ERKER 09 2020

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Erker Jahrgang 32 - September 2020

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

t i m n n i g e b Schul n e s s i n r e Hind Kultur

Der Orgelbaumeister Joseph Aigner

Umwelt

„Alpengletscher sind nicht zu retten“

Gemeinderatswahlen

Alle Listen und Kandidaten im Überblick Erker 09/20

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Nächster Redaktionsschluss:

16.09.20

Inhalt Politik Gemeinderatswahlen: Listen und Kandidaten.....................................8 Brenner: Straße nach Wolfgang Gröbner benannt.............................24 Freienfeld: 900.000 Euro an Verwaltungsüberschuss.........................26

28 Schulbeginn

mit Hindernissen

Kurz vor Schulbeginn stehen die Schulen vor großen Herausforderungen, die Familien genauso. So viel Sicherheit wie nötig und so viel Normalität wie möglich – unter dieser Prämisse werden Schüler und Kindergartenkinder nach einem halben Jahr Abstinenz in die Bildungseinrichtungen zurückkehren.

Ge rat meind sw ahl een

Gesellschaft Titelgeschichte: Schulbeginn mit Hindernissen..................................28 Klimawandel: Klimaforscher Georg Kaser im Interview.................... .38 Jubiläum: 20 Jahre Weltladen Sterzing..............................................49 Kultur Musik: Neuer Song von Tamira..........................................................56 Geschichte: Orgelbaumeister Joseph Aigner aus Gasteig...................62 Serie: Das Wipptal im Zeitraffer.........................................................68 Pagine italiane Elezioni comunali: il 20 settembre si vota....................................... ...70 Vipitenesi. Storia di una comunità dalle origini al dopoguerra............ 74 La Joe Smith Brass’n Sax in concerto................................................. 80 Wipptal Broncos: inizia la nuova stagione.......................................... 81 Sport Porträt: Golferin Nicole Rainer...........................................................82 Beachvolleyball: Gelungener Saisonstart für Jakob Windisch..............86 Eishockey: Saisonbeginn für Wipptal Broncos....................................89 Gesundheit Superfood: G’sund bleiben im Herbst und Winter............................104 Rubrik: Was der Mund-Nasenschutz wirklich bringt..........................105 Vorbeugen: Vitamin-C-Bomben für den Winter................................106

8 Listen & Kandidaten im Überblick

38 Der Klimaforscher

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Die Golferin

Erker-Extra Schule & Weiterbildung.................................................................... 90 Energie sparen & Heizen................................................................... 94 Rubriken Laut §............................................................................................... 20 Aus der Seelsorgeeinheit................................................................... 55 Tourentipp des Monats..................................................................... 88 Rezept............................................................................................ 107 Jahrestage...................................................................................... 108 Unterhaltung.................................................................................. 112 Veranstaltungen.............................................................................. 114 Leute ............................................................................................. 115 Kleinanzeiger.................................................................................. 116 Sumserin......................................................................................... 117 Gemeinden..................................................................................... 118 Impressum...................................................................................... 118 Vor 100 Jahren............................................................................... 119

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Liebe Leserin, lieber Leser,

ABGEBLITZT

der Anfang März pandemiebedingt abrupt beendete Gemeinderatswahlkampf hat nun wieder Fahrt aufgenommen. Unser fundamentales demokratisches Grundrecht wurde ja kurzerhand ausgesetzt und der ursprünglich für den 3. Mai angesetzte Wahltermin wegen der Coronakrise auf den Herbst verschoben. Seitdem nun mit 20. und 21. September ein neuer Wahltermin feststeht, haben sich die einzelnen Parteien und Listen wieder in Position gebracht, sind erneut versucht, dem Wähler ihre Vorzüge und ihr politisches Menü schmackhaft zu machen. Mancherorts war es aber – na ja – alles andere als einfach, die Listenplätze zu füllen, um dem Wähler eine möglichst breit gefächerte Personaldecke anzubieten. Fieberhaft wurde bis Anfang August nach Kandidaten gerungen. Die Lust am politischen Gestalten hielt sich aber, gelinde gesagt, in Grenzen. Die Kandidatensuche stellte geradezu einen Kraftakt dar. Beileibe nicht leichter geworden ist vor diesem Urnengang auch die Buhlschaft um den Wähler. Wahlveranstaltungen sind derzeit ja freilich nur in sehr begrenztem Maße möglich. Social Distancing ist das Gebot der Stunde, hat denn auch den ziemlich verhaltenen Wahlkampf bestimmt und stärker denn je ins Reich der Digitalisierung und sozialen Medien gespült. Mitten in das politische Kräfteringen platzte dann auch noch die jüngste und die Volksseele einmal mehr zum Kochen bringende Politaffäre um den 600-Euro-Corona-Bonus. Der renommierte Politologe Günther Pallaver bezeichnet den im Nachhinein mit fadenscheinigen Ausreden gespickten Griff in den Honigtopf von vier Südtiroler Landtagsmandataren als schamlos. Die halbherzigen Sanktionen in einem an Rücktritte nicht gewohnten Land taten ein Übriges. Aber lassen wir das, ist eh schon so viel darüber geschrieben und gesagt worden. Der Glaubwürdigkeit der leider länger schon arg in Misskredit geratenen Politik war das alles sicherlich nicht zuträglich. Wie sehr sich all die gesellschaftlichen, sozialen und politischen Verwerfungen im Covid-19-Wahljahr auf den bevorstehenden Urnengang auswirken werden – wir werden sehen.

Ohne Worte

Leserbriefe

Danke! Ich möchte mich bei allen Ärzten, Krankenpflegern und Betreuern sowie Therapeuten der Neuroreha und Chirurgie im Krankenhaus Sterzing auf das Herzlichste bedanken, dass sie mich nach vier Monaten wieder in mein normales Leben zurückführen konnten. Auch möchte ich mich bei all jenen, die ich in meinem Koma-Zustand ganze zwei Monate lang eventuell beleidigt habe, entschuldigen. Auch diese haben mich mit professioneller Hilfe weiterhin betreut. Danke nochmals an das gesamte Krankenhausteam.

Zugriffszahlen 1. – 24.08.20

84.016 Seitenaufrufe

3.773 Likes auf Facebook Erker 09/20

Nur zur Erinnerung: In Ridnaun steht neben den drei ausführlich beschriebenen Schutzhütten noch eine vierte Hütte: die Grohmannhütte. Aber für die kleinste scheint sich niemand zu interessieren. Auch sie hätte Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten dringend nötig. Wie immer: Die Kleinen bleiben auf der Strecke. Name der Redaktion bekannt

Erker

online

zum Vorjahr

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Erker 08/2020

Günther Wieland, Sterzing

+90,40 %

Chefredakteur

„Schutzhütten in neuem Kleid“

TED Ergebnis August Gemeinderatswahl 2020: Wissen Sie bereits, wen Sie wählen?

Die September-Frage

ja nein

57 %

43 %

Beeinflusst der Klimawandel Ihr Handeln? Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!


MiWip – Migration Wipptal Das MiWip ist die Wipptaler Anlaufstelle für Menschen mit Migrationshintergrund, für alle Bürger, Organisationen und

Dienste des Bezirks, die Fragen zur Integration und Migration haben. Das neue Büro befindet sich direkt in der Bezirksgemeinschaft Wipptal, die den Verein La Strada-Der Weg mit der Führung be-

auftragt hat. Harpreet Kaur und Arianna Barbagallo arbeiten eng mit dem Sozialdienst zusammen und geben Orientierung bei der Arbeits- und Wohnungssuche, unterstützen bei rechtlichen Fragen, bei der Suche nach Sprachkursen und Ausbildungsmöglichkeiten. Zielsetzung von MiWip ist es, den Integrationsprozess und die Eigenverantwortung zu fördern und Personen mit Migrationshintergrund bei ihrer Orientierung im neuen Wohnort zu unterstützen, über Rechte und Pflichten zu informieren und Weiterbildungen zu organisieren. Geöffnet ist das MiWip mittwochs von 14.00 bis 18.00 Uhr und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr. Terminvereinbarungen werden telefonisch unter der Rufnummer 336 7538705 (9.00 – 12.00 Uhr) oder per E-Mail an miwip@lastrada-derweg.org entgegengenommen.

Sterzing

Neue Sammelstellen für Restmüll und Karton Vor kurzem wurden im Stadtgebiet von Sterzing gelbe Bodenmarkierungen angebracht. Sie kennzeichnen die künftigen Müll-

sammelpunkte. Ausschlaggebend für diese Änderung ist der neue Abfallentsorgungsvertrag, der zwischen der Bezirksgemeinschaft Wipptal und ihren Mitgliedsgemeinden und der Entsorgungs-

firma getroffen wurde. Dieser sieht nämlich die Sammlung des Restmülls sowie des Kartons ausschließlich an gekennzeichneten Punkten vor. Da der Vertrag von der Bezirksgemeinschaft für den gesamten Bezirk abgeschlossen wurde, ist er für alle Gemeinden bindend. Dem neuen Konzept folgend können Restmüllsäcke und Kartone künftig also nicht mehr wild am Straßenrand abgestellt werden. Dies wird auch zu einer Verbesserung des Erscheinungsbildes von Sterzing beitragen. Gleichzeitig wird dadurch auch steigenden Kosten für die Müllentsorgung entgegengewirkt. Erker 09/20

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Gemeinderatswahlen im Wipptal

179 Kandidaten bewerben sich um 78 Ratssitze Elf verschiedene Listen stellen sich der Wahl/ 35,7 Prozent sind Frauen Von Renate Breitenberger In fünf Wipptaler Gemeinden stellen sich bei den Gemeinderatswahlen am 20. und 21. September elf verschiedene Listen und Parteien mit insgesamt 179 Kandidaten der Wahl für 78 Gemeinderatssitze. Der Wahltermin ist wegen der im Frühjahr grassierenden Coronapandemie von Mai auf September verschoben worden und fällt nun mit dem Verfassungsreferendum zur Verkleinerung des Parlaments zusammen. Bei den Gemeinderatswahlen 2015 hatten sich im Wipptal 218 Kandidaten auf 14 Listen um 93 Ratssitze beworben – so viele Kandidaten und Listen wie nie zuvor. In allen sechs Gemeinden wurde neu gewählt. Alles beherrschendes Vorwahlzeit-Thema war damals die geplante Gesundheitsreform. Die Vertreter der Südtiroler Volkspartei traten in allen sechs Wipptaler Gemeinden mit dem „Wipptaler Edelweiß“ zur Wahl an – ein Ausdruck ihres Unmutes gegen die zentralistischen Bestrebungen gegenüber der Parteizentrale in Bozen. Bürgermeister Fritz Karl Messner und der Sterzinger Stadtrat sowie einige ehemalige SVP-Gemeinderäte der Gemeinde Brenner, darunter die ehemalige Vizebürgermeisterin Maria Holzer, sagten sogar der SVP ade und traten mit einer eigenen Liste an, nämlich mit der Liste „Für Sterzing Wipptal“ bzw. der „Freien Liste Gemeinde Brenner“. Nun, fünf Jahre nach der umstrittenen Sanitätsreform, kandidiert die SVP wieder mit dem gängigen Listenzeichen. Die beiden Bürgerlisten in Sterzing und Brenner treten erneut mit ihrem gewohnten Listenzeichen an. Gemeinderatswahl in Corona-Zeiten Diesmal ist es vor allem die Coronapandemie mit all ihren viel- und

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In Sterzing buhlen insgesamt fünf Listen, in Brenner vier, in Franzensfeste drei, in Ratschings und in Pfitsch jeweils zwei Listen um Wählerstimmen.

feinschichtigen Kollateralschäden, die der Vorwahlzeit eine herb-bittere Note verleiht. Wie sich die Bonus-Angelegenheit auf das Wahlergebnis in den einzelnen Gemeinden Südtirols auswirken wird, ist noch nicht abzusehen. Ob kurzfristig Kandidaten abspringen und bei den Wahlen nicht mehr zur Verfügung stehen? Kurz nachdem alle antretenden Listen und Kandidaten hinterlegt waren, war bekannt geworden, dass drei SVP-Mandatare – Landesrat Arnold Schuler sowie die Landtagsabgeordneten Helmut Tauber und Gert Lanz – genauso wie Team-K-Landtagsabgeordneter Paul Köllensperger trotz Fortzahlung ihres Politikergehaltes beim staatlichen Fürsorgeinstitut INPS um den 600-Euro-Corona-Bonus angesucht haben. Der Aufschrei in den Medien, in der Bevölkerung und in den Parteien war groß: Das Ansuchen um den Corona-Bonus sei zwar rechtlich möglich, doch aus moralischer Sicht absolut inakzeptabel gewesen, hieß es von allen Seiten. Konsequenzen wurden gefordert, von der Niederlegung von Funktionen bis hin zum Rücktritt. Am Ende mussten die SVP-Mandatare Schuler und Tauber verschiedene Ämter zurücklegen, Lanz bleibt sanktionsfrei, und Köllensperger ist weiterhin Vorsitzender des Team K.

Im Wipptal selbst verlief die Vorwahlzeit in der Öffentlichkeit relativ ruhig, auch wenn es in der einen oder anderen Gemeinde hinter den Kulissen recht lebendig zuging und eifriger Aktionismus spürbar war. So tauchte in der Gemeinde Brenner Ende Juli Martin Alber als zweiter SVP-Bürgermeisterkandidat auf, in Ratschings wurden Gerüchte über eine kleine Edelweiß-Liste und eine Liste der Süd-Tiroler Freiheit laut, einige Wipptaler wechselten Parteizugehörigkeit und kandidieren nun auf der Liste der Konkurrenz. Die Kandidatensuche gestaltete sich für die meisten Parteien auch heuer wieder schwierig. Die Bereitschaft für eine aktive Kandidatur hielt sich in Grenzen, vor allem bei der jungen Generation. Andere wiederum, etwa die Bürgerliste „Licht für Franzensfeste“ in Franzensfeste, hat sich nach Corona mit der Suche

nach Kandidaten, vor allem jungen, leichter getan als noch vor Corona. Viele Newcomer kandidieren heuer für den Gemeinderat, zahlreiche SVP-Räte kehren der Ratsstube den Rücken, etwa in Pfitsch, Ratschings und Brenner. Vielfach nutzten die Listen heuer soziale Online-Medien für ihren Wahlkampf und die Vorstellung der Kandidaten. Aufgrund der Covid-19-Sicherheitsbestimmungen war lange nicht klar, ob bzw. in welcher Form überhaupt Wahlveranstaltungen mit Menschenansammlungen abgehalten werden können. Sieben Bürgerlisten Insgesamt sieben verschiedene Bürgerlisten präsentieren sich diesmal in den fünf Gemeinden den Wählern. In Sterzing kandidieren „Insieme per Vipiteno“ und „Für Sterzing Wipptal“, in Pfitsch „Gemeinsam

GEMEINDERATSWAHL 2020 – LISTEN UND KANDIDATEN Gemeinde Brenner

Listen

Männer

4

22

Frauen 8 (26,6 %)

gesamt 30

Franzensfeste

3

22

12 (35,3 %)

34

Pfitsch

2

13

10 (43,5 %)

23

Ratschings

2

17

7 (29,1 %)

24

Sterzing

5

41

27 (39,7 %)

68

11*

115

64 (35,7 %)

179

Wipptal

*SVP und Fratelli d’Italia – Giorgia Meloni werden nur einmal gezählt.


für Wiesen-Pfitsch“, in Franzensfeste „Licht für Franzensfeste – Luce per Fortezza“ und „Fortezza vive – Franzensfeste lebt“, in Brenner die „Freie Liste Brenner“, in Ratschings die „Bürgerliste Ratschings“. Es fällt auf, dass deutschsprachige Bürgerlisten zunehmend Kandidaten italienischer Sprachzugehörigkeit aufnehmen – und umgekehrt. Eine Öffnung ist auch bei der SVP erkennbar, so finden sich u. a. auf der SVP-Liste in Franzensfeste italienischsprachige Kandidaten. Von den reinen italienischen Parteien kandidieren in Sterzing die „Lega Salvini Premier“ sowie „Fratelli d’Italia – Giorgia Meloni“, auf deren Liste sich einige ehemalige Kandidaten von „L’Alto Adige nel Cuore“ wiederfinden. Die Liste tritt auch in der Gemeinde Brenner an. Mit dem „Partito Valore Umano“, der mit ehemaligen Kandidaten der Liste „Noi per Brennero Civica“ wirbt, ist in der Gemeinde Brenner eine zweite italienische Partei präsent. Während sich einige Listen umformiert haben, sind andere komplett von der Bildfläche verschwunden. Untergegangen ist vorerst das Schiff der Freiheitlichen. 2010 stellten die Blauen noch 13 Räte, 2015 waren es nur noch zwei. Da die beiden Mandatare in Pfitsch nicht mehr kandidieren, sind die Freiheitlichen in keiner Wipptaler Gemeinde mehr vertreten. 35,7 Prozent weiblich Der Anteil der weiblichen Kandidaten ist leicht angestiegen. Lag der Frauenanteil bei der Gemeinderatswahl 2010 noch bei 25 Prozent, stieg er 2015 auf 34 Prozent und erreicht heuer einen Anteil von 35,7 Prozent. Den höchsten Anteil an Kandidatinnen stellt mit über 43 Prozent die Gemeinde Pfitsch, gefolgt von der Gemeinde Sterzing (39,7 %) und Franzensfeste (35,3 %). In der Gemeinde Brenner ist der Frauenanteil mit 26,6 Prozent am niedrigsten, in Ratschings liegt er bei 29,1 Prozent.

Wähleranzahl 14.225 Wipptaler, davon 6.981 Frauen und 7.244 Männer, sind aufgerufen, den Gemeinderat neu zu bestellen. Etwa ein Drittel der Wahlberechtigten kommt aus der Gemeinde Sterzing. Bürgermeisterwahl Insgesamt bewerben sich zehn Wipptaler und zwei Wipptalerinnen um ein Bürgermeisteramt in ihrer Gemeinde. Drei amtierende Bürgermeister möchten den Sessel für eine weitere Legislatur für sich beanspruchen: Sebastian Helfer, seit zehn Jahren SVP-Bürgermeister von Ratschings, geht konkurrenzlos für das Edelweiß in den Wahlkampf. Thomas Klapfer und Stefan Gufler, beide seit fünf Jahren SVP-Bürgermeister von Franzensfeste bzw. Pfitsch, bewerben sich zum zweiten Mal für das Bürgermeisteramt. Zwei Bürgermeister kandidieren nicht mehr. Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner (Bürgerliste Für Sterzing Wipptal) tritt nach 25-jähriger Amtszeit ab. Auch Franz Kompatscher, SVP-Bürgermeister der Gemeinde Brenner, stellt sich nach elf Jahren keiner neuerlichen Kandidatur, bewirbt sich jedoch um die Mitarbeit im Gemeinderat. In Pfitsch und Sterzing stellen sich zwei Bürgermeisterkandidaten der Wahl, in Franzensfeste sind es drei, in Brenner vier. Keine Wahl in Freienfeld Keinen Urnengang gibt es diesmal in Freienfeld, da dort nach der Wahl von Bürgermeister Peter Faistnauer in den Landtag (Team K) bereits im Mai 2019 vorgezogene Neuwahlen stattgefunden haben. Die Freie Liste Freienfeld holte neun, die SVP sechs Mandate. Verena Überegger (FLF) wurde zur ersten Bürgermeisterin einer Wipptaler Gemeinde gewählt. Erker 09/20

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Aktuell

Sterzing

Zwei Bürgermeisterkandidaten und fünf Listen Walter Gögl (SVP) oder Peter Volgger („Für Sterzing – Wipptal“): Wer holt den Sieg im Kampf um das Bürgermeisteramt? Wird sich die SVP die Mehrheit im Sterzinger Gemeinderat und das Bürgermeisteramt zurückholen oder bleibt die politische Macht in der Hand der Bürgerliste „Für Sterzing – Wipptal“? Kann „Insieme per Vipiteno –

Walter Gögl (SVP)

Peter Volgger (Für Sterzing Wipptal)

SVP

Für Sterzing - Wipptal

Bürgermeisterkandidat Walter Gögl

Bürgermeisterkandidat Peter Volgger

GEMEINDERATSKANDIDATEN

GEMEINDERATSKANDIDATEN

Lukas Amort (Moosjörge)

Julia Auckenthaler

Verena Bacher

Margareth Baur

Stefanie Baldassarre

Verena Debiasi

Fabian Bernmeister

Benno Egger

Christian Bonfanti

Christine Eisendle

Eva Frick (Evi)

Manuel Ernandes

Martin Girtler

Heinrich Forer

Aaron Grasl

Armin Haller

Werner Graus

Katherina Keim

Robert Friedrich Hartung

Maria Luise Kofler

Marion Hofer

Markus Larch

Ulrich Hofer

Walter Mair

Franz Holzknecht

Martin Martinelli

Johannes Mair

Meinhard Oberhauser

Ingrid Pichler

Werner Plank

Maria Valeria Scalisi

Martin Schaller

Daniel Seidner

Christian Schölzhorn

Sonja Sparber

Florian Tratter

Werner Steindl

Maria Luise Troyer

Josef Tschöll

Andy Venturini

Lydia Untermarzoner

Sarah Zanchi

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Margareth Wanker

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Zusammen für Sterzing“ die Position der stärksten italienischen Fraktion verteidigen oder werden die Salvini-Partei Lega und das Bündnis „Fratelli d’Italia – Giorgia Meloni“ bei den Wählern punkten? Darüber entscheiden werden 5.644 Wahlberechtigte, 2.826 Männer und 2.818 Frauen. Wie vor fünf Jahren treten auch zu diesen Gemeinderatswahlen in Sterzing fünf Listen an: „Für Sterzing – Wipptal“, SVP, „Insieme per Vipiteno – Zusammen für Sterzing“, „Lega Salvini Premier“ und „Fratelli d’Italia – Giorgia Meloni“.

DERZEITIGE MANDATSVERTEILUNG Gemeinde Sterzing Für Sterzing Wipptal

9

SVP Wipptal Sterzing

6

Insieme per Vipiteno

2

Lega Nord

1

WAHLBERECHTIGTE: 5.644, davon 2.826 Männer, 2.818 Frauen WAHLBETEILIGUNG 2015: 65,5 %

Insgesamt stellen sich 68 Kandidaten der Wahl, davon 27 Frauen. Damit ist der Frauenanteil mit 40 Prozent im Vergleich zu den letzten Wahlen (37 %) leicht gestiegen. Fest steht bereits, dass Sterzing einen neuen Bürgermeister bekommen wird, denn aufgrund der Mandatsbeschränkung darf sich Fritz Karl Messner nicht mehr um dieses Amt bewerben. Während die italienischen Listen auf die Nominierung eines eigenen Bürgermeisterkandidaten verzichtet haben, gaben die Bürgerliste „Für Sterzing – Wipptal“ und die SVP den Namen ihres Kandidaten bereits frühzeitig bekannt: Mit Peter Volgger (Für Sterzing – Wipptal) und Walter Gögl (SVP) treten gleich zwei Newcomer an. Damit zeichnet sich ein spannendes Kopf-anKopf-Rennen ab. Überraschungskandidat der Bürgerliste Die amtierenden Stadträte Verena Debiasi, Markus Larch, Maria Luise Troyer Bressan und Christine Eisendle Recla sowie Gemeinderat Heinrich Forer haben bereits im Frühjahr bekannt gegeben, dass sie für eine neuerliche Kandidatur zur Verfügung stehen – somit keine große Überraschung. Nicht mehr dabei sind Edith Gander, Herbert Seeber und Helmuth Volgger. Dafür wartet die 22 Namen umfassende Liste von „Für Sterzing – Wipptal“ zumindest mit einer kleinen Überraschung auf: Benno Egger, ehemaliger Gemeinderat der Freiheitlichen und nach parteiinternen Querelen für die „Wir Südtiroler“-Fraktion zwischen 2010 und 2015 im Sterzinger Gemein-



Aktuell

Insieme per Vipiteno / Zusammen für Sterzing GEMEINDERATSKANDIDATEN Daniela Auteri Angela Badstuber Carolin Baldassarre Damiano Casazza Valeria Casazza Fabio Cola Ciro Coppola Loredana Gazzini Marazzo Silvestro Giordano Giorgio Martorana Oscar Rainer Maria Giovanna Ruele Marino Silvano Schiavo Verena Staudacher Renate Steurer David Zanarotto

LEGA SALVINI PREMIER GEMEINDERATSKANDIDATEN Roberto Giordani Hans Bacher Antonella Toniutti

„Fratelli d‘Italia Giorgia Meloni“ GEMEINDERATSKANDIDATEN Davide Orfino Enrico Bettini Raffaella Lettiero Ciro Toscano

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derat, kandidiert für die Bürgerliste. Auch mit Armin Haller und Florian Tratter, die bereits 2015 für die Bürgerliste kandidierten, sowie Meinhard Oberhauser, der 2010 für die SVP antrat, begegnen uns alte Bekannte. Mit acht Kandidatinnen ist der Frauenanteil gleichgeblieben. Zurück an die Macht? Während der vergangenen fünf Jahre wurde einmal mehr und einmal weniger offen der schwelende Konflikt zwischen SVP, die in die Oppositionsrolle gedrängt wurde, und Bürgerliste ausgefochten. Erklärtes Wahlziel der SVP ist es denn auch, die politische Macht in Sterzing zurückzuerobern. Den Neubeginn sollte dann die Nominierung von Walter Gögl zum Bürgermeisterkandidaten einläuten. Bis auf Dietrich Thaler stellen sich alle amtierenden SVP-Gemeinderäte (Evi Frick, Robert Friedrich Hartung, Werner Graus, Werner Steindl und Josef Tschöll) erneut der Wahl. Auch einige bekannte Namen finden sich auf der Liste der SVP, die 23 Namen umfasst; so saß Daniel Seidner bereits zischen 2010 und 2015 für die Edelweiß-Partei im Sterzinger Gemeinderat, Lydia Untermarzoner und Maria Valeria Scalisi traten auch bei den letzten Gemeinderatswahlen für die SVP an. Mit neun weiblichen Vertreterinnen kandidieren dieses Mal deutlich mehr Frauen auf der Liste der SVP als bei den letzten Wahlen, als es fünf Frauen waren.

Wer wird Koalitionspartner? Neben „Für Sterzing – Wipptal“ und der SVP treten drei weitere Listen zu den Gemeinderatswahlen in Sterzing an: „Insieme per Vipiteno“, Koalitionspartner der Bürgerliste während der vergangenen Amtsperiode, hat 16 Kandidaten – acht Frauen und acht Männer – für die Gemeinderatswahlen nominiert. Stadtrat Fabio Cola und Gemeinderätin Valeria Casazza stellen sich erneut der Wahl, daneben finden sich weitere Vertreter der „Lista civica“, die bereits bei den vergangenen Wahlen angetreten sind: Daniela Auteri, Angela Badstuber, Carolin Baldassarre, Ciro Coppola, Loredana Gazzini Marazzo und David Zanarotto. Für die „Lega Premier Salvini“ kandidieren neben Roberto Giordani, der sich bereits bei den vergangenen Gemeinderatsund Landtagswahlen um ein politisches Amt beworben hatte, auch Hans Bacher und Antonella Toniutti, die ebenfalls zum zweiten Mal kandidiert – allerdings trat sie vor fünf Jahren gemeinsam mit Davide Orfino für die Partei „L‘Alto Adige nel Cuore“ an. Mit der Liste „Fratelli d’Italia – Giorgia Meloni“ kandidiert Orfino, der zwischen 2010 und 2015 im Sterzinger Gemeinderat saß, gemeinsam mit Enrico Bettini, Raffaella Lettiero und Ciro Toscano.

at


Brenner

Vier Listen und vier Bürgermeisterkandidaten In der Gemeinde Brenner treten zur Gemeinderatswahl vier politische Gruppierungen an – eine weniger als noch vor fünf Jahren. SVP, „Freie Liste Gemeinde Brenner“, „Fratelli d’Italia – Giorgia Meloni“ sowie „Partito Valore Umano“ gehen mit insgesamt 22 Kandidaten und acht Kandidatinnen auf Stimmenfang.

Martin Alber (SVP)

Roland Schroffenegger (SVP)

Giuseppe Sabatelli (Fratelli d’Italia – Giorgia Meloni)

Bernardo Ponzano (Partito Valore Umano)

2015 buhlten 33 Kandidaten der Listen SVP Wipptal Brenner, „Freie Liste Gemeinde Brenner“, Lega, Bürgerliste „Noi per Brennero-Civica“ und PD um Wählerstimmen. Die SVP wurde mit

DERZEITIGE MANDATSVERTEILUNG Gemeinde Brenner SVP Wipptal Brenner

9

Freie Liste Gemeinde Brenner

4

Partito Democratico

1

Noi per Brennero

1

WAHLBERECHTIGTE: 1.774, davon 949 Männer, 825 Frauen WAHLBETEILIGUNG 2015: 68,4 %

neun Sitzen belohnt, die Freie Liste erhielt vier, „Noi per Brennero“ und PD jeweils einen Sitz. Eine Legislatur später zeichnet sich in der nördlichsten Gemeinde des Wipptales vor allem bei den italienischen Listen eine Veränderung ab. Fratelli d’Italia – Giorgia Meloni „Fratelli d’Italia – Giorgia Meloni“ präsentieren bei diesen Wahlen Giuseppe Sabatelli, 2015 erster Nichtgewählter auf der Bürgerliste „Noi per Brennero-Civica“, als ihren Bürgermeisterkandidaten. Mit dabei sind auch Sandra Pederzini, Tochter des ehemaligen Gemeinderates Giovanni PederErker 09/20

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SVP Bürgermeisterkandidaten Roland Schroffenegger Martin Alber GEMEINDERATSKANDIDATEN

Brigitta Schölzhorn Stefanie De Simone Peter Mair Florian Teissl Roland Hofer Robert Holzer Simone Holzer Armin Plank Benjamin Plattner Franz Kompatscher Vivian Plank

Freie Liste Brenner GEMEINDERATSKANDIDATEN Christian Bacher Armin Keim Roberto Sartore Robert Stocker (Robby) Rudolf Plank (Müller) Alexander Preyer (Alex) Beatrice Zanella (Bea) Edeltraud Zössmayr

zini (Noi per Brennero-Civica), und Igino Marchi, der 2015 ebenfalls für die Bürgerliste kandidierte, sowie Elisabetta Palazzolo, Angelo Miele und Vincenzo Ioannilli. Partito Valore Umano Der ehemalige PD-Gemeindereferent Bernardo Ponzano kandidiert hingegen als Bürgermeisterkandidat auf der Liste „Partito Valore Umano“. Als Gemeinderatskandidaten stehen ihm Verena Marcassoli und Gabriele Grossi zur Seite. Lega: Keine Kandidatur Anders als im Juli angekündigt stellt sich die Lega in der Gemeinde Brenner nun doch nicht der Wahl. 2015 hatte die Lega Eraldo Marcassoli, Stefano Orsini und Mariasaveria Benvenuti als Kandidaten entsandt, doch niemand schaffte den Einzug in den Gemeinderat. SVP: Zwei Bürgermeisterkandidaten Die SVP präsentiert bei diesen Wahlen 13 Kandidaten – drei Kandidaten weniger als 2015 – davon zehn Männer und drei Frauen. Der pensionierte Bankangestellte Roland Schroffenegger sowie der Kommuni-

Fratelli d‘Italia - Giorgia Meloni Bürgermeisterkandidat Giuseppe Sabatelli (Pino) GEMEINDERATSKANDIDATEN

Partito Valore Umano - Brenner

Angelo Miele Sandra Pederzini

Bürgermeisterkandidat Bernardo Ponzano (Nardo)

Igino Marchi (Gino)

GEMEINDERATSKANDIDATEN

Elisabetta Palazzolo

Verena Marcassoli

Vincenzo Ioannilli

Gabriele Grossi

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kations- und Unternehmensberater Martin Alber werden als Bürgermeisterkandidaten ins Rennen geschickt. Einer von ihnen soll SVP-Bürgermeister Franz Kompatscher ablösen, der nach elf Jahren nicht mehr für dieses Amt zur Verfügung steht und sich stattdessen als Gemeinderat einbringen will. In der Ratsstube steht bei der SVP heuer generell ein großer Wechsel an. Während Kompatscher und Peter Mair wieder antreten, stehen die restlichen SVP-Gemeinderäte Franz Plattner, Dolores Oberhofer, Melanie Nagele, Wolfram Girtler, Georg Aukenthaler, Georg Thaler und Florian Obkircher nicht mehr zur Verfügung. In ihre Fußstapfen treten möchten nun Stefanie De Simone und Robert Holzer, die bereits einmal für den Gemeinderat kandidiert haben, sowie die Newcomer Brigitta Schölzhorn, Florian Teissl, Roland Hofer, Simone Holzer, Armin Plank, Benjamin Plattner und Vivian Plank. Derzeit hält die SVP mit neun Sitzen die absolute Mehrheit im Gemeinderat.

Bürgerliste: Kein Bürgermeisterkandidat Sechs Männer und zwei Frauen hat die 2015 gegründete Freie Liste Brenner bei diesen Wahlen für sich gewinnen können und damit zwei Kandidaten mehr als vor fünf Jahren. Hätte das Team mehr als zehn Kandidaten auf die Liste gebracht, wäre laut Rudolf Plank auch ein Bürgermeisterkandidat namhaft gemacht worden. Die amtierenden Gemeinderäte Rudolf Plank, Alexander Preyer und Armin Keim sind gewillt, eine weitere Periode im Rathaus mitzuarbeiten. Nicht mehr dabei ist die langjährige Gemeinderätin Maria Holzer. Christian Bacher, Roberto Sartore, Robert Stocker, Beatrice Zanella und Edeltraud Zössmayr kandidieren zum ersten Mal für den Gemeinderat. Erstmals stellt die Gruppierung auch Vertreter der italienischen Sprachgruppe. 2015 war die überparteiliche Bürgerliste mit 24,8 Prozent der Stimmen in den Gemeinderat eingezogen und verfehlte nur knapp ein fünftes Mandat. rb

VERFASSUNGSREFERENDUM Gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen findet am 20. und 21. September auch das Verfassungsreferendum über die Verkleinerung des italienischen Parlaments statt. Dieses besteht derzeit aus dem 315 Sitze umfassenden Senat und der 630 Mandatare starken Abgeordnetenkammer. Gewinnt bei der Volksabstimmung das Ja, würde das Parlament von derzeit 945 Mitgliedern auf 600 verkleinert werden: 400 Kammerabgeordnete und 200 Senatoren. Südtirol würde einen Sitz im Senat verlieren; in der Abgeordnetenkammer entfielen auf die Region Trentino-Südtirol nur noch sieben anstatt der bisher elf Mandate. Entscheiden sich die Wähler hingegen für das Nein, bleibt alles wie gehabt. Ein Beteiligungsquorum gibt es bei dieser Volksabstimmung nicht.


Pfitsch

Zwei Bürgermeisterkandidaten

SVP

Bürgermeisterkandidat Stefan Gufler GEMEINDERATSKANDIDATEN

Armin Rainer Dagmar Matzler Freund David Volgger Harald Hofer Lydia Mair Maria Rabensteiner Leitner Michael Tschöll Monika Reinthaler Trenkwalder Philipp Obermüller Sandra Leopardi

Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch

Bürgermeisterkandidatin Lucia Russo

In der Gemeinde Pfitsch, wo es 15 Ratssitze neu zu bestellen gilt, treten zur Gemeinderatswahl die SVP und die Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“ mit 23 Kandidaten – 13 Männern und zehn Frauen – an. Die Freiheitlichen ziehen sich zurück. Vor zehn Jahren bemühten sich in der Gemeinde Pfitsch noch sechs Listen und 46 Kandidaten um den Einzug ins Rathaus. 2015 speckte das Wählerangebot auf drei Listen und 29 Kandidaten ab. Das Schrumpfen setzt sich weiter fort: Mit diesen Wahlen stellen sich nur noch zwei Listen den Wählern: die SVP und die Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch“. SVP: Bürgermeisterkandidat Stefan Gufler

GEMEINDERATSKANDIDATEN

Erwin Astenwald Renato Bussola Claudia Raffl Birgit Seehauser Christoph Hofer Daniele Miola Andrea Rainer Oskar Ramoser Hannes Tratter Ursula Unterweger Lamberto Zampiero

DERZEITIGE MANDATSVERTEILUNG Gemeinde Pfitsch SVP Wipptal Pfitsch

9

Gemeinsam für Wiesen Pfitsch

4

Die Freiheitlichen

2

WAHLBERECHTIGTE: 2.442, davon 1.214 Männer und 1.228 Frauen WAHLBETEILIGUNG 2015: 69,8 %

Die SVP schreitet mit elf Kandidaten – sechs Männern und fünf Frauen – zur Wahl, das sind sechs Kandidaten weniger als noch vor fünf Jahren. Bürgermeisterkandidat ist ein weiteres Mal Stefan Gufler, der sich im Mai bei der SVP-internen Vorwahl mit 59 Prozent der Stimmen gegen Peter Hochrainer durchgesetzt hat. Hochrainer steht als Gemeinderatskandidat nicht mehr zur Verfügung, auch Johann Gasser, Andreas Pupp, Werner Graus und Edith Seidner Tschöll treten aus der Gemeindepolitik aus. Erneut auf der Kandidatenliste stehen Referentin Maria Rabensteiner Leitner, Referent David Volgger sowie Gemeinderat Philipp Obermüller. Um ein Mandat bewerben sich auch Armin Rainer, Dagmar Matzler Freund, Harald Hofer, Lydia Mair, Michael Tschöll, Monika Reinthaler Trenkwalder sowie Sandra Leopardi. Alle treten zum ersten Mal bei den Gemeinderatswahlen an.

In der Gemeinde Pfitsch gehen SVP-Bürgermeisterkandidat Stefan Gufler (l.) und Lucia Russo (r.), Bürgermeisterkandidatin der Liste „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“, ins Rennen.

„Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“: Bürgermeisterkandidatin Lucia Russo Für die Liste „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“ machen sich wieder die vier Gemeinderatsmitglieder Erwin Astenwald, Renato Bussola, Claudia Raffl und Birgit Seehauser stark. Insgesamt zwölf Kandidaten – fünf Frauen und sieben Männer – hoffen auf den Einzug in die Ratsstube; die Liste stellt damit fünf Kandidaten mehr als noch vor fünf Jahren. Mit Bürgermeisterkandidatin Lucia Russo tritt eine politische Neueinsteigerin aufs gemeindepolitische Parkett. Weitere Gemeinderatskandidaten sind Christoph Hofer, Daniele Miola, Andrea Rainer, Oskar Ramoser, Hannes Tratter, Ursula Unterweger und Lamberto Zampiero.

Aus für die Freiheitlichen Die Freiheitlichen, die in dieser Legislatur mit Julian Volgger und Karl Volgger zwei Sitze im Gemeinderat innehatten, treten nicht mehr an. Julian Volgger war 2015 gegen Stefan Gufler als Bürgermeisterkandidat angetreten, unterlag jedoch mit 22,5 Prozent der Stimmen. Im Frühjahr hatte es ein Treffen zwischen der Bürgerliste und den Freiheitlichen gegeben. Eine Zusammenarbeit, ein Zusammenschluss oder eine eigene Liste für das Hochtal kam jedoch nicht zustande (Erker 08/2020). Durch den Rückzug der beiden Mandatare bleiben die Freiheitlichen nicht nur dem Gemeinderat Pfitsch fern, sondern sind auch in keinem anderen Wipptaler Gemeinderat mehr vertreten. rb

Erker 09/20

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SVP Bürgermeisterkandidat Thomas Klapfer

Franzensfeste

GEMEINDERATSKANDIDATEN

Richard Amort

Drei Listen, drei Bürgermeisterkandidaten

Thomas Kerschbaumer Sybil Martin

Die Wähler der Kleingemeinde Franzensfeste können bei den Gemeinderatswahlen zwischen drei Listen und drei Bürgermeisterkandidaten auswählen: zwischen der SVP Franzensfeste sowie den beiden Bürgerlisten „Fortezza vive – Franzensfeste lebt“ und „Licht für Franzensfeste – Luce per Fortezza“.

Manuel Auer Maria Theresia Oberhofer Fabian Ganterer Margit Oberrauch Rupert Mair Giovanna Summerer Andreas Oberhuber Markus Seeber Christian Stecher Tobias Steinmann Meinhart Taibon Ivan Varotto

Licht für Franzensfeste Luce per Fortezza Bürgermeisterkandidat Alfredo Ravazzolo GEMEINDERATSKANDIDATEN Andrea Bellorio Bettina Cipoletta Maurizio De Biasi Barbara Gamper Elia Orlandi

Vor zehn Jahren waren noch fünf Listen um Wähler bemüht, darunter der PD, die Freiheitlichen und „Fortezza Emergenza – Notfall Franzensfeste“ – sie allesamt stellten jeweils zwei Mandatare. 2015 speckte die Parteienlandschaft auf drei Listen ab, auch reine italienische Parteien sind von der Bildfläche verschwunden. Die SVP und die beiden Oppositionsparteien „Licht für Franzensfeste – Luce per Fortezza“ und „Franzensfeste lebt – Fortezza vive“ zeigen Interesse daran, ihre Tätigkeit in der Ratsstube fortzusetzen. 34 Kandidaten, darunter zwölf Frauen, bewerben sich um ein Mandat.

Ruben Ragno Cristina Righetti Magdalena Wild

DERZEITIGE MANDATSVERTEILUNG Gemeinde Franzensfeste SVP Wipptal Franzensfeste

8

Licht für Franzensfeste

2

Franzensfeste lebt

2

WAHLBERECHTIGTE: 678, davon 355 Männer und 323 Frauen WAHLBETEILIGUNG 2015: 67 %

Fortezza vive Franzensfeste lebt

Bürgermeisterkandidatin Linda Zaira Franchino GEMEINDERATSKANDIDATEN

Dario Massimo Laura Manfredi Roberto Goggi Rosa Murari Cristian Polisciano Noemi Del Marco Stefano Lorenzi

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Erker 09/20

Dino Morini

Thomas Klapfer (SVP)

Linda Zaira Franchino (Franzensfeste lebt – Fortezza vive)

Alfredo Ravazzolo (Licht für Franzensfeste – Luce per Fortezza)

Licht für Franzensfeste – Luce per Fortezza Am höchsten ist der prozentuelle Frauenanteil bei den Bürgerlisten. Vier Frauen und fünf Männer umfasst die Gruppierung „Licht für Franzensfeste – Luce per Fortezza“ um die beiden amtierenden Gemeinderätinnen und Listengründerinnen Magdalena Wild und Bettina Cipolletta. Bürgermeisterkandidat ist Alfredo Ravazzolo. Der Bankangestellte trat 2015 als Gemeinderatskandidat an, verpasste jedoch als erster Nichtgewählter auf der Liste den Einzug in die Ratsstube. Neun und damit zwei Kandidaten mehr als 2015 brachte das Team diesmal auf die Liste, darunter Maurizio De Biasi, der bereits bei den letzten Wahlen kan-

didierte, sowie Andrea Bellorio, Barbara Gamper, Elia Orlandi, Ruben Ragno und Cristina Righetti, die heuer zum ersten Mal für den Gemeinderat antreten. 2015 hatte die Liste auf Anhieb zwei Sitze geschafft, nun steigt sie zum zweiten Mal in den Wahlkampfring. Fortezza vive – Franzensfeste lebt Zum zweiten Mal tritt auch die Gruppierung „Fortezza vive – Franzensfeste lebt“ an, diesmal um Lehrerin und Rechtsanwältin Linda Zaira Franchino, die sich für das Amt der Bürgermeisterin bewirbt. Fünf Kandidaten und vier Kandidatinnen haben auf der Liste Platz gefunden, darunter der amtierende Gemeinderat Dario Massimo, Laura Manfredi, ers-


te Nichtgewählte bei den Wahlen 2015, Roberto Goggi, der 2015 kandidierte, den Einzug in den Gemeinderat allerdings nicht schaffte, sowie der ehemalige PdL-Gemeinderat Dino Morini, der sich nun der Bürgerliste angeschlossen hat. Mit Cristian Polisciano, Rosa Murari, Noemi Del Marco und Stefano Lorenzi stellen sich heuer auch drei neue Gesichter der Wahl. Von der Gemeindepolitik in Franzensfeste verabschiedet hat sich Referentin Luciana Pivetta, die wegen eines Wohnsitzwechsels nicht mehr zur Verfügung steht. Derzeit ist

die Liste mit zwei Sitzen im Gemeinderat vertreten. SVP: Thomas Klapfer Bürgermeisterkandidat Für die SVP Franzensfeste kandidiert ein zweites Mal Thomas Klapfer für das Bürgermeisteramt. 2015 war der Finanzberater mit 69,5 Prozent der Stimmen zum Ersten Bürger gewählt worden, nachdem er sich gegen die Bürgermeisterkandidatinnen der Opposition Luciana Pivetta (17,4 %) und Bettina Cipolletta (13,2 %) durch-

setzen konnte. Insgesamt treten mit 16 Namen auf der Liste gleich viele Kandidaten an wie 2015, darunter vier Frauen. Von den amtierenden SVP-Gemeinderäten sind Vizebürgermeister Richard Amort, Ausschussmitglied Thomas Kerschbaumer sowie die Gemeinderäte Markus Seeber, Andreas Oberhuber und Tobias Steinmann wieder mit im Boot. Ingrid Lorenzin und Carl von Pretz ziehen sich aus der Gemeindepolitik zurück. Auf der Liste kandidieren zudem Rupert Mair und Manuel Auer, die 2015 den Einzug in

die Ratsstube verpasst hatten, Christian Stecher, Gemeinderat von 2010 bis 2015, sowie Meinhart Taibon, der u. a. bei den Gemeinderatswahlen 2010 kandidierte, für einen Einzug in die Ratsstube aber nicht die nötige Stimmenanzahl erreichte. Erstmals für den Gemeinderat kandidieren Sybil Martin, Maria Theresia Oberhofer, Fabian Ganterer, Margit Oberrauch, Ivan Varotto sowie Giovanna Summerer, die der italienischen Sprachgruppe angehört. Die SVP hält derzeit acht Sitze. rb

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WIPPflash

Seit 24. August findet entlang der Innsbrucker Straße in Sterzing wieder der Monatsmarkt (Vieh- und Krämermarkt) statt. Als notwendige Vorsichtsmaßnahme wurde von Bürgermeister Fritz Karl Messner auf dem Markt das Tragen eines Mund-Nasenschutzes vorgeschrieben. Die Stadtpolizei Sterzing kontrolliert, dass die Abstände zwischen den Ständen eingehalten werden und der Maskenpflicht nachgekommen wird. *** Ende Juli wurde der langjährige stellvertretende und letzthin geschäftsführende Direktor der Abteilung für Anästhesie und Wiederbelebung am Krankenhaus Sterzing Dr. Peter Bacca zum Primararzt ernannt. Er hat sich bei der Eignungsprüfung gegen vier weitere Interessenten durchgesetzt. *** Die dramatische Übersterblichkeit der Monate März und April 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie sank im Mai deutlich. Im Mai wurden in Südtirol insgesamt 359 Personen wegen Todesfalls aus den Melderegistern gelöscht. Dies sind 4,4 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2015 – 2019 (344 Todesfälle). In diesem Fünfjahreszeitraum wurde der niedrigste Wert im Mai 2015 mit 338 Fällen und der höchste Wert im Mai 2018 mit 350 Todesfällen verzeichnet.

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Aktuell

Ratschings

Ein Bürgermeisterkandidat und zwei Listen In der Gemeinde Ratschings sind 3.687 Wahlberechtigte aufgerufen, einen neuen Gemeinderat zu wählen. Zum dritten Mal tritt Sebastian Helfer für die SVP als Bürgermeisterkandidat an. Helfer, nicht nur innerhalb der eigenen Liste konkurrenzlos, ist wie bei den Wahlen vor fünf Jahren, bei denen er 71 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte, der einzige Kandidat für dieses Amt. Im Frühjahr kursierte zwar das Gerücht, es gäbe einen weiteren SVP-Bürgermeisterkandidaten aus Mareit, und auch eine kleine Edelweiß-Liste war kurzzeitig im Gespräch, doch Vorwahlen wurden nicht abgehalten, und dass sich zwei SVP-Kandidaten um das höchste Amt in der Gemeinde bewerben, schien keine Option zu sein (siehe Erker 02/2020). Die Bürgerliste, einzige Oppositionspartei in der flächenmäßig größten Wipptaler Gemeinde, hat davon abgesehen, einen Kandidaten zu ernennen. Einzig spannend dürfte somit sein, wer in den Gemeinderat einzieht. Kann die SVP die derzeitigen Mandate mit 15 von 18 Sitzen (83,33 %) halten? Vielleicht sogar noch ausbauen? Oder wird die Bürgerliste zulegen? Interessant dürfte auch die Anzahl der weißen und ungültigen Stimmen sein. 2015 lag ihre Zahl bei 773, knapp 29 Prozent der abgegebenen Stimmen. Wie hoch wird der Anteil der Protestwähler dieses Mal sein?

Bereits zum dritten Mal tritt Sebastian Helfer zu den Gemeinderatswahlen an.

Braunhofer und Paul Geschnitzer sowie den Gemeinderäten Thomas Gasteiger und Luca Zenzale einige neue Gesichter, darunter auch fünf Frauen. Gleich hoch bzw. niedrig wie bei der vergan-

genen Wahl bleibt damit der Frauenanteil. Zum Vergleich: 2015 kandidierten sechs Frauen auf der Liste der SVP, eine auf der Bürgerliste, 2020 kandidieren fünf Frauen für die SVP, zwei für die Bürgerliste. Auffallend dabei: Keine amtierende Gemeindepolitikerin stellt sich der Wiederwahl – sowohl die Ausschussmitglieder Gabriela Hilber und Marlise Hofer Leitner als auch die Gemeinderätinnen Claudia Wurzer und Sabine Klotz, Vertreterin der Bürgerliste, sahen von einer neuerlichen Kandidatur ab. Die Bürgerliste tritt wie bei den letzten Gemeinderatswahlen mit fünf Kandidaten an: Neben den amtierenden Gemeinderäten Thomas Zössmayr und Heinz Graus stellen sich Daniel Mayr, Birgit Innerhofer und Erika Volgger der Wahl. at

SVP Bürgermeisterkandidat Sebastian Helfer GEMEINDERATSKANDIDATEN Sonja Ainhauser Matthias Braunhofer

Bürgerliste Ratschings

Thomas Fiechter

GEMEINDERATSKANDIDATEN

Thomas Gasteiger

Daniel Mayr

Paul Gschnitzer

Heinz Graus

Andrea Hellweger

Birgit Innerhofer

Michael Keim

Erika Volgger

Martin Klotz

Thomas Zössmayr

Kurt Rainer Eva Schölzhorn

DERZEITIGE MANDATSVERTEILUNG

24 Kandidaten bewerben sich um 18 Sitze

Monika Schwazer

Auf der 19 Namen umfassenden SVP-Liste – vor fünf Jahren waren es 20 Kandidaten – finden sich neben dem amtierenden Bürgermeister Sebastian Helfer, Vize-Bürgermeister Thomas Strickner, den Ausschuss-Mitgliedern Matthias

Thomas Strickner

SVP Wipptal Ratschings

15

Albin Volgger

Bürgerliste Ratschings

3

Arnold Siller

Gemeinde Ratschings

Simon Volgger Alexandra Wild Benjamin Wurzer Luca Zenzale

WAHLBERECHTIGTE: 3.687, davon 1.900 Männer und 1.787 Frauen WAHLBETEILIGUNG 2015: 75,5 %


Wie gewählt wird Am 20. und 21. September finden in 113 Gemeinden Südtirols die Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen sowie das Verfassungsreferendum zur Verkleinerung des italienischen Parlaments statt. Die Wahllokale sind aufgrund der COVID-19-Sicherheitsvorkehrungen vorwiegend in den Vereinshäusern der einzelnen Fraktionen untergebracht. Gewählt werden kann am Sonntag von 7.00 Uhr bis 23.00 Uhr sowie am Montag von 7.00 Uhr bis 15.00 Uhr (gültigen Ausweis und gültige Wahlkarte mitbringen!). Seit der Abkoppelung der Bürgermeisterwahl von der des Gemeinderates im Jahr 1995 gibt es zwei verschiedene Stimmzettel. Die Wahl des Bürgermeisters ist unabhängig von der Wahl der Gemeinderäte, die Stimme für einen Bürgermeisterkandidaten gilt nicht als Stimme für dessen Liste. Umgekehrt gilt: Die Liste der

Partei, der man bei der Wahl der Ratsmitglieder seine Stimme gibt, muss nicht mit jener eines Bürgermeisterkandidaten übereinstimmen. Allerdings gelten Stimmen, die ein Bürgermeisterkandidat erhält, als persönliche Vorzugsstimme für die Gemeinderatswahl. Die Wahl des Bürgermeisters erfolgt durch den grauen Stimmzettel, auf dem mit Kopierstift der Vor- und Zuname des Bürgermeisterkandidaten aufzuschreiben ist. Die Stimme ist gültig, wenn der Kandidat bzw. die Kandidatin eindeutig – eventuell auch durch den Übernamen, Vulgonamen oder Hofnamen – identifiziert werden kann. Der rosa Stimmzettel ist für die Wahl des Gemeinderates vorgesehen. Hier ist zuerst das Listenzeichen anzukreuzen, es können bis zu vier Vorzugsstimmen gegeben werden, allerdings nur für Kandidaten des ausgewählten Listenzeichens. Vor- und Zunamen sind unbedingt auszuschreiben.

