www.hausdersteinboecke.at [ Baureportage ]
Veranstaltungen, Fortbildungen oder Feiern am Puls der Natur – Albert-Wirth-Mehrzwecksaal in Holzbauweise.
Auf Tuchfühlung mit dem Nationalpark Hohe Tauern Der beste Start ins Nationalparkerlebnis: Info- und Service-Point, interaktive Erlebnisausstellung, Café mit Panorama-Terrasse, Veranstaltungszentrum, Nationalpark-Shop und Vereinssitz unter einem Dach vereint. Das neue Haus der Steinböcke in Heiligenblut am Großglockner lässt keinen Besucherwunsch offen und leistet dabei wertvolle Bildungsarbeit im Zeichen des Naturschutzes.
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ereits mit Errichtung der Parkgarage im Jahr 1993 stand fest, dass die oberste Geschossdecke des Bauwerks als Plattform für eine bauliche Anlage mit wichtiger Funktion und öffentlichem Charakter dienen sollte. 2017 beauftragten die Gemeindevertreter von Heiligenblut die Architekten Andrea und Herwig Ronacher sowie die Ausstellungsplaner Markus Meirhofer, Andreas Zangl und Georg Derbuch damit, auf der Parkgarage das lang ersehnte Multifunktionsgebäude inklusive einer Ausstellung zu entwerfen, die den in den Hohen Tauern erfolgreich wieder eingewilderten Steinbock zum Thema hat. Ein Welcome- Center am Rande von Heiligenblut am Großglockner – das Haus der Steinböcke war geboren. Dabei sollten vor allem zwei an sich gegensätzliche Gedanken, nämlich die behutsame Einfügung in das Ortsbild und ein attraktiver Auftritt des Gebäudes nach außen, miteinander vereint werden. So schafft nun die im Osten niedrig beginnende und sukzessive ansteigende Bebauung in Richtung Westen eine Verbindung zum Traditionshotel Rupertihaus und die Ebenerdigkeit des süd-östlichen Bereichs bewahrt
den Blick zur Kirche. Die schlichte und von Transparenz geprägte Holzkonstruktion samt Arkadengang mit Rundsäulen aus Lärchenholz schafft eine angenehme Willkommenszone. Das Haus der Steinböcke konnte nach einer Bauzeit von eineinhalb Jahren am 4. Juli 2020 eröffnet werden und beherbergt neben dem Tourismusbüro, eine dreistöckige Ausstellungsfläche, den Nationalpark-Shop für Erinnerungsstücke aus den Hohen Tauern, ein modernes Café mit Aussichtsterrasse und auch den Albert-Wirth-Saal, einen Veranstaltungsraum für bis zu 100 Personen. Ebenfalls im Haus der Steinböcke untergebracht wurde der offizielle Vereinssitz der Sponsoring-Einrichtung des Nationalparks Hohe Tauern. Das Innere des Gebäudes vereint also eine Fülle an Funktionen. Ein gutes Zusammenspiel aller Räumlichkeiten durch eine überschaubare und kompakte Anordnung war das Ziel, sodass das Gebäude auch in der Zwischensaison und mit wenig Personal reibungslos betrieben werden kann. Das Foyer mit Infopoint und Rezeption liegt im Zentrum. Von hier aus sind alle Bereiche 310
WellHotel
auf kurzen Wegen zu erreichen. An der Infostelle vorbeigehend gelangen Besucher etwa über eine treppenartige Ausbildung ins Untergeschoss und damit an den Beginn des Herzstücks des Hauses, der Dauerausstellung „Der König und sein Thron“. Im Gegensatz zur Holzbauweise des restlichen Bauwerks wurden die Ausstellungsräume als zweischalige Sichtbetonwand mit Kerndämmung ausgeführt. In sieben Räume, auf drei Ebenen und entlang einer gewaltigen Felswand bringt die Erlebnisausstellung Besuchern mithilfe filmischer Höhenflüge, zahlreicher Modelle und interaktiver Spiele den Steinbock und seinen Lebensraum näher. Hinter der Realisierung dieses einzigartigen Projekts stehen die Nationalparkgemeinde Heiligenblut am Großglockner, der Kärntner Nationalparkfonds und der Verein der Freunde des Nationalparks Hohe Tauern. Die Kosten von rund 4,7 Millionen Euro wurden von den Projektpartnern und der Großglockner Hochalpenstraßen AG mithilfe von EU-Mitteln aus dem Programm der ländlichen Entwicklung sowie dem Nationalparksponsor Privatstiftung Kärntner Sparkasse getragen.