewalten gesiegt hat. _________ um die Brücke mit dem Zug einstürzen zu lassen.
INFORMATION DURCH WISSEN
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Gib an, welche Gefühle, Gedanken aber auch Absichten für folgende Personen angegeben werden! %%%%
ag
4
Gefühle der Brücknersleute:
5
mp eV
Absichten der Hexen:
erl
Gedanken von Johnie:
Der Ballade „Die Brücke am Tay“ liegt eine wahre Begebenheit zugrunde. Lies nun, was die Züricher Freitagszeitung damals tatsächlich über das Unglück berichtete!
Oly
Züricher Freitagszeitung am 2. Januar 1880 England: Während eines furchtbaren Windsturmes brach am 29. nachts die große Eisenbahnbrücke über den Taystrom in Schottland zusammen, im Moment, als der Zug darüberfuhr. 90 Personen, nach anderen 300, kamen dabei ums Leben; der verunglückte Zug hatte nämlich sieben Wagen, die fast alle voll waren, und er stürzte über 100 Fuß hoch ins Wasser hinunter. Alle 13 Brückenspannungen sind samt den Säulen, worauf sie standen, verschwunden. Die Öffnung der Brücke ist eine halbe englische Meile lang. Der Bau der Brücke hat seinerzeit 350 000 Pfund Sterling gekostet, und sie wurde im Frühjahr 1878 auf ihre Festigkeit hin geprüft. Bis jetzt waren alle Versuche zur Auffindung der Leichen oder des Trains vergeblich.
Züricher Freitagszeitung, 9. Januar 1880 England: Die Brücke von Dundee in Schottland über die Mündung des Flusses Tay war eines der gewagtesten und großartigsten Werke. Für senkrechten Druck richtig berechnet, zog sie sich, in ihrer Länge fast wie ein Drahtseil anzusehen, über die weite Distanz in schwindelnder Höhe über den Wasserspiegel. In der Silvesternacht war nun ein furchtbarer Sturm, so dass die Anwohner es für eine Vermessenheit hielten, wenn der Edinburger Zug die Passage wage. Er wagte sie; aber nach kurzer Zeit sah man gleichsam einen Kometenschweif ins Meer versinken. Die Brücke war auf großer Strecke gebrochen, und der ganze Zug verschwand spurlos in der Tiefe; auch nicht eine Seele erreichte das jenseitige Ufer, und selbst später fand man in den zertrümmerten Wagen nur noch eine Leiche, alle anderen — wenigstens 100 — waren ins Meer weggespült. Offenbar hat der Seitendruck, welchen der Orkan ausübte, den Zug mit der Brücke ins Wasser geworfen.
6
Markiere in der Ballade die im Zeitungsartikel angegebenen historischen Tatsachen mit Grün ! %%%
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Notiere hier, welche Ereignisse und welche Figuren der Dichter Fontane selbst eingefügt hat! %%%%
Ereignisse: ____________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________ Figuren: ______________________________________________________________________________________
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INFORMATION DURCH WISSEN
Der Weihnachtsfrieden von 1914
erl
ag
In diesem Moment geschah etwas Unerwartetes. In der Dunkelheit eines der deutschen Gräben flackerte plötzlich der schwache Schein einer Kerze auf. Langsam wurde die Kerze von unsichtbarer Hand hin und her geschwenkt. Kein Schuss fiel. Die Hand mit der Kerze wurde mutiger, zeigte sich ein wenig mehr. Immer noch kein Schuss. Plötzlich flammte eine weitere Kerze auf und dann noch eine und noch eine. Eine zerlumpte Gestalt mit einer brennenden Kerze in der Hand entstieg dem Schützengraben und wagte sich langsam und sehr vorsichtig ein kleines Stück weit aus ihrer Deckung heraus. Es blieb still. Bis auf einmal eine Stimme erklang. Sie rief: „English soldier, a merry Christmas, a merry Christmas!“ Wer wünscht hier ein frohes Christfest?
mp eV
Es war bitterkalt an diesem Weihnachtsabend im Jahre 1914. Die Soldaten froren in ihren Schützengräben. Zunächst hatte alles so einfach ausgesehen für den deutschen Kaiser. Bis Weihnachten, so ließ man die Soldaten damals wissen, seid ihr wieder zuhause. Ein Versprechen, dem die Soldaten zu diesem Zeitpunkt noch vertrauten. ... Um welchen Krieg geht es hier?
Zuerst Frankreich erobern, dabei schnell noch Belgien mitnehmen und dann ab nach Russland, zum Kernstück des großen Kuchens. Wer Zentralasien beherrscht, beherrscht die Rohstoffe dieser Welt. Zunächst waren die deutschen Truppen gut vorangekommen, aber dann waren die Engländer ebenfalls in den Krieg mit eingetreten, gegen Deutschland. Der Vormarsch geriet ins Stocken und nun saßen sie da, in ihren Stellungen, ohne auch nur einen Zentimeter weit voran zu kommen, aber auch ohne einen Zentimeter weit nachzugeben. Die Situation schien hoffnungslos.
Oly
Gut ging es keinem, weder hüben noch drüben. Über Monate hinweg hatten sich die Gegner abgeschlachtet. Mit Handgranaten, Giftgas, Gewehrkugeln und Bomben. Die vielen Toten in den Gräben faulten vor sich hin, es stank entsetzlich. ...
Die Angst hielt jeden gefangen, wer würde der nächste sein, den der Tod ereilte? Bereits 160 000 tote junge Männer hatten die Briten zu beklagen, auf deutscher Seite waren sogar 300 000 Gefallene zu verzeichnen. Manch einer von ihnen mochte sich einen schnellen Tod herbeigesehnt haben, als einzige Erlösung aus diesem Albtraum.
Damit hatte Frederick W. Heath nicht gerechnet. Der britische Gefreite war so verblüfft über die brennende Kerze, dass er sofort seinen Vorgesetzten darüber informierte. Nichts war strenger verboten, als nachts in einem offenen Schützengraben ein Licht zu entzünden.
Noch während er den Funkspruch absetzte, sah er, wie weitere Lichter in der Dunkelheit hinter den feindlichen Linien zu flackern begannen. Er wartete. Schon einmal waren seine Leute von den Deutschen genarrt worden. Eine Gruppe von Deutschen hatte vor nicht allzu langer Zeit an der Westfront die Hände gehoben und sich ergeben. Als die Briten jedoch ihre Gewehre senkten, traten weitere Soldaten aus einem Hinterhalt hervor und erschossen sie. Heath blieb daher lieber misstrauisch. Dann sah er, wie langsam eine Gestalt aus der gegnerischen Deckung trat. Nach und nach folgten weitere und begannen sich zusehends unbekümmert auf ihn und seine Männer zuzubewegen. Sie wären ein leichtes Ziel gewesen, doch etwas hielt ihn davon ab, den Abzug zu ziehen.
Stellung: Abschnitt im Gelände, der militärischen Einheiten zur Verteidigung dient Schützengraben: beim Kampf Deckung bietender Graben
INFORMATION DURCH WISSEN
erl
In dieser Nacht waren sie nicht als Feinde gekommen, die ihn töten wollten. Zumindest nicht in diesem Augenblick, in dem sie so ohne jede Deckung und beleuchtet vom Schein ihrer Kerzen vor ihm standen.
Bis zur Morgendämmerung war entlang des gesamten Frontabschnitts nicht ein einziger Schuss zu hören. Nur englische und deutsche Weihnachtslieder, mal einzeln, mal gemeinsam. Psalme wurden intoniert, ebenfalls mal einzeln, mal gemeinsam. Die Offiziere beider Seiten hatten das Geschehen sorgsam verfolgt, hielten sich jedoch zurück und beschlossen, zunächst nicht einzugreifen. Plötzlich ertönten Ballgeräusche. Ein paar Deutsche und Briten lieferten sich im Niemandsland ein kleines Fußballmatch.
ag
Davon abgesehen, dass dies in einem solchen Moment verdammt unbritisch gewesen wäre, erkannte er in diesem Augenblick überdeutlich, dass diese armseligen und verdreckten Gestalten dort im Niemandsland Menschen waren wie er selbst.
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mp eV
Der Sportsgeist begann sich in ihm zu regen. Sollten er und seine Truppe wie ein Haufen Feiglinge dastehen? Seitliche Blicke wurden getauscht, Sätze geflüstert. Die Briten traten nun ebenfalls heraus aus ihren Gräben. Misstrauisch hielten sie ihre Gewehre fest umklammert. Aufmerksam verfolgten sie jede kleine Bewegung der Deutschen, aber die standen nur unsicher da und plötzlich erschallte anfangs zögerlich, dann jedoch immer kräftiger, ein Weihnachtslied. Stille Nacht, heilige Nacht. Die Briten eilten auf die Deutschen zu und ergriffen die Hände, die sich ihnen entgegenstreckten. Auch sie begannen zu singen. Silent night, holy Night. So sangen sie gemeinsam dasselbe Lied, jeder in seiner eigenen Sprache.
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Sie wünschten einander frohe Weihnachten, setzten sich zusammen und begannen, kleine Geschenke auszutauschen. Eine Kartoffel wechselte den Besitzer, ebenso wie eine halb gerauchte Zigarre und eine Pfeife mit angstvoll zerkautem Mundstück. Jemand hatte ein kleines Tannenbäumchen geschlagen und mit einigen Fetzen Stoff und Kerzen geschmückt. Die gegnerischen Soldaten zeigten sich gegenseitig Fotos ihrer Liebsten daheim und nach dem ersten Kennenlernen, den ersten Unterhaltungen, wurden vereinzelt Adressen ausgetauscht. Es begann, nach Essen zu duften. Englischer Christmas Pudding, eine traditionelle Fleischspeise, machte die Runde. Einen Tag zu früh. Sie wird in England stets am ersten Weihnachtstag gegessen. Diesmal nicht, stattdessen wurden die unterernährten, proteinhungrigen Deutschen an diesem Abend zu erklärten Freunden der englischen Küche. Einem Soldaten war es gelungen, ein paar Flaschen Bier zu organisieren, deren Inhalt nun sorgsam wie Champagner verteilt wurde. Der Geruch gemeinsam gerauchter Zigaretten zog durch die Luft und es war Weihnachten.
Dann jedoch ertönte der Befehl: „Zurück in die Gräben!!!“ Briten und Deutsche verabschiedeten sich voneinander und kehrten gerührt und zum Teil mit Tränen in den Augen in ihre Stellungen zurück. Der Krieg wollte nicht mehr so recht in Gang kommen. Die nächsten Schüsse wurden lediglich in die Luft abgegeben. Manch einer weigerte sich komplett, zu schießen. Schwerste Disziplinarstrafen wurden den Soldaten von ihren Vorgesetzten angedroht. Bis in die Januarmitte hinein wurden noch Kontakte mit dem Feind gepflegt, dann zerfetzten erneut Kugeln und Schrapnell das Fleisch. Niemandsland: zwischen zwei Fronten gelegenes Land
Schrapnell: Artilleriegranate, die mit Metallkugeln gefüllt ist
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Besprecht gemeinsam, wodurch dieser Weihnachtsfriede eingetreten ist!
Was hat ihn ausgelöst? Warum wollten die Männer danach nicht mehr kämpfen? Kennst du auch heute solche Beispiele? Wenn ja, welche?
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INFORMATION DURCH WISSEN
Dichterwerkstatt Lies dir das Gedicht zuerst leise durch! Dann suche einen Partner/eine Partnerin und tragt es gemeinsam im Chor vor! Tipp: Sprecht die erste Strophe flüsternd!
Der Zipferlake von Christian Enzensberger (1974)
„Hab acht vorm Zipferlak, mein Kind! Sein Maul ist beiß, sein Griff ist bohr. Vorm Fliegelflagel sieh dich vor, dem mampfen Schnatterrind!“
„Vom Zipferlak hast uns befreit? Komm an mein Herz, aromer Sohn! Oh, blumer Tag! Oh, schlusse Fron!“ So kröpfte er vor Freud'.
Verdaustig war's, und glasse Wieben rotterten gorkicht im Gemank. Gar elump war der Pluckerwank, und die gabben Schweisel frieben.
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Er zückt' sein scharfgebifftes Schwert, den Feind zu futzen ohne Saum, und lehnt' sich an den Dudelbaum und stand da lang in sich gekehrt.
Mit Eins! und Zwei! und bis auf's Bein! Die biffe Klinge ritscheropf! Trennt' er vom Hals den toten Kopf, und wichernd sprengt' er heim.
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Verdaustig war`s und glasse Wieben Rotterten grokicht im Gemank Gar elump war der Pluckerwank, und die gabben Schweisel frieben.
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In sich gekeimt, so stand er hier, da kam verschnoff der Zipferlak mit Flammenlefze angewackt und gurgt' in seiner Gier.
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Was für ein Gedicht ist der Zipferlake? Kreuze an!
Heldenepos
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Unsinnsgedicht
Liebesgedicht
Welche Merkmale weist „Der Zipferlake“ als Gedicht auf? Kreuze an!
Reimschema
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Ballade
Refrain
Singbarkeit
Strophenform
Verse
Was ist ein Zipferlake? Charakterisiere ihn mit einem Akrostichon! Schreibe dazu zu jedem Buchstaben ein Wort, welches das Untier treffend beschreibt! Dann zeichne ihn!
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INFORMATION DURCH WISSEN
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Lesen und Hören Hier kannst du das HB 3 wie versprochen auch nachlesen. Markiere beim Lesen wichtige Schlüsselwörter, die du für dein Konzeptblatt verwenden kannst!
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ELEFANTEN – kluge Dickhäuter mit Familiensinn
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Elefanten sind die größten noch lebenden Landtiere. Sie kommen in Afrika und Asien vor. Afrikanische Elefanten kann man leicht von asiatischen unterscheiden, denn afrikanische Elefanten haben größere Ohren. Das hat mit der größeren Hitze in der Steppe zu tun. Elefanten können nicht schwitzen, deshalb wedeln sie mit ihren Ohren, um sich abzukühlen. Je nach Art kann ein Elefant zwischen 2 und 6 ½ Tonnen Körpergewicht und eine Schulterhöhe von ca. 2 bis 4 m erreichen. Die Tiere können bis zu 80 Jahre alt werden. Elefanten können gut hören und riechen. Sie hören von ihren Artgenossen sogar Laute, die so tief sind, dass wir Menschen sie gar nicht mehr wahrnehmen können. Auch riechen können Elefanten einander auf eine Entfernung von mehreren Kilometern.
Die Schneidezähne der Elefanten sind zu Stoßzähnen umgebildet. Diese Stoßzähne sehen zwar bedrohlich aus, sind aber für Elefanten eher Werkzeug als Waffe. Sie dienen dazu, Äste zu zerbrechen, um an eine Blättermahlzeit zu kommen, oder um Rinde von einem Baum abzuschaben. Wenn ein Elefant keine Wasserstelle findet, benutzt er seine Stoßzähne auch, um nach Wasser zu graben. Nur die Weibchen asiatischer Elefanten haben keine Stoßzähne.
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Das Ungewöhnlichste an einem Elefanten ist sein Rüssel. Der Rüssel ist sehr biegsam und dehnbar, weil er aus vielen verschiedenen Muskeln besteht. Mit seinem Rüssel kann ein Elefant zugreifen wie mit den Fingern einer Hand. Er reißt damit Laub von Bäumen ab, hebt aber auch Zweige und noch kleinere Dinge vom Boden auf. Elefanten trinken, indem sie den Rüssel als Strohhalm benutzen, ihn voll Wasser saugen und sich dann das Wasser aus dem Rüssel ins Maul spritzen. Auch als Dusche und Schnorchel ist der Rüssel nützlich, außerdem als Waffe im Kampf und als Trompete.
Ein Elefantenbaby wächst etwa 22 Monate im Bauch der Mutter heran. Gleich nach der Geburt beginnt es, an den Zitzen seiner Mutter Milch zu saugen. Milch ist fünf Jahre lang seine einzige Nahrung. Die Zitzen der Elefantenkuh befinden sich zwischen den Vorder-
beinen. Bei fast allen anderen Säugetieren sind die Zitzen am Bauch. Durch ihre Größe und ihr Leben im Herdenverband haben Elefanten wenige natürliche Feinde. Nur den größten Raubkatzen wie Löwen und Tigern gelingt es manchmal, Jungtiere zu erbeuten. Elefanten greifen nur dann an, wenn sie sich bedroht fühlen oder wenn sie in der Paarungszeit sind. Besonders wütend werden sie, wenn sie ihre Jungen in Gefahr glauben. Dann gilt es, schnell zu entkommen, denn Elefanten können nicht nur tödliche Schläge mit ihrem Rüssel austeilen, sondern einen Gegner auch niedertrampeln. Elefanten sind gefährdete Wildtiere, dennoch gibt es auch heute noch Menschen, die Elefanten wegen ihrer Stoßzähne illegal jagen. Seit 2011 hat sich aber die Zahl der für den Elfenbeinhandel in Afrika gewilderten Elefanten mehr als halbiert: So wurde im Jahr 2018 die Zahl auf 15 000 Tiere pro Jahr geschätzt, während es acht Jahre zuvor noch 40 000 Tiere waren. Asiatische Elefanten werden in einigen Ländern nach wie vor als Nutztiere eingesetzt, beispielsweise zur Lastenbeförderung. Dabei kommt es jedoch häufig zu Unfällen, da Nutztier-Elefanten auch äußerst aggressiv werden können.
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INFORMATION DURCH WISSEN Lies die Auszüge aus den beiden Büchern, dann vergib deine Sterne! Hand gilt als unrein. Bei Tisch gebraucht man in Indien nur die rechte Hand, wenn man mit den Fingern isst. Wenn ein Inder sieht, wie du mit der linken Hand isst, vergeht ihm der Appetit. Für ihn sieht es aus, als ob du dein Essen wie Abfall behandelst und keinen Respekt vor deinem Körper hast.
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Jede Hauskatze überholt Usain Bolt In weniger als 10 Sekunden legt Usain Bolt 100 Meter zurück. Das sind unglaubliche 10 bis 11 Meter pro Sekunde. Sein Talent hat ihm den Spitznamen „Lightning Bolt” (der Blitz) eingebracht. Aber wusstest du, dass deine Katze noch schneller rennen kann? Eine stinknormale Hauskatze schafft mal eben so 13,9 Meter pro Sekunde und ist damit noch einen Tick schneller als der jamaikanische Supersprinter.
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Vorsicht mit der linken Hand in Indien Menschen in Indien benutzen in ihrem täglichen Leben hauptsächlich die rechte Hand. Die linke dient dazu, sich nach dem Toilettenbesuch den Po abzuwischen. Diese
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Hedy Lamarr – Leinwandgöttin und Funktechnologie-Erfinderin
Viele Mädchen träumen davon, bei Castingshows das „Gesicht des Jahres“ zu werden. Kinostar Hedy Lamarr wurde mit ihrem Gesicht berühmt. Doch das genügte ihr nicht. Sie erfand die Grundlagentechnologie für WLAN und Bluetooth.