Neben den Gemeinderatswahlen wird auch das Verfassungsreferendum über die Verkleinerung der beiden Kammern des italienischen Parlaments abgehalten. Ist der Wähler der Ansicht, dass die Zahl der Abgeordneten von 630 auf 400 und die Zahl der Senatoren von 315 auf 200 verringert werden soll, setzt er das Zeichen „Ja“. Wer der Meinung ist, die Zahl der Parlamentarier sollte unverändert bleiben, setzt das Zeichen „Nein“. Nach Schließung der Wahllokale am Montag erfolgt die Auszählung der Stimmen für das Referendum. Die Stimmenauszählung für die Gemeindewahlen beginnt am Dienstag um 9.00 Uhr. Wer am Wahltag wegen einer Covid-19-Infektion oder amtlich verordneter Quarantäne zuhause bleiben muss, kann seine Stimme voraussichtlich über ein Sonderwahlamt abgeben. Die genauen Modalitäten werden noch bekannt gegeben.

Albin Volgger - Ridnaun Eva Schölzhorn - Innerratschings Matthias Braunhofer - Ridnaun Simon Volgger - Ridnaun Alexandra Wild - Telfes Thomas Gasteiger - Innerratschings Thomas Strickner - Gasteig Thomas Fiechter – Gasteig Paul Gschnitzer - Mareit Bürgermeisterkandidat Sebastian Helfer Luca Zenzale - Jaufental Arnold Siller - Mareit Michael Keim - Mareit Sonja Ainhauser – Außerratschings Benjamin Wurzer - Mareit Kurt Rainer - Außerratschings Martin Klotz - Ridnaun Andrea Hellweger - Jaufental Monika Schwazer - Außerratschings

Auftraggeber: SVP Ratschings

Unsere Kandidatinnen und Kandidaten (v.l.):

Gemeinsam Zukunft gestalten

für unsere Gemeinde Ratschings Erker 09/20

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Aktuell

„I BAMBOCCIONI CON I CAPELLI GRIGI“ NEUERUNGEN BEI DER UNTERHALTSPFLICHT ZUGUNSTEN VOLLJÄHRIGER KINDER Beide Elternteile müssen, im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten, zum Unterhalt ihrer Kinder beitragen. Diese Pflicht erstreckt sich bis zum Erreichen deren Volljährigkeit oder deren wirtschaftlichen Selbstständigkeit, sofern die Kinder zu diesem Zeitpunkt noch nicht ökonomisch unabhängig sind. Der römische Kassationsgerichtshof hat nun in einem erst vor wenigen Tagen erlassenen richtungsweisenden Urteil (Nr. 17183 vom 18. August 2020) einen neuen Trend in diesem Bereich eingeleitet. Nachdem die Höchstrichter einleitend feststellten, dass die Situation in Italien diesbezüglich nahezu einmalig ist („Solo in Italia si mantiene un figlio fino a trenta anni“), wurde nun der Grundsatz festgelegt, wonach ein Kind, infolge des Abschlusses der Oberschule bzw. eines Universitätsstudiums, sich unverzüglich auf die Suche nach einer Arbeitsstelle zu machen und damit in die wirtschaftliche Selbstständigkeit zu begeben hat. Selbst eine prekäre Anstellung rechtfertigt unter Umständen die Einstellung der Unterhaltszahlungen. Demzufolge obliegt die Beweislast, sich diesbezüglich aktiviert zu haben, nicht (wie in der Vergangenheit) beim verpflichteten Elternteil, sondern beim Kind, das einen Unterhaltsanspruch geltend macht. So werden die Eltern (bzw. das verpflichtete Elternteil im Falle einer Trennung oder Scheidung) fortan von ihrer Unterhaltspflicht entbunden, falls sich deren Nachkommen, infolge der abgeschlossenen Ausbildung, nicht unverzüglich auf die Suche nach einer Arbeit begeben. In der Vergangenheit haben die italienischen Gerichte vorwiegend die Interessen der Kinder in den Mittelpunkt gestellt und damit vielfach einen Missbrauch des Anspruches auf Unterhalt ermöglicht. Nicht selten hat dies dazu geführt, dass die Kinder bis zu ihrem 40. Lebensjahr bei ihren Eltern leben und von diesen erhalten werden müssen (in den Medien wurden sie demnach vielfach als „bamboccioni con i capelli grigi“ stigmatisiert). Die Gerichte haben diese Situation weitgehend gefördert, indem sie beispielsweise die Beweislast, wonach das Kind die Möglichkeit hat, eine geeignete Erwerbstätigkeit zu finden, dem verpflichteten Elternteil anlasteten (was praktisch unmöglich ist, da nur das Kind den Nachweis erbringen kann, alles Mögliche unternommen zu haben, eine geeignete Anstellung zu finden). Es kam sogar so weit, dass die Richter die Entscheidung der Kinder billigten, bestimmte Arbeitsstellen auszuschlagen, die nicht ihren persönlichen Vorstellungen entsprachen. Die vom Kassationsgerichtshof jüngst gefällte Entscheidung ist grundsätzlich zu begrüßen, da die Richter die Kinder damit indirekt in die Verantwortung nehmen, sich in die wirtschaftliche Unabhängigkeit zu begeben und damit einen positiven Beitrag sowohl für die eigene Entwicklung als auch für die Gesellschaft zu leisten.

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Dr. Alfred Gschnitzer Rechtsanwalt – Kanzlei D’Allura & Gschnitzer

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Endlich ist sie da! Die elektronische Identitätskarte hält Einzug in die Wipptaler Gemeinden

Seit Anfang Juni haben die Südtiroler Gemeinden die Möglichkeit, elektronische Identitätskarten auszustellen. Die neue Plastikkarte im Kreditkartenformat löst den bisherigen Ausweis in Papierform ab. Auch im Wipptal ist die neue Identitätskarte angekommen. Seit 1997 wurde in Italien über die Einführung der elektronischen Identitätskarte diskutiert. Im Juli 2016 wurden schließlich die ersten Plastikausweise ausgestellt, u. a. in Bozen. In den restlichen Südtiroler Gemeinden hieß es aber weiterhin abwarten. Es gab Probleme mit der Zwei- bzw. Dreisprachigkeit. Mittlerweile konnte das Problem behoben werden. Seit Anfang Juni werden die neuen Identitätskarten dreisprachig ausgestellt: italienisch, englisch und deutsch. Die Landesregierung setzt sich zudem beim Innenministerium in Rom dafür ein, künftig die Angaben auch noch auf ladinisch anzuführen. Die Situation im Wipptal Im Wipptal erhält man seit Anfang Juni in den Gemeinden Brenner, Freienfeld und Ratschings die neue Plastikkarte. Die Gemeinde Franzensfeste beginnt mit der

Ausstellung der elektronischen Ausweise Anfang September (nur mit Terminvereinbarung), auch die Gemeinde Pfitsch plant, im Herbst mit der Ausstellung zu starten. Wann in der Stadtgemeinde Sterzing auf das neue System umgestellt wird, ist noch nicht klar. Wie Werner Amrain, Standesbeamter in der Gemeinde Ratschings, und Karin Nitz von den demografischen Ämtern der Gemeinde Franzensfeste auf Nachfrage des Erker erklären, ist die Ausstellung einer elektronischen Identitätskarte zeitlich etwas aufwendiger als die Ausstellung des „herkömmlichen“ Personalausweises. Auch Regina Steinmann, Beamtin in der Gemeinde Freienfeld, bestätigt, dass man pro Ausweis nun anstatt fünf etwa 15 Minuten braucht. Deshalb wird den Bürgern empfohlen, einen Termin entweder direkt beim Meldeamt (per E-Mail oder Telefon) oder auf der Internetseite des Ministeriums (www.prenotazionicie. interno.gov.it) zu vereinbaren, um Wartezeiten zu vermeiden. „Der Bürger muss während der Eingabe der Daten im Amt anwesend sein, weil auch die Fingerabdrücke abgenommen werden müssen“, so Kerstin Gschnitzer von den de-


ALLGEMEINE INFOS

Sie haben ausgedient: In vielen Gemeinden Südtirols werden seit Anfang Juni keine Personalausweise im Papierformat mehr ausgestellt.

mographischen Ämtern der Gemeinde Brenner. Zudem muss das Passfoto digitalisiert werden. Es wird nur mehr ein Foto anstatt wie bisher drei benötigt und der Bürger kann es nach erfolgter Digitalisierung wieder mitnehmen. Jene Bürger, die über das Portal des Ministeriums einen Termin vereinbaren, haben dort bereits die Möglichkeit, ein Passfoto hochzuladen. Für die neue Karte muss man deutlich tiefer in die Tasche greifen. Anstatt wie bisher 6 Euro kostet die Identitätskarte nun 22 Euro. Sie wird von der Staatsdruckerei gedruckt und mit privater Post je nach Wunsch an die Gemeinde oder an die Privatadresse des Bürgers verschickt – sie wird dem Bürger also nicht direkt ausgehändigt. Dies dauert in der Regel sechs Arbeitstage (in einigen Fällen auch länger). „Für diese Zeitspanne erhält der Bürger eine Art Bescheinigung über die Ausstellung der Identitätskarte. Diese gilt im Inland als Erkennungsdokument (‚documento di riconoscimento‘), und zwar so lange, bis die elektronische Identitätskarte in Empfang genommen wird. Der Bürger kann mit dieser Übergangsbescheinigung bis zum Erhalt der Identitätskarte nicht ins Ausland reisen, außer er ist im Besitz eines Reisepasses“, so Amrain.

Gleich geblieben ist die Möglichkeit, bei der Beantragung der Identitätskarte die Bereitschaft zur Organspende zu bekunden. Neu ist hingegen, dass die Bürger – bedingt durch das neue Programm – nun explizit danach gefragt werden (man kann bejahen, verneinen oder sich nicht äußern). Die herkömmliche Identitätskarte wird nur mehr in Ausnahmefällen ausgestellt (Gesundheitsgründe, Auslandsreisen, Wahlangelegenheiten, öffentliche Ausschreibungen und Wettbewerbe). Als Vorteil beschreiben die Bediensteten der Meldeämter das praktische Kreditkartenformat. Wie Werner Amrain erklärt, erhält man mit der elektronischen Identitätskarte zudem einen PIN. Die Karte kann über NFC ausgelesen werden (viele Handys haben z. B. eine NFC-Schnittstelle) und man kann damit auf diverse Online-Bürgerdienste zugreifen, wie etwa SPID. Neben den höheren Kosten wird die kleine Schrift auf der Karte als Nachteil genannt, da die Daten zum Teil schwer lesbar sind. Bisher habe es bei der Ausstellung selten Probleme gegeben. su

Die elektronische Identitätskarte ist ein Ausweis, mit dem die Identität einer Person bescheinigt wird. Sie kostet 22 Euro und wird nur für Bürger ausgestellt, die in der jeweiligen Gemeinde ansässig sind. WIE LANGE IST DIE ELEKTRONISCHE IDENTITÄTSKARTE GÜLTIG? • 3 Jahre für Kinder von 0 bis 3 Jahren; • 5 Jahre für Kinder und Jugendliche von 3 bis 18 Jahren; • 10 Jahre für alle Volljährigen. • Die Identitätskarte verfällt am Tag des Geburtstages der betreffenden Person. Das Verfallsdatum ist auf der Karte ang geben. WANN KANN DIE IDENTITÄTSKARTE ERNEUERT WERDEN? Die alten Identitätskarten aus Papier können jederzeit erneuert werden. Zum Zeitpunkt der Erneuerung wird eine elektronische Identitätskarte ausgestellt. Die neuen elektronischen Identitätskarten können ab dem 180. Tag vor dem Verfallsdatum erneuert werden. Nur bei Änderung der anagrafischen Daten, wenn der Ausweis beschädigt oder verloren gegangen ist oder wenn er gestohlen wurde, kann er schon vorher erneuert werden. In den beiden letztgenannten Fällen ist dafür die bei der Polizei eingereichte Anzeige vorzulegen.

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Aktuell

Brenner

Straße nach Wolfgang Gröbner benannt Ende Juli traf sich der Gemeinderat Brenner zu einer gemeinsamen Sitzung. Auf der Tagesordnung stand die Genehmigung einer Reihe von Verordnungen und Vereinbarungen. Dabei wurde u. a. für die neue Zufahrtsstraße zur Wohnbauzone „Saxl“ ein Name gefunden. Laut Landesgesetz dürfen öffentliche Orte nicht nach Personen benannt werden, die vor weniger als zehn Jahren verstorben sind. Für die neue Zufahrtsstraße zur Wohnbauzone „Saxl“ fiel die Wahl des Gemeinderates auf den Mathematiker Wolfgang Gröbner (1899 – 1980). Wolfgang Gröbner wurde am 11. Februar 1899 in Gossensaß geboren und wuchs dort mit vier Geschwistern auf. Nach dem Besuch des Jesuiteninternats in Feldkirch musste er 1917 an die Front. Nach Kriegsende begann er ein Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule in Graz. Gegen Ende des Studiums stürzte Gröbner jedoch in eine schwere seelische Krise, als sein Bruder bei ei-

Die neue Zufahrtsstraße zur Wohnbauzone „Saxl“ wird nach dem Mathematiker Wolfgang Gröbner benannt.

nem Motorradunfall ums Leben kam. Es kam zum Abbruch des Technikstudiums und zum Bruch mit der katholischen Kirche. 1929 begann er nach seiner Heirat ein Mathematikstudium an der Universität Wien, weil sie „die wahrhaft königliche Wissenschaft sei, die einzig und ausschließlich auf eigene Ansicht gegründet ist, die konsequent jede fremde Autorität außerhalb des eigenen Verstandes ablehnt und niemals etwas deshalb zu glauben vorschreibt, weil es irgendwer irgendwo irgendeinmal gesagt habe“. 1932 reichte er bei Philipp Furtwängler seine Dissertation zum Thema „Ein Beitrag

Im Dringlichkeitswege Auf einer im Dringlichkeitswege einberufenen Gemeinderatssitzung der Gemeinde Brenner am 3. August gab es lediglich zwei Tagesordnungspunkte. Der erste Punkt betraf die Errichtung einer Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten (ex Bauamt). Dieser Vereinbarung entsprechend wird diese Servicestelle gemeinsam für die Gemeinden Ratschings, Pfitsch, Freienfeld und Brenner eingerichtet; zuständig ist sie für die Bauangelegenheiten aller vier Gemeinden. Die Leitung wird ein Beamter der Gemeinde Freienfeld oder Pfitsch übernehmen. Die entsprechende Vereinbarung wurde einstimmig genehmigt. Unter Punkt 2 wurden Teile der Grundparzelle 842 der Katastralgemeinde Brenner an den Schienennetzbetreiber „Rete Ferroviaria Italiana“ (RFI) verkauft. Diese besetzt in Brennerbad im Bereich des Umspannwerks Teile eines Grundstücks, das sich im Gemeindebesitz befindet. Damit u. a. die Zufahrt geregelt werden kann, wird dieses nun an RFI verkauft. Der Gemeindeausschuss wurde einstimmig mit der Entdemanialisierung und der Wertfestsetzung beauftragt, damit der Kaufvertrag abgeschlossen werden kann. Zum Abschluss der Sitzung hielt Bürgermeister Franz Kompatscher einen Rückblick auf die verschiedenen Tätigkeiten in der nun auslaufenden Verwaltungsperiode und bedankte sich beim Ausschuss, bei den Räten sowie bei den Mitarbeitern für die konstruktive Zusammenarbeit.

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Wolfgang Gröbner (1899 – 1980)

zum Problem der Minimalbasen“ ein. Nach seiner Promotion ging Gröbner nach Göttingen, kehrte aber 1933 wieder nach Gossensaß zurück, wo er bis 1936 als Privatgelehrter wirkte. Dort traf er im Hotel seines Vaters zufällig mit Professor Mauro Picone zusammen, in der Folge kam es zu einer Anstellung in dessen Institut für angewandte Mathematik in Rom. Da Gröbner für Deutschland optierte, musste er 1939 Rom wieder verlassen. Nach einer Anstellung

bei der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin wurde er 1941 zum Extraordinarius an der Universität Wien ernannt. Kurz darauf musste er zum Wehrdienst einrücken, wurde aber bereits 1942 mit dem Aufbau eines Luftwaffeninstituts zur Anwendung höherer mathematischer Methoden auf Probleme der Luftfahrttechnik in Braunschweig betraut. 1945 konnte sich Gröbner rechtzeitig zu seiner Familie nach Tirol absetzen. 1946 nahm er in Wien seine Lehrtätigkeit wieder auf, ein Jahr später wechselte er nach Innsbruck, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1970 verdienstvoll lehrte. Ein Schlaganfall zwang Gröbner 1980 ins Krankenbett. Am 20. August 1980 verstarb er in Innsbruck. Sein Grab befindet sich auf dem Innsbrucker Westfriedhof. Die neue Zufahrtsstraße zur Wohnbauzone „Saxl“ wird nun als Wolfgang-Gröbner-Straße bezeichnet. bar

In Kürze Bereits im Mai 2019 war die Firma Securplan GmbH aus Meran mit der gesetzlich vorgeschriebenen Erstellung eines Zivilschutzplanes beauftragt worden. Dieser wurde nun von den Räten einstimmig genehmigt. Einstimmig genehmigt wurde auch eine Vereinbarung mit der Agentur für die Aufsicht über die Einhaltung der Sozialbindung für den geförderten Wohnbau. Die Gemeinden können den Dienst dieser Agentur für die Feststellung und Vorhaltung von Zuwiderhandlungen gegen die Bindung des konventionierten Wohnbaus und für die Verhängung der dafür vorgesehenen Geldstrafen in Anspruch nehmen. Ohne Gegenstimme genehmigt wurde die Verordnung zur Festsetzung und Einhebung der Eingriffsgebühr für Bauten, die rückwirkend ab dem 1. Juli 2020 zur Anwendung kommt, genauso wie die Verordnung über die Organisation der Verwaltungsverfahren und Einrichtung der Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten. Zwei Dringlichkeitsbeschlüsse zu Haushaltsänderungen, die der Gemeindeausschuss bereits im Juni gefasst hatte, wurden nun von den Räten einstimmig ratifiziert. Damit wurden mehrerer Landesbeiträge, u. a. für Covid-19 (5.500 Euro), für die Lawinensprengung im vergangenen Jahr (5.800 Euro) sowie für die Naherholungszone Nestl (63.500 Euro) in den Haushalt eingebaut. Eine weitere Haushaltsänderung in Höhe von 11.000 Euro wurde ebenfalls einstimmig genehmigt.


Franzensfeste

Bilanzänderungen und Stellungnahmen Ende Juli fand im Ratssaal der Gemeinde Franzensfeste die voraussichtlich letzte Sitzung vor den Gemeinderatswahlen statt. Eingangs wurde die im Dringlichkeitswege vom Ausschuss beschlossene Änderung des Haushaltsvoranschlages ratifiziert. Es handelt sich dabei um eine Bilanzänderung in Höhe von insgesamt 207.000 Euro, wovon 182.000 Euro den Investitionsteil betreffen; u. a. werden 120.000 Euro für die Sanierung der Wohnungen im Rathaus verwendet, 13.170 Euro für die Sanierung des Rathauses, 9.200 Euro für touristische Thementafeln, 13.860 Euro für den Ankauf von Müllbehältern, 13.000 für die außerordentliche Instandhaltung des Römerweges und 62.800 Euro für den Ausbau des Glasfasernetzes. Ebenfalls genehmigt wurde eine Bilanzänderung in Höhe von 13.000 Euro, die für die Einrichtung der Grundschule in Franzensfeste und für abschließende Arbeiten an der Brücke in Grasstein verwendet werden. Das neue Raumordnungsgesetz, das Anfang Juli in Kraft getreten ist, sieht u. a. die Einrichtung der Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten vor. Diese regelt die Beziehungen zwischen

Franzensfeste: Die Arbeiten am Fernheizwerk schreiten voran.

Bauwerber und Gemeinde. Wie Bürgermeister Thomas Klapfer betonte, lege man Wert darauf, dass aufgrund der übergemeindlichen Zusammenarbeit mit Natz-Schabs und Vahrn eine inhaltlich gleichlautende Verordnung die Basis bildet. Mit Ausnahme von Bettina Cipolletta (Licht für Franzensfeste – Luce per Fortezza), die sich der Stimme enthielt, votierte der Gemeinderat für die Annahme der Verordnung. Ebenfalls genehmigt wurde die Verordnung über die Festsetzung und Einhebung der Eingriffsgebühr, welche die Höhe der zu leistenden Abgaben bei Bauvorhaben an die Gemeinde vorgibt und die ebenfalls inhaltlich identisch mit

jener der Gemeinden Vahrn und Natz-Schabs ist. Zur Abgabenhöhe erklärte Bürgermeister Klapfer, dass dort die niedrigste Quote angesetzt werde. Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden Mit der Ergänzung der zwischengemeindlichen Vereinbarung mit den Gemeinden Vahrn und NatzSchabs, die einstimmig genehmigt wurde, soll die sehr gut funktionierende Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden. Dies betrifft das Bauamt und die Einrichtung der neuen Servicestelle. Weiters soll der Putzdienst gemeinsam geführt und ein Ersatzdienst für die Köchinnen der Kindergärten ein-

gerichtet werden. Zur Errichtung der neuen Hochspannungsleitungen im Rahmen der Baumaßnahmen zum BBT erklärte Bürgermeister Klapfer, dass nach mehreren Gesprächen mit Technikern der TERNA, Grundbesitzern und der Bevölkerung entschieden worden sei, die Leitungen – wo möglich – aus dem Talboden auf die Anhöhen zu verlegen. In der Stellungnahme wird festgehalten, dass die Wohnbauzone in Franzensfeste durch die Verlegung der Leitungen nicht beeinträchtigt werden soll. Zur Stellungnahme des Landes-Gewässerschutzplanes erklärte Bürgermeister Klapfer, dass sich der Gemeindenverband dazu sehr kritisch geäußert habe. Der Verband betonte in seiner Stellungnahme, dass der Gewässerschutz nicht über dem Wohl der Gemeinde stehen und eine nachhaltige Entwicklung nicht beschränkt werden dürfe. Die Gemeinde Franzensfeste übernimmt die Stellungnahme des Gemeindenverbandes mit dem Zusatz, dass die Einstufung des Flaggerbaches als geschütztes Gewässer überprüft werden soll. Die Gemeinde wollte vor Inkrafttreten des Gewässerschutzplanes diesen Bach nämlich zur Energiegewinnung nutzen und ein E-Werk errichten. at

In Kürze Die Arbeiten an der Brücke Grasstein stehen vor dem Abschluss, die Arbeiten am Fernheizwerk schreiten voran. Für das Teilstück Rathaus bis Irma-Apor-Platz, das im Rahmen des Verbindungsweges zur Franzensfeste neu gestaltet werden soll, wurde um einen Leader-Beitrag angesucht. Die Arbeiten an der Straße nach Riol, die von der BBT SE durchgeführt wurden, sind abgeschlossen. Die RFI wird bis zum 15. November in Grasstein Instandhaltungsarbeiten an den Gleisen durchführen. Da die Arbeiten während der Nachtstunden stattfinden, werden sich die Anwohner auf Lärmbelästigungen einstellen müssen. Erker 09/20

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Freienfeld Franzensfeste

900.000 Euro Verwaltungsüberschuss

Saugbagger im Einsatz

Nordöstliche Zufahrt zum Friedhof: Mit einem Leader-Beitrag in Höhe von 114.000 Euro wird das erste Baulos (Naherholungszone Mauls) realisiert.

© Fischereiverband Südtirol

Nachdem die Spülung des Mühlbacher Stausees im vergangenen Sommer ein massives Fischsterben verursacht hatte, gingen die Wogen hoch. Die Entleerung des Staubeckens hatte eine beinahe völlige Vernichtung des Fischbrütlingbestandes auf einer Flusslänge von 60 km zur Folge. Umweltschutzverbände und der Fischereiverband wiesen öffentlichkeitswirksam auf diese Umweltkatastrophe hin und riefen zu einer nachhaltigen und umweltschonenden Lösung auf. Als Reaktion darauf verabschiedete der Südtiroler Landtag einen Beschluss, mit dem der Einsatz von Saugbaggern gefordert wird. Alperia wird nun nicht die für heuer vorgesehene Entleerung des Staubeckens in Franzensfeste durchführen, sondern im Rahmen eines Pilotprojektes die Sedimente mithilfe dieses Gerätes abtragen. Voraussichtlich bis Mitte Oktober wird der Bagger im Einsatz sein und rund 40.000 m3 Material absaugen.

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Nicht weniger als 16 Punkte diskutierten die Gemeinderäte auf der jüngsten Ratssitzung in Freienfeld, die aufgrund der Covid-Einschränkungen erneut im Vereinshaus von Trens abgehalten wurde. Eingangs wurde die Vereinbarung für die zwischengemeindliche Zusammenarbeit betreffend Servicestellte für Bau- und Landschaftsangelegenheiten zwischen den Gemeinden Freienfeld, Brenner, Pfitsch und Ratschings einstimmig genehmigt. Zu den Bilanzänderungen berichtete Bürgermeisterin Verena Überegger, dass die Gemeinde um staatliche Fördergelder in Höhe von 50.000 Euro angesucht hat, mit denen die Fenster in der Grundschule Mauls erneuert werden. Weiters wurde der Gemeinde ein Leader-Beitrag in Höhe von 114.000 Euro zugewiesen, mit dem das erste Baulos der Dorfgestaltung – Straße zum Friedhof (Naherholungszone Mauls) realisiert wird. Weitere Geldmittel sind für die Grundschulen (8.000 Euro) und Kindergärten (5.000 Euro) vorgesehen. Der Verwaltungsüberschuss von rund 900.000 Euro wird u. a. für die Erstellung von Planungsunterlagen im Rahmen des neuen Raumordnungsgesetzes (93.000 Euro) verwendet, 61.000 Euro werden als Beiträge an die verschiedenen Vereine und Organisationen ausgeschüttet, so 9.700 Euro für die Pfarrgemeinde, 4.250 für kulturelle Belange, 8.000 Euro werden in den Sport investiert, 36.000 Euro wird den Feuerwehren zugewiesen und ein Beitrag von 2.800 Euro fließt an die Bergrettung. Weitere 62.000 Euro werden für den Umbau der Mittelschule in Sterzing verwendet, 130.000 Euro für öffentliche Strukturen (Sportzone, Spielplätze, Fraxenhof), 46.000 Euro fließen in die Restfinanzierung der verschiedenen Leader-Projekte und 400.000 Euro werden in die In-

standhaltung des Straßennetzes gesteckt. Die Zuweisungen des Verwaltungsüberschusses wurden mehrheitlich angenommen, Alfred Sparber (SVP) stimmte dagegen, die übrigen SVP-Mandatare enthielten sich der Stimme. at

In Kürze Einstimmig genehmigt wurden die Verordnung über die Festsetzung und Einhebung der Eingriffsgebühr und der Zivilschutzplan, der auf der letzten Sitzung vorgestellt worden ist. Für die nächsten fünf Jahre werden Verena Überegger und Alfred Sparber als Mitglieder im Verwaltungsrat der Flans Energie GmbH und in der Gesellschaft der Senges GmbH tätig sein. Anton Salcher, Verena Überegger und Manfred Saxl werden diese Tätigkeit in der Elektrizitätsgenossenschaft Eggerbach und Energiegesellschaft PNE ausüben und in die Mauls Konsortial GmbH wird Überegger als Verwaltungsratsmitglied entsandt. Bürgermeisterin Überegger informierte die Anwesenden darüber, dass die Recherchen zum „illegalen Baumfäller“ der Blaufichte in Stilfes noch zu keinem Ergebnis geführt hätten. Im Rahmen der Verordnung zur Errichtung von Speed-Boxen konnte mit der Gemeindepolizei Sterzing eine Übereinkunft getroffen werden; diese wird ab dem kommenden Jahr in der Gemeinde Freienfeld den Ordnungsdienst versehen. Bei der Ausschreibung zur Führung der Sportzone hat es keine Bewerber gegeben. Überegger ersuchte die anwesenden Räte, mögliche Interessenten anzusprechen.


„Zuständigkeit liegt bei Verkehrspolizei“ Wie in der Juli-Ausgabe des Erker berichtet, führen die LKW-Fahrverbote in Österreich an Feiertagen regelmäßig dazu, dass jede freie Fläche im Wipptal zugeparkt wird. Nicht nur die Anrainer in der Handwerkerzone Eisack, die sich u. a. mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit gewandt haben, kritisieren diese unzumutbaren und sich regelmäßig wiederholenden Zustände. Über die Frage, wer daran schuld sei bzw. wie eine Lösung aussehen könnte, scheiden sich die Geister. Die Frächter sehen das Land Tirol, das durch die Fahrverbote eine zügige Durchfahrt der LKW verhindert, in der Pflicht. Die Bürger sehen die Hauptverantwortlichen in den Politikern, der A22 und den Ordnungsorganen. Aber könnte die A22 tatsächlich die Ausfahrt der LKW in Sterzing verhindern? Nein, so einfach ist die Sache leider nicht. Auf Nachfrage des Erker teilt Hartmann Reichhalter, Präsident der Brennerautobahn AG, mit, dass die Entscheidungsbefugnis bei der Verkehrspolizei liege. An Fahrverbotstagen in Österreich erlässt das Regierungskommissariat der Provinz Bozen eine Verordnung, die den Transit auf dem Abschnitt von Sterzing bis zur Staatsgrenze verbietet. An diesen Fahrverbotstagen werden die LKW, welche die Brennerautobahn bei Sterzing erreichen, in die Sadobre geleitet, nach Ablauf des Verbots können diese von dort wie-

Rekordjahr 2019 Im Rekordjahr 2019 wurden 16,17 Millionen Fahrten zwischen Brenner und Modena registriert. Das sind im Durchschnitt 44.315 Fahrzeuge pro Tag.

Wenn der Autohof Sadobre seine maximale Kapazität erreicht hat, entscheidet die Verkehrspolizei, die LKW nach Süden umzuleiten.

der ausfahren. Wenn der Autohof Sadobre seine maximale Kapazität erreicht hat, entscheidet die Verkehrspolizei, die LKW nach Süden umzuleiten, um zu vermeiden, dass sie entlang der Fahrbahn Richtung Norden parken und diese blockieren. „Die Autobahngesellschaft hat diesbezüglich keine Kompetenz, weshalb es auch keine schriftliche Vereinbarung mit den anliegenden Wipptaler Gemeinden gibt“, so Reichhalter. Die Überwachung der Verkehrssicherheit und die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung (Sperrung des Transits und die Anordnung der Wiederaufnahme des Fahrbetriebes, das Fehlen von Parkverboten auf den für das Parken gewählten Flächen ...) liegen im Zuständigkeitsbereich der Verkehrspolizei. Wie der Präsident der A22 weiters erklärt, investiert die Brennerautobahngesellschaft seit längerem Ressourcen, um den umgeleiteten LKW-Fahrern angemessene Parkflächen in Bezug auf Anzahl, Größe und erforderliche Dienstleistungen sowohl entlang der Brennerautobahn als auch unmittelbar außerhalb der Autobahn zur Verfügung zu stellen. Zu den zahlreichen Initiativen zählen u. a. der Beschluss

des Verwaltungsrates, im Februar 2011 einen Parkplatz-Plan („Piano parcheggi 22 – Spazi riservati alla

sosta lungo l’Autostrada del Brennero“) umzusetzen, der im Oktober 2015 inhaltlich aktualisiert wurde. Dieser Plan sieht insbesondere die Vergrößerung der Parkflächen für LKW vor sowie die Bereitstellung grundlegender funktionaler Ausstattung für persönliche Dienstleistungen wie Toiletten, Duschen, Verpflegung und Ruheräume sowie sicherheitsrelevante Dienste, zu denen Beleuchtung und Videoüberwachung zählen, und Infomobilität (Verkehrslage, Wetter). Zudem sollen bestehende Bereiche, einschließlich der an die Servicebereiche angrenzenden Flächen, für welche die A22 zuständig ist, erweitert und neu organisiert werden. at

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Titelgeschichte

Schulbeginn mit Hindernissen von Barbara Felizetti Sorg

Wenn am 7. September das neue Schuljahr beginnt, wird es nicht mehr so sein, wie es einmal war. Die Schulen stehen vor großen Herausforderungen, die Familien genauso. So viel Sicherheit wie nötig und so viel Normalität wie möglich – unter dieser Prämisse werden Schüler und Kindergartenkinder nach einem halben Jahr Abstinenz in die Bildungseinrichtungen zurückkehren. Wie wird der Unterricht an den Wipptaler Schulen ablaufen? Wie wird die Rückkehr in die Kindergärten gehandhabt? Der Erker hat sich bei den Direktoren umgehört.

Mittelschule: Die Planungen für den Schulbeginn laufen auf Hochtouren. Seit Wochen laufen die Planungen zum Neustart von Schulen und Kindergärten auf Hochtouren. Im Wipptal kehren 1.740 Schüler und 512 Kindergartenkinder nach sechsmonatiger Abwesenheit an diesem Tag in den Bildungsalltag zurück. Ein Mammut-Projekt, logistisch genauso wie organisatorisch. Seit Wochen steht ein Ampelsystem, das – je nach epidemiologischer Lage – unterschiedliche Szenarien vorsieht. Die Planungsebene grün („vorsichtiger Normalbetrieb“) sieht vor, dass der Unterricht in Richtung eines durchgehenden Präsenzunterrichts für alle Schüler ausgebaut werden kann,

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sofern sich die Situation positiv entwickelt und es Lockerungen bei den Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit sowie bei den Einschränkungen der systemunterstützenden Partner gibt. Die Planungsebene rot („Krisenmodus“) hingegen garantiert die Fortführung des Lernangebots und der Begleitung der Schüler im Rahmen von Fernunterricht, falls die Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit verschärft werden oder es zu epidemiologisch bedingten Abwesenheiten von einzelnen Schülern oder ganzen Klassen oder zu einer zeitweiligen Schließung von Schulstandorten kommt. „Diese Planungsebene ist immer auf

die absolut notwendige Zeit und auf die notwendige Zielgruppe beschränkt“, unterstreicht dabei Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner. „KONZENTRATION AUF DAS WESENTLICHE“ Derzeit steht das Ampelsystem auf Gelb – angesichts der steigenden Infektionszahlen mittlerweile wohl auf Dunkelgelb. Für die Grund- und Mittelschule soll auf dieser Planungsebene ein regelmäßiger täglicher Schulbesuch gewährleistet werden. Für gestaffelte Ein- und Austritte wurde eine teilweise massive Kürzung mehrstündiger Fächer in Kauf genom-

men. „Schule wird sich auf das Wesentliche konzentrieren müssen, und zwar auf das Vermitteln von Kompetenzen und nicht nur des Lernstoffs“, unterstrich Bildungslandesrat Philipp Achammer bei einer Pressekonferenz Mitte August, knapp drei Wochen vor Schulbeginn. Da kein Nachmittagsunterricht stattfindet, wurde auf Druck von Eltern und Wirtschaft ein Wahlangebot eingeführt, für das es auch einen Mensabetrieb gibt – die Teilnahme daran erfolgt freiwillig und unter Eigenverantwortung. In den Oberschulen und Berufsschulen wird eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht ange-


boten. Für den Präsenzunterricht gelten dieselben Sicherheitsmaßnahmen wie in der Unterstufe. Die Schüler kommen mit Mund-Nasenschutz in die Schule und verlassen sie so ausgerüstet auch wieder. In der Schule selbst gilt Maskenpflicht nur, wenn der Mindestabstand von 1 m nicht eingehalten werden kann (Stand 27. August). Kurz vor Drucklegung des Erker hat Agostino Miozzo, Vorsitzender des Expertenkomitees, das die italienische Regierung berät, den Vorschlag unterbreitet, das neue Schuljahr mit Maskenpflicht für Lehrpersonen und Schüler zu beginnen; eine Entscheidung des Unterrichtsministeriums war zu diesem Zeitpunkt noch ausständig. „VIEL NORMALITÄT“ IM KINDERGARTEN Im Gegensatz zu den Schülern sollen Kindergartenkinder den Kindergarten mit möglichst wenigen Einschränkungen besuchen können, d. h. konkret ohne Mund-Nasenschutz und ohne den sonst üblichen Sicherheitsabstand von 1 m, den „in der Praxis weder die Kinder untereinander noch das pädagogische Fachpersonal einhalten können“, wie es Bildungsdirektor Gustav Tschenett Mitte August betonte. Eine Schutzmaske müssen hingegen Erwachsene beim Eintritt in den Kindergarten tragen, wenn der Sicherheitsabstand nicht gewährleistet werden

Grundschule „Dr. Josef Rampold“: Einige Klassen werden ausgesiedelt. kann. Um das Infektionsrisiko gering zu halten, werden die Kinder in gleichbleibenden Gruppen zusammengeführt. AB 37,5° C: ZUHAUSE BLEIBEN! Grundsätzlich gilt: Kinder und Erwachsene, für welche die behördliche Quarantäne angeordnet ist oder die eine Körpertemperatur von mehr als 37,5° C aufweisen und Covid-19-Symptome aufweisen, müssen zu Hause bleiben. Die Bildungseinrichtungen dürfen auch dann nicht betreten werden, wenn es in den vergangenen 14 Tagen Kontakt zu einer positiv auf Covid-19 getesteten Person gegeben hat. AUSWIRKUNGEN AUF DEN WIPPTALER SCHULALLTAG Wie wirken sich die coronabedingten Maßnahmen auf den Wipptaler Schul- und Kindergartenalltag aus? Welche Vorkehrungen wer-

den an den einzelnen Sprengeln getroffen? Vor welche besonderen Herausforderungen sind die Bildungseinrichtungen gestellt? Der Erker hat bei den jeweiligen Direktoren nachgefragt. SCHULSPRENGEL STERZING I Im Schulsprengel Sterzing I, dem neben der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ in Sterzing auch die Grundschule Innerpflersch sowie die Grundschule und die Mittelschule Gossensaß angehören, wurden je nach verfügbarer Raumgröße die Schüler in kleinere Lerngruppen eingeteilt. In der Grundschule in Sterzing ergeben sich dadurch acht zusätzliche Klassen. Für einige davon, u. a. für drei Gruppen der Montessori-Klasse, stellt die Gemeinde zusätzlichen Raum am Stadtplatz am ehemaligen Sitz der italienischen Schule bereit. „Dieser Schritt war notwendig, da wir ansonsten auf

Spezialräume an der Schule ausweichen hätten müssen, die dann für den Unterricht nicht mehr zur Verfügung gestanden wären“, so Direktor Armin Haller. In Gossensaß und Innerpflersch seien die Schülergruppen kleiner und die Klassenräume größer, sodass es dort nur in einem geringen Ausmaß zu Klassenteilungen gekommen sei. Pro Gruppe ist, mit Ausnahme der Fächer Italienisch, Englisch und Religion, ein Vollzeitlehrer zuständig, damit nicht häufige Lehrerwechsel stattfinden. „Insgesamt haben wir die Personalressourcen voll ausgeschöpft“, so Direktor Haller. Wie an allen Schulen Südtirols er-

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Fernunterricht für 92.000 Kinder und Jugendliche Das Landesinstitut für Statistik ASTAT hat in Zusammenarbeit mit dem Nationalinstitut für Statistik ISTAT und dem italienischen Ministerium für Bildung, Universität und Forschung erhoben, wie der Fernunterricht umgesetzt worden ist. An der Umfrage, die zwischen dem 12. Mai und dem 30. Juni dieses Jahres durchgeführt wurde, nahmen mit 97,7 Prozent fast alle der insgesamt 884 Kindergärten bzw. Schulen aller Stufen teil. Durch den Covid-19-Lockdown im Schuljahr 2019/20 sahen sich Kindergärten und Schulen gezwungen, ihre Lehrtätigkeit von einem Tag auf den anderen neu zu organisieren, um ihrem Bildungsauftrag nachkommen zu können. Bei den Kleinsten gestaltete sich die Online-Pädagogik nicht nur mangels technischer Ausstattung, sondern auch wegen unzureichender Medienkompetenz der Kinder bzw. deren Familien am schwierigsten. Deshalb verzichtete ein Viertel der 343 Kindergärten gänzlich auf Online-Pädagogik. Drei Viertel der Kindergärten boten den Eltern der Kindergartenkinder in dieser Zeit zumindest eine Unterstützung in Form von Elternbriefen oder Spielvorschlägen an. 86,2 Prozent der 521 Schulen, die an der Erhebung teilgenommen haben, ist es gelungen, die regelmäßige Abhaltung des Fernunterrichts nach der Schulschließung unverzüglich umzusetzen; 449 Schulen haben also bereits innerhalb der ersten drei Wochen damit begonnen, ihre Lehrtätigkeit zu digitalisieren. Zehn Schulen (1,9 %) benötigten dafür drei bis sechs Wochen und 62 Schulen (11,9 %), größtenteils Grundschulen (44), konnten erst nach mehr als eineinhalb Monaten Fernunterricht anbieten. Abwechslungsreiche Methodik im Fernunterricht Die Grundschulen verschickten vor allem Lernunterlagen, deren Inhalte von Müttern und Vätern im Homeschooling vermittelt werden sollten. Die Lehrkräfte jeder zweiten Grundschule traten auch mittels Videokonferenz mit den Schülern in Kontakt oder ließen ihnen Ton- und Bildaufnahmen per E-Mail zukommen. Etwa die Hälfte der Mittelschulen griff auf das elektronische Klassenregister zurück, um den Schülern Arbeitsaufträge zu erteilen. Die vorwiegend eingesetzten Methoden waren aber die Übermittlung von Lernmaterialien (79,3 %) und Videounterricht über dafür geeignete Plattformen wie MS-Teams, Zoom oder Classroom (77,0 %). In der Oberstufe wurde vor allem auf Videounterricht, Aufgabenzuweisung mittels elektronischem Klassenregister und Senden von didaktischem Material gesetzt. Gruppenchats dienten etwa einem Viertel der Schulen aller Stufen als Kommunikationskanal. Etwa 1.600 Schüler wurden nicht erreicht Zwei Drittel der Bildungseinrichtungen gehen davon aus, dass sich alle Schüler am Fernunterricht beteiligt haben. Am höchsten schätzen die Grundschulen die Teilnahme ein (78,5 %), am geringsten die Berufs- und Oberschulen (38,9 %). Die Schulen vermeldeten, dass schätzungsweise 1.600 Schüler (2,2 %) nicht am Fernunterricht teilgenommen haben. Mit 1,4 Prozent ist der Anteil der „Fernunterricht-Schwänzer“ in den Mittelschulen am niedrigsten. Bei mehr als 600 nicht am Fernunterricht Teilnehmenden handelt es sich um Schüler mit Beeinträchtigung.

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folgt der Ein- und Austritt gestaffelt und – wo möglich – über getrennte Eingänge. „In eigenen Zeitabschnitten wird zudem das selbstorganisierte Arbeiten eingeübt, für den Fall, dass im Laufe des Schuljahres doch Schülergruppen in Quarantäne bleiben müssen“, erklärt Haller. Für ein solche Notsituation seien auch einheitliche Richtlinien für einen Fernunterricht definiert worden. Am freiwilligen Angebot am Nachmittag, durch das Familien entlastet und zusätzliche kreative Aktivitäten ermöglicht werden sollen, nehmen am Schulsprengel Sterzing I rund zwei Drittel der Schüler teil. SCHULSPRENGEL STERZING II Im Schulsprengel Sterzing II bleibt die Zahl der Klassen an den Grundschulen Gasteig, Stange, Telfes, Mareit und Ridnaun weitgehend stabil, während an der Mittelschule „Konrad Fischnaler“ die Schüler anstatt auf neun Klassen auf insgesamt 13 Klassen aufgeteilt werden, um den coronabedingten Sicherheitsmaßnahmen gerecht zu werden und einen Abstand unter den Schülern von mindestens 1 m zu gewährleisten. Die Klassen bleiben zur Gänze im Schulgebäude, da ausreichend Räume zur Verfügung stehen; Spezialräume wie Physik-, Technik- und EDV-Raum sowie die Schülerbibliothek können weiterhin genutzt werden. „Die außergewöhnliche Situation hat viele Veränderungen im Schulbetrieb gebracht“, so Direktor Andreas Meraner. „Auch für die Schüler wird sich einiges verändern.“ Der Schulalltag werde strukturierter, auch kontrollierter, was auch eine „Chance sein könnte, dass der Schulalltag bedachter, entschleunigter, auch achtsamer verläuft“, was für Direktor Meraner ein durchaus positiver Effekt wäre. Positiv sei auf jeden Fall, dass die Schule am 7. September überhaupt beginnen könne. Der Pausenhof wurde in Berei-

che eingeteilt, in denen sich die Schüler nach Klassen getrennt aufteilen können; genutzt werden kann auch der Hof der Mittelschule „Vigil Raber“, mit der eng zusammengearbeitet wird. Für Lehrpersonen stehen drei Lehrerzimmer zur Verfügung, um zu vermeiden, dass sich zu viele Personen in einem Raum aufhalten. „Damit verliert dieser Raum allerdings auch seine wichtige soziale Funktion, wo bisher auch didaktischer und pädagogischer Austausch stattgefunden hat.“ Für das Wahlangebot am Nachmittag hat sich rund die Hälfte der Mittelschüler angemeldet, in der Grundschule sind es fast alle Schüler, die dieses Angebot wahrnehmen. „Meines Erachtens werden die Schüler mit der neuen Situation so umgehen, wie es ihnen von den Erwachsenen vorgelebt wird, weshalb von diesen besondere Achtsamkeit gefordert ist“, so Meraner. SCHULSPRENGEL STERZING III Zu Platzproblemen ist es auch am Schulsprengel Sterzing III gekommen, dem die Mittelschule „Vigil Raber“ sowie die Grundschulen Wiesen, Kematen, St. Jakob, Trens, Stilfes und Mauls angehören. An der Mittelschule wurden in diesem Schuljahr aus 13 Klassen 20, von denen drei Klassen am ehemaligen Sitz der italienischen Schule am Stadtplatz untergebracht werden konnten. Dabei handelt es sich um Ganztagsklassen, deren Angebot weiterhin aufrecht bleibt, wenn auch mit reduzierter Unterrichtszeit am Nachmittag. An den Grundschulen bleibt die Klassenanzahl weitgehend stabil. „Die Planung und fehlenden Ressourcen stellen uns vor große Herausforderungen“, so Direktorin Marianna Blasbichler. „Wir arbeiten eng mit der Mittelschule ‚Konrad Fischnaler‘ zusammen und versuchen, den Umständen entsprechend das Beste aus dieser besonderen Situation zu machen.“ Vor allem die Schüler der 1. Klassen müssten auf digitale Bildung vorbereitet werden, um gerüstet zu sein, sollte es wieder zu einer Umstellung auf Fernunterricht kommen.


Oberschule: durchgehender Präsenzunterricht für die 1. Klassen

Das Wahlangebot am Nachmittag nutzen rund 85 Prozent der Grundschüler und 35 Prozent der Mittelschüler. „Wir arbeiten auf jeden Fall auf Hochdruck daran, um den Bedürfnissen aller Beteiligten – Schüler, Lehrer, Eltern und Verwaltung – bestmöglich gerecht zu werden“, so Blasbichler.

OBERSCHULZENTRUM STERZING Am Oberschulzentrum Sterzing werden die Schüler der 1. Klassen durchgehenden Präsenzunterricht genießen, während der Unterricht in den höheren Kassen im wöchentlichen Wechsel als Prä-

senz- und Fernunterricht angeboten wird. „Wir würden es zwar aufgrund unserer Raumsituation schaffen, ständigen Präsenzunterricht für alle Klassen anzubieten, dies ist allerdings aufgrund der geltenden Bestimmungen für die Fahrschüler und der eingesetzten Busse nicht möglich“, so Direktorin Anna Putzer. Der Präsenzunterricht verläuft wie gewohnt, auch der Nachmittagsunterricht, die einzelnen Stunden werden jedoch von 50 auf 45 Minuten verkürzt. Die Schüler verlieren aber nicht diese Unterrichtszeit, sondern sie steht ih-

Musikschule Sterzing

„Relativ viel Normalität“ „An der Musikschule befinden wir uns in einer recht komfortablen Situation“, so Direktor Bernhard Pircher. Da der Instrumentalunterricht weitgehend einzeln oder in Kleingruppen zu zwei bis drei Schülern angeboten wird, kommt es dort auch unter den gegebenen Umständen zu eher geringen Einschränkungen. Für den Theorie- und Singunterricht stehen zwar große Räumlichkeiten zur Verfügung, dennoch werden die Gruppen so klein wie möglich gehalten. „Gemeinsames Musizieren und Lernen verlangt ein großes Maß an räumlicher Nähe, deshalb werden wir alles Nötige tun, um diese Nähe in Verbindung mit hoher Sicherheit zu ermöglichen. Unter Einhaltung der vorgegebenen Sicherheitsmaßnahmen können wir an der Musikschule das Schuljahr hoffentlich mit relativ viel Normalität beginnen“, so Pircher. Informationen werden laufend an der Schule ausgehängt bzw. digital an Schüler und Eltern weitergeleitet. Zu welchen Einschränkungen es bei den üblicherweise zahlreich angebotenen Konzerten kommt, ist noch nicht geklärt. „Konzerte und Aufführungen stellen einen wesentlichen Teil unserer Arbeit dar“, so der Direktor. „Die Musik lebt von öffentlichen Auftritten, von der Darbietung auf der Bühne und dem Präsentieren des Erlernten. Wie wir dies im Detail handhaben, wird von der Entwicklung der Situation abhängen.“ Die Stundeneinteilungen werden heuer nicht vor Ort an der Musikschule vorgenommen; jeder Schüler wird dafür von seinem Musiklehrer telefonisch kontaktiert.

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SCHULSPRENGEL STERZING I Am Montag, den 7. September beginnt die Schule an den Grundschulen von Sterzing, Gossensaß und Innerpflersch sowie an der Mittelschule Gossensaß mit einem gestaffelten Eintritt in die Schule ab 9.00 Uhr nach Klassen. Die genaue Uhrzeit sowie der Treffpunkt der einzelnen Klassen werden auf der Homepage der Schule (https://www.sterzing1.it/) veröffentlicht. Beim Betreten und Verlassen des Schulgebäudes müssen die Schüler einen Mund-Nasenschutz tragen. Der Schülergottesdienst entfällt heuer aus Sicherheitsgründen. Schüler, die sich in den letzten 14 Tagen in einem Risikogebiet (Liste auf der Homepage der Schule) aufgehalten haben, dürfen bis auf Widerruf nicht in die Schule kommen.

SCHULSPRENGEL STERZING II Am Montag, den 7. September beginnt auch am Schulsprengel Sterzing II der Unterricht. Details sind auf der Homepage der Schule (https://www.sspsterzing2.it/) veröffentlicht. Die entsprechenden Informationen werden dort kurzfristig veröffentlicht.

SCHULSPRENGEL STERZING III Für den Schulbeginn am Montag, den 7. September hat die Mittelschule „Vigil Raber“ gestaffelte Eintrittszeiten vorgesehen. Die Fahrschüler versammeln sich um 7.30 Uhr im Hinterhof der Schule (vor der Turnhalle), die übrigen Schüler, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen, finden sich um 7.50 Uhr auf dem Pausenhof vor dem Schulgebäude ein. Aus Sicherheitsgründen tragen alle Schüler einen Mund-Nasenschutz. Sie werden von den jeweiligen Klassenvorständen begrüßt und anschließend in die Klasse begleitet.

Kindergarten Wiesen: „So viel Normalität wie möglich“

nen gebündelt für eigenverantwortliches Arbeiten zur Verfügung. Der Unterricht beginnt um 7.35 Uhr, mit zehn Minuten Gleitzeit für den Eintritt. „Beim Eintritt in die Schule dürfte es nicht zu Problemen kommen, da wir über zwei getrennte Gebäude und mehrere Eingänge verfügen“, so Putzer. „Den Austritt hingegen, bei dem es erfahrungsgemäß zu Drängeleien kommen kann, haben wir klassenweise gestaffelt, um Menschenansammlungen zu vermeiden.“ Alle Klassen sind mittlerweile mit Laptops und WLAN ausgestattet, sodass weniger Raumwechsel notwendig sind. Zudem gibt es sowohl am Realgymnasium als auch an der Wirtschaftsfachoberschule eigene Laptopklassen, durch die in dieser Situation vieles erleichtert wird. „Insgesamt bin ich der Meinung, dass die Schule gerade in dieser Ausnahmesituation viel Sensibilisierungs- und auch Erziehungsarbeit leisten muss“, so die Direktorin. „Alle am Schulgeschehen Beteiligten müssen erkennen, dass sie einen gesellschaftlichen Auftrag erfüllen, indem sie durch ihr Tun für die Gesundheit aller sorgen.“

OBERSCHULZENTRUM STERZING

WIPPTALER KINDERGÄRTEN

Am ersten Schultag am Montag, den 7. September: sind alle Schüler der 1., 3., 4. und 5. Klassen in der Schule anwesend, jene der 2. Klassen nicht. Der Unterricht beginnt um 7.35 Uhr und endet gestaffelt um etwa 12.40 Uhr. Die Schüler der 1. Klassen finden sich um 7.35 Uhr am Kanonikus-Michael-Gamper-Platz 2 (vor dem Neubau des Oberschulzentrums) unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen (1 m Abstand, Mund-Nasenschutz) ein und werden von den Lehrpersonen in die Klassen begleitet. Den anderen Klassen werden die zugewiesenen Räume im Vorfeld mitgeteilt. Von Dienstag, den 8. September bis Freitag, den 11. September findet für die 1. und 2. Klassen Präsenzunterricht statt (7.35 Uhr – gestaffelt ca. 13.00 Uhr). Für die 3., 4. und 5. Klassen gibt es Fernunterricht. In der ersten Unterrichtswoche entfällt der Nachmittagsunterricht. In der zweiten Woche haben die 1., 3., 4. und 5. Klassen Präsenzunterricht, die 2. Klassen Fernunterricht, in der Folge wird wöchentlich gewechselt.

