ART OF SNOW 2020/21

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S C H N E E W E LT E N

LEBENSART

M A N U FA K T U R E N

ART OF

ART OF SNOW

SNOW

VER C O IRAL TI-V AN K L AC

ISSUE

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onebyswisspartners.com


editorial

PHÖNIX AUS DER ASCHE „Aus der Not eine Tugend machen“. Selten traf dies so zu wie auf das Jahr 2020. Im 1. Lockdown setzen wir www.artofmagazine.com neu auf. Weiter ging es in die Zoom-Welt, die neue Art, Interviews durchzuführen. Nach dem Lockdown brachen wir auf zu neuen Ufern, nun mit kompletter Kamera- und Filmausrüstung. Das Resultat ist auf der neuen Webseite und auf unserem neuen YouTube-Channel zu betrachten. Wir konnten uns nicht lange an der Politik aufhalten – dann wären wir in eine Art Corona-Starre verfallen, also haben wir uns frühzeitig gesagt – wir ziehen das durch 2020. Da kommt der Triathlet zum Vorschein, allerdings zog es auch den Nerven aller Beteiligten. Ein Auf und Ab an heiss-kalten Erfahrungen, eine emotionale Berg-und Talfahrt, eine ganze Branche, Travel & Hospitality, welche uns so am Herzen liegt, kaltgestellt. Gerechtigkeit, wo es nur noch um Todeszahlen und Inzidenzien ging? Als Alle das Licht am Ende des Tunnels sahen, wurde der Tunnel einfach länger – oder hatte jemand das Licht ausgedreht? Aber es gab auch schöne Seiten! Selten haben wir die Natur und unsere Liebsten um uns herum so geschätzt, Blumen gehegt, Berge bestiegen, bis wir jeden Stein persönlich kannten. Und es fügte sich ein neues Team zusammen, von Video-Editoren, Cinematographern und Social-Media-Spezialisten, aus drei verschiedenen Kontinenten (!), welche unsere Printkompetenz erweitern und menschlich bereichern. Und so sind wir am Ende doch guter Dinge, nicht nur wegen den Impfstoffen, dass die Kultur- und Reisebranche wie der Phönix der Asche entsteigt und im Glanze seiner Buntheit zu neuen Höhenflügen ansetzt. PS. Und gedenken wir derer, die es nicht geschafft haben!

Daniel Chardon Herausgeber/Editor

network  LIKE A PHOENIX RISING FROM THE ASHES

“Necessity is the mother of invention”, but rarely has there been a year that saw us make a virtue of necessity as 2020 has. The first lockdown also saw us shift to Zoom to conduct interviews. After lockdown, armed with new camera equipment we set off for new shores, the reconfigured www.artofmagazine.com and our new YouTube presence now bearing testimony to this. We couldn‘t let ourselves dwell on politics for too long – for surely this would have had us lapse into a corona blockade of sorts! I for one, in true triathlete style, brushed myself off and in the end we all pulled through. An emotional rollercoaster, can there be justice in a world where only death tolls and figures matter? An entire industry, travel & hospitality, was just set apart. Then just when we saw the light at the end of the tunnel, the tunnel got longer! Or perhaps someone had turned off the lights? But there were also beautiful sides to the year that was 2020! Rarely have we appreciated nature and cherished our ­loved ones as much, climbed mountains until we knew every stone by name. At the end of 2020 a new team of video editors, cinematographers and social media specialists from three different continents (!) joined forces with us to expand our print competencies enriching us personally. Ultimately 2020 – the vaccines aside – leaves us in high spirits that the culture and travel industry will rise like the phoenix from the ashes to new heights. PS. And let us remember those who did not make it!

Infos: Anti-Viral Lackierung www.varcotec.online/lock-3

VER C O IRAL TI-V K L AC

AN


Coverfoto Foto: Hans Feurer BOGNER

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FASHION .38 Fusalp .44 Bogner .48 Aclima .52 Goessl .56 Dinkelacker SKI & SPORTS .34 OFF by AK .62 Top of Snowsports .66 Five Star .68 Zai .70 Mach HOSPITALITY .110 James Bond Like .114 Mohr Life Resort .116 Kulm Spa LODGES .118 Alpzitt .120 The Peak .122 Mesnerhof C .124 Ullrhaus .125 Zu Kirchwies CULINARY ART .126 Kulm - Colagreco .127 Hillinger .128 Bründlmayer .130 Maitz .132 STIN .134 Xocòlatl .136 Felber .137 Casa Nobile .138 Aeschbach .139 Garçoa