Jugend, ein Skandal und Hollywood
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Die 1914 in Wien geborene Hedwig Kiesler kam bereits als Jugendliche zum Film. Schon bald spielte sie an der Seite großer Stars wie Heinz Rühmann. Bekannt wurde Hedwig allerdings 1933 durch einen Skandal. In einer Szene lief die damals 19-Jährige nackt durch den Wald. Obwohl nicht mehr Haut zu sehen war als heute in jeder DuschgelWerbung, hagelte es Proteste. Als sich sogar der Papst beschwerte, wurde der Film verboten. Nach einer missglückten Ehe ging Hedwig 1937 nach Amerika, wo ihr ein Hollywoodstudio den Künstlernamen „Hedy Lamarr“ verpasste. Hedy galt als die „schönste Frau der Welt“ und ihr Gesicht wurde das Vorbild für Walt Disneys Schneewittchen. Sie drehte 35 Filme und wurde 1960 auf dem Walk of Fame verewigt.
Raketentechnik für WLAN und Bluetooth
Hedy Lamarr hatte jedoch noch ein weiteres Talent, von dem lange Zeit nicht einmal ihre Familie etwas wusste.
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Als sie einmal mit ihrem Sohn Anthony auf dem Dachboden stöberte, fanden sie eine alte Patenturkunde. „Du hast was erfunden?“, fragt Anthony und Hedy antwortet: „Ja, ich habe ein geheimes Kommunikationssystem erfunden.“ 1940 hatte Hedy dem Komponisten George Antheil dabei geholfen, selbstspielende Klaviere zeitlich aufeinander abzustimmen. Der Zweite Weltkrieg tobte gerade und die beiden merkten, dass sich ihre Lösung auch nutzen ließ, um funkgesteuerte Torpedos vor Störsignalen der Nazis zu schützen. Ihre 1942 patentierte Methode zum zeitgleichen Wechsel der Funkfrequenz bei Sender und Empfänger wird heute noch verwendet. Frequency Hopping ist eine der Grundlagen für Bluetooth, WLAN und Mobilfunk.
Späte Anerkennung Im Januar 2000 starb Hedy Lamarr. Ihre erfinderische Leistung wurde leider erst sehr spät gewürdigt. Die Forscherin Anja Drephal sagte 2016: „Es ist für Frauen immer noch schwer, in der Technik anerkannt zu werden – gerade für eine Frau wie Hedy. Ihre Schönheit hat den Blick verstellt auf das, was hinter der Fassade steckt.“
LEBENSGESCHICHTEN – WER BIST DU WIRKLICH? Zitatenpinnwand HB 4 aus deinem Sprachbuch zum Nachlesen!
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Hier findest du alle Zitate des
Oftmals wissen Menschen nicht, was sie wollen, bis man es ihnen zeigt.
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Steve Jobs
Lasst uns immer daran denken: Ein Buch, ein Stift, ein Kind und ein Lehrer können die Welt verändern.
Malala Yousafz
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Ich will, dass ihr in Panik geratet. Ich will, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre. Ich will, dass ihr handelt, als würde euer Haus brennen. DENN ES BRENNT.
Greta Thunberg
Wenn ich 1000 Ideen hätte und nur eine sich als gut erweisen würde, wäre ich zufrieden.
Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit.
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Alfred Nobel
Wie schön und gut würden alle Menschen sein, wenn sie sich jeden Abend vor dem Einschlafen die Ereignisse des ganzen Tages vor Augen führten und überlegten, was gut und was schlecht gewesen ist.
Bertha von Suttner
Neil Armstrong
Martin Luther King
Ich habe einen Traum, dass meine vier Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird.
Anne Frank
Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden.
Gewalt ist die Waffe des Schwachen; Gewaltlosigkeit die des Starken.
Mahatma Gandhi
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LEBENSGESCHICHTEN – WER BIST DU WIRKLICH? Lies die Geschichte über Steve Jobs und erkläre dabei die blau gedruckten Wörter!
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Man muss sich einer Sache schon sehr sicher sein, um etwas Geliebtes für sie zu opfern. So wie die Freunde Steve und Steve. Der eine verkaufte 1976 seinen programmierbaren Taschenrechner HP-65, der andere verscherbelte seinen VW-Bus für 1 500 US-Dollar. Die zwei jungen Männer brauchten das Geld, um Computerchips bezahlen zu können, die sie in einer Garage auf Platinen löteten. Der Einsatz lohnte sich jedoch. 42 Jahre später war ihre Firma die erste, die über eine Billion US-Dollar wert war.
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Steve Jobs – Visionär und Apple-Gründer von Tobias Schrödel
Konsequent verfolgte Jobs seine Strategie, Computer für alle zu bauen. So gründete er am 1. April 1976 zusammen mit Wozniak die Firma Apple Computer, die kontinuierlich wuchs. Bald wurde ein Manager für den kaufmännischen Bereich gebraucht, da Wozniak die Technik leitete und Steve Jobs sich auf das Design und die Bedienbarkeit neuer Geräte konzentrieren wollte. 1983 gelang es Steve Jobs, den erfolgreichen Geschäftsführer von Pepsi-Cola, John Sculley, zu Apple zu locken. Jobs und der knallharte Geschäftsmann Sculley gerieten jedoch schnell aneinander, auch weil sich Jobs von niemandem etwas sagen ließ. 1985, ein Jahr nach der Vorstellung des Macintosh, des ersten erfolgreichen Computers mit grafischer Benutzeroberfläche und Maus, verließ Steve Jobs Apple im Streit.
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Jugend und Ausbildung Steve Paul kam als Sohn zweier junger Studenten auf die Welt. Sie konnten kaum für sich selbst sorgen und gaben ihr Kind daher zur Adoption frei. Paul und Clara Jobs adoptierten den Jungen und zogen ihn in Mountain View, Kalifornien, USA, groß. Von seinen biologischen Eltern und seiner leiblichen Schwester Mona erfuhr er erst rund 20 Jahre später. Steve Jobs, wie er genannt wurde, legte 1972 seinen Abschluss an der Homestead High School in Cupertino ab und begann ein Studium am Reed College in Portland, brach dieses aber nach einem halben Jahr ab. In den folgenden vier Jahren entdeckte Jobs sich selbst. Er arbeitete einerseits bei der Computerfirma Atari, reiste andererseits längere Zeit durch Indien. Jobs beschäftigte sich dort mit dem Hinduismus sowie dem Buddhismus und war fasziniert von natürlichen Heilmethoden. Einige Jahre lang ernährte sich Jobs fast ausschließlich von Obst, Nüssen und Samen.
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Die Gründung von Apple und der Rauswurf Zusammen mit seinem genialen Freund und Techniker Steve Wozniak kaufte Jobs 1976 Computerchips und lötete in der elterlichen Garage den ersten AppleComputer zusammen. Dank der effizienten Nutzung günstiger Einzelteile schafften die beiden es, einen Computer zu bauen, der auch für Privathaushalte erschwinglich war. Ein Händler wurde auf das Gerät aufmerksam und bestellte auf einen Schlag 50 Stück. In den kommenden zehn Monaten verkaufte sich der Apple I ganze 200 Mal und wurde so zum weltweit ersten in Serie produzierten Personal Computer. Sein Preis damals: 666,66 US-Dollar. Das Nachfolgemodell Apple II wurde zum Welthit und motivierte IBM dazu, das Modell 5150 zu entwickeln.
Er gründete mit NeXt Computer ein neues Unternehmen und Sculley beschuldigte ihn des „Ideenklaus“. Aber Jobs konnte nun endlich wieder die Produkte bauen, die er sich vorstellte. ... Steve Jobs hatte allerdings noch ein weiteres Eisen im Feuer. 1986 kaufte er mit dem Computergrafikentwickler Edwin Catmull Pixar, ein Unternehmen für computeranimierte Filme. Unter Jobs entstand dort mit Toy Story der erste vollständig computeranimierte Kinofilm. ...
LEBENSGESCHICHTEN – WER BIST DU WIRKLICH?
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Musikhören. 2003 startete iTunes mit 200 000 Songs zu je 99 Cent und machte das Streaming massentauglich. 2007 staunte die Welt Bauklötze, als das iPhone präsentiert wurde. 2008 revolutionierte das ultradünne MacBook Air den Laptop-Markt. Und 2010 erklärte Apple der Welt, dass man ohne ein iPad nicht mehr leben könnte. Über 100 Millionen Menschen glaubten das in den folgenden Jahren und kauften ein Tablet mit dem Apfel-Logo.
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Die Rückkehr zu Apple In der Zwischenzeit kämpfte Apple ohne Steve Jobs wegen Microsofts Riesenerfolg mit Window 95 ums Überleben. Um technologisch wieder Fuß zu fassen, kaufte die neue Geschäftsführung ausgerechnet NeXT Computer auf und holte Steve Jobs so als Berater wieder zurück zu Apple. Als 1997 der aktuelle Geschäftsführer gefeuert wurde, wurde Jobs zum neuen Leiter der Firma. Er wollte Apple unbedingt wieder auf die Erfolgsspur bringen. Das tat er extrem konsequent und zielstrebig. Er sparte, wo es nur ging, und ließ sich selbst über mehrere Jahre nur einen Dollar Jahresgehalt auszahlen. Obwohl er zusätzlich Aktien geschenkt bekam, brachte ihm dies einen Rekord als am „schlechtesten bezahlter Geschäftsführer“ ein.
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Steve Jobs ... war immer ein Verfechter von Neuem. Sogar im Tod sah er Positives: „Niemand konnte dem Tod jemals entkommen. Und so sollte es auch sein, da der Tod wahrscheinlich die beste Erfindung des Lebens ist. (...) Er räumt das Alte aus und macht damit Platz frei für das Neue.“
Trage in den Zeitstreifen ein, wann diese Kultobjekte auf den Markt kamen!
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Jobs war das egal, er wollte nur seine innovativen Ideen verwirklichen. „Geht nicht“ gab es bei ihm nicht. Wer Nein sagte oder ein Problem nicht lösen konnte, wurde gefeuert. ... Aber die künstlerische Genialität Jobs und der immense Druck auf die Mitarbeiter machten Unmögliches möglich. Um die Jahrtausendwende brachte Apple eine Megaerfindung nach der anderen auf den Markt und erlebte einen kometenhaften Aufstieg: Der iMac wurde 1998 zum Kultobjekt der Begierde. 2001 revolutionierte Apple mit dem iPod das mobile
Krankheit und Tod ... Als im Oktober 2003 bei ihm ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse entdeckt wurde, vertraute er zunächst auf alternative Heilmethoden, deren Wirksamkeit jedoch umstritten war. Er verweigerte monatelang eine vielleicht lebensrettende Operation und kämpfte anschließend mit den Folgen. ... Am 5. Oktober 2011 erlag Steve Jobs im Alter von nur 56 Jahren seiner Krebserkrankung. ... Seine Designs und Produkte überdauerten sein Leben. ...
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Unterstreiche im Text alle Passagen, die auf den Charakter von Steve Jobs schließen lassen!
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Schreibe nun eine Charakteristik über Steve Jobs! Beachte dabei alle Punkte aus dem Rezept im Sprachbuch auf S. 65!
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LEBENSGESCHICHTEN – WER BIST DU WIRKLICH?
Fortsetzung folgt: Anne Frank Tagebuch
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Beste Kitty! Sonntag, 5. Juli 1942 Die Versetzungsfeier am Freitag ist nach Wunsch verlaufen, mein Zeugnis ist gar nicht so schlecht. Ich habe ein Ungenügend in Algebra, zwei Sechsen, zwei Achten und sonst alles Siebenen. Zu Hause haben sie sich gefreut. Aber meine Eltern sind in Notenangelegenheiten sowieso anders als andere Eltern. Sie haben sich nie etwas aus guten oder schlechten Zeugnissen gemacht und achten nur darauf, ob ich gesund bin, nicht zu frech und Spaß habe. Wenn diese drei Dinge in Ordnung sind, kommt alles andere von selbst. ...
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Liebe Kitty! Mittwoch, 8. Juli 1942 Zwischen Sonntagmorgen und jetzt scheinen Jahre zu liegen. Es ist so viel geschehen, als hätte sich plötzlich die Welt umgedreht. ... Aber Kitty, du merkst, dass ich noch lebe, und das ist die Hauptsache, sagt Vater. Ja, in der Tat, ich lebe noch, aber frage nicht, wo und wie. Ich denke, dass du mich heute überhaupt nicht verstehst, deshalb werde ich einfach anfangen, dir zu erzählen, was am Sonntag geschehen ist. Um 3 Uhr … klingelte jemand an der Tür. Ich hatte es nicht gehört, da ich faul in einem Liegestuhl auf der Veranda in der Sonne lag und las. Kurz darauf erschien Margot ganz aufgeregt an der Küchentür. „Für Vater ist ein Aufruf von der SS gekommen“, flüsterte sie. „Mutter ist schon zu Herrn van Daan gegangen.“ ...Als Margot und ich in unserem Schlafzimmer saßen, erzählte sie, dass der Aufruf nicht Vater betraf, sondern sie. Ich erschrak erneut und begann zu weinen. Margot ist sechzehn. So junge Mädchen sollten sie wegschicken? Aber zum Glück würde sie nicht gehen, Mutter hatte es selbst gesagt. Und vermutlich hatte auch Vater das gemeint, als er mit mir über Verstecken gesprochen hatte. Verstecken! Wo sollten wir uns verstecken? In der Stadt? Auf dem Land? In einem Haus, in einer Hütte? Wann? Wie? Wo? ...
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Liebe Kitty! Donnerstag, 9. Juli 1942 So gingen wir dann im strömenden Regen, Vater, Mutter und ich, jeder mit einer Schul- und Einkaufstasche, bis obenhin voll gestopft mit den unterschiedlichsten Sachen. Die Arbeiter, die früh zu ihrer Arbeit gingen, schauten uns mitleidig nach. In ihren Gesichtern war deutlich das Bedauern zu lesen, dass sie uns keinerlei Fahrzeug anbieten konnten. Der auffällige gelbe Stern sprach für sich selbst. Erst als wir auf der Straße waren, erzählten Vater und Mutter mir stückchenweise den ganzen Versteckplan. Schon monatelang hatten wir so viel Hausrat und Leibwäsche wie möglich aus dem Haus geschafft, und nun waren wir gerade so weit, dass wir am 16. Juli freiwillig untertauchen wollten. Durch diesen Aufruf war der Plan um zehn Tage vorverlegt, sodass wir uns mit weniger gut geordneten Räumen zufrieden geben mussten. ... Liebe Kitty! Samstag, 30. Januar 1943 Ich dampfe vor Wut und darf es nicht zeigen. Ich würde am liebsten mit den Füßen aufstampfen, schreien, Mutter gründlich durchschütteln, weinen und was weiß ich noch alles wegen der bösen Worte, der spöttischen Blicke, der Beschuldigungen, die mich jeden Tag aufs Neue treffen wie Pfeile von einem straff gespannten Bogen und die so schwer aus meinem Körper zu ziehen sind. Ich möchte Mutter, Margot, van Daan, Dussel und auch Vater anschreien: „Lasst mich in Ruhe! Lasst mich endlich mal eine Nacht schlafen, ohne dass mein Kissen nass von Tränen ist, meine Augen brennen und Schmerzen in meinem Kopf hämmern! Lasst mich weg, weg von allem, am liebsten weg von der Welt!“ Aber ich kann es nicht. Ich kann sie keinen Blick auf die Wunden werfen lassen, die sie mir zufügen. Ich würde das Mitleid und den gutmütigen Spott nicht aushalten, auch dann noch würde ich schreien müssen!...
LEBENSGESCHICHTEN – WER BIST DU WIRKLICH? Lies die Kurzbiografie über eine bemerkenswerte Frau! Markiere dann beim zweiten Mal Lesen wichtige Schlüsselwörter!
Marie Curie – die erste Nobelpreisträgerin
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Marie Curie ist nicht nur die erste Frau überhaupt, die einen Nobelpreis erhielt, sondern auch die einzige Wissenschaftlerin, die sogar zweimal diese renommierte Auszeichnung bekam.
Das Forscherpaar Marie und Pierre
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Als Marya Sklodowska wurde Marie Curie 1867 in Warschau geboren. Nach Abschluss des Gymnasiums mit Auszeichnung verdiente sie ihren Lebensunterhalt zunächst als Erzieherin. Weil Frauen in Polen an Hochschulen aber nicht zugelassen wurden, ging Marya 1891 nach Paris, um an der Universität Sorbonne Physik und Mathematik zu studieren. Dort änderte sie ihren Namen in Marie. 1894 lernte sie den französischen Physiker Pierre Curie kennen und heiratete ihn ein Jahr später.
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Ab 1897 arbeitete Marie mit ihrem Mann an der Erforschung von radioaktiven Elementen. Trotz der Geburt ihrer Tochter Irene im selben Jahr forschte sie ehrgeizig weiter. 1898 entdeckte sie ein stark strahlendes Element. Marie taufte es „Polonium“ zu Ehren ihrer Heimat. Auch der Begriff „Radioaktivität“ wurde von Marie Curie geprägt.
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Kurz darauf entdeckte das Paar ein weiteres radioaktives Element, das eine noch stärkere Strahlungsaktivität hatte und deshalb „Radium“ („das Strahlende“) genannt wurde.
Marie Curie in ihrem Labor, 1900
Marya Sklodowska mit 16 Jahren
Nobelpreis: von dem schwedischen Chemiker und Industriellen Alfred Nobel (1833 – 1896) gestifteter jährlich für hervorragende kulturelle und wissenschaftliche Leistungen verliehener Geldpreis renommiert: angesehen, geschätzt
Pierre und Marie Curie in ihrem Labor, 1905
a) Welche zwei radioaktiven Elemente entdeckte Madame Curie? _____________________________ _____________________________
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LEBENSGESCHICHTEN – WER BIST DU WIRKLICH? Zwei Preise, zwei Tragödien
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1903 erhielten Marie und Pierre Curie den Nobelpreis für Physik für ihre Arbeiten über die Strahlungsphänomene.
Phänomen: etwas Außergewöhnliches physiologisch: die Physiologie betreffend
währen: über eine gewisse Zeit bestehen
c) Von wann bis wann dauerte der 1. Weltkrieg?
_________ bis __________
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Marie Curie auf dem offiziellen Nobelpreisfoto von 1911
1904 wurde Tochter Eve geboren. Doch das Familienglück währte nicht lange, denn zwei Jahre später geriet Pierre Curie unter die Räder eines schweren Pferdefuhrwerks und starb.
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b) Nenne Vor- und Nachteile des Elements Radium!
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Physiologie: Wissenschaft, die sich mit den Vorgängen im Organismus befasst
Bei ihren Untersuchungen war das Ehepaar Curie auch auf die medizinische Anwendbarkeit des Radiums aufmerksam geworden. Als einer der ersten hatte Pierre Curie in gefährlichen Selbstversuchen die physiologische Wirkung des Radiums erprobt, aus der die Radiumtherapie – auch Curie-Therapie genannt – entstand. Bei einer Rede in Stockholm wies Pierre auf die schwerwiegenden biologischen Effekte hin, welche das Ehepaar bei seiner Forschung bemerkt hatte.