„Oberstes Ziel ist es, den Kindern und Familien einen möglichst normalen Kindergartenalltag zu ermöglichen“, so Ul-

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rike Pircher, geschäftsführende Direktorin im Kindergartensprengel Mühlbach, dem auch die 15 Wipptaler Kindergärten angehören. In Anlehnung an das Vademecum „Sicher in den Neustart in Kindergärten und Schulen“, das auch allen Eltern ausgehändigt wird, wird in den Kindergärten vor allem auf das Prinzip der gleichbleibenden Gruppen gesetzt. Die Kinder tragen keinen Mund-Nasenschutz und es besteht keine Vorgabe zur Einhaltung des Sicherheitsabstandes von 1 m, der in diesem Alter schwerlich eingefordert werden kann, wie es in diesem Leitfaden heißt. Jause und Mittagessen finden weiterhin statt, die Öffnungszeiten bleiben wie gehabt. „Auch die offen gestaltete Pädagogik wird den Rahmenbedingungen entsprechend weitergeführt“, so Direktorin Pircher. Wie in der Schule gilt auch im Kindergarten: Sollte ein Kind positiv auf das Virus getestet sein, muss es umgehend zu Hause bleiben. „Die Situation wird natürlich laufend neu bewertet und den jeweiligen Umständen angepasst. Wir wünschen allen – Kindern, Familien und pädagogischen Fachkräften – einen gelingenden Start in das neue Kindergartenjahr.“ E

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VERPASSEN SIE KEIN EINZIGES WORT MEHR! Sicherlich hat man bereits öfters erkannt, dass der Fernseher zu leise war und Unterhaltungen in lauten Umgebungen große Mühe erforderten. Aber die Distanzen der letzten Wochen haben uns mehr denn je gezeigt, dass gutes Hören äußerst wichtig ist, um mit unseren Familien und Freunden in Kontakt zu bleiben und beim Telefonieren und Fernsehen problemlos zu hören und zu verstehen. Schon leichte Hörminderungen beeinträchtigen die Kommunikation oder machen sie ganz unmöglich. Da viele Menschen leichte Hörminderungen anfangs kaum bemerken, vermuten sie ihre Schwierigkeiten beim Sprachverstehen in vermeintlich undeutlicher oder zu leiser Aussprache ihrer Gesprächspartner. Auch für Konzentrationsprobleme und die vorzeitige schnelle Ermüdung durch die übermäßige Höranstrengung finden sie keine konkreten Erklärungen. Hörminderungen treten fast immer schleichend auf. Dadurch gewöhnt man sich an das immer schlechtere Hören und geht von Zeit zu Zeit unbewusst zwischenmenschlichen Kommunikationen aus dem Weg. Gegen diese Beein-

trächtigungen des Kommunikationsvermögens und der Lebensqualität hat die Hörakustik individuelle und wirkungsvolle Lösungen.

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Titelgeschichte

„Wir können nicht anders, als positiv zu denken!“ Von einem Tag auf den anderen wurden die Schulen Anfang März südtirolweit geschlossen – und blieben es für vier Monate. Was diese Maßnahme für das Schulsystem bedeutete, erklärt Christian Walcher, Schulinspektor am Deutschen Bildungsressort. Erker: Herr Walcher, vor welchen Herausforderungen stand das Deutsche Bildungsressort, als es von einem Tag auf den anderen plötzlich hieß „Die Schule wird geschlossen“? Christian Walcher: Seit Bestehen des Deutschen Schulamtes waren wir wohl noch nie mit einer solchen Herausforderung konfrontiert. Eine Schulschließung über vier Monate hinweg hat es noch nie gegeben. Ich kann mich noch gut an jenen Abend erinnern: Es war Mittwoch, der 4. März, als wir die offizielle Nachricht aus Rom bekommen haben, dass die Schulen geschlossen werden. Zu Mittag gab es die ersten Gerüchte und mein Sohn rief mich an, um zu fragen, ob das stimmt. Man müsste annehmen, dass die Mitarbeiter der Bildungsdirektion als erste von dieser Entscheidung erfahren sollten, aber zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nichts davon. Wenige Stunden später war dann klar, dass am nächsten Tag die Schulen geschlossen bleiben und von einem Tag auf den anderen musste auf Fernunterricht umgestellt werden. Wie verlief der Schulbetrieb während des Lockdowns? In Anbetracht der Umstände bin ich der Meinung, dass die Umstellung auf Fernunterricht recht gut funktioniert hat. Es kam uns zugute, dass die Pädagogische Abteilung bereits vor Corona den Schülern digitale Plattformen zur

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Christian Walcher: „Im Gegensatz zu anderen Ländern haben wir sehr wohl einen Plan.“

Verfügung gestellt hat, mit denen sie auch umgehen konnten, und viele Schulen mit digitalen Registern ausgestattet sind. Die Kinder verfügen natürlich mit zunehmendem Alter über mehr digitale Kompetenzen, klarerweise mussten die Grundschulen deshalb den Fernunterricht anders gestalten als die Mittel- und Oberschulen. In erster Linie waren die Eltern der Grundschüler gefordert. Sie standen ja vor einer kaum bewältigbaren Aufgabe. Während der Schulschließungen ist vor allem ihnen bewusst geworden, welche Leistung die Schule erbringt. Man darf aber auch nichts schönreden: Fernunterricht ist nun einmal kein Präsenzunterricht. Wir haben mit Sicherheit einen bestimmten Prozentsatz an Schülern verloren, vor allem aus jenen Familien, die ohnehin mit sozialen Einschränkungen und Benachteiligungen zu kämpfen haben. Das ist mit ein Grund, weshalb wir für das kommende Schuljahr vor allem den Grund- und Mittelschulkindern täglichen Präsenzunterricht bieten wollen. Das zu gewährleisten, stellt uns vor die größte Herausforderung.

Die plötzliche Schulschließung führte bei manchen Kindern zu Bildungsdefiziten. Wie möchte man diese beheben? Wie bereits angesprochen, sind einige Familien bedingt durch ihr Einkommen klar benachteiligt und die soziale Schere hat sich durch die Corona-Pandemie noch weiter geöffnet. Weiters reagieren Kinder ganz unterschiedlich auf den Fernunterricht: Manche arbeiten sehr gerne selbstständig, lieben das sogar, andere wiederum sind sehr traurig, weil der soziale Kontakt mit ihren Schulkameraden fehlt. Die Auswirkungen werden sich sicher erst jetzt, zu Beginn des neuen Schuljahres, zeigen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass diese Rückstände im Laufe des kommenden Unterrichtsjahres wieder aufgeholt werden können. Ich will jedoch – wie gesagt – nichts beschönigen: Fernunterricht kann immer nur ein Ersatz sein und wir brauchen alle auch etwas Glück, damit wir das kommende Schuljahr gut über die Runden bringen. Durchgehender Präsenzunterricht für Grund- und Mittelschüler, teilweise Fernun-

terricht in den Oberstufen: Wie kam es zu dieser Lösung? Im Vorfeld der Wiederaufnahme des Schulbetriebes hatten wir unzählige Diskussionen und Konferenzen rund um die Fragen, was wir tun sollen, ob wir einen Schulbetrieb garantieren können und wie wir vorgehen sollen. Die Meinungen reichten von „Wir können die Schulen aus Sicherheitsgründen unmöglich öffnen“ bis „Wir wollen wieder einen Normalbetrieb“. Trotz der teilweise sehr harten Auseinandersetzungen haben die Verantwortlichen eine Position gefunden, hinter der sie stehen und für die sie auch geradestehen. Ich glaube sagen zu können, dass wir im Gegensatz zu anderen Ländern, wo Schulen mitunter nach wenigen Tagen wieder geschlossen wurden, sehr wohl einen Plan haben. Was sind die größten Schwierigkeiten bei der Umsetzung? Es war schon früh klar, dass wir den Unterricht in kleineren Gruppen gestalten und deswegen Klassen trennen müssen, denn wir möchten, dass zwischen den verschiedenen Gruppen der Kontakt auf das Notwendigste beschränkt wird, damit es nicht wieder zu einem schulischen Lockdown kommt. Wir müssen sozusagen Bildungsauftrag und Sicherheitsbedürfnis unter einen Hut bringen. Die Unterrichtsstunden sollen gleich bleiben ... Grundsätzlich ja. ... und es wird gleitende Einund Austrittszeiten geben sowie Klassentrennungen, aber keine zusätzlichen Lehrpersonen? Das zu meistern, war die größte Schwierigkeit. Wir benötigten mehr Räume und Lehrpersonal. Das Raumproblem war bewältigbar, bei den momentanen Leh-


rerressourcen stießen wir aber an unsere Grenzen. Es war schnell klar, dass unter diesen Voraussetzungen nur am Vormittag ein Präsenzunterricht garantiert werden konnte. Allerdings wurde vonseiten der Eltern und der Politik enormer Druck ausgeübt und nur mit weiteren finanziellen Mitteln seitens der Landesregierung für zusätzliche Lehrerstunden kann jetzt auch fakultativer Nachmittagsunterricht angeboten werden. Zurzeit wird der Bedarf erhoben, anschließend werden wir sehen müssen, wie wir die Betreuung organisieren und mit den finanziellen Ressourcen auskommen. Eine große Frage dreht sich um die Verantwortung. Sollte eine Covid-Infektion in einer Schule auftreten, wer haftet dafür? Hier können wir die Schulführungskräfte beruhigen. Natürlich werden sich die Kinder in bestimmten Situationen trotz Abstandsregeln näher als einen Meter kommen, aber dafür kann eine Schulführungskraft nicht zur Verantwortung gezogen werden – sie darf nur nicht fahrlässig handeln, indem sie sämtliche Sicherheitsbestimmungen, die der Staat oder das Land erlassen hat, in den

Wind schlägt. Kann der Schulbetrieb unter solchen Bedingungen seinem Bildungsauftrag überhaupt nachkommen? Bei all der Kritik und den Forderungen nach normalem Schulbetrieb und hundertprozentiger Sicherheit muss man sich vor Augen führen, in welcher schwierigen Situation sich das Bildungssystem befindet und dass wir versucht haben, den bestmöglichen Weg zu finden. Mit dem Ampelsystem, bei dem wir von verschiedenen Szenarien ausgehen, haben wir einen guten Plan. Wir können nicht vorhersagen, ob dieser Plan gelingt, denn das hängt maßgeblich von der Entwicklung der weiteren Infektionszahlen ab. Trotz Sicherheitsmaßnahmen wird es wahrscheinlich dazu kommen, dass sich Kinder mit dem Corona-Virus infizieren und bestimmte Gruppen und Klassen in Quarantäne geschickt werden müssen. Momentan planen wir mit einer vorsichtigen Variante gelb, versuchen uns aber auch auf den schlimmsten Fall mit einem reinen Fernunterricht vorzubereiten. Eine gewisse Unsicherheit wird für das kommende Schuljahr immer bleiben, wir können aber nicht anders, als

positiv zu denken. Wie begegnen Sie den Ängsten der Eltern, die einerseits Gesundheitsbedenken haben und andererseits um die Zukunftschancen ihrer Kinder fürchten? Ich bin selbst Vater von zwei Kindern und verstehe natürlich die Ängste und Unsicherheiten für das anstehende Schuljahr, denn auch die Eltern sind gefordert, ihre Kinder beim Lernen zu unterstützen und besonders natürlich im Grundschulalter. Aber ich denke, dass wir ihnen einen Großteil der Ängste nehmen können. Die größte Sorge wäre natürlich jene gewesen, dass Grund- und Mittelschulkinder teilweise oder sogar überhaupt nicht in die Schule gehen können. Mit dem durchgehenden Präsenzunterricht für alle und einer teilweisen Nachmittagsbetreuung konnten wir eine Lösung finden. Ich glaube auch nicht, dass die Kinder große Schäden durch die viermonatige Schulschließung davongetragen haben. Meiner Meinung nach ist da einfach etwas Gelassenheit gefragt. Es gab beispielsweise auch Bestrebungen, sämtliche Schulveranstaltungen aus reiner Vorsicht abzusagen. Man kann aber aus-

gehend von einer pessimistischen Erwartung und in einer negativen Haltung nicht von vornherein alles absagen. Mir müssen zuversichtlich auf die kommenden Monate blicken, aber das ist eine grundsätzliche Haltung in der Bildung, die wir alle haben sollten. Hat Corona das Bildungssystem verändert? Ja, ich glaube schon, dass diese Situation die Schule verändert bzw. bestimmte Tendenzen verstärkt hat wie etwa die Abkehr vom Frontalunterricht hin zu mehr selbstständigem und eigenverantwortlichem Lernen. Ich bin überzeugt, dass Corona für unser Bildungssystem eine Chance sein kann und dass die sogenannte inklusive Bildung, in der alle Mitglieder einer Gemeinschaft ein selbstverständlicher Teil von Bildung sind, einen Schub bekommen wird. Auch das digitale Lernen ist weiterhin auf dem Vormarsch, wobei ich persönlich davon überzeugt bin, dass digitale Mittel immer nur Hilfsinstrumente sein können. In der Bildung brauchen wir Präsenz und persönlichen Austausch.

Interview: Astrid Tötsch

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Im Blickpunkt

Alexander Langer: Was kann man aus seinem Schicksal lernen? Von Max Haller

In der „New York Times“-Beilage zum Standard vom 2. Juli 2020 fand sich ein Bericht über Dr. Lorna Breen, eine Ärztin, die sich auf intensive Weise für die vom Coronavirus infizierten Patienten der Intensivstation eines New Yorker Krankenhauses engagierte. Das Gleiche hatte sie bereits vorher jahrelang getan; daneben spielte sie noch Cello, war aktives Mitglied eines Sportklubs und einer presbyterianischen Kirchengemeinschaft. Aus Erschöpfung verfiel sie jedoch plötzlich einer schweren psychischen Erkrankung und tötete sich am 26. April. Diese tragische Geschichte erinnert stark an Alexander Langer. Auch dieser unglaublich idealistische und engagierte Kämpfer für mehr Gerechtigkeit, Toleranz und Offenheit in Südtirol und in Europa hatte sich am 3. Juli 1995 in Florenz selbst das Leben genommen. Dieses Ereignis stellte für mich und zweifellos für viele andere einen regelrechten Schock dar und beschäftigt mich als Soziologe bis heute. Ich stimme Albert Schweitzer zu, für den Ehrfurcht vor dem Leben der höchste menschliche und soziale Wert überhaupt ist. Wer Selbstmord begeht, muss unter einem ungeheuren persönlichen Druck stehen, da er weiß, dass dieser auch für Angehörige und Freunde eine lange und schwere Belastung darstellen wird. Am 21. Juli wurde in der Südtiroler Tageszeitung ein berührender Leserbrief von Sigrid Perntha-

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ler, einer engagierten Mitstreiterin von Langer, abgedruckt. Ich kann ihren Aussagen nur zustimmen, Langer sei „genial, unbestechlich, authentisch“ gewesen. Ich kannte Alexander persönlich schon seit Studentenzeiten und traf ihn auch später öfters wieder, etwa in Brüs-

nachträglich nicht mehr wirklich erklärt werden könne. Mir scheint aber, dass dies sehr wohl möglich ist. Ich denke, man sollte auch von den weniger bewundernswerten Eigenschaften und Verhaltensweisen von herausragenden Persönlichkeiten lernen und sie nicht

sel und als ich ihn zu einem Vortrag an der Universität Graz einlud. Ich fühlte mich ihm irgendwie nahe, weil ich auch in Sterzing geboren bin (mit hoher Wahrscheinlichkeit half sein Vater als einziger Arzt am dortigen Krankenhaus meiner Mutter bei meiner Geburt) und weil Alexander Langer in einem der beiden Friedhöfe meines Heimatdorfes Telfes begraben ist. In seiner Biografie von Langer schreibt Florian Kronbichler, es sei müßig, Spekulationen über seinen Freitod anzustellen, da dieser

auf einen Sockel unbegrenzter Bewunderung stellen. Der Hauptgrund für den Freitod von Alexander Langer liegt ganz offen zutage und wurde von ihm selbst in seinem Abschiedsbrief wie auch vorher mehrfach klar angesprochen. Es finden sich dort immer wieder starke Klagen über totale Überforderung und der Wunsch nach Rückzug aus allen politischen Ämtern. Der vom deutschen Soziologen Hartmut Rosa beklagte zunehmende Zeitdruck ist kein unentrinnbares Schicksal in moder-

nen Gesellschaften. Er wird selbst erzeugt, wenn man überall dabei sein will, zahllose Aufgaben übernimmt und all dies auch noch perfekt erledigen will. Ob ein solches Verhalten aus Geltungssucht, Machtstreben oder purem Idealismus erfolgt, ist zweitrangig. Sigrid Pernthaler weist auf dieses Problem im Schlusssatz ihres Beitrages deutlich hin, wenn sie schreibt, keiner von uns müsse die Welt verbessern, sondern es genüge, unbestechlich und authentisch zu leben. Für den so schockierenden Freitod von Alexander Langers war aber nicht nur seine Unfähigkeit, Nein zu sagen, Schuld, sondern auch das Verhalten seiner ideologisch-politischen Mitstreiter. Diese bedrängten ihn bis zuletzt, immer wieder Kandidaturen zu übernehmen und sich dadurch weiterhin dem gnadenlosen Strudel des politischen Lebens auszusetzen. Wie wichtig und langfristig ein Ausbrechen aus dieser Mühle sein kann, belegt die Karriere des derzeitigen österreichischen Gesundheitsministers Rudolf Anschober. Dieser nahm sich nach einem Burnout im Zuge seiner Tätigkeit als Landesrat in Oberösterreich zum Missfallen mancher Parteigenossen mitten in einem Wahlkampf eine „Auszeit“ und kehrte erst später wieder in die Politik zurück. Im Zuge der Corona-Krise stieg er durch seine ruhig-sachliche Art inzwischen noch vor Sebastian Kurz zum populärsten Politiker Österreichs auf. E


PR - Auftraggeber: Für Sterzing Wipptal

© Für Sterzing Wipptal/ Peter Volgger

Einer für Alle. Alle für Sterzing

Erhebliche Umsatzrückgänge Auswirkungen des Covid-19-Notstands

Einer im Mai durchgeführten ASTAT-Erhebung zufolge hatte der durch den Covid-19-Notstand verursachte Lockdown starke Auswirkungen auf die Südtiroler Unternehmen. 58,7 Prozent der Betriebe mussten ihre Tätigkeit aufgrund des Regierungsdekrets einstellen, 39,7 Prozent beklagten einen Umsatzrückgang von mehr als 50 Prozent. Auf die Lohnausgleichskasse mussten 53,3 Prozent zugreifen, im gesamtstaatlichen Durchschnitt waren es 63,1 Prozent. Etwa ein Drittel der hiesigen Betriebe hat die Beschäftigten in Pflichturlaub geschickt. Jedes vierte Südtiroler Unternehmen hat geplante Neueinstellungen verschoben. 97,1 Prozent mussten die Arbeitsumgebung desinfizieren und persönliche Schutzausrüstung verwenden. 42,8 Prozent der Unternehmen werden einen neuen Bankkredit aufnehmen müssen, während 19,1 Prozent eine Aufschiebung oder Aufhebung der Investitionspläne in Betracht ziehen. 19,9 Prozent der Betriebe in Südtirol haben Smart Working eingeführt oder die Zahl der Beschäftigten erhöht, die in dieser Form arbeiten. 35,9 Prozent der befragten Unternehmen und damit etwas mehr als auf gesamtstaatlicher Ebene konnten in Südtirol während des gesamten Zeitraums des Covid-19-Notstands weiterarbeiten. Nur 5,4 Prozent der Südtiroler Unternehmen haben

ihre Tätigkeit aus eigener Entscheidung ausgesetzt, für 58,7 Prozent wurde die Aussetzung per Dekret verordnet. 19,9 Prozent der Südtiroler Unternehmen haben in der Notverordnungszeit das Smart Working eingeführt bzw. auf eine größere Anzahl an Beschäftigten ausgedehnt. 23,4 Prozent der Unternehmen mussten die Arbeitsstunden bzw. Schichten verkürzen. Mittelfristige Auswirkungen Mittelfristig befürchtet mehr als ein Drittel der Unternehmen in Südtirol (37,3 %), dass ernsthafte betriebliche und existenzielle Gefahren für den Betrieb bestehen. Ein Drittel der Betriebe (33,2 %) rechnet damit, dass es zu Liquiditätsproblemen bei den laufenden Ausgaben kommen wird. Knapp ein Drittel befürchtet auch, dass es zu einem Rückgang der lokalen Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen kommen wird. Stärkere Befürchtungen (38,7 %) gibt es hierbei hinsichtlich der gesamtstaatlichen Nachfrage. 37,3 Prozent der Betriebe befürchten in der Konsequenz ernsthafte betriebliche und existenzielle Risiken für das Unternehmen. Jedes fünfte Südtiroler Unternehmen denkt hingegen, dass die Krise keine besonderen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit haben wird. Keiner der Südtiroler Bertriebe rechnet derzeit allerdings damit, seine Unternehmenstätigkeit auszuweiten.

Mit seiner ganzen Kraft, Ausdauer und Lebenserfahrung will Peter Volgger die besten Lösungen für die Menschen in der Stadt Sterzing und den Fraktionen erarbeiten – parteipolitisch unabhängig und daher ALLEN Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen verpflichtet.

Trotz ausgerufenem Angriff aus Bozen geht die parteiunabhängige Bürgerliste FÜR STERZING WIPPTAL mit Bürgermeisterkandidat Peter VOLGGER sehr optimistisch in die bevorstehende Gemeinderatswahl. Das präsentierte Team besteht aus einer bunten Mischung sowohl aus bewährten Gemeindepolitikerinnen und Gemeindepolitikern als auch aus neuen Gesichtern. „Ich bin sehr stolz auf unser Team, denn es spiegelt für mich als einzige Liste das breite Spektrum unserer Bevölkerung in Sterzing wider. Besonders wichtig dabei war uns, dass dieses Team sowohl Erfahrung als auch Neues verkörpert. Denn um weiterhin die besten Lösungen für alle Menschen in unserer Stadtgemeinde erarbeiten zu können, ist beides wichtig und notwendig: Erfahrung und neue, frische Ideen“, so Volgger. Was die Liste eint, ist das Ziel, dass Sterzing für alle Menschen lebenswerte Heimat bleibt. „Sterzing und seine Fraktionen können nur dann lebens- und liebenswert bleiben, wenn es einen guten und fairen Ausgleich zwischen den einzelnen Interessen gibt. Ob eine gute Infrastruktur, eine sichere Daseinsvorsorge, Freiräume für Kinder und Jugendliche, Barrierefreiheit, der Schutz unserer Umwelt oder eine starke Wirtschaftsleistung – unsere Kraft und Stärke liegt im Miteinander. Lobbying für einzelne Berufs- oder Bevölkerungsgruppen ist deshalb sicherlich der falsche Weg“, betont Volgger. Er und sein Team wollen auch weiter dafür kämpfen, dass der eigenständige Weg von Sterzing fortgeführt werden kann. „Als parteiunabhängige Gruppierung im Gemeinderat vertreten wir ausschließlich die Interessen der Menschen in Sterzing. Wir müssen bei Entscheidungen keine Vorgaben irgendeiner Partei in Bozen oder Rom einholen! Wie wichtig das ist, hat sich vor allem auch beim Krankenhaus Sterzing gezeigt. Natürlich hat das einige in Bozen nicht sehr gefreut, dass wir gemeinsam mit der Bevölkerung für den Erhalt unseres Krankenhauses auf die Barrikaden gestiegen sind. Gerade jetzt – Stichwort Coronavirus – müssen aber alle froh und dankbar sein, dass wir uns damals mit Händen und Füßen gegen eine Schließung gewehrt haben. Und das werden wir auch weiterhin tun, wenn die Landespolitik versucht, periphere Gemeinden zu schwächen und auszudünnen. Auf uns können sich die Sterzingerinnen und Sterzinger verlassen, wir stehen auf ihrer Seite“, so Peter Volgger. Erker 09/20

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Umwelt

„Die Alpengletscher sind nicht zu retten“ Interview: Barbara Felizetti Sorg

Der Klimawandel ist in aller Munde. Die Welt weiß seit langem, worauf sie zusteuert. Können die schlimmsten Folgen, wie sie von der Forschung seit Jahrzehnten prognostiziert werden, noch abgewendet werden oder ist es bereits zu spät? Der Erker hat sich mit Georg Kaser, einem der einflussreichsten Klimaforscher weltweit, in Schnals zum Gespräch getroffen.

Erker: Herr Kaser, wie ist es um unsere Gletscher bestellt? Georg Kaser: Diese Frage lässt sich sehr kurz beantworten: Die Gletscher in den Ostalpen haben

Zur Person Georg Kaser, Jahrgang 1953, aus Meran ist Glaziologe an der Universität Innsbruck und gilt als einer der einflussreichsten Klimaforscher weltweit. Seit 2010 ist er Professor für Klima- und Kryosphärenforschung am Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften sowie Dekan der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften. 2017 wurde er in die Österreichische Akademie der Wissenschaften gewählt. Zurzeit arbeitet er zum dritten Mal als Leitautor und Editor am Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), dem Weltklimarat der Vereinten Nationen, mit; diesem wurde 2007 der Friedensnobelpreis verliehen. 2018 wurde Kaser mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse ausgezeichnet. Georg Kaser lebt mit seiner Familie in Karthaus/Schnals.

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in unserem jetzigen Klima keinen Platz. Die Klimaerwärmung in den letzten 20 Jahren hat den Hebel bereits umgelegt. Auch wenn wir die Erwärmung heute auf Null stellen würden, wäre es für die Gletscher bereits zu spät. In den südlichen Zillertalern und in Osttirol beispielsweise sind zahlenmäßig bereits 50 Prozent der Gletscher verschwunden. Es handelt sich dabei um kleinere Gletscher, deren Verschwinden in der Öffentlichkeit keinen Aufschrei verursacht. Eine Ausnahme war der Weißbrunnferner in Ulten, den das Hydrographische Amt nach 46 Jahren Vermessungen im September 2018 mit einem Symposium – eine Begehung wäre zu gefährlich gewesen – endgültig „begraben“ hat. Der Prozess ist insgesamt nicht mehr aufzuhalten. Wie lange werden die Gletscher in den Alpen noch bestehen? Kleinere Gletscher verschwinden bereits jetzt jährlich. Die großen Gletscher werden in den nächsten 30 bis 50 Jahren ebenfalls nicht mehr existieren. Höchstens vom „End-der-Welt-Ferner“ am Ortler und ähnlichen Lagen werden schuttbedeckt im Schatten noch

Reste übrigbleiben, aber nicht mehr als Gletscher in unserer heutigen Vorstellung. Wie lange wird es beim Übeltalferner in Ridnaun dauern? Nicht mehr lange! Vom Übeltalferner ist eh schon nicht mehr viel da. An welchem Gletscher führen Sie Messungen durch? Unser Hauptgletscher, den wir von der Universität Innsbruck aus beobachten, ist der Hintereisferner, der sich von der Weißkugel Richtung Vent im Ötztal zieht. Obwohl wir heuer einen schneereichen Winter hatten, haben wir dort den Null-Wert an Massenbilanz Ende Juli erreicht. Seit diesem Tag geht die Bilanz ins Negative – und das stündlich! Man kann förmlich zuschauen, wie der Schnee zurückgeht und das Eis einsinkt. Welche Auswirkungen wird das Verschwinden der Gletscher haben? In den letzten 25 Jahren haben die Gletscher viel Wasser abgegeben. Würde es heute den Gletschern gutgehen oder würden sie sogar weiter vorstoßen, würde dieses Wasser genauso fehlen. Das Fehlen der Gletscher wird sich also kaum bemerkbar machen – in un-

seren Breiten zumindest. Die Auswirkungen auf den Wasserhaushalt sind nicht dramatisch, solange es eine Winterschneedecke gibt. Wenn diese einmal fehlen wird, wird es allerdings problematisch. In einigen Gebieten wird es aufgrund der Gletscherschmelze zu Geschiebeproblemen kommen, weil lockeres Gestein zutage treten wird; das betrifft vor allem die Schweiz, wo die Hänge steiler sind und näher an die Gletscher hingebaut wurde. In Schwierigkeiten geraten werden bei uns am ehesten technische und touristische Infrastrukturen in heutiger Gletschernähe, u. a. Kraftwerke, Seilbahnen und Schutzhütten. Die Landschaft wird sich sehr wohl verändern: Es wird in den Bergen grüner und es werden relativ viele Seen entstehen. Das klingt jetzt eher danach, als ob das Verschwinden der Gletscher eher eine Frage der Nostalgie wäre ... Ja, zum Teil sicher. In den Alpen zumindest. In anderen Gebieten der Erde werden die Auswirkungen durchaus deutlicher zu spüren sein.


© Raphael Sorg

Georg Kaser: „Wenn wir die Klimaziele nicht erreichen, fahren wir an die Wand.“

Auf jeden Fall! Es gibt Gegenden, in denen Gletscherwasser über Monate das einzige Wasser ist, das zur Verfügung steht. Und gerade diese Gebiete müssen sich auf große Veränderungen einstellen, u. a. in Zentralasien, wo vor allem die beiden Hauptzubringer zum Aralsee im Sommer überwiegend Gletscherwasser führen. Auch Peru wird mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Die Menschen in diesen Gebieten werden sich umorganisieren bzw. umstrukturieren müssen, um weiterhin Landwirtschaft betreiben und damit überleben zu können.

Klimaforscher weisen seit Jahrzehnten auf den drohenden Klimawandel hin. Warum werden sie nicht gehört? Fehlt ihnen die Lobby oder überwiegen andere Interessen? Salopp gesagt ist es wie beim Rauchen: Ich kann noch so oft hören, dass ich davon Lungenkrebs bekomme – bevor ich nicht daran erkranke, höre ich nicht mit dem Rauchen auf. Doch zu diesem Zeitpunkt ist es bereits zu spät. So ist der Mensch. Und genauso ist es beim Klimawandel. Rein rechnerisch kennt

man die Zahlen in Zusammenhang mit CO2 seit 1900. Bereits damals – wenn auch nicht aus Klimaschutzgründen – wurde berechnet, welche Erwärmung eine Verdoppelung des CO2-Ausstoßes bewirkt, und die Zahlen stimmen heute noch. Die CO2-Konzentration lag in der vorindustriellen Atmosphäre bei 270 Teilen pro Million Luftteilchen, derzeit sind es etwa 410; wir haben die Verdoppelung also noch nicht erreicht. Wir sind allerdings nicht mehr so weit davon entfernt, auch die Geschwindigkeit, in der wir uns darauf zu bewe-

gen, war niemals zuvor so hoch. In den 1930er Jahren wurde die Koppelung zwischen Atmosphäre und Ozeanen verstanden. 1958 wurde schließlich auf dem Mauna Loa auf Hawaii, dem größten Vulkan der Erde, fernab der größten Emittenten die erste Messstation errichtet, wo seitdem kontinuierlich die CO2-Konzentration in der Atmosphäre gemessen wird. Die sogenannte Keeling-Kurve zeigt deutlich, dass die sommerliche Photosynthese der Vegetation der Nordhemisphäre die CO2-Konzentration in der Atmosphäre jeweils reduziert. Die resultierende Säge-

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Umwelt

zahnkurve steigt aber stark und beschleunigt. Emissionsreduktionen, wie etwa während der Ölkrisen 1973 und 1979/80 oder beim Zusammenbruch der Sowjetunion 1991, schwächten den Anstieg der Keeling-Kurve kurzzeitig ab. Wird sich der coronabedingte Lock-down ebenfalls bemerkbar machen? Kurzzeitig ja, aber nicht nachhaltig, nicht einmal wenn der Lockdown bis 2050 anhalten würde, würde das reichen, um die Pa-

ris-Ziele zu erreichen. Für den 7. April, also mitten im intensivsten Lock-down vieler Industrieländer, wurden im Vergleich zu den Vorjahren um 17 Prozent weniger Emissionen beobachtet. Bei einem fossilen Lock-in im Juli läge das Jahr 2020 rund vier Prozent unter den Vorjahren, bei einem Lock-in im Jänner sieben Prozent. „Auch wenn wir die Erwärmung heute auf Null stellen würden, wäre es für die Gletscher bereits zu spät.“

„Klima geht uns alle an!“ Die Bildungsausschüsse von Ridnaun und Freienfeld laden am 30. September ein zum Info- und Diskussionsabend zum Thema „Klima geht uns alle an!“. Dazu referiert in einem kurzen Impulsvortrag der weltweit anerkannte Glaziologe und Klimaforscher Georg Kaser; er gibt einen Überblick über die heutige Situation des Klimawandels und zeigt, was zum Erreichen der Pariser Klimaziele zu tun ist. In einem weiteren Impulsreferat verweist Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer auf zahlreiche Möglichkeiten, wie jeder einzelne zur Verbesserung des Klimas beitragen kann. Im Anschluss daran findet eine von Matthias Oberhuber moderierte Podiumsdiskussion statt. Der Diskussionsabend findet mit Beginn um 20.00 Uhr im Vereinshaus Ridnaun statt. Es gelten die aktuellen Covid-19-Maßnahmen.

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Sie haben dreimal als Mit-Autor federführend am Weltklimabericht der UNO mitgeschrieben. 1990 wurde der erste Weltklimabericht des sogenannten IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change, zu deutsch Weltklimarat) unter Schirmherrschaft der UN veröffentlicht, der dramatisch die Folgen des ungebremsten CO2-Ausstoßes aufgezeigt hat – wie wir sie heute eben erleben. Ich selbst habe am vierten und fünften IPCC Bericht mitgearbeitet und bin jetzt auch beim sechsten Bericht dabei. Diese Berichte werden im Abstand von sechs bis sieben Jahren im Auftrag der 196 nationalstaatlichen Regierungen der UN-Mitgliedsstaaten auf Basis der vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse erstellt und herausgegeben. Wurde bzw. wird die Arbeit des IPCC zu wenig ernst genommen? Als vor mittlerweile 30 Jahren der erste Bericht erschien, kam es ein Jahr später zum Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen, einer der gewaltigsten Ausbrüche des 20. Jahrhunderts. Der Ausbruch bewirkte die Freisetzung einer größeren Menge von Aerosolen in der Stratosphäre, was einen Temperaturabfall um 0,5° C und eine Ozonreduktion bewirkte. Es passierte dadurch kurzfristig genau das Gegenteil von dem, was im Bericht prognostiziert worden war. Das wurde weidlich ausgenutzt, um die Arbeit des IPCC in Frage zu stellen. Der zweite und der dritte Bericht waren dann sehr vorsichtig formuliert, während im vierten Bericht 2007 die Fakten wieder klar auf den Tisch gelegt wurden. 2013 befanden wir uns mittendrin im steilen Anstieg des Klimawandels, doch passiert ist politisch nichts. Den Rahmen für die politischen Umsetzungen bilden das UNFCCC

und seine jährlichen Klimakonferenzen. Das Kyoto-Protokoll legte 2005 erstmals verbindliche Zielwerte für den Treibhausgas-Ausstoß in den Industrieländern fest. 2015 wurde als Ersatz dafür das Übereinkommen von Paris formuliert, das erstmals das 1,5-GradZiel enthielt. Darin steht, dass bis zum Jahr 2100 die globale Erwärmung auf 1,5° C gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung angestrebt wird, in keinem Fall aber darf sie über 2° C gehen. Der Vertrag enthielt auch die Zusatzklausel, dass die Wissenschaftler des Weltklimarates bis Oktober 2018 einen Bericht herausgeben sollten; dieser sollte mehrere Punkte berücksichtigen: Bei welcher Temperaturerhöhung stehen wir bereits? Welche Auswirkungen hat das 1,5-GradZiel? Welchen Unterschied machen +1,5 und +2° C aus? Gibt es Wege, das Ziel zu erreichen? Was bedeutet das für die Weltgemeinschaft? Die Ergebnisse dieses 1,5-Grad-Berichtes haben Aufmerksamkeit erlangt, vor allem auch in Europa, wo die extreme Dürresituation im Sommer 2018 gezeigt hat, worauf wir hinsteuern. Es hat im reichen Europa keine materiellen Bedrohungen gegeben, aber die Menschen haben Betroffenheit gezeigt. Plötzlich war der Klimawandel öffentlich präsent. Dazu kamen Greta Thunberg und die „Fridays for Future“-Bewegung. Das hat dann die Politik unter Druck gesetzt. „Rein rechnerisch kennt man die Zahlen in Zusammenhang mit CO 2 seit 1900.“ Zu welchen Ergebnissen kam dieser Sonderbericht von 2018? Der Bericht zeigte, dass wir uns bei einer globalen Erwärmung von 1,0° C befinden. Die Schä-


Der Hangende Ferner, Übeltalferner und Grüblferner in Ridnaun im Jahr 1930 (Fotograf Richard Jöchler, Archiv Gianluigi Franchi) ...

den sind vorhersehbar: Die Gletschermasse (ohne Antarktis und Grönland) wird beim heutigen Klima weltweit um 40 Prozent abnehmen und mit rund 12 cm zum Meeresspiegelanstieg beitragen. Dazu kommen bereits starke Massenverluste vor allem des grönländischen, aber zunehmend auch des antarktischen Eisschildes. Das Schmelzen geht langsamer als der

Klimawandel, aber früher oder später müssen Bewohner flacher Inseln und tropischer Flussdeltas umgesiedelt werden. In einer +1,5°-C-Welt werden die Gletscher rund 50 Prozent der Masse verlieren, der Meeresspiegel wird stärker steigen, extreme Wetterereignisse werden an Anzahl und Stärke zunehmen, die Warmwasserkorallen fast zur Gänze ver-

... und im Jahr 2018 (Fotograf Christoph Oberschmied, Archiv Agentur für Bevölkerungsschutz)

schwinden und vieles mehr. Hunderte Millionen Menschen werden ihre Lebensgrundlage verlieren. Bei einer Zunahme um 2° C werden die Bedingungen extremer werden und weitere 250 Millionen Menschen werden ihre Lebensgrundlage verlieren. Die Weltklimaberichte legen die zu erreichenden Emissionsreduktionen fest. Schrei-

ben sie den Mitgliedsstaaten auch vor, auf welche Weise diese zu erreichen sind? Der Weltklimarat darf und kann, wie eine Gutachtergruppe, den Regierungen keine Vorschriften machen. Er erarbeitet nur Szenarien als Entscheidungsgrundlage. Im +1,5°-C-Bericht werden mehrere Wege zum Erreichen der Paris-Ziele aufgezeigt. Ob und wel-

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che die einzelnen Mitgliedsstaaten diese begehen, ist ihnen selbst überlassen. Alle Pfade würden übrigens für das globale Gemeinwohl von Vorteil sein. Wie realistisch ist es, dass die vorgegebenen Ziele erreicht werden? Es ist machbar. Die Chancen, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, stehen 50:50, wenn der globale CO2-Ausstoß bis 2030 um 45 Prozent gegenüber 2010 reduziert wird – gegenüber 2019 sind es 53 Prozent. Wir haben noch gut neun Jahre Zeit, das Ziel zu erreichen. Darüber hinaus muss bis 2050 der Netto-Kohlendioxid-Ausstoß auf Null reduziert werden, d. h. der Ausstoß von CO2, Methangas und menschlich produziertem Lachgas darf nicht größer sein als das, was gebunden werden kann. Im Grunde ist es ganz einfach: Es muss möglich sein, die Klimaziele zu erreichen – wenn nicht, fahren wir an die Wand! Wir sind mittlerweile aber schon so weit, dass Planungen schwierig und umständliche Überlegungen zu spät kommen werden. Wir können fast nur mehr „im Affekt“ handeln. Warum reagieren Politik und Wirtschaft nicht bzw. nicht in ausreichendem Maße? Gibt es Konsequenzen, wenn die Ziele nicht erreicht werden? Nein, es gibt keine international rechtlichen Folgen. Wird nichts unternommen, werden jedoch in absehbarer Zeit Ökosysteme, die Wirtschaft und mit ihnen die Gesellschaft kollabieren. Die soziale Kluft wird immer größer und wird mehr und mehr zu sozialen Unruhen führen. Wo sollen die Menschen hin, die ihre Lebensgrundlage verlieren? Auf die Weltgemeinschaft kommen immense Probleme zu. Die Gesellschaft muss radikal umgebaut werden – die Frage ist, ob und wie sie das schafft. Insgesamt gibt es heute jedoch bereits viele Schritte in die richti-

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CO2-Konzentration (ppm)

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Die Keeling-Kurve stellt den mittleren globalen Konzentrationsverlauf von Kohlenstoffdioxid (CO2) in der Erdatmosphäre seit dem Jahr 1958 dar.

Jahr ge Richtung. Nur ein Beispiel von vielen: Frankreich saniert die Airfrance, aber nur unter der Bedingung, dass es keine Kurzstreckenflüge mehr gibt, dass Maschinen ausgetauscht werden, dass überall dort, wo es Zugverbindungen gibt, keine Flüge angeboten werden ... Das ist ja auch wirtschaftlich interessant. Andere Industrieländer machen das leider nicht. „Es muss möglich sein, die Klimaziele zu erreichen – wenn nicht, fahren wir an die Wand!“ Wer ist konkret gefordert? Ausnahmslos alle! Wenn wir auf Null kommen wollen, muss jeder einzelne weltweit seinen Beitrag leisten. Niemand kann sagen „Da kann ich als einzelner eh nichts tun“. Jeder erwachsene Mensch hat ein Wahlrecht und trifft Entscheidungen für sein Leben und das seiner Kinder, ganz davon abgesehen, welchen Beitrag er tagtäglich durch seinen Lebensstil leisten kann. Wie ist das Verhältnis zwischen Klimaforschung und Tourismus? Unterschiedlich. Man muss be-

denken, dass wir es in Tourismus und Wirtschaft vielfach immer noch mit der Gründergeneration zu tun haben, die Wohlstand und Reichtum ins Land gebracht haben. Sie tut sich verständlicherweise nicht leicht zuzugeben, dass sie weit über das Ziel hinausgeschossen hat. Über Jahrzehnte galt ausschließlich die Devise, den Umsatz zu steigern. Mittlerweile werden viele Touristiker aufmerksam, weil ihre Gäste nachfragen. Wirklich begriffen haben es die meisten noch nicht. Wenn, dann werden lediglich wirtschaftliche Einbußen befürchtet. Bisher ließen sich alle Probleme technisch lösen, etwa durch Beschneiungsanlagen. Die Touristiker müssen hierzulande jedoch begreifen, dass sie eines der Hauptprobleme sind. In Südtirol etwa kommen 44 Prozent der Emissionen aus dem Verkehr, der Rest entfällt etwa zu gleichen Teilen auf die Landwirtschaft und Infrastrukturen, vor allem Bauten aus den letzten Jahrzehnten, die Energieschleudern sind. Meiner Meinung nach muss vor allem der Wochenendtourismus aufhören, der nichts anderes als Konsum für Großstädter ist, die auch am Wochenende nicht

zur Ruhe kommen. Ein Südtirolurlaub muss jedoch für den Urlaubenden in einem Zugabteil im Heimatort beginnen – er darf gar nicht erst auf die Idee kommen, mit dem Auto anzureisen. Vor Ort braucht es neue mobile Lösungen, u. a. selbstfahrende Elektrobusse. Insgesamt braucht es neue Mobilitätslösungen, die Mobilität muss in ganz neue öffentliche Bahnen gelenkt werden. Es ist vieles bereits jetzt gut, aber wenn ich bedenke, dass es in Südtirol über 6.000 km befahrbare Straßen gibt und nicht einmal 300 km Schienen, dann zeigt das das fossile Systemdenken. In Summe nehmen in Südtirol die Straßen die gleiche Fläche ein wie der Weinbau. Sie sind ein international renommierter Wissenschaftler. Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Stimme gehört wird? Gehört wird die Stimme der Wissenschaft schon, die Reaktionen darauf sind sehr unterschiedlich. Glauben Sie, dass die Ziele erreicht werden? Ich weiß, was erreicht werden muss, und das sage ich laut und deutlich. Mehr aber auch nicht. Ich sehe mich nicht als Messias. E


Wie heißen die Pflanzen im Dialekt Ihres Heimatortes?

Auf Exkursion im Wipptal Im Rahmen des Seminars „Bauen im Bestand“, das von Wittfrieda Mitterer, Direktorin des Südtiroler Kuratoriums für Technische Kulturgüter, geleitet wird, befassen sich Studenten der Fakultät für Architektur der Universität Innsbruck mit der Kleinarchitektur entlang der Brennerbahnlinie. Anfang Juli besuchten rund 40 Studierende aus fünf Nationen das Wipptal.

Das Naturmuseum Südtirol sucht mundartliche Pflanzennamen und bittet um Ihre Mithilfe. Wenn Sie für die abgebildeten Pflanzen eine eigene Bezeichnung in Ihrem Dialekt haben, teilen Sie diese bitte per E-Mail (pflanzennamen@naturmuseum.it) mit. Weitere Pflanzennamen finden Sie auch auf www.natura.museum/de/pflanzennamen.

Besenheide (Calluna vulgaris)

Bei einem ersten Treffen im Rathaus von Gossensaß hielt Mitterer eine Einführungsvorlesung über technische Kulturgüter in Südtirol, zu denen auch die Bahnwärterhäuschen zählen. Die rund 30 meist aus Granitquadern erbauten Häuschen entstanden wie die Eisenbahnlinie zwischen 1864 und 1867. Einige sind bereits abgebrochen, andere vom Verfall bedroht. Ein kleiner Teil wird benutzt und bewohnt. Die Streckenwärterhäuschen wurden nach den Typenplänen des Bahnarchitekten Wilhelm von Flattich errichtet, die Abstände waren der zu bewältigenden Gehentfernung der Bahnwärter angepasst. Innovative Projekte Heute verläuft der Radweg streckenweise entlang der Bahnlinie. Dies legt eine Neunutzung und neue Zweckbestimmung einiger dieser Technik-Kleinodien nahe. Beispielhaft für die gesamte Meile und als Symbol der Erneuerung und Wertschätzung der Bahnarchitektur sollte je ein Bahnwärterhaus bei Brennerbad, in Freienfeld und in der Sachsenklemme wieder instandgesetzt werden. Möglich wäre ein sogenannter „Albergo diffuso“ mit verschiedenen Funktionen im Kontext eines Rad- und Technik-

parcours oder die Vermietung für einen Kurzurlaub, eine Radwerkstatt, Serviceleistungen samt Gastronomie oder Wasserstationen mit Trinkbrunnen. Auch das Umfeld der zu renovierenden Häuschen müsste in die Projekte miteinbezogen werden. Von der attraktiven Bepflanzung bis hin zur Anlage von Kleinbiotopen reichen die Vorstellungen. Sehenswürdigkeiten im Wipptal Bei der Exkursion wurde auch das Wasserkraftwerk in der Sachsenklemme begutachtet, das bereits unter der Leitung von Mitterer saniert und vor dem Verfall bewahrt worden ist, sowie die einzigartige Rundbogenportalbrücke, die südlich des Schlosses Welfenstein bei Mauls über den Eisack führt. Sie wiederherzustellen, ist ein dringendes Anliegen Mitterers. „Die Gemeinde Freienfeld wird das Projekt wohlwollend unterstützen“, so der für Umwelt und Kultur zuständige Gemeindereferent Heinrich Aukenthaler, der die Studentengruppe bei den Begehungen in Freienfeld begleitete. Dabei wurde u. a. auch die nur in Teilen fertiggestellte Militärstraße zwischen den Genauenhöfen und dem Eggertal besichtigt. Eine mögliche Instandsetzung als Radweg wurde dabei ins Auge gefasst.

Herbstzeitlose (Cholchicum autumnale)

Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)

Zittergras (Briza media)

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Aktuell

Flüchtlinge verlassen Haus „Lea“ „Ein positives Zusammenleben ist möglich“ 3 Fragen an Alessia Fellin, Bereichsleiterin für die Flüchtlingseinrichtungen der Caritas

Sang- und klanglos wurde Ende Juni das Asylheim Haus „Lea“ in Wiesen geschlossen. Dabei verlief die Errichtung dieser Unterkunft in der ehemaligen Gnutti-Kaserne vor fünf Jahren nicht ohne Kontroversen. Von der Landesregierung mit dieser Maßnahme „zwangsbeglückt“, waren öffentliche Meinungen und vor allem jene, die hinter vorgehaltener Hand geäußert wurden, nicht immer frei von Vorurteilen und Rassismus. Die Aufregung hat sich inzwischen gelegt, die meisten Flüchtlinge haben eine Arbeit und eine dauerhafte Bleibe gefunden. Die ersten Asylsuchenden – es handelte sich dabei um 24 Männer vor allem aus westafrikanischen Ländern – waren im August 2015 in das Haus „Lea“ eingezogen. Dort sollten sie auf den Asylbescheid warten. Wie Alessia Fellin, zuständige Bereichsleiterin der Caritas für die Flüchtlingseinrichtungen, dem Erker gegenüber erklärt, waren im Haus „Lea“ maximal 44 Flüchtlinge untergebracht. Seit 2019 wohnten dort noch 30 Personen. Nachdem die Zahl der Asylantragsteller – in Italien wie auch in Südtirol – seit 2017 stark zurückgegangen ist, hat die Caritas, wie auch alle anderen Organisationen, die Aufnahmezentren führen, bereits im Jahr 2019 mit der Planung der Reduktion von Betten begonnen. In der Folge wurden drei Häuser (Haus „Miriam“ in Brixen, Haus „Anna“ in Kastelruth, Josefsheim in Bruneck) geschlossen. Im Februar 2020 folgte die Schließung des Hauses „Rahel“ am Ritten und Ende Juli wurde auch das Projekt Haus „Lea“ beendet. Rückblickend ein erfolgreiches Projekt, so die Caritas-Mitarbeiterin. at

Ausländerzahlen steigen Am 31. Dezember 2019 sind offiziell 51.509 ausländische Staatsbürger aus 138 verschiedenen Ländern in Südtirol ansässig; das entspricht einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 9,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil um 2,3 Prozent gestiegen. Vergleichsweise waren es Ende 1994 rund 7.250 Menschen, womit sich die ausländische Wohnbevölkerung im letzten Vierteljahrhundert in etwa versiebenfacht hat, wie eine Erhebung des Landesinstitutes für Statistik (ASTAT) zeigt. Mehr als 30 Prozent gehören einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union an; weitere 30 Prozent entfallen auf die europäischen Staaten, die nicht zur EU zählen, während 20 Prozent der Ausländer aus Asien und 14 Prozent aus Afrika stammen. 1.926 Ausländer sind zum selben Stichtag im Wipptal ansässig, davon 1.002 Frauen und 924 Männer. Von diesen entfallen 387 Personen auf die Gemeinde Brenner, was einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 17,2 Prozent entspricht. 145 sind es in Freienfeld (5,4 %), 275 in Franzensfeste (27,1 %), 169 in Ratschings (3,7 %), 231 in Pfitsch (7,5 %) und 719 in Sterzing (10,2 %). In der Gemeinde Franzensfeste ist der Ausländeranteil südtirolweit am höchsten.

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Erker: Frau Fellin, welche Aufgaben haben die Mitarbeiter der Caritas bei der Betreuung der Flüchtlinge übernommen? Alessia Fellin: Die Mitarbeiter der Flüchtlingshäuser sind zuständig für die Aufnahme und allgemeine Begleitung der Bewohner. Die Asylbewerber werden in den verschiedenen Lebensbereichen begleitet und finden in den Mitarbeitern wichtige Ansprechpersonen für verschiedene Anliegen: bürokratische Angelegenheiten, Rechtsberatung vor allem beim Asylverfahren, Kontakte mit dem Gesundheitsbetrieb und anderen Diensten auf dem Territorium, Entwicklung individueller Projekte mit Sprachkursen, Weiterbildungskursen, Freiwilligenarbeit, Arbeitssuche und Wohnungssuche. Wie gut sind die Flüchtlinge in die Südtiroler Gesellschaft integriert? Die meisten Flüchtlinge haben eine Arbeit gefunden, viele haben Weiterbildungskurse oder Praktika absolviert. Andere haben als Freiwillige in den Gemeinden geholfen. Bewohner mit einer regelmäßigen Arbeit haben das Flüchtlingshaus verlassen und eine autonome Wohnungslösung auf dem Territorium gefunden. Sie haben italienisch gelernt und manche auch deutsch. Viele haben sich sehr gut integriert und schaffen sich hier ein neues Zuhause. Was sind rückblickend Ihre Erfahrungen? Unsere Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass ein positives Zusammenleben möglich ist. 2015 war es etwas völlig Neues, Flüchtlingshäuser außerhalb der Städte Bozen und Meran zu eröffnen; in den Dörfern gab es Ängste und Sorgen seitens der Bevölkerung, aber die Zeit hat uns allen gezeigt, dass dieses Projekt möglich war. Die abschließende Bewertung sagt, dass die Offenheit, der Dialog, die Bereitschaft, sich kennenzulernen und zusammenzuarbeiten, die richtigen Instrumente und der richtige Weg sind. Ein großer Dank geht nicht nur an alle Mitarbeiter, die jeden Tag diese Tätigkeit ausüben, sondern auch an die vielen Freiwilligen, die uns in Wiesen, aber auch in den anderen Flüchtlingshäusern helfen.


Sterzing

Bezirksaltenheim wird umgesiedelt Da das in die Jahre gekommene Bezirksaltenheim in Sterzing nicht mehr heutigen Sicherheitsstandards und Vorgaben entspricht, wurde bereits vor einiger Zeit ein Neubau ins Auge gefasst. Im Februar 2019 haben die Wipptaler Bürgermeister grünes Licht für das Großprojekt gegeben. Der neue Trakt soll in einer relativ neuartigen Modulbauweise errichtet werden, die eine kurze Bauzeit ermöglicht. Derzeit fehlt noch das Placet des Technischen Landeskomitees und der Technischen Unterkommission. „Sobald das Land seine Zustimmung erteilt (voraussichtlich Anfang 2021), kann das Projekt ausgeschrieben werden“, so Bezirkspräsident Karl Polig. Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf 15,4 Millionen, die vom Land und von den Gemeinden getragen werden.