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CONTENT

ART & DESIGN Anouk Wipprecht  .04 Wagner  .20 ARCHITECTURE TYIN architects  .14 Mork Ulnes  .16 JMA  .17 OFIS .18 NOA network .19

.38

FREESTYLE Kamtschatka  .28 PORTRAIT ONE by swisspartners  .22 AUDI Dieter Jermann  .58 EMS Christian Jäger  .72 mindkick Tom Bencsik  .76 Xavier de le Rue  .82 Sportalm Ulli Ehrlich .102 VERBIER SPECIAL Luxe & Freestyle  .80 Xavier de le Rue  .82 Verbier Art Summit  .88 3D sculpture park  .90 W Verbier  .92 Hotel de Verbier  .94 KITZBÜHEL SPECIAL Kitzbühel Local Heroes  .97 Sportalm Ulli Ehrlich .102 Kitzbühel Country Club .106 Kempinski Das Tirol .108

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FRIENDS  .140 impressum  .144

View online the interviews marked with this symbol

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VIKTORIA MODESTA Bionic pop artist, model, singer, and songwriter; Anouk designed a prosthetic leg with a Tesla coil and spark gaps for Viktoria, amongst other designs like this ‚Smoke Leg‘ © Photo Nhu Xuan Hua


FASHION, BRAIN WAVES & EMOTIONS

DUTCH DESIGNER ANOUK WIPPRECHT

Interview: Daniel Chardon

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SMOKEDRESS The Smoke Dress is one of four 3D printed pieces designed for her Electrified Volkswagen collection presented at the IAA in Frankfurt on September 2013. The “Smoke Dress” automatically creates a veil of smoke whenever someone enters the personal space of the wearer, thus camouflages itself within it’s own materiality. © Photo Michiel Kivits. ROBOTIC COUTURE Exhibition 2017 in Enschede NL Agent Unicorn Horn. The research into understanding ADHD is in full development. Most of it requires tests that can be scary for kids, so there’s a clear need for a more playful approach. Together with ARS Electronica under an EU Commissioned project (Sparks.eu), Anouk developed these so-called Agent Unicorn Horns, which are worn on the head. The Horns use neurosensory (EEG) technology connected to a computer module. This tells a tiny video camera when to record a person’s most memorable moments. How that actually works is explained in-depth by IQ by Intel, or at the exhibition at Tetem of course. © Photo Christina Bakuchava. 3D Printed Frontpiece The heart in the front of the dress is 3D printed in transparent resin (Vero Clear) on an Objet Connex 500 printer. © Photo Christina Bakuchava.

Anouk Wipprecht erinnert an Pioniere wie Tesla, Jules Verne oder da Vinci. Den Zeitgenossen kommen sie jeweils fremd vor, zu innovativ waren und sind ihre Ideen. Sie sind meist Vorboten einer noch nicht genau definierten Zukunft. Ihre Ideen sind rückblickend oft visionär. Wipprechts Vision ist es, Kleider zu kreieren, die wissen und erfühlen, was wir wollen, physisch wie mental. Die eingesetzte Technologie, deshalb der Begriff Fashion Tech, soll uns letztlich dabei helfen, uns besser zu verstehen, die Kleidung wird zum äusseren Ausdruck innerer Gefühle. Gleichzeitig ist sie eine weibliche Vorreiterin. Sie wünscht sich mehr Frauen, die Technologie innovativ nutzen und Führungsrollen einnehmen. Zu Beginn sei sie als Frau nicht ernst genommen worden, aber die Zahl der Firmen wie Intel wächst, die Frauen gezielt fördern. Wipprechts Kreativität erreicht eine Dimension, die eher die Bezeichnung Künstlerin verdient. Ihre futuristischen Designs, welche sich visuell atemberaubend präsentieren, erinnern manch-