Nach diesem Schicksalsschlag forschte Marie Curie zunächst allein weiter. 1911 wurde sie für die Entdeckung der radioaktiven Elemente Polonium und Radium mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte Marie Curie ihre Forschungen gemeinsam mit ihrer Tochter Irene fort, die mittlerweile selbst eine berühmte Physikerin geworden war. Die Nobelpreis-Vergabe an Irene erlebte Marie Curie nicht mehr. Am 4. Juli 1934 starb sie an den Folgen der radioaktiven Strahlung, der sie jahrelang bei ihrer Arbeit ausgesetzt gewesen war. (Gekürzt und vereinfacht aus: http://www.planet-wissen.de/)
Beantworte nun folgende Fragen in ganzen Sätzen auf einem A4-Blatt! a) Weshalb ist Marie Curie eine so interessante Persönlichkeit?
Marie Curie ist eine interessante Persönlichkeit, weil sie... b) Wenn du die Fotos betrachtest, wie würdest du Marie Curie beschreiben? Schildere auch, was an ihrem Aussehen besonders bemerkenswert war!
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c) Welche Fähigkeiten und Interessen hatte sie? Zeige Beispiele auf und begründe stets deine Meinung! d) Wie wirkt Marie Curie auf dich? e) Wie verhält sich Marie Curie in besonderen Situationen? f ) Weshalb ist sie sympathisch/unsympathisch? g) Wie sind deine persönlichen Eindrücke von Marie Curie? Stelle dabei positive und negative Eindrücke gegenüber und betone, was dir am wichtigsten an ihr ist!
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Wenn du mehr über diese bemerkenswerte Frau erfahren willst, sieh dir diesen Film an!
LEBENSGESCHICHTEN – WER BIST DU WIRKLICH?
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Dichterwerkstatt Die Katze, die einer fand, in der Baugrube saß sie und schrie. Die erste Nacht, und die zweite, die dritte Nacht. Das erste Mal ging er vorüber, dachte an nichts Trug das Geschrei in den Ohren, fuhr aus dem Schlaf. Das zweite Mal beugte er sich in die verschneite Grube Lockte vergeblich den Schatten, der dort umherschlich. Das dritte Mal sprang er hinunter, holte das Tier. Nannte es Katze, weil ihm kein Name einfiel.
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Die Rettung einer Katze
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Die Katze von Marie Luise Kaschnitz (1901 – 1974)
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___________________________________________________________ 9 Und die Katze war bei ihm sieben Tage lang. 10 Ihr Pelz war gesträubt, ließ sich nicht glätten. 11 Wenn er heimkam, abends, sprang sie ihm auf die Brust, ohrfeigte ihn. 12 Der Nerv ihres linken Auges zuckte beständig. 13 Sie sprang auf den Vorhang im Korridor, krallte sich fest 14 Schwang hin und her, dass die eisernen Ringe klirrten. 15 Alle Blumen, die er heimbrachte, fraß sie auf. 16 Sie stürzte die Vasen vom Tisch, zerfetzte die Blütenblätter. 17 Sie schlief nicht des Nachts, saß am Fuß seines Bettes 18 Sah ihn mit glühenden Augen an.
___________________________________________________________ Nach einer Woche waren seine Gardinen zerfetzt 20 Seine Küche lag voll von Abfall. Er tat nichts mehr 21 Las nicht mehr, spielte nicht mehr Klavier 22 Der Nerv seines linken Auges zuckte beständig. 19
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___________________________________________________________ 23 Er hatte ihr eine Kugel aus Silberpapier gemacht 24 Die sie lange geringschätzte. Aber am siebenten Tag 25 Legte sie sich auf die Lauer, schoss hervor 26 Jagte die silberne Kugel. Am siebenten Tag 27 Sprang sie auf seinen Schoß, ließ sich streicheln und schnurrte. 28 Da kam er sich vor wie einer, der große Macht hat. 29 Er wiegte sie, bürstete sie, band ihr ein Band um den Hals. 30 31 32 33 34 35
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Doch in der Nacht entsprang sie, drei Stockwerke tief Und lief, nicht weit, nur dorthin, wo er sie Gefunden hatte. Wo die Weidenschatten Im Mondlicht wehten. An der alten Stelle Flog sie von Stein zu Stein im rauhen Felle Und schrie.
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Untergliedere die Textabschnitte, indem du passende Überschriften findest und auf den blauen Linien notierst!
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LEBENSGESCHICHTEN – WER BIST DU WIRKLICH?
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! „Die Katze“ ist ein ERZÄHLGEDICHT. Begründe diese Einordnung, indem du in Stichworten die Merkmale eines Gedichts und einer Erzählung herausarbeitest! %%%%
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Merkmale Gedicht: _______________________________________________________________________ Merkmale Erzählung: _____________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ Beantworte folgende Fragen in ganzen Sätzen! %%
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a) Welche körperlichen Reaktionen löst die Katze bei dem Mann aus?
___________________________________________________________________________________________ b) Welchen Fehler macht der Mann, sodass es zu keinem Happy End kommt?
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___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ c) Wie würdest du auf das Verschwinden der Katze reagieren?
___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ Was mag das für ein Mann sein, dem kein Name für seine Katze einfällt? Charakterisiere kurz den Retter der Katze! %%%
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Versuche, das Verhältnis zwischen Katze und Mensch auf das Verhältnis zwischen zwei Menschen zu übertragen! Verfasse dazu auf einem A4-Blatt einen Paralleltext! %%%%%
Beispiel:
Das Kind
Das Kind, das sie fand, an der Straßenecke stand und weinte. Das erste Mal, das zweite Mal und das dritte Mal Ging sie vorbei und dachte an nichts. ...
LEBENSGESCHICHTEN – WER BIST DU WIRKLICH?
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Der 1. Dezember 1955 ist das historische Datum der schwarzamerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Das Datum setzt eine Frau, Mrs. Rosa Parks, wohnhaft in Montgomery. An diesem Tag, es ist ein Donnerstagnachmittag, steigt Rosa Parks in einen städtischen Linienbus, folgt dem Hinweisschild FARBIGE und setzt sich in die fünfte Reihe links hinter die für weiße Fahrgäste reservierten Sitzreihen.
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Leseprobe: aus „Keiner dreht mich um“ von Arnulf Zitelmann
Es ist dunkel, kalt, der Verkehr fließt langsam. Das Weihnachtsgeschäft ist im vollen Gang. Rosa Parks ist müde, sie hat einen langen Arbeitstag hinter sich. Der Bus füllt sich. „Macht den weißen Herrschaften Platz“, ruft der Busfahrer.
haben. Bis zur gerichtlichen Verhandlung des Falls kann sie auf freiem Fuß bleiben, wenn sie eine Kautionssumme hinterlegt. Rosa Parks bedauert höflich. Sie habe nicht genügend Geld dabei, ob sie telefonieren dürfe? Der Offizier deutet auf den Apparat, und Rosa Parks ruft im Büro der NAACP an, verlangt den Vorsitzenden E. D. Nixon zu sprechen.
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Im Farbigenteil stehen drei Schwarze auf und suchen sich einen Stehplatz. Rosa Parks bleibt sitzen. Der Fahrer mustert die Frau, er kennt sie nicht. Sie ist mittleren Alters, adrett gekleidet, trägt eine randlose Brille und die Augen dahinter sind aufmerksam und ruhig. Betrunken ist die Frau offenbar nicht. „Komm, steh schon auf“, sagt der Fahrer und deutet auf ihren Platz. Rosa Parks schüttelt den Kopf. „Nein“, sagt sie, „ich bleibe.“ Sie hat die Einkaufstasche auf dem Schoß, ihr tun die Füße weh und sie lässt es darauf ankommen. Rosa Parks ist Näherin, eine Zeit lang hat sie Büroarbeiten für die NAACP erledigt und weiß, dass sie jetzt nicht laut werden darf, sonst gibt sie dem Fahrer einen Vorwand, sie vor die Tür zu befördern. Der zuckt die Schultern, steigt aus und sieht sich nach einem Polizisten um. Im Bus ist es still geworden. Rosa Parks wartet.
Oly
Endlich erscheint der Fahrer mit zwei uniformierten Beamten. Sie greifen die Frau und ziehen sie von ihrem Sitz. „Was wollen Sie mit mir?“, fragt Rosa Parks immer noch ruhig. Die Polizisten stoßen sie vorwärts. Rosa Parks wehrt sich nicht und lässt auch keine Schimpfkanonade los.
Dann steht sie auf der Straße. Der Fahrer ist froh, dass sich der Vorfall ohne Radauszene erledigt hat. Er löst die Bremse und bugsiert den Bus aus der Parkbucht, er hat Fahrzeit aufzuholen. Die Uniformierten bringen Rosa Parks auf die Polizeiwache. Der Dienst habende Beamte füllt ein Haftformular aus. Rosa Parks wird beschuldigt, die Verkehrsvorschriften übertreten zu
„Nixon ist unterwegs im Dienst“, teilt ihr die Sekretärin mit. „Aber er wird noch vorbeischauen. Soll ich eine Nachricht hinterlassen?“ Als Nixon spätabends ins Büro kommt, findet er den Zettel. Er kennt Rosa Parks, wählt die Nummer der Polizeiwache, um die Einzelheiten zu erfahren. Die Schicht am Wachtisch hat gewechselt und dem jungen Beamten sagt Nixons Name nichts. „Das geht Sie einen Dreck an“, fertigt er den Anrufer ab. Nixon sieht das anders.
adrett: gepflegt, geschmackvoll
NAACP: National Association for the Advancement of Colored People (= Nationale Organisation für die Förderung farbiger Menschen); schwarze Bürgerrechtsorganisation in den USA bugsieren: an eine bestimmte Stelle bringen Kautionssumme: größere Geldsumme, die als Bürgschaft für die Freilassung eines Untersuchungshäftlings hinterlegt werden muss
LEBENSGESCHICHTEN – WER BIST DU WIRKLICH? Der Frauenrat traf inzwischen schon seine Vorbereitungen. Jo Ann, Lehrerin am staatlichen College, kannte ihre Pastoren und glaubte, es könne nicht schaden, den Geistlichen nachzuhelfen. Sie hatte Matrizen vorbereitet, blieb mittags in der Schule und setzte die Druckmaschine in Gang. Bereits am frühen Nachmittag waren 40 000 Flugblätter in Kneipen, Frisörsalons, Geschäften, Billardsälen und auf den Straßen des Schwarzenviertels verteilt. Der Streikaufruf lautete: „Fahrt am Montag, dem 5. Dezember, nicht mit dem Bus zur Arbeit, in die Stadt, zur Schule oder sonst wohin! ... Wenn ihr zur Arbeit müsst, nehmt ein Taxi, macht eine Fahrgemeinschaft oder lauft zu Fuß! Kommt Montagabend um 7 Uhr zur Massenkundgebung in die Holt Street Baptist Church und holt euch weitere Instruktionen!“ ...
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Er setzt sich ins Auto, begibt sich ins Revier, hinterlegt eine Kaution und fährt Rosa Parks nach Hause. Unterwegs lässt er sich den Vorfall schildern und ist plötzlich hellwach. Wäre Rosa Parks wegen „ungebührlichen Benehmens“ festgenommen worden, könnte er nicht viel für sie tun. Aber so handelt es sich um einen klaren Fall von Rassendiskriminierung, und das gibt dem Vorsitzenden der NAACP die Möglichkeit, der Frau Rechtshilfe zu geben.
ag
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Die Sonntagausgabe des Montgomery Adviser, die morgens in den Briefkästen steckte, brachte die Ankündigung des Busstreiks auf der Titelseite. Die Weißen der Stadt zuckten die Schulter, als sie den Artikel überflogen. Erstens betraf sie der Boykott nicht, zweitens war die Angelegenheit eine Sache der Stadtverwaltung, und drittens traute niemand den Farbigen genug Stehvermögen und Organisationstalent zu, ihre Drohung wahrzumachen. ...
mp eV
Noch in der Nacht ruft Nixon die Vorsitzende des „Politischen Frauenrats“ von Montgomery, Joy Ann Robinson, an. Die ist wie elektrisiert. Auf so einen Fall hat ihre Organisation schon lange gewartet. Sie schlägt Nixon vor, die Farbigen aufzurufen, aus Protest gegen ihre diskriminierende Behandlung das Busunternehmen zu bestreiken. ...
Am nächsten Morgen setzt sich Nixon mit den beiden Pastoren Ralph Abernathy und Martin Luther King in Verbindung, informiert sie, erzählt von den Plänen des Frauenrats und fragt, ob er mit ihrer Unterstützung rechnen könne. Martin ist noch verschlafen, die Uhr zeigt erst fünf. Er zögert und meint schließlich: „Bruder Nixon, ich muss erst darüber nachdenken, rufen Sie mich zurück.“ Nixon, verärgert über Kings Unentschlossenheit, drängt: „Wir haben uns das alles schon viel zu lang bieten lassen, ich glaube, die Zeit ist reif. Es ist Zeit, dass wir jetzt die Busse boykottieren. Nur so können wir den Weißen klarmachen, dass wir uns eine solche Behandlung nicht länger gefallen lassen.“ Dreißig, vierzig Minuten lang gehen die Anrufe zwischen Martin, Ralph und Nixon hin und her, bis sich die Männer einig sind. ...
Oly
Revier: Kurzform für Polizeistation
ungebührlich: ungehörig; respektlos Rechtshilfe: Hilfe in einem Verfahren
Essay: Abhandlung, die eine literarische oder wissenschaftliche Frage in knapper und anspruchsvoller Form behandelt
Boykott: Verweigerung der Teilnahme an etwas, um seinen Protest zu zeigen
Martin ging an den Bücherschrank und holte Thoreaus Essay hervor: Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat. Er blätterte in dem Buch. „Ich erinnerte mich, wie ergriffen ich gewesen war, als ich dieses Werk als Student zum ersten Mal gelesen hatte. Ich kam zu der Überzeugung, dass das, was wir in Montgomery tun wollten, verwandt war mit dem, was Thoreau zum Ausdruck gebracht hatte. Wir erklären den Weißen damit einfach: Wir können mit einem bösen System nicht länger zusammenarbeiten.“ Beruhigt ging er abends zu Bett und stellte den Wecker früher als sonst. Ab morgen lief der Streik. Wie viele würden sich daran beteiligen? Er wettete mit Coretta und setzte auf sechzig Prozent. Montag früh, den 5. Dezember standen beide ab halb sechs am Fenster und spähten die Straße hinab. Der erste Bus kam und war leer, der zweite, eine Viertelstunde später, war ebenfalls unbesetzt. Im dritten entdeckten sie zwei weiße Fahrgäste. Martin fiel seiner Frau in die Arme und jubelte, rannte zu seinem Wagen und fuhr kreuz und quer durch die Stadt. Überall bot sich das gleiche Bild. Die Schwarzen hatten sich geschlossen am Boykott beteiligt.
LEBENSGESCHICHTEN – WER BIST DU WIRKLICH?
ag
Die riesige Zahl von Menschen inspiriert Martin. Er hält eine seiner glänzenden Ansprachen. Er erinnert die Zuhörer an die lange Liste von Schikanen und Misshandlungen in den zurückliegenden Jahren. Da war Brooks, der sein Fahrgeld zurückverlangt hatte, als ihn der Fahrer wegen Überfüllung nicht zusteigen lassen wollte. Polizei tauchte auf, es kam zu einem Wortwechsel und Brooks wurde im Handgemenge erschossen. Da war Walker, der mit einem Bein in die Bustür eingeklemmt worden war. Der Fahrer hatte den Mann ein paar hundert Meter weit mitgeschleift. Da war Sadie, die Zeuge wurde, wie ein Fahrer einen Schwarzen mit gezogener Pistole aus dem Bus trieb, nur weil der Mann kein passendes Kleingeld hatte. Da war Della Perkins, die man als „dreckige schwarze Missgeburt“ bezeichnet hatte; da waren die in beliebiger Zahl belegbaren Fälle, dass schwarze Fahrgäste abkassiert wurden und der Bus losgefahren war, ehe sie hinten zusteigen konnten.
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An einem normalen Werktag benutzten sonst gegen 20 000 Farbige zweimal täglich die Busse, aber an diesem Montag zählte man gerade zwölf schwarze Fahrgäste. Die schwarzen Taxifahrer hatten ihre Autos voll geladen, Leute waren aufs Fahrrad gestiegen und radelten durch den dunklen Wintermorgen, ein paar Männer ritten sogar auf ihren Maultieren zur Arbeit. Schulkinder winkten den leeren Bussen zu, deren Fahrer mit eisigen Gesichtern hinterm Steuerrad hockten, und später tauchte motorisierte Polizei auf und eskortierte die Busse, angeblich, um die Fahrzeuge vor Krawallmachern zu schützen. Aber die gab es nur in der Phantasie des Magistrats, denn die Schwarzen machten aus dem Streik ein Volksfest.
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Ein Fahrer öffnete einer alten Frau die Tür und forderte sie auf: „Komm, Oma, du brauchst nicht zu laufen!“
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Die Frau schlurfte weiter und rief zurück: „Ich marschiere nicht für mich selbst. Ich gehe für meine Kinder und Enkel.“
Das Gerichtsverfahren gegen Rosa Parks war für neun Uhr angesetzt. Die Beklagte, wieder adrett gekleidet, die randlose Brille im zierlichen Gesicht, erschien in Begleitung eines schwarzen Anwalts der NAACP, unbeeindruckt von dem öffentlichen Interesse, das sie verursachte. Der Gerichtssaal war überfüllt, die Verhandlung verlief kurz und sachlich. Der Richter verurteilte Rosa Parks wegen Missachtung der Verkehrsvorschriften zu zehn Dollar Geldstrafe und zur Übernahme der Gerichtskosten. Ihr Anwalt legte Berufung ein. ...
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Draußen, auf den Stufen vor dem Gerichtsgebäude, diskutierte man die Aussichten des Berufungsverfahrens vor der nächsthöheren Instanz. ... Ein paar Stunden später traf sich die Runde in der Dexter-Kirche wieder. Martin wurde zum Sprecher der Bewegung gewählt. ... Martin nimmt die Wahl an. Er dankt der Runde und meint: „Einer muss es machen, und wenn ihr es mir zutraut, dann bin ich bereit.“ ... Dem neuen Präsidenten wird aufgetragen, gleich heute Abend auf der Kundgebung in der Holt Street Baptist Church die Einführungsrede zu halten. ... Martin hetzt nach Hause. Er berichtet Coretta von seiner Ernennung und dass er sich entschieden habe, die Wahl anzunehmen. Sie versichert ihm: „Du weißt, was immer du tust, ich stehe hinter dir.“ Der Pastor stürzt in sein Arbeitszimmer und schaut auf die Uhr. Gerade zwanzig Minuten bleiben ihm, um über seine Rede nachzudenken. ...
„Aber es kommt der Augenblick, wo man das satt hat“, fährt King fort. „Wir sind heute Abend hier, um denen, die uns so lange misshandelt haben, zu sagen, dass wir es satt haben. Wir sind es müde, segregiert und gedemütigt zu werden. Wir sind es müde, ständig unterdrückt und brutal mit Füßen getreten zu werden. Wir hatten keine andere Möglichkeit, als zu protestieren. Viele Jahre lang haben wir eine erstaunliche Geduld gezeigt. Wir haben bei unseren weißen Brüdern manchmal das Gefühl erweckt, als gefiele uns die Art, wie sie uns behandeln. Aber heute Abend sind wir hierher gekommen, um uns frei machen zu lassen von der Geduld, die uns mit etwas Geringerem als Freiheit und Gerechtigkeit zufrieden sein lässt.“
eskortieren: schützend, bewachend begleiten Magistrat: Behörde Berufung: Einspruch gegen ein Urteil segregieren: abspalten; trennen
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LEBENSGESCHICHTEN – WER BIST DU WIRKLICH?