Ende September steht die Umsiedlung des Altenheimes in das Hotel „Pulvererhof“ auf dem Programm, wo derzeit Adaptierungsarbeiten durchgeführt werden.

Verläuft alles nach Plan, kann im Herbst 2021 mit den Bauarbeiten begonnen werden, die Eröffnung soll im Herbst 2022 erfolgen. „Mit dem Neubau können wir die Bettenkapazität von derzeit 77 auf 90 Betten erhöhen“, so Polig. Aufgrund der Modulbauweise sei in Zukunft auch eine Aufstockung des Gebäudes problemlos möglich. bar

Altenheim Schloss Moos: Umbau im Frühjahr Auch die Sozialgenossenschaft zum hl. Vinzenz, die seit 2002 das Altenheim Schloss Moos in Wiesen führt, bemüht sich seit mehreren Jahren, hinter den 500 Jahre alten Mauern ein zeitgemäßes familiäres Seniorenwohnheim zu schaffen. Das Projekt für die Rundum-Sanierung und qualitative Erweiterung liegt bereits vor, Baubeginn ist im Frühjahr 2021. Richtung Flainer Straße ist ein Zubau mit drei Wohnbereichen mit Einzelzimmern, Aufenthaltsräumen und Terrassen vorgesehen. Der Altbau wird unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes saniert und den heutigen Standards angepasst, alle Zimmer werden mit Bädern aus-

gestattet. Die Hauskapelle im dritten Stock und der Speisesaal im ersten Stock bleiben erhalten. Im neuen Eingangsbereich des Hauses entstehen der Verwaltungsbereich, großzügige Lichthöfe, eine Bar-Cafeteria sowie Aufenthaltsräume. Im Verbindungsbereich zwischen Alt- und Neubau sind eine moderne Küche und eine neue Wäscherei geplant. Pflegebäder, Stützpunkte, Physiotherapieraum, Ambulatorium und Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter werden über die einzelnen Stockwerke verteilt. Ob bzw. in welche Struktur die Heimbewohner und Mitarbeiter während der Bauphase umsiedeln, steht noch nicht fest.

Lebensmittelgutscheine Um die finanzielle Not der Menschen, die durch die Corona-Pandemie und den Lockdown verursacht wurde, zumindest etwas zu lindern, hat der Staat die sogenannten Covid-Gelder an die Gemeinden ausgeschüttet, die in erster Linie für den Ankauf von Lebensmitteln gedacht waren. Der Rat der Gemeinden hat im Sinne einer einheitlichen Handhabung Kriterien für die Umsetzung von Unterstützungsmaßnahmen genehmigt, die für ganz Südtirol einheitlich geregelt werden sollten. Ansuchen durften in der Gemeinde ansässige Personen, die sich aufgrund der Corona-Pandemie in einer ernsten finanziellen Situation befanden. In der Gemeinde Freienfeld haben vier Personen um Lebensmittelgutscheine angesucht, 300 Euro an Spendengeldern wurden für die Rückzahlung an die Geschäfte genutzt. In der Gemeinde Franzensfeste haben mehrere Bürger für die Einkaufsgutscheine angesucht. Nach Überprüfung der Voraussetzungen wurden diese zwei Bürgern gewährt. Insgesamt wurden dabei 900 Euro ausbezahlt. In der Gemeinde Ratschings wurden vom zur Verfügung stehenden Staats-

beitrag von rund 23.500 Euro seitens der Gemeinde 8.700 Euro an die Ansuchenden ausbezahlt. In der Gemeinde Pfitsch wurden (Stand Ende Juli) rund 40 Anträge um Lebensmittelgutscheine genehmigt und Gutscheine im Wert

von insgesamt 10.200 Euro ausgegeben. In der Gemeinde Sterzing wurden insgesamt 109 Ansuchen angenommen; der gesamte zur Verfügung gestellte Betrag in Höhe von 37.000 Euro wurde ausgeschüttet. In der Gemeinde Brenner wurden insgesamt 75 Ansuchen gestellt, davon waren 32 Personen anspruchsberechtigt und konnten die Gutscheine in Empfang nehmen; 5.177 Euro wurden bis dato (Stand 20. August) ausgegeben. at

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Gesellschaft

„Der Weg führt durch die Angst hindurch“ Interview: Renate Breitenberger

Erker: Herr Dr. Fronthaler, wie entstehen Ängste? Dr. Martin Fronthaler: Meist ist es eine Kombination von verschiedenen Faktoren. Dazu gehört eine bestimmte Veranlagung zur „Verletzlichkeit“, was bedeutet, dass manche Menschen häufiger und schneller als andere mit Angstgefühlen auf bestimmte Auslösesituationen reagieren. Oft haben Betroffene in ihrer Lebensgeschichte bereits sehr früh intensive angstmachende Erfahrungen aushalten müssen und haben Phasen durchlebt, in denen sie kaum oder keine Kontrolle über die widrigen Gegebenheiten und Verhältnisse hatten. Häufig braucht es dann nur noch ein aktuelles, auslösendes negatives Ereignis und Menschen reagieren mit Rückzug, Flucht und anschließendem Vermeidungsverhalten. Hat der moderne Mensch von heute andere Ängste als früher? Die Symptome sind wohl immer dieselben: Schweißattacken, Zittern, Muskelverspannungen, Druck auf der Brust, Kopfschmerzen, Krämpfe in Bauch und Magen, Herzrasen, Atem-

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© Martin Fronthaler

Angst kann uns erdrücken, lähmen und krank machen. Angst kann uns aber auch weiterhelfen, endlich unser eigenes Leben zu führen. Dr. Martin Fronthaler, Psychologe, Psychotherapeut und Leiter des Therapiezentrums Bad Bachgart, über die Angst und das, was sie uns zu sagen versucht.

Dr. Martin Fronthaler: „Wenn die Angst den Alltag bestimmt, ist es Zeit, sich Hilfe zu holen.“

not, verzweifeltes Suchen nach einem Aus- bzw. Fluchtweg und das ausgeprägte Vermeiden von angstauslösenden Situationen, etwa große oder enge Räume, Menschenansammlungen, Ein-

samkeit oder Dunkelheit. Der dahinterliegende Inhalt der Ängste scheint großteils derselbe zu bleiben. Sehr häufig geht es um Situationen, die symbolisch für den Kontrollverlust stehen: Ver-

lustängste, die Angst vor dem Alleinsein, die Angst zu sterben, die Angst vor Erkrankung und Leiden, die Angst, andere zu verletzen oder anderen weh zu tun, also die Kontrolle über sich selbst, den eigenen Körper oder über bestimmte Sicherheit gebende Situationen zu verlieren. Meiner Erfahrung nach geht es in den meisten Fällen um problematische Beziehungsgestaltungen: die Beziehung zur Ursprungsfamilie, die Beziehung zum Partner, die Beziehung zum Arbeitskollegen. Besonders oft geht es um die Beziehung zu sich selbst, eingebettet in die belasteten Themen Selbstwert und Selbstvertrauen. Im Verlauf der Jahrzehnte ändert sich lediglich der konkrete Auslöser der Angstspirale: die Sorge, an Aids zu erkranken, einem Terrorakt zum Opfer zu fallen oder, am einfachsten nachvollziehbar, die Angst, in einer Warteschlage an der Supermarktkassa ohnmächtig zu werden – eine Situation, der man vor 50 Jahren kaum ausgeliefert war. Eine weitere Angst greift um sich: die Angst, in Zeiten von mit zahllosen Bildbearbeitungsprogrammen und Filtern bearbeiteten Porträtfotos und Selfies


in der Alltagssituation dann nicht hübsch und ebenmäßig genug zu sein. Die Varianten der Ängste sind also kulturell geformt und werden sozial vermittelt. Unterscheiden sich die Ängste der Frauen von denen der Männer? Frauen und Männer werden je nach Geschlechtszugehörigkeit sozialen Rollen, Lebensbereichen und Aufgaben zugeordnet – ob gerechtfertigt und passend, sei dahingestellt. Abhängig von diesen Rollen lassen sich Tendenzen erkennen. Frauen haben oft Angst, verlassen zu werden, haben Angst, dass den Kindern etwas passieren könnte, haben Sorgen vor Krankheiten in der Familie. Männer haben oft Angst, sexuell, gesellschaftlich oder beruf-

lich zu versagen und keine augenscheinliche Leistung mehr zu erbringen. „Es braucht Mut, um sich auf Veränderungen einzulassen, alte Muster zu hinterfragen und aufzulösen.“ Die meisten Menschen entwickeln recht kreative Methoden, um ihre Angst zu verbergen und sich „keine Blöße zu geben“. Hinter welchem Verhalten kann sich eine Angst verstecken? Frauen tun sich leichter, von ihren Ängsten und Sorgen zu berichten. Männer tendieren dahin, psychische Belastungen zuzudecken, und suchen eher den „Angriff nach vorne“. Insofern ist nar-

BAD BACHGART UNTER NEUER FÜHRUNG Nach der Pensionierung von Helmut Zingerle hat Martin Fronthaler im März die Führung von Bad Bachgart in Rodeneck übernommen. Im Therapiezentrum werden Patienten mit Suchtkrankheiten und psychosomatischen Erkrankungen behandelt und betreut. Psychologe und Psychotherapeut Zingerle wird in Bad Bachgart weiterhin als Berater tätig sein. zisstisches Auftreten oft ein Versuch, die eigenen Ängste zu bewältigen. Angststörungen sind bei Frauen noch häufiger diagnostiziert als Depressionen. Beim

Mann liegen Angststörungen in der Häufigkeit hinter dem Alkoholismus. Dass Alkoholmissbrauch häufig als „Selbstmedikation“ bei Ängsten passiert, ist sicherlich be-

PR

Volksbank mit neuem Niederlassungsleiter und noch mehr Nähe zu den Kunden Die Niederlassung Brixen/Bruneck hat vor zwei Monaten mit Hannes Wieser einen neuen Leiter erhalten. Auch in der Hauptfiliale Sterzing und in der Filiale Ratschings hat es Umbesetzungen gegeben. Die neue Organisation zeichnet sich u. a. durch eine noch größere Nähe zu den Kunden aus. Als Niederlassungsleiter für Brixen/Bruneck ist Hannes Wieser Ansprechpartner für Kunden und Mitarbeiter in diesem Einzugsgebiet. Der Niederlassung sind 26 Hauptfilialen bzw. Filialen unterstellt. Der gebürtige Sterzinger hat zuvor die Niederlassung Bozen/ Meran geleitet und war in verschiedenen Funktionen in internen Abteilungen tätig. Neu ist: Sowohl für das Firmenkunden- als auch für das Privatkundengeschäft zeichnet der Niederlassungsleiter vor Ort verantwortlich. Durch diese Dezentralisierung sind höhere Flexibilität, verstärkte Synergien und schnellere Entscheidungen gewährleistet. „Wir sind damit noch näher an unseren Kunden und können sie als ihr Finanzpartner noch umfassender und ganzheitlicher betreuen“, so Vizegeneral- und Vertriebsdirektor Stefan Schmidhammer, an den der erfahrene Volksbank-Manager Wieser direkt berichtet. Ilse Steurer, welche die Niederlassung Brixen/Brun-

der Hauptfiliale ist er in der Rolle des Filialleiter-Stellvertreters weiterhin als kompetenter Berater in wichtigen Finanzangelegenheiten im Einsatz. Sein Vorgänger als Filialleiter-Stellvertreter der Hauptfiliale, Wilfried Casadei, ist zum Versicherungsexperten der Niederlassung Brixen/Bruneck ernannt worden. Die Filiale Ratschings bleibt eine wichtige Adresse innerhalb der Niederlassung. Ihre Leitung hat Marlene Hilpold übernommen, die als ehemalige Filialleiterin von Welsberg viel Erfahrung in der Filialführung mitbringt. Auch sie ist eine langjährige Mitarbeiterin der Volksbank und war nach verschiedenen Einsätzen in Filialen Marlene Hilpold, neue Leiterin der Filiale Hannes Wieser, neuer Leiter im Eisack- und Pustertal zuletzt der Volksbank-Niederlassung Ratschings, mit Christian Wurzer, jetzt FilialleiBrixen/Bruneck ter-Stellvertreter in der Hauptfiliale Sterzing als Firmenkundenberaterin in der Hauptfiliale Brixen tätig. Nach knapp 18 Jahren hat der aus Ridnaun stam- Die neuen Leiter sowie die Teams in den jeweiligen Fimende Christian Wurzer von der Filiale Ratschings lialen bleiben auch in Zukunft verlässliche Partner, die in die Hauptfiliale Sterzing gewechselt. Seit mehr als ihre Kunden mit Erfahrung und Professionalität zu The30 Jahren ist Wurzer Ansprechpartner und Vertrau- men wie Finanzierung, die richtige Absicherung oder ensperson für zahlreiche Kunden in diesem Gebiet. In die maßgeschneiderte Geldanlage ausführlich beraten. eck zuvor geleitet hat, nimmt nun ein neues Aufgabengebiet im Bozner Hauptsitz wahr. Sie steht dort als Leiterin der Marktentwicklungseinheit für Privatkunden und operatives Marketing vor.

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Unsere Ängste Kinder leiden häufig an Ängsten vor Dunkelheit, monsterhaften Phantasiegestalten und Naturphänomenen wie Donner und Sturm, die sich in der kindlichen und beeindruckenden Kreativität zu überirdischen Wesen entwickeln. Eine typische Angstform bei Kindern ist der sogenannte Pavor nocturnus, das nächtliche Aufschrecken nach etwa ein bis vier Stunden Schlaf, ohne dass die Kinder von Albträumen berichten und nach Abklingen der Aufregung wieder ruhig weiterschlafen. Anders die Ängste, die aus Albträumen stammen, welche die Kinder dann oft langwierig verfolgen und oft zu Einschlafproblemen in den folgenden Nächten führen. Gehäuft geht es bei Kindern und Jugendlichen um Trennungsängste, um Versagensängste in der Schule oder im Freundeskreis und sehr oft um soziale Ängste, ausgegrenzt zu werden, sich zu blamieren oder Opfer von aggressivem Verhalten zu werden. Bei Erwachsenen beobachtet man neben ganz konkreten Ängsten vor Erkrankung, dem Verlassen-Werden, beruflichem Versagen und dem finanziellen und existenziellen Ruin sehr häufig diffuse und allgemein fluktuierende Ängste, in denen Betroffene oft gar nicht beschreiben können, was sie eigentlich konkret ängstigt. Die Angst ist hier nicht an konkrete Situationen oder Gegenstände gebunden, sondern ist geprägt von der Furcht vor körperlichen Begleiterscheinungen wie Schwindel, Atemnot und Herzrasen sowie einem generellen Engegefühl, vergleichbar mit dem Gefühl „in der Falle zu sitzen“. Meist entwickeln sie eine regelrechte „Angst vor der Angst“, also die Angst davor, dass die panikartigen Symptome der Angst unkontrollierbar auftreten könnten. Bei älteren Menschen kommt oft die Angst hinzu, körperlich wie geistig abzubauen und zu erkranken, nichts mehr beitragen zu können, die Angst vor Schlaflosigkeit oder die Angst vor dem Verlust eines nahestehenden Menschen. Oft führen auch degenerative Veränderungen und Erkrankungen des Gehirns oder Nebenwirkungen von Medikamenten, die zur Behandlung von anderen Grunderkrankungen eingesetzt werden, zu Angstsymptomen.

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kannt. Dies könnte darauf hinweisen, dass Männer weit mehr Ängste haben, als sie offenlegen. In sehr vielen Fällen stecken hinter Suchtverhalten Depressionen oder Angsterkrankungen. Eine latente Angst vor Nähe oder Angst vor Verantwortungsübernahme wird zu einem oberflächlichen und flüchtigen und schnellen Lebensstil führen. Ab wann wird Angst im Leben zur Beeinträchtigung? Angst ist zunächst ein gesundes Grundgefühl, wie Freude, Wut oder Ekel. Insofern hat Angst eine wichtige Aufgabe in unserem Leben und in unserer Entwicklung. Sie schützt uns vor Bedrohungen und Gefahren, rettet uns immer wieder das Leben, indem sie unsere Aufmerksamkeit oder unsere Reaktionsfähigkeit schärft. Angst ist Teil eines Notfallprogrammes, das in uns abläuft und enorme Kräfte in uns freisetzen kann, wodurch wir zu Höchstleistungen fähig sind und in einen Kampfmodus treten. Eine zweite Funktion der Angst ist es, uns gewissermaßen in einen Fluchtmodus zu versetzen, um uns gegenüber Gefahren in Sicherheit zu bringen. Eine Form der Flucht ist etwa auch das Erstarren. Wenn das Ausmaß einer Angstreaktion jedoch unangemessen stark und unangemessen lange andauert oder Betroffene sich ständig mit den Angstinhalten auseinandersetzen, andauernd darüber nachgrübeln müssen oder verschiedene Formen des Vermeidungsverhaltens praktizieren, dann führt die Angst zu einem Leidensdruck, der das gesamte Leben umkrempelt. Wenn die Angst den Alltag bestimmt, über die Gestaltung von sozialen und beruflichen Kontakten entscheidet und sich generell negativ auf die Lebensqualität auswirkt, dann ist es Zeit, sich Hilfe zu holen. „Narzisstisches Auftreten ist oft ein Versuch, die eigenen Ängste zu bewältigen.“ Ein Sprichwort sagt: Wo Angst ist, liegt dein größtes Potential. Oder: Mach die Angst zur Freundin und sie verliert ihre Macht. Was will uns die Angst sagen? Oft scheint es, als ob sich die Angstdynamik sinnlos verselbstständigt habe. Es ist, als ob ein automatisiertes Programm ablaufe, das nicht mehr zu kontrollieren ist, oft unabhängig und losgelöst von konkreten, Angst machenden Situationen. Das zu erleben macht natürlich wiederum Angst. So bildet sich häufig ein verhängnisvoller Kreislauf, in dem sich die Angst aufschaukelt und bizarre Formen und Ausprägungen annimmt. Welches die ursprünglichen Gründe für die Entstehung der Ängste sind, ist dann oft nur

schwer zu erkennen und bedarf meist einer psychotherapeutischen Herangehensweise. Bei dieser Arbeit, die sehr viel Mut und Bereitschaft, sich auf sich selbst und auf Neues einzulassen, bedarf, geht es häufig darum, dorthin zu gehen, wo die Angst sitzt. Der Weg führt durch die Angst hindurch und nicht um sie herum. Welche Botschaft die Angst für uns hat, ist dann meist sehr individuell. So ist es neben der Konfrontation mit der Angst eine zentrale Aufgabe der Therapie, ein für den Patienten schlüssiges Erklärungsmodell der Symptomatik zu finden, das stimmig eingebettet ist in seine Lebensgeschichte. Menschen erkennen durch die Angst oft, dass Veränderungen in ihrem Leben anstehen, dass sie sich eingeengt haben oder eingeengt wurden oder dass sie in dem einen oder anderen Lebensbereich unglücklich sind. Sehr oft lautet die Botschaft der Angst, die eigene Autonomie wiederherzustellen, sich abzugrenzen oder Vertrauen in andere und sich selbst zu entwickeln. Sehr oft eben genau in jenem Bereich, wo die Angst sitzt. „Oft lautet die Botschaft der Angst, die eigene Autonomie wiederherzustellen, sich abzugrenzen oder Vertrauen in andere und sich selbst zu entwickeln. Sehr oft eben genau in jenem Bereich, wo die Angst sitzt.“ Was können Betroffene tun, um trotz Angst den Alltag zu meistern? Wichtig ist, möglichst offen mit vertrauten Personen darüber zu reden und dann, wenn möglich, therapeutische Unterstützung zu suchen. Oft fällt es leichter, mit einer außenstehenden neutralen Person zu reden. Frühzeitiges Reagieren ist hilfreicher als schambesetztes Zuwarten. Bestehende, offene oder auch verborgene Beziehungskonflikte sollten aufgearbeitet werden. Zentral ist sicher die Frage nach den eigenen Bedürfnissen: Sind diese Grundbedürfnisse erfüllt? Parallel zum offenen Umgang und zur Konfrontation mit der Angst ist es wichtig, Entspannungstechniken zu erlernen und anzuwenden. Achtsamkeit und ein wohlwollender Umgang mit sich selbst, Bewegung in der Natur und sportliche Aktivität unterstützen den Weg aus der Angst. Angstauslösende Situationen oder Themen sollten nicht vermieden werden. Auf jeden Fall braucht es Mut, sich den Themen, die hinter der Angst verborgen sind, zu stellen. Am wichtigsten ist es, zwischenmenschliche Kontakte zu pflegen, Beziehungen zu pflegen und zu leben. Beruhigungsmedikamente können kurzfristig helfen, sollen aber stets unter ärztlicher Verschreibung und Betreuung und für eiE nen kurzen Zeitraum eingenommen werden.


Sterzing

20 Jahre Weltladen Der Sterzinger Weltladen feiert sein 20-jähriges Jubiläum. Ein Grund zum Jubeln – nicht nur für seine über 50 Mitglieder, die sich im Wipptal für den Fairen Handel einsetzen. Es ist ein Jahr der Jubiläen für den Fairen Handel in Südtirol: Vor 40 Jahren eröffnete der erste Weltladen Italiens in Brixen. Daraus ging vor 30 Jahren die OEW-Organisation für eine Solidarische Welt hervor, die das Thema Fairen Handel in die Schulen und zu den Menschen trägt. In Sterzing feiert das Geschäft für fair produzierte Waren sein 20. Jubiläum. Als damals siebter Ableger der Südtiroler Weltläden öffnete er im März 2000 in der Bäckergasse seine Türen. Monika Hofmann, Maria Stötter und Maria Mair, die auch erste Präsidentin des Ladens wurde, hatten im Vorfeld mit einem Marktstand das Interesse der Sterzinger für faire Produkte geweckt. 2004 zog man in das größere Lokal in die Rathausgasse um. Auf Mair folgten Waltraud Kiebacher und später Christine Keim als Vorsitzende. Heute hat die Sozialgenossenschaft Weltladen über 50 Mitglieder. Rund 25 Ehrenamtliche koordinieren das Sortiment aus Lebensmitteln, Geschenkartikeln, Pflegeprodukten, Einrichtungsgegenständen und Textilien. Sie bringen sich im Verkauf, in der Buchhaltung, im Einkauf, bei der Dekoration sowie in der Informationsarbeit ein. Fairer Handel bedeutet mehr Frieda Ennemoser kam 2004 zum Weltladen: „Nachdem ich in Pension gegangen war, wollte ich etwas an jene zurückgeben, die es nicht so gut haben wie ich“, sagt die Ehrenamtliche. Dabei geht es beim Fairen Handel nicht um Almosen oder Hilfsprojekte, sondern darum, Produzenten für ihre Produkte einen fairen Preis zu zahlen, der das

Der Weltladen heute

Eröffnungsfeier mit Dekan Hubert Unterweger im Lokal in der Bäckergasse, 2000

Überleben von Familien und Gemeinschaften in den Ländern des Südens sichert. Was logisch klingt, ist in einem Wirtschaftssystem der Profitgier, Spekulation und Ausbeutung nicht selbstverständlich. „Der Konsument spielt eine zentrale Rolle und erwirkt Veränderungen“, weiß Präsidentin Christine Keim. Weltladen-Kunden setzen mit ihrer Kaufentscheidung ein wichtiges Zeichen und bekommen dafür hochwertige Ware. Im Laden und im Land aktiv Um den Fairen Handel in der Bevölkerung zu thematisieren, machte das Weltladen-Team in der Vergangenheit immer wieder darauf aufmerksam: Bei Suppensonntagen, fairen Frühstücken, Verkostungen,

Verkaufsständen, Vorträgen und Schulbesuchen brachten sie wichtige Themen zur Sprache, sammelten Spenden, regten zum Nachdenken an. Zu den Höhepunkten zählte der Austausch mit Projekten vor Ort. Hierfür reiste eine Gruppe im Jahr 2010 nach Mexiko, um u.a. die Kaffeeplantage „Uciri“ zu besuchen. Ebenso in Nepal überzeugte man sich an Ort und Stelle von den Produktionsbedingungen. Nachwuchs gesucht Wie sehr die Sterzinger den Laden schätzen, hat jüngst Corona gezeigt. Dankend wurde die Einkaufsmöglichkeit mit begrenzten Öffnungszeiten, die mit Springer-Freiwilligen abgedeckt wurde, angenommen. Auch weiterhin soll der

Besuch bei Kaffeebauern in Mexiko, 2010

Weltladen eine Anlaufstelle für Menschen sein, die durch ihre Konsumentscheidungen zu einer gerechteren Welt beitragen wollen. Eines liegt den Freiwilligen besonders am Herzen: Die Zukunft und der dafür notwendige Nachwuchs. Für den Fortbestand braucht es künftig neue Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen. Interessierte sind daher herzlich eingeladen, sich im Weltladen zu informieren und ihre Kontaktdaten zu hinterlegen. Gelegenheit dazu bietet sich am 19. September zwischen 10.00 und 15.00 Uhr. Da lädt das Team zum Umtrunk und zum gemeinsamen Rückblick auf 20 Jahre Weltladen Sterzing. Lisa Frei Erker 09/20

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Gesellschaft

„Der Krieg hat mich geprägt“ von Barbara Felizetti Sorg

1967 kam sie als Pfarrhaushälterin nach Wiesen, viele Jahre wirkte sie dort auch als Religionslehrerin. Vor kurzem hat Margarete Sullmann ihren 90. Geburtstag gefeiert. Auf die Frage nach ihrem Befinden lächelt Margarete Sullmann verschmitzt. „Meiner Jugend entsprechend gut“, sagt sie dann und beginnt sogleich zu erzählen – und sie hat viel zu berichten, wenn sie auf die 90 Jahre ihres Lebens zurückblickt. Lebhaft erinnert sie sich an ihre Kindheit in Milland, wo sie, Jahrgang 1930, gemeinsam mit ihren Eltern sowie ihrem drei Jahre jüngeren Bruder und einer Tante aufwächst. Die Familie hatte nicht viel, doch es reichte zum Leben. Ein kleines Höfl mit ein paar Ziegen mussten die Eltern mit verschiedenen Arbeiten abdingen. Den Kindergarten besuchte Margarete bei den italienischen Schwestern in der Runggadgasse in Brixen. „Mit vier Jahren wollte ich partout nicht im Kindergarten bleiben“, erinnert sie sich. Das bereut sie heute noch, denn „dann hätte ich besser Italienisch gelernt. Eine Sprache erlernt man nämlich nur als Kleinkind richtig gut“, ist sie überzeugt. Die Schulzeit verbrachte sie in den Räumlichkeiten der Tertiarschwestern in Brixen, der Unterricht fand nur in italienischer Sprache statt. Noch ganz genau kann sie sich daran erinnern, wie sie einmal noch vor Schulbeginn mit einer Schulfreundin kurz auf Deutsch gesprochen hat. Sogleich ertönte es vom Lehrerpult: „Sullmann, non parlare in dialetto, se no devi andare a casa e pagare la multa.“ Dieser eine Satz hat gewirkt. „Ich bin erschrocken, weil ich wusste, dass mein Vater damals gerade keine Arbeit und

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Margarete Sullmann feierte am 23. Mai ihren 90. Geburtstag.

deshalb auch kein Geld für eine Strafe hatte“, so Margarete. Deshalb hat sie sich in Zukunft davor gehütet, in der Schule deutsch zu sprechen. „Ich war keine gute und auch keine fleißige Schülerin“, lä-

chelt sie. Es sei auch nicht immer ganz einfach gewesen, dem Unterricht in der fremden Sprache zu folgen. Schließlich sprachen die Lehrerinnen kein Wort deutsch, sodass die Lust am Lernen bald auf

der Strecke blieb. Das änderte sich schlagartig, als sie in der 5. Klasse Nachprüfung hatte und dadurch zu einer guten Lehrerin kam, die auch deutsch sprach. Als Klassenbeste absolvierte sie schließlich im Herbst die Prüfung. „Da ist mir sozusagen der Knopf aufgegangen“, so Margarete. „Ich lernte nun relativ leicht und gerne. Im Nachhinein war es mein großes Glück, diese Nachprüfung bekommen zu haben.“ In der Schulzeit entwickelte sie auch ein tiefes religiöses Bewusstsein. In der Schule wurden sie von einer Lehrerin angehalten, für Papst Pius XII. zu beten und Opfer zu bringen. Einmal hat ihm die Klasse auch einen Brief geschrieben, auf den sie vom Papstsekretär sogar eine Antwort erhielten. „Da bekam ich zum Papst, der sonst so weit weg in Rom saß, eine ganz andere Beziehung, die mir bis heute geblieben ist“, betont Margarete. Während der Bombardierungen 1944/45 war an einen Schulbesuch nicht zu denken, der Krieg hat sie nachhaltig geprägt. „Ich kann bis heute kein Brot wegschmeißen“, erzählt sie. „Brot war damals ein sehr kostbares Nahrungsmittel. Einmal bin ich deshalb sogar in Versuchung gekommen zu stehlen.“ Vor einem Geschäft in Milland stand nämlich ein voller Brotsack. Nur allzu gerne hätte sie hineingelangt und etwas Brot für sich und ihre Familie mit nach Hause genommen. „Ich stand da und betrachtete den Sack. Schließlich habe ich es doch nicht getan und darüber bin ich heute noch froh.“ Auch ihr schönstes Geburtstagsgeschenk, an das sie sich erinnern kann, hat mit Brot zu tun. „Von meiner Tante bekam ich in der Kriegszeit zwei Brotmarken geschenkt – also kein Brot, sondern nur das Recht, Brot zu kaufen“,


erinnert sich Margarete. Einmal in der Woche, immer samstags, musste sie auch beim Metzger anstehen, um Fleisch zu kaufen. „Ein halbes Kilo Rindfleisch und ein halbes Kilo Kalbfleisch musste dann für die ganze Familie – wir

Margarete ein. Ob es eine Fügung war, dass Priester Ignaz Mair unter der Eggen gerade auf der Suche nach einer Pfarrhaushälterin war? Als er sie ansprach, sagte sie gleich zu – und hat ihre schnelle Entscheidung nie bereut. So kam

Mitglieder des Pfarrchores Wiesen mit Margarete Sullmann (2. v. l.) an ihrem 60. Geburtstag 1990

waren mit meiner Tante zu fünft – für eine Woche reichen.“ 1945 erkrankte Margarete schwer. Nach einem Darmdurchbruch kam sie in das Krankenhaus. Nach 16 Tagen wurde sie wieder nach Hause geschickt, obwohl sie immer noch Fieber hatte. Nach wenigen Tagen wurde sie wieder eingeliefert und es stellte sich heraus, dass sich in ihrer Bauchhöhle über ein Liter Eiter angesammelt hatte. Es dauerte noch drei Wochen, bis die Wunde komplett sauber war. „Zur Genesung gab es zu Hause Ziegenmilch, was mir sehr geholfen hat – etwas anderes hat es auch nicht gegeben“, erinnert sich Margarete. Ihr sehnlichster Berufswunsch – Ärztin stand auf der Wunschliste ganz oben – wurde leider nicht erfüllt. Nach Kriegsende wollte sie zwar eine weiterführende Schule besuchen, doch da erkrankte ihre Mutter schwer und Margarete blieb bei ihr und pflegte sie mehrere Jahre bis zu ihrem Tod. Danach wurde auch ihr Vater zu einem Pflegefall und sie blieb bei ihm. Als er starb, war die Tochter 37 Jahre alt. „Und damit zu alt für eine Berufsausbildung“, wirft

sie 1967 nach Wiesen, wo der Priester nach Kooperatorenjahren in Lüsen, Sand in Taufers und Brixen erstmals eine Pfarrei übernahm. Der Anfang war beschwerlich, da der Widum in einem sehr schlechten Zustand und zudem

stimme erklingen. In den 1980er Jahren besuchte sie in Brixen die Theologischen Kurse und wirkte fortan auch als Religionslehrerin. „Das hat mich richtig erfüllt“, erinnert sie sich. „Ich habe gerne mit den Kindern gearbeitet und ihnen von Gott erzählt. Geschichten aus der Bibel habe ich meinen Schülern immer besonders gerne vermittelt, das lag mir einfach.“ 31 Jahre lang wirkte Pfarrer Ignaz in Wiesen. Als er im Jahr 1998 starb, übernahm Erwin Raffl die Pfarrei – und Margarete besorgte fortan auch ihm den Haushalt. Nach vier Jahren begleitete sie ihn nach Kaltern, nach ihrer Pensionierung 2004 kehrte sie nach Wiesen zurück, wo sie seitdem in einer Seniorenwohnung lebt. „Früher bin ich gerne gereist, manchmal habe ich mich auch als Reiseleiterin betätigt“, erzählt Margarete. Heute liest sie gerne und bereist viele schöne Orte in Gedanken. Mit ihrer Nichte hat sie vor kurzem das Grab von Pfarrer Raffl in Kaltern besucht. „Das war mir sehr wichtig, denn der Pfarrer ist heuer während der Corona-

Margarete Sullmann und Pfarrer Ignaz Mair unter der Eggen

eiskalt war. „Doch nach der vollständigen Restaurierung hat mich mein Dasein in Wiesen und meine Tätigkeit als Haushälterin sehr erfreut“, lacht Margarete Sullmann. „Auch mit den Leuten im Dorf habe ich mich gleich gut verstanden.“ Es hat nicht lange gedauert, da ließ sie im Kirchenchor ihre Alt-

krise am 29. April verstorben und so konnte ich nicht an der Beerdigung teilnehmen.“ Sie macht gerne Spaziergänge und freut sich über nette Gespräche. „Mir geht es recht gut“, lächelt sie zufrieden, „ganz meiner Jugend entsprechend.“ E Erker 09/20

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Gesellschaft

Wiesen

Sommerzeit ist Dirndlzeit

Brenner

Grenzüberschreitende Einsatzübung Im Rahmen des Interreg-Projekts Italien Österreich S.T.A.R.T. (Smart Test for Alpine Rescue Technology) fand Ende Juli auf der Sattelbergalm am Brenner unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen (Anti-Covid-19) eine großangelegte und grenzüberschreitende Einsatzübung der Rettungsorganisationen statt.

Einige engagierte Frauen nahmen im vergangenen Winter an einem Dirndlnähkurs teil, der von Birgit Gschnitzer und Roswitha Rainer vom Bildungsausschuss Wiesen organisiert wurde. Schneiderin Helga Trenkwalder unterstützte und beriet die Frauen schon bei der Auswahl der Stoffe und begleitete sehr fachkundig, aber auch mit viel Geduld jeden Nähfortschritt der Teilnehmerinnen, die allesamt sehr individuelle Vorstellungen von ihrem selbstgenähten Dirndl hatten. Pünktlich zum Frühlingsanfang waren die kleinen Meisterwerke fertiggestellt. Wegen des Lockdown und der Maskenpflicht konnte das geplante Fotoshooting mit Jonas Steiner nicht gleich anschließend durchgeführt werden. Sichtlich erfreut und auch mit etwas Stolz wurden nun die selbstgenähten Dirndln präsentiert.

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Dabei ging es um die Optimierung der Zusammenarbeit, Kommunikation und des Einsatzes bei der Suche von vermissten Personen und deren Rettung in schwer zugänglichen Gebieten. Beteiligt waren die Bergrettung Dolomiti Bellunesi CNSAS, Südtiroler Bergrettung CNSAS, der Bergrettungsdienst BRD/AVS und die Bergrettung Tirol, Vertreter der Alpen-Adria Universität Klagenfurt mit insgesamt mehr als 55 Bergrettern, acht Einsatzleitern, fünf Hundeführern, vier Canyoningrettern und vier Drohnen. Zu Beginn wurden von Fachgruppen, bestehend aus Mitgliedern aller Organisationen, spezifische Übungen durchgeführt. Die Fachgruppe Einsatzleitung hatte u. a. die Gegenüberstellung und den Test der verschiedenen Einsatzprogramme, der Software, der digitalen Karten und der mobilen Applikationen sowie die Herstellung von Schnittstellen zwischen den Plattformen und Bergrettungen zur Aufgabe. Die Gruppe der Hundeführer machte sich u. a. mit verschiedenen Strategien und Hundetypen auf die Suche nach vorher versteckten Puppen. Getestet wurden auch verschiedene Drohnentypen, vor allem um vermisste Personen zu finden und schwer zugängliche Gebiete abzufliegen. Die Canyoning-Gruppe beging u. a. einen Wildbach. Nach dem Mittagessen, das vom Betreuungszug des Weißen Kreuzes/Zivilschutz bereitgestellt wurde, fand die gemeinsame Suchaktionsübung mit allen Fachgruppen statt. Dieser Übung schlossen sich jeweils vier Mitglieder der

Rettungsstellen des BRD Gossensaß/Pflersch, des BRD Sterzing, des CNSAS Sterzing, der Bergrettung Gries Obernberg und der Bergrettung Dolomiti Bellunesi an. Simuliert wurde folgendes Szenario: Im Vorfeld wurde eine Person und zwei Puppen in unwegsamem Gelände versteckt, eine davon in einem Wildbach. Die gemeinsame Einsatzleitung hatte die Aufgabe, alle zur Verfügung stehenden Kräfte (Bergretter, Hundeführer und Drohnen) möglichst zielführend einzusetzen und zu koordinieren.

Das Einsatzgebiet wurde unterteilt und die Suchmannschaften samt Hunden begannen die Suche. Drohnen unterstützen die Suche aus der Luft. Sobald die Puppe im Wildbach lokalisiert wurde, übernahm die Canyoninggruppe die Bergung der Puppe. Auch die Person und die zweite Puppe konnten nach rund zwei Stunden gefunden und geborgen werden. Zwischen den Projektpartnern herrschte ein ausgezeichnetes Klima der Zusammenarbeit. Neue Gemeinsamkeiten und Synergien konnten gestärkt werden. Dank solcher Übungen können die Rettungsorganisationen einen immer fortschrittlicheren und sichereren Service für Patienten und Bergretter anbieten. Das Projekt wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Interreg Italien Österreich Programm 2014 – 2020 finanziert.


Sterzing

Wiesen

Grünes Klassenzimmer gegen Corona

BauchBuggyGO nach dem Lockdown

Wenn am 7. September die Schulen wieder öffnen, kehrt für die Schüler und ihre Familien ein weiteres Stück Normalität zurück. Damit das so bleibt, wurde bereits seit Wochen intensiv geplant, um trotz Sicherheitsauflagen den Rahmen für gemeinsames Lernen zu gestalten. Zusammen mit Beate Weyland von der Universität Brixen wurde Anfang August in einer Simulation an der Grundschule in Sterzing erprobt, wie Pflanzen dazu beitragen können. Ab 7. September, eine Woche früher als im restlichen Staatsgebiet, wird in Südtirols Schulen der Unterricht nach nunmehr fast genau einem halben Jahr wieder aufgenommen. Um zu vermeiden, dass die Schüler sich über längere Zeiträume „maskieren“ müssen, hat ein Team um Professorin Beate Weyland von der Fakultät für Bildungswissenschaften Brixen zusammen mit einigen Schulen ein innovatives wie ambitioniertes Konzept entwickelt: Grünpflanzen im Schulhaus und im Klassenzimmer dienen als natürliche Abstandhalter, können nebenbei die Raumluft verbessern und eine wohnliche, geborgene Atmosphäre schaffen, was wiederum der Aufmerksamkeit und Konzentration förderlich ist. Anfang August wurde die Idee un-

BauchBuggyGO, der mit „Abstand“ beste Fitnesskurs für frischgebackene Mamis, hat auch nach dem Lockdown wieder zahlreiche sportbegeisterte Mütter in die freie Natur gelockt. Organisiert von der KVW-Ortsgruppe Wiesen wurde unter der Leitung von Fitnesstrainerin Nora Nestl eine Kombination von effektiven, gesundheitsfördernden Übungen und viel Spaß für Groß und Klein geboten. Der Reinerlös wurde einem guten Zweck gespendet.

ter der Leitung von Weyland in einer Simulation an der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ in Szene gesetzt. Die dafür benötigten Pflanzen stellte die Gärtnerei „Leo‘s Gardencenter“ zur Verfügung. Eine Schülergruppe belebte das Fotoshooting. Mit dem Ergebnis wird die Projektidee veranschaulicht und Schülern, Eltern und Lehrpersonen nähergebracht. Bereits in der Simulation schien das Grün eine beruhigende und konzentrationsfördernde Wirkung zu haben. Ein zusätzlicher pädagogischer Mehrwert ergibt sich, wenn Schüler zu den von der Schule bereitgestellten auch ihre eigenen Lieblingspflanzen mitbringen. Die gemeinsame Verantwortung für deren Pflege ermöglicht Einblick in natürliche Kreisläufe und sensibilisiert für Umweltthemen. „Die hellen Räume in der Grundschule eignen sich bestens für das Projekt“, so Direktor Armin Haller zur gelungenen Simulation, „aber natürlich sind auch die Außenstellen des Schulsprengels am Stadtplatz sowie in Gossensaß und Pflersch herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.“ Weyland, die bereits das pädagogische Konzept für den Umbau der Mittelschule in Sterzing betreut hat, steht im Rahmen einer Kooperation mit der Universität Brixen für die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung zur Verfügung. Erker 09/20

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Gesellschaft

Sterzing

Zum Abschied

Kräuterkraft mit Irene Hager

werden können. Eine Anmeldung ist erforderlich unter der Rufnummer 0472 723760 oder per E-Mail an bibliothek@ sterzing.eu. Der Eintritt ist frei.

Wiesen

Kräuterkundekurs der KVW-Ortsgruppe

Anfang August organisierte die KVW-Ortsgruppe Wiesen im Kräuterparadies Steirerhof eine Besichtigung des Biokräuteranbaus mit Informationen über Anbau, Pflege und Ernte. Im Gewächshaus erklärte Referentin Gabi Holzer die Verwendung der Kräuter als Heilpflanzen, aber auch als Speisenwürze oder für die

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Pfarrschwester – ein Hilfsdienst oder mehr?

Salben und Tinkturen hergestellt

© Irene Hager

Die Natur, die uns umgibt, ist bis heute eine der wertvollsten Kraftquellen für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Die Autorinnen des Buches „Die Kraft der Südtiroler Kräuter nutzen“ haben in Gesprächen mit 51 Südtiroler Frauen 350 Rezepte gesammelt, die von dieser Kraft zeugen. Dabei finden sich Rezepte für die Hausapotheke, die Körper- und Schönheitspflege, für die Küche sowie für Haus und Garten. Eine der Autorinnen, Irene Hager, stellt am 15. September um 20.00 Uhr eine Auswahl aus den 350 Rezepten in der Stadtbibliothek Sterzing vor. Ebenso wird die Kräuterexpertin verschiedenste Kräuter vor Ort vorstellen und zeigen, wie daraus

Nachspeisenveredelung. Auch die Weiterverarbeitung der Kräuter zu Teemischungen, Säften, Likören und Kräutersalz sowie die Herstellung der Heilschnäpse und Kosmetikartikel durfte nicht fehlen. Bei der anschließenden Verkostung der Produkte konnten die Teilnehmer die „Kreative Heilkräuterküche“ genießen.

Eine Geschichte erzählt: Drei Steinmetze machen sich am Bau eines Domes nützlich. Der erste Steinmetz haute Quader zurecht für die Mauern der Wand. Der Zweite mühte sich um die Rundung einer kleinen Säule. Ein Dritter bückte sich um das Ornament einer Kreuzblume für den Fensterbogen. „Und was machst du da?“, fragte man den Dritten? „Ich baue am Dom“, erwiderte dieser. Als Seelsorgerin und Missionarin fühlte ich mich berufen, in Telfes und in den umliegenden Pfarreien der Seelsorgeeinheit Wipptal am „Dom zu bauen“: Menschen auf ihrem Lebens- und Glaubensweg zu begleiten, die Begeisterung für Gott und das von ihm geschenkte Leben weiterzugeben und die Botschaft des Evangeliums als Einladung zu einem Leben in Fülle zu verkünden. In diesem Dienst kam zum Ausdruck, dass Frauen auch in den Grundvollzügen der Kirche Mitverantwortung tragen und das Leben der Gemeinden prägen: in der Verkündigung, in der Liturgie und im karitativen Dienst. Sie verkündigen den liebenden Gott, der in Jesus Christus Mensch gewor-

den ist, nicht um zu herrschen, sondern um zu dienen. Darin habe ich eine besondere Chance gesehen, dass ich als Frau der Kirche und dem Glauben ein weibliches Gesicht verleihen konnte. Durch die gesamte Geschichte der Kirche hindurch haben Frauen in der Kirche einen hohen Anteil zur glaubwürdigen Verwirklichung der christlichen Botschaft beigetragen. Für mich als Mitglied einer missionarischen Gemeinschaft eine schöne und vielfältige Aufgabe, die mich den Anteil am priesterlichen und prophetischen Amt Christi tief erfahren ließ. Mein besonderes Anliegen war, in Begegnung und Gespräch den Menschen nahe zu sein und so etwas vom mitgehenden Gott zu vermitteln. An vielen Lebensgeschichten durfte ich teilhaben, diese mittragen und im Gebet begleiten. In diesem Sinne habe ich von vielen Menschen in den einzelnen Pfarren der Seelsorgeeinheit viel geschenkt bekommen. Danke für den Weg, den ich mit euch mitgehen durfte! Gottes Segen begleite euch auf dem weiteren Weg! Sr. Elisabeth Schwitzer


Salomon –

St. Jakob

Feierliche Segnung

Mitte August fand in der Pfarrkirche zum hl. Jakobus in Innerpfitsch eine feierliche Messe statt, in deren Rahmen eine Marienstatue, die sogenannte Thronende Madonna, gesegnet und in einer Prozession in die Alte Kirche überführt wurde. Feierlich umrahmt wurde die Messfeier, die von Pfarrer Walter Prast zelebriert wurde, von der Holz- und Blechbläsergruppe der Musikkapelle Innerpfitsch sowie einer Sängergruppe des Kirchenchores. Um die Sicherheitsabstände gewährleisten zu können, wurde die feierliche Segnung vor dem Eingang der Alten Kirche vorgenommen. Karl Graus, Vorsitzender des Vermögensverwaltungsrates, begrüßte die zahlreichen Anwesenden und Ehrengäste, darunter auch Bürgermeister Stefan Gufler, Christina Pupp, Direktorin der Raiffeisenkasse Wipptal, und Konrad Bergmeister, Präsident der Stiftung Sparkasse. Die Pfarrgemeinde von Innerpfitsch hatte die Statue im Jahr 2018 von Hermann Hofer, Bauer

vom Boarhof in Innerpfitsch, als Geschenk erhalten, so Karl Graus in seiner Rede. Über die Herkunft dieser Statue gibt es nur spärliche Hinweise, sie dürfte jedoch während des Umbaus des Bauernhofes Ende des 19. Jahrhunderts oder sogar noch früher zum Vorschein gekommen sein. Entstanden dürfte sie jedoch wesentlich früher sein, vermutlich zwischen dem Ende des 18. Jahrhunderts und der Mitte des 19. Jahrhunderts. Restaurator Christoph Hofer hatte der Statue während der vergangenen Wochen und Monate eine neue Fassung verliehen. Nachdem von der ursprünglichen Bemalung keine Spuren mehr vorhanden waren, gestaltete sich dieser Auftrag zu einer echten Herausforderung, wie Hofer erklärte. Das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen und beeindruckte die Anwesenden sichtlich. Im Anschluss an die Segnung bedankte sich Peter Graus, Präsident des Pfarrgemeinderates, bei allen, die zum Gelingen dieses Festtages beigetragen haben.

die Bitte um ein hörendes Herz Kurz nach seinem Regierungsantritt fragt Gott Salomo im Traum: „Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll!“ Um vieles könnte König Salomo bitten, um Reichtum, um ein langes Leben oder um Erfolg über seine Feinde, doch Salomo bittet: „Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht!“ Gott gefällt diese Bitte und er erfüllt Salomo seinen Wunsch. In fünf Wipptaler Gemeinden werden die Bürgermeister und die Gemeinderäte neu gewählt. Die Kandidaten werben für ihre Programme, sie werben um den Zuspruch der Leute, sie werben um jede Stimme. Nach der Wahl gehen die Gewählten ihre Aufgaben an und versuchen das Versprochene umzusetzen. Es wäre interessant zu erfahren, worum gewählte Politiker bitten würden, wenn sie solche Wünsche aussprechen und erhalten könnten. Wäre es die Gunst der Bürger, wäre es erfolgreicher Tatendrang, wäre es viel Geld in den Gemeindekassen, wären es unbeschwerliche fünf Jahre der politischen Arbeit? Die Bitte Salomos an Gott aus dem alttestamentlichen Buch 1 Könige ist für mich in der heutigen Zeit sehr aktuell. Jeder, der sich für politische Arbeit zur Verfügung stellt, hat meinen Respekt und meine Anerkennung. Ich durfte selbst zehn Jahre politisch in meiner Gemeinde mitwirken und weiß, welche Aufgabe dies ist. Gerade in der heutigen Zeit wird es immer schwieriger, dass sich Personen für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Bei vielen Gottesdiensten wird für die Menschen gebetet, die sich in der Politik engagieren. So heißt es zum Beispiel: „Verleihe den Politikern ein hörendes Herz, um die Nöte und Sorgen der Menschen zu erkennen und ernst zu nehmen, damit sie gute Lösungen und Entscheidungen treffen werden.“ Oder: „Schenke den Politikern die Weisheit, das Gute vom Bösen zu unterscheiden.“ „Lass die Politiker in ihrem Dienst an den Mitmenschen wachsen und reifen.“ Der hl. Thomas Morus, englischer Staatskanzler und Humanist, verweigerte den Gehorsamseid gegenüber König Heinrich VIII. und wurde dafür 1535 enthauptet. Er ist zum Patron der Regierenden und der Politiker geworden, weil er in der entscheidenden Abstimmung seinem Gewissen und nicht den politischen Nutznießern Folge geleistet hat. Im Gebet um Humor, das ihm zugeschrieben wird, heißt es u. a.: „Schenke mir eine heilige Seele, Herr, die im Auge behält, was gut und rein ist, damit sie sich nicht einschüchtern lässt vom Bösen, sondern Mittel findet, die Dinge in Ordnung zu bringen.“ So wünschen wir allen, die im September gewählt werden, Freude an der Arbeit und einen guten Stil im Umgang miteinander.

Simon Walter Erker 09/20

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Kultur

Platz 2 für „Brotherhood“

„180“ von Tamira

Das Knattern schwerer Motorräder mag für so manchen Bike-Fan die schönste Musik überhaupt sein. Die Orange County Choppers haben sich damit bislang ihren international renommierten Namen gemacht. Als eine der berühmtesten Custom Bike-Schmieden besitzen sie spätestens seit der Serie „American Chopper“ und allerspätestens seit ihrem kurzen Gastauftritt im Nickelback-Video „Rockstar“ Kultstatus. In diesem Sommer vermischen sich ihre Chopper-Sounds mit handfester Rockmusik: Anfang August erschien unter dem Namen „Brüder4Brothers“ das Album „Brotherhood“ (Soulfood Music). Wie der Name bereits verrät, verbirgt sich dahinter eine Liaison der Orange County Choppers mit einer deutschsprachigen Rockband: Frei.Wild. Das Album vereint Instrumente und Stimmen aller Mitwirkenden. Eine Zusammenarbeit, die auf den ersten Blick etwas merkwürdig anmutet, und doch haben beide Parteien Entscheidendes gemeinsam: die Liebe für ungewöhnliche Wege, für eine freiheitsliebende Outlaw-Attitude und nicht zuletzt eine langjährige Freundschaft über zwei Kontinente hinweg. Die Musik lebt von den für Frei.Wild typischen eingängigen Melodien und Gitarren, ebenso von den Stimmen von Paul, Mikey, Alex und Philipp. Aufgefrischt wird das Ganze mit vielen typisch amerikanischen Einflüssen – vor allem mit Country-Tönen und produktionstechnischen Raffinessen. „Brüder4Brothers“ schafft es ab dem ersten Ton, ein Kopfkino mit den unendlichen Weiten der Vereinigten Staaten, aber auch europäischem Flair zu kreieren, deutsche mit englischen Texten wie selbstverständlich miteinander verschmelzen zu lassen. Gaspedal durchdrücken, dem Sonnenuntergang entgegenreiten und den Fahrtwind fühlen. Musik und Video kommen an: Mitte August landete „Brotherhood“ auf Platz 2 der offiziellen deutschen Albumcharts. Das Video „The true Feeling of Freedom“ von Frei.Wild und den Bikern von OCC lässt in manchen Sequenzen das „Born to be wild“-Gefühl von Steppenwolf im 1969 gedrehten legendären „Easy Rider“-Film hochkommen.

