BÄRN! MAGAZIN 4/20

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G E S E L L S C H A F T | K A R L G O R S AT T

Tschou Käru, machs guet! Das Shoppyland ist seit 1975 das grösste Shoppingcenter der Region Bern Mittelland. Über 80 Geschäfte und Restaurants, der OBI-Fachmarkt, Fitness- und Wellness und das Shoppy-Kinderparadies laden zum Einkaufen und Verweilen ein. Seit Januar 2009 ist Karl Gorsatt Centerleiter, jetzt wird er pensioniert. Grund genug, um ihm ein paar Fragen zu stellen.

Als das Shoppyland 1975 eröffnete, warst du 18 Jahre alt. Hättest du damals gedacht, dass du hier mal Centerleiter wirst? Ich war damals, wie die meisten Besucher zu dieser Zeit, beeindruckt von den Dimensionen des Baus und dem grossen Angebot unter dem Motto: «Alles unter einem Dach». Ich wollte tatsächlich schon damals Chef eines solchen Einkaufstempels werden. Es war für die damalige Zeit etwas Kosmopolitisches auf der grünen Wiese. Nie war Amerika so nahe. Das «Shoppy» war für dich immer mehr als ein Arbeitsplatz – was fasziniert dich an diesem Center besonders? Auf den ersten Blick ist es ein Einkaufscenter wie jedes andere auch. Wenn man jedoch etwas genauer hinsieht, stellt man fest, dass vor allem die Kundentreue über Generationen und die Verankerung in der Region von grosser Bedeutung sind. Es gibt nicht nur «Migros-Kinder» es gibt auch viele «Shoppy-Kinder». Zum Beispiel bringen viele Eltern ihre Kinder bereits in der dritten Generation ins legendäre Kinderparadies. Du warst mit Leib und Seele Centerleiter – was gefällt dir an deinem Job am meisten? Eigentlich wäre ich ja am liebsten Hoteldirektor geworden. Das hätte aber eine Ausbildung im Gastgewerbe erfordert. Die Arbeitszeiten in dieser Branche entsprachen mir aber zu jener Zeit ganz und gar nicht. Als Centerleiter kann ich nun auch im Shoppyland eine Gastgeberrolle übernehmen. Ich liebe den Kontakt mit Menschen, und das kann ich hier im «Shoppy» voll ausleben. Es muss mir immer wieder gelingen, Besucherinnen und Besucher zu überraschen und zu begeistern, und diese Herausforderung macht den Reiz des Jobs aus.

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Welches war dein interessantestes und/oder schönstes Erlebnis? Da gibt es natürlich Hunderte! Neben den unzähligen schönen und interessanten Begegnungen mit Kunden und Mitarbeitenden sind es vor allem die Treffen mit Künstlern und Sportlern, die an unseren Events teilnahmen, zum Beispiel mit Nek, Florian Ast, Polo Hofer, Natascha, DJ Bobo, der Band Nazareth oder den Schwingerkönigen Kilian Wenger, Matthias Glarner und Matthias Sempach. Das aufregendste Erlebnis hatte ich aber Anfang 2012, als ich von RTL erfuhr, dass Jesse Ritch beim Finale von «Deutschland sucht den Superstar» teilnehmen kann und dass er für sein Präsentationsporträt beim Einkaufen im Shoppyland gefilmt werden wollte. Ich musste deshalb eine Geheimhaltungsvereinbarung unterschreiben, da ich eine der wenigen Personen war, die von seiner Qualifikation wussten. Und welche Gegebenheit war die grösste Herausforderung? Der stationäre Handel steht enorm unter Druck. Immer mehr Konsumenten kaufen im Internet ein. Daher gilt es, den Mietermix laufend anzupassen und das Dienstleistungs- sowie das Gastronomieangebot den neuen Gegebenheiten anzupassen. Zusammen mit dem Mietmanagement der Migros Aare waren wir immer bestrebt, keine leeren Verkaufsflächen zu haben und Kunden ein Vollsortiment zu bieten. Das «Shoppy» ist bekannt als Erlebniscenter, das ganze Jahr über finden Events statt. Wie sieht es damit in Zeiten von Corona aus? Es war und wird natürlich eine etwas langweilige Zeit. Alle Events und Centeraktivitäten waren ab März und sind sicher bis Ende Mai 2021 abgesagt. Wir hoffen aber schwer, dass das Public Viewing während der Fussball-Europameisterschaft im Juni und Juli 2021 stattfinden kann und dass auch alle weiteren geplanten Massnahmen in der zweiten Jahreshälfte realisiert werden können.


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