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Fasse in drei Sätzen zusammen, wie es zur Verhaftung von Rosa Parks gekommen war! %%
ag
1
________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________
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________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________________
2
Notiere hier eine Überschrift, die das Hauptthema des Kapitels wiedergibt! %
3
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________________________________________________________________________________________ Was würde ich tun? Beantworte diese Fragen! %
Gegen welche Ungerechtigkeit würdest du vorgehen?
Ungerechtigkeit: __________________________________________________________________ Welche Maßnahme würdest du setzen, um dein Anliegen voranzutreiben? Maßnahme: ______________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________ Wie fühlt sich Rosa Parks in dieser Situation? Schreibe zuerst ihre Gedanken auf! Dann verfasse einen Inneren Monolog, in dem du ihre Stimmungen und Empfindungen festhältst! %%%%
Oly
4
ARGUMENTIEREN UND ERÖRTERN Lies folgenden Zeitungsartikel!
ag
1
53
Österreichs Schüler sind beim Trinken Europameister
Aber auch bei den illegalen Drogen sind Österreichs Schüler aktiver als in vielen europäischen Ländern. 18 Prozent der Befragten haben der Studie zufolge mindestens einmal in ihrem Leben illegale Substanzen konsumiert. In Österreich gaben 21 Prozent an, verbotene Drogen probiert zu haben. In allen 35 abgefragten Nationen war Cannabis das am weitest verbreitete Suchtmittel.
erl
Österreichs Jugendliche sind im Europa-Vergleich auffällig oft berauscht. Die aktuelle „Europäische Studie zu Alkohol und Drogen“ stellt ihnen ein verheerendes Zeugnis aus: 88 Prozent der heimischen Jugendlichen zwischen 15 und 16 Jahren gaben an, schon einmal Alkohol konsumiert zu haben. Und beim sogenannten Rausch-Trinken führt Österreich – gemeinsam mit Gleichaltrigen aus Zypern und Dänemark – die NegativStatistik an. Problematisch ist, so die Studienautoren, dass jeder Dritte angab, innerhalb der vergangenen 30 Tage betrunken gewesen zu sein.
20. 9. 2016
mp eV
Häufiger als Ecstasy, Kokain oder Amphetamin konsumieren europäische Schüler neue psychoaktive Substanzen. Diese Drogen werden in Labors zusammengemischt und können extrem gefährlich werden. Denn die Konsumenten dienen als Versuchspersonen.
„Alkoholkonsum ist bei uns integriert. Es gibt keine große Gruppe von Abstinenten“, erklärt der Suchtforscher Alfred Uhl. Und er präsentiert eine interessante Entwicklung in Österreich: „Seit 1970 ist der Alkohol-Missbrauch in Österreich um 20 Prozent zurückgegangen. Wir haben weniger Alko-Unfälle auf den Straßen und in der Wirtschaft. Der Weg geht sichtbar in eine positive Richtung.“
Zu leichte Verfügbarkeit
Oly
Auch beim Tabakkonsum meldeten die EU-Drogenexperten eine Trend-Umkehr. Von den 96 043 befragten Schülern erklärte mehr als die Hälfte, noch nie eine Zigarette geraucht zu haben. Und aktuell qualmt nur jeder Vierte – 2010 rauchte noch jeder dritte Schüler. Dass Jugendliche in Österreich zu leicht zu Tabakwaren kommen, zeigte die Frage nach der Verfügbarkeit. Europaweit meinten 60 Prozent der Kids, dass sie ohne Probleme Nikotin-Produkte kaufen können. In Österreich bestätigten das 79 Prozent. Wobei die Altersgrenze von 16 Jahren weder von Trafikanten noch in der Gastronomie abgefragt wird. Das gilt auch für Alkohol. „Der leichte Erhalt von Nikotin und alkoholischen Getränken ist ein Problem. Da ist Luft nach oben. Aber Österreich wird, so wie in skandinavischen Ländern keine Prohibitions-Politik fahren. Es gilt, die Gesundheitskompetenz der Jugendlichen zu schärfen. Das ist nachhaltig. Kommen junge Menschen in Ländern mit strengen Verboten zu Alkohol, wird bis zur Besinnungslosigkeit getrunken“, erklärt Wiens Drogenkoordinator Michael Dressel.
Suchtforscherin kritisiert Drogenkoordination
Nicht nur Österreichs Schüler sind bei EU-Studien zu Suchtmittelmissbrauch kontinuierlich Spitzenreiter – auch Studenten sind stark gefährdet, zeigt eine Studie der MedUni Wien: Vier von zehn Studenten rauchen Zigaretten, jeder dritte männliche Student und jede vierte weibliche Studentin zeigen Zeichen einer Alkoholabhängigkeit. Und fast jeder fünfte Student raucht Cannabis, jeder zehnte sogar täglich. Warum Österreich das Problem, das schon seit etlichen Jahren bekannt ist, nicht in den Griff bekommt, ist für die Suchtforscherin und Leiterin der Drogenambulanz an der MedUni Wien, Univ.-Prof. Gabriele Fischer klar: „…jedes Bundesland hat eigene Gesetze und die Ministerien haben kein Durchgriffsrecht.“ Geht es nach Fischer, wären sinnvolle Maßnahmen, das Mindestalter und den Preis für Zigaretten anzuheben. „Das ist das Einzige, was hilft.“ Dasselbe gelte für Alkohol: „Jegliche Verharmlosung gehört weg – dazu gehört auch der Bier-Anstich durch den Bürgermeister.“
Abstinent: Person, die enthaltsam lebt (hier auf Alkohol verzichtet) Prohibition: staatliches Verbot, Alkohol herzustellen und abzugeben kontinuierlich: ununterbrochen MedUni: Medizinische Universität
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ARGUMENTIEREN UND ERÖRTERN
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Auf welche Fragen geben die folgenden Aussagen eine Antwort? Formuliere entsprechende Fragestellungen! %%%
ag
1
F: _____________________________________________________________ _____________________________________________________________
A: Jeder Dritte gab an, in den letzten 30 Tagen betrunken gewesen zu sein.
erl
F: _____________________________________________________________
_____________________________________________________________
__________________________________________________________________________________________ A: Nicht nur Schüler sind in Österreich im Suchtmittelmissbrauch Spitzenreiter, auch Studenten sind stark gefährdet.
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F: __________________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________________ A: 18 % der Befragten gaben an, mindestens einmal in ihrem Leben illegale Substanzen konsumiert zu haben.
F: __________________________________________________________________________________________ A: Wir haben seit 1970 weniger Alko-Unfälle auf den Straßen und in der Wirtschaft. F: __________________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________________ A: Sinnvolle Maßnahmen wären das Mindestalter und den Preis für Zigaretten anzuheben.
2
Was du alles erfahren hast – Sammle die Daten und ergänze das Fehlende! %%
__________ Prozent der heimischen Jugendlichen zwischen 15 und 16 Jahren gaben an, schon einmal Alkohol konsumiert zu haben. * Problematisch ist, so die Studienautoren, dass ____________________________ angab, innerhalb der vergangenen 30 Tage betrunken
Oly
gewesen zu sein. * Seit 1970 ist der Alkohol-Missbrauch in Österreich um __________ Prozent zurückgegangen. * 2010 rauchte noch ____________________________ Schüler. * Europaweit meinten __________ Prozent der Kids, dass sie ohne Probleme Nikotin-Produkte kaufen können. In Österreich bestätigten das __________ Prozent. * In Österreich gaben __________ Prozent an, verbotene Drogen probiert zu haben. * Jeder __________ __________________________ Student und jede __________ _______________________ Studentin zeigen Zeichen einer Alkoholabhängigkeit. * Und fast ___________ __________________ Student raucht Cannabis.
ARGUMENTIEREN UND ERÖRTERN Lies folgenden spannenden Text über Tätowierungen!
Tätowierungen als Körperkunst?
erl
Wer kennt sie nicht, die Tattoos, die so manchen Körper zieren. Es gibt sie in vielen verschiedenen Farben und Formen und jedes für sich erzählt seine ganz eigene Geschichte. Doch wer weiß, wie Tattoos entstanden sind und wie lange es sie schon gibt? Seit Tausenden von Jahren wollen Menschen Dinge, die sie bewegen, in Form von Bildern festhalten.
ag
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mp eV
Mit Nadeln und anderen scharfen Gegenständen wurden Farbpigmente in die Haut gedrückt. Überall auf der ganzen Welt haben Menschen ihre Haut mit Bildern geschmückt und verziert. Selbst Ötzi, der Mann aus dem Eis, weist über 50 Tätowierungen auf. Sein Körperschmuck zählt mit 5 300 Jahren zu den am längsten erhaltenen Tätowierungen. Auch im alten Ägypten waren Tätowierungen bekannt. In anderen Kulturen zählten Tätowierungen als Mittel zur Erzählung von Stammesgeschichten.
Oly
Geht heutiges Tätowieren relativ schmerzfrei vor sich, so waren frühere Methoden sehr brutal. Jedes Volk hatte seine eigene Technik: Die Inuit verwendeten rußige Fäden, um ihre Haut zu bearbeiten, die neuseeländischen Maoris schnitten sich mit meißelähnlichen Holzstücken Farben in die Gesichtshaut. Auf der Südpazifik-Insel Tahiti wurden spitze Knochen oder Haifischzähne als Tätowierungswerkzeuge zur Hand genommen, und die Maya und Azteken wählten Dornen und Stacheln von Kakteen. Einer der wichtigsten Tätowierstile für die heutige Zeit stammt aus dem fernen Japan. Dort ist es wichtig, dass die Tätowierungen, die mit Tinte unter die Haut gemalt werden, ein stimmiges Bild ergeben. Neben Geschichten, die die Bilder erzählen sollen, dienen sie auch dazu, eine gewisse Zugehörigkeit zu einer Gruppe auszudrücken. So waren früher Seeleute oft an ihren Tattoos zu erkennen.
In der Zeit des Zweiten Weltkrieges zwang man Häftlinge eines Konzentrationslagers, sich Nummern in ihren Arm tätowieren zu lassen, an Hand derer sie zu identifizieren waren. So bekam die Tätowierung einen sehr negativen Beigeschmack. Zum Thema „Tätowierung“ gibt es nach wie vor die unterschiedlichsten Meinungen. Drücken manche Stars ihre Individualität gerne durch ein Tattoo aus, distanzieren sich viele andere Menschen von diesem Köperkult. Häufig werden Tattoos sogar als Zeichen einer weniger gebildeten Gesellschaftsschicht angesehen und kritisch beäugt. Auch in vielen Firmen und Betrieben sieht man es nicht gerne, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an sichtbaren Stellen tätowiert sind. Daher sollte man sich immer gut überlegen, in welcher Branche man arbeiten möchte, und wie „verträglich“ eine Tätowierung mit dem Berufsziel ist.
Pigmente: unlösliche Farbmittel
identifizieren: eindeutig erkennen
rußig: von Ruß geschwärzt
Individualität: Summe der Eigenschaften, die die Besonderheit eines Menschen ausmachen
Ruß: aus dem Rauch eines Feuers entstandenes fettiges, schwarzes Pulver
sich distanzieren: von jemandem/etwas Abstand nehmen
Maori: Indigene Bevölkerung Neuseelands Meißel:
kritisch beäugen: jemanden/etwas sorgfältig prüfen und betrachten
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ARGUMENTIEREN UND ERÖRTERN
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Behauptung – Begründung – Beleg/Beispiel? Ordne die Aussagen richtig zu, indem du sie in die Tabelle einträgst! %%%%%
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Markenkleidung besteht meistens aus qualitativ hochwertigen Stoffen.
Designer/innen bestimmen mit ihren aktuellen Kollektionen die Mode vom nächsten Jahr.
Markenkleidung sorgt für ein gutes Image.
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Markenkleidung ist teuer.
Oly
BEHAUPTUNG
In manchen Klassen kann man beobachten, dass Schu¨lerinnen und Schu¨ler ausgeschlossen werden, wenn sie nicht Kleidung einer gewissen Marke tragen.
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Für Markenkleidung spricht auch, dass sie einem Ansehen verschafft, denn andere erkennen sofort, dass man teure Kleidung trägt und „in“ ist.
Viele Menschen
identifizieren sich mit Marken.
BEGRÜNDUNG
Eine Markenjeans ist zwar teurer, aber auch langlebiger.
Markenkleidung setzt Trends.
BELEG
ARGUMENTIEREN UND ERÖRTERN 1
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Lies diesen Artikel aus der deutschen Zeitschrift „Spiegel Online“ aufmerksam durch!
Übergewicht bei Kindern mit der Psyche verknüpft Was Erwachsene als Frustessen kennen, scheint es auch bei Kindern und Jugendlichen schon zu geben. Kinder, die zum Beispiel Probleme mit Freunden oder in der Familie hatten, waren häufiger von Übergewicht betroffen. Andererseits hatten übergewichtige Kinder aber auch ein größeres Risiko, dass ihr Wohlergehen litt – vor allem aufgrund eines geringeren Selbstwertgefühls, emotionaler Schwierigkeiten und aufgrund von Problemen mit Familie und Freunden.
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Eine EU-Studie hat Tausende Kinder mehr als ein Jahrzehnt lang begleitet. Die Forscher wollten herausfinden, was übergewichtig macht. Hier die wichtigsten Erkenntnisse:
ag
Europa, deine dicken Kinder bearbeitet nach Irene Berres
„Hast du gut geschlafen?“
mp eV
Die meisten Kinder schlafen zu wenig. Nur ein Drittel der Kinder und Jugendlichen schlief so lange, wie es Experten empfehlen. Das könne vor allem bei Grundschulkindern das Risiko für Übergewicht steigern, warnen die Forscher. Hinweise sprechen dafür, dass sich der Schlaf auf den Stoffwechsel und damit auch auf appetitregulierende Hormone auswirkt. Kurzschläfer ernährten sich in der Studie aber auch ungesünder, aßen weniger Gemüse und dafür mehr Zucker und Fett. Außerdem könnte Schlafmangel träge machen und damit an Bewegung hindern, so die Forscher.
Mittlerweile sind nicht mehr nur Erwachsene von Übergewicht betroffen, auch bei Kindern ist dies keine Seltenheit mehr. „Die Häufigkeiten von Fettleibigkeit und Übergewicht bei europäischen Kindern verharren auf einem beispiellosen Niveau“, schreiben Forscher in einer aktuellen von der EU-Kommission finanzierten Studie. Wissenschaftler beobachteten in den vergangenen zehn Jahren die Entwicklung von zeitweise mehr als 16 000 Kindern und ihren Familien. Die Ergebnisse zeigen wie Schlaf, Psyche und Eltern das Gewicht der Kleinsten beeinflussen.
Wie die Eltern, so das Kind
Oly
Eltern haben einen enormen Einfluss auf die Ernährungsgewohnheiten ihrer Kinder – ob in die gesunde oder in die ungesunde Richtung. Essen Mutter und Vater viel Zucker, gewöhnt sich der Nachwuchs doppelt so häufig ebenfalls eine zuckerreiche Ernährung an. Einleuchtend: Der Effekt ist umso stärker, je mehr Mahlzeiten die Familie gemeinsam einnimmt. So ähneln sich meist auch die Figuren verschiedener Familienmitglieder – wobei die Kinder deutlich mehr nach ihrer Mutter kommen als nach ihrem Vater.
Andere Kinder verändern die Wahrnehmung der Eltern Oft schätzen Eltern auch das Gewicht ihrer Kinder falsch ein. Dies hängt davon ab, wie dick andere Kinder in ihrem Umfeld so sind. Dominieren in der Schule eher übergewichtige Kinder, schätzen Eltern ihr eigenes Kind tendenziell dünner ein, als es ist.
So lange sollten Kinder schlafen Alter
empfohlene Schlafdauer
Neugeborene
16 bis 18 Stunden
Kinder unter sechs
11 bis 12 Stunden
Grundschulkinder
mindestens 10 Stunden
Teenager
9 bis 10 Stunden Quelle: National Heart, Lung and Blood Institute
Niveau: (geistiger) Rang; Level dominieren: vorherrschen; beherrschen tendenziell: einer allgemeinen Entwicklung entsprechend träge: ohne Schwung
p umblättern
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ARGUMENTIEREN UND ERÖRTERN
Mit dem Saft vor dem Fernseher
Gezuckerte Getränke pro Woche
2
1,5
1
0,5
0
bis 30 Minuten
31 bis 60 Minuten
61 bis 90 Minuten
91 bis 120 Minuten
mehr als zwei Stunden
Fernsehzeit
Notiere hier deine ersten Gedanken, die du nach dem Lesen dieses Artikels hast!
Oly
2
Quelle: iFamily-Study
2,5
mp eV
3
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Fernsehzeit und Konsum gezuckerter Getränke
ag
Fast allen Kindern mangelt es an Bewegung. Eigentlich sollten Kinder mindestens eine Stunde am Tag aktiv sein. Das erreichten aber nur zwei Prozent der Kinder und Jugendlichen in den acht untersuchten Ländern. Mädchen bewegten sich grundsätzlich weniger als Jungs, Teenager weniger als Kinder. Während die Kinder im Alter von fünf bis sieben nur 40 Prozent ihrer Lebenszeit sitzend verbrachten, waren es bei den 14bis 16-Jährigen schon 60 Prozent. Nicht selten zieht es die Kinder und Jugendlichen vor den Fernseher. Ausgestattet mit einem zuckerhaltigen Getränk, Knabberzeugs und dem Handy verbringen sie oft sehr viel Zeit vor dem Bildschirm. Aus: Spiegel Online, 9. 2. 2017
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ARGUMENTIEREN UND ERÖRTERN
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Notiere hier zu jedem Absatz eine Frage, die du auch beantworten kannst! %%%
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1
F 1: ___________________________________________________________________ F 2: ___________________________________________________________________
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F 3: ___________________________________________________________________ F 4: ___________________________________________________________________ F 5: ___________________________________________________________________ Stelle nun deine Fragen deinem Sitznachbarn/deiner Sitznachbarin!
3
Sieh dir die Tabelle mit der empfohlenen Schlafdauer genauer an! Dann löse die Aufgaben! %
mp eV
2
JA
a) Kommst du auf die empfohlene Schlafdauer?
NEIN
b) Beantworte ehrlich und begründe, warum du es schaffst bzw. nicht schaffst, diese Zeiten einzuhalten!
Versuche nun, die Statistik über den Anteil der normalgewichtigen Kinder in deinem Heft richtig zu interpretieren! %%%%
Oly
4
5
Österreich findet sich nicht in der Statistik. Überlege, wie die Statistik für unser Land aussehen könnte! Sprecht in der Klasse darüber und begründet jeweils eure Meinungen! %%%%%
Anteil normalgewichtiger Kinder Belgien Zypern
Estland Deutschland Ungarn Italien Spanien Schweden
0
10
20
30
niedrige/mittlere Bildung
40
50
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70
80
hohe Bildung
90
100
1
ARGUMENTIEREN UND ERÖRTERN Lies den folgenden Text über Armut in Österreich!