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Tamira: „Mit meiner Musik bewegen und gemeinsam Musik machen – das ist das Schönste, das ich erreichen kann.“

Nach ihren ersten Singles „Zu dir hin“ und „In unserer Enge“ hat Tamira Mitte August ihren neuen Song „180“ präsentiert. Für den Herbst ist ein Konzert mit all ihren Songs geplant. Musik machen, Songs schreiben, singen – das machte Tamara Rieder eigentlich schon immer. Nachdem sie in verschiedenen Cover- und Partybands auch international Erfolg hatte, merkte sie allerdings, dass sie musikalisch eigene Wege gehen will. Als „Tamira“. Nach der Zusammenarbeit mit Produzent Chris Kaufmann, der verantwortlich für die Arrangements der ersten beiden Singles ist, wurde „180“ von Markus „Mac“ Mayer produziert. „Der lange Weg von Brixen ins Sarntal hat sich mehrfach ausgezahlt: Markus hat meiner Musik ein modernes ‚poppiges‘ Kleid gegeben, Armin Rainer war für den Mix zuständig“, so Tamira. „Meine Lieder erzählen Geschichten aus meinem Leben, sie sprechen über Erfahrungen und Emotionen, die mich bewegen, und über gesellschaftliche Themen, die mich einfach nicht kalt lassen. In ‚180‘ geht es um eine beruflich schwierige Zeit im Leben. Ich musste in unangenehme Rollen schlüpfen, war mit Arbeitsaufträgen überfordert und konnte auch zu Hause einfach nicht abschalten. Der Blick nach vorne und die Gewissheit, dass ich dieses schwierige Jahr irgendwann abschließen werde, half mir. Dieser ermutigende Aspekt kommt im Refrain zum Ausdruck.“

Michael Domanegg, Videomaker aus Jenesien, hat durch seine kreativen Ideen dem Musikvideo einen zusätzlichen Input gegeben. Er beschäftigt sich im Video mit der eigenen Einstellung zur Arbeit und stellt das „Deprimierte-zur-Arbeit-gehen“ mit dem Zuspruch „Ich schaffe das“ gegenüber. Der eigene Blickwinkel ist hierbei entscheidend. Mit einem positiven Blick auf die Dinge geht vieles einfacher. Einige Szenen werden rückwärts abgespielt. Sie stehen einerseits für den gefühlten Rückschritt und das „Nicht-vorwärts-kommen“ und andererseits für die Reflexion über das eigene Tun, indem man den Tag Revue passieren lässt. Für die Zukunft plant Tamira ein Releasekonzert mit einer großen Band: Die neue fünfköpfige Tamira-Band probt bereits und besteht aus Michael Braun (Keys), Michael Gschnitzer (Bass), Paul Hilber (Gitarren), Stephan Mader (Drums) und Tamara Rieder alias Tamira (Vocals). Abhängig von den aktuellen Sicherheitsbestimmungen zur Eindämmung von Covid-19 soll im Herbst ein Konzert mit allen Tamira-Songs stattfinden. Auch ihre nächste Single ist bereits fertig und wird voraussichtlich im Herbst 2020 veröffentlicht. „Ich will ehrliche, kraftvolle Musik machen, die den Hörer auch zum Nachdenken anregt“, so Tamira. Tamara Rieder stammt aus Freienfeld, wohnt in Albeins bei Brixen und ist als Jugendarbeiterin im Jugenddienst Wipptal sowie als Gesangspädagogin tätig. Das Video zu Tamiras neuem Song „180“ ist auf ihrem Youtube-Kanal zu sehen.


Sterzing

Geistliches Konzert mit Musik von Antonín Dvořák Nach einer liebgewonnenen Gewohnheit lädt die Brixner Initiative Musik und Kirche Freunde der geistlichen Musik im Mittsommer in die Sterzinger Pfarrkirche „Maria im Moos“. Gerade weil man

sich in diesem Jahr von so vielen lieben Gewohnheiten trennen musste, war es den Veranstaltern ein umso größeres Anliegen, dieses Konzert, das dem Gedenken des Todestages von Bischof Wilhelm Egger gewidmet war, zu ermöglichen. Ein kluges

Aufführungskonzept bannte die gesundheitlichen Gefahren. Das Prager Vokal-Instrumental-Ensemble „Inégal“ mit seinem Leiter Adam Viktoria setzte an den ersten Teil des Programms vier Motetten in kleiner solistischer bzw. kammermusikalischer Besetzung. Die Hymnen für die Gottesmutter „Ave Maria“, „Ave maris stella“ und „O sanctissima“ sowie jene zur Heiligen Dreifaltigkeit schrieb Antonín Dvořák als Gebrauchsmusik während seines Urlaubs von 1877 bis 1879 bei seinem Freund Alois Göbl in Nordböhmen. Die ungewöhnliche Begleitung mit Harmonium – virtuos Vladimír Roubal – und Cello verlieh dem Konzert in der Pfarrkirche einen intimen Charakter. Wenig mehr Instrumente standen für die komplex durchkomponierte Messe in D-Dur op. 86 zur Verfügung, wodurch äußerst innige Passagen und starke Expressivität der facettenreichen Komposition umso besser zur Geltung kamen.

Der Sterzinger-Moos-Stodl in Farbe

Maltage mit Miriam Heidegger und Doris Moser: Der Kunst- und Kulturverein Lurx bot Jugendlichen in diesem Sommer zum zweiten Mal ein künstlerisches Bildungsprogramm. Bereits 2018 organisierten die Vereinsmitglieder Matthias Delueg, Siegfried Delueg und Christoph Hofer ein künstlerisches Nachmittagsprogramm für Grundschüler in Maria Trens. Heuer wurde erstmals der Sterzinger-Moos-Stodl zur Lurx-Werkstatt. An vier Tagen konnten Jugendliche malerische Erfahrungen sammeln und sich im speziellen Stodl-Atelier austoben. Begleitet wurden die Jugendlichen von der Pädagogin Miriam Hei-

degger sowie der Künstlerin und Pädagogin Doris Moser. Motiviert und voller Tatendrang nutzten die Jugendlichen die Zeit im Stodl. So entstanden zahlreiche Werke. Ein Teil dieser Malereien wird nun auf dem Skytrek-Gelände, dem Hochseilgarten in Sterzing, dauerhaft präsentiert. Aufgrund großer Nachfrage plant der Verein im kommenden Jahr weitere Kunstprojekte für Kinder und Jugendliche. Im August veranstaltete Lurx auch die Ausstellung „Oxidschichten“ von Willi Lergetbohrer am Botenhof in Pflersch. Für Herbst sind ein Vortrag mit Diskussion rund um das Thema Ökologie am Biohof Waldförster und ein Filmabend im Theatersaal von Gossensaß geplant.

Kinovorhang auf Mit dem amerikanischen Historiendrama „Little Women“ nimmt der Filmclub Sterzing nach der coronabedingten Pause am 18. September seine Tätigkeit wieder auf. Seit über 20 Jahren begeistert der Filmclub Sterzing die Wipptaler Kino-Liebhaber mit anspruchs- und niveauvoller Kinoliteratur. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie mussten die beliebten Filmvorführungen allerdings ausfallen. „Der Filmclub-Abend am Freitag war immer fixer Bestandteil unseres Alltags und des Alltags unseres Stammpublikums und hat uns in diesen Monaten schon gefehlt“, so Andrea Mayr. Nach der Schließung der Schulen und vieler anderer öffentlicher Einrichtungen wurde auch der Kinobetrieb italienweit eingestellt. Nun freuen sich die ehrenamtlichen Team-Mitglieder Greti Mair, Andrea Mayr, Christine Keim und Reinhard Depian wieder auf den Neustart. Die momentanen Sicherheitsmaßnahmen sind umsetzbar und die Kinobesucher erwartet ein abwechslungsreiches und sehr interessantes Kinoprogramm. Die Kino-Vorstellungen finden wie gewohnt immer freitags um 20.00 Uhr im Kinosaal des Stadttheaters statt. Allerdings gilt es, einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, wie das Tragen eines Mundschutzes bei einem geringeren Abstand als einem Meter. Auch im Foyer und an der Kassa ist das Tragen eines Mundschutzes vorgesehen, im Kinosaal können die Masken unter Wahrung der Sicherheitsbestimmungen abgenommen werden. Es muss jedoch immer ein Sitz zwischen den Besuchern, die nicht zusammengehören, frei bleiben. Erker 09/20

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Kultur

„Vipitenesi“ Ende August hat das Komitee „Educazione Permanente di Vipiteno“ im Sterzinger Vigil-Raber-Saal das Buch „Vipitenesi. Storia di una comunità dalle origini al dopoguerra“ vorgestellt. Kuratiert wurde die bei Artestampa in Modena erschienene Publikation von Caterina Fantoni. Entstanden ist das Buch ausgehend von der 2017 gefassten Idee zu einer Ausstellung historischer Fotos italienischsprachiger Familien in Sterzing.

Das 300 Seiten starke und reich bebilderte Buch zeigt die Geschichte der italienischsprachigen Gemeinschaft von Sterzing von seinem Beginn an auf und befasst sich in drei Kapiteln mit deren Entwicklung: Kapitel eins ist der Zeitspanne nach dem Anschluss Südtirols an Italien gewidmet, Kapitel zwei dem Zweiten Weltkrieg und Kapitel drei der Nachkriegszeit. Bereichert wird das Buch durch vertiefende Texte und biographische Daten von über 130 sich in Sterzing dauerhaft niedergelassenen italienischen Familien in der Zeit vom Ende 19. Jahrhunderts bis 1955. Unter www.vipitenesi.wordpress.com kann das digitale Fotoarchiv – es umfasst derzeit mehr als 1.700 Bilder – eingesehen werden. Das in die Bereiche Familien, Stadt, Arbeit, Schule, Vereinigungen, Sport, Musik und Kirche gegliederte Archiv wird laufend ergänzt.

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Neuerscheinung

Mariedl. Die Riesin von Tirol „Eine Riesin, werden sie später sagen. Und zugegeben: Das hört sich gut an – Mariedl, die Riesin. Die Riesin von Ridnaun! Wohlklingend, nicht wahr?“ So beginnt der vor kurzem in der Edition Raetia erschienene Roman „Mariedl. Die Riesin von Tirol“ der Wiener Autorin Sophie Reyer. In 49 Kapiteln spürt die Autorin dem Leben der Maria Faßnauer nach, 1879 im hintersten Ridnauntal geboren, dem größten Weib, das je gelebt haben soll, so wird Mariedl bezeichnet. Bereits in der Pubertät erreicht sie eine Größe von 2,17 m. Eigentlich träumt sie von einer eigenen Familie, doch welcher Mann liebt schon eine Riesin? Das Mädchen hat immer Hunger und kann von ihrer armen Bergbauernfamilie kaum ernährt werden. Doch sie hat Glück, denn eines Tages taucht Melchior Balthusi auf – ein Schaubudenbesitzer, der die sanfte Mariedl in die weite Welt

entführt – und die „Riesin von Tirol“ wird zur Attraktion. Die Autorin treibt in der berührenden Lebensgeschichte vor allem die Frage um, wie diese Mariedl denn, abgesehen von ihrer Größe, wirklich war: „Vielleicht gibt es eine Antwort hier in der morgendlich schlafenden Landschaft von Ridnaun, deren Bergriesen friedlich daliegen wie eh und je. Wir müssen auf die Reise gehen: dorthin, wo alles beginnt.“ Sophie Reyer schrieb zahlreiche Theaterstücke und Romane, erhielt den Literaturförderpreis der Stadt Graz und 2013 den Preis „Nah dran!“ für ein Kindertheaterstück. Das 224 Seiten umfassende Buch ist im Buchhandel erhältlich.

Orts- und Siedlungsnamen im Wipptal

IM SEPTEMBER KOSTENLOS IN DER REDAKTION ERHÄLTLICH Von Historiker Harald Kofler mit großformatigen Farbbildern von Martin Schaller


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Für ein selbstbestimmtes Leben

Der Tatzelwurm Den Namen hat wohl jeder schon einmal gehört. Und doch weiß keiner so recht, was anfangen damit. Die Rede geht vom Tatzelwurm. Im Wipptal gab es eine Zeitlang sogar einen gleichnamigen Verein. Und auch in örtlichen Faschingszügen hat der Tatzelwurm seinen fixen Platz gefun-

den. Autor Ulrich Magin spürt seit vielen Jahren rätselhaften Erscheinungen im Alpenraum nach. In der Edition Raetia ist dieser Tage sein Buch „Der Tatzelwurm. Porträt eines Alpenphänomens“ erschienen. Furchteinflößende Erzählungen spinnen sich um das Gift speiende Reptil, über dessen wirkliches Aussehen trotz vieler Abbildungen bis heute nur gemutmaßt werden kann. Zahllose Legenden ranken sich um das weit über die Alpen hinaus beobachtete drachenartige Wesen. Handelt es sich um einen Beißwurm, eine Rieseneidechse, einen Molch, eine Katzenschlange gar oder andere luziferartige Exoten? Behaart, geschuppt, vielbeinig womöglich? Ja, wer weiß das schon! Spuren fanden sich immer wieder: Fußabdrücke fand man

genauso, wie Skelettfunde gemeldet wurden, Kopfgelder wurden ausgesetzt. Da ist von verschwundenen Beweisen ebenso die Rede wie von Verwechslungen, Scherzen, Schwindeleien und trügerischen Erinnerungen. Und gerade diese Magie verleiht dem Tatzelwurm seinen besonderen Reiz. Im „Schlern“ entspann sich in der 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sogar eine hitzige Debatte um die Existenz des Tatzelwurms. Der Naturforscher Karl Meusburger versucht sich auf eine Standardisierung festzulegen und spricht von einem „30 bis 60 Zentimeter langen, kräftig gebauten, eidechsenartigen Tier, das zwei kurze Vorderfüße und vielleicht auch Hinterfüße besitzt. Das wäre der echte Tatzelwurm. Er ist also ein der Wissenschaft noch unbekanntes Reptil ...“. Spannend, amüsant und unterhaltsam: Ulrich Magin hat 430 Augenzeugenberichte gesammelt und untersucht. Was des Pudels bzw. des Tatzelwurms Kern ist, kann aber auch am Ende des Buches nicht endgültig geklärt werden. Soll auch nicht. Denn fassbar ist der Tatzelwurm bis heute nicht. Ob es sich beim Tatzelwurm also um ein vielleicht bis heute unentdecktes Tier, ähnlich dem Yeti, oder bloß um einen Mythos handelt – das Urteil darüber bleibt dem Leser selbst belassen. Eine kurzweilige Zeitreise in die Fabelwelt und aufregende zoologische Schnitzeljagd ist das Buch über die Tatzelwurmsaga allemal. lg

Sicherheit ist in Zeiten wie diesen das Gebot der Stunde: Deshalb sind Senioren und Alleinstehende beim Hausnotrufdienst des Weißen Kreuzes goldrichtig, um auf Knopfdruck rund um die Uhr schnelle und kompetente Hilfe zu bekommen. Aber auch für Menschen mit Beeinträchtigung ist dieses Notrufsystem gedacht, das einkommensabhängig vom Land sogar finanziert oder mitfinanziert wird, was der Kunde über den Sozialsprengel abklären muss. Während der Hausnotruf, so wie das Wort schon sagt, ideal ist, um sich in den eigenen vier Wänden sicher zu fühlen, richtet sich der Mobilnotruf an all jene Menschen, die im Beruf und in der Freizeit viel alleine unterwegs sind – bei einem Spaziergang und einer Radtour sowie bei der Arbeit. Denn im schlimmsten Falle können sie dank des Mobilnotrufs sogar über einen Satelliten geortet werden. Das Herzstück dieser Dienstleistung bzw. die Alarmzentrale dieses Systems befindet sich am Hauptsitz des Weißen Kreuzes in Bozen. Dort werden die Alarme von Fachpersonal in Sekundenschnelle entgegengenommen, bearbeitet und bei Bedarf an die Landesnotrufzentrale weitergeleitet. Natürlich wird von Bozen aus auch der technische Dienst des Haus- und Mobilnotrufs koordiniert. Mehr Infos zu diesen beiden Diensten, dank der schon Leben gerettet wurden, gibt es auf www.weisseskreuz.bz.it. Zu Bürozeiten erfahren Sie von Montag bis Freitag unter Tel. 0471 444327 aus erster Hand Wissenswertes über den Haus- und Mobilnotrufdienst des Weißen Kreuzes.

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„Heidi und die Dramen des Alltäglichen“

In times of[f] ... In der Wanderausstellung „In times of[f] ...“ wirft die aus Sterzing stammende und in Lajen lebende Künstlerin Elisabeth Frei einen ironisch-augenzwinkernden Blick auf den pandemiebedingten Shutdown der vergangenen Monate. Ihre Südtiroler Lockdown-Variationen stellen eine Bilderreihe von Collagen und Zeichnungen dar, die während des Lockdown entstanden sind und zuerst im digitalen Raum präsentiert wurden. Von Juli bis Ende September breiten sie sich nun in analogen Räumen südtirolweit (gefahrlos) an sieben verschiedenen Standorten aus. Die Künstlerin setzt sich dabei mit der seuchenbedingten Grenzschließung am seit Schengen offenen Brenner genauso auseinander wie mit abgeriegelten Dolomitengipfeln oder zeigt schattenwerfende Fledermäuse über der Sterzinger Innenstadt. Für Hans Heiss markiert Elisabeth Frei, „seit langem scharfe Beobachterin unserer Verhältnisse, Attacken und Zugriffe des Virus auf den Südtiroler Alltag und seine Traditionen. In ihren Bildercollagen brilliert sie als Chronistin der viralen Angriffe“. Vom 7. bis zum 14. September ist ihre Werkserie auch im Gasthof „Traube“ in Sterzing zu sehen.

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Noch bis Ende September zeigt die aus Valgenäun stammende Künstlerin Doris Moser auf Schloss Welsperg und im Raum3000 in Bruneck ihre Bilderausstellung „Heidi und die Dramen des Alltäglichen“, in der sie sich mit Kindheitserinnerungen an das kleine Schweizer Waisenmädchen auseinandersetzt, das sich, gegen ihren Willen in die Großstadt Frankfurt verschickt, nach den Bergen und dem Großvater sehnt. Moser betrachtet dabei weniger das literarische Werk, sondern reflektiert die japanische Anime Serie, die Mitte der 1970er Jahre entstand und Heidi ihre internationale Berühmtheit verdankt. Die Popularität dieses Anime führte dazu, dass sich die Geschichte von Heidi und die idyllische Darstellung der Schweizer Bergwelt weltweit verbreiteten. Der Heidi Anime ist für zahlreiche Menschen der erste und teilweise einzige Bezugspunkt zu den Kulturen der mitteleuropäischen Bergregionen. Die Ausstellung „Heidi und die Dramen des Alltäglichen“ setzt sich mit diesen idyllischen Klischeebildern einer japanisch interpretierten Alpenwelt auseinander. Auch bei der Künstlerin steht das Interesse für diese Bergidyllendarstellung im Vordergrund, wie auch die Vermischung bzw. der emotionale Umgang der verschiedenen Kulturen, nicht zuletzt spielt die Selbstidentifikation – Doris Moser ist als „Südtiroler Bauerngitsche“ aufgewachsen – eine große Rolle.

Die Ausstellung erlaubt mehrere Interpretationsmöglichkeiten, bietet sowohl persönliche als auch gesellschaftspolitische Sichtweisen. Der Künstlerin gelingt es, die kleinen und großen Dramen, welche die Protagonistin alltäglich erlebt und besteht, zu thematisieren. Heidi wird zum Symbol für die verlorenen Sehnsüchte. Gleichzeitig ist sie Synonym für Werte wie Heimatliebe, Offenheit, Großherzigkeit, Mut und Feminismus.

1987 in Sterzing geboren, besucht Doris Moser nach der Matura die Libera Accademia di Belle Arti in Florenz. Ab 2009 studiert sie am Mozarteum, Salzburg, Bildnerische Erziehung (Malerei) und Textiles Gestalten. 2012 gründet sie die Künstlerinnengruppe „Bockstuhlplatte“ und arbeitet im off-space Periscope in Salzburg mit. Als Mitglied im Südtiroler Künstlerbund und im Vorstand des Vereins für Kunst und Kultur LURX ist sie seit 2017 in der Südtiroler Kunstszene aktiv. An der Abteilung für Bildnerische Erziehung am Mozarteum Innsbruck lehrt sie seit 2018 im Bereich Malerei. Heute lebt und arbeitet sie in Freienfeld und Innsbruck.


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Kultur

Ein großer Meister des Orgelbaues Orgelbaumeister Joseph Aigner aus Gasteig von Paul Felizetti

Viele Namen kämen einem in den Sinn, wenn man bekannte Persönlichkeiten aus der Gemeinde Ratschings nennen sollte. Olympiasieger Alex Schwazer vielleicht, Friedl Volgger oder der Neustifter Abt Bernhard Haller. Möglicherweise auch das eine oder andere Mitglied der Familie von Sternbach. Oder die Staudn-Riesin Maria Fassnauer oder der Hexenmeister Pfeifer Huisele. Ob dabei auch der Name Joseph Aigner fallen würde, darf wohl eher bezweifelt werden, sein Name ist nämlich in seiner Heimatgemeinde mehr oder weniger in Vergessenheit geraten. Am 15. März 1809 wurde dem Ehepaar Bartlme Aigner und Margreth Mayresl in Gasteig ein Bub geboren, der vom Sterzinger Hilfspriester Anton Stainer – Gasteig gehört auch heute noch zur Pfarre Sterzing – auf den Namen Joseph getauft wurde. Der Vater versah den Mesnerdienst in Gasteig, während der Göte Georg Hofer als „Spittalmeßner“ in Sterzing fungierte. In Gasteig wird der kleine Joseph, aus dem einmal ein vielgerühmter und weitum bekannter Orgelbauer werden sollte, wohl auch seine ersten Schuljahre verbracht haben, bevor es ihn dann irgendwann einmal ins Unterinntal verschlug. Überhaupt ist außer über sein immenses Schaffen diesseits und jenseits des Brenners recht wenig über den weiteren Lebenslauf dieses Mannes, der in der Fachliteratur nicht selten als einer der besten und mitunter sogar als der beste Orgelbauer Tirols des 19. Jahrhunderts bezeichnet wird, bekannt. Insgesamt hat er im Laufe seines Arbeitslebens über 100 Orgeln neu aufgestellt, umgebaut oder repariert. Aigner wird überdies auch als guter Organist gerühmt, was ihm bei der Ausübung seines Berufes sicherlich zugutegekommen ist.

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Alte Ansichtskarte von Gasteig

Wir wissen bis heute auch nicht, wo und bei welchem Meister Joseph Aigner in die Lehre gegangen ist, wo er sich sein Wissen und seine besonderen Fertigkeiten im Orgelbau angeeignet hat. Seine ersten Werke sind für das Jahr 1837 dokumentiert, als er für die Kirchen von Navis und Reith bei Seefeld die Orgeln gebaut hat. Er war damals somit gerade 28 Jahre alt.

Zu dieser Zeit war er in Radfeld im Bezirk Kufstein ansässig. Spätestens im Jahr 1841 ließ er sich dann in Schwaz nieder. Dort trat er dann auch vor den Traualtar. Am 9. März 1846 wurde er vom Franziskanerpater Cassian Danzl, Vikar im Kloster von Schwaz, mit Anna Stubenvoll, gebürtig aus Wiesing als Tochter eines Bergknappen, Häuer am Falkenstein bei Schwaz,

getraut. Trauzeugen waren der Tischler Anton Kirchmair und der Bauernsohn Josef Schaffler. Ein Jahr später wurde dem jungen Paar am 6. Juni 1847 eine Tochter geboren, die auf den Namen Anna Maria getauft wurde. Taufpate war Mathias Zingerle, der im Taufbuch als Orgelbauergeselle bezeichnet wird. Josephs Trauzeugen Anton Kirchmair war tags


zuvor ein Sohn geboren worden, bei dem Aigner als Taufpate fungierte. Er dürfte auch im Hause des Tischlermeisters seine Wohnung gehabt haben, denn bei beiden wird im Taufbuch als Wohnsitz das Haus Nr. 205 in der Pfleggasse angegeben. Ein Sohn – wie damals nicht unüblich nach dem Vater Joseph genannt – erblickte am 17. März 1850 das Licht der Welt. Dieser verstarb allerdings im zarten Alter von wenigen Tagen am 23. März 1850. Als Todesursache wird im Sterbebuch „Fraisen“ angegeben. Darunter versteht man heute eine ganze Reihe von Krankheiten, deren Symptome in einer vorübergehenden krampfartigen Funktionsstörung des Gehirns bestanden, u. a. Epilepsie, und die man mit dem damaligen Stand der Medizin

„Tischlergerechtsame“ zum Verkauf, Zeitungsinserat von 1855

nicht zu unterscheiden wusste. Seine Ehe mit Anna Stubenvoll war nur von kurzer Dauer. Sie verstarb bereits am 27. Dezember 1853 im Alter von 41 Jahren an Lungensucht. Bereits am 24. April 1854 stand Aigner wieder vor dem Traualter und nahm die Taglöhnerstochter Maria Kern, geboren zu Reith im Alpbachtal bei Rattenberg, zur Frau.

Im Juni 1868 trat Aigners Tochter Anna Maria in das altehrwürdige Dominikanerinnenkloster Maria Steinach in Algund ein. Bei dieser Gelegenheit ließ sich der inzwischen ziemlich bekannte Orgelbauer nicht lumpen, wie das „Südtiroler Volksblatt“ vom 20. Juni 1868 zu berichten wusste: „Meran, 12. Juni. (Eine Profeßfeier ...) Am letzten Dienstag wurde

im nahen Dominikanerinnen-Kloster Maria Steinach eine Profeßfeier begangen, die sich durch eine besondere Eigenthümlichkeit auszeichnete. Die fromme Jungfrau, die bei dieser Gelegenheit durch die feierliche Ablegung der hl. Ordensgelübde Gott für immer sich zum Opfer brachte, war Chorfrau Maria Sibilina, die einzige Tochter des im ganzen Lande sowohl wegen seines Charakters als wegen seiner Leistungen in seinem Fache rühmlichst bekannten Herrn Orgelbauers Aigner von Schwaz. Der edle von wahrer Frömmigkeit durchdrungene Mann wollte an dem Tage, wo er gleich Abraham sein Liebstes, sein Lieblingskind, dem Herrn auf den Opferaltar legte, wie der Festprediger, der Hochw. P. Ambros, Pfarrer von Senale so treffend bemerkte, an

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Aigner-Orgel in Marienberg (Vinschgau), Aufnahme von 2017

dem Tage, der ihm wie seinem Kinde zu einer so außerordentlichen Freude gereichte, auch mit vielen Theilnehmern seiner Freude sich umgeben. Zu diesem Zwecke lud er außer einer hübschen Anzahl von Freunden und Honoratioren auch 20 Arme aus der Nachbarschaft des Klosters zur Profeßfeierlichkeit, und betheilte und erfreute diese hierauf mit einem kräftigen Mahle und ließ überdies noch anderen, die ihres Alters oder ihrer Preßhaftikeit (Gebrechlichkeit, Anm.) wegen weder in der Kirche noch bei Tisch erscheinen konnten, Speisen und Erquickungen ins Haus bringen. Ehre und Gotteslohn dem Edlen, der Gottesund Nächstenliebe in einem Akte so anspruchslos zu üben versteht ...“ Die Professschwester Maria Sibilina verstarb bereits im Jahr 1869 im Kloster Maria Steinach. Die Familie Aigner muss wohl eine sehr gläubige Familie gewesen sein, denn ein Sohn aus Aigners zweiter Ehe hat sich ebenfalls für ein Leben hinter Klostermauern entschieden. Der am 29. Jänner 1855 geborene Josef Clemens trat bei den Kapuzinern ein, nahm den Ordensnamen Hieronymus an und wurde 1880 zum Priester geweiht. Im Orden betätigte er sich so wie der Vater als Orgelbauer. Als sol-

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cher wurde er später von der Ordensleitung nach Sofia in Bulgarien geschickt, wo er die Orgel in der Domkirche herstellte. Er verstarb als Festtagsprediger und Direktor des III. Ordens am 25. Februar 1896 in Feldkirch. Anfangs war Aigner mit zwei bis drei Gesellen im Lande unterwegs. Möglicherweise waren dies ein Bruder seiner Frau, Johann Stubenvoll, geboren am 15. September 1809 in Wiesing, der später auch die Laufbahn eines Orgelbauers einschlug und dabei bis in die deutsche Sprachinsel Zahre (Sauris) in Friaul kam, dann Mathias Zingerle, der Taufpate seiner Tochter, und natürlich Thomas Kirchmair, der ihm sein ganzes Leben lang bis zu seinem Tod als „unzertrennlicher Gehilfe“ treu zur Seite stehen sollte. Anscheinend hatte Aigner keine eigene Werkstatt für den Orgelbau. Auf alle Fälle bot er 1855 in der Zeitung seine „Tischlergerechtsame“ in Schwaz zum Verkauf an. In der Regel fertigte er seine Orgeln direkt am Aufstellungsort an, auch die Platten für die Herstellung der metallenen Orgelpfeifen wurden an Ort und Stelle gegossen. Darin wird wohl auch der Grund dafür zu suchen sein, dass seine Orgeln

um einiges preisgünstiger als die der Konkurrenz ausfielen und sich somit auch nicht besonders bemittelte Pfarreien eine Orgel in solider Qualität leisten konnten. Albert Reichling, dem wir eine umfassende Südtiroler Orgelgeschichte verdanken, beschreibt den Klangstil der Aigner-Orgeln als „etwas altmeisterlich, zum Strengen neigend“. Seine Werke sind nach ihrem äußeren Erscheinungsbild unverwechselbar. Aigners Orgeln heben sich in der Prospektgestaltung von anderen Orgelbauern der Zeit deutlich ab. War er anfangs noch eher dem Klassizismus zugeneigt, so pflegte er später die Neugotik, die gerade hoch in Mode war, oder auch Mischstile. Ihre vorzügliche Planung und die akkurate handwerkliche Ausführung wurden allgemein gerühmt. Wirft man einen kurzen Blick auf die lange Liste der Aigner-Orgeln, die obendrein nicht einmal vollständig ist, so kann man sich vielleicht das unstete Wanderleben des Orgelbauers und seines Gesellen bildhaft vorstellen: Navis 1837, Reith bei Seefeld 1837, Zirl Kalvarienbergkirche vor 1840, Mötz um 1840, Absam 1841, Roppen 1842, Schwaz Franziskanerkirche 1843, Reith bei Kitzbühel 1843, Landeck

Pfarrkirche 1844/45, Kirchdorf 1846, Hinterriß 1846/47, Sautens im Ötztal 1847, Reutte Franziskanerkirche 1847, Toblach 1848/49, Reith im Alpbachtal 1849, Sexten 1850, Zirl Pfarrkirche 1851/52, Lienz Dominikanerinnen-Kirche 1852, Bozen-Gries alte Pfarrkirche 1852/53, Bozen St. Anton im Ansitz Klebenstein um 1854, Fieberbrunn 1854, St. Jakob in Haus 1855, Enneberg 1855, Flaas 1856, Brixen Klarissenkirche 1856/57, Brixen Pfarrkirche St. Michael 1858, Algund Klosterkirche Maria Steinach 1860, Terfens 1861, Terenten 1862, Rum um 1863, Andrian 1863, Platt 1864/65, Kaltern Franziskanerkirche 1865, Marienberg Benediktiner-Stiftskirche 1865/66, Meran Pfarrkirche St. Nikolaus 1867, Meran Spitalkirche 1868, Unsere Liebe Frau im Walde 1868, Proveis 1868, Riffian 1869, Weerberg 1869/70, Unsere Frau in Schnals 1870, Fiecht bei Schwaz Benediktiner-Stiftskirche 1871, Völlan 1871/72, Tisens Pfarrkirche 1872/73, Laatsch 1873, Burgeis Pfarrkirche 1873/74, Planeil 1874, Wolkenstein 1874, Lana Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt 1875, St. Leonhard in Passeier 1876, Marling 1877, Altrei 1877, Achenkirch 1877/78, Müstair (CH) Klosterkirche 1878, Moos in Passeier 1879,


Wengen 1879, St. Georgenberg Wallfahrtskirche 1880, Jenesien 1880, Lana St. Peter 1881, Schlanders Pfarrkirche 1881, Stuls 1882, St. Walburg in Ulten 1883, Lana Kapuzinerkirche 1884, Latsch Pfarrkirche 1884, Tscherms

Niederlana: „Lana, 20. Juli. Die seit Jahren mit unermüdeter Thätigkeit und mit anerkanntem Erfolge restaurierte, wahrhaft prachtvolle Pfarrkirche von Niederlana ist ihrer Vollendung nun wieder ein gutes Stück näher gebracht. Sie

neuen Orgel ist an Männlichkeit und Völle so verschieden von der alten, daß die Leute eine nochmal so große Orgel zu hören glauben. Insbesonders spricht aber an die Zartheit und Lieblichkeit der Singregister. Ohne uns in eine weite-

In Marling fand Joseph Aigner seine letzte Ruhestätte, alte Ansichtskarte.

1884/85, Rabenstein 1885, St. Martin im Kofl 1886. Als seine wichtigsten Meisterwerke werden zumeist die Orgel des Benediktinerstifts Marienberg genannt, das größte von ihm gebauten Instrument, an dem er vom 27. November 1865 durch 57 Wochen arbeitete, sowie jene in der Stiftskirche St. Josef der Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht im Unterinntal. Möge stellvertretend ein einziger Zeitungsbericht (Volksblatt vom 28. Juli 1875) die große Wertschätzung und Achtung bezeugen, die Aigner landauf, landab genoss. So hieß es nach dem Bau der Orgel in der Pfarrkirche von

hat nämlich ein sehr ansehnliches und gediegenes neues Orgelwerk erhalten. Wenn das Sprichwort sagt: das Werk lobt seinen Meister, so muß man hier sagen: das Werk lobt die Meister; denn beide Künstler, der Herr Architekt sowohl in Anfertigung des mit großem Geschmacke und in architektonischer Richtigkeit ausgeführten Kastens, als insbesonders Herr Orgelbauer Jos. Aigner mit seinem lieben ‚Brüderle‘ Thomas in Erstellung des Orgelwerkes selber werden schon durch das Werk gelobt, ohne erst das Menschenlob abwarten zu müssen. Das ganze Orgelwerk mit Einschluß des Positives hat nur seine 20 Register wie vorher, allein der Charakter der

re Schilderung einzulassen, da des Hrn. Aigners Orgeln in der weiten Umgegend zu viele sind, als daß noch jemand Zweifel hätte, ob deren Haltbarkeit und Schönheit, sei im Gefühle schuldiger Dankbarkeit nur noch erwähnt, daß an der einzig nur durch milde Beiträge erstellten, großartigen Orgel Herr Aigner durch seine Billigkeit der größte Wohltäter ist und ihm sonach vor und mit allen übrigen Wohlthätern ein herzliches ‚Vergelt‘s Gott‘ gebührt.“ Aigners letztes Werk wird wohl die Orgel in St. Martin im Kofl im Vinschgau gewesen sein. Am 2. Jänner 1887 verstarb er in Marling an „Schlagfluss“, wie der

„Burggräfler“ vom 5. Jänner 1887 seiner Leserschaft zu berichten wusste: „3. Dez. (müsste Jänner sein, Anm.) Marling. (Orgelbauer Aigner †.) Gestern starb dahier nach langer Krankheit und wiederholten Schlaganfällen, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, der in Deutschtirol allbekannte und vielgesuchte Orgelbauer Herr Josef Aigner, welcher mit seinem unzertrennlichen Gehilfen Thomas weit über 100 Orgeln theils neu aufstellte, theils reparirt hat. Aigner war ein sehr gewissenhafter, uneigennütziger und religiöser Mann, der durch seine geringen Forderungen so manchen unbemittelten Kirchen es ermöglichte, eine Orgel anzuschaffen und allerorts durch seinen frommen Wandel erbaute. Er wird besonders dem Gebete des hochw. Klerus empfohlen, dem er stets die größte Ehrfurcht bezeugte.“ Möglicherweise hatte er sich in seinen alten Tagen im sonnigen Marling sesshaft gemacht. Dafür spricht auch der Umstand, dass sein treuer Geselle Thomas Kirchmair, der 1887, dem Todesjahr seines Meisters, noch dessen Orgel in Wolkenstein repariert hat, am 9. März 1889 ebenfalls in Marling verstorben ist. Dass in Marling und Umgebung die Erinnerung an den großen Orgelbauer aus Gasteig lebendiger ist als in seiner Geburtsgemeinde, beweist wohl am besten die Tatsache, dass der Gemeinderat von Lana auf Antrag des Heimatkundlers Albert Innerhofer mit Beschluss Nr. 22 vom 2. Juli 1997 im Gewerbepark der Marktgemeinde eine Straße nach dem großen Meister der Orgelbaukunst benannt hat. Auf dem Gemeindegebiet von Lana hat Aigner nämlich vier Orgeln gebaut, die allesamt auch heute noch zum Lobe Gottes erklingen. E Erker 09/20

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Menschenbilder. Bergleute im Porträt

Direktor Orazio Serafini von Armin Torggler

Das Bergwerk am Schneeberg im Hinterpasseier und die Erzaufbereitungsanlage in Maiern im Ridnauntal durchliefen in den Jahren des Zweiten Weltkrieges von 1939 bis 1945 eine sehr turbulente Zeit. 1940 hatte die A.M.M.I., eine Bergwerksgesellschaft mit starker staatlicher Beteiligung, das Bergwerk und die Aufbereitungsanlage von der privaten S.A.I.M.T. übernommen. Dabei änderte sich für den Schneeberg die Situation dahingehend, dass das traditionsreiche Bergwerk nun nur mehr einer von zahlreichen anderen Bergbauen in Italien war, die von der neuen Gesellschaft geführt wurden. Ein Generaldirektor im fernen Rom leitete die gesamte Unternehmung, während vor Ort ein Werksdirektor eingesetzt wurde. Dieser Werksdirektor saß in Maiern und wachte von dort aus über den Grubenbetrieb am Schneeberg. 1944 wurde in Folge des Zusammenbruchs der faschistischen Herrschaft in Italien das Bergwerk am Schneeberg und die Industrieanlage im Ridnauntal von der deutschen Bergwerksgesellschaft Sachsenerz übernommen. Nach dem Ende des Krieges gingen die Anlagen wieder in die Führung der A.M.M.I. über. Der Betrieb am Schneeberg wurde allerdings bis 1948 nur eingeschränkt aufrechterhalten, da die völlige Neuord-

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nung der Verwaltungsstrukturen der A.M.M.I. auf nationaler Ebene Vorrang hatte. Am 2. November 1948 wurde der Ingenieur Orazio Serafini zum neuen Werksdirektor des Bergwerks am Schneeberg ernannt. Wie schon unter seinen Vorgängern fiel die Aufbereitungsanlage in Maiern ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich des neuen Direktors. Hier wurden die Erze, die mittels einer Materialseilbahn vom Schneeberg über das Kaindljoch und das Lazzachertal angeliefert wurden, mechanisch und chemisch aufbereitet. Die gewonnenen Erzkonzentrate, in der Hauptsache Blei und Zink, wurden in Pulverform für den Weitertransport vorbereitet. Dieser erfolgte mittels Eisenbahn über den Bahnhof in Sterzing. Die Herausforderungen für Serafini waren vielfältig. Gerade zu Beginn seiner Tätigkeit als Werksdirektor gab es eine Reihe sehr strenger und schneereicher Winter. Dabei war die Transportseilbahn die entscheidende Schwachstelle des Betriebs. Die Schneelasten waren derart, dass das Trageseil sogar brach und der Förderbetrieb vorübergehend eingestellt werden musste. Als Betriebsdirektor trug Serafini allerdings nicht nur die Verantwortung für die Betriebskosten und die Produktion von Erzkon-

zentraten. Er hatte auch die Aufsicht über die zahlreichen Arbeiter. Seit 1948 stieg die Zahl der Beschäftigten kontinuierlich an. Die einheimischen Bergknappen wurden dabei durch zahlreiche Arbeiter aus den verschiedensten Teilen Italiens aufgestockt. Besonders viele kamen aus den Abruzzen an den Schneeberg. Als Direktor musste sich Orazio Serafini mit zahlreichen gewöhnlichen und außergewöhnlichen Problemen im Betrieb plagen. Sie reichten von den Schwierigkeiten vieler Arbeiter aus Mittel- und Süditalien mit dem Klima und der Abgeschiedenheit des Hochgebirges bis zum Geistlichen in der Schneeberger Kirche, der sich mit Serafini überhaupt nicht verstand. Besonders das Leben der Arbeiter am Schneeberg war von Entbehrungen gekennzeichnet. Die Arbeitsbedingungen waren vor allem in den langen Wintern hart. Die engen Unterkünfte der Arbeiter und fehlende Freizeitangebote führten immer wieder zu schwierigen persönlichen Situationen. Sogar einen Mord hat es in der Amtszeit Serafinis am Schneeberg gegeben. Die Betreibergesellschaft A.M.M.I. war zu jener Zeit, als Serafini Werksdirektor war, noch eine Körperschaft öffentlichen Rechts. Bis 1957 hatte die A.M.M.I. als Gesellschaft vier Eigentümer: das

Hauptkapital wurde durch den Staat bereitgestellt (ca. 70 %), die restlichen 30 % stellten das nationale Versicherungsinstitut (INA), das Nationale Institut für Sozialfürsorge (INPS) und der Banco di Napoli bereit. 1957 wurde die A.M.M.I. in eine Aktiengesellschaft umgewandelt (S.p.A.). Der Hintergrund dieser Änderung der Betriebsstruktur war eine enorme Überschuldung von damals über 4,8 Milliarden Lire. Diese Verluste waren selbstverständlich nicht nur am Schneeberg eingefahren worden, sondern vor allem auch in anderen Bergwerken in den verschiedenen italienischen Regionen. Das Defizit führte jedoch dazu, dass sich der Staat schrittweise aus den Bergbauunternehmungen der A.M.M.I. zurückziehen wollte. Die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft sollte der erste Schritt in die Privatisierung der Bergbaugesellschaft sein, wobei jedoch eine erhebliche Zahl der gezeichneten Anteile wiederum vom Staat erworben werden musste, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Diese Änderungen in der betrieblichen Gesamtstruktur der A.M.M.I. brachte auch eine Veränderung in der Werksleitung in Maiern. Nach rund zehn Jahren wurde Orazio Serafini 1958 als Werksdirektor abberufen. E


Das Wipptal in historischen Bildern von Alois Karl Eller

Feuerwehr-Festtag in Sterzing Es ist nunmehr genau 120 Jahre her: Die Abbildung zeigt den feierlichen Einzug der Festgäste zum X. Delegiertentag des Feuerwehr-Bezirksverbandes und des 25-jährigen Gründungsfestes der Freiwilligen Feuerwehr Sterzing am 23. September 1900. Mit einem Zapfenstreich wurde am Samstagabend die große Festfeier für Sonntag, den 23. September 1900 eingeleitet. Am Sonntagmorgen um 8.30 Uhr empfing eine Abordnung der Sterzinger Feuerwehr mit der Sterzinger Musikkapelle die Geladenen und Delegierten aus Nord- und Südtirol. Das waren u. a. Bezirksobmann Baron von Freyberg als Regierungsvertreter, Bezirksverbandsobmann Seidner, Herr Hummel aus Innsbruck als Vertreter des Landesverbands-Ausschusses, 20 Delegierte in Vertretung der elf Feuerwehren und weitere Geladene aus Innsbruck, Steinach, Bozen, Brixen, Bruneck und Klausen. Zum offiziellen Frühschoppen lud der Besitzer vom „Hotel Rose“. Um 11.00 Uhr fand im Rathaus die X. Delegiertentagung statt, an der von Sterzing Jakob Stifter, Kommandant der Sterzinger Feuerwehr, und dessen Stellvertreter Josef Thaler teilnahmen. Nach dem Mittagessen beim „Schwarzen Adler“ begaben sich alle Festgäste auf den Stadtplatz. Dort zeichnete Bürgermeister Alois Gschwenter 18 Feuerwehrmänner, die bereits 25 Jahre den Dienst in Sterzing versehen hatten, mit der silbernen Erinnerungsmedaille aus. Nach der Schauübung ließen die Teilnehmer den Tag bei Blasmusik und Gesang im Garten vom Hotel „Alte Post“ gemütlich ausklingen.

Aufnahme Vorstadt Sterzing: Links im Bild das Haus „Torschmied“ (Egger), rechts von der Gänsbacherstraße der Ansitz „Grünburg“ (später Delfaurohaus) und „Pension Egger“ (Haus Thaler). Fotograf unbekannt. 1900. Privatbesitz Erker 09/20

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D as Wipptal im Zeitraffer von Karl-Heinz Sparber (Teil 9)

1456 – 1469

15. Jh.

Der ehemalige Multscher-Altar in der alten Pfarrkirche

Die „Tiroler Habsburger“

Friedrich IV. mit der leeren Tasche (1406 – 1439) und sein Sohn Sigmund der Münzreiche (1439 – 1490) Die Tiroler tendieren zunehmend zur Selbstständigkeit ihres Landes und halten sich deshalb nicht an die bestehende habsburgische Hausordnung, die eine gemeinsame Regierung und Verwaltung der Länder vorsieht. Für „Tirol und die Vorlande“ setzt sich die Bezeichnung „Oberund vorderösterreichische Länder“ durch. Innsbruck und Schwaz (20.000 Einwohner!) sind die größten Orte. An der Donau liegen die „Unterösterreichischen“ Länder der Habsburger mit dem Regierungssitz Wien; zu „Innerösterreich“ gehören die Steiermark, Kärnten, Krain und Istrien mit dem Hauptort Graz. Landesfürst Friedrich IV. verstrickt sich 1415 in einen Konflikt mit dem deutschen König Sigismund (1411 – 1437, seit 1433 Römisch-Deutscher Kaiser), wofür er geächtet und gebannt wird. Er kann jedoch auf seine treuen Tiroler Bürger und Bauern zählen und verbrieft ihnen ihre Rechte. Bei seinem Tod ist das Land wohlbestellt, die Finanzverwaltung geordnet und die Kasse voll. Sein Sohn Sigmund ist erst zwölf Herzog Sigismund (der „MünzJahre alt und übernimmt 1446 das Landesfürstentum Tirol. Er wird zwar reiche“) von Tirol zwischen 1465 und 1470 (Alte Pinakothek, „der Münzreiche“ genannt, vergeudet aber in seiner VerschwendungsMünchen) und Prunksucht all die reichen Einnahmen des Landes und lebt stets in Schulden. Zu seinen großen Bauten gehören Schloss Sigmundskron in Bozen als Festung gegen Venedig (1474 – 1483), die Innsbrucker Hofburg (Kaiser Maximilian baut sie dann aus); bei der Grundsteinlegung des Zwölferturms 1468 ist er persönlich in Sterzing zugegen. Der Beiname „münzreich“ kommt daher, dass er 1449 eine neue Münzordnung erlässt und 1477 aufgrund der großen Silbervorkommen um Schwaz die Meraner Münzstätte nach Hall verlegt, wo er den begehrten „Taler“ schlagen lässt: eine schwere Silbermünze im Wert des bisherigen Goldguldens.

Johannes Gutenberg (1400 – 1468) druckt seine berühmte 42-zeilige lateinische Bibel. Für 180 Exemplare benötigt er drei Jahre, eine handschriftliche Kopie dauerte bisher auch drei Jahre. Alle Druckwerke aus dieser Pionierzeit bis 1500 werden „Wiegendrucke“ genannt.

Der abgesandte Zöllner Hans Puechrainer reitet am 9. Jänner 1456 von Sterzing nach Innsbruck zum Altarmeister Hans Multscher aus Ulm und überbringt ihm 5 Pfund Perner (als „Drauf- und Handgelt“, ein kleiner Vorschuss). Der Bergrichter Thoman Luenczner handelt als Abgesandter der Sterzinger Kirchengemeinde mit dem bedeutendsten süddeutschen Bildhauer für den Flügelaltar einen Vertrag aus, der leider nicht erhalten ist. Die in Ulm fertiggestellten Altarteile gelangen mit Wagen innerhalb von fünf bis sieben Tagen im Juli/August (nur im Hochsommer sind die schlechten Wege gut befahrbar) über den Brenner. 1458 wird der Hochaltar mit den vier vorne und hinten bemalten Altartafeln im Chor der Pfarrkirche aufgestellt. Das Aufstellen, Zusammenfügen und Verankern des 12 m hohen Altars nehmen mehr als sechs Monate in Anspruch. Am Ende erhält Hans Multscher 1.331 Gulden, wobei er für den Transport von Ulm nach Sterzing selbst aufkommen muss (ca. 200 Gulden). Nach über 300 Jahren wird der Altar 1779 abgebrochen.

In regelmäßiger Folge werden in Sterzing Passionsspiele aufgeführt.

1455 n. Chr.

Für diesen Zeitraum listet Karl Schadelbauer die Namen der 51 Bürgermeister von Sterzing auf. Erker 09/20

1452 – 1454 n. Chr.

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1450 – 1500 n. Chr.

1450 n. Chr.

Der Goldgulden Sigmunds, Er liegt von 1450 bis1464 im Streit mit dem Brixner Bischof Nikolaus Cusa- geprägt noch 1477 in Meran nus (eigentlich Nikolaus Chryfftz oder Krebs aus Kues an der Mosel, 14011464), der die Oberhoheit der Bischöfe über das Land wieder zur Geltung bringen will. Der lange Prinzipienstreit endet erst mit dem Tod des gelehrten Kirchenfürsten, der über das Land Tirol zweimal das Interdikt (Verbot jeglicher Seelsorge) verhängt.

Die vier Flügelgemälde (je 2,1 m x 1,9 m) des Multscher-Altars zeigen innen Marienleben und außen Passionsszenen, sie befinden sich seit 1986 im Sterzinger Stadtmuseum.

*** Überschwemmung im Wipptal

Bau einer gewaltigen Mauer gegen den Vallerbach am Nordende der Stadt. Die zahlreichen Überschwemmungen der letzten JahrzehnDie „Stadtritsche“ bringt Frischwasser und auch Löschwasser in die Stadt (15. – 19. Jahrhundert)


Die Handwerker und die Zünfte in Sterzing

te führen dazu, dass man die sogenannte „Stadtritsche“ anlegt: Ein mit Schwellbrettern abgedeckter Kanal führt das Wasser des Vallerbaches durch die Alt- und Neustadt von Sterzing hinunter bis zum Untertor. Auf der ganzen Länge kann man so das Hochwasser teils regulieren oder Löschwasser entnehmen und im Falle eines Brandes in die Häuser einleiten. Schmutz, Unrat oder Kehrricht in die Ritsche zu werfen, ist strengstens verboten, damit man im Brandfalle immer sauberes Wasser zur Verfügung hat. Wenn es dann wirklich irgendwo brennt, ist es möglich, vor den Hauseingängen ein Schwellbrett vom Kanal abzunehmen und senkrecht in die Ritsche zu stecken, um das Wasser aufzustauen und in das brennende Haus zu leiten. Gegen Hochwassergefahr ist es möglich, die Schwellbretter vor den Hauseingängen der Länge nach in eine Halterung zu stecken, damit das Wasser des Vallerbaches nicht eindringen kann. Heute noch sieht man die Vorrichtung in der Neustadt vor der alten Apotheke.

1463 n. Chr.

Der Handel zwischen Augsburg und Venedig blüht dank der Niederlassung der Fugger in der Stadt. Die besten Baumeister, Bildhauer und Maler werden berufen, die Stadt und ihre Bauten zu verschönern. Meister Hans Multscher aus Ulm vollendet 1459 den herrlichen gotischen Flügelaltar der Pfarrkirche. 1469 entsteht die geschnitzte Decke des Jöchlsthurns, ein Juwel der Spätgotik. Jörg Kölderer, der Hofbaumeister Kaiser Maximilians, plant das Rathaus mit dem Monumentalerker und schnitzt das bekannte Lusterweibchen für die Ratsstube. Bald erlangt das blühende Sterzing auch große politische Bedeutung. Seit Sterzing 1474 Mitglied der Tiroler Landschaft ist, werden mehrere Landtage im neuen Rathaus abgehalten (1493, 1499 der Landtagsausschuss, 1502 der Landtag unter dem Vorsitz König Maximilians I. persönlich).

Beispiel einer Sterzinger Zunfttruhe (Maße ca. 60 x 40 x 30 cm)

Die Handwerker sind in den mittelalterlichen Städten eine zahlenmäßig ziemlich bedeutende Schicht. Sie schließen sich zu Interessensgemeinschaften zusammen, die man Bruderschaften, Gilden, Innungen, am häufigsten Zünfte nennt. Durch den „Zunftzwang“ innerhalb der Stadt werden Arbeit und Produktverkauf genau geregelt und etwaige Konkurrenz von außen ausgeschaltet. Jeder Handwerksmeister zahlt in die Zunftkasse regelmäßig ein. Diese Kassen erfüllen die Aufgabe der späteren Kranken- und Unfallversicherungen. Die verschließbare Zunftlade oder Zunfttruhe dient dabei als Archiv und Tresor und wird meist vom Zunftmeister gut verwahrt. Dietrich Thaler hat in seiner Diplomarbeit den Sterzinger Zunftbestand genau erhoben. 1406: Zunft der Kessler 1426: Die Bruderschaft der Schmiede wird erstmals nachgewiesen. 1460 und 1496: Steinmetzen und Maurer treffen sich zum Hüttentag in Sterzing und begründen die Sterzinger Bauhütte (Meister Hans Feur, Thoman Scheiter). 1462: Zunft der Sattler 1476: Müller- und Bäckerordnung in Sterzing 1484: Handwerk der Metzger. Eine Fleischbank wird bereits 1288 im Urbar Meinhards II. erwähnt. 1491: Zunft der Gerber und Schuster Weiterführende Literaturhinweise: Dietrich Thaler: Grundrisse und Probleme der Sterzinger Handwerksgeschichte, Diplomarbeit 1992 (Zünfte) Karl Schadelbauer: Sterzing im 15. Jahrhundert, in: Schlern-Schriften 220, 1962 (die Bürgermeister von Sterzing) Helmuth Theodor Bossert: Der ehemalige Hochaltar in Unserer Lieben Frauen Pfarrkirche zu Sterzing in Tirol, 1914 (Multscheraltar)

Eine Schule wird in der unteren Vorstadt bereits genannt.

