Kapitel I
Harener (Kurz-) Geschichte Text Dieter Sturm
Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland wurde am 23. Mai 1949 verkündet, ist also in diesem Jahr 66 Jahre alt. Unwesentlich älter ist das Land Niedersachsen, das erst 1946 in seiner heutigen Form unter enger Begleitung durch die britische Militärregierung aus den vormals selbstständigen Landesteilen Braunschweig, Oldenburg, SchaumburgLippe und Hannover entstand. Eine ähnlich kurze Historie weist auch die Stadt Haren (Ems) auf, der die Stadtrechte 1965 verliehen wurden; die mit dem Zusammenschluss von Altharen und Haren 1956 ihren Anfang
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Stadtgeschichte(n)
und mit der Einheitsgemeinde Haren (Ems) 1974 ihren Abschluss fand. Die geschichtlichen Wurzeln reichen dagegen deutlich weiter zurück. Der Ortsname Haren wird in alten Urkunden als „harun“ und „ter“ oder „tor Hare“ überliefert; letztlich mit der gleichen Bedeutung: Der Kern des Namenswortes Haren bildet die Silbe „har“. Sie bezeichnet „eine trockene, ausgedehnte Erhöhung ohne erheblichen Waldbestand“. Man hat diese Bezeichnung früher für Erhebungen eingesetzt, die in einem scharfen, gestreckten Kamm gipfelten.
Nach der Gründung des Bistums Osnabrück 785 begann spätestens Anfang des 9. Jahrhunderts auch die Christianisierung der Bevölkerung im Emsland. In Meppen (834) und Visbek (854) wurden Missionszellen installiert, die dem 822 gegründeten Kloster Corvey bei Höxter/ Weser unterstellt wurden, für lange Zeit das geistige Zentrum im Sachsenland und gewichtiger Gegenpart zum Bischof von Osnabrück.