Armut in Österreich
ag
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Erwerbslos, alleinerziehend, working poor
sind die Wohnkosten pro Quadratmeter für Niedrigeinkommensbezieher fast dreimal so stark gestiegen wie für Haushalte mit hohen Einkommen.
Armut kann jede/n von uns treffen
erl
243 000 Menschen (2,8 Prozent der Wohnbevölkerung) gelten in Österreich trotz Arbeit als arm – „Working Poor“ (Stand 2019) – Betroffene haben neben einem niedrigen Einkommen auch Einschränkungen in zentralen Lebensbereichen (z. B. Bildung, Wohnung, Freizeit).
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Oft reicht das vorhandene Geld nicht aus, um für sich und die Familie ausreichend zu sorgen. Besonders betroffen sind alleinerziehende Frauen, sie machen rund zwei Drittel davon aus.
Arm ist nicht nur, wer kein Dach über dem Kopf hat und gezwungen ist, die Nächte im Freien zu verbringen. Sondern arm ist, wer am Alltagsleben nicht teilnehmen kann. Die Statistik spricht von Armut und sozialer Ausgrenzung, wenn ein zu geringes Einkommen auch mit Einschränkungen in zentralen Lebensbereichen verbunden ist. Wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient, das sind derzeit 1 259 Euro, gilt als armutsgefährdet. Die meisten Einkommen armer Menschen liegen allerdings weit unter dieser Schwelle, vielen Menschen stehen nicht mehr als 600 Euro zur Verfügung.
Österreich hat einen der höchsten Unterschiede bei den Stundenlöhnen von Männern und Frauen in Europa. Frauen verdienen laut Sozialbericht bei gleicher Arbeit im Schnitt um 22,9 Prozent weniger. 75 Prozent der Männereinkommen liegen über dem der Fraueneinkommen. Fast 50 Prozent der Frauen, aber nur zehn Prozent der Männer arbeiten Teilzeit. Hier zeige sich der „lange Atem traditioneller Geschlechterrollen“, heißt es. Das Risiko durch soziale Netze zu fallen ist gestiegen und wird auch vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise weiterhin ansteigen – Armut kann somit jede/n von uns treffen. Über 1,2 Mio. Menschen (14,3 Prozent) haben ein Einkommen unter der Armutsgrenze. zentrale Lebensbereiche: Bildung, Wohnung, Freizeit
Oly
Einschränkung in zentralen Lebensbereichen
Betroffene können abgetragene Kleidung nicht ersetzen, die Wohnung nicht angemessen warmhalten, geschweige denn unerwartete Ausgaben tätigen. Außerdem sind arme Menschen häufiger krank und leben oft in überbelegten, feuchten, schimmligen Wohnungen, weil beispielsweise das Geld für eine Wohnraumsanierung fehlt. Ebenfalls belastend sind für Bezieher geringer Einkommen etwa die Wohnungsmieten. Seit 2008
geschweige: schon gar nicht; noch viel weniger schimmlig: voll Schimmel Schimmel: weißlicher, grauer oder grünlicher Belag, der auf feuchten oder faulenden organischen Stoffen entsteht Sanierung: Instandsetzung
Was bedeutet der Ausspruch „der lange Atem traditioneller Geschlechterrollen“? Was ist das „soziale Netz“?
ARGUMENTIEREN UND ERÖRTERN
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Suche im Text den Begriff „unerwartete Ausgaben“! Was ist damit gemeint? Erkläre in eigenen Worten und nenne selbst Beispiele! %%%%
ag
1
„unerwartete Ausgaben“: ______________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________
erl
Beispiele: ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________
2
Suche im Text den Begriff „working poor“! Was ist damit gemeint? Arbeite mit dem Internet und notiere eine Begriffsdefinition! %%
mp eV
Definition: ___________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________
3
Welche Bevölkerungsgruppen sind besonders gefährdet, zu „working poor“ zu werden? Um das zu beantworten, folge der Anleitung! %%% a) Finde die Stelle im Text und markiere sie! b) Sprich anschließend mit deinem Sitznachbarn/deiner Sitznachbarin darüber, was Betroffene tun können und wie ihnen geholfen werden kann! Erstelle dazu hier eine Mind-Map!
Oly
G N I K R WO POOR
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ARGUMENTIEREN UND ERÖRTERN
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Sieh dir die Statistiken genau an! Dann halte schriftlich fest, was diese Statistiken aussagen! %%%%
ag
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Wer trotz Arbeit besonders armutsgefährdet ist Working Poor nach soziodemografischen Merkmalen Österreich | arbeitende Bevölkerung im Alter von 18 bis 64 Jahren | in Prozent
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Postsekundarausbildung
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Matura
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Fach- oder Handelsschule
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Lehre
Pflichtschule
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Angelernte, Facharbeit
18
Hilfsarbeit
14
nicht zutreffend
mp eV
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Berufliche Stellung 2014 Werkvertragnehmer, freie Dienstnehmer 3 Selbständige 19 hochqualifiziert 5 höhere Tätigkeit 8 7 mittlere Tätigkeit, Meister
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Höchster Bildungsabschluss
Von Erwerbsarmut (Working Poor) spricht man, wenn eine Person trotz Erwerbstätigkeit arm oder von Armut bedroht ist. Das Einkommen liegt unter 60 Prozent des nationalen Median-Haushaltseinkommens.
EU-Durchschnitt = 9,6 %
Oly
FIN CZ B IRL DK HR NL MT SLO SK S F CY LV A LT GB D EST HU PL P BG I LUX E GR RO
5
18 16 14 12 10 8 6 4 2 0
Quellen: oben: Statistik Austria; unten: Eurostat
Working Poor in den EU-Staaten
Anteil an den Beschäftigten über 18 Jahre | 2016 | in Prozent
Diskutiert in der Klasse darüber, warum Menschen mit Lehre am ehesten von Armut betroffen sind! %%%%%
KURZGESCHICHTEN – SHORT STORYS
Sieh dir doch vor dem Lesen den Kurzfilm „Nachts schlafen die Ratten doch“ auf YouTube an! Dann lies den Text aufmerksam durch und kläre dir unbekannte Wörter!
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Autor: Wolfgang Borchert Staatsangehörigkeit: Deutschland Aus der Prosasammlung: An diesem Dienstag Erscheinungsjahr: 1947 Textsorte: Kurzgeschichte; zählt zur Trümmerliteratur
Nachts schlafen die Ratten doch von Wolfgang Borchert (1921 – 1947) Das hohle Fenster in der vereinsamten Mauer gähnte blaurot voll früher Abendsonne. Staubgewölke flimmerten zwischen den steilgereckten Schornsteinresten. Die Schuttwüste döste.
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Er hatte die Augen zu. Mit einmal wurde es noch dunkler. Er merkte, dass jemand gekommen war und nun vor ihm stand, dunkel, leise. Jetzt haben sie mich! Dachte er. Aber als er ein bisschen blinzelte, sah er nur zwei etwas ärmlich behoste Beine. Die standen ziemlich krumm vor ihm, dass er zwischen ihnen hindurchsehen konnte. Er riskierte ein kleines Geblinzel an den Hosenbeinen hoch und erkannte einen älteren Mann. Der hatte ein Messer und einen Korb in der Hand. Und etwas Erde an den Fingerspitzen.
Du schläfst hier wohl, was? fragte der Mann und sah von oben auf das Haargestrüpp herunter. Jürgen blinzelte zwischen den Beinen des Mannes hindurch in die Sonne und sagte: Nein, ich schlafe nicht. Ich muss hier aufpassen. Der Mann nickte: So, dafür hast du wohl den großen Stock da?
Ja, antwortete Jürgen mutig und hielt den Stock fest. Worauf passt du denn auf? Das kann ich nicht sagen. Er hielt die Hände fest um den Stock. Wohl auf Geld, was? Der Mann setzte den Korb ab und wischte das Messer an seinem Hosenboden hin und her. Nein, auf Geld überhaupt nicht, sagte Jürgen verächtlich. Auf ganz etwas anderes. Na, was denn? Ich kann es nicht sagen. Was anderes eben. Na, denn nicht. Dann sage ich dir natürlich auch nicht, was ich hier im Korb habe. Der Mann stieß mit dem Fuß an den Korb und klappte das Messer zu. Pah, kann mir denken, was in dem Korb ist, meinte Jürgen geringschätzig; Kaninchenfutter. Donnerwetter, ja! sagte der Mann verwundert; bist ja ein fixer Kerl. Wie alt bist du denn? Neun. Oha, denk mal an, neun also. Dann weißt du ja auch, wieviel drei mal neun sind, wie? Klar, sagte Jürgen, und um Zeit zu gewinnen, sagte er noch: Das ist ja ganz leicht. Und er sah durch die Beine des Mannes hindurch.
KURZGESCHICHTEN – SHORT STORYS Nein, flüsterte Jürgen und sah mit einmal ganz müde aus, das hat er nicht gesagt. Na, sagte der Mann, das ist aber ein Lehrer, wenn er das nicht mal weiß. Nachts schlafen die Ratten doch. Nachts kannst du ruhig nach Hause gehen. Nachts schlafen sie immer. Wenn es dunkel wird, schon. Jürgen machte mit seinem Stock kleine Kuhlen in den Schutt. Lauter kleine Betten sind das, dachte er, alles kleine Betten.
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Stimmt, sagte der Mann, und genau soviel Kaninchen habe ich. Jürgen machte einen runden Mund: Siebenundzwanzig? Du kannst sie sehen. Viele sind noch ganz jung. Willst du? Ich kann doch nicht. Ich muss doch aufpassen, sagte Jürgen unsicher. Immerzu? fragte der Mann, nachts auch? Nachts auch. Immerzu. Immer. Jürgen sah an den krummen Beinen hoch. Seit Sonnabend schon, flüsterte er. Aber gehst du denn gar nicht nach Hause? Du musst doch essen. Jürgen hob einen Stein hoch. Da lag ein halbes Brot. Und eine Blechschachtel. Du rauchst? fragte der Mann, hast du denn eine Pfeife? Jürgen fasste seinen Stock fest an und sagte zaghaft: Ich drehe. Pfeife mag ich nicht. Schade, der Mann bückte sich zu seinem Korb, die Kaninchen hättest du ruhig mal ansehen können. Vor allem die Jungen. Vielleicht hättest du dir eines ausgesucht. Aber du kannst hier ja nicht weg. Nein, sagte Jürgen traurig, nein nein. Der Mann nahm den Korb hoch und richtete sich auf. Na ja, wenn du hierbleiben musst – schade. Und er drehte sich um. Wenn du mich nicht verrätst, sagte Jürgen da schnell, es ist wegen der Ratten. Die krummen Beine kamen einen Schritt zurück: Wegen der Ratten? Ja, die essen doch von den Toten. Von Menschen. Da leben sie doch von. Wer sagt das? Unser Lehrer. Und du passt nun auf die Ratten auf? fragte der Mann.
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Da sagte der Mann (und seine krummen Beine waren ganz unruhig dabei): Weißt du was? Jetzt füttere ich schnell meine Kaninchen, und wenn es dunkel wird, hole ich dich ab. Vielleicht kann ich eins mitbringen. Ein kleines oder, was meinst du?
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Jürgen machte kleine Kuhlen in den Schutt. Lauter kleine Kaninchen. Weiße, graue, weißgraue. Ich weiß nicht, sagte er leise und sah auf die krummen Beine, wenn sie wirklich nachts schlafen. Der Mann stieg über die Mauerreste weg auf die Straße. Natürlich, sagte er von da, euer Lehrer soll einpacken, wenn er das nicht mal weiß. Da stand Jürgen auf und fragte: Wenn ich eins kriegen kann? Ein weißes vielleicht? Ich will mal versuchen, rief der Mann schon im Weggehen, aber du musst hier so lange warten. Ich gehe dann mit dir nach Hause, weißt du? Ich muss deinem Vater doch sagen, wie so ein Kaninchenstall gebaut wird. Denn das müsst ihr ja wissen. Ja, rief Jürgen, ich warte. Ich muss ja noch aufpassen, bis es dunkel wird. Ich warte bestimmt. Und er rief: Wir haben auch noch Bretter zu Hause. Kistenbretter, rief er.
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Auf die doch nicht! Und dann sagte er ganz leise. Mein Bruder, der liegt nämlich da unten. Da. Jürgen zeigte mit dem Stock auf die zusammengesackten Mauern. Unser Haus kriegte eine Bombe. Mit einmal war das Licht weg im Keller. Und er auch. Wir haben noch gerufen. Er war viel kleiner als ich. Erst vier. Es muss hier ja noch sein. Er ist doch viel kleiner als ich.
Aber das hörte der Mann schon nicht mehr. Er lief mit seinen krummen Beinen auf die Sonne zu. Die war schon rot vom Abend und Jürgen konnte sehen, wie sie durch die Beine hindurchschien, so krumm waren sie. Und der Korb schwankte aufgeregt hin und her. Kaninchenfutter war da drin. Grünes Kaninchenfutter, das war etwas grau vom Schutt.
Der Mann sah von oben auf das Haargestrüpp. Aber dann sagte er plötzlich: Ja, hat euer Lehrer euch denn nicht gesagt, dass die Ratten nachts schlafen?
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Unterstreiche Schlüsselwörter im Text! Dann erzähle anhand dieser jemandem die Geschichte weiter!
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Texte beschreiben und deuten – Gehe Schritt für Schritt vor! %%%%%
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SCHRITT 1: VORARBEITEN
a) Lies den Text nochmals! b) Mache dir zu folgenden Punkten Gedanken und notiere sie hier!
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Welchen ersten Eindruck hat der Text auf dich gemacht?
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Gibt es von deiner Seite ein Vorwissen zu diesem Thema?
Zu welcher Textsorte gehört diese Erzählung?
Was weißt du über die Zeit, in der der Text entstand, und ihre Probleme?
SCHRITT 2: ANALYSE des Inhalts
a) Lies den Text noch einmal und unterstreiche dabei Wichtiges (Personen, Ort und Zeitangaben, Schlüsselbegriffe, Auffälligkeiten bei Satzbau und Wortwahl)! b) Beantworte folgende Fragen! Welche Personen/Gegenstände kommen vor? _______________________________________________________ Wie werden sie beschrieben?
sehr genau
weniger genau
gar nicht
Gibt es eine Hauptperson?
NEIN
JA, es ist _________________________________
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In welcher Beziehung stehen die Personen zueinander? _______________________________________________ _____________________________________________________________________________________________ In welcher Zeit/welchem Zeitabschnitt spielt die Handlung? ___________________________________________ An welchem Ort spielt sie? _______________________________________________________________________ In welcher Beziehung steht die Überschrift zum Inhalt des Textes? ______________________________________ _____________________________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________________________
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KURZGESCHICHTEN – SHORT STORYS
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! SCHRITT 3: ANALYSE der Form
Beginn und Ende sind...
offen.
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a) Markiere im Text mit Gelb den Höhepunkt! b) Hebe mit Rot den Beginn des Textes, mit Grün das Ende des Textes hervor! Was fällt dir dabei auf?
ausführlich erzählt.
c) Beantworte folgende Fragen! Welche Erzählperspektive wählt der Autor? (zwei Lösungen)
personaler (weiß nicht alles) Erzähler
neutraler Erzähler
Ich-Erzähler
Wie gestaltet der Autor den Satzbau?
lange Sätze
kurze Sätze
In welcher Zeitform steht der Text?
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auktorialer (allwissender) Erzähler
abgehackte Sätze Präsens
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Präteritum JA
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Werden bestimmte Wörter besonders bevorzugt?
unvollständige Sätze
und zwar _____________________________________________________________________________________ Welche besonderen sprachlichen Eigenarten sind zu erkennen?
Metaphern (jemanden das Herz brechen)
Personifikationen (Die Nacht blätterte in den Bäumen)
SCHRITT 4: INTERPRETATION des Textes a) Wie lautet die Kernaussage?
b) Was will der Autor beim Leser/bei der Leserin erreichen?
c) Welche Parallelen lassen sich zur Gegenwart ziehen?
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Dialekte
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Dichterwerkstatt HB 19: Höre dir die Ballade an und lies dabei mit! Dann erkläre die orange hervorgehobenen Wörter auf der nächsten Seite! Zum Schluss fasse Strophe für Strophe den Inhalt zusammen!
Nis Randers von Otto Ernst (1862 – 1926)
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7. Nun springt er ins Boot und mit ihm noch sechs: Hohes, hartes Friesengewächs; Schon sausen die Ruder.
1. Krachen und Heulen und berstende Nacht, Dunkel und Flammen in rasender Jagd – Ein Schrei durch die Brandung!
Zusammenfassung: 6. + 7. Strophe
Zusammenfassung: 1. + 2. Strophe
8. Boot oben, Boot unten, ein Höllentanz! Nun muss es zerschmettern ...! Nein, es blieb ganz ...! Wie lange? Wie lange?
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Es wird eine Sturmnacht beschrieben. Jemand schreit um Hilfe, denn ein Schiff ist auf einer Sandbank aufgelaufen. Es droht zu sinken.
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2. Und brennt der Himmel, so sieht mans gut. Ein Wrack auf der Sandbank! Noch wiegt es die Flut; Gleich holt sichs der Abgrund.
3. Nis Randers lugt – und ohne Hast Spricht er: „Da hängt noch ein Mann im Mast; Wir müssen ihn holen.“ Zusammenfassung: 3. Strophe
9. Mit feurigen Geißeln peitscht das Meer Die menschenfressenden Rosse daher; Sie schnauben und schäumen. 10. Wie hechelnde Hast sie zusammenzwingt! Eins auf den Nacken des andern springt Mit stampfenden Hufen! Zusammenfassung: 8. – 10. Strophe
4. Da fasst ihn die Mutter: „Du steigst mir nicht ein: Dich will ich behalten, du bliebst mir allein, Ich wills, deine Mutter! 5. Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn; Drei Jahre verschollen ist Uwe schon, Mein Uwe, mein Uwe!“
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Zusammenfassung: 4. + 5. Strophe
6. Nis tritt auf die Brücke. Die Mutter ihm nach! Er weist nach dem Wrack und spricht gemach: „Und seine Mutter?“
11. Drei Wetter zusammen! Nun brennt die Welt! Was da? – Ein Boot, das landwärts hält – Sie sind es! Sie kommen! – – 12. Und Auge und Ohr ins Dunkel gespannt... Still – ruft da nicht einer? – Er schreits durch die Hand: „Sagt Mutter, 's ist Uwe!“ Zusammenfassung: 11. + 12. Strophe
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KURZGESCHICHTEN – SHORT STORYS
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Erkläre folgende Wörter! %% (WB, Duden online)
bersten:
Mast:
Wrack:
Brücke:
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Friese:
Geißel:
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lugen:
Formuliere in einem Satz die Kernaussage des Gedichtes! %%%
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______________________________________________________________________________________ Wie wirkt die Ballade auf dich? Notiere hier deinen Eindruck! %
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Lies die gekürzte Zusatzinformation zu der Ballade aus Wikipedia und unterstreiche alle wichtigen Informationen, die du dann in den Steckbrief einträgst! %
Nis Randers
„Nis Randers” ist eine Ballade des deutschen Dichters und Schriftstellers Otto Ernst (1862 – 1926). Sie erschien erstmals 1901 in dem Band „Stimmen des Mittags – Neue Dichtungen”. Das vor allem in Norddeutschland bekannte Gedicht schildert die dramatische Rettung eines Schiffbrüchigen. Form
Das Gedicht besteht aus zwölf Strophen zu je drei Versen.
