Kapitel II
Der schwierige Weg zur Einheitsgemeinde Text Michaela Hoffmann
Auf der Grundlage des Gutachtens der Sachverständigen-Kommission zur Verwaltungs- und Gebietsreform unter Leitung von Prof. Werner Weber wurde ab 1969 in Niedersachsen die Gemeindereform eingeleitet. Starke Verwaltungseinheiten und damit lebensfähige Städte und Gemeinden waren das Ziel. Über diese Gemeindereform wurde fünf Jahre lang auf allen Ebenen der Politik und Verwaltung kontrovers diskutiert und gestritten. So auch im damaligen Landkreis Meppen.
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Stadtgeschichte(n)
Was war geschehen? Harens Stadtdirektor Ewald Kley hatte den Nachbargemeinden ein sogenanntes Arbeitspapier übersandt, das die Ideen der Harener Verwaltungsspitze zur Umsetzung der sog. Gebietsreform im Nahbereich Haren enthielt und auch bereits die einhellige Zustimmung des dortigen Stadtrates gefunden hatte. 2 Haren befürwortete das Modell einer Einheitsgemeinde bestehend aus der Stadt Haren (Ems) und den Gemeinden Landegge, Emmeln, Emen, Erika, Raken, Tinnen, Wesuwe sowie den westlich des Stadtgebiets angesiedelten Gemeinden Rütenbrock, Lindloh, Schwartenberg, Fehndorf, Hebelermeer und Altenberge. Offenbar hoffte die Stadt Haren (Ems) auf ein freiwilliges Einlenken der Nachbargemeinden. Mit der dann rund 17.000 Einwohner starken Großgemeinde Haren (Ems) erfülle man die landespolitische Vorstellung einer
gemeindlichen Neugliederung mit einem Bevölkerungsbestand von mindestens 7.000 bis 8.000 Einwohnern am besten. Dabei habe die Stadt Haren einen sehr deutlichen Zentralitätsvorsprung vor den übrigen Gemeinden, von denen einige kaum zentrale Funktionen aufweisen können, ist in dem Arbeitspapier zu lesen. „Deshalb“, so die Schlussfolgerung, „sind alle aufgeführten Gemeinden der Stadt Haren als zu entwickelndes Grundzentrum zugeordnet“. 34
„Ein Ratsmitglied darf durch seine Tätigkeit keine Vorteile erlangen. Deshalb fand die Einweihungsfeier an der Emsbrücke trotz Vorschlag der Verwaltung auch nicht in der Kneipe meiner Mutter statt.“ Grundsatz von Stefan Sibum.