PRESTIGE Das handgefertigte Interieur ist ganz traditionell gehalten.
Lawrence, die Zweiliterklasse beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Chris Lawrence und sein Team hatten Ende der 1950er Jahre damit begonnen, den Morgan Plus Four für den Rennsport zu entwickeln. 1961 leitete Lawrence das Werksteam von Rennfahrern in Grossbritannien und Europa und demütigte regelmässig die bedeutenden Gegner – darunter auch Porsche.
GESTERN, HEUTE, MORGAN
Zeitloses Design, klassische Optik und überzeugende Leistung. Seit seiner Einführung 1950 haben diese Eigenschaften den Plus Four definiert. Sieben Jahrzehnte später wurde der Morgan Plus Four vorgestellt. Optisch mag man kaum glauben, dass es sich um ein komplett neu entwickeltes Fahrzeug handelt. Wahren Kennern dürften jedoch die leichten Änderungen im Frontbereich sowie die nun auf LED-Technik umgerüsteten Front- und Heckleuchten auffallen. Gar die stilechten Speichenräder – die nun 15 Zoll messen – sind nach wie vor verfügbar. Der bisherige Stahlleiterrahmen, auf dem der Plus Four aufgebaut war, wird inzwischen nicht mehr verbaut. Basis des neuen Plus Four ist wie beim Plus Six die Aluminium-CX-Plattform. Lediglich drei Prozent von der Vorgänger- Version des Plus Four wurden übernommen. Etwas glaubwürdiger wird das beim Blick ins Cockpit – welches doch moderner wirkt. Mit einem Airbag-Lenkrad, einem kleinen digitalen Bordcomputer und gar einer unauffällig verbauten Soundanlage mit Bluetooth geht es auch von innen Richtung Zukunft. Die Besonderheiten, welche den Plus Four so einzigartig gemacht hatten, blieben somit erhalten, die Technologie wurde aber der des 21. Jahrhunderts angepasst. Einzigartig in seiner Vollkommenheit setzt die Morgan Motor Company somit traditionelle Handwerkskunst und moderne Technologie fort. Tradition macht sich offensichtlich bezahlt, denn heute ist Morgan weltweit die älteste Automobilmarke in Familienbesitz. Das Unternehmen baut in Malvern rund 1000 Autos pro Jahr, und das handwerkliche Können, das bei der Gründung des Unternehmens im Jahr 1909 eine entscheidende Rolle spielte, wurde über die Generationen weitergegeben und ist noch immer so lebendig wie eh und je. Die relativ niedrigen Produktionszahlen schmälern jedoch nicht den Erfolg, sondern erhöhen höchstens die Spannung bei den Kunden – somit sind auch Lieferfristen von mehr als einem Jahr nicht ungewöhnlich. Jeder Morgan wird weiterhin ganz traditionell aus den drei Kernelementen Eschenholz, Aluminium und Leder handgefertigt. Doch mag man sich bei Morgan nicht ganz von den klassischen Formen und Traditionen trennen, der Zukunft kann man sich dennoch nicht vollkommen verschliessen. Auch in den Werkhallen von Malvern schlägt die Stunde der Elektromobilität. Morgan-Geschäftsführer Steve Morris äussert sich sehr zuversichtlich mit den Worten: «Wir sind jetzt in der Lage, die besten Hybrid- und Elektroantriebe zu entwickeln, die noch vor Ende des Jahrzehnts in die Modelle integriert werden.»
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