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mal an Gigers Figuren aus Alien. Sie leuchten, sind interaktiv (Spider Dress), bewegen sich, rauchen (Smoke Dress), hören auf den Körper des Trägers und seine Umgebung und reagieren auf die Gefühle des Trägers. Ihr Schritt nach Amerika, vor allem die Ausstattung von Fergie und der Black Eyed Peas für den Superbowl 2011, brachte ihr weltweite Aufmerksamkeit. Engagements bei Audi, Disney oder dem Cirque du Soleil folgten. Sie hält Vorträge an Design Hochschulen, in Wissenschaftsmuseen, versucht junge Frauen zu motivieren, ihren eigenen Weg zu gehen, hat bei ihrem Pangolin Dress auch Menschen mit Autismus-Spektrum und ADHS im Hinterkopf und entwirft für Viktoria Modesta ein künstliches Bein, mit dem ihr Auftritt im neusten Rolls Royce-Werbefilm ikonische Ausmasse annimmt. Dabei sieht sie noch einen Mangel an Zusammenarbeit zwischen Fashion und Technologie. Zwei Welten, die ihrer Meinung nach in Zukunft mehr zusammenwachsen werden. Künftig könnte es durchaus so sein, dass Bekleidungs-Designs nur ein Upgrade bräuchten. Mode, welche sich der Gefühlswelt des Trägers anpasst, wirft man nicht so leicht weg.


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art DRINKBOT DRESS Make your own dress by buying the 3D printed parts in her Shapeways shop, or download the 3D files and print them yourself. The dresses were originally created for Cirque Du Soleil’s restaurant HEART Ibiza. The servers there wear Anouk’s robotic dresses while serving shots of gin and tonic. © Photo Allan Amato

Wie hat alles angefangen? Mich haben Computer und Roboter von klein auf fasziniert, mit 14 Jahren startete ich meine Ausbildung im Bereich Fashion, Gestaltung und Mode. Um die Jahrtausendwende war die Technologie noch sperrig, meine Ideen muteten da eher seltsam an, dann wurden die Chips immer kleiner und plötzlich waren meine Ideen realisierbar. Von Beginn an war es meine Vision, dass Bekleidung und ihr Träger miteinander und mit der Umgebung kommunzieren. Klassische Mode empfand ich als zu langweilig! (lacht) Ästhetik alleine genügte mir nicht, ich wollte Bekleidung

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schaffen, die intelligent ist. Was waren die ersten Meilensteine? Sicher die Pseudomorph Fashion 2010. Pneumatische Steuerventile am Hals pumpen Tinte über eine Reihe von absorbierenden Kleiderschichten und erschaffen so magische Illusionen, basierend auf der Körperwärme des Trägers. Die Schönheit von etwas Fließendem oder Schwebendem, subtil atmend, pulsierend, lebendig wie organische Kreaturen. Das erzeugte viel Aufmerksamkeit, es kamen Telefonanrufe aus der halben Welt, auch von Hollywood. Du folgtest dem Ruf aus USA?

Genau, 2012 durfte ich für die HalbzeitShow des Superbowl von Fergie mit den Black Eyed Peas ein «leuchtendes» Kleid designen. Ich realisierte schnell, dass in Los Angeles auch verrückteste Ideen leicht umsetzbar sind. Also siedelte ich nach Kalifornien über. Aber ich bin als Kosmopolit weltweit unterwegs (aktuell in Miami zu Hause). Was ist Anouk alles? Eine Mischung, Künstlerin, Designerin, Ingenieurin, Technologin, Architektin, Wissenschaftlerin… Viele meiner Acessoires kreiere ich selber mit 3D-Printing-Methoden. Meine Kleidung besteht natürlich sehr oft aus Prototypen, die teils zu eigentlichen Forschungsprojekten werden. Sozialer Raum wird zum Beispiel in USA ganz anders interpretiert als in den Niederlanden, wo Menschen sich viel näher kommen. Meine Kleidung, welche soziale Interaktion misst, reagiert da völlig unterschiedlich. Und die Projekte gingen immer weiter? Ja. Sensoren und Mikroprozessoren zeichnen gewisse Aktivitäten auf, Körpersensoren messen einen Herzschlag, so umgesetzt beim Heartbeat Dress mit Swarowski. Ich ging dann aber noch weiter, ich wollte ein lernendes System schaffen, welches die Selbsterkenntnis des Trägers steigert, einen Biofeedback gibt. Im Rahmen der SPARKS-Residency am Ars Electronica Future Lab in Linz haben wir – in Zusammenarbeit mit Neurowissenschaftlern und Experten – ein Headset in Form eines Einhorns


SMOKE DRESS Earlier version of the Smoke Dress; equipped with sensors that emit more smoke, the more people are in the direct surrounding of the dress. © Photo Robert Lunak

entworfen, das die Beobachtungen der Träger mittels EEG erfasst. Wenn die Fokusschwelle des Trägers 80 Prozent erreicht, wird eine Filmaufnahme gestartet, um den Aufmerksamkeitspunkt des Trägers zu protokollieren. Mein Ziel war es, nicht nur zu zeigen, was die Aufmerksamkeit erregt, sondern, wodurch diese ausgelöst wird. Durch den transdisziplinären Ansatz der ars electronica hatten wir u.a. Zugang zum Autismuskompetenzzentrum und konnten wichtige Aspekte aus Studien in das Konzept integrieren. Fernziel wäre es, Kindern mit einer Störung aus dem Autismus-Spektrum und ADHS die Kommunikation mit ihrer Umgebung zu erleichtern.