Herzog Sigmund legt den Grundstein für den Zwölferturm. Der Bau zieht sich bis 1472 hin. 1473 erhält er ein ansehnliches Spitzdach mit hölzernen Schindeln. 1867 bekommt er nach einem Brand seine heutige Form. Zwölferturm heißt er deshalb, weil er nur um zwölf Uhr mittags läuten darf. Er ist ein Wachturm gegen die Feuergefahr in der Stadt, von dort oben hat ein Wächter den ganzen Überblick über die Stadt und er muss das Feuer „beschreien“ und Alarm schlagen, eben die Glocke läuten. Nur um zwölf Uhr wissen alle, das Läuten bedeutete keinen Feueralarm. So ähnlich wie heute, wenn samstags um 5 Minuten vor Zwölf die Sirene probeweise einmal vom Zwölferturm ertönt, dann ist es ein Sicherheitstest. Erker 09/20

1468 n. Chr.

Sterzing wird der wichtigste Rastpunkt für den bereits bedeutenden Durchzugshandel von Süden nach Norden und umgekehrt. Wir finden Kaufleute aus Kempten, Augsburg und Ulm in den Rechnungsbüchern erwähnt. Der Bergsegen in den Tälern von Pflersch und Ridnaun und am Schneeberg zieht viele gebildete Unternehmer in die Gegend: einheimische Gewerkenfamilien wie Jöchl, Tänzl, Kaufmann, Pölsterl, Geizkofler, Köchl, Stöckl, Streun, Protpauch und Flamm sowie fremde wie die Fugger aus Augsburg im 16. Jahrhundert. Eine goldene Zeit ist für Sterzing angebrochen. Das Fuhrmannswesen und das Handwerk blühen. Die Knappen verdienen gut und geDer Jöchlsthurn (in Sterzinger besser als „altes Gericht“ ben aus. Große öffentliche Baubekannt) und das Peterskirchlein (1474) in der Kapuzinergasse. Im Hintergrund der Zwölferturm mit dem ten wie Stadtturm (1468), Ratalten Holzdach. haus (1468 – 1473) und Pfarrkirche (1417 – 1524) sowie prunkvolle Ansitze wie Fuchsthurn, Gstreinthurn, Haidenschaft (1424 erstmals erwähnt) und Jöchlsthurn (1469) entstehen.

1468 n. Chr.

STERZING WIRD BEDEUTENDE HANDELSSTADT

15. Jh.

2. Hälfte des 15. Jh.

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

ELEZIONI COMUNALI

Il 20 e il 21 settembre si vota in cinque comuni della Wipptal 14.225 gli elettori - 11 le liste in lizza – 179 i candidati per 78 seggi di consigliere comunale Le candidate donne sono 64 – I concorrenti per la poltrona di sindaco 12

Manca ormai poco alle prossime elezioni comunali del 20 settembre. Ben 14.225 elettori, di cui 6.981 donne e 7.244 uomini, saranno chiamati alle urne per l’elezione dei consigli comunali e dei sindaci. Gli elettori potranno scegliere tra le 11 liste, che si presenteranno nei 5 comuni dell’Alta Val d’Isarco. I candidati che si contenderanno i 78 seggi sono 179, di cui 64 sono donne. La percentuale della quota rosa è leggermente aumentata. Nel 2010 la percentuale di donne era pari al 25% nelle elezioni comunali del 2015, è salita al 34% raggiungendo quest’anno il 35,7%. La percentuale più alta di candidate si registra nel comune di Val di Vizze con oltre il 43%, seguito dal comune di Vipiteno 39,7% e Fortezza 35,3%. Nel comune di Brennero la percentuale di donne è la più bassa 26,6%, a Racines è del 29,1%. Resta forte la presenza di liste civiche (7) come le elezioni del 2015. Due per il Comune di Vipiteno e per il Comune di Fortezza, una nel Comune di Brennero, nel Comune di Val di Vizze e nel Comune di Racines. ELEZIONE DEL SINDACO In totale sono dieci gli uomini e due le donne che aspirano alla carica di sindaco nei loro comuni. Tre sindaci in carica vorrebbero rivendicare la poltrona per un’altra legislatura: Sebastian Helfer, che è sindaco di Racines da dieci anni, che è l’unico sindaco a non avere concorrenza. Thomas Klapfer SVP a Fortezza e

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Stefan Gufler SVP in Val di Vizze che hanno ricoperto la carica per 5 anni. Due sindaci non sono più in corsa. Il sindaco di Vipiteno Fritz Karl Messner (Bürgerliste Für Sterzing Wipptal) si dimette dopo 25 anni di carica e Franz Kompatscher, sindaco della SVP del Comune di Brennero, non si candida per la rielezione dopo undici anni, ma si candida per un posto nel consiglio comunale. In Val di Vizze e a Vipiteno sono in lizza due candidati a sindaco, a Fortezza sono tre e a Brennero quattro. BRENNERO Nel comune di Brennero, sono quattro gli schieramenti in corsa per le elezioni comunali - uno in meno rispetto a cinque anni fa. La SVP, la Freie Liste Gemeinde Brenner, Fratelli d’Italia-Giorgia Meloni e il Partito Valore Umano. Le liste contano un totale di 30 candidati, tra cui otto donne. Le liste competono per i 15 seggi consiliari. La lista SVP schiererà 11 candidati più due candidati sindaco: Roland Schroffenneger e Martin Alber. La lista “Freie Liste Gemeinde Brenner” schiererà 8 candidati. In corsa per Fratelli d’Italia-Giorgia Meloni ci saranno 5 candidati più un candidato sindaco: Giuseppe Sabatelli. Il Partito Valore Umano presenterà come candidato sindaco l’ex leader del PD Bernardo Ponzano sostenuto da altri due candidati. Contrariamente a quanto annunciato a luglio, la Lega non sarà presente nel comune di Brennero.

FORTEZZA Tre le liste nel Comune di Fortezza. Sono 34 i candidati tra cui 12 donne, per i 12 seggi disponibili. La SVP 16 candidati, la nuova lista “Fortezza vive” 9 candidati e la lista “Luce per Fortezza – Licht für Franzensfeste” con 9 candidati. Aspiranti alla carica di primo cittadino sono Thomas Klapfer (SVP), Linda Zaira Franchino (Fortezza vive) e Alfredo Ravazzolo (Luce per Fortezza).

a causa della limitazione del mandato del primo cittadino uscente Fritz Karl Messner. Mentre le liste italiane non hanno nominato un candidato sindaco, la Bürgerliste Für Sterzing Wipptal e la SVP hanno annunciato già da tempo il nome del loro candidato: Peter Volgger (Für Sterzing - Wipptal) e Walter Gögl (SVP). La SVP schiererà 23 candidati, la lista “Für Sterzing Wipptal” 22 candidati, la lista interetnica “Zusammen für Sterzing – Insieme per Vipiteno” 16 candidati, la lista Fratelli d’Italia-Giorgia Meloni 4 nominativi e la Lega Salvini Premier 3 candidati.

RACINES Nel Comune di Racines sono 18 i seggi in palio. I candidati che aspirano al posto in consiglio sono 24, tra cui 7 donne. Come antagonista della SVP, che presenterà una lista di 19 candidati, ci sarà solo la lista civica “Bürgerliste Ratschings” con 5 nominativi. Un solo candidato sindaco: Sebastian Helfer (SVP). VAL DI VIZZE Due le liste in lizza, una in meno rispetto al 2015 per i 15 seggi consiliari. I candidati sono 23, tra cui 10 donne. A fare concorrenza alla SVP che presenta 11 candidati, la lista “Gemeinsam für Wiesen – Pfitsch” con 12 candidati. Aspiranti alla carica di primo cittadino sono: Stefan Gufler (SVP) e Lucia Russo (“Gemeinsam für Wiesen – Pfitsch”).

COME SI VOTA Gli elettori potranno indicare sulla scheda rosa (elezioni dei consiglieri comunali) fino a quattro preferenze in un’unica lista; è assolutamente necessario scrivere nome e cognome dei candidati prescelti. L’elezione del sindaco (scheda grigia) è assolutamente separata dall’elezione dei consiglieri comunali: il voto per un candidato sindaco non vale per la lista a cui egli appartiene ed è possibile votare i candidati consiglieri di una lista diversa da quella del candidato sindaco prescelto. I voti ottenuti dal candidato sindaco valgono in ogni caso come preferenze personali per l’elezione a consigliere.

VIPITENO Cinque le liste per i 18 seggi nel Comune di Vipiteno, 68 candidati, tra cui 27 donne. A Vipiteno al momento l’unica cosa certa è che ci sarà un nuovo sindaco

cm Per una visione prospettica delle liste dei candidati vedi le tabelle da pagina 8 a pag. 18



WIPPflash

AUTOSTRADA DEL BRENNERO Transito di camion. Nonostante la pandemia Covid19 e la quarantena di massa, nella prima metà del 2020 il traffico di camion sull’autostrada del Brennero non è diminuito. Alla fine di giugno c’era solo il 12 per cento in meno di camion in circolazione rispetto all’anno precedente. CALCIO Una buona notizia per tutti gli appassionati di calcio: dal 1° settembre sarà possibile giocare davanti a un pubblico nei campionati amatoriali a determinate condizioni. In Alto Adige i campionati amatoriali iniziano il fine settimana del 5 e 6 settembre. Il decreto governativo permette la presenza di fino a 1.000 spettatori all’aperto e un massimo di 200 al coperto in occasione di eventi sportivi locali, con l’assegnazione di posti fissi per gli spettatori nel rispetto della regola della distanza di 1 metro e l’obbligo di indossare una protezione per la bocca e il naso; la temperatura corporea sarà misurata prima di entrare nelle tribune. CHALLENGE PER LA LATTERIA VIPITENO La Latteria Vipiteno ha organizzati una challenge per sostenere l’ospedale “Papa Giovanni” di Bergamo con una donazione. La cooperativa ha donato un euro all’ospedale per ogni barattolo di Yogurt Vipiteno aperto entro le ore 24 e taggato con #YogurtVipiteno. DECESSI IN ALTO ADIGE Il drammatico aumento della mortalità nel marzo e nell’aprile 2020, dovuto alla pandemia Covid 19, è diminuito significativamente nel mese di maggio. Nel mese di maggio, in Alto Adige sono decedute 359 persone. Si tratta del 4,4 per cento in più rispetto alla media degli anni 2015 - 2019 (344 morti). In questo quinquennio, il valore più basso è stato registrato nel maggio 2015 con 338 casi e il più alto nel maggio 2018 con 350 decessi.

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Il referendum costituzionale sul taglio dei parlamentari Il referendum costituzionale sul taglio dei parlamentari, previsto inizialmente a primavera su una sola data (il 29 marzo 2020), è stato rinviato a causa del coronavirus: la consultazione viene recuperata in due giornate, per evitare assembramenti ai seggi, domenica 20 e lunedì 21 settembre 2020, quando si vota anche per le elezioni comunali. Per quando riguarda l’orario, i seggi saranno aperti domenica dalle ore 7.00 alle 23.00, mentre lunedì per mezza giornata dalle 7.00 alle 15.00. Una volta chiuse le urne inizierà lo spoglio da parte degli scrutatori, con i risultati sulle percentuali del “sì” e del “no”. PER COSA SI VOTA Non si tratta di un referendum abrogativo, ossia un quesito per “annullare” una legge, ma di un referendum costituzionale confermativo, indetto per approvare una riforma della carta fondamentale dello Stato. Gli elettori sono infatti chiamati a confermare o bocciare la riforma degli articoli 56, 57 e 59 della Costituzione italiana, modifica approvata dal Parlamento l’anno scorso che prevede il taglio dei parlamentari, riducendo l’attuale numero da 945 a 600, per un totale di 400 deputati (ad oggi sono 630) e di 200 senatori (al momento sono 315), mantenendo i senatori a vita (ma riducendone il numero, al massimo 5 in totale). Prevista anche una diminuzione dei parlamentari all’estero: i deputati scendono da 12 a 8, i senatori da 6 a 4. QUORUM: NON SERVE PER IL REFERENDUM SUL TAGLIO DEL PARLAMENTARI Il principale aspetto da tenere presente è che si tratta di un referendum costituzionale confermativo, che quindi non prevede un quorum minimo: l’esito delle urne sarà valido anche se il 20 e 21 settembre 2020 non si raggiungerà il 50% più uno dei votanti. A differenza di quanto succede invece con i referendum abrogativi, questa volta l’astensione dal voto non “varrà” come un no. COME SI VOTA: IL QUESITO DEL REFERENDUM 2020 SUL TAGLIO DEI PARLAMENTARI A tutti gli elettori sarà consegnata per il referendum 2020 una sola scheda, ecco il testo del quesito: «Approvate il testo della legge costituzionale concernente “Modifiche agli articoli 56, 57 e 59 della Costituzione in materia di riduzione del numero dei parlamentari”, approvato dal Parlamento e pubbli-

cato nella Gazzetta Ufficiale della Repubblica italiana – Serie generale – n.240 del 12 ottobre 2019?» Se si traccia una croce sul “Sì” si esprime la volontà di approvare la riforma del taglio dei parlamentari, se si fa una X sul “No” invece l’elettore manifesterà la sua intenzione a bocciare la modifica costituzionale. Il voto sarà nullo se invece si barreranno entrambe le caselle.

PRO: CHI VOTA SÌ, COSA SUCCEDE Se la maggioranza dei votanti dice “sì” alla riforma (come detto, anche senza raggiungere il quorum) il taglio dei parlamentari entra in vigore: dopo le prossime elezioni politiche nella Camera dei Deputati siederanno 400 parlamentari, mentre al Senato 200. Con il “sì” al referendum costituzionale 2020 sul taglio dei parlamentari a Palazzo Madama resteranno i senatori a vita nominati dal Presidente della Repubblica per altissimi meriti in campo sociale, scientifico, artistico e letterario, ma potranno essere un massimo di 5. CONTRO: COSA SUCCEDE SE AL REFERENDUM VINCE IL NO Nel caso il 20 e 21 settembre 2020 vincesse il “no”, con la maggioranza dei voti, la riforma sul numero dei parlamentari non avrà effetto e l’esito del referendum sarà pubblicato sulla Gazzetta Ufficiale. Tutto rimarrà come oggi: il parlamento resterà composto da 630 deputati e 315 senatori, per un totale di 945 parlamentari (a cui si aggiungono i senatori a vita, 6 al momento). cm


Vipiteno tra le città sicure Per gli italiani le vacanze sono più sicure in montagna che al mare

Consiglio Comunale di Brennero A fine luglio si è riunito il consiglio comunale del comune di Brennero. All’ordine del giorno c’era l’approvazione di una serie di regolamenti e accordi. Tra gli altri punti all’ordine del giorno è stato anche trovato un nome per la nuova strada di accesso alla zona residenziale “Saxl”. Secondo la legge provinciale i luoghi pubblici non possono essere intitolati a persone decedute da meno di dieci anni. Per la nuova strada di accesso alla zona residenziale “Saxl”, il comune ha scelto il matematico Wolfgang Gröbner (1899 - 1980) di Colle Isarco. I consiglieri hanno approvato all’unanimità il piano di protezione civile. La società Securplan Srl di Merano era già stata incaricata nel maggio 2019 di redigere questo piano. All’unanimità è stato approvato anche un accordo con l’Agenzia per la vigilanza sul rispetto delle prestazioni relative al vincolo sociale dell’edilizia abitativa agevolata. I comuni possono rivolgersi ai servizi di questa agenzia per individuare e intervenire contro le violazioni del vincolo dell’edilizia abitativa convenzionale e per imporre le multe previste a tal fine.

Approvato anche il regolamento sulla determinazione e la riscossione del contributo di intervento delle nuove cubature, che sarà applicato retroattivamente dal 1° luglio 2020, nonché il regolamento sull’organizzazione delle procedure amministrative e l’istituzione dell’Agenzia per le pratiche edilizie e paesaggistiche. Tra gli altri punti all’ordine del giorno sono state fatte due variazioni al bilancio: sono stati inseriti diversi contributi provinciali tra cui quelli per Covid-19 (5.500 euro), per l’abbattimento delle valanghe dello scorso anno (5.800 euro) e per la zona ricreativa locale Nestl (63.500 euro). All’unanimità è stato approvata anche un‘ulteriore variazione al bilancio, pari a 11.000 euro. A inizio agosto è si è svolto inoltre con urgenza un’altra seduta. Sono state discusse l’approvazione della convenzione per la collaborazione intercomunale riguardante la direzione del Front Office per le pratiche edilizie e paesaggistiche (ex Ufficio tecnico) e la vendita di parti della p.f. 842 C.C. Brennero alla RFI.

Per gli italiani le vacanze in montagna sono più sicure di quelle al mare, e il Trentino Alto Adige è al primo posto in classifica. È quanto emerge da una ricerca realizzata da Jfc (consulenza turistica e territoriale). Per le vacanze in montagna la regione considerata con maggiore sicurezza sanitaria è il Trentino Alto Adige, seguito dalla Valle d’Aosta e dall’Abruzzo, mentre tra le destinazioni interpretate dagli italiani come con più sicurezza sanitaria vince Bolzano (1.891 punti), seguita da Cortina d’Ampezzo (1.666 punti) e Livigno (876 punti). A seguire Aosta (764 punti), Sestriere (669 punti), Trento (643 punti), Asiago (611 punti), Roccaraso (602 punti), Courmayeur (567 punti), Madonna di Campiglio (544 punti) e Vipiteno (521 punti). L’area regionale balneare che viene percepita dagli italiani come quella in grado di garantire il più alto livello di sicurezza sanitaria, emerge la Sardegna con un punteggio pari a 1.560 punti, seguita dall’Emilia Romagna con 1.432 punti e dal Veneto con 1.406 punti.

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Comitato di Eduzione Permanente Vipiteno

Presentato il libro: Vipitenesi. Storia di una comunità dalle origini al dopoguerra

Nel 2017 su iniziativa di un intraprendente gruppo di vipitenesi, nasce l’idea di raccogliere foto storiche della comunità vipitenese con l’obiettivo di promuovere una mostra. In quell’occasione viene lanciato un appello alla popolazione con l’obiettivo di raccogliere fotografie private inedite. Il gruppo promotore, riesce così a mettere assieme centinaia e centinaia di foto, tra le quali compaiono molte che riguardano l’ANA, una delle associazioni vipitenesi più attive e rilevanti nella storia della comunità cittadina. Nel 2018 viene data alle stampe la pubblicazione celebrativa per i settant’anni dell’ANA, tanto apprezzata da

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ispirare un progetto editoriale che valorizzasse tutto il resto del materiale fotografico raccolto, che ripercorreva la storia delle origini di una comunità. Nel frattempo, il Comitato Educazione Permanente Vipiteno, si è fatto carico di promuovere e di sviluppare l’iniziativa culturale e ha commissionato a Caterina Fantoni un percorso storico – narrativo in cui inserire le fotografie. Vipitenesi. Storia di una comunità dalle origini al dopoguerra raccoglie una selezione di fotografie e la viva voce di molti vipitenesi, in una cornice introduttiva storica che permette di collocare immagini e racconti in un quadro tem-

porale preciso, sullo sfondo delle vicende storiche più significative della regione. Il libro ripercorre la storia della nascita della comunità italiana dalle sue origini poiché, come chiarisce la curatrice Caterina Fantoni nell’introduzione, “questa è una storia che ha un inizio preciso: prima di allora i Vipitenesi non esistevano”. Il libro è diviso cronologicamente in tre capitoli: il primo riguarda il periodo successivo all’annessione del Sudtirolo all’Italia, il secondo è riferito alla seconda guerra mondiale e il terzo al dopoguerra. Il risultato è un lavoro articolato: la contestualizzazione storica intro-

duce gli estratti delle testimonianze, distribuiti nella pubblicazione secondo un criterio tematico e cronologico e, in modo analogo, le immagini sono inserite secondo un criterio di pertinenza. Nel corso dei tre capitoli compaiono inoltre “le storie”, testimonianze di particolare rilevanza storica. Il libro è arricchito da alcune schede di approfondimento e, in appendice, dalle schede biografiche di oltre 130 famiglie italiane arrivate e stabilitesi a Vipiteno tra la fine dell’Ottocento e il 1955. Un aspetto di fondamentale importanza nel libro è l’apparato iconografico. Da un lato la raccolta di foto storiche private ha consentito


la partecipazione attiva dei cittadini alla costruzione del fondo fotografico, dall’altro ha regalato documenti inediti, alcuni dei quali di notevole importanza per la storia cittadina e sociale. I promotori del progetto editoriale hanno vissuto in prima persona lo sviluppo e il declino delle associazioni della comunità italiana vipitenese. Era importante per loro fissarne almeno la memoria: quel-

la del clima di un periodo pionieristico, perché, seppure il declino dell’associazionismo sia il riflesso di una più ampia metamorfosi sociale, per i “vecchi” vipitenesi esso ha rappresentato un periodo di condivisione importante, soprattutto perché aveva origine in un momento di rinascita, dopo la guerra, quando tutto assumeva un nuovo significato. Il racconto della comunità che è scaturito dalle ricerche e dalle fonti è risultato però più ampio del ricordo della vita comunitaria delle associazioni e senz’altro più sfaccettato del semplice ricordo nostalgico di “come eravamo”. Ripercorrere le origini di una comunità dal punto di vista della sua origine storico-politica era dunque fondamentale, sia per i committenti sia per la curatrice, per valorizzare le immagini private e il racconto corale dei testimoni. Va tuttavia chiarito che nel libro non si tratta dell’esaltazione dell’italianità della comunità, come viene sottolineato dalla curatrice nell’in-

troduzione: “Ciò che accomuna tutti loro non è tanto l’appartenenza a un gruppo linguistico o a un altro: non è il senso di appartenenza alla “comunità italiana”, quanto piuttosto un passato analogo. Un passato in cui tanti di quelli che arrivavano a Vipiteno spesso facevano un salto nel vuoto, nell’esperienza comune di chi, superate due guerre, ha fatto ogni sforzo possibile per garantire ai propri figli una vita agiata. Uomini e donne che si sono reinventati, hanno costruito, condiviso, lavorato per una comunità che potesse finalmente vivere gli eventi, senza doverli subire. Questa pubblicazione, fermando immagini e autorappresentazioni, intende restituire il riverbero di prospettive e di esistenze di chi ha contribuito a costruire la città di Vipiteno per come appare oggi” - Caterina Fantoni. Dal luglio 2019 sono state raccolte tante testimonianze di vipitenesi che conservavano memoria o tracce di un passato comune. Il progetto ha cercato di coinvolgere quanti più concittadini possibili ma inevitabilmente in un’impresa simile capita che qualcuno possa rimanere escluso, per cause impedenti oggettive o per la svista dei promotori. I concittadini cui non fosse ancora arrivata voce dell’iniziativa nel corso degli ultimi tre anni avranno sicuramente modo di partecipare comunque a questo progetto. È stato realizzato un sito in cui è ancora possibile raccogliere contributi: si tratta di un archivio digitale in cui sono pubblicate le fotografie vipitenesi raccolte che, ad oggi, ammontano a più di 1700.

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Franz Keim

Atti “cavallereschi” nella prima Guerra mondiale Sulle vette più impervie ed inaccessibili dell’acrocoro Adamellino, sulle distese innevate dei ghiacciai, nella Prima Guerra mondiale, è stata scritta con il sangue una indimenticabile

Franz Keim in divisa.

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pagina di storia da uomini che, senza odio, combatterono per la difesa della loro Patria. Una guerra dove i soldati di entrambi le parti sentivano di rappresentare una assoluta élite in possesso di qualità fisiche e psicologiche non comuni. Gli Alpini del Morbegno, reggimento costituito il 1º novembre 1882 a Milano ed attualmente con sede a Vipiteno, furono anch’essi coinvolti in quella guerra che mai prima di allora, viste le quote in gioco, era mai stata combattuta da essere umano. La permanenza e l’operatività di quei soldati ha contribuito notevolmente alla costruzione di un mito ancora oggi presente nell’immaginario collettivo del nostro Paese. Ed il mito è costituito dalla resistenza di uomini ad oltre 3500 metri con temperature che andavano a 30-40 gradi sotto lo zero, dalla costruzione all’altezza del rifugio Garibaldi, ai piedi dell’imponente parete Nord dell’Adamello, di una caserma che poteva ospitare circa 900 soldati, dalla creazione di una infermeria con 140 posti letto, con la costruzione di teleferiche per portare materiali e viveri dal fondo valle , con la realizzazione di camminamenti, trincee, di appostamenti e, soprattutto, con la capacità di resistere in

quota a quelle temperature. Quando il 24 maggio 1915 il Regno d’Italia dichiarò guerra all’Impero Austro Ungarico, gli eserciti schierarono sui monti, tra le nevi perenni, i rispettivi reparti. Gli Italiani misero in campo gli Alpini, mentre gli Austriaci schierarono i Landeschützen o, ancora di più gli Standschschützen. Abbiamo detto prima di uomini che combatterono senza odio. Se gli ufficiali, sia italiani che austroungarici, raramente provenivano dalle zone interessate dalla Guerra Bianca, i soldati, i graduati ed i sottufficiali erano, invece, molto spesso originari delle valli alpine. Per tale ragione poteva accadere che tra i contendenti si trovassero, su opposti fronti, amici, conoscenti e, qualche volta, addirittura parenti. Esisteva una sostanziale affinità tra soldati contrapposti dove cultura, tradizioni e mestieri, ad esempio guide alpine, cacciatori, contrabbandieri, erano del tutto comuni. Risultava per tale motivo naturale il rispetto e la solidarietà tra nemici ed una maggiore tendenza ad atti cavallereschi ed episodi di vera e propria fraternizzazione. Va detto anche che la propaganda militare cercò di trasformare questi sentimenti in orgoglio di reparto invece di considerarli popolazioni affini che riconoscevano negli avversari caratteristiche simili alle proprie e per gli episodi di fraternizzazione con il nemico arrivarono, quasi sempre, censure da parte dei Comandi degli eserciti. Sulla rivista n.5 dell’”Alpino” in un articolo dal titolo “Onore delle armi” vengono riportati due di questi atti “cavallereschi” che vedono coinvolti da una parte gli Alpini del Morbegno e dall’altra, il sergente (Zugsführer) Franz Keim dei 1° reggimento dei Tiroler Kaiserjäger nato a Vipiteno il 1° aprile 1887. Nel vano tentativo di conquistare il Passo Paradiso, gli Alpini del battaglione Morbegno

Gli onori militari a Franz Keim.

purtroppo ebbero la peggio e lasciarono sul ghiacciaio un grande numero di morti e feriti. Al termine dello scontro gli austriaci del 2° reggimento Landeschützen, sventolarono una bandiera bianca e si presero cura dei feriti italiani dando, altresì, una degna sepoltura ai caduti. Era il 9 giugno 1915: 3 ufficiali e 15 alpini rimasero sul campo mentre un capitano e quattro soldati gravemente feriti, nella notte cessarono di vivere. In loro ricordo i soldati austriaci, in lingua tedesca, scrissero su un masso situato nelle vicinanze una frase commemorativa e l’elenco di tutti i caduti. Tramite la Croce Rossa austriaca, furono avvertite le autorità militari italiane e quindi le famiglie. Un mese dopo il comando austroungarico tentò, di sorpresa, un’azione nei confronti del presidio italiano del rifugio Garibaldi. Questa volta, dopo un aspro combattimento, furono gli italiani ad avere la meglio e nello scontro morirono 6 austriaci e 10 furono fatti prigionieri. Cinque caduti furono sepolti sul posto dove un valente scalpellino incise nel granito questo epitaffio: “Gli Alpini Italiani qui composero nella pace eterna le salme di 5 soldati austriaci. Al Passo Garibaldi combattendo per la loro


„Heidi e i drammi quotidiani” di Doris Moser

Dal primo luglio fino al 30 settembre è possibile visitare la mostra dell’artista vipitenese Doris Moser „Heidi e i drammi quotidiani”. Le opere dell’artista sono esposte a Castel Welsperg, a Monguelfo.

patria il 15.7.1915”. Il sesto caduto, raccolto gravemente ferito ed identificato inizialmente con il nome di Franz Klein, morì poco dopo al rifugio Garibaldi. Fu sepolto sul posto ai piedi di un grosso masso dove fu incisa la seguente scritta:” Franz Klein soldato austriaco. Al Passo Garibaldi combattendo per la sua Patria il 15.7.1915.” Prima di sotterrarlo gli alpini del Morbegno, come avevano fatto il mese precedente i Landeschützen, rendevano al milite caduto l’onore delle armi. In periodi successivi il soldato fu identificato come Franz Keim di Vipiteno. Il suo nome anche se l’anno non coincide, visto che è riportato il 1916 come data della sua morte, risulta probabilmente essere quello inciso nella lapide ai caduti della 1° e 2° guerra mondiale situata nei pressi del Cimitero di Vipiteno. Atti “cavallereschi” e di “fraternizzazione” in una guerra che si combatté per quasi 4 anni sulle cime delle montagne, un conflitto del tutto anomalo per l’ambiente estremo in cui avvenne e per le caratteristiche assolutamente uniche degli uomini che vi presero parte. Si è trattato comunque, come tutte le guerre, di un evento di massa tragico che ha visto morire 750.000 persone con oltre 1 milione di feriti e che ha portato conseguenze sulla vita della popolazione anche dopo la sua conclusione. bm

Doris Moser è nata nel 1987 a Vipiteno, dopo essersi diplomata alla Scuola di Grafica Pubblicitaria di Bressanone, frequenta corsi gratuiti presso la Libera Accademia di Belle Arti di Firenze. Dal 2009 studia pittura e design tessile all‘Accademia Mozarteum a Salisburgo. Nel 2012 fonda il collettivo artistico „Bockstuhlplatte“ e collabora con lo spazio off „Periscope“ a Salisburgo. Nel 2014 segue un programma di residenza d‘artista a Budapest. Come membro del Südtiroler Künstlerbund e del consiglio di amministrazione di LURX, associazione per l‘arte e la cultura dell‘Alta Valle Isarco, è attiva nell’ambito artistico altoatesino dal 2017. Dal 2018 insegna pittura presso il Dipartimento di Arti Visive al Mozarteum di Innsbruck. Oggi vive e lavora a Campo di Trens e a Innsbruck. Heidi e i drammi quotidiani „Heidi“ chi non la conosce? La piccola orfanella delle montagne svizzere, la figura principale della letteratura svizzera. L’artista di Vipiteno, Doris Moser, nella sua mostra „Heidi e i drammi quotidiani“ elabora ricordi d’infanzia e riflette sulle anime: serie animata giapponese nata negli anni

70 con cui Heidi svilupperà il suo successo. L’artista si lascia entusiasmare soprattutto dall’estetica del cartone animato giapponese: le immagini idilliache, stereotipate di

un mondo rustico, alpino visto dall’ottica giapponese che sminuendo la personalità caratteriale della protagonista Heidi, dà all’artista Doris Moser l’ispirazione ai suoi lavori. La scelta delle dimensioni della serie pittorica rimanda all’animazione del cartone animato. „Heidi e i drammi quotidiani“ offre ad una varietà interpretativa e di vedute sia dal punto di vista personale che dal lato sociopolitico. L’artista è in grado di tematizzare i drammi grandi e piccoli che Heidi vive e supera giornalmente. Heidi diventa simbolo di desideri vanificati e nostalgie incomprese ma anche di valori, come l’amore per la terra in cui cresce, di schiettezza, di generosità, coraggio e femminismo. Non per ultimo gioca un ruolo importante l’autoidentificazione dell’artista Doris Moser in un mondo da lei conosciuto, essendo nata e cresciuta lei stessa in una famiglia contadina. cm

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La nuova draga sul lago di Fortezza CAI Brennero 03.09.20: Gita Lago di Anterselva. CAI Vipiteno 04.- 06.09: Trekking Alta via numero 2 - Da Bressanone al passo Gardena. Adatto per buoni camminatori con un passo sicuro su tutti i terreni. Per questioni organizzative le iscrizioni si chiudono il 30 giugno. Accompagnatore: Ugo Santon - Ulteriori informazioni: 348 9237346 13.09.20: Tradizionale Gita con AVS - Accompagnatori Cai: Andrea 335 272822, Adriano 333 8914478 20.09.20: Tour circolare delle tre cime di Lavaredo - Punto di partenza dell’itinerario: Rifugio Auronzo (m 2.320) - Dislivello Complessivo: m 400 circa - Distanza: circa 6 Km - Difficoltà: E (escursionisti). Iscrizioni e informazioni: Alberto 3496153268 o Andrea (tel. 335272822) 16.09.20: Escursione del mercoledì. Accompagnatore Ugo 348 9237346

Udienza della difensora civica presso la sede dell'Ispettorato all'agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 25 settembre 2020 dalle ore 9.30 alle ore 11.30, appuntamento necessario. Per informazioni: tel. 0471 946020.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 114

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È tornata la draga sul lago di Fortezza. Un’installazione che nulla ha a che vedere con quella rumorosa, arrugginita e vetusta che negli anni ’70, grazie ad una serie di benne installate su di un rullo che pescava in acqua, asportava sabbia che poi veniva usata per diversi scopi. Smantellata, non fu mai sostituita da qualcosa di più funzionale e così il lago, creato nel 1939 per far fronte alla sempre più massiccia richiesta di energia elettrica, ha iniziato lentamente ed inesorabilmente a riempirsi di sabbia. L’Isarco scava a monte e, non appena la corrente si calma, deposita quanto eroso. Sino ad oggi, l’unica soluzione, per mantenere la quantità d’acqua ad un livello accettabile e garantire la funzionalità delle turbine della centrale elettrica, è stata quella di aprire le paratoie della diga di quando in quando, facendo sì che la corrente ripulisse una parte dell’invaso e spedendo di fatto il problema a sud. Ad ogni apertura infatti c’erano le proteste dei pescatori di Bressanone, che vedevano frustrata la loro opera di ripopolamento, c’erano i rischi nella zona di Novacella di piene improvvise, ci sarebbe stata – ove la prassi fosse stata reiterata – la possibilità di mettere a rischio l’imponente opera messa in atto a Bressanone, per l’utilizzo a scopo

ricreativo delle sponde del fiume. Bene, oggi, in via sperimentale, entra in funzione la nuova draga mobile, posta su di una sorta di chiatta, che funziona un po’ come un enorme aspirapolvere. Rimarrà in funzione sul lago di Fortezza – così assicurano le informazioni giunte al

sindaco Thomas Klapfer che ha riferito in proposito in sede consiliare - fino a novembre. La nuova draga è in grado di aspirare un qualcosa come 140 mila metri cubi di sabbia e, visto che i calcoli degli esperti dicono che l’Isarco ne depositi circa 60 mila l’anno, il risultato di pulizia e di recupero dei metri cubi d’acqua dovrebbe essere garantito per almeno due anni. dm

Commemorazione in ricordo dei soci deceduti CAI Vipiteno Venerdì 7 agosto, presso la sede CAI Vipiteno di Via Passo Pennes a Vipiteno si è svolta la Santa Messa commemorativa dei soci che alla montagna hanno dedicato tanta passione e la loro vita. Quest’anno è stato ricordato particolarmente Marco Zamboni a trent’anni dalla sua tragica scomparsa. La funzione è stata celebrata da Don Giorgio. Sono stati molti i soci e simpatizzanti che hanno partecipato alla funzione religiosa. Sabato 08 agosto tutti gli amici e simpatizzanti hanno voluto ricordare Marco e tutti gli amici deceduti in montagna con una salita al rifugio Tribulaun. In ricordo di Marco è stata montata una targa ai piedi del Tribulaun. La targa è stata montata dai suoi fratelli.

CAI Brennero Per ricordare l’amico Marco sono stati molti i partecipanti che domenica 9 agosto hanno preso parte all’escursione al Rifugio Tribulaun organizzata dal CAI di Brennero. I partecipanti erano divisi in 2 gruppi il primo gruppo ha raggiunto la parete bianca, mentre il secondo gruppo con le famiglie si è fermato al rifugio Tribulaun. Tutti con lo stesso spirito, ovvero di ricordare l’amico Marco. Le due sezioni hanno voluto salire al rifugio in due giornate diverse per rispettare le misure di sicurezza interpersonale obbligatorie ai fini della prevenzione del contagio ed evitare assembramenti. cm


Consiglio Comunale di Fortezza Probabilmente, quella di fine luglio, è stata l’ultima riunione del consiglio comunale di Fortezza. Sono stati discussi una decina di punti in gran parte dedicati all’attività finanziaria comunale, con 200

mila euro destinati alle opere pubbliche, tra cui la conclusione dei lavori del ponte sull’Isarco a Le Cave e gli allacciamenti alla fibra ottica. Nella seduta è stato anche deciso all’unanimità, di contenere al minimo le percentuali dovute per gli oneri di urbanizzazione, cosa che dovrebbe forse favorire un’ulteriore urbanizzazione del paese, che da poco ha superato i 1000 abitanti e che nelle intenzioni dovrebbe vedere incentivata oltre alla costruzione di nuove abitazioni, anche la presenza di aziende nella zona industriale di Mezzaselva. Nella seduta è anche stato approvato il piano di collaborazione, che ormai pare far parte integrante delle linee-guida future del paese, con i Comuni di Varna e Naz-Sciaves. Così è stato deciso, ad esempio, di condividere oneri e personale, del servizio di mensa per le scuole dell’infanzia e del servizio di pulizia per le strutture comunali. “Dispiace che qualcuno abbia per-

so il posto di lavoro – ha affermato il sindaco riferendosi alla situazione pregressa – ma così facendo

a sud del paese fronte-lago), e che si svilupperà lungo la riva destra dell’Isarco, è in partenza. Un momento di commozione ha colto il primo cittadino, nell’accomiatarsi dal consiglio uscente. Thomas Klapfer lo ha fatto rispolverando, a sorpresa, un ormai antico articolo-lettera del sindaco Oddo Bronzo, la cui memoria, cancellata dalla scomparsa del campo da calcio a lui intitolato, è tornata attuale grazie a parole semprevive, pronunciate ormai quarant’anni fa e conservate grazie al progetto “Open archive” realizzato nel corso di “Manifesta 7”: “…..chi viene a Fortezza,

cerca subito di andar via, ma dopo poco, se vi ha vissuto un certo tempo, ama ritornare e ne sente la nostalgia……”. Commentando come Oddo Bronzo analizzasse il fatto che “…a Fortezza arrivano persone da tutte le parti della Penisola”, Thomas Klapfer ha sottolineato come oggi “…arrivino invece da tutte le parti del mondo…” e che se allora si lamentava la mancanza dell’illuminazione pubblica, oggi le infrastrutture realizzate rendono il paese “…un po’ più bello e funzionale di quanto era in passato”. dm

abbiamo un risparmio notevole nei costi di gestione oltre ad avere assicurato un indubbio miglioramento nella qualità del servizio”. Approvata anche la futura realizzazione del “front-office”, ufficio con personale in presenza, per ciò che riguarda il servizio tecnico e le funzioni paesaggistiche. Insomma un ufficio a cui l’utenza potrà rivolgersi per presentare domande ed avere risposte su tutte le questioni che sino ad oggi erano svolte dall’ufficio tecnico e dalla commissione edilizia, organo questo, che pare avviarsi in futuro all’estinzione di ruolo. Nella sua relazione conclusiva, il sindaco Thomas Klapfer ha anche annunciato che sta per essere avviata la prima parte del progetto di quel percorso, riservato ai pedoni, che in futuro collegherà il piccolo parco archeologico con la Strada Romana, al Forte Asburgico: il tratto che va da Piazza Municipio a Piazza Irma Apor (quella realizzata Erker 09/20

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Notizie dall'Alta Val d'Isarco

Joe Smith Brass’n Sax Nella splendida cornice della Chiesa Parrocchiale di Mareta, nel più rigoroso rispetto dei protocolli procedurali in materia di sicurezza Covid 19, ha avuto luogo

il mese scorso un concerto della Joe Smith Brass’n Sax. Un gruppo musicale di solo ottoni composto e diretto da Chris Haller al sassofono, clarinetto e flauto, Walter Plank alla tromba e flicorno soprano, Peppi Haller al trombone, eufonio e tromba e da Wolfgang Rabensteiner alla tuba. Musicisti e solisti di tutto rispetto, professori di musica alla nostra scuola di Vipiteno, che hanno dato vita ad una serata “magica” dove brani barocchi, jazz, swing e blues sono stati ispirati ed intrecciati a storie narrate e, soprattutto, interpetrate, dall’affascinante ed abilissima Heike Vigl. Una cantastorie che ha

Mostra di pittura a Vipiteno

dimostrato di possedere notevoli capacità di intrattenimento creando quel gioco di aggregazione tra musica, storie e pubblico presente il tutto intercalando armonicamente sia la lingua italiana che tedesca. Sono state narrate 4 storie che contenevano norme e principi volti a regolare il comportamento sociale (Il profumo del cibo, La predica), l’amore (I due amanti), la vita fatta di tanti piccoli momenti di felicità (La Vecchia con il fagiolo/Die Alte mit der Bohne) dove in qualsiasi momento, ma almeno una volta al giorno, preferibilmente la sera, si può e si dovrebbe ricordare la felicità, se si vuole anche con l’aiuto dei fagioli. Quella sera, però, lo splendido brano “My Way” eseguito in modo egregio, ci ha aiutato a pensare al nostro momento di felicità che per molti dei presenti, ne siamo sicuri, è stato questo bellissimo concerto.

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Si è conclusa domenica 2 agosto protezione civile. Grazie a quela tradizionale mostra di pittura sto gesto e alla generosità dei organizzata da Alberta Merighi, artista e insegnante in pensione originaria di Bologna, che ora si dedica all’insegnamento della pittura alle allieve del corso dell’Upad. Il corso di pittura tenuto gratuitamente da Alberta Merighi quest’anno si è concluso in anticipo a causa del coronavirus, ma su invito del sindaco, è stato deciso di organizzare comunque una piccola mostra delle opere dell’insegnante e delle sue allieve nella galleria del Municipio di Vipiteno. Durante il periodo di Madonna del ricamo di Vitale da Bologna dipinta da Alberta Merighi durante il periodo di lockdown lockdown la pittrice Alberta Merighi si è dedicata particolarmente alla pittura di due due acquirenti sono stati donati Madonne con l’intento di donare 400,00.- Euro alla protezione ciil ricavato della loro vendita alla vile.

5a edizione del Trofeo “Mareiter Stein” Nonostante le particolari condizioni dovute dalla pandemia Covid 19 si è svolta l’8 agosto la 5a edizione del Trofeo “Mareiter Stein”. Sono stati circa 100 gli atleti che hanno partecipato alla corsa in montagna, che si è svolta all’insegna del motto “Ripido è divertente”! Nella gara maschile, il favorito Hannes Perkmann della Val Sarentino ha battuto gli atleti lo-

cali Armin Larch (46,14) e David Thöni di Colle Isarco (48,38) con un tempo di 45,22 minuti sul

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percorso di 4,8 km e 1.180 metri di dislivello. I posti dal 6° al 10° sono stati conquistati tutti da atleti della Wipptal: Christian Fichter (6°), Karl Heiss (7°), Benjamin Eisendle (8°), Bernhard Volgger (9°) e Hannes Eisendle (10°). Nella gara femminile ha vinto Vivien Senn di Colle Isarco in 1:00.05 contro Petra Pircher di Lasa (1:05.32) e Renate Kreidl di Sarnen (1:05.53); Lea Trenkwalder di Prati (1:07.34) è arrivata quarta. Altri posti della top 10 sono stati conquistati da atlete della Wipptal: Barbara Fontana (7°), Karin Plattner (9°) e Irmi Plattner (10°). Oltre ai 74 atleti, hanno partecipato anche 30 atleti amatoriali. cm


Wipptal Broncos

Alps Hockey League Ormai è ufficiale, il 3 ottobre inizierà la nuova stagione del campionato Alps Hockey League che vede impegnata la formazione Wipptal Broncos di Vipiteno. Per consentire l’inizio delle attività sportive ed agonistiche è stata elaborata una nuova formula che tiene conto delle esigenze legate alla pandemia del Coronavirus nei singoli Stati interessati al campionato (Italia, Austria e Slovenia). Tra il 3 marzo ed il 22 ottobre le 16 squadre partecipanti saranno divise in quattro gironi regionali a seconda dei Paesi di provenienza, i Broncos incontreranno, con una partita di andata e ritorno, l’HC Pustertal, il Red Bull Hockey Juniors ed il Rittner Baum. Al termine di questi primi 6 incontri, dove al massimo saranno assegnati 9 punti, tutte le 16 squadre daranno vita ad un classico “round-robin”, con una partita di andata e ritorno ed anche in questa fase nessuna formazione lascerà il proprio Paese sino al mese di gennaio dove inizieranno ad effettuarsi gli incontri internazionali, pandemia permettendo. Dopo questi ulteriori 30 incontri le prime 4 classificate accederanno ai quarti di finale mentre le altre 12 disputeranno i pre-playoff. Il calendario prevede che il 27 marzo avranno

inizio i quarti di finale, l’8 aprile si disputeranno le semifinali ed il 20 dello stesso mese avranno luogo le finali. La squadra dei Broncos inizierà i propri allenamenti agli inizi del mese di settembre. Per quella data si spera di conoscere il nome dei due giocatori che rimpiazzeranno i canadesi Doggett e Whitecotton approdati in altri lidi. Per intanto è certa la riconferma del capitano Fabian Hackhofer (17) e dei suoi due sostituti Tobias Kofler (49) e Hannes Oberdörfer (44). Così come pure è andato a buon fine il rientro, dopo 8 stagioni di lontananza dalla sua società di origine, dell’attaccante della nazionale, nonché vipitenese di nascita, Markus Gander, che militava da ultimo nel Cortina. Si tratta di un bel colpo messo a segno dai dirigenti della società Vipitenese che da tempo speravano nel suo “ritorno a casa”. Un giocatore fortissimo che probabilmente si aggiungerà ad altri due attaccanti stranieri per i quali sono in corso trattative che pare stiano andando a buon fine. Certo è invece l’ingaggio del portiere canadese Jonathan Reinhart nativo di Hanover, Ontario (CAN) ed i rinnovi dei contratti con Ja-

kob Rabanser e Fabian Klammer. Il canadese Reinhart ed il nostro portierone Rabanser, un giova-

ra tesserato con la società della Wipptal Broncos e momentaneamente ceduto in prestito all’HCB

ne di soli 20 anni alto più di due metri, saranno i titolari che difenderanno la porta dei Broncos. Come l’anno scorso siamo certi che i nuovi entrati insieme al gruppo dei giovani, abilmente diretti ed amalgamati dal loro allenatore Dustin Whitecotton, sapranno dare spettacolo ed attirare il pubblico che meritano. Altra notizia di rilievo: l’attaccante dei Broncos Matthias Mantinger è nella lista dei 42 giocatori della nazionale maschile di hockey su ghiaccio che il coach Greg Ireland ha convocato ad Egna dal 16 al 23 agosto. Insieme a lui ci saranno anche il nuovo entrato Markus Gander ed Ivan De Luca che risulta anco-

Alto Adige Alperia di Bolzano . Questo “training-camp” aveva lo scopo di far riprendere agli azzurri confidenza con il ghiaccio in vista dei mondiali Top Division e del torneo di qualificazione olimpica per Pechino 2022. Dopo il raduno di Egna la nazionale si ritroverà agli inizi di novembre per partecipare in Ungheria alla prima tappa stagionale dell’Euro Ice Hockey Challenge contro la nazionale magiara, la Polonia e la Corea del Sud. Non c’è dubbio che per i giocatori vipitenesi e la società dei Broncos tutto ciò rappresenta un motivo di grande soddisfazione. bm

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SPORT

Vom Elite- zum Breitensport Von Daniel Mayr

Mit dem Tennisball um die Welt und über den Golfball nach Südtirol. Die aus den Niederlanden stammende Nicole Rainer im Erker-Porträt. „Schon seit meiner Kindheit spiele ich Tennis“, erinnert sich Nicole. Bereits in jungen Jahren erzielte sie bei Jugendturnieren erste Erfolge. Nicht zuletzt deshalb, weil ihr Vater nicht nur Tennisspieler, sondern auch Trainer war. Für sie lag es also nahe, ebenfalls die Ausbildung zur Trainerin zu machen. Bereits mit 17 Jahren hat sie zunächst Kinder und später auch Erwachsene unterrichtet. „Bald zog ich dann aber nach Aachen um, wo ich in der deutschen Oberliga spielte“, so Nicole. Dort hat sie für eine Tennisschule gearbeitet, die ihre Tennislehrer ins Ausland schickte. Für mehrere Jahre hat sie in der Folge in vier-

Nicole Rainer beim Abschlag beim Colmar Cup in Apulien

Nicole Rainer kompakt Geburtstag: 25.03.1970 Herkunft: Niederlande Wohnort: Jaufental Beruf: Golfsekretärin, Rezeptionistin, Skipassbüro Ratschings-Jaufen (im Winter) Hobbys: Tennis, Ski, Golf, Wandern

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bis achtwöchigen Camps überall auf der Welt Tennis unterrichtet. So bereiste sie u. a. den Senegal, die Kanaren, Tunesien, Spanien, Griechenland und die Türkei. Im schönsten Land, das sie je besucht hat, war sie aber nicht als Tennistrainerin, sondern Jahre später zusammen mit ihrem Mann: in Südafrika. Als ihr Mann Günther nämlich aus beruflichen Gründen nach Südafrika musste, lebten die beiden für vier Jahre dort. „Die Menschen sind echt nett und die Natur ist atemberaubend. Außerdem gibt es dort die schönsten Golfplätze, denn Golf ist in Südafrika Volkssport“, schwärmt die Sportlerin.

„Wie das Golfen aber in mein Leben kam, war eher zufällig“, so Nicole. Nach drei Jahren des Nomadendaseins als Tennislehrerin verspürte sie den Drang, sesshaft zu werden und irgendwo zu bleiben. Auf einem Rückflug entdeckte sie noch im Flugzeug ein Inserat des Hotels „Quellenhof“ im Passeiertal, das Tennislehrer suchte. Sie nützte diese Gelegenheit und zog nach Passeier. Als Ausgleich zum Tennis – übrigens ein Sport, bei dem man sich in kurzer Zeit sehr verausgaben kann – suchte sie eine andere Sportart. In den 1990er Jahren baute das Hotel gerade einen kleinen Golfplatz und so wurde Nicole sogleich Mit-

glied im neu gegründeten Golfclub. Was zunächst ein kleines Hobby war, nahm schon bald einen wichtigen Stellenwert in ihrem Leben ein, auch deshalb, weil Nicole bei einem Golfturnier, das sie schon bald bestritt, ihren Mann kennenlernte und so schließlich ins Jaufental kam, wo sie bis heute lebt. „Das Golfen ist eine faszinierende Sportart“, so Nicole. „Es kommt nicht nur auf die richtige Technik und Koordination an; auch taktisch und mental ist der Golfsport eine sehr große Herausforderung. Man muss sich intensiv konzentrieren können und erlebt viele Ups und Downs. Einmal spielt man wie eine Göttin und am Tag darauf spielt man, als hätte man nie einen Schläger in der Hand gehabt.“ Ziel des Spiels ist es, den Ball mit möglichst wenig Schlägen in das Loch (Hole) einzulochen. Dabei stehen einem die verschiedensten Schläger zur Verfügung. Das Loch kann dabei über 500 m entfernt sein. Der Drive ist der erste und weiteste Schlag. Mit ihm bringt man den Ball möglichst in die Nähe des Loches. Liegt der Ball zwar in der Nähe des Lochs, aber noch nicht auf dem Grün, dem besonders kurz geschnittenen Rasen rund um das Loch, muss man den Ball vom höheren Gras aus ins Grün chippen. Bei diesem speziellen Schlag wird ein geneigter Schläger verwendet, um den Ball im hohem Bogen auf kurze Distanz präzise in Loch-Nähe zu bringen. Um ihn schließlich vom Grün aus einzulochen, wird der Putter, ein Schläger für kurze Distanzen, verwendet. Für jedes Loch ist eine Vorgabe an Schlägen gegeben. Diese wird Par genannt. So wird


Tourstopp des Ladiescups in Sterzing 2017 bei einem Par-3-Loch von einem ausgezeichneten Golfer erwartet, dass er den Ball mit drei Versuchen einlocht. Das Handicap eines Golfers ist dann die durchschnittliche Anzahl an Schlägen, die er über die Par-Vorgabe für eine komplette Runde benötigt; bei Profis ist diese Zahl meist negativ. Neben dem sportlichen Aspekt bietet das Golfspielen für Nicole noch weitaus mehr. „Es ist ein Sport in der Natur und ein Sport für jedes Alter. Außerdem lernt man die unterschiedlichsten Menschen kennen, welche die Leidenschaft fürs Golfen teilen. Nicht selten sind aus dem Sport heraus gute Freundschaften entstanden.“ Weiters ist das Golfen aufgrund der verschiedenen Spielmöglichkeiten im In- und Ausland sehr abwechslungsreich. Die Anlagen im Alpenraum und besonders in Südtirol würden eine wunderschöne Kulisse bieten. „Außerdem ist man im Gegensatz zu anderen Sportarten als Golfer nicht

Drohnenaufnahme des Sterzinger Golfplatzes auf einen anderen Spielpartner angewiesen: Die Spielstärke ist nicht entscheidend, da jeder sein eigenes Spiel spielt“, erklärt Nicole. Seit 1997 nimmt Nicole am regionalen Ladies-Cup teil, bei dem sich Südtirols Damen auf allen großen Plätzen des Landes duellieren. Dieses Turnier hat Nicole schon mehrmals gewonnen. Leider wurde die Turnierserie in diesem Jahr coronabedingt abgesagt. Dabei hat sich Nicole mit der Damenmannschaft des GC Sterzing gute Chancen für den Pokal 2020 ausgerechnet. „Schade ist allerdings, welches Image das Golfen immer noch hat“, bedauert Nicole. „Golf ist nicht abgehoben und auch nicht nur etwas für Snobs, es ist tatsächlich ein sehr komplexer und herausfordernder Sport.“ Mitgliedschaften sowie Ausrüstung seien über die Jahre immer erschwinglicher geworden. Mittlerweile kostet eine gute Aus-

rüstung, die sehr lange benutzt werden kann, an die 1.000 Euro. Eine Jahresmitgliedschaft in einem großen Golfclub macht etwa 1.000 Euro und in Sterzing etwa die Hälfte aus, für Studenten und Jugendliche gibt es weitere Reduzierungen. Jedes Jahr werden im GC Sterzing kostenlose Schnupperkurse für Jung und Alt angeboten. Zurzeit zählt der Club über 100 aktive Mitglieder und Nicole hofft, dass sich noch viele für den Sport begeistern lassen, denn es braucht Nachwuchsspieler und neue Mitglieder sowie Gäste. Das große Ziel sei nämlich, den Golfplatz auf eine touristisch viel attraktivere 9- oder sogar 18-Loch-Anlage zu erweitern. Der Platz für dieses Unterfangen wäre vorhanden, doch leider fehlt es an Investoren. „Finanzielle Unterstützung seitens des Bezirks Wipptal, der Gemeinden oder des Tourismusvereins besteht im Moment keine“, so Nicole. Es gebe zwar eine Zu-

sammenarbeit mit einzelnen Hotels in der Umgebung, es sei jedoch wünschenswert, durch ein Gesamtkonzept die Anlage allen Gästen und Einheimischen im Bezirk näher zu bringen und zudem durchreisende Touristen zu einem Zwischenstopp anzuregen. „Von Gästen, die den Club bereits besucht haben, gab es viel Lob und positives Feedback. Viele Gäste sowie Mitglieder würden sich eine 9-Loch-Anlage wünschen. Gäste würden dadurch nicht nur einige Tage länger in der Sterzinger Umgebung bleiben. Mit einer 9- oder 18-Loch-Anlage kann man auch Turniere austragen – für den Ladiescup haben wir eine Ausnahmeregelung. Bei einer 7-Loch Anlage hingegen fahren viele Golfinteressierte einfach vorbei“, meint Nicole. „Wir müssen unbedingt erweitern und intensiver mit Hotels, Gemeinden und Tourismusverband zusammenarbeiten, um im Golfparadies Südtirol mithalten zu können.“ E

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Radsport

Kurt Matzler Finisher beim Race around Austria Race around Austria Extreme: Das sind 2.200 km und über 30.000 Höhenmeter einmal rund um Österreich. Kurt Matzler, Extremsportler und Professor für Strategisches Management an der Universität Innsbruck, hat es geschafft! Am 10. August wurde das Rennen mit dem Startblock C, dem auch der Wipptaler Kurt Matzler angehörte, in St. Georgen im Attergau gestartet. Beinharte 5 Tage, 2 Stunden und 27 Minuten lagen nun vor Matzler, bis er nach einer kompletten Umrundung Österreichs wieder in St. Georgen eintraf. „Unterstützt von der professionellsten Crew mit Race Across America Erfahrung. Mit dieser Crew konnte ich mich 5 Tage lang ausschließlich auf das Radfahren konzentrieren. Ich wurde navigiert, serviciert, massiert, therapiert, gefüttert, motiviert und gepeitscht, wenn es sein musste. Die © FB/Kurt Matzler Crew kümmerte sich um die Räder, die Autos, das Essen, Trinken, die Kleidung und räumte alle Schwierigkeiten aus dem Weg. Ein unglaubliches Erlebnis, mit allen Höhen und Tiefen, die man sich nur vorstellen kann“, schreibt Matzler auf seiner Facebook-Seite. In der Wertung belegte Kurt Matzler den 8. Platz. Der Sieg ging an den Österreicher Christoph Strasser, der in drei Tagen, elf Stunden und 26 Minuten seinen eigenen Streckenrekord von 2016 um 75 Minuten unterbot und zum vierten Mal auf der Ultradistanz des Race Around Austria triumphierte. Der ehemalige deutsche Profi Robert Müller und der Luxemburger Ralph Diseviscourt sicherten sich den 2. bzw. 3. Platz. Matzler ist u. a. Finisher beim Race Across America 2016, 2017, 2018 und 2019; mit einem Rotary Viererteam sammelte er dort über drei Millionen Dollar an Spendengeldern zur Ausrottung der Kinderlähmung.