Rezeption (Gebrauch)
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Nachdem die Ballade 1904 in der Zeitschrift für den deutschen Unterricht erschien, wurde sie alsbald in den Schullesebüchern abgedruckt und von Generationen von Schülern und Schülerinnen auswendig gelernt. Noch heute gehört sie vielfach zum Lehrplan des Deutschunterrichts.
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Autor:
Geburtsjahr:
Staatsangehörigkeit: aus dem Buch:
Erscheinungsjahr: Textsorte: Form:
Wähle eine dieser Textformen aus und schreibe das Gedicht um! Achte dabei auf die Merkmale deiner gewählten Aufsatzform! %%%%%
A. Inhaltsangabe
B. Kurzgeschichte
C. Tagebucheintrag (Nis Randers)
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HB 20 + 21: Balladen-Rap: Höre dir zuerst die Rap-Version an, dann versuche es mit dem Playback selbst!!
KURZGESCHICHTEN – SHORT STORYS Lies die Geschichte und beantworte während des Lesens die Fragen dazu!
Das Spiegelbild von Miriam Brand
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Er stand vor dem großen Spiegel und blickte auf die im Licht der schwachen Glühbirne matt glänzende Oberfläche. Wie das zugefrorene Wasser eines kleinen Sees sah sie aus, unbeweglich und starr, dachte er bei sich, während er sein Spiegelbild betrachtete, das ihm mit ernster Miene entgegenblickte.
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Langsam setzte er sich auf den staubigen Holzboden, schlug die Beine übereinander und bemühte sich, sein aufgewühltes Inneres zur Ruhe zu zwingen. Angestrengt dachte er nach. Über die alltäglichen Ungerechtigkeiten. Über das Leben an sich. a) Wie wirkt der Anfang dieser Geschichte auf dich?
Scheidung ihrer Eltern und besonders unter der Einsamkeit litt. Tränen glitzerten in ihren Augen. Er kannte dieses Mädchen eigentlich nicht einmal. Warum ließ er sie dann nicht einfach in Ruhe? Wahrscheinlich war es allein die Tatsache, dass die anderen sie nicht mochten und dass eben alle etwas gegen sie sagten.
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Er blickte in den Spiegel. Er wusste, dass er einen Fehler begangen hatte. Einen? Nun, wenn er ehrlich war, hatte er wohl doch so einiges falsch gemacht. Aber das sollte sich jetzt ändern. Seit er vor wenigen Minuten hier auf dem Dachboden ein altes Foto von sich gefunden hatte, war er fest entschlossen, alles besser zu machen. Im Superman-Kostüm hatte er damals an Karneval in die Kamera gelächelt, fest entschlossen, die Welt von jeglicher Ungerechtigkeit zu befreien. Ein unerfüllbarer Kindertraum?
Schuldbewusst blickte er zu Boden. Er hatte sich wirklich dumm verhalten, aber war Einsicht nicht auch der erste Schritt zur Besserung? b) In welcher Stimmungslage befindet sich der Junge? Warum ist das so?
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Er sah erneut in den Spiegel. Irgendetwas hatte sich nun verändert, irgendetwas war anders geworden. Einen Moment lang glaubte er, nicht mehr sich selbst im Spiegel zu erblicken – den so gedankenlosen fünfzehnjährigen Jungen –, sondern ein einsames Mädchen, das abseits von allen anderen auf dem Pausenhof stand.
Er wusste sofort, dass es das Mädchen war, über das er mit seinen Freunden blöde Witze gerissen hatte. Über seine Klamotten, seine verschlossene Art, die Unsicherheit und Leichtgläubigkeit, mit der sie sich durchs Leben bewegte. Er hatte nicht daran gedacht, wie sehr die spöttischen Bemerkungen sie verletzen würden, nicht gewusst, wie sehr sie unter der
c) Wie würdest du sein Verhalten dem Mädchen gegenüber beschreiben? Man muss nicht immer mit den Wölfen heulen, dachte er. Wie oft hatte er seinen Vater dieses Sprichwort schon sagen hören. „Wenn du wüsstest, wie schwer das manchmal ist“, seufzte er. Nur mit Mühe konnte er seinen Blick vom Spiegel abwenden. Unschlüssig ließ er ihn im Raum hin- und herschweifen, aber es gab nichts zu entdecken, nichts, womit er sich für eine Weile von seinen trübsinnigen Gedanken ablenken konnte, außer den verstaubten, alten Möbelstücken. d) Wie passt das Sprichwort auf sein Verhalten dem Mädchen gegenüber? So schaute er erneut in den Spiegel und für einen winzigen Augenblick glaubte er, sein Spiegelbild habe sich abermals verändert. Er sah sich zusammen mit seinen Freunden in der Stadt. Am letzten Wochenende, ja, er erinnerte sich wieder. Da war dieses Mädchen gewesen, das ihnen sofort durch seine schwarze Kleidung aufgefallen war. Richtig seltsam hatte es ausgesehen.
KURZGESCHICHTEN – SHORT STORYS
Es gefiele ihr halt, anders zu sein, „Gothic“ sei ihr Lebensstil, hatte sie auf seine dummen Sprüche geantwortet.
f ) Wie passt dieses Sprichwort auf den Konflikt?
Bedrückt schaute er zu Boden, ein bisschen in Selbstmitleid versunken. Nach einiger Zeit trübsinnigen Nachdenkens stand er auf, trat ans Fenster und öffnete die nur halb zugezogenen Vorhänge. Augenblicke später bahnten sich Sonnenstrahlen ihren Weg zu ihm hinein auf den Dachboden. Er blickte zum Spiegel zurück. Und plötzlich schien dessen Glas gar nicht mehr so matt und glanzlos zu sein, sondern es reflektierte die wärmenden Strahlen in alle Richtungen, sodass er regelrecht geblendet wurde.
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Später, im Stillen, hatte er lange über diese Begegnung nachgedacht. Er wusste plötzlich gar nicht mehr, warum er sich über dieses Mädchen lustig gemacht hatte. Nein, insgeheim bewunderte er diese junge Frau und ihren Mut. Sie machte sich nicht die Mühe, sich anzupassen und versuchte nicht, den üblichen Normen zu entsprechen. Manchmal wünschte auch er sich, allem Gewöhnlichen zu entsagen und einfach mal „anders“ zu sein, seine eigenen Ideen auszuleben.
Er selbst hatte alles mitbekommen, von der anderen Straßenseite aus, war dabei gewesen, hätte helfen können. Doch er hatte den Vorfall einfach ignoriert. So getan, als hätte er gar nichts gesehen, genauso, wie alle anderen Vorübereilenden auch. Ja, das war feige gewesen. Aber sich mit Andys Clique anlegen?! Das hatte bisher noch keiner gewagt! Rudern gegen den Strom, ich weiß, Papa!, dachte er.
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Seine blöden Bemerkungen dem Mädchen gegenüber hätte er sich wirklich sparen können. Warum handelte er bloß immer so unüberlegt und dachte nie gründlich genug darüber nach, ob er jemanden mit seinen Worten verletzen könnte. Er hatte wirklich allen Grund, auf sich wütend zu sein!
e) Was bewundert er an dem Mädchen? Wie bezieht er es auf sich selbst?
An der falschen Stelle, ja, da hatte er sich nicht getraut, etwas zu sagen. Er musste gar nicht erst in den Spiegel schauen, um zu wissen, was er für den Bruchteil einer Sekunde gesehen hatte: den dunkelhäutigen Jungen aus der Nachbarschaft. Dessen Familie war erst vor zwei Wochen aus Südamerika hierher gezogen, und er sprach kaum ein Wort Deutsch. Trotzdem lächelte der Junge immer höflich, wenn er ihn zufällig traf, und obwohl er nur ein gebrochenes „‘allo“ zustande brachte, so war es doch eine freundlichere Begrüßung als die manches Einheimischen.
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Vor ein paar Tagen war er von ein paar ausländerfeindlichen Jungen angesprochen worden. Sie beschimpften ihn und meinten, er solle doch woanders mit seiner Familie Asyl suchen, von wegen Sozialgeldschmarotzer. Einer aus dieser Gruppe versetzte dem Jungen schließlich einen Stoß, sodass er rücklings auf den vom vielen Regen aufgeweichten, matschigen Parkboden fiel.
Und als er genauer hinsah, da war es ihm, als blicke ihn sein eigenes Ich im Superman-Kostüm aus dem Spiegel heraus an und nicke ihm auffordernd zu. Er stützte sein Gesicht auf die Hände und schaute hinaus in den bereits grünenden Vorgarten seines Elternhauses. Ja, dachte er bei sich, es wäre so einfach gewesen. Jeden Tag hätte ich ein Held sein können. Wenn ich auch nicht die ganze Welt verändert hätte, so doch die eines einzigen Menschen. Und ein neues Gefühl durchströmte ihn. Es verwirrte ihn etwas und er konnte es zunächst gar nicht genau zuordnen, denn er hatte es bereits sehr lange nicht mehr verspürt, viel zu trübsinnig: niedergeschlagen lange nicht mehr. reflektieren: zurückstrahlen
War es … – Mut?
g) Wie hätte er die Welt eines einzigen Menschen verändern können?
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Markiere im Text jene zwei Sprichwörter, die dem Jungen helfen sollen, seine Probleme zu lösen!
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Welches Sprichwort hast du schon einmal verwendet? Notiere es hier! _______________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________
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Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Um welchen Konflikt geht es in dieser Geschichte? Kreuze an! %%
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Der Junge hat sich unglücklich in ein Mädchen verliebt. Der Junge hat sich in zwei Situation nicht getraut zu helfen. Der Junge ist ein Außenseiter, denn er gehört der Clique nicht an.
In welchen Situationen könntest du ein Held oder eine Heldin sein, der/die Mut zeigt? Blicke in den Spiegel und notiere deine Überlegungen daneben!
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Diese Geschichte weist die typischen Merkmale einer Kurzgeschichte auf! Bestimme diese anhand der Fragestellungen! %%
a) Welcher entscheidende Moment im Leben des Jungen wird in der Geschichte thematisiert?
Wandel zum Alltagshelden
Treffen mit seinem Vater
Wechsel der Schule
b) Wer ist der Erzähler der Geschichte?
der Vater
der Junge selbst
ein neutraler Erzähler
c) Wie werden Gedanken und Gefühle wiedergegeben?
in Dialogen
als Erzählung
als Innerer Monolog
d) Wie lange beträgt die Erzählzeit (Zeit, in der diese Geschichte erzählt wird)?
Minuten bis Stunden
wenige Tage
mehrere Monate
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e) Wie viele handelnde Personen gibt es in der Geschichte?
eine Person
eine Gruppe
ein Paar
f ) Welches Leitmotiv (Gegenstand, Farbe, Bewegung, Bilder, Wortfolgen usw.) wird immer wieder wiederholt?
Rudern gegen den Strom
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Bewerte, wie der Text dir gefallen hat! %
Traurigkeit sehr gut
weniger gut
gar nicht
Begründung: __________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________
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KURZGESCHICHTEN – SHORT STORYS Töff: schweizerischer Ausdruck für Motorrad
Viel Vergnügen beim Lesen!
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Mittags konnte er nicht nach Hause, weil der eine Bus zu früh, der andere zu spät abfuhr. So aß er im Selbstbedienungsrestaurant. „Italienische Gemüsesuppe“ stand im Menü . Ein schwitzendes Fräulein schöpfte die Suppe aus einem dampfenden Topf. Heinz nickte zufrieden, der Teller war ganz ordentlich voll. Er setzte sich an einen freien Tisch. Da merkte er, dass er den Löffel vergessen hatte. Heinz stand auf und holte sich einen. Als er zu seinem Tisch zurück stapfte, traute er seinen Augen nicht: Ein Schwarzer saß an seinem Platz und aß seelenruhig seine Gemüsesuppe! Heinz stand mit seinem Löffel fassungslos da, bis ihn die Wut packte. Zum Teufel mit diesen Asylbewerben! Der kam irgendwo aus Uagadugu, und jetzt fiel ihm nichts Besseres ein, als ausgerechnet seine Gemüsesuppe zu verzehren! Schon möglich dass das den afrikanischen Sitten entsprach, aber hierzulande war das eine bodenlose Unverschämtheit! Heinz öffnete den Mund, um diesem Menschen lautstark seine Meinung zu sagen, als ihm auffiel, dass die Leute ihn schon komisch ansahen. Heinz wurde rot. Er wollte nicht als Rassist gelten. Aber was nun?
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Er mochte Monika, die mit den langen Haaren von der anderen Schule und ärgerte sich über seine entzündeten Pickel. Im Unterricht machte er gern auf Verweigerung, die Lehrer sollten bloß nicht auf den Gedanken kommen, dass er sich anstrengte.
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Heinz presste die Zähne zusammen, dass seine Kinnbacken schmerzten. Dann packte er energisch den Löffel, beugte sich über den Tisch und tauchte ihn in die Suppe. Der Schwarze hob abermals den Kopf. Sekundenlang starrten sie sich an. Heinz führte mit leicht zitternder Hand den Löffel zum Mund und tauchte ihn zum zweiten Mal in die Suppe. Seinen vollen Löffel in der Hand, fuhr der Schwarze fort, ihn stumm zu betrachten. Dann senkte er die Augen auf seinen Teller und aß weiter.
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Heinz war bald 16 und fühlte sich sehr cool. In der Klasse und auf dem Fußballplatz hatte er das Sagen. Aber richtig schön würde das Leben erst werden, wenn er sein Töff bekam und den Mädchen zeigen konnte, was für ein Kerl er war.
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Pickel: österr. Wimmerl
Spaghetti für zwei von Federica de Cesco
Plötzlich fasste er einen Entschluss. Er zog einen Stuhl zurück und setzte sich dem Schwarzen gegenüber. Dieser hob den Kopf, blickte ihn kurz an und schlürfte dann ungestört die Suppe weiter.
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Eine Weile verging. Beide teilten sich die Suppe, ohne dass ein Wort fiel. Heinz versuchte nachzudenken. „Vielleicht hat der Mensch kein Geld, muss schon tagelang hungern. Vielleicht würde ich mit leerem Magen ähnlich reagieren? Und Deutsch kann er anscheinend auch nicht. Ist doch peinlich. Ich an seiner Stelle würde mich schämen. Ob Schwarze wohl rot werden können?“ Das leichte Klirren des Löffels, den der Afrikaner in den leeren Teller legte, ließ Heinz die Augen heben. Der Schwarze hatte sich zurückgelehnt und sah ihn an. Heinz konnte seinen Blick nicht deuten. In seiner Verwirrung lehnte er sich ebenfalls zurück. Schweißtropfen perlten auf seiner Oberlippe, sein Pulli juckte, besonders am Hals. Er versuchte, den Schwarzen abzuschätzen. „Junger Kerl. Etwas älter als ich. Vielleicht sechzehn oder sogar schon achtzehn. Normal angezogen: Jeans, Pulli, Windjacke. Sieht eigentlich nicht aus wie ein Obdachloser. Immerhin, der hat meine halbe Suppe aufgegessen und sagt nicht einmal danke! Au Mann, ich hab noch Hunger!“ Der Schwarze stand auf. Heinz blieb der Mund offen. „Haut der jetzt tatsächlich ab? Jetzt ist aber das Maß voll! So eine Frechheit! Der soll mir wenigstens die halbe Gemüsesuppe bezahlen!“
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Er trug das Tablett, auf dem ein großer Teller Spaghetti stand, mit Tomatensauce, vier Fleischbällchen und zwei Gabeln. Immer noch stumm, setzte er sich Heinz gegenüber, schob den Teller in die Mitte des Tisches, nahm eine Gabel und begann zu essen. Dieser Typ forderte ihn tatsächlich auf, die Spaghetti mit ihm zu teilen! Heinz brach der Schweiß aus. Was nun? Sollte er essen? Nicht essen? Seine Gedanken überstürzten sich. Wenn der Mensch doch wenigstens reden würde! „Na gut, er hat die Hälfte meiner Suppe gegessen, jetzt esse ich die Hälfte seiner Spaghetti, dann sind wir quitt!“ Wütend und beschämt griff Heinz nach der Gabel, rollte die Spaghetti auf und steckte sie in den Mund. Schweigen. „Eigentlich nett von ihm, dass er mir ne Gabel mitgebracht hat“, dachte Heinz. „Da komm ich noch zu einem guten Spaghettiessen, das ich mir heute nicht geleistet hätte. Aber was soll ich jetzt sagen? Danke? Saublöd!“
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„Also doch: Der Mensch hat Geld! Oder bildet der sich vielleicht ein, dass ich ihm den zweiten Gang bezahle?“ Heinz griff hastig nach seiner Schulmappe. „Bloß weg von hier, bevor er mich zur Kasse bittet! Aber nein, sicherlich nicht. Oder doch?“ Heinz ließ die Mappe los und kratzte nervös an einem Pickel. Irgendwie wollte er doch wissen, wie es weiterging. Jetzt stand der Schwarze vor der Kasse und – tatsächlich – er bezahlte. Heinz schniefte. „Verrückt!“ dachte er. „Total gesponnen!“ Da kam der Schwarze zurück.
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Die Portion war sehr reichlich. Bald hatte Heinz keinen Hunger mehr. Dem Schwarzen ging es ebenso. Er lehnte sich zurück, schob die Daumen in die Jeanstaschen und sah ihn an. Heinz kratzte sich unter dem Rollkragen, bis ihm die Haut schmerzte. „Wenn ich nur wüsste, was er denkt!“ Verwirrt, schwitzend und erbost ließ er seine Blicke umherwandern. Auf dem Nebentisch, an den sich bisher niemand gesetzt hatte, stand – einsam auf einem Tablett – ein Teller kalter Gemüsesuppe.
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Heinz erlebte den peinlichsten Augenblick seines Lebens. Am liebsten hätte er sich in ein Mauseloch verkrochen. Es vergingen zehn volle Sekunden, bis er es endlich wagte, dem Schwarzen ins Gesicht zu sehen. Der saß da, völlig entspannt und cooler, als Heinz es je sein würde, und wippte leicht mit dem Stuhl hin und her.
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Er wollte aufspringen und Krach schlagen. Da sah er, wie sich der Schwarze mit einem Tablett in der Hand wieder anstellte. Heinz fiel unsanft auf seinen Stuhl zurück.