PROJECTION MAP DRESS Projection Map Dress, based on AUDI’s Virtual Cockpit as part of Anouk‘s Audi A4 showcase in 2015 for Berlin Fashion Week © Photo AUDI AG

Was hat Dich aktuell beschäftigt? Das grösste Projekt war der Pangolin Dress. Das Kleid sieht wie ein Exo-Skelett aus, das sich von den Schultern über die Hüfte hinab bis zu den Knien erstreckt. 32 daran angebrachte kleine Motoren steuern je eine LED-Lampe, die sich im Kreis bewegt und in verschiedenen Farben leuchtet. Das schwierigste Teil wurde mit der Johannes-Keppler-Universität und der NeuroTechnologie-Firma g.tec entwickelt: Eine Kopfbedeckung, welche wie bei einem EEG mit insgesamt 1’024 Sensoren (Brain-Computer-Interface) augestattet ist und die Gehirnströme misst. Das Kleid visualisiert dann die Daten der Signale. Wenn man in einem meditativen Zustand ist, leuchtet es lila. Bei neutra-

lem Zustand leuchtet es blau. Ist man hektisch, leuchten die weißen LEDs und die Motoren bewegen sich. Es visualisiert also in Echtzeit, welche Daten vom Kopf empfangen werden. Man kann lernen, das Kleid mental zu steuern. Dem Kleid den Namen gegeben hat das Pangolin mit seinem Schuppenpanzer, welches an die verkabelte Kopfbedeckung erinnert. Lustigerweise präsentierte fast gleichzeitig Elon Musk mit der Firma Neuralink sein Brain-Computer-Interface. Wir werden in Zukunft dadurch noch mehr über uns selber lernen. Der Mensch als transparentes Fluidum? Ja, was auch für die Models nicht ganz einfach ist! Aber nachdem wir erklärt hatten, was wir tun, waren sie begeistert.

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Wie teilt sich Deine Tätigkeit auf? Je ein Drittel miener Tätigkeit verteilt sich auf: Firmen, mit denen ich zusammenarbeite, Forschung und Entwicklung, die ich für mich selber betreibe, und ein Drittel sind Vorträge, Workshops und Unterricht, von Universitäten bis zu Schulen, um Kinder und Mädchen zu motivieren, hinter die Fassade der Technologie zu blicken. Das sind oft auch ehrenamtliche Arbeiten. Das ist wirklich meine Leidenschaft, mein Wissen auch weiterzugeben. Hauptprobleme, Entwicklungen? Die tech-angereicherten Kleidungsstücke lieben kein Wasser! (lacht) Aber auch Waschmaschinen-Hersteller arbeiten

dran, die Maschinen sind bereits im Entwicklungsstadium. Das andere sind Batterien, welche sich der Flexibilität des Körpers zu wenig anpassen. Da experimentieren wir mit flexiblen Solar Panels. In der Produktion hat sich aber enorm viel getan. Ich kann eine Idee am Computer entwerfen, dann geht es zu einer Firma, welche mit SLS (Selective Laser Sintering) im 3D-Verfahren Prototypen herstellt. Ich programmiere, verbinde diese mit textilen Strukturen. Im Falle des Pangolin-Kleides sollten wir in der Lage sein, mit einem drahtlosen System zu arbeiten. Dies wird in Zukunft ungeahnte Möglichkeiten eröffnen.

network  WIRED FOR THE SENSES –

is ultimately intended to help us under­ stand one another better in the process. Clothing becomes the expression of our inner feelings as it were! At the same time Anouk Wipprecht is a female front runner. She wishes that more women would use technology innovatively and take on leadership roles. In the beginning she was apparently not taken seriously as a woman, but the number of companies like Intel who are now systematically promoting women is growing.