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Fußball

Frauen des FC Bayern auf Trainingslager in Ratschings Vier Tage lang haben sich die Frauen der zweiten Mannschaft des FC Bayern München vergangene Woche in Ratschings auf die anstehende Fußballsaison vorbereitet. Logiert hat die Truppe um Trainerin Nathalie Bischof im Wellness Sporthotel, trainiert wurde auf dem Fußballplatz in Ratschings. Gesichtet wurden die Mädels aber auch auf den umliegenden Almen, wo sie bei Kaiserwetter das Berg-Panorama genossen haben. Im Team, das 2019 in der zweiten Bundesliga den Meistertitel holte, hat bis vor einem Jahr auch die Südtirolerin Mela-

nie Kuenrath gespielt, bevor sie in die italienische Serie A gewechselt ist. Von 2013 bis 2015

hat mit Katja Schroffenegger ebenfalls eine Südtirolerin das Tor der Bayern-Frauen gehütet.

Fußball

Einteilung der Spielklassen steht fest Mitte August hat der Südtiroler Fußballverband die Einteilung der Spielklassen für die Saison 2020/21 bekanntgegeben. In der Landesliga spielen 18 Teams, darunter mit dem ASV Freienfeld und der Auswahl Ridnauntal (im Bild) auch zwei Mannschaften aus dem Wipptal. Die weiteren Teams (in alphabetischer Reihenfolge): Ahrntal, Albeins, Brun- © Auswahl Ridnauntal eck, Eppan, Latsch, Milland, Naturns, Natz, Partschins, Riffian Kuens, Schenna, St. Martin Moos, Terlan, SC Passeier, Leifers, Weinstraße Süd. Die Meisterschaft beginnt am 5./6. September.

In der 2. Amateurliga spielt Aufsteiger ASV Gossensaß mit insgesamt zwölf Teams in der Gruppe B. Die weiteren Teams (in alphabetischer Reihenfolge): Arberia, Auer, USD Brixen, Klausen, Laag, Montan, Neumarkt, Sarntal, Steinegg, Teis Villnöß, Unterland Berg. Die Meisterschaft beginnt am am 5./6. September. In der 3. Amateurliga trifft der ASV Wiesen in der Gruppe C auf folgende Teams (in alphabetischer Reihenfolge): Dietenheim Aufhofen, Jergina Amateure, Wengen, Neustift, Percha, Prettau, Raas, Welschellen, Uttenheim. Insgesamt sind in dieser Gruppe zehn Teams vertreten. Die Meisterschaft beginnt am 12./13. September.

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Saisonbeginn der Sektion Yoseikan Budo Sterzing Die Sektion Yoseikan Budo der AVI Polisportiva beginnt ihr Training voraussichtlich Mitte September. Das Kinder- und Jugendtraining sowie das Training der Erwachsenen werden unter Einhaltung aller Covid- Sicherheitsmaßnahmen angeboten. Nähere Informationen unter den Rufnummern 349 5512943 (Birgit) oder 339 5746713 (Thomas).


Berglauf

100 Läufer bezwingen den Mareiter Stein Trotz der coronabedingten Auflagen war die 5. Ausgabe der Mareiter Stein Trophy Anfang August ein voller Erfolg. Insgesamt nah-

men rund 100 Läufer am Berglauf teil, der unter dem Motto „Steil ist geil!“ steht. Bei den Herren ließ Favorit Hannes Perkmann aus dem Sarntal nichts anbrennen und setzte sich auf der 4,8 km langen Strecke über 1.180 Höhenmeter in 45.22 Minuten gegen Lokalmatador Armin Larch (46.14) und David Thöni aus Gossensaß (48.38) durch. Die Plätze 6

bis 10 waren eine reine Wipptaler Angelegenheit: Sie gingen an Christian Fichter (6.), Karl Heiss (7.), Benjamin Eisendle (8.), Bernhard Volgger (9.) und Hannes Eisendle (10.). Bei den Damen ging der Sieg in 1:00.05 Stunden an Vivien Senn aus Gossensaß, die sich gegen Petra Pircher aus Laas (1:05.32) und die Sarnerin Renate Kreidl (1:05.53) durchsetzte; den 4. Platz belegte Lea Trenkwalder aus Wiesen (1:07.34). Weitere Top-10-Platzierungen gingen an die Wipptalerinnen Barbara Fontana (7.), Karin Plattner (9.) und Irmi Plattner (10.). Neben 74 Athleten waren auch 30 Hobbysportler auf der Strecke unterwegs. Alle Ergebnisse und Fotos auf www.facebook.com/mareitersteintrophy

Berglauf

Favoritensiege beim X. Hühnerspiel Vertical-KM Ende August hat der ASV Gossensaß Skialp bereits zum zehnten Mal den Hühnerspiel Vertical-KM ausgetragen. Den Tagessieg trugen zwei Favoriten davon. Als Covid-safe-Edition mit Einzelstarts im Abstand von 30 Sekunden ausgetragen, erfuhr der diesjährige Berglauf auf den Gossensasser Hausberg auch bei der Streckenführung eine Änderung, weshalb in diesem Jahr ein Vergleich mit dem Streckenrekord der vergangenen Jahre nicht möglich ist. Der Sieg ging im top besetzten Rennen an den Sarner Hannes Perkmann aus dem Sarntal (34.18 Minuten), bei den Damen setzte sich Seriensiegerin Stephanie Ji-

menez (43.35) souverän durch. Auf dem 2. Platz landeten die zwei stärksten Wipptaler Bergläufer Armin Larch (35.36) und Jasmin Volgger (47.05) aus Mareit,

die beide für den ASV Gossensaß Skialp an den Start gehen. Trotz stark reduzierter Form des Rennens ohne Umrahmung mit Mittagessen und Preisverteilung waren die Teilnehmer zufrieden und dankbar.

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SPORT

Wieso Mentaltraining? Im Sport, aber auch in allen anderen Bereichen ist die menschliche Leistung von drei grundlegenden Faktoren abhängig. Die Grundvoraussetzung jeder Leistung ist natürlich der Körper selber. Bewegung, aber auch Lernen und Denken sind nur möglich, wenn es einen lebendigen Körper gibt. Im Sport ist ein durchtrainierter Körper Voraussetzung für Leistung, der Großteil des Trainings von Leistungssportlern konzentriert sich auf den Aufbau körperlicher Grundlangen wie Ausdauer, Schnelligkeit, Sprungkraft ... Die Perfektionierung eines Bewegungsablaufes und der Neugewinn von technischen Fertigkeiten ist der zweite Grundpfeiler jeder Leistung. Im Trainingsgeschehen nimmt auch dieser Teil viel Zeit in Anspruch. So ist etwa beim Biathlon die Lauf- und Schießtechnik zu entwickeln, beim Tennis sind es der Aufschlag, die Vor- und Rückhand und diverse andere. Nur durch ständige Übung wird Weiterentwicklung möglich. Die dritte Grundvoraussetzung jeder Leistung ist der mentale Faktor, der eine Art Steuerungsmechanismus darstellt. Um den Zugriff auf eigene Leistungspotentiale in verschiedenen Situationen, an verschiedenen Orten und Zeitpunkten zu ermöglichen, braucht es die sogenannte „Mentale Stärke“. Dieses Leistungsmerkmal ist eine Schlüsselkompetenz, die praktisch von allen Menschen angestrebt wird. Schüler wollen in Prüfungssituationen das Gelernte abrufen, genauso wie Piloten, Verkäufer, Ärzte ..., alle Menschen wollen praktisch ihre Bestleistung dann umsetzen, wenn es darauf ankommt. Ziele des Mentaltrainings sind zum einen die Entwicklung einer möglichst großen Störungsresistenz (Stressresistenz) und zum anderen die Vermehrung von Selbstwirksamkeitsüberzeugungen (Selbstvertrauen). Letztendlich werden eine positive Leistungserwartung und Persönlichkeitsentwicklung gefördert. Das seriöse Mentale Training ist immer individualisiert und an der Person ausgerichtet. Nach der Erhebung der Ausgangslage werden die Trainingsziele und die vorläufigen Trainingsmethoden festgelegt (diese werden in der Umsetzungsphase ständig überprüft und angepasst). Dann werden die notwendigen Mentaltechniken trainiert und umgesetzt. Die wichtigsten Mentaltechniken bzw. Trainingsmethoden des Mentaltraining sind: Das Positive (realistische) Denken, Konzentrations-, Visualisierungs- und Selbstinstruktionstechniken, Zielsetzungs- und Motivationstechniken, Selbstwirksamkeitstraining sowie An- und Entspannungsmethoden. Auch Team- und Kommunikationskompetenzen gehören zum mentalen Methodeninventar. Zum Schluss die gute Nachricht: Mentaltraining ist ein Lernprozess, der in jedem Alter möglich ist.

Martin Volgger, Sportpsychologe

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Beachvolleyball

Gelungener Saisonstart für Jakob Windisch Als Ende Juli in Ljubljana der Startschuss zur World Tour 2020 im Beachvolleyball fiel, war auch für den Wiesner Jakob Windisch die lange Corona-Auszeit vorbei. Mit seinem Partner Samuele Cottafava feierte Windisch beim ersten Gruppenspiel einen gelungenen Einstand in die neue Saison. Gegen das italienische Duo Tobia Marchetto und Alberto Di Silvestre feierten die beiden einen souveränen Zweisatzerfolg (21:19, 21:13). Weniger gut lief es dann im zweiten Gruppenspiel gegen Tiziano Andreatta und Andrea Abbiati. Windisch und Cottafava konnten nur den ersten Satz für sich entscheiden und mussten den zweiten und dritten Durchgang abgeben (22:20, 18:21, 11:15).

Als Gruppenzweiter qualifizierte sich das Duo dennoch für die Runde der letzten 12, wo sie die beiden Norwe-

ger Nils Gunnar Ringøen und Markus Mol mit 21:18, 24:22 knapp in die Knie zwangen. Im Viertelfinale traten Windisch und Cottafava dann gegen die österreichischen Routiniers Clemens Doppler und Alexander Horst als Außenseiter an, trafen sie doch auf das Vize-Weltmeister-Duo von 2017. Dieses zog mit einem Zwei-Satz-Sieg (21:17, 21:16) in das Halbfinale ein.

Tennis

Dritter Landesmeistertitel für Werner Grasl Bereits zum dritten Mal konnte sich der gebürtige Sterzinger Werner Grasl in der Kategorie Over 60 den Landesmeistertitel sichern. Die Meisterschaft besteht aus jeweils zwei Einzel und einem Doppel und fand Mitte Juli in Bozen statt, wo der TC Bozen gegen den ASV Vahrn antrat. Grasl, der für den TC Bozen spielt, traf im Einzel auf Herbert Pamer (Vahrn), den er mit 6:1, 6:1 abservierte. Sein Teamkollege Franco Casale setzte sich gegen Anton Planatscher mit 6:1, 6:2 durch. Auch im Doppel ging der Sieg an den TC Bozen; Peter Snajdr und Franco Casale besiegten Herbert Pamer und Anton Planatscher klar mit 6:1, 6:2.

Für Werner Grasl ist dies bereits der dritte Landesmeistertitel; zwei Titel holte er sich mit Kaltern und Bozen

im Mannschaftswettbewerb, einen im Einzelwettbewerb. Zudem konnte er sich im Laufe seiner Karriere mehrmals zum Vize-Landesmeister küren.


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Viel Neues zum 10-Jährigen des Balneum Sterzing Ab 7. September öffnet das Hallenbad wochentags bereits um 12.00 Uhr! Zum 10-jährigen Bestehen wartet das Balneum Sterzing mit einer ganz besonderen Neuheit auf, die viele Schwimmbegeisterte sehr freuen wird. Die Öffnungszeiten für das Hallenbad werden an den Werktagen verlängert und ermöglichen dadurch besonders Familien mit Kindern eine gesunde Alternative für ihre Freizeitgestaltung. Mit Beginn der Wintersaison ab 7. September 2020 bleibt das Hallenbad von Montag bis Freitag von 12.00 bis 21.00 Uhr geöffnet. Am Wochenende öffnet das Hallenbad von 10.00 bis 21.00 Uhr. Dies gilt auch an Feiertagen und während der Weihnachts- © Klaus Peterlin und Osterferien. Das Morgenschwimmen wird wie gewohnt mittwochs und freitags von 8.00 – 11.00 Uhr angeboten. Die Badegäste werden über die Internetseite und an der Kasse über die

Nutzung eines Teils der Wasserfläche durch die Sterzinger Schwimmvereine an einigen Nachmittagen informiert. Zwei Vorschläge des Seniorengemeinderates von Sterzing wurden kürzlich vom Stadtrat ebenfalls gutgeheißen: Familientickets gewähren entweder Eltern ODER Großeltern mit Kindern bzw. Enkelkindern den Zutritt ins Bad. Senioren ab 85 Jahren erhalten kostenlosen Zutritt ins HallenFreibad sowie in die Sauna des Balneum. Die Eröffnung der erweiterten Sauna ist für Anfang Oktober geplant! Die bestehende Saunaanlage im Obergeschoss des Hallenbades, die durch eine große Außensauna erweitert wurde, öffnet Anfang Oktober ihre Tore und heißt die zahlreichen einheimischen Besucher und Gäste aus Nah und Fern willkommen. Nähere Details unter www.balneum.bz.it.

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Reitsport

Im Zeichen von Ross und Reiter

Im September unternehmen wir eine Wanderung am Grenzkamm zwischen Obernberg- und Pflerschtal: Wir fahren über den Brenner und bei Gries links hinein ins Obernbergtal bis zu den kostenpflichtigen Parkplätzen beim Gasthof „Waldesruh“ am Ende des Tales (1.438 m). Den Wegweisern Obernberger See, Portjoch (Nr. 128/93/Tiroler Höhenweg) folgend wandern wir hinauf zum idyllisch gelegenen, zweigeteilten See mit der Kapelle Maria im See. Weiter geht es links daran vorbei und dann durch Wald und über Almwiesen in wechselnder Steilheit hinauf zum Portjoch (2.109 m), einem alten Übergang von Obernberg nach Pflersch. Links auf Weg Nr. 93A erreichen wir dann in aussichtsreicher Kammwanderung unser Tagesziel, den Grubenkopf (2.337 m). Hier können wir die Ausblicke zu den Tribulaunen, den hohen Zillertaler Bergen sowie die Tiefblicke ins Obernbergund Pflerschtal genießen. Nach verdienter Rast steigen wir ab ins Grubenjoch (2.196 m) und queren nordseitig des Geierskragens hinüber zum Sandjoch (2.165 m). Hier beginnt unser Abstieg (Nr. 97) über Bergwiesen mit alten Heuschupfen und durch Wald hinunter zum See und zurück zu unserem Ausgangspunkt. Tipp: Gipfelsammler können vom Grubenjoch aus weglos den Geierskragen (2.309 m) und nach dem Abstieg zum Sandjoch noch den Hohen Lorenzenberg (2.315 m) „mitnehmen“ (zusätzlich 270 hm, plus 1,20 Stunden für Auf- und Abstieg Geierskragen und Hoher Lorenzenberg, 2,5 km). Ausgangspunkt: Gasthof „Waldesruh“ am Ende des Obernbergtales Gehzeit: 5,30 Stunden Höhendifferenz: 900 hm Strecke: 14 km Ausrüstung: feste Schuhe, Wetterschutz, Proviant und Getränke Beste Jahreszeit: bis in den Spätherbst

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Hermann Steiner, AVS Sterzing

© Reitclub Wiesen

Bergtour auf den Grubenkopf (2.337 m)

Vom 31. Juli bis zum 2. August stand der Gemeindepark von Wiesen wieder ganz im Zeichen von Ross und Reiter. Rund 180 Reiter und Reiterinnen aus Deutschland, Österreich und Italien lieferten sich spannende Momente in verschiedenen Wettbewerben. Der Schwierigkeitsgrad reichte von 40 cm bis zu 135 cm in der schwersten Prüfung. Der Sieg im Großen Preis von Wiesen, der am Sonntagnachmittag (2. August) über die Bühne ging, ging an den Bozner Mauro Ferrari auf seinem Pferd Gunther. Tolle Erfolge feierten auch die Mitglieder des ASV Reitclub Wiesen. Für Sophia Oberhofer, Sarah Mair, Rebekka Leitner, Lina Leiter und Sina Bacher gab es mehrere fehlerfreie Ritte in den Prüfun-

gen von 60 cm bis 80 cm. Hanna Steckholzer durfte sich über einen Sieg im B100-Springen freuen, genauso wie Viktoria Leitner, die außerdem einen 2. Platz holte. Im B90 wurde Isabel D’Allura Zweite, Victoria Senn holte zwei zweite Plätze im B100 bzw. B110, Sabrina Dapunt einen 2. Platz im C125 cm und Bettina Hochrainer einen 3. Platz im C120 cm. Nadia Markart freute sich über den Sieg und einen 2. Platz im C125 cm. Gute Platzierungen gab es außerdem für Sophia Careri, Lisa Maria Braunhofer, Sandra Hofer, Maja Malfertheiner und Alexa Steckholzer. Im Bild Nadia Markart auf Cleopatra.

Leichtathletik

Spitzenergebnis für Markus Ploner Beim „Engadiner Sommerlauf“ in der Schweiz hat Markus Ploner vom ASV Sterzing Mitte August ein Spitzenergebnis erzielt. 400 Teilnehmer gingen bei diesem Klassiker von Sils über St. Moritz nach Samedan (20,6 km, 280 hm) an den Start. Ein strenges Schutzkonzept ließ einen Massenstart des Rennens zu. Markus Ploner aus Mittewald, der für den ASV Sterzing an den Start geht, belegte in 1:09.28 Stunden den hervorragenden 2. Platz. Schneller war lediglich der Brite James Davies (1:08.14). Den 3. Platz belegte der Niederländer Gert-Jan Wassink (1:11.39).


Eishockey

Saisonbeginn steht vor der Tür

„Heimkehrer“ Markus Gander

aufgeteilt. Die Wildpferde haben es in der Return-to-Play-Phase mit den Pusterer Wölfen, den Rittner Buam sowie den Jungbullen aus Salzburg zu tun; diese Partien werden vom 3. bis zum 22. Oktober ausgetragen. Damit verspricht also bereits der Saisonauftakt Spannung pur, denn diese drei Teams zählen mit zu den attraktivsten Gegnern in der Alps Hockey League. Danach folgt die Regular Season, die als einfache Hin- und Rückrunde gespielt wird und am 18. März endet. Der Kalender wird dabei so erstellt, dass bis zum 9. Jänner ausschließlich regionale Paarungen eingeplant werden. Der Großteil der Matches gegen internationale Gegner findet also in der Schlussphase der Regular Season statt. Am Ende der Regular Season sind die vier bestplatzierten Teams für das Playoff-Viertelfinale qualifiziert, während die Mannschaften auf den Rängen 5 bis 12 in einer Pre-Playoff-Serie im Format Bestof-Three um die verbleibenden vier Playoff-Tickets kämpfen werden. Da ohne die Silver Capitals aus Wien und die Eisbären aus Zell am See nur mehr 16 Teams am Start sein werden, ist die Saison damit für vier Teams mit der Regular Season zu Ende. Wo sich die Broncos einreihen wer-

den, ist derzeit noch unmöglich zu beurteilen, aber das Ziel ist es, sich mit einem Platz in der oberen Tabellenhälfte eine gute Ausgangssituation für die Pre-Playoffs und damit eine realistische Chance auf das Viertelfinale zu sichern. Bei Redaktionsschluss war die Kaderplanung noch voll im Gange, doch konnten bereits die Bestätigung einiger Schlüsselspieler, die Rückkehr von Markus Gander und die Verpflichtung des jungen kanadischen Torhüters Jonathan Reinhart vermeldet werden, der sich mit der einheimischen Goalie-Hoffnung Jakob Rabanser die Verantwortung zwischen den Pfosten teilen wird. Das einheimische Gerüst der Mannschaft wird im Großen und Ganzen unverändert bleiben, dennoch sticht die Rückkehr von Mar-

kus Gander heraus. Der Nationalstürmer war vor acht Saisonen zum HC Bozen gewechselt und spielte dort sechs Saisonen lang zuerst in der Serie A und danach in der EBEL. Danach wechselte er zum HC Pustertal und von dort nach Cortina, und nun möchte Markus seinen Lebensmittelpunkt wieder in das heimatliche Wipptal verlegen, was für die Wildpferde natürlich ein enormer Glücksfall ist. Fest steht auch schon, dass neben Reinhart nur noch zwei Importspieler im Sturm verpflichtet werden. Damit wollen die Wildpferde die unvermeidlichen Kürzungen im Budget erreichen, und auch alle übrigen Vertragsverhandlungen wurden unter Berücksichtigung der zu erwartenden Einbußen geführt. Dennoch ist man im Vorstand optimistisch, dass die kommende Saison trotz aller Schwierigkeiten sowohl bei der ersten Mannschaft wie auch im Jugendsektor ein Erfolg werden kann, wenn alle in der großen Broncos-Familie an einem Strang ziehen. Das verstärkte Augenmerk auf die Entwicklung der jungen Talente und der unglaubliche Zusammenhalt in der Mannschaft, der sich bereits während der Trockentrainings abgezeichnet hat, wird den weißblauen Fans mit Sicherheit viel Freude bereiten. st

Eishockey

U18 mit Fabian Gschliesser hat Training aufgenommen Ende Juli hat das italienische U18-Team sein Training in der Würth-Arena in Neumarkt wieder aufgenommen. Das Team, dem auch der Sterzinger Fabian Gschliesser (Angriff) angehört, wird von Fabio Armani trainiert, dem Dino Grossi und Giovanni Marchetti zur Seite stehen. Saisonhöhepunkt wird vom 18. bis zum 25. April 2021 die WM der I. Division Gruppe B in Asiago sein; dort treffen die jungen Spieler auf die Ukraine, Österreich, Ungarn, Slowenien und Polen. Erker 09/20

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© GEPA pictures

Die Saison 2020/21 steht schon fast vor der Tür, aber die Wildpferde kämpfen wie alle anderen Vereine immer noch mit vielen Unwägbarkeiten: Hygienevorschriften, ungewisse Sponsoringeinnahmen, fragliche Zuschauerzahlen und viele weitere Details bereiten den Verantwortlichen Kopfzerbrechen. Dennoch ist Optimismus Pflicht, und mit dieser Einstellung gehen die Broncos in die Saison. Probleme und ungeklärte Fragen gab es auch Mitte August noch zuhauf. So war es zum Beispiel bis zu Redaktionsschluss noch immer nicht möglich, definitive Termine für die Freundschaftsspiele im September zu vereinbaren, doch Schritt für Schritt und Stück für Stück arbeiten sich die Verantwortlichen voran. Der Spielmodus der Alps Hockey League wurde aber inzwischen definiert und der Ligastart auf den 3. Oktober festgelegt. Der Meisterschaftsmodus hätte eigentlich heuer nicht mehr geändert werden sollen, um Kontinuität zu garantieren, aber die Corona-Pandemie hat leider auch diese Pläne zunichte gemacht. Der gesamte Ablauf der Meisterschaft wurde so konzipiert, dass die möglichen Auswirkungen einer teilweisen Grenzschließung oder ähnlicher Maßnahmen möglichst klein gehalten werden können. So beginnt die Meisterschaft mit einer Art Vorbereitungsphase, die „Return to Play“ genannt wird. Es handelt sich um jeweils drei Hinund Rückspiele, wobei das Ergebnis aus den beiden Spielen gegen ein Team ohne Auswärtstorregel addiert wird. Der Sieger aus diesen Doppelpartien bekommt drei Punkte, die für die spätere Regular Season gutgeschrieben werden. Bei Gleichstand nach 120 Minuten wird die Partie in der Verlängerung und im Penaltyschießen entschieden und die Punkte wie gewohnt


a r t x E & e l u h c S g n u d l i b Weiter Filmtipp der Stadtbibliothek Sterzing Alphabet: Angst oder Liebe Erwin Wagenhofers Dokumentarfilm setzt sich mit dem auf Leistung ausgerichteten Bildungssystem unserer Zeit auseinander und zeigt die Grenzen desselben auf. Wagenhofer lässt zahlreiche Experten im Film zu Wort kommen, darunter den Hirnforscher Gerald Hüther oder den Pädagogen Arno Stern, Begründer des Malortes. Regisseur und Experten sind sich einig: Bildung muss freier und kreativer gestaltet werden und sich vor allem von veralteten und einengenden Denkstrukturen befreien. Der Dokumentarfilm macht jedenfalls klar, dass die Herausforderung im Bildungsbereich groß ist und der Weg kein einfacher wird. Alphabet: Angst oder Liebe ein Dokumentarfilm von Erwin Wagenhofer (2013), 109 Minuten.

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SCHÜLERHEIM KLOSTER NEUSTIFT

B e we g u n g & Sport Dig ita le Medien Mu sik & G esang

Bildung zählt seit jeher zu den zentralen Aufgaben der Augustiner-Chorherren. Seit der Gründung des Stiftes im Jahr 1142 wurden in der Klosterschule Buben ausgebildet und Wissen vermittelt. Heute werden im Schülerheim Kloster Neustift rund 95 Mittel- und Oberschüler auf ihrem Lebensweg begleitet. Der Mensch steht als Ganzes im Mittelpunkt: Es ist dem Mitarbeitenden im Schülerheim ein Anliegen, offen und respektvoll miteinander umzugehen, einander zu achten und jeden so zu nehmen, wie er ist. Das pädagogische Team begleitet die Buben durch den geregelten Tagesablauf mit genügend Freiraum. Das Fundament des Denkens und Tuns bilden christliche Werte, der Spiritual steht den Heranwachsenden als wertvoller Begleiter zur Seite. Alles unter einem Dach: Die modernen Lernräume schaffen ein positives Lernklima, das den Schülern viele Chancen eröffnet. Im Schülerheim finden der Unterricht des I-Zuges

der öffentlichen Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“ von Brixen sowie die Studierzeit statt. Schulischer Unterricht und die Begleitung im Schülerheim bilden dabei eine Einheit, bestärken und ergänzen sich. Der Einsatz von digitalen Medien wird durch die Verwendung von Tablets für jeden Schüler gefördert. Im Klassenraum arbeiten Lehrer und Schüler mit interaktiven Tafeln. Seit dem Schuljahr 2018/2019 wird das Heimund Schulangebot durch das Konzept „Bewegung und Sport“ ergänzt. Neben der Erhöhung der Sportstunden im Unterricht werden im außerschulischen Bereich in Abstimmung zwischen Schule und Schülerheim und dem Verband der Sportvereine Südtirols (VSS), zusätzliche Trainingseinheiten auf dem weitläufigen Sportareal angeboten. Die Freude an Bewegung und Sport führt zu einem größeren Gesundheitsbewusstsein, was sich wiederum nachhaltig und positiv auf das ganze Leben auswirkt. Die Kreativität und Musikalität wird bei zahlreichen Angeboten wie den Singknaben, beim

Die Fotos wurden im Schuljahr 2016/2017 aufgenommen.

Theaterspielen oder Musizieren sowie während vielseitiger Ausflüge und Veranstaltungen gefördert. AUF EINEM BLICK: - Schwerpunkte: Bewegung & Sport, digitale Medien und Musik & Gesang - Christlich geprägte Erziehung und Begleitung - Kreative und musikalische Angebote - Förderung von Begabungen und Talenten - Für Mittelschüler (Unterricht im Haus) und Oberschüler (an Oberschulen in Brixen) - Zeitgemäße Infrastruktur

INFORMATIONEN UND ANMELDUNG: Schülerheim Kloster Neustift Stiftstraße 1, 39040 Vahrn Tel. +39 0472 835 456 E-Mail schuelerheim@kloster-neustift.it

www.kloster-neustift.it


„Franzensfeste ist Vorreiter“ Im Gespräch mit Schulführungskraft Evi Volgger

In keiner anderen Schule Südtirols ist der Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund so hoch wie in Franzensfeste. 34 Schüler besuchten im vergangenen Schuljahr die Grundschule, 90 Prozent von ihnen haben mindestens ein Elternteil mit Migrationshintergrund und sprechen weder Deutsch noch Italienisch als Muttersprache. Um vor allem sprachliche Hürden im Unterricht zu meistern, wurde ein neues Modell eingeführt, das erfolgreich gestartet ist. Geht es nach Evi Volgger, Schulführungskraft im Grundschulsprengel Vahrn, sollten in allen Schulen Südtirols die Mehrsprachigkeit und das jahrgangsdurchmischte Lernen eingeführt werden. Erker: Frau Volgger, in der Grundschule Franzensfeste beherrschen die wenigsten Kinder, die in die erste Klasse kommen, die deutsche oder italienische Sprache. Wie ist so ein Unterricht möglich, der allen Schülern gerecht wird? Evi Volgger: Es macht einen großen Unterschied, ob die Schüler in der ersten Grundschulklasse die deutsche Sprache beherrschen oder überhaupt keine Deutschkenntnisse haben. Deshalb arbeiten wir mit einem besonderen Modell, das sich durch Mehrsprachigkeit und jahrgangsdurchmischtes Lernen auszeichnet. So können wir unsere Schüler besser und individuell fördern. Inwiefern? In der ersten Klasse haben wir nahezu jede Deutsch- und Italienischstunde durch die Deutsch- und die Italienischlehrerin doppelt abgedeckt. Die Kinder wiederholen die Inhalte ständig in beiden Sprachen. Die Lehrpersonen tragen dazu far-

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bige Ketten. Stellt die Lehrperson mit der gelben Kette eine Frage, antwortet das Kind in italienischer Sprache. Fragt die Lehrperson mit der roten Kette, antwortet das Kind in Deutsch. Dieses System funktioniert tadellos. Bereits nach zwei Monaten switchen die Schüler zwischen beiden Sprachen hin und her, dass man nur so staunt.

Evi Volgger: „Unsere Schule ist kein Selbstläufer. Alles ist gut durchdacht und vorbereitet.“

In der zweiten, dritten, vierten und fünften Klasse findet das jahrgangsdurchmischte Lernen statt. Langfristig ist es unser Ziel, das jahrgangsdurchmischte Lernen von der ersten bis zur fünften Klasse umzusetzen. Wir lösen dabei starre Klassenverbände auf und bilden ganz unterschiedliche Gruppen. Manchmal hilft der ältere Schüler dem jüngeren und gar nicht so selten auch umgekehrt. Ältere Kinder haben so auch die Möglichkeit, kleinere Defizite, die sie vom Vorjahr mitschleppen, noch einmal nachzuholen und eventuelle Lücken zu schließen. Diese Methode hilft aber auch jenen Schülern, die mitten im Jahr und daher oft ohne Kenntnisse in Deutsch oder Italienisch zu uns kommen: So muss ein zehn-

jähriger Schüler unabhängig von seinen Sprachkenntnissen in die jahrgangsgerechte Stufe, also in die 4. oder 5. Klasse eingeschrieben werden. Das ist vom Gesetz so vorgesehen und wird auch an der Grundschule Franzensfeste so umgesetzt. Dank unseres besonderen Schulmodells können wir aber flexibel in Kleingruppen arbeiten und damit viel einfacher auf den jeweiligen Wissensstand des Schülers eingehen. Warum sprechen viele sechsjährige Kinder in Franzensfeste kaum Deutsch? In Franzensfeste selbst gibt es lediglich einen italienischen Kindergarten. Im besten Fall haben unsere Erstklässler drei Jahre lang den Kindergarten besucht und besitzen in der Folge meist recht gute Kenntnisse in der Zweitsprache. Wir haben aber auch immer wieder Kinder, die ihr Heimatland erst vor kurzem verlassen haben; diese Kinder sind oft weder der Landessprachen noch der Schrift mächtig. Daher braucht es eben besondere Unterrichtsformen, um diesen Schülern Sprachenkenntnisse zu vermitteln. Die Sprache ist und bleibt der Schlüssel zu Integration. In jedem Fall wird aber jedes einzelne Kind, egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund, individuell und bestmöglich gefördert. Welchen Vorteil haben Kinder, wenn sie eine mehrsprachige Schule besuchen? Jedes Kind, das in Franzensfeste die Grundschule besucht, erfährt – unabhängig von seiner Muttersprache – den riesengroßen Vorteil der Mehrsprachigkeit. Wir stellen nicht den Anspruch, dass die Kinder nach fünf Jahren perfekt zweisprachig sind, wohl aber, dass sie Deutsch, Italienisch und etwas Englisch verstehen und sich im Alltag auch verständigen können.


SCHULE & WEITERBILDUNG

Wie viele Lehrpersonen unterrichten an der Schule? Da wir viele Teilzeitkräfte haben, spielt die Anzahl der Lehrpersonen eine kleinere Rolle. Wir sind aber personell sehr gut aufgestellt, da uns von der Bildungsdirektion zusätzliche Ressourcen gewährt worden sind. Wie lange arbeitet Franzensfeste schon mit diesem Modell? Ich leite den Schulsprengel Vahrn erst seit einem Jahr. Daher waren es vor allem meine Vorgänger, welche die entsprechenden Weichen gesetzt haben. Die Vorbereitungszeit war lang und gründlich. So richtig in Schwung kam das Modell im Schuljahr 2018/19. Die Umsetzung ist noch in der Erprobungsphase, doch schon jetzt erkennen wir einen Mehrwert in Bezug auf die Sprachenkenntnisse unserer Schüler. Am Ende des vergangenen Schuljahres hätten wir eine Evaluation des Unterrichtsmodells geplant gehabt, leider machte uns die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Wir werden dies aber in jedem Fall nachholen. Wie haben Schule und Schüler in der Corona-Zeit den Fernunterricht gemeistert?

Der Fernunterricht war eine sehr große Herausforderung für uns alle, aber für die Kinder und Familien mit Migrationshintergrund sicher noch mehr. Den Familien fehlte es oft an digitalen Geräten und an Datenvolumen. Das größte Problem war sicher die Tatsache, dass Eltern, die selbst die Unterrichtssprachen nicht sprechen, ihre Kinder auch nicht bei der Erledigung der Aufgaben unterstützen konnten. Die Lehrpersonen haben sich sehr bemüht, haben alle möglichen Kanäle genutzt, um den Kontakt zu den Familien aufrechtzuerhalten. Es wurden lange Telefongespräche mit Schülern geführt, um Arbeitsanleitungen verständlicher zu machen. Die Gemeinde Franzensfeste druckte für die Schule die Aufgabenpakete aus und die Familien konnten diese dann sozusagen in Papierform im Rathaus abholen. Wir haben auch Leihgeräte zur Verfügung gestellt, aber ein Gerät allein ohne das nötige Know-how war einfach zu wenig. In jedem Fall ist eine derart lange Unterbrechung der Schulzeit für das Erlernen der Sprache ein großer Nachteil, wir werden also vieles nachzuholen haben. Die Schule wird auch von ex-

ternen Experten begleitet. Ja, diese Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Wir werden von der pädagogischen Abteilung Brixen und vom Sprachenzentrum begleitet. Eine Sprachlehrperson übt mit den Kindern in sechs Wochenstunden integrierte Sprachdidaktik. Außerdem bieten wir für die Mütter einen Sprachkurs an, der im ElKi stattfindet. Dieses Angebot wird gut genutzt. Die Mütter treffen sich, schließen Freundschaften und Netzwerke. Die Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus ist aufgrund der Sprachbarrieren oft nicht einfach. Sind Elterngespräche zu führen, schalten wir in der Regel interkulturelle Mediatoren ein, die in der Muttersprache der Eltern sprechen und übersetzen. Das funktioniert gut und schnell. Größtes Problem ist, dass vor allem die Mütter eben weder Italienisch noch Deutsch sprechen und ihren Kindern zuhause bei den Hausaufgaben so gut wie gar nicht helfen können. Das war u. a. auch eine große Schwierigkeit beim Fernunterricht. Man sieht: Unsere Schule ist kein Selbstläufer. Alles ist gut durchdacht und vorbereitet. Was halten Sie von der Idee,

Schüler umzuverteilen? Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Für Grundschüler liegt die Schule idealerweise in der Nähe des Wohnortes. Es ist auch klassisch, dass man mit seinen Kindergartenfreunden in die erste Klasse kommt. Leben in der Gemeinde Franzensfeste aufgrund von verschiedenen Situationen und Anforderungen vermehrt Ausländerfamilien, ist auch klar, dass die Kinder die örtliche deutsch- oder italienischsprachige Grundschule besuchen. Hat die Grundschule in Franzensfeste durch dieses Pilotprojekt eine Vorreiterrolle übernommen? Ja, Franzensfeste ist absolut Vorreiter. Das innovative Unterrichtsmodell sollte auch auf andere Schulen ausgedehnt werden, unabhängig davon, wie hoch der Migrationsanteil ist. Wir beobachten, dass die Kinder sehr gerne altersdurchmischt lernen. Sie finden es spannend. Manchmal dürfen sie auch Themen selber aussuchen und jüngeren Schülern Lerninhalte erklären, das stärkt die Kinder auch in ihrem Selbstwertgefühl. Interview: rb

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N E R A P S ENERGIE N E Z I E H & Netzwerk für Nachhaltigkeit Mitte August wurde in Bozen Südtirols Netzwerk für Nachhaltigkeit vorgestellt. Es bie-

tet Vereinen, Verbänden, Organisationen und Gruppen die Möglichkeit, sich für eine zukunftsfä-

hige Veränderung in Südtirol – im Sinne der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen – stark zu machen. Gegründet wurde das Netzwerk durch den Zusammenschluss von über 30 Organisationen, die seit Jahrzehnten in den Bereichen Bewusstseinsbildung und Globales Lernen in Südtirol aktiv sind, darunter u. a. OEW, Caritas, Kolping-Jugend und Südtiroler Ärzte für die Welt. Die Basis der Vernetzung bilden die 17 Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung. Sie fordern und fördern bis 2030 konkrete Schritte für eine lebenswerte, globale Zukunft für alle. Würde und Menschenrechte, Umwelt- und Klimaschutz sowie vertretbares Wirtschaften sind dabei nur einige inhaltliche Bereiche des Südtiroler Zusammenschlusses. „Corona hat uns gezeigt, wie schnell sich Spielräume einen-

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gen lassen. Das gilt auch für die nachhaltigen Entwicklungsziele: Noch können wir die Weichen für ein lebenswertes Morgen stellen. Doch dafür müssen wir jetzt unsere Kompetenzen bündeln“, so Koordinatorin Judith Hafner. Das Südtiroler Netzwerk der Nachhaltigkeit ziele genau darauf ab: Es schafft eine Plattform, die es allen Engagierten ermöglicht, ihre Kräfte zu bündeln. Auf www.future.bz.it können kleine und große Vereine, Verbände, Organisationen und Gruppen sich als Partner registrieren und eigene Aktionen als Events eintragen. Im gemeinsamen Eventkalender scheinen die eingetragenen Aktionen auf und eine interaktive Südtirolkarte zeigt, wer sich wo für welche Ziele engagiert. Ganz nach dem Motto: Jeder kann dazu beitragen, diese Welt lebenswerter, gerechter und nachhaltiger zu gestalten.


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ENERGIE SPAREN & HEIZEN

Forderung und Anregungen für eine zukunftsfähige, klimafreundliche Umweltpolitik in Südtirol Offener Brief an die Landesregierung Die Welt steht in jeder Hinsicht – ökologisch, ökonomisch, sozial – vor einem Wendepunkt und auch Südtirol muss sich diesen Herausforderungen stellen, um der Jugend eine verheißungsvolle Zukunft zu gewährleisten. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz unterbreitet deshalb den politischen Entscheidungsträgern Anregungen und Forderungen, um gemeinsam diese Herausforderungen zu bewältigen. Mit einer umsichtigen Planung für die Zukunft ist durchaus eine sogenannte „Win-win-Situation“ möglich, von der alle Sektoren und damit die gesamte Gesellschaft profitieren würde. Verkehr Die Verkehrsbelastung muss unbedingt reduziert werden. Schlechte Luft belastet nämlich nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung, sondern ist auch mitverantwortlich für die Häufung von schweren Pandemie-Verläufen, wie aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen der emissionsbelasteten Poebene zeigen. Der Ausbau des öffentlichen Bus- und Bahnverkehrs muss noch stärker forciert werden, wobei auf der Brennerstrecke, im Pustertal und auf der Vinschgauer Linie bis Bozen in den Morgenund Abendstunden der Viertelstundentakt eingeführt werden sollte. Die verbindliche Verlagerung des Transitverkehrs muss noch vor Fertigstellung des BBT von der Straße auf die Schiene erfolgen. Dabei ist die Verbesserung des Rollmaterials der Güterzüge unumgänglich, um die Lärmbelästigung zu reduzieren. Eine verbesserte Radmobilität, die von uns seit vielen Jahren gefordert wird, ist ein wichtiger Impuls, um den Individualverkehr zu vermindern. Viele Beispiele im In- und Ausland zeigen, dass Fußgänger- und Fahrradwege in urbanen Räumen keine Utopie mehr sind. Das in der Krise millionenfach erprobte Smart working von zu Hause aus kann die klassische Büroarbeit sehr gut ergänzen und hilft mit, das Mobilitätsaufkommen zu reduzieren. Ein Tag pro Woche im Home office reduziert die notwendigen Fahrten eines Vollzeitbeschäftigen um 20 Prozent. Tourismus Im Tourismus sollte vermehrt die Nachhaltigkeit des gesamten Angebotes im Vordergrund ste-

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hen, indem man sich auf familiengeführte Betriebe und auf Gästeschichten, die unsere intakte Natur wertschätzen, konzentriert. Die durch den Motorradlärm belasteten Passstraßen und die überfüllten „Hotspots“ müssen endlich der Vergangenheit angehören. Vielmehr sollte man für Touristen attraktive Zugverbindungen anbieten, mit Abholservice an den Bahnhöfen und Bereitstellung von elektrobetriebenen Fahrzeugen in den jeweiligen Beherbergungsbetrieben. Auch zusätzliche skitechnische Aufstiegsanlagen sollten der Vergangenheit angehören. Stattdessen sollen Gebiete gefördert werden, die einen alternativen Wintertourismus, wie Langlaufen, Rodeln, Schneeschuhwandern oder Winterwandern anbieten. Landwirtschaft Hier schlagen wir geeignete Maßnahmen vor, um den Umstieg von der konventionellen auf die Bio-Landwirtschaft zu gewährleisten. Mit

keinen bösen Überraschungen kommt. Erneuerbare Energie Südtirol ist in der glücklichen Lage, ausreichend über die klimaneutralen Energiequellen Wasserkraft und Sonne zu verfügen. Bei der Wasserkraft geht es darum, nicht weitere Flussläufe dafür zu verwenden, sondern die Effizienz der bestehenden Kraftwerke zu steigern und auf die ökologisch vorteilhafteren Durchlaufkraftwerke zu setzen. Bezüglich Sonnenenergie gibt es noch viel freistehende Dachflächen in Industrie- und Handwerkerzonen, die sich bestens für die Nutzung der Solarenergie eignen. Verbindliche Vorgaben zur Begrünung von Dachflächen und Fassaden werden im benachbarten Ausland bereits umgesetzt und helfen mit, das Mikroklima zu verbessern; sie sind Biodiversitätsnischen und helfen mit, Niederschlagsspitzen in versiegelten Gebieten deutlich zu senken. Flugplatz Bozen Der Luftverkehr wird sich durch die Corona-Krise grundlegend verändern. Kleine Provinzflugplätze wie jener in Bozen werden noch stärker an Bedeutung verlieren und zunehmend überflüssig sein. Mit der einhergehenden Einschränkung der Zivilluftfahrt am Bozner Flugplatz könnte ein Teil des Areals der Natur zurückgegeben werden.

der Umsetzung einer Bioregion profitiert nicht nur die Landwirtschaft durch die Schaffung von neuen Produkten, Nischen und Absatzmärkten, sondern auch andere Sektoren wie eben der Tourismus. Nur so kann dem bereits fortgeschrittenen Insektensterben Einhalt geboten und die Biodiversität wiederhergestellt werden. Fakt ist, dass die konventionelle Landwirtschaft auch maßgeblich an der Klimaerwärmung beteiligt ist. Bauwirtschaft Um die als Folge der Corona-Pandemie in Krise geratene Bauwirtschaft zu unterstützen und deren Arbeitsplätze zu erhalten, ist die energetische Sanierung von Altbauten konzertiert in Angriff zu nehmen. Dabei kann die öffentliche Hand die administrativ-bürokratische Seite des staatlichen Förderprogrammes Superbonus 110 derart absichern, dass es bei der Umsetzung zu

Fördergelder Gerade in diesen Krisenzeiten sind viele Bereiche auf finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand angewiesen. Diese Förderungen dürfen aber nicht nach dem Gießkannenprinzip erfolgen, sondern müssen einem Klimacheck standhalten. Wir können es uns nicht mehr leisten, zukunftsfeindliche, klimaschädliche und die Biodiversität zerstörende Maßnahmen, Tätigkeiten und Programme mit öffentlichen Mitteln zu unterstützen. All die genannten Maßnahmen stärken Gesellschaft und Wirtschaft in der Corona-Krise. Es sind gleichzeitig aber auch Maßnahmen für den Klimaschutz, der eine weit größere Herausforderung für die Menschheit darstellt als die Corona-Krise. Klauspeter Dissinger Vorsitzender – Dachverband für Naturund Umweltschutz


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ENERGIE SPAREN & HEIZEN

1.290 WasserTankstellen Südtirol ist mit Trinkwasser gesegnet. 1.290 Trinkwasserpunkte gibt es laut Internetportal www.refill.bz.it im ganzen Land. An den sogenannten „Refill-Stationen“ kann jeder seine mitgebrachte Flasche mit Trinkwasser füllen – kostenlos und ohne sonstige Gegenleistung. Auf Einwegplastikflaschen kann so getrost verzichtet werden. Während im Pustertal (235), im Süden Südtirols (944) und im Vinschgau (95) bereits zahlreiche Trinkwasserquellen auf der Online-Karte erfasst sind, scheinen im Bezirk Wipptal und Eisacktal gerade mal 14 auf. Jeder, der über einen öffentlich zugänglichen Wasserhahn verfügt, kann sich als Refill-Station auf der Landkarte eintragen lassen. Das Projekt wurde vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz ins Leben gerufen.

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Wintergarten ade Seit dem 1. Juli sind laut dem neuen Landesgesetz „Raum und Landschaft“ die Bestimmungen für die Errichtung von Wintergärten, die nicht für die Berechnung der Baumasse herangezogen werden, nicht mehr anwendbar. Für Haus- und Wohnungsbesitzer, die künftig einen Wintergarten errichten möchten, bedeutet dies, dass ein solcher nur mehr gebaut werden kann, wenn ausreichend Baumasse zur Verfügung steht, so die Verbraucherzen-

trale. Wer bereits eine „typische“ 110-m²-Wohnung im geförderten Wohnungsbau besitzt,

sollte vorab mit dem Amt für Wohnbauförderung abklären, ob der Wintergarten überhaupt errichtet werden darf.


ENERGIE SPAREN & HEIZEN

Heizzeit – Schimmelzeit Mit Beginn der Heizsaison hat der Schimmel wieder Hochkonjunktur. Kaum sinken die Außentemperaturen, werden die Häuser und Wohnungen geheizt: beste Voraussetzungen für die Verbreitung des Schimmelpilzes, der besonders die Innenseite kalter Außenwände befällt. Er kann sich unentdeckt hinter Kleiderschränken und Tapeten verbergen, führt vielfach zu Schäden am Mauerwerk und wirkt sich negativ auf das Raumklima und die Gesundheit der Bewohner aus. Die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) rät daher, zunächst die Spuren des Schimmels zu beseitigen. Hierfür eignen sich alte Hausmittel, wie etwa hochprozentiger Alkohol (mindestens 70 % Ethanol, bei feuchten Wänden mindestens 80 %) sehr gut. Es können auch handelsübliche Anti-Schimmelmittel verwendet werden. Im Anschluss an die Behandlung sollte unbedingt die Ursache des Schimmelbefalls behoben werden. Diese können u. a. in einer unzureichenden Wärmedämmung der Bauteile liegen, in Wärmebrücken oder in falschem Heiz- und Lüftverhalten. Nützlich bei der Ursachenbekämpfung ist das sogenannte Hygrometer (Feuchtemessgerät), das man am © pixabay besten in befallenen Räumen aufstellt. Dabei empfiehlt es sich, die Lüftungsdauer in Kombination mit verschiedenen Lüftungsarten (Stoß-, Querlüftung) zu testen. Daraus ergibt sich, ob man das Problem durch das Um-

stellen der Lüftungsgewohnheiten in den Griff bekommen kann. Vielfach wird der Fehler begangen, einige Teilbereiche der Wohnung nicht oder nur indirekt über andere Räume zu beheizen. Das kann dazu führen, dass es in den nicht beheizten Räumen zu Kondens- und Schimmelbildung an den kalten Oberflächen kommt.

Dieses Problem kann man umgehen, indem ein zentrales bzw. dezentrales Lüftungsgerät eingebaut oder eine automatische Kippfunktion des Fensters installiert wird, die stets für einen ausreichenden Luftwechsel sorgen.

Reicht das Umstellen der Lüft- und Heizungsgewohnheiten nicht aus, um die Räume schimmelfrei zu halten, so muss nach anderen Ursachen geforscht werden. Oft sind die Ursachen bereits mit dem bloßen Auge zu erkennen. In Bereichen, in denen ungedämmte Betonpfeiler, auskragende Betonbalkone, also Wärmebrücken, bestehen, ist der Schimmelbefall meist vorprogrammiert. Sollte die Ursache nicht so eindeutig sein, so besteht die Möglichkeit, die Schwachstellen des Gebäudes mittels Feuchtigkeitsmessgeräten oder einer Thermografie (Infrarotbilder) eventuell in Kombination mit einer Luftdichtigkeitsprüfung genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Gebäudeteile, die höhere energetische Verluste aufweisen, können damit „sichtbar” gemacht werden. Die entsprechenden Beratungen und Messungen werden von Gutachtern, Baubiologen sowie Bau- und Energieberatern angeboten. Auch die Verbraucherzentrale bietet in Kooperation mit einer produktunabhängigen Vereinigung entsprechende Beratungen und Messungen an. Weitere Informationen dazu sind im entsprechenden Informationsblatt unter www.verbraucherzentrale.it enthalten.