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„Äh ...“, stammelte Heinz, feuerrot im Gesicht. „Entschuldigen Sie bitte. Ich...“ Er sah die Pupillen des Schwarzen aufblitzen. Auf einmal warf dieser den Kopf zurück, brach in dröhnendes Gelächter aus. Eine Weile saßen sie da, von Lachen geschüttelt. Dann stand der Schwarze auf, schlug Heinz auf die Schulter. „Ich heiße Marcel“, sagte er in bestem Deutsch. „Ich esse jeden Tag hier. Sehe ich dich morgen wieder? Um die gleiche Zeit?“ „In Ordnung! Aber dann spendiere ich die Spaghetti.“
Autorin: Federica de Cesco (*1938) Staatsangehörigkeit: Schweiz Aus dem Buch: Freundschaft hat viele Gesichter Erscheinungsjahr: 1986 Textsorte: Kurzgeschichte
Belege anhand von Textauszügen die Merkmale von Kurzgeschichten! Markiere die Stellen im Text und gib die Zeilen an! Tipp: Die Merkmale findest du im Sprachbuch auf S. 101. Beispiel: a) offenes Ende: 173 – 177 → Ob sie Freunde werden oder sich wiedertreffen, bleibt offen.
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KURZGESCHICHTEN – SHORT STORYS
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Prüfe dein Wissen und löse dazu die folgenden Aufgaben! %% A. Wie lautet das zentrale Thema der Geschichte? Die Autorin zeigt in erster Linie, wie Menschen...
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aufgrund von Vorurteilen handeln.
sich in peinlichen Situationen verhalten.
zu Rassisten werden.
auf ein Missverständnis reagieren.
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Heinz... kann die Spaghetti nicht bezahlen. kann seine eigene Suppe nicht essen. benutzt den Löffel des „Schwarzen“. Ärgert sich über den „Schwarzen“. Heinz setzt sich auf einen falschen Platz. muss mit Marcel am Tisch sitzen.
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B. Wie verhält sich Heinz im Selbstbedienungsrestaurant?
C. Wie unterscheiden sich Heinz und Marcel?
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Er hat die Situation voll im Griff. Er ist gut gekleidet. Er ist sparsam. Er hat eine dunkle Hautfarbe. Er fährt mit dem Bus zur Schule. Er ist sportlich.
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Markiere im Text den Wendepunkt der Geschichte! Dann formuliere hier eine passende Überschrift! %%% _____________________________________________________________
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Begründe, warum die Geschichte eine Wendung nehmen musste! %%%% _________________________________________________________________________________
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Verfasse eine Inhaltsangabe und überprüfe zum Schluss deinen Aufsatz mit der Check-Liste! %%%
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Versetze dich in Marcel und verfasse eine Kurzgeschichte aus seiner Sicht! %%%
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Auf YouTube gibt es eine Verfilmung von „Spaghetti für zwei“. Sieh sie dir an und arbeite mit einem Partner/einer Partnerin heraus, was beim Film anders ist! %%%%
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HB 22: Höre und lies dabei mit!
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Dichterwerkstatt Der Fischer von Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)
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Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm: Was lockst du meine Brut mit Menschenwitz und Menschenlist hinauf in Todesglut? Ach wüßtest du, wie's Fischlein ist so wohlig auf dem Grund, du stiegst herunter, wie du bist, und würdest erst gesund.
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Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, ein Fischer saß daran, sah nach dem Angel ruhevoll, kühl bis ans Herz hinan. Und wie er sitzt und wie er lauscht, teilt sich die Flut empor; aus dem bewegten Wasser rauscht ein feuchtes Weib hervor.
Labt sich die liebe Sonne nicht, der Mond sich nicht im Meer? Kehrt wellenatmend ihr Gesicht nicht doppelt schöner her? Lockt dich der tiefe Himmel nicht, das feuchtverklärte Blau? Lockt dich dein eigen Angesicht nicht her in ew'gen Tau?
Oly
Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, netzt' ihm den nackten Fuß; sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll, wie bei der Liebsten Gruß. Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm; da war's um ihn geschehn: Halb zog sie ihn, halb sank er hin und ward nicht mehr gesehn.
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Zeichne den Inhalt des Gedichtes Strophe für Strophe in die Kästchen!
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Formuliere die Moral der Ballade hier in einem Satz! ______________________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________
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SCHMETTERLINGE IM BAUCH
Dichterwerkstatt Wähle ein Liebesgedicht aus und schreibe rund um dieses Gedicht eine Geschichte!
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Ich kann dir die Welt nicht zu Füßen legen von Heiner Müller (1929 –1995)
(1788 – 1857) Joseph von Eichendorff ele Wie jauchzt meine Se Und singet in sich! ehle Kaum, dass ich's verh So glücklich bin ich.
Ich werde dir keinen Stern pflücken: Ich habe kein Geld für Blumen und keine Zeit Verse zu machen nur für dich: Mein Leben wird so und so zu knapp sein für ein ganzes. Wenn ich dir sage: für dich werd ich alles tun werde ich dir eine Lüge sagen. (Du weißt es) Ich liebe dich mit meiner ganzen Liebe.”
Es ist Nacht von
Christian Morgenstern (1871 –1914 ) Es ist Nacht, und mein Herz kommt zu dir, hält's nicht aus, hält's nicht aus mehr bei mir.
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drehen Rings Menschen sich ut, Und sprechen gesche hen, Ich kann nichts verste So fröhlich zerstreut.
Ich kann dir die Welt nicht zu Füßen legen Sie gehört mir nicht.
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Glück von
er, Zu eng wird das Zimm , ld Wie glänzet das Fe er, Die Täler voll Schimm t! el W Weit herrlich die
eude Gepresst bricht die Fr oss, Durch Riegel und Schl Fort über die Heide! !– Ach, hätt ich ein Ross
Leg t sich dir auf die Brust, wie ein Stein, sinkt hinein, zu dem deinen hinein.
ich, Und frag ich und sinn ?: – Wie so mir geschehn nig, in rz Mein Liebchen he . Das soll ich heut sehn
Dort erst, dort erst kommt es zur Ruh, lieg t auf dem Grund seines ewigen Du.
Liebesgedicht (ohne Titel) von
Husain ibn Mansur al-Halladsch (857
– 922)
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In meinem Herzen kreisen alle Gedanken um dich. Du bist mein Herz, mein Gewissen, bist mein Gedanke, mein Geist, Du bist der Rhythmus des Atmens, Du bist der Herzknoten mir.
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Wähle ein weiteres Gedicht aus und trage es als Rap vor!
von Freudvoll und leidvoll 749 –1832) ethe (1 Johann Wolfgang von Go Freudvoll Und leidvoll, Gedankenvoll sein, Langen Und bangen In schwebender Pein, , Himmelhoch jauchzend Zum Tode betrübt; Glücklich allein Ist die Seele, die liebt.
SCHMETTERLINGE IM BAUCH von Michael Köhlmeier
„Bruder Lorenzo wird uns trauen.“ Romeo und Julia verabreden sich in der Klause des geistlichen Freundes. Dann küssen sie sich und küssen sich und küssen sich noch einmal, und dann tanzt Romeo durch die Stadt davon. ... Und so geschieht es. Gott führt Bruder Lorenzos Hand, und Romeo und Julia sind Mann und Frau. ... „Euch beiden gehört die nächste Nacht“, sagt Lorenzo. ... Dazwischen allerdings liegt ein Tag. Und einen längeren Tag hat es nie gegeben. ... Zum Glück gibt es Freunde. ...
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... Wer bist du?“ „Romeo. Wer bist du?“ „Julia.“ „Wie ist dein zweiter Name?“ Und dann ist es heraus. Ein Wortwechsel, und der Liebe ist alle Hoffnung genommen. Julia verflucht die Namen. Es sind doch nur Namen! Wie kann ein Name, der nur aus Buchstaben besteht, der nicht ins Herz geschrieben ist, nicht einmal ins Gesicht geschrieben ist, wie kann so ein sperriges Ding das Ziel und den Sinn allen Lebens ausstechen?
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Romeo und Julia
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Konvention: Regel des Umgangs, des sozialen Verhaltens
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Klause: Klosterzelle
„Wärest du doch ein anderer und könntest dennoch sein, der du bist!“ Sie wissen, es ist unmöglich. Und sie küssen sich wieder. Und noch einmal. Dann verlassen Romeo und Benvolio das Haus der Capulets. ...
Benvolio fasst Romeo am Ärmel. Aber Romeo reißt sich los. Er läuft um das Haus der Capulet herum, steigt über die Mauer, springt in den Garten. Weiß er denn, hinter welchem Fenster sich Julias Zimmer befindet? Er weiß gar nichts, er denkt gar nichts. Er sieht Licht. Und er hört Julias Stimme. „Romeo, o Romeo, warum bist du Romeo! Leg deinen Namen ab, und ich lege meinen ab!“ Romeo tritt ins Licht. „Nenn mich deinen Liebsten! Ich nenne dich meine Liebste.“
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Julia hat Angst um Romeo. „Geh“, flüstert sie. „Geh, ehe du entdeckt wirst!“ Aber sie will nicht, dass er geht. „Ich nehme alles zurück, was ich gesagt habe.“ „Was nimmst du zurück?“, fragt Romeo. „Dass ich dich liebe.“ „Liebst du mich nicht, weil ich ein Montague bin?“ „Weil ich es noch einmal sagen möchte. Weil ich es sagen möchte, als hätte ich es noch nicht gesagt. Immer, wenn ich es sage, soll es klingen als sagte ich es zum ersten Mal.“ Sie hat keine Zeit, keine Geduld, die Liebe nimmt all ihre Kraft in Anspruch, sodass für Konventionen nicht viel übrigbleibt. „Ich will dein Mann sein.“ „Und ich deine Frau.“ Morgen. Gleich morgen. Und wer soll sie trauen? Romeo kennt einen Priester. Er ist ein Freund. ...
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Verfasse zu diesen Szenen einen Einleitetext und fülle die Sprechblasen!
SCHMETTERLINGE IM BAUCH
Benvolio hat Mercutio mitgebracht. Die schnellste Zunge von Verona. Und die schärfste Zunge von Verona. Eine Wunderzunge. Sie kann dreimal so viele Worte in die Welt hinausschicken wie jede andere Zunge und zugleich doppelt so viele wie sie selbst. Bitte? Wie soll das gehen? Weil alles, was Mercutio sagt, zweideutig ist. Oder sogar mehrdeutig. ...
Bruder Lorenzo versucht, Romeo zu beruhigen: „Hör zu, erstens einmal hast du die ganze Nacht noch vor dir! Freu dich auf eure Hochzeitsnacht! Morgen tust du bitte, was der Fürst dir aufgetragen hat! ... Du wirst sehen“, verspricht Bruder Lorenzo, „du wirst sehen, es wird alles gut.“
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Mercutio und Benvolio treffen Romeo, und nur wenige Minuten können sich die Freunde austauschen, da kommt noch einer: Tybalt. Und er ist nicht allein. Und er kommt nicht zufällig vorbei.
Romeo wird aus Verona verbannt. Er soll nach Mantua, befiehlt der Fürst. „Morgen früh vor Sonnenaufgang hat er die Stadt zu verlassen!“ Bei Missachtung des Befehls droht die Todesstrafe.
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Als Julia erfährt, dass Romeo verbannt wurde, verzweifelt sie. Und sie verzweifelt an seiner Tat. Sie hat ihren Vetter Tybalt geliebt. ... Sie verflucht Romeo, weil er ihr den Vetter genommen hat. Und sie weint, weil ihr das Gesetz den Mann genommen hat... „Tybalt war mein Vetter“, sagt sie. „Aber Romeo ist mein Mann, und mein Leben ist unser beider Leben, und sein Leben ist unser beider Leben.“
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„So“, sagt Tybalt, die Hand am Griff seines Degens. „Ich grüße dich, mein guter Capulet!“, sagt Romeo und meint es so. Ja. Der Name Capulet hat seit gestern nacht einen wunderbaren Klang in Romeos Oh. Am liebsten würde er den Namen immer wieder sagen. Und den geliebten Vornamen am liebsten dazu. Aber Tybalt meint, Romeo will sich schon wieder lustig über ihn machen. „Was?“ ... Tybalt zieht den Degen. ... Romeo hebt die Hände. „Es ist verboten“, sagt er. „Der Fürst hat recht. Unsere Streitigkeiten müssen ein Ende haben!“ ... Mercutio und Tybalt sind wie Katz und Maus, und Mercutio ist die Katz, und Tybalt ist die Maus. „Mercutio, ich befehlt dir, hör auf!“ „Romeo? Bist du mein Herr?“, lacht ihn Mercutio aus. ... Tybalt verletzt ihn, und er verletzt ihn schwer. Und dann zieht er mit seiner Bande ab. Mercutio kommt nicht mehr hoch. ... Dann stirbt er. ...
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Romeo eilt Tybalt nach. Er will ihn zur Rede stellen. Will ihm klarmachen, was er angerichtet hat. ... „Du hast Mercutio getötet“, sagt Romeo. „Und?“ Romeo blickt in das Gesicht des jungen Capulet, er sieht kein Erschrecken, keine Reue, kein Mitleid, kein Das-wollte-ich-nicht. „Was meinst du mit und?“ „Mercutio ist tot. Und? Das meine ich mit und.“ ... Romeo zieht den Degen. Tybald ist wahrlich kein Meister an diesem Gerät. In allem ist er ein großer Selbstüberschätzer. ... Er sticht zu und durchbohrt Tybalts Herz. ... Degen: Hieb- und Stichwaffe
Lerche
Nachtigall
Als die Schatten lang genug sind, um zu verbergen, was sich im Garten tut, zieht sich Romeo über die Mauerkrone und klettert an dem wilden Wein hinauf zu Julias Schlafgemach. ... Sie wurden nicht gestört in ihrer Liebe, Mann und Frau. Und das Ende ihrer Nacht verkündet Vogelgesang. „Es ist die Lerche“, sagt Romeo, „die Sonne geht gleich auf, ich muss dich verlassen.“ „Es ist die Nachtigall“, sagt Julia, „die Nacht beginnt doch erst!“ „Dann will ich noch eine Weile bleiben“, sagt Romeo. „Es ist vielleicht aber doch die Lerche“, sagt Julia. „Du musst aus der Stadt fliehen!“ Romeo verlässt seine Frau und verlässt die Stadt. Der neue Tag beginnt mit einem Schock. ... „Ich habe einen Mann für dich gefunden“, sagt Herr Capulet. „Graf Paris ist ein guter Mann. Er kennt dich und du kennst ihn. ... Paris ist ein wirklich guter Mann, und er liebt dich. Du wirst bald vierzehn Jahre alt, Julia, du sollst ihn heiraten.“ ... „Ich kann ihn nicht heiraten“, flüstert sie. „Warum nicht?“ „Ich bin voll Trauer um Tybalt, weißt du. Er ist ja noch gar nicht begraben. Lass es uns verschieben, Vater, bitte! Ein Monat, ja? Ein Jahr?“ Herr Capulet hat dem Paris seine Tochter versprochen. Und er hat ihm versprochen, dass er nicht lange warten muss. ... Julia klopft an das Tor zur Klause von Bruder Lorenzo. „Hilf mir!“ Sie erzählt ihm alles. „Mach dir keine Sorgen“, sagt Lorenzo, „Gott hat seine Hand über euch gehalten.“
SCHMETTERLINGE IM BAUCH
Romeo wird ruhig. Ruhig beschafft er sich Gift bei einem Apotheker in Mantua. Dann fährt er nach Verona. Er kennt den Friedhof, kennt das Familiengrab der Capulets. Er bricht ein und sieht seine Frau da liegen.
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Erst meint Lorenzo, jetzt wäre es an der Zeit, die wahren Tatsachen aufzudecken. Seht her, Romeo und Julia sind ein Paar, Gott persönlich hat einen Montague zu einer Capulet geführt, niemand darf trennen, was Gott vereint hat! Dann aber hat Lorenzo Zweifel bekommen. Der Zeitpunkt scheint ihm nicht günstig. Es könnte das Gegenteil des erwünschten Effektes eintreten. Dass die Tatsache nicht Frieden stiften, sondern neuen Krieg anfachen.
Geschwindigkeiten von Botschaft und Gerücht richtig gegeneinander abgewogen! Julia ist die Treppe hinuntergegangen, da war sie ein Kind; sie hat Romeo in ihr Herz gerissen, da war sie eine Frau. Die Liebe hat sie erwachsen gemacht. Romeo wird erwachsen, als er dem Tod in die schwarzen Augenlöcher schaut.
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Aber Julia macht sich trotzdem Sorgen. „Es soll morgen schon sein“, sagt sie. „Sie haben alles hinter meinem Rücken für die Hochzeit vorbereitet.“
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„Wann hört dieser Krieg endlich auf! Wo macht er halt? Seid ihr Montagues so verhärtet, dass euch nicht einmal der Anblick dieses reinen Wesens Respekt einflößen kann? Willst du ihr Grab schänden?“ Und Paris wartet nicht auf Antwort. Soll an diesem Ort etwas diskutiert werden? Er greift zur Waffe und geht auf Romeo los. Romeo ist, wie wir sahen, ein guter Fechter, ein viel zu guter Fechter sogar. Die Hand fliegt ihm voraus. Er tötet den Grafen Paris. Dann schluckt er das Gift. Ende.
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„Wir müssen radikal vorgehen“, sagt er, „radikal, radikal!“ Und schließlich sagt er: „Ich habe einen Plan. Du musst tot sein.“ Schnell legt er den Finger auf Julias Lippen. „Du musst tot spielen. Aber alle werden meinen, du bist tot.“ Er ist wirklich ein verrückter Hund, dieser Lorenzo. Er ist einer, der gern experimentiert. ... „Bist du bereit, ein Risiko einzugehen?“ „Jedes Risiko.“ „Ich habe hier ein Gift, das wirst du heute Abend trinken. Es wirkt ein paar Stunden. Morgen, wenn man dich wecken möchte, um dich zur Hochzeit mit dem Grafen Paris abzuholen, dann wirst du sein, als wärst du tot. Aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wirst du wieder erwachen.“ „Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit?“ „Ja. ... Ich werde Romeo in Mantua verständigen. Dann lege ich die Tatsache auf den Tisch. Wenn Romeo in der Stadt ankommt, wirst du gerade erwachen. Alle sind erleichtert. Was war, ist vergessen. Die Familie versöhnt sich. Alles wird gut. So sieht mein Plan aus.“ Julia ist kein naiv schwärmendes Mädchen mehr, das da meint, der Tod sein eine vorübergehende Sache, aber eigentlich etwas, was den anderen zustößt, nie einem selbst. Sie will nicht mit dem Tod spielen. Aber sie weiß, die Trennung von ihrem Mann und eine Heirat mit dem Grafen Paris wären wie der Tod. Sie trinkt das Gift.
Aber noch einer ist gekommen. Graf Paris. ... Er hat Julia geliebt. Er hat sie schon lange geliebt. Viel länger als Romeo. ... Er ist in der Nacht zur Gruft der Capulets geschlichen, um allein zu sein und zu weinen. Was denkt er wohl, als er hört, wie die Tür aufgebrochen wird, als er Romeo, den Montague, vor sich sieht, das Brecheisen in der Hand?