ENTER THE AGE OF INTELLIGENT CLOTHING! Anouk Wipprecht reminds us of pioneers like Tesla, Jules Verne or Leonardo da Vinci. They all come across as weird to their contemporaries; they and their ideas were all once ahead of their time. They all con­ stitute harbingers of an as yet not precisely-defined future. In retrospect their ideas are often visionary. It is Dutch designer Anouk Wipprecht’s vision to create clothes which know and can feel what their wearer want, both physically and mentally. The technology deployed, hence the concept Fashion Tech,

Actually her creativity reaches a dimension that makes her deserving of the title of artist well beyond designer. Her futuris-

PANGOLIN DRESS The dress changes its shape based on the wearer’s brain activity through the creation of a medical grade custom 1024 channel BCI (Brain-Computer-Interface) © Photo Yanni De Melo FITTING PROCESS Left, underneath: Anouk and model © Photo AUDI AG

tic designs, which present themselves as breathtaking visually, sometimes remind one of H.R. Giger’s characters in Ridley Scott’s Alien. They light up, are interactive (Spider Dress), emit smoke (Smoke Dress) and even listen to the body of the wearer and her environment and react to the feelings of the wearer. Her inroads into the United States, especially the outfit for Fergie and the Black Eyed Peas for the 2011 Superbowl, put the global spotlight on her. Engagements at Audi, Disney and Cirque du Soleil followed suit. She gives talks at design colleges, in science museums, tries to motivate young women to find their own path and with her Pangolin Dress also keeps in mind people with autism spectrum disorders (ASD) and ADHS. She designed an artificial leg for bionic pop artist Viktoria ­Modesta, which has taken on iconic dimensions in her appearances in the latest Rolls Royce commercial. Still, for Anouk Wipprecht the collaboration between fashion and technology is still lacking. Two worlds that in her opinion will increasingly merge in future. The future might see clo­ thing design that would simply require an upgrade. One would certainly be less inclined to throw out fashion that adapts to the wearer, she believes.


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How did it all begin? I was fascinated with computers and robots ever since I was little. At the age of fourteen I started my formal education in fashion design. At the turn of the millennium the technology was still cumbersome, my ideas tended to come across as strange, then the chips became increasingly smaller and suddenly it was possible to put my ideas into effect. From the get-go it was my vision for clothing and their wearers to communicate with one another and their surroundings. Classical fashion bored me! [Laughs!] Aesthetics alone was not enough for me; I wanted to create intelligent clothing. What were the first milestones? Probably Pseudomorph fashion 2010. I had pneumatic control valves attached to the neck. These pumped ink into a series of absorbent layers of clothing thereby creating magical illusions. The beauty of something that is flowing or floating, brea­thing subtly, pulsating and alive like an organic creature had a way of capturing the observer’s imagination. I received phone calls from around half the globe, also from Hollywood. And you answered your calling to the United States? Exactly, it was in 2012 that I was invited to design a “lit-up luminous” dress for Fergie and the Black Eyed Peas performing the Halftime Show at the Superbowl. I was soon to realise that in Los Angeles it was easy to have even the craziest of ideas implemented. This had me move to California. But essentially as a cosmopolitan woman, I’m on the move all over the world [currently based in Miami]. How would you define yourself? A mix of many things. Artist, designer, engineer, technologist, architect, scientist … I create many of my accessories myself using 3D printing methods. Very often my clothing will consist of prototypes turned research projects in part. Social space, for example, is interpreted very differently in the United States than in the Nether-

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lands where people relate to one another at far closer proximity. With that said, my clothing that measures social interaction will react very differently in different circumstances. And the projects always evolved? Yes. Sensors and microprocessors display certain activities. Body sensors as implemented in the Heartbeat Dress together with Swarowski react to the heart beat. But I still went a step further. I wanted to create a learning system, which enhances the wearer’s self-awareness and self-knowledge, giving the person biofeedback. Within the framework of the SPARKS Residency at the Ars Electronica Future Lab in Linz [in Austria] – in collaboration with neuroscientists and experts – we developed a headset in the shape of a unicorn which captures the wearer’s observations via EEG. When the focus threshold of the wearer reaches 80% a film clip is activated in order to log the wearer’s point of attention. The aim was not to show what attracts attention, but instead what triggers it. Thanks to Ars’ cross-disciplinary approach we had access to an autism competencies centre and could incorporate important aspects into the concept from existing studies. The long-term goal would be to make it easier for debilitated children to communicate with their environment. What has kept you the busiest? That has to be the Pangolin Dress. The name is derived from the mammal with the same name that looks like an ant-eater but is covered in scales like the wired headgear that comes with the dress. The dress itself looks like an exoskeleton stretching from the shoulders over the hips all the way to the knees. It has 32 little motors attached to it that each control an LED light, which moves in a circle and lights up in different colours. The most difficult part was developed by the Johannes Keppler University Linz and the geotechnical engineering firm g.tec. As is the case with an EEG, the dress is fitted with some 1024 sensors – a brain-compu-