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ENERGIE SPAREN & HEIZEN

Energieförderungen Um die Gemeinden über die finanziellen Anreize des Staates und des Landes und die Kumulierbarkeit der Förderungen mit jenen des staatlichen Wärmekontos (Conto Termico) zu informieren, veranstaltet das Land gemeinsam mit dem staatlichen Energiedienstleister GSE (Gestore dei Servizi Energetici) seit Mitte Juli eine Reihe von Live-Seminaren im Internet, sogenannte Webinare. Bekannntlich können der Wärmehaushalt und die Energiebilanz eines Gebäudes durch die energetische Sanierung wesentlich verbessert werden. Auch die Nutzung erneuerbarer Quellen zur Wärmeerzeugung wirkt sich positiv auf die Umwelt aus. Daher bezuschussen sowohl der Staat

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als auch das Land Südtirol Maßnahmen zur energetischen Sanierung privater und öffentlicher Gebäude sowie zur Erzeugung von Wärme aus erneuerbaren Quellen. INFOS ÜBER ENERGIEFÖRDERUNG VON STAAT UND LAND Da das Land Südtirol seit diesem Jahr die staatliche Förderung des Wärmekontos zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden um bis zu 20 Prozent ergänzt, ergab sich die Notwendigkeit, Gemeinden zu informieren, damit diese die neuen, integrierten Förderungen in Anspruch nehmen können.

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ENERGIE SPAREN & HEIZEN

Meine CO2Bilanz

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Wer radelt, verbrennt Körperenergie statt Erdöl, pustet Atemluft in die Atmosphäre

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Wir kaufen ein, wir verreisen, wir heizen. Jeder von uns hinterlässt auf der Welt Tag für Tag seinen persönlichen ökologischen Fußabdruck. Wer wissen will, wie viel CO2 er produziert, der klicke auf www.casaclima. co2-rechner.de und füttere seinen Computer mit Informationen über Heizungs- und Stromverbrauch, Mobilität und sonstiges Konsumverhalten. Das Ergebnis zeigt an, wie viel Tonnen CO2 beim heutigen Lebensstil ausgestoßen werden – und wie viel eingespart werden könnte.

Südtirol radelt

statt Abgase und spart sich nebenbei Benzingeld. Noch bis zum 30. September kann sich jeder zum Landesradwettbewerb „Süd-

tirol radelt“ anmelden und auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit Fahrradkilometer sammeln. Wer mindestens 100 Kilometer geradelt ist und sich einem Veranstalter zugeordnet hat, nimmt im November an einer Verlosung teil. Organisiert wird der Wettbewerb von Green Mobility in der STA – Südtiroler Transp o r t s t r u k t u re n AG. Mehr darüber auf der Website www. suedtirolradelt.bz.it und www.greenmobility.bz.it


Förderung für Fernwärmsysteme Vor kurzem wurden auf Beschluss der Landesregierung die Beitragssätze der Landesbeiträge zur Förderung bestehender Fernheizanlagen um zehn Prozent erhöht. „Es ist dies eine Maßnahme, um die Energieeffizienz zu steigern und die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern“, erklärt dazu Energie- und Umweltlandesrat Giuliano Vettorato, der an die Zielvorgabe der Landesregierung erinnert, nach der Südtirol zur Modellregion für den Klimaschutz werden soll. Um bestehende Fer nheizanlagen © LPA stärker zu fördern, hat die Landesregierung die „Richtlinien für die Gewährung von Beiträgen zur Förderung bestehender Fernwärmesysteme“ geändert. Somit wird die maximale Beitragshöhe für Neu-

anschlüsse bzw. für die Erweiterung der Verteilinfrastruktur auf 35 Prozent der zulässigen Kosten angehoben. „Für die Optimierung der Energieeffizienz bestehender Fernheizanlagen wird der vorgesehene Beitragssatz sogar auf 40 Prozent erhöht“, berichtet die zuständige Amtsdirektorin Petra Seppi. Die neue Regelung gilt für alle Anträge, die nach Ausruf des Covid-19-Notstands in Italien, also ab dem 1. Februar 2020 eingereicht wurden, und bleibt für alle Anträge aufrecht, die bis zum 31. Mai 2022 eingereicht werden. Interessierte finden die detaillierten Informationen auf der Internetseite des Landes Südtirol im Bereich #NeustartSüdtirol unter „Maßnahmen im Bereich Umwelt und Energie“.

EFRE: Alle können am Förderprogramm mitarbeiten

© pixabay

Bis zum 14. Oktober können sich Interessierte einbringen. Schwerpunkte des EU-Programms 2021 – 2027 für regionale Entwicklung sind die grüne Transformation und der digitale Übergang zu neuen Technologien. Strukturelle und soziale Unterschiede innerhalb eines Staates sowie zwischen den Mitgliedsländern zu überwinden, ist eines der Hauptziele der EU-Kohäsionspolitik. Finanziell unterstützt die EU das auch

über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Derzeit wird an einem neuen Investitionsprogramm für die Jahre 2021 – 2027 gearbeitet. Die Abteilung Europa des Landes Südtirol hat in diesem Zusammenhang einen ersten Entwurf der

Strategie des Regionalen Operationellen Programms (ROP) vorbereitet. Für die nächste Förderperiode soll es verstärkt darum gehen, Südtirol auf die „grüne Transformation“ vorzubereiten. Dabei spielen auch die Themen des Klimawandels und der Digitalisierung bzw. des digitalen Übergangs mit hinein. Im Entwurf sind zehn Aktionen vorgesehen, die sich an folgenden spezifischen Zielen des EFRE orientieren: Forschungs- und Innovationskapazitäten entwickeln und stärken, fortgeschrittene Technologien einführen, Anreize für die Nutzung der Digitalisierung schaffen, die digitale Konnektivität verbessern, erneuerbare Energien fördern ebenso wie Förderung der Anpassung an den Klimawandel und Schutz vor Naturkatastrophen sowie der Entwicklung einer nachhaltigen, grenzüberschreitenden, intermodalen Mobilität. Alle Interessierten können sich noch bis zum 14. Oktober aktiv einbringen und ihre Vorschläge und Ideen deponieren. Der Entwurf der ROP-Strategie ist auf der Europaseite des Landes einsehbar, unter dem Link https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/ContributiPartenariatoFESR20212027 kann sich jeder über einen Online-Fragebogen an der Ausarbeitung des neuen operationellen Programms beteiligen. Erker 09/20

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G’sund bleiben im Herbst und Winter Maske tragen, Hände desinfizieren und Abstand halten sind die wichtigsten Regeln, um sich und andere nicht mit dem Covid-19-Virus zu infizieren. Neben diesen Maßnahmen gibt es noch zusätzliche Möglichkeiten, sich vor einer Virusinfektion, sei es Covid-19 als auch Erkältungsviren oder dem Grippevirus zu schützen. Wichtig dafür ist ein gut funktionierendes Immunsystem. Um dies zu stärken, ist besonders eine gesunde Ernährung wichtig. Vor allem mit sogenannten „Superfoods“ versorgen wir unseren Körper optimal mit den notwendigen Nährstoffen. Dabei sind mit „Superfoods“ keine exotischen Nahrungsmittel gemeint, die lange Transportwege hinter sich haben, sondern solche, die regional vorkommen und eine hohe Konzentration an Nährstoffen aufweisen. Für das Immunsystem ist besonders Vitamin C wichtig. Eine zu geringe Zufuhr kann sich in einer erhöhten Infektanfälligkeit äußern. Gute Vitamin-C-Quellen sind Zitrusfrüchte, Paprika und Hagebutte. Zu den „Superfoods“ mit hohem Vitamin-C-Gehalt zählen Äpfel und Brokkoli. Bei Äpfeln sollte man rote Sorten bevorzugen, da diese mehr gesunde Nährstoffe enthalten. Brokkoli stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern wirkt präventiv für Krebs und Diabetes und hemmt Entzündungen. Brokkoli kann man als Rohkost genießen. Dabei sollten sie klein geschnitten und gut zerkaut werden. Wird er gekocht, dann sollte er am besten aufgeschnitten und erst 15 Minuten später kurz gekocht werden. Weitere einheimische „Superfoods“ sind Beeren. Je dunkler Beeren sind, umso mehr gesunde Nährstoffe enthalten sie. Auch ihr Fruchtzuckergehalt ist im Vergleich zu anderen Obstsorten niedrig. Neben Himbeeren, Brombeeren und Erdbeeren sind besonders die wildwachsenden Schwarzbeeren gesund. Sie stärken das Immunsystem, verbessern die Sehkraft und Konzentration und wirken sich positiv bei Krebs und Bluthochdruck aus, um nur einige der positiven Eigenschaften zu nennen. Man sollte Schwarzbeeren nicht mit Milch oder Sahne essen. Durch Kochen verlieren sie zum Teil ihre wertvollen Inhaltsstoffe. Hingegen beim Einfrieren verlieren sie ihre Wirkung nicht. Ein weiterer wichtiger Nährstoff für unser Immunsystem ist Zink. Gute Zinkquellen sind neben Fleisch vor allem Kürbiskerne, Hülsenfrüchte, Austern und Vollkorngetreide. Zu den „Superfoods“ unter den Getreidesorten kann man den Hafer zählen. Er hat einen besonders hohen Zinkgehalt. Zudem beeinflusst er positiv den Cholesterinspiegel und wirkt entzündungs- und allergiehemmend. Wird man wiederholt von Infekten geplagt, lohnt es sich den Vitamin-D-Spiegel im Blut zu untersuchen und dies gegebenenfalls als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel kann unser Immunsystem negativ beeinflussen. Wer sich zusätzlich regelmäßig an der frischen Luft bewegt, hat beste Voraussetzungen, um g’sund zu bleiben.

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Katrin Pichler, Apothekerin und Präventionsmanagerin

Gesundheit

Gesunde Ernährung beugt Asthma vor Asthma ist eine chronische Erkrankung, bei der sich die Atemwege entzünden und verengen. Betroffene leiden an Atemnot, Kurzatmigkeit und Husten. Ein neuer wissenschaftlicher Übersichtsartikel des US-amerikanischen „Ärztekomitees für verantwortungsvolle Medizin“ (Physicians Committee for Responsible Medicine) fasst den aktuellen Stand der Forschung zu den Zusammenhängen zwischen Ernährung und Asthma zusammen: Eine überwiegend pflanzliche Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten sowie wenig Milch- und anderen tierischen Produkten könne sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen die Wahrscheinlichkeit, Asthma zu entwickeln, und zudem die Schwere der Symptome ei-

ner bestehenden Asthma-Erkrankung verringern. Bei Personen mit Asthma verbessere sich durch eine solche Kost die Lungenfunktion, der Einsatz von Medika-

© Pixabay

„G‘sund bleiben“

menten könne reduziert werden. „Eine pflanzenbetonte Kost hat eine entzündungshemmende Wirkung, Ballaststoffe können das Immunsystem indirekt über eine Veränderung der Darmflora positiv beeinflussen und verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe haben vermutlich eine Schutzwirkung“, erklärt Silke Raffeiner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol.


Was der Mund-Nasenschutz wirklich bringt Anfangs hielten Forscher sie für überflüssig, jetzt gilt sie als einfachstes Mittel gegen das Coronavirus – die Maske prägt unseren neuen Alltag. Nunmehr haben die Wissenschaftler gute Argumente, dass auch Alltagsmasken die Ausbreitung von Covid-19 aufhalten: Es wurden 172 Studien aus 16 Ländern zur Luftübertragung von Viren ausgewertet mit dem Ergebnis: Abstand hilft, Masken helfen. Der Schutz der Augen – durch Brille oder Visier – hilft zusätzlich. Aber in welchem Ausmaß? Die Universität von Washington erweckt den Eindruck, das messen zu können. Forscher rechnen vor, dass in den USA bis Dezember 2020 voraussichtlich rund 300.000 Menschen mit Covid-19 gestorben sein werden. Würden aber konsequent Masken getragen, ließen sich bis Ende des Jahres insgesamt 100.000 Leben retten. Die Experten schildern die amerikanische Pandemiepolitik und das Verhalten der Bürger als Achterbahnfahrt: Steigen die Zahlen, werden Abstände eingehalten, Hände gewaschen und Masken getragen; sinken die Infektionsraten, schwindet die Disziplin – mit messbaren Folgen. Leider haben wir dieselbe Situation auch in Europa. Die Realität ließ sich schon früh andernorts studieren. Die disziplinierte Maskenkultur in Südkorea, Japan, Honkong oder Island und die damit einhergehenden flacheren Infektionskurven waren im Verlauf der Pandemie einer der wichtigsten Hinweise auf die rettende Wirkung der Alltagmasken. Längst haben Aerosol- bzw. Tröpfchenforscher begonnen, unterschiedliche Masken auf deren Schutzwirkung zu untersuchen. Aktuelles Ergebnis der vergangenen Woche: Professionelle medizinische Mas-

ken blockieren einen großen Teil des Sprühnebels, den wir beim Sprechen ausstoßen. Handgenähte Stoffmasken sind auch effektiv. Ein dünnes Tuch vor dem Mund zerlegt hingegen große Tropfen in kleine. Wer aus solchen Studien Alltagspolitik machen will, muss immer wieder Nutzen und Risiken gegeneinander abwägen und – Erkenntnisse sind ganz ohne Risiko nicht zu haben – Alltagsexperimente wagen. Die Schulöffnung ist ein solches Experiment, eine tastende Abwägung zwischen Epidemiologie und Bildungschancen. Masken helfen. Nachgewiesen ist, dass sie die Verbreitung von Tröpfchen und Aerosolen reduzieren. Ein unwissentlich Infizierter steckt weniger Menschen an. Nicht so effektiv ist hingegen die Schutzwirkung für den Maskenträger selbst. Es bleibt ein unausgesprochener Vertrag: Schützt du mich, schütz ich dich. Damit wird klar: Masken können auch schützen, wenn sie mit ungewaschenen Händen aus der Tasche gezogen werden. Dann aber vor allem das Gegenüber. Unabhängig von der physischen Barriere, die Masken errichten, haben sie eine wichtige symbolische Funktion: Sie schaffen psychologische Distanz. Sie erinnern daran: Das Virus ist nicht weg. Es ist nicht das Stück Stoff allein, das uns schützt, nicht das Medikament, nicht der Test und nicht der Impfstoff. Es sind die Menschen, die uns mit ihrem Verhalten schützen – auch mit einem konsequenten Griff in die Hosentasche.

Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing

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Gesundheit

Vitamin-C-Bomben für den Winter Von Nadine Brunner

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und der Herbst erwartet uns mit seinen goldenen Farben. In dieser Jahreszeit wird geerntet, Speisekammern und Keller werden für den Winter gefüllt. Dabei sollten wir nicht nur unsere Vorräte aufstocken, sondern auch unser Immunsystem auf den – bei uns meist langen Winter vorbereiten. Einer der wichtigsten Helfer für den Aufbau eines guten Immunsystems ist Vitamin C, das Viren und Bakterien im Körper tapfer bekämpft. Um den Vitamin-C-Speicher wieder aufzuladen, können besonders Beeren, die im Spätsommer und Herbst ihre Hochsaison haben, sehr von Nutzen sein.

BEERENSTARKE HELFER FÜR DAS IMMUNSYSTEM

beeren verlieren ihre Bitterstoffe, wenn sie abgekocht werden. Anschließend püriert, erhält man ein schmackhaftes Mus, mit Zucker aufgekocht eine leckere Marmelade. Auch in diesen Beeren findet sich ein hoher Vitamin-C-Gehalt, weit höher als bei herkömmlichen Orangen und Zitronen; somit sind sie wichtig für den Aufbau eines starken Immunsystems.

DIE HOLUNDERBEERE Die Holunderbeere dürfte den meisten von uns bekannt sein. Sie ist der Nachfolger der beliebten weißen Holunderblüten und ist aufgrund ihrer schwarzen Farbe und der kleinen Beeren sehr gut erkennbar. Der hohe Gehalt an Vitamin C macht die Holunderbeere zu einer wahren Vitaminbombe und wirkt zudem entzündungshemmend bei Erkältungsbeschwerden. Die Beeren enthalten auch noch andere wichtige Stoffe, wie Flavonoide, die das Herz-Kreislauf-System stärken; durch ihren hohen Kaliumgehalt wirken sie unterstützend auf unsere Herzgesundheit. Als Saft oder auch als Marmelade sind Holunderbeeren ein richtiger Gaumenschmaus und zudem noch gesund. Roh und in großen Mengen sollten sie aber nicht verzehrt werden, da sie Sam-

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BERBERITZE bunigrin enthalten, das zu Erbrechen und Durchfall führen kann.

DIE VOGELBEERE Entgegen der weitverbreiteten Meinung sind die Beeren der Eberesche, bei uns als Vogelbeeren bekannt, nicht giftig. Roh und in großen Mengen verzehrt können sie durch den hohen Gehalt an Bitterstoffen und Parasorbinsäure zwar zu Übelkeit führen, richtig angewendet sind sie aber ge-

sundheitsfördernd und in keiner Weise schädigend. Getrocknete Vogelbeeren sind eine Wohltat für die unteren Atemwege, besonders für die Lungen, und lindern auch asthmatische Beschwerden. Bei anfänglichen Erkältungsbeschwerden und auch bei Verdauungsstörungen können die roten Beeren Abhilfe schaffen. Mehr als acht Beeren am Tag sollten aber auch im getrockneten Zustand nicht verzehrt werden. Die Vogel-

Die Berberitze ist auch unter dem Namen Sauerdorn bekannt und bei uns häufig anzutreffen. Ursprünglich stammt sie aus dem Orient, wo sie auch heute noch in der Küche als Beilage zu Fleischgerichten oder zur Verfeinerung von Reis verwendet wird. Die länglichen, säuerlich schmeckenden Früchte stechen durch ihre besondere Form schnell ins Auge. Auch die Berberitze ist ein Vitaminspender und kann sowohl in getrockneter Form als auch als


Marmelade oder Mus eingenommen werden. Neben ihrer Fähigkeit als Vitaminlieferant kann der Saft der Berberitzen auch bei Zahnfleischentzündungen oder

oder Wienerschnitzel, sie enthalten auch sehr viel Vitamin C, das unser Immunsystem besonders kurz vor dem Winter dringend notwendig hat. Doch damit nicht

Zahnfleischbluten angewendet werden. Getrocknet und pulverisiert werden die Beeren auch als leberschützendes Mittel eingesetzt, u. a. während der Einnahme von Medikamenten.

genug: Bei Blasenentzündungen, Halsschmerzen und Grippeerscheinungen sind die Granten ein Alleskönner. Auch die Blätter der Beeren können, als Tee zubereitet, lindernd bei Harnweginfektionen wirken. Preiselbeeren können getrocknet und pulverisiert, zu Marmelade verkocht und zu Saft verarbeitet werden.

PREISELBEERE Die Preiselbeeren, bei uns Granten genannt, haben ab September ihre Hochsaison. In schön wachsenden Sträuchern bedecken sie vor allem sonnige Flächen in Wäldern und auf Almwiesen. Das Sammeln der kleinen feuerroten Beeren gilt als sehr mühsam, aber der Aufwand lohnt sich allemal, denn die Früchte haben es in sich. Granten sind nicht nur als Marmelade eine leckere Beilage zu Kaiserschmarren

HAGEBUTTE Zwar gehört die Hagebutte, auch Hundsrose genannt, nicht zur Gattung der Beeren, trotzdem ist auch sie ein wichtiger Vitamin-C-Lieferant. Die rote Sammelnussfrucht enthält mehr Vitamin C als Sanddorn oder die beliebten Orangen. Auch ihre

Wirkstoffe kommen bei der Bekämpfung von grippalen Infekten erfolgreich zum Tragen. Bei Gelenkschmerzen findet die Hagebutte ebenfalls Verwendung. In pulverisierter Form hilft sie innerlich eingenommen bei Arthrose, Gelenksentzündungen und steifen Gelenken. Hagebuttenöl kann zudem helfen, Fältchen zu glätten und Schwangerschaftsstreifen zu verringern; sie lindert auch Beschwerden bei Neurodermitis, Schuppenflechte und anderen schmerzvollen Hautleiden. Hagebutte kann auch zu Marmelade und Mus verarbeitet werden. Ein Löffel Hagebuttenmus deckt übrigens den Tagesbedarf

an Vitamin C eines erwachsenen Menschen. Die Kraft der Natur ist fast unerschöpflich, es müssen also nicht immer Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz kommen – die Lösung für die Stärkung des Immunsystems liegt bei uns wortwörtlich vor der eigenen Haustür. Im Wipptal kann jede einzelne dieser Beeren gefunden werden, einige davon wachsen vielleicht sogar im eigenen Garten – oder in dem des Nachbarn. Wer also die Augen offen hält, kann sich getrost ans Sammeln machen und seine persönliche Geheimwaffe gegen fiese Winterviren einkellern. E

Beerenkuchen Zutaten: 300 g Mehl, 1 Messerspitze Backpulver, 1 Ei, 80 g Zucker, 1 Prise Salz, 130 g Butter, 100 g Marzipan-Rohmasse, 80 g Puderzucker, 100 g Schwarzbeeren, 200 g Himbeeren, 125 g Brombeeren, 250 g Erdbeeren, 2 Päckchen klarer Tortenguss, ¼ l dunkler Johannisbeersaft und Wasser, 4 gestrichene EL Rohrzucker. Zubereitung: Das Mehl mit Backpulver, Ei, Zucker, Salz und Butter in Flöckchen zu einem glatten Teig kneten. Den Mürbteig 30 – 45 min. kühl stellen. Die Marzipan-Rohmasse mit 50 g Puderzucker verrühren und ausrollen. Alle Beeren waschen, gut abtropfen und größere Beeren halbieren. Alle Beeren zusammen in eine große Schüssel geben. Den Backofen auf 180° C vorheizen und den Mürbteig nicht zu dünn ausrollen. Eine Backform einfetten, mit dem Teig auskleiden und diesen mit einer Gabel mehrmals einstechen. Überstehende Teigränder abschneiden und im Rohr etwa 30 min. hellbraun backen. Abkühlen lassen, die Marzipanplatte hineinlegen und die gemischten Früchte darauf verteilen. Die zwei Tortenguss-Päckchen mit dem dunklen Johannisbeersaft und Zucker mischen, auf die Früchte geben und erstarren lassen. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer! Erker 09/20

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Jahrestage

Lieber Christoph, 5 Jahre OHNE DICH

Christoph Hofer

* 27.02.1996 † 12.09.2015 Ganz besonders denken wir in Liebe an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von ganzem Herzen. In Liebe deine Familie

1. Jahrestag

2. Jahrestag

Marianna Sparber

Hermann Staudacher

Schulhaus-Marianna † 19.09.2019

Hüttenwirt Allriss * 12.03.1955 † 04.09.2018

In Liebe denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 20. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Verbunden in ewiger Erinnerung und Liebe feiern wir am Freitag, den 4. September um 8.00 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch den Gedächtnisgottesdienst.

Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten. Mame, Omile, bitte komm kurz vom Himmel herunter und umarme uns…

Deine Familie, besonders deine Heidi, dein Taufpatenkind und Urenkel Jantje und deine „zwoa Buabm“ Seppl und Herbert

Menschen, die wir lieben, bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen ...

Danke

Mathilde Hofer geb. Wild Lodn-Hilde * 13.01.1935 † 09.07.2020

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und wir mussten erst lernen, OHNE DICH zu leben, dein Lächeln nicht mehr zu sehen und deine Stimme nicht mehr zu hören; und wir mussten erst lernen zu begreifen, dass du nicht mehr zu uns zurückkommst und wir deine Liebe nicht mehr spüren können; und vor allem mussten wir erst lernen, mit deinem Verlust zurechtzukommen, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr. Was von dir bleibt, sind die schönen Erinnerungen an dich und die Spur deiner Liebe, die in unserem Herzen für immer bleibt. Wir vermissen dich sehr.

Vielen herzlichen Dank für die zahlreiche Teilnahme an der Beerdigung, den Rosenkranzgebeten, sowie die vielen aufrichtigen Beileidsbekundungen, Kerzen, Blumen, Spenden und Messen zum Tode unserer geliebten Mamma Mathilde Wild Hofer. Danke auch an alle, die uns in dieser schweren Zeit geholfen haben, uns tröstend und liebevoll beistehen und an unsere liebe Mutter wertschätzend, dankbar und liebevoll im Gebet denken und Hilde in lieber Erinnerung behalten. Familie Hofer, Obertelfes

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Familie


2. Jahrestag

1. Jahrestag

Julia Delueg geb. Riederer

Marlene Messner geb. Grasl

Niggele-Jule

* 12.07.1926 † 08.09.2018 In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich am Sonntag, den 6. September bei der hl. Messe um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen/Pfitsch.

* 23. März 1947 † 19. September 2019

Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.

In Liebe gedenken wir deiner am Samstag, den 19. September um 19.00 Uhr in der St. Margarethenkirche Sterzing. In Liebe dein Mann Toni

Manchmal bist du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken, immer in unserer Mitte, für ewig in unseren Herzen.

Allen, die daran teilnehmen, einen herzlichen Dank. In Liebe deine Familie

Es ist nicht mehr so, wie es einmal war, und wird wohl nie mehr so sein, weil wir ohne dich leben müssen. Marianne, wir vermissen dich so sehr …

1. Jahrestag

Marianne Leitner geb. Mair Zum 1. Mal jährt sich der Tag, an dem du durch ein tragisches Unglück aus unserer Mitte gerissen wurdest. Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 20. September um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch. Wir danken herzlich allen, die daran teilnehmen, und jenen, die einen liebevollen Platz im Herzen für dich bewahrt haben. In Liebe deine Familie

7° anniversario della scomparsa

7. Jahrestag

Ti ricorda con amore la tua famiglia.

Deine Familie erinnert sich in Liebe an dich.

Silvana Nervi Dell’Anna * 21.08.1940 † 10.09.2013

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Jahrestage

Müh und Arbeit war dein Leben, treu und tätig deine Hand, immer helfen war dein Streben, Ruhe hast du nie gekannt.

Die Hoffnung ist wie ein Sonnenstrahl, der in ein trauriges Herz dringt. Öffne es weit und lass sie hinein. Christian Friedrich Hebbel

Alfred Dalla Torre * 4. Jänner 1940 † 3. August 2020

Danke

Unmöglich jedem persönlich zu danken, möchten wir auf diesem Wege ein herzliches Vergelt’s Gott aussprechen. Dankeschön für jede schriftliche Beileidsbekundung. Vergelt’s Gott für die herzliche Anteilnahme, für die tröstenden Worte, für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die Gebete, Blumen, Kerzen, Messen und großzügigen Spenden für die Pfarrkirche. Vergelt’s Gott allen, die unseren Vater auf seinem letzten Weg begleitet haben, besonders der hohen Geistlichkeit und allen, die zur würdevollen Gestaltung des Trauergottesdienstes beigetragen haben. Vergelt’s Gott allen, die unseren Vater in guter Erinnerung behalten und ihn zusammen mit uns ins Gebet einschließen. Die Trauerfamilie

1. Jahrestag

Was bleibt, ist deine Liebe und deine Jahre voller Leben und das Leuchten in den Augen aller, die von dir erzählen.

Franz Salcher * 06.06.1953 † 27.09.2019

Julia Engelmann

Und immer sind da Spuren deines Lebens, Gedanken, Bilder und Augenblicke. Sie werden uns an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und dich niemals vergessen lassen.

Lore Hochrainer geb. Freund * 24.04.1942

Herzlichen Dank! In liebevoller Erinnerung denken wir an unsern Tate am Sonntag, den 27. September um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche in Trens. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt‘s Gott. Deine Kinder

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† 12.08.2020

Überwältigt von so vielen Zeichen der Anteilnahme bedanken wir uns herzlich für jedes liebe Wort, jeden Händedruck und jede Umarmung, jeden Blick, wenn Worte einfach fehlten, jeden Freundschaftsdienst, für die vielen Kerzen, Blumen und Kränze, Messen und Spenden und für die überaus große Beteiligung an dem wundervoll gestalteten Trauergottesdienst. Ein großes Vergelt’s Gott gilt auch den Rettungskräften am Unglücksort und der Notfallseelsorge für die menschliche Unterstützung. Die Trauerfamilie


Drei Jahre sind vergangen, seitdem du nicht mehr bei uns bist.

Immer sind irgendwo Spuren deines Lebens, dein Blick, dein Sein. Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung. Du fehlst uns sehr!

Ferdinand Sparber

* 31.03.1952 † 14.09.2017 In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 20. September um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes. Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt‘s Gott. In Liebe deine Familie

Behaltet mich so, wie ich war, im Herzen. Erinnert euch und lächelt über manch gewesenen, schönen Augenblick. Sprecht ab und zu von mir, dann lächle ich zurück.

7. Jahrestag

Gottfried Steinmann Zum 7. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem du von uns gegangen bist. Verbunden in großer Liebe gedenken wir deiner am Sonntag, den 20. September um 10.00 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche in Franzensfeste. In Dankbarkeit deine geliebte Frau Ernestina, deine Kinder Dolores, Alexa, Isolde und Harald mit Familien

Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt. Ein Mensch, der uns lieb war, ging.

Traurigen Herzens haben wir Abschied genommen von unserer lieben Schwester

Gertraud Radl * 28.02.1945 † 31.07.2020

die in ihrer Wahlheimat Meilen-Zürich plötzlich und unerwartet verstorben ist. Die Urne wurde im elterlichen Grab in Sterzing beigesetzt.

Was uns bleibt, sind Liebe, Dank und Erinnerung.

Die Geschwister Marialuise, Max und Margareth Erker 09/20

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A N G Z

Erkoku

Pfiffikus Pfiffikus sucht eine Kartonsammelstelle. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, info@ dererker.it. Adresse bitte nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 16. September. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

U T

S

E

A

G S N

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Inbesitznahme, Okkupation).

N

E N A

S U Z

B G T

N E

Z N U

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

A

G U

B

E

G

N

B

S

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Auflösung des Vormonats: Zum Tatort: Das Sterzinger Rathaus mit seinem markanten dreistöckigen Erker gilt als das schönste von Nord- und Südtirol. Ein altes Bauernanwesen wurde von der Stadt 1468 angekauft und bis 1473 aufwendig zum Rathaus umgebaut. Der marmorne Prunkerker wurde erst 1524 nach den Plänen des genialen Hofbaumeisters von Kaiser Maximilian I. fertiggestellt. Jörg Kölderer ist sein Name, er stammte wahrscheinlich aus Sterzing. Zum Tatbestand: Am Donnerstag, den 21. Mai 2020 um 19.12 Uhr ist der Täter, eine stadt- und polizeibekannte schwarze Katze, in das historische Rathaus durch einen waghalsigen Sprung vom Dachvorsprung in das oberste Fenster der Rathausfassade auf 16 m Höhe illegal eingedrungen. Angesichts der zahlreichen gravierenden Vergehen (Hausfriedensbruch, Besetzung eines historischen öffentlichen Gebäudes außerhalb der Bürozeiten ohne Voranmeldung oder Terminvereinbarung, Missachtung sämtlicher coronabedingter Hygienemaßnahmen ...) und der erdrückenden Beweislage (siehe Ermittlungsfoto) wird die Katze zur Fahndung ausgeschrieben. Aus Datenschutzgründen können weitere Personalien und derzeitiger Aufenthaltsort der Katze (wahrscheinlich auf den Dächern der südlichen Ostflanke der ganzen Neustadt) nicht bekanntgegeben werden.

Das Los bestimmte Rosi Steckholzer Zeilmann aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats August.

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Wir gratulieren!

• A • F • W • A • F • S • E

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K I N Z E N • D O S S I E R

• N E • I S S O S • V E R B

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Lösungswort: ERSITZUNG

Der Gutschein kann in der Redaktion abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: REMDESIVIR

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas, zur Verfügung gestellt von

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Gesundheit

Apotheken 05.09. – 11.09.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 12.09. – 18.09.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 19.09. – 25.09.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 26.09. – 02.10.: Stadtapotheke Tel. 765397 03.10. – 09.10.: Apotheke Wiesen Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 bis 12.00 Uhr geöffnet. Praktische Ärzte 05.09.: Dr. Andrea Melega Tel. 327 0498097 06.09.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 12.09.: Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 13.09.: Dr. Valbona Kurtallari Tel. 324 0953522 19.09.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 20.09.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 26.09. Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 27.09. Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauffolgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 15.30 Uhr, Tel. 335 7820187. Tierärzte 05./06.09.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 12./13.09: Dr. Bruno Prota 19./20.09: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Michaela Röck) 26./27.09: Dr. Michaela Röck (Dr. Bruno Prota) 03./04.10.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Michaela Röck) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst am Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Bruno Prota Tel. 647439, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger Tel. 388 8766666 Dr. Michaela Röck Tel. 347 1375673 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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Veranstaltungen

9.9. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr. 15. 9. Buchvorstellung „Die Kraft der Südtiroler Kräuter nutzen“, mit Irene Hager, Sterzing, Stadtbibliothek, 20.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 0472 723760 oder bibliothek@ sterzing.eu, Eintritt frei. 16.9. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr.

19.9. Almabtrieb in Jaufental. Roter Teppich, Sterzing. Konzert beim Roten Teppich, Sterzing, 15.30 Uhr.

Vorbehaltlich weiterer Verordnungen, die das öffentliche Leben zur Vorbeugung gegen die weitere Verbreitung des Coronavirus (COVID-19) einschränken, übernehmen wir keine Gewähr für die hier gelisteten Veranstaltungen. Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen im Wipptal finden Sie täglich auf www.dererker.it.

23.9. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr. 26.9. Roter Teppich, Sterzing. Konzert beim Roten Teppich, Sterzing, 15.30 Uhr.

29.9. Vortrag über „Heilpflanzen und Wildkräuter für das ganze Jahr“ von Erika Volgger, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr. 30.9. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr. 3.10. Roter Teppich, Sterzing. Konzert beim Roten Teppich, Sterzing, 15.30 Uhr.

VERBRAUCHERZENTRALE Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.00 – 12.00 Uhr. AUSBILDUNGS- & BERUFSBERATUNG Sprechstunden jeden Montag, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, Bürozeiten: 9.00 – 11.00 Uhr. SOZIALGENOSSENSCHAFT TAGESMÜTTER Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. ANLAUFSTELLE FÜR FRAUEN IN GEWALTSITUATIONEN Beratung in Sterzing jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel. 800 601 330. GEWALT IM ALTER Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. SPRACHENCAFÈ Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. ANLAUFSTELLE FÜR PFLEGE- & BETREUUNGSANGEBOTE WIPPTAL Montag bis Donnerstag, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060.

ANMIC (VERTRETUNG DER ZIVILINVALIDEN) Jeden 3. Dienstag im Monat, Sterzing, Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 0472 270700. BERATUNG SUCHTPRÄVENTION FÜR JUGENDLICHE & ELTERN Verein La Strada – der Weg, Einzeloder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. FAMILIENBERATUNGSDIENST Terminvereinbarung Dienstag 15.00 – 16.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo.com. CARITAS TELEFONSEELSORGE Tel. 0471 052052. 24 h an 365 Tagen erreichbar für Rat- und Hilfesuchende in Krisen.

SELBSTHILFEGRUPPE BEI DEPRESSION UND ANGSTSTÖRUNGEN 14-tägige Treffen, Brixen. Info und Anmeldung: Tel. 333 4686220. SELBSTHILFEGRUPPE DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE UND PFLEGENDE ConTakt, Bahnhofstr. 6, 9. September, 14.30 Uhr.

7.10. Diggy-Treff, Sterzing, Stadtbibliothek, 15.00 – 18.00 Uhr.

Vereine und Verbände ElKi Aktuelle Veranstaltungen auf www. elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it.

AUSSTELLUNG 7. bis 14.9. „In times of[f] ...“, Werkserie von Elisabeth Frei, Sterzing, Gasthof Traube.

Bis 30.9. „Heidi und die Dramen des Alltäglichen“, Fotoausstellung von Doris Moser, Schloss Welsperg und Bruneck.


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Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. KVW Veranstaltungen und Kurse auf www.bildung.kvw.org Infos: Tel. 0472 751152 oder E-Mail: bildung.wipptal@kvw.org Jugendtreff Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr.

Sprechstunden Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 25. September 2020 von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. Voranmeldung notwendig unter Tel. 0471 946020.

25.9.: Narziss und Goldmund, DE/ AT 2019, 20.00 Uhr. 2.10.: Love Sarah – Liebe ist die wichtigste Zutat, GB/DE 2020, 20.00 Uhr. 9.10.: Die Wütenden – Les Miserables, FR 2019, 20.00 Uhr.

Kurs 21.09. bis 14.12.: Feldenkrais, 10 Treffen, montags, 19.00 Uhr, Grundschule Rampold, Sterzing. Anmeldung: Tel. 327 9998826. 22. und 19.10.: Tageskurs für die Aufarbeitung von Schadholz, Teilnehmerzahl: 5 Personen, Ort: 22. Oktober in Freienfeld, 29. Oktober in Ridnaun. Kurskosten: keine (exkl. Mittagessen). Voraussetzung: Diplom A-Kurs. Informationen und Anmeldung beim Forstinspektorat Sterzing (0472 729122).

Märkte 4., 11., 18., 25.9. und 2.10.: Bauernmarkt, Sterzing. 1., 8. 15., 22., 29.9. und 6.10.: Sterzlmarkt, Sterzing. 5., 19.9. und 5.10.: Krämermarkt, Brenner. Filmclub 18.9.: Little Women, USA 2019, 20.00 Uhr.

Die FF Wiesen gratuliert ihrer Fahrzeugpatin

Antonia Walter

zum 75. Geburtstag und wünscht ihr noch viele Jahre in Gesundheit.

Liebe Isabel, liebe Carmen, endlich isch‘s vorbei mit der Studiererei. Enkre Familie gratuliert enk zin Master der Bildungswissenschaften bzw. zin Master in Katholischer Religionspädagogik und wünscht enk viel Erfolg und Freude als Lehrerinnen!

Gemeinsame Zeit versüßt das Leben. Deshalb lass uns in deinen 30er schweben. Liebe Lisa, bleib so einzigartig, wie du bist. Denn für absolute Geilheit gibt es keine Frist. Erker 09/20

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Kleinanzeiger

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„Setz dich und schäm dich!“, so hot der Leahrer in der Birgerschule olm sein Urteil verkindet, wenn man eppas nit gikennt hot, wenn man eppas nit gilearnt ghobb hot oder sischt eppas derstellt hot. Und man hot sich noar a gonz derschreckt wieder nebm seine Bonknochborin niederghuckt und hot amol sein Kopf hängin gilott. Ober oft hott des noar gholfn, man hot sich zomgerissn und hot gschaugg, dass man de blede Figur niemer mocht. A richtig blede Figur hobm leschthin gor a poor gemocht! In der Zeit, wo kluene selbstständige Unternemmer iberhaupp nit orbatn gikennt und a nit geterft hobm, hot der Stoot a Geld ungiboutn, dass dejenign, des wirklich brauchn, wenigschtns a bissl iber die Rundn kemmin. Iatz isch’s holt passiert, dass do a sellane zuegriffn hobm, de’s nit unbedingg oder, besser gsogg, iberhaupp gor nicht gibraucht hattn. Aukemmin isch, dass finf Parlamentarier, de olle Munat ba die zechntausend Eiro einstreichn, a nou de tausndzwoahundert Eiro donkend unginummen hobm. Noar isch holt giteiflt wordn, dass des ba den Stoot eh kuen Wunder isch. Gewundert hot noar olle, dass des a ba ins passiert isch: akratt a groaßer Wirt, der oberste Bauer, a wichtiger Hondwerker und sogor der ouberschte Saubermonn, de in Londtog drein huckn und eigentlich schun genue verköschtigt wearn. Jo, dass de sich zi schamen nit zi schode sein, in den Hilfstopf mit der gonzn Hond eichnzigreifn?! Wie gsogg, i hon mi domols als Schuelgitsche in der Bonk eichngsetzt und hon mi rearater gschamp. Worum de iatz nou länger drein in Londtog sitzn, woaß i nit. Iatz, rearn wearn de woll nit. Ober ob sie sich a schamen?

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Gemeinden Impressum

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.00 - 12.00 Uhr I 14.00 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WIPP-Media GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it I facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) mchiara76@gmail.com Sekretariat & Werbung: Susanne Strickner susanne.strickner@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Nadine Brunner, Alois Karl Eller, Paul Felizetti, Max Haller, Daniel Mayr, Karl-Heinz Sparber, Stefan Troyer, Armin Torggler, Bruno Maggio, Dario Massimo. Titelfoto: 123RF Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Geburten Brenner: Faiza Iqbal (23.07.2020, Brixen). Freienfeld: Alena Sparber (13.07.2020, Brixen). Laurin Engl (15.07.2020, Brixen). David Hanni (27.07.2020, Brixen). Pfitsch: Irina Eisendle (19.07.2020, Brixen). Victoria Sciascia (28.07.2020, Brixen). Ratschings: Sara Gufler (08.07.2020, Brixen). Toni Holzmann (16.07.2020, Brixen). Laurin Sparber (18.07.2020, Brixen). Sterzing: David Freund (14.07.2020, Hall in Tirol). Emma Nicolella (18.07.2020, Brixen). Finn Siller (21.07.2020, Brixen). Todesfälle Brenner: Antonia Mair, 91 (01.07.2020, Brenner). Freienfeld: Anna Hasler, 89 (16.07.2020, Sterzing). Agnes Mair, 92 (30.07.2020, Freienfeld). Pfitsch: Gino Oliva, 75 (29.06.2020, Bozen). Alois Haller, 81 (30.06.2020, Sterzing). Ratschings: Alfred Gschnitzer, 94 (03.07.2020, Ratschings). Mathilde Wild, 85 (09.07.2020, Ratschings). Simon Mair, 95 (13.07.2020, Ratschings). Sterzing: Paolina Fortunato, 85 (14.07.2020, Sterzing). Karl Trenkwalder, 83 (14.07.2020, Sterzing). Johann Braunhofer, 71 (20.07.2020, Sterzing). Notburga Schifferegger, 89 (29.07.2020, Sterzing). Eheschließungen Freienfeld: Tanja Aukenthaler und Markus Hofer (18.07.2020, Elzenbaum). Pfitsch: Tania Santa und Michael Siller (18.07.2020, Pfitsch). Ratschings: Nadja Thaler und Silvan Lamprecht (07.07.2020, Ratschings). Sterzing: Anna Maria Staffler und Peter Fichter (01.07.2020, Sterzing). Maria Grazia Piazzon und Manuele Marchioro (25.07.2020, Sterzing). Baukonzessionen Brenner: Manfred Saxl, Gossensaß: Bau der Zufahrtsstraße zur Wohnbauzone C2, Gp.87/1, K.G. Gossensaß. Margot Holzer, Andreas Neumair, Pflersch 34: Errichtung einer Holzhütte, Bp.193, Gp.361/10, K.G. Pflersch. Franzensfeste: Meinhart Taibon, Bergstraße 6: Außerordentliche Instandhaltung des Wohngebäudes, Bp.174, Gp.23/1, K.G. Mittewald. Freienfeld: Bezirksgemeinschaft Wipptal, HYPO Vorarlberg Leasing AG, Maltech GmbH, Gewerbezone Reifenstein: Errichtung von primären Infrastrukturen im Gewerbegebiet von Landesinteresse „Reifenstein“, Gp.1269/24, 1269/57 und 1269/70, K.G. Stilfes. Roland Volgger, Trens, Bliegerweg: Sanierung der bestehenden Wohnkubatur und Teilumwandlung von lw. Kubatur in Wohnungen, Bp.210/1, K.G. Trens. Maria Schwitzer, Johann Sparber, Stilfes: Errichtung einer offenen Überdachung für Autoabstellplätze, Bp.379, Gp.182/22, K.G. Stilfes. Martin Obermüller, Trens, Rudolf-Maria-Krucken-

hauser-Str. 3: Abbruch und Wiederaufbau des bestehenden Wohn- und Wirtschaftsgebäudes, Bp.49, Gp.168, K.G. Trens. Pfitsch: Thermo Wipptal AG, Wiesen, Eisackstraße 20: Errichtung/ Aufhöhung von Brandschutzmauern, Bp.1084 und 1086, K.G. Wiesen. Paolo Gogl, Wiesen, Daniel-Sailer-Weg 1: Bauliche Umgestaltung im Erdgeschoss, Bp.450, K.G. Wiesen. Dunja und René Keim, Am Moosfeld 65 und 65 A: Bauliche Umgestaltung am Wohngebäude, Bp.227/1, K.G. Wiesen. Paolo und Stefano Gogl, Wiesen, Daniel-Sailer-Weg 1: Bauliche Umgestaltung und Erweiterung, Bp.450, K.G. Wiesen. Biogas Wipptal GmbH, Wiesen, Eisackstraße 21: Revision der Biogasanlage Wipptal und Erhöhung der Lagerkapazität für die Gärreste, Bp.1101 und 1102, Gp.216/12 und 217/18, K.G. Wiesen. Alfred Hofer, Grube 86: Sanierung des Daches beim Hofgebäude des Fuchshofes, Bp.129, K.G. Pfitsch. Ratschings: Christian Conte, Obertelfes 36: Errichtung einer Maschinengarage sowie einer Überdachung beim Auslauf des Stalls mit Erweiterung der Hofraumflächen beim „Runggenhof“, Bp.171, Gp.347 und 348, K.G. Telfes. Sporthotel Kalcherhof KG d. Pircher Bernhard & Co., Jaufenpass-Straße 17: Abbruch und Wiederaufbau mit qualitativer Erweiterung „Klimahotel Jaufenhaus“, Bp.238, Gp.646, 649 und 650/11, K.G. Ratschings. Rita Brunner, Maiern 7: Interne Sanierungsarbeiten, Bp.378, K.G. Ridnaun. Ratschings Tourismus Genossenschaft, Stange: Außerordentliche Instandhaltungsarbeiten von bestehenden Brücken und Errichtung von Schutzzäunen zur Reduzierung der Steinschlaggefahr entlang des Ratschingerbaches in der Gilfenklamm, Gp.1874/2 und 602, K.G. Ratschings. Christian Eisendle, Innerratschings: Sanierung und Errichtung von Feldwegen sowie Geländeaufschüttungen, Gp.988, 991 und 992, K.G. Ratschings. Helene Psenner, Kurt und Oskar Rainer, Stange 15: Energetische Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Errichtung der Erstwohnung im Dachgeschoss, Bp.365, K.G. Ratschings. Hansjörg Gander-Siller, Jaufental: Meliorierungsarbeiten, Gp.1305, K.G. Jaufental. Sonja Staudacher, Jaufental: Errichtung eines Einfamilienwohnhauses mit Garagen, Errichtung des Kellergeschosses, Gp.783/8 und 783/9, K.G. Jaufental. Florian Siller, Gasteig, Handwerkerzone Ost 13: Erweiterung der bestehenden Dienstwohnung, Bp.458, K.G. Jaufental. Sterzing: Arno Schuster, Kapuzinergasse 4: Bau eines Holzbalkons im ersten Stock, Bp.127/2, K.G. Sterzing. Maria Bernardetta Meroni, Leopold Rainer, St.-Margarethen-Straße 70: Interne Umbauarbeiten und Errichtung eines Wintergartens im Erdgeschoss, Bp.670, K.G. Sterzing. Norbert Pirozzi, Unterackern: Abbruch und Umwidmung von lw. Kubatur und Errichtung eines Wohngebäudes mit dazugehörigen Stellplätzen, Bp.249, Gp.693 und 699/1, K.G. Thuins. Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it


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Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

13.09.1920 Pfarrer Tinkhauser von Mauls gestorben

15.09.1920 Mit Petroleum begossen, um sich zu verbrennen

16.09.1920 Südtiroler Schutzhüttenwesen

Das war ein Leichenzug am Morgen des 6. September, wie einen solchen das kleine Mauls bei Franzensfeste wohl noch nie gesehen hatte. Es galt dem lieben Herrn Pfarrer das letzte Geleite zu geben. Voran die Schulkinder mit Blumensträußen, dann die Jungfrauen mit Kränzen und die religiösen Bündnisse, die Feuerwehr, die bestbekannte Musikkapelle, 26 geistliche Mitbrüder, darunter die Dekane von Brixen und Stilfes und Msgr. Raffl, und eine fast endlose Menge von traurigen Betern aus nah und fern. In den Augen ergrauter Männer blinkten Tränen, als nach dem Magnifikat die Kinder der Reihe nach ihre Sträußlein dem guten Katecheten aufs Grab legten. — Pfarrer Vinzenz Tinkhauser war zu Brixen als Kind der bekannten Fleischhauerfamilie am 13. Dezember 1860 geboren. (…) 1896 wurde er Pfarrer und Wirt in Telfes bei Sterzing; letzterer Beruf widerstand ihm, weshalb er sich schon nach 4 Jahren um die freigewordene Pfarre Mauls bewarb. Seit 20. Februar 1901 wirkte er hier in geradezu vorbildlicher Weise. (…) Die Gemeinde Mauls ist ihm zu großem Dank verpflichtet. Sein Werk ist die neue Sakristei, das Turmdach und der Fußboden der Kirche; an einer gründlichen Renovierung derselben, wofür er schon Beiträge gesammelt hatte, hinderte ihn nur der Ausbruch des Krieges. Ueberdies half er der Gemeinde als Obmann des Aufsichtsrates der Raiffeisenkasse, als Schriftführer der Feuerwehr und Elektrizitätswerk-Genossenschaft. Ein zartes Gemüt, dem eigenes wie fremdes Leid gleichermaßen zu Herzen ging, war er ebensosehr Freund der Musik als der Blumen, von welchen er an Festtagen einen prächtigen Kirchenschmuck zu schaffen verstand. Wiederholt von Krankheiten heimgesucht, vermochte sein geschwächter Körper einer grippeartigen Lungenentzündung, gefolgt von schmerzlicher Ohrenentzündung nicht mehr zu widerstehen. Doch erbaute er alle Besucher durch staunenswerte Geduld. So übergab er seine fromme Seele am 3. September um halb 12 Uhr mittags seinem Heiland und Hohenpriester Christus, der ihm nun wohl den Lohn seiner Mühen in ewiger Freude bezahlen wird. Fiat! Allgemeiner Tiroler Anzeiger

Aus Sterzing wird uns berichtet: Vergangenen Sonntag wurde Alois Seidner von Giggelberg dem Spitale zur Beobachtung übergeben, dessen Nervensystem durch die Entbehrungen einer langen Kriegsgefangenschaft einer zu starken Belastungsprobe ausgesetzt scheint. Er übergoß sich nämlich mit Petroleum, um sich auf diese Weise zu verbrennen. Nachdem Carabinieri herbeigerufen worden waren, die ihn zuerst nach dem Bezirksgerichte Sterzing brachten, wurde er ins Spital überführt. Innsbrucker Nachrichten

Das Jaufenhaus auf der Höhe des Jaufenpasses (Sterzingerseite) bleibt auch während des kommenden Winters geöffnet und ist für Unterkunft und Verpflegung bestens vorgesorgt. Der Telephonanruf „Jaufenhaus“ erfolgt über das Postamt Sterzing. - Schluß der heurigen Auto-Jaufenfahrten. Die von der Automobiltransport-Aktiengesellschaft Stat gemeinsam mit den königlichen italienischen Eisenbahnen betriebene Autolinie von Meran über den Jaufen nach Sterzing wurde mit 15. September laufenden Jahres eingestellt. - Die Amthorhütte am Hühnerspiel ober Gossensaß ist den Winter über geschlossen. Der Schlüssel ist im Großhotel Gröbner erhältlich. Innsbrucker Nachrichten

15.09.1920 Gasthausverkauf in Sterzing

16.09.1920 Trauung, Sterzing Am Dienstag den 14. September fand in der Wallfahrtskirche Maria Trens die Trauung des Herrn Fritz Wiedner, Kaufmann in Sterzing, mit Fräulein Mali Gschwenter, Tochter des Kaufmannes und Altbürgermeisters Alois Gschwenter in Sterzing, statt. Innsbrucker Nachrichten 30.09.1920 Wieder eine „Enthebung“

Gasthof „Mondschein“ vor 1918

Der Gasthof „Mondschein“ des Josef Rainer, Mairhofbesitzer in Thuins bei Sterzing, wurde samt der dazugehörigen Metzgerei - aber ohne Grundstücke - von Peter Faller, Gasthofspächter in Girlan, käuflich erworben. Kaufpreis über 100.000 Lire. Allgemeiner Tiroler Anzeiger

Man schreibt dem „Tiroler“ aus Sterzing: Schon vor Wochen ging die Rede, daß Direktor Paufler in der landwirtschaftlichen Winterschule im Schloß Moos das Schicksal so manches andern deutschen Beamten in DeutschSüdtirol teilen und auf höhere Weisungen hin seinen Posten verlassen müsse. Umso angenehmer überraschte es, als bei der Schlußprüfung der Haushaltungsschule am 11. September der Vertreter der Landesregierung mit einer schmeichelhaften Empfehlung von Dr. Conci in Trient überbrachte, daß kein Direktorenwechsel stattfinden werde. Aber trau, schau, wem! Einige Tage darauf kommt das Absetzungsdekret, datiert vom 7. September 1920, also vier Tage früher als die Prüfung stattfand. Wie viel Opfer wird diese nationale Trentinerpolitik noch fordern? Allgemeiner Tiroler Anzeiger Erker 09/20

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