Nein, es ist noch nicht das Ende vom Lied. Julia erwacht. Bruder Lorenzo hat sein Gift gut dosiert. Bei allem anderen hat er sich verrechnet. Julia erwacht und sieht neben sich Romeo liegen. Und sie sieht, er ist tot. Mit dem Dolch ihres Mannes nimmt sie sich das Leben. Capulet und Montague versöhnen sich. Und? Was und? Macht der Friede zwischen den beiden Familien irgend etwas gut?
Am nächsten Morgen findet die Amme Julia tot. Die Trauer erschüttert das Haus der Capulets wie das Erdbeben, von dem Bruder Lorenzo gesprochen hat. Julia wird in der Gruft der Familie aufgebahrt. Der Name des Unglücks heißt: Gerücht. Das Gerücht ist schneller als der Bote des Lorenzo. Romeo erfährt über das Gerücht, dass seine Julia tot ist. Ach, hätte Lorenzo, der alles plant und so vieles kennt, so Schwieriges zu berechnen versteht, hätte er doch die
Amme: Frau, die ein fremdes Kind stillt und betreut Gruft: Grab schänden: jemandes Ehre Schande zufügen
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SCHMETTERLINGE IM BAUCH
Nun geht’s los – Aufgaben für schlaue Köpfe! Schreibe acht Fragen auf einem A4-Blatt auf, mit denen du nach den wesentlichen inhaltlichen Aussagen des Dramas fragst! %%%% Tipp: Wenn du auch die richtigen Antworten gibst, erhältst du im besten Fall sogar eine Inhaltsangabe.
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Löse dieses kleine Kreuzworträtsel! %%
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1. In welcher Stadt spielt das Drama? 2. Nachname von Romeo 3. Nachname des ursprünglichen Autors 4. Vorname des Autors 5. Wer traut das Liebespaar? 6. Name der Angebeteten vor Julia
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7. Welchen Vogel hört Julia? 8. Wer herrscht über die Stadt? 9. Wohin flieht Romeo? (waagrecht) 9. Wen tötet Tybalt? (senkrecht) 10. Welchen Vogel hört Romeo? 11. Bezeichnung für hilfsbereiten und höflichen Mann
12. Wen tötet Romeo? 13. Aus welchem Haus stammt Julia? 14. Regel des Umgangs 15. Wen soll Julia heiraten? 16. Was versetzt Julia in einen totenähnlichen Schlaf?
Dem einen gefällt es, dem anderen nicht – Verfasse für die Schülerzeitung eine persönliche Beurteilung des Dramas! %%% Achte dabei auf Folgendes:
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a) Beginne mit einer kurzen Inhaltsangabe! b) Gehe auf die Charaktere der Protagonisten ein! c) Gib auch an, was dir am Drama gefallen hat und was dir am Drama nicht gefallen hat! d) Schreibe in einer persönlichen Stellungnahme, ob Schüler/innen das Drama lesen sollten!
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Verfasse ein Haiku zu Romeo und Julia! %% Tipp: Im WB stehen die Wörter mit Silben getrennt.
Zeile 1: 5 Silben __________________________________________________________ Zeile 2: 7 Silben __________________________________________________________________________ Zeile 3: 5 Silben __________________________________________________________ Frage: Was ist eine Silbe? Antwort: Eine Silbe ist die rhythmische Grundeinheit einer Sprache. Beispiele: einsilbige Wörter: Baum, Maus, Mais / zweisilbige Wörter: ha-ben, Lei-ter, Mie-te / dreisilbige Wörter: ein-teil-en, ge-eig-net
SCHMETTERLINGE IM BAUCH
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Der Milchmann von Peter Bichsel (1964)
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Den Milchmann interessiert es nicht, in welchem Stock Frau Blum wohnt, der Topf steht unten an der Treppe. Er macht sich keine Gedanken, wenn er nicht dort steht. In der ersten Mannschaft spielte einmal ein Blum, den kannte der Milchmann, und der hatte abstehende Ohren. Vielleicht hat Frau Blum abstehende Ohren. Milchmänner haben unappetitlich saubere Hände, rosig, plump und verwaschen. Frau Blum denkt daran, wenn sie seine Zettel sieht. Hoffentlich hat er die 10 Rappen gefunden. Frau Blum möchte nicht, dass der Milchmann schlecht von ihr denkt, auch möchte sie nicht, dass er mit der Nachbarin ins Gespräch käme. Aber niemand kennt den Milchmann, in unserm Quartier niemand. Bei uns kommt er morgens um vier. Der Milchmann ist einer von denen, die ihre Pflicht tun. Wer morgens um vier die Milch bringt, tut seine Pflicht, täglich, sonntags und werktags. Wahrscheinlich sind Milchmänner nicht gut bezahlt und wahrscheinlich fehlt ihnen oft Geld bei der Abrechnung. Die Milchmänner haben keine Schuld daran, dass die Milch teurer wird. Und eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann gern kennenlernen. Der Milchmann kennt Frau Blum, sie nimmt 2 Liter und 100 Gramm und hat einen verbeulten Topf. Rappen: 100 Rappen = 1 Franken
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Der Milchmann schrieb auf einen Zettel: „Heute keine Butter mehr, leider.“ Frau Blum las den Zettel und rechnete zusammen, schüttelte den Kopf und rechnete noch einmal, dann schrieb sie: „Zwei Liter, 100 Gramm Butter, Sie hatten gestern keine Butter und berechneten sie mir gleichwohl.“ Am andern Tag schrieb der Milchmann: „Entschuldigung.“ Der Milchmann kommt morgens um vier, Frau Blum kennt ihn nicht, man sollte ihn kennen, denkt sie oft, man sollte einmal um vier aufstehen, um ihn kennenzulernen. Frau Blum fürchtet, der Milchmann könnte ihr böse sein, der Milchmann könnte schlecht denken von ihr, ihr Topf ist verbeult. Der Milchmann kennt den verbeulten Topf, es ist der von Frau Blum, sie nimmt meistens 2 Liter und 100 Gramm Butter. Der Milchmann kennt Frau Blum. Würde man ihn nach ihr fragen, würde er sagen: „Frau Blum nimmt 2 Liter und 100 Gramm, sie hat einen verbeulten Topf und eine gut lesbare Schrift.“ Der Milchmann macht sich keine Gedanken, Frau Blum macht keine Schulden. Und wenn es vorkommt – es kann ja vorkommen – dass 10 Rappen zu wenig daliegen, dann schreibt er auf einen Zettel: „10 Rappen zu wenig.“ Am andern Tag hat er die 10 Rappen anstandslos und auf dem Zettel steht: „Entschuldigung.“ 'Nicht der Rede Wert' oder 'keine Ursache', denkt dann der Milchmann und würde er es auf den Zettel schreiben, dann wäre das schon ein Briefwechsel. Er schreibt es nicht.
Eine Geschichte – zwei Perspektiven: Unterstreiche mit zwei Farben! Was weiß der Milchmann von Frau Blum?
Was weiß Frau Blum über den Milchmann?
Besprecht gemeinsam folgende Fragen!
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→ Schweizer Währung
a) Woran scheitert das eigentliche Kennenlernen zwischen den beiden Protagonisten? b) Wie sieht die Kommunikation zwischen den beiden aus? (Art, Qualität) c) Welche vergleichbaren Kommunikationsbeispiele aus eurem Alltag kennt ihr? Welche Ursachen haben diese? d) Worüber macht sich Frau Blum Sorgen? e) Welche Lösungsmöglichkeiten würdet ihr ihr anbieten?
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Recherchiere wichtige Daten zu Peter Bichsel und erstelle einen kurzen Steckbrief!
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Verfasse selbst so eine Kurzgeschichte mit dem Titel „Der Postbote“!
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SCHMETTERLINGE IM BAUCH
Zufalls-Liebes-Gedichte
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Ergänze zuerst diese Liebeswörtersammlung!
du
wir
Lied
Glück
liebe
Traum
leuchten
leiden
Stern
so fern
Herz
Schmerz
so nah
zusammen
bleibst
Wange
Ende
Ruh
bei mir
Brust
alles tun
Fehler
glücklich
traurig
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ich
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Dichterwerkstatt
Folge nun der Anleitung zum Verfassen eines Liebesgedichtes!
a) Wähle drei Wörter aus! Schließe dazu die Augen und tippe jeweils ein Kästchen an! b) Schreibe die drei Wörter hier auf, denn sie sollen in deinem Gedicht vorkommen!
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________________________ ______________________ _________________________ c) Schreibe dein Gedicht in diese Form hinein! So erhältst du ein Figurengedicht.
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Veranstaltet doch einen Poetry-Slam! Ladet dazu eine andere Klasse ein und tragt eure Gedichte vor! Lasst das Publikum mit Klatschen über den Sieg entscheiden!
Tipp: Führt auf jeden Fall mehrere Auswahlrunden durch und lasst zum Schluss die Sieger/innen der einzelnen Runden gegeneinander antreten (siehe „Deutschland sucht den Superstar“).
SCHMETTERLINGE IM BAUCH
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Sie umarmen sich, und alles ist wieder gut. Das Wort ENDE flimmert über ihrem Kuss.
Schön, sagt er, dieser Mist, dieses Liebesgewinsel, das nennst du also schön, dir ist ja wirklich nicht zu helfen. Sie schweigt und geht und keucht und denkt, was für ein Klotz von Mann, was für ein Klotz.
Gestalte ein Brainstorming zu dem Titel dieser Geschichte!
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Ich kann doch nichts dafür, sagt sie endlich, ich kann doch wirklich nichts dafür, es war so schön, und wenn es schön ist, muss ich einfach heulen.
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Das Kino ist aus. Zornig schiebt er sich zum Ausgang, sein Weib bleibt im Gedrängel hilflos stecken, weit hinter ihm. Er tritt auf die Straße und bleibt nicht stehen, er geht, ohne zu warten, er geht voll Zorn, und die Nacht ist dunkel. Atemlos, mit kleinen, verzweifelten Schritten holt sie ihn schließlich ein und keucht zum Erbarmen. Eine Schande, sagt er im Gehen, eine Affenschande, wie du geheult hast. Sie keucht. Ich hasse diese Heulerei, sagt er, ich hasse das. Sie keucht noch immer. Schweigend geht er und voll Wut, so eine Gans, denkt er, so eine blöde, blöde Gans, und wie sie keucht in ihrem Fett.
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Happy End von Kurt Marti (1960)
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ANALYSE – Folgt der Anleitung!
a) Bildet Gruppen und entscheidet vorab, ob ihr die Kurzgeschichte entweder aus der Sicht des Mannes oder der Frau analysieren wollt! b) Beantwortet die Fragen und belegt dabei eure Antworten durch Textstellen aus der Geschichte! c) Präsentiert zum Schluss eure Ergebnisse der Klasse: Verwendet dazu entweder ein Plakat, eine OH-Folie oder erstellt eine PPT!
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Sichtweise der Frau
Sichtweise des Mannes
2 Wie reagiert die Frau auf das „Happy End“ im Film? 2 Was könnten Gründe für ihr Verhalten sein? 2 Welche Gefühle löst die Reaktion ihres Mannes auf das Ende des Films in ihr aus? 2 Wie charakterisiert ihr die Beziehung der Frau zu ihrem Mann?
2 Wie reagiert der Mann auf das „Happy End“ im Film? 2 Was könnten Gründe für sein Verhalten sein? 2 Welche Gefühle löst die Reaktion seiner Frau auf das Ende des Films in ihm aus? 2 Wie charakterisiert ihr die Beziehung des Mannes zu seiner Frau?
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SCHMETTERLINGE IM BAUCH von Tanja Zimmermann (1984)
Ja. O.K., sie kann ganz gut tanzen. Besser als ich. Zugegeben. Hat auch `ne ganz gute Stimme, schöne Augen, aber dieses ständige Getue. Die geht einem ja schon nach fünf Minuten auf die Nerven.
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Eifersucht
Und der redet mit der ... stundenlang. Extra nicht hingucken. Nee, jetzt legt er auch noch den Arm um die. Ich will hier weg! Aber aufstehen und gehen, das könnte der so passen. Damit die ihren Triumph hat.
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Auf dem Klo sehe ich in den Spiegel, finde meine Augen widerlich, und auch sonst, ich könnte kotzen. Genau, ich müsste jetzt in Ohnmacht fallen, dann wird ihm das schon leid tun, sich stundenlang mit der zu unterhalten.
Diese Tussi! Denkt wohl, sie wäre die Schönste. Juhu, die Dauerwelle wächst schon raus. Und die Stiefelchen von ihr sind auch zu albern. Außerdem hat sie sowieso keine Ahnung. Von nix und wieder nix hat die `ne Ahnung.
Fasse den Inhalt der Kurzgeschichte in maximal sechs Sätzen zusammen!
Oly
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Immer, wenn sie ihn sieht, schmeißt sie die Haare zurück wie `ne Filmdiva. Das sieht doch ein Blinder, was die für `ne Show abzieht.
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Als ich aus dem Klo komme, steht er da: „Sollen wir gehen?“ Ich versuche betont gleichgültig mit einem Wenn-duWillst, kann gar nicht sagen, wie froh ich bin. An der Tür frage ich, was denn mit Kirsten ist. „O Gott, eine Nervtante, nee, vielen Dank!“ ... „Och, ich find die ganz nett, eigentlich“, murmle ich.
Beantworte diese Fragen!
a) Wie lautet das zentrale Thema dieser Kurzgeschichte? b) Wie würdest du die beiden Protagonisten charakterisieren? c) Wie würdest du die Kommunikation hier zwischen Mann und Frau einschätzen? d) Welche Merkmale einer Kurzgeschichte wurden erfüllt? e) Welche Erzählperspektive wurde von der Autorin gewählt? Ist sie auch durchgängig? f ) Welche sprachlichen Auffälligkeiten kannst du erkennen?
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Schreibe diese Geschichte nochmals und zwar entweder aus der Sicht des Freundes oder Kirstens!
TEXT- UND BILDQUELLEN
Seite 6 – 8: Karl Valentin: Buchbinder Wanninger. Aus: https://www.qsl.net/dj4ee/humor/ buchbinderwanninger.htm (15. 9. 2019) Seite 9: Oskar Piegsa: Generation Y/Talente: Was sind meine Stärken. In: https://www.zeit.de/campus/2018/06/ talente-begabung-mentorenunterstuetzung (10. 10. 2019)
Seite 36 – 37: Als im Krieg die Menschlichkeit siegte – der Weihnachtsfrieden von 1914. Aus: https://www.neopresse.com/gesellschaft/ anotherview/als-im-krieg-diemenschlichkeit-siegte-derweihnachtsfrieden-von-1914/ (18. 9. 2019)
Seite 67: Otto Ernst: Nis Randers. Aus: http://www.gedichtsuche.de/gedicht/items/ Nis%20Randers%20-20Ernst,%20Otto.html (12. 8. 2019) Seite 69 – 70: Miriam Brand: Das Spiegelbild. Aus. Constanze Breckoff; Katja Riemann (Hg.): „Mit den Vögeln fliegen. Jugendliche über Toleranz und Gerechtigkeit“. Verlag Carl Ueberreuter (2004), S. 9 – 11. Seite 72: Federica de Cesco: Spaghetti für zwei. Aus: Freundschaft hat viele Gesichter: Erzählungen für Kinder. Rex Luzern (1986).
Seite 42 – 43: Steven Jobs – Visionär und Apple-Gründer. In: Tobias Schrödel: It’s a nerd’s world. Die Brains hinter YouTube, Smartphone, Computer und Co. Würzburg 2019, S. 72 – 77.
Seite 16: Ivan Tapia: Escape Room Kids – Löse die Rätsel der geheimen Bruderschaft. Heel (2018), S. 5; 7f.
Seite 44: Anne Frank Tagebuch. Frankfurt am Main (2019), S. 29 – 34, 89.
Seite 75: Johann Wolfgang von Goethe: Der Fischer. Aus. https://www.deutschelyrik.de/ der-fischer.html (25. 5. 2019) Seite 76: Joseph von Eichendorff: Glück. Aus: https://www.textlog.de/22691.html (22. 7. 2019)
Seite 76: Heine Müller: Ich kann dir die Welt nicht zu Füßen legen. Aus: http://treibgut-fundstuecke.blogspot.com/ 2011/04/ich-kann-dir-die-welt-nicht-zufussen.html (22. 7. 2019)
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Seite 15: Rolf Wilhelm Brednich: Buddys unendliche Geschichte. In: Die Ratte am Strohhalm. Allerneueste sagenhafte Geschichten von heute. Beck’sche Reihe (1996), S. 24 – 27.
Seite 16: Martin Krengel: Bestnote – Lernerfolg verdoppeln, Prüfungsangst halbieren. Eazybookz (20012), S. 18. Seite 17 – 18: Rosmarie Thüminger: Eine Entscheidung fürs Leben. Aus: Elena. Dachs Verlag (1997), S. 131f., S. 136ff. Seite 23: Vom Kleinmaleins des Lebens. In: Erich Kästner: Als ich ein kleiner Junge war. Atrium Verlag (2017), S. 98 – 100.
Seite 45 – 46: Marie Curie – die erste Nobelpreisträgerin. Erstellt nach: https://www.planet-wissen.de/geschichte/ persoenlichkeiten/nobelpreistraeger/ pwiediefamiliecurie100.html (17. 10. 2017) Seite 47: Marie Luise Kaschnitz: Die Katze. Aus: https://scholarsarchive.byu.edu/cgi/ viewcontent.cgi?referer=https:// www.google.com/&httpsredir=1& article=1096&context=sophpm_poetry (2. 10. 2019)
Seite 24: Hans Manz: Hausgebackenes Märchen. Aus: Hans Manz: Worte kann man drehen. Beltz & Gelberg (1985), S. 89.
Seite 49 – 51: Arnulf Zitelmann: Keiner dreht mich um. Weinheim/Basel (2003), S. 57 – 71.
Seite 24: Hans Manz: Fragen. In: Hanz Manz: Die Welt der Wörter. Sprachbuch für Kinder und Neugierige. Beltz & Gelberg (1991), S. 223.
Seite 53: Österreichs Schüler sind beim Trinken Europameister. Aus: https://kurier.at/wissen/oesterreichsschueler-sind-beim-trinkeneuropameister/222.179.340 (7. 10. 2019)
Seite 25: Grafik „Gewählte Lehrberufe“ – erstellt nach: https://www.wko.at/service/ zahlen-daten-fakten/datenlehrlingsstatistik.html (4. 4. 2020).
BILDQUELLEN Arena Verlag: 40/3 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG: 40/2 Christian Monyk: 5/1, 26/1, 26/2, 28/2, 58/2, 59/2, 62 David Rickert/Raoul Krischanitz: 77/2, 79 Eazybookz: 16/2
GLOBAL 2000: 31/1, 31/2, 32 Heel Verlag: 16/1
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McRae Books Srl: 37/2, 41/5, 49 Piper Taschenbuch: 77/1 wikimedia commons: 40/1, 41/4, 41/8, 41/9, 44, 45/2, 45/3, 45/4, 45/5, 46/1, 51, 68/1, Anders Hellberg: 41/3, Associated Press: 52, Carl Berkeley: 43/3, Martin Maack: 41/7, Masashige MOTOE: 43/1, Matthew Yohe: 41/1, NASA: 41/6, Photo Claude TRUONG-NGOC: 41/2, Shung: 29/2, 30/2 www.kurier.at: 53
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