ter interface that measures brain waves! The dress then visualises the data from the signals. If you’re in a meditative state it will light up purple. In a neutral state it will light up blue. If you’re all over the place then the white LEDs will become illuminated and the little motors begin to move. In other words, the system visua­ lises the information received from the brain in real time. You can learn to control the dress with your mind. Funnily enough Elon Musk presented his brain-computer interface at the same time together with Neurolink of which he is the founder. Your biggest headaches & your biggest innovations? The technology-enriched items of clothing don’t like water! [Laughs!] But now washing machine manufacturers are working on the problem and are already in the developmental stages. The other issue we have is with batteries that are not sufficiently capable of adapting to the flexibility of the body. To mitigate this, we’re experimenting with solar panels. From a general production point of view, a lot has however happened. Nowadays I can design a concept on the computer, it will then goes to a firm that can produce prototypes in a 3D procedure using SLS [Selective Laser Sintering). I program these with textile structures. Ideally with the Pangolin Dress, we want to be in a position to work with a wireless system. That is expected to open as yet untold doors in the future.

SPIDER DRESS The dress is created with animatronic mechanical limbs with sensors, that protect your own personal space. Conceived to respond to external factors through proximity and respiration sensors, the piece extends or retracts its “spider legs” once the sensors are stimulated. The 3D printed (white) version is created for INTEL. Spider Dress white: © Photo Jason Perry. Spider Dress black: © Photo Mojmir Bures.

WWW.ANOUKWIPPRECHT.NL


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architecture

MIT DER NATUR VERWOBEN

Nicht erst seit Corona ist ein Trend zurück zu den Ursprüngen spürbar. Nun hat er sich einfach noch verstärkt. Hier stellen wir einige Orte vor, die diesen Rückzug perfektionieren und eine ganz eigene Verbundenheit mit und Integration in die Natur ausdrücken. Sowohl in der baulichen und energetischen Konzeption wie auch in der Verwendung der Materialien. Die Skandinavier sind an vorderster Front dieser Entwicklung, die weltweit immer mehr Anklang findet.

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network

The trend to take us back to our origins has not only been around since corona, nowadays it has simply intensified. We’re showcasing some places here that were made for retreats like this and that express their very own connection with and integration into nature. Both in their structural and energy concept, as well as in how they use construction materials. The Scandinavians are at the forefront of this development, which is fast becoming increasingly popular worldwide.


NORWEGIAN BOATHOUSE & COTTAGE Das Bootshaus und die Hütte sind kulturhistorische Markenzeichen der norwegischen Küstenregionen. Norwegen lebte von der Landwirtschaft, der Fischerei oder der Holzfällerei. In der urbanen Lebensweise werden viele Katen für die Sommerfrische umgebaut, um die Nähe zur Natur zu erhalten. Bootshaus/links: Die Schlichtheit des alten war eine wichtige Inspirationsquelle für die Gestaltung des neuen Gebäudes. Alte Fenster wurden wiederverwendet. Die Verkleidung besteht aus norwegischer Kiefer. Die äußere Schicht benötigt keine Pflege und verleiht dem Bootshaus eine silbergraue Patina. Hütte/oben: Wichtig war die Integration in die Umgebung. Das Äußere des Gebäudes ist mit Fichtenholz verkleidet, das aus dem eigenen Wald des Bauherrn stammt. Das unbehandelte Material verleiht der schlichten Gebäudehülle eine silberne Patina. WWW.TYINARCHITECTS.COM Photos: Pasi Aalto / pasiaalto.com network  A few generations back, the majority of the Norwegian people made a living as farmers, fishermen or lumberjacks. The boat­ house and the cottage are cultural and historical hallmarks of Norway’s coastal regions. In today’s contemporary living, many of them are being converted for recreational use in the summer. Boathouse/left: The simplicity of the old building was a key source of inspiration for the design of the new one. Old windows were reused. The cladding is made from Norwegian pine. The outer layer needs no maintenance and gives the boathouse a silver-grey patina. Cottage/above: The emphasis here is integration with the terrain. The exterior of the building is clad in spruce harvested from the owner’s own forest. The untreated material fades rapidly, giving the exterior of the cottage a light-silvery-shimmering hue. The outside detail is kept to a minimum to ensure an even patina.

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Photos: Bruce Damonte & Tor Ivan Boine

architecture

WWW.MORKULNES.COM MOUNTAIN CABIN: SKIGARD HYTTE, NORWAY Das Architekten-Ehepaar und Outdoor-Liebhaber Casper und Lexie Mork-Ulnes haben mit der Skigard Hytte im Kvitfjell-Skigebiet das erste Projekt mitten in der Natur und mit direktem Bezug zum Skisport realisiert. Um möglichst wenig in die Natur einzugreifen, «steht» die Hütte auf 45 Holzständern. Der Baukörper ist gleichmäßig gerastert, die Lattung von der lokalen Bautradition inspiriert: Weidezäune werden hier traditionell aus schräg aneinandergereihten „Skigard“ hergestellt. In den wärmeren Jahreszeiten wirkt die Fassade kantig. Im Schnee bekommt sie einen weichen Charakter.

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network  The Skigard Hytte is a project by architect couple Casper and Lexie Mark-Olnes interwoven with nature and with direct access to skiing in the Kvitfjell ski area. So as not to interfere with nature, the hut ‘stands’ on 45 wooden posts. The even grid structure is reminiscent of “skigard” – split tree trunks usually used for wooden fences – strung together at an angle. In the warmer months the façade appears angular; in the snow, it takes on a soft character.


Photos: Jacopo Mascheroni

MONTEBAR VILLA, SWITZERLAND Kaum jemand vermutet hinter diesen Fassaden ein vorfabriziertes Holzhaus mit thermoisolierenden Elementen, dessen Grundkonstruktion in wenigen Tagen montiert wurde. Die dunkelgraue Dachverkleidung entsprach den Bauvorschriften. In einer genialen Inspiration machten JMA daraus eine komplette Aussenhülle aus Feinsteinzeugfließen. Aussen ein monolithisches Erscheinungsbild, wirkt das Haus innen leicht, öffnet sich gegen Süden mit einer grossen Glasfassade und gewährt großzügige Ausblicke auf die umliegende Landschaft.

network  Hardly anyone suspects a prefabricated timber house behind these façades, the basic structure of which was assembled in only a few days. In a stroke of genius, JMA turned the darkgrey roof into a complete ceramic-tile shell all the while complying with building regulations. Monolithic in appearance on the outside, the house appears light inside, a large glass façade opening up to the south and offering generous views.

WWW.JMA.IT

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© Anze Cokl

SKUTA MOUNTAIN SHELTER, SLOVENIA Kein Ferienhaus, sondern alpine Schutzhütte auf 2118 Metern Höhe, zu Füssen des 2548 m hohen Skuta in Slowenien. Sie zeigt, dass auch einfachste Bauten tolles Design berücksichtigen können. Das visionäre Projekt ist Resultat einer Zusammenarbeit des slowenischen Architekturbüros OFIS, der Londoner Firma AKT II und Studenten der Harvard University Graduate School of Design. Das dreiteilige Dach ist von den Zacken der Kamniker Alpen inspiriert. In der Schutzhütte finden bis zu acht Personen Platz.

network  Not a holiday home, but at 2118 m above sea level it is more like an alpine refuge. Located at the foot of the 2548 m high Skuta in Slovenia, it goes to show that even the simplest buildings can incorporate great design. The visionary project is the result of a collaboration between the Slovenian architectural firm OFIS, London-based AKT II and students from the Harvard University Graduate School of Design. The three-part roof was inspired by the peaks of the Kamnik-Savinja Alps. The shelter can accommodate up to eight people.

WWW.OFIS.SI

© Janez Martincic

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© Anze Cokl


architecture

ÖTZI PEAK, SCHNALSTAL, ITALY Die fast schwebende Konstruktion aus vertikalen StahlLamellen im Kontrast zu Gletscher und Stein beschert den Besuchern dieser Aussichtsplattform auf 3251 m Höhe ein beinahe sinnliches Erlebnis.

network  The almost floating structure of vertical steel slats juxtaposed against glacier and rock gives visitors to this viewing platform at 3251 m an almost sensual experience.

© Alex Filz

WWW.NOA.NETWORK


design

SIT & MOVE Kann man Sitzen neu erfinden? Ja, man kann. Die Gebrüder Peter und Prof. Rainer Wagner haben Bewegung in eine Branche gebracht, wo es eigentlich nur ums Sitzen ging. Ganz gemäss dem Motto „Move your life“ – denn dass Bewegung dem Rücken gut tut, war medizinisch gesehen immer klar – hat man durch konsequente Forschung und Entwicklung ein Gelenk kreiert und patentiert, das genau diesem Motto folgt. Und hat die positive Wirkung durch Studien sogar belegen können.

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Peter Wagner: „Wir sind eine traditionelle Stuhlmarke, die das Wohlbefinden der Menschen im Fokus hat. Viele Menschen verbringen mittlerweile bis zu 14 Stunden am Tag in sitzender Haltung. 50% aller Deutschen leiden mindestens einmal im Jahr an Rückenschmerzen, 25% davon bereits chronisch. Für viele Menschen bedeutet dies einen permanenten Leidensdruck. Das hat uns herausgefordert und angetrieben.“ Resultat dieses unermüdlichen Strebens ist das dreidimensionale „Dondola“-Gelenk. Es entkoppelt die starre Verbindung zum Stuhlunterteil und sorgt dadurch während des Sitzens für Mikrobewegungen, welche die Wirbelsäule entlasten und kräftigen. Peter Wagner: „Wir haben bewiesen, dass es möglich ist, gesund zu sitzen.“ Dondola geht auf das italienische Wort dondolare zurück, was soviel wie Wiegen oder Schaukeln bedeutet. Und genau das tun Stühle mit diesem Gelenk, das auf hochrobusten vulkanisierten Lagerschalen aufliegt und die sonst starre Verbindung von Stuhlgestell und -oberteil beweglich macht. Das Prinzip, welches diverse Awards einheimste, wurde inzwischen auf viele Stuhlarten übertragen, Bürostühle, normale Sitzstühle, sogar Barhocker und Lounge Stühle. Der berühmte Industrie-Designer Stefan Diez hat mit der Stuhlfamilie „D1“ der Bewegung eine weitere, vierte Dimension hinzugefügt. Dabei werden die Bewegungen mittels vier beweglicher Arme entkoppelt, so dass sich der Rücken unabhängig vom Sitz sanft bewegt. 2006 bewies eine erste, 2013 eine grösser angelegte klinische Studie mit über 1200 Probanden den gesundheitlichen Nutzen der Wagner-Stühle. Über 95 Prozent der Befragten empfanden den Dondola-Stuhl als sehr bequem. Über 56 Prozent der Probanden mit Rückenproblemen verspürten eine Linderung ihrer Rückenschmerzen. Die Firma, welche im Jahr 1949 den Wirtshausstuhl erfand - einen schnörkellosen und äußerst robusten Klassiker aus Holz – hat sich zu einem High Tech-Unternehmen gemausert, welches sicher weiterhin von sich reden macht. 2021 wird das „Wagner Lab“ eröffnet, welches mit der grössten Isolierglasscheibe der Welt den Blick in neue Wagner’sche Welten eröffnet. Wir sind gespannt.


network  CAN ONE RE-INVENT SITTING?

Yes one can. Studies have shown that some people spend up to 14 hours a day in the seated position, in Germany alone 50% of the population suffers from back pain at least once a year, 25% of these are chronic cases. This got the brothers Peter and Rainer Wagner thinking. The adage that we should all get moving challenged them to bring this into how we sit. With their tireless endeavour they have turned their traditional chair brand Wagner Living into a wellness label. Their pièce de résistance innovation: The three-dimensional Dondola seat joint. It decouples the rigid connection to the lower part of the chair thereby ensuring micro movement whilst sitting. This movement is what brings relief to the spine and strengthens it. In the words of Peter Wagner: “We’ve proven that it’s possible to sit healthily.” Dondola derives from the Italian word “dondolare”, which means swaying or rocking. And that’s exactly what chairs that have this joint do. The joint rests on highly-robust and vulcanised bearing shells and makes the otherwise rigid connection between chair frame and the top part of the chair flexible and movable. It’s a principle that has garnered a whole variety of awards and has meanwhile been implemented in many chair types. Office chairs, ordinary seating chairs, even barstools and lounge furniture. Meanwhile, renowned industrial designer Stefan Diez has given movement a further dimension – a fourth dimension so to speak. With the D1 family of chairs, movement is decoupled via four moveable arms so that that the backrest moves independently from the seat. In a trial study 95% found it very comfortable, 56% felt relief for their back pain. The business that invented the pub chair in 1949 – a robust no-frills wooden classic – has come into its own as a hi-tech company today. 2021 will see the launch of the Wagner Lab that also has another major development: the world’s largest insulating glass pane that will no doubt open up huge vistas for new Wagner worlds. D1 Officestuhl im Architektenbüro Hadi Teherani Hamburg | li: Stefan Diez, WWW.WAGNER-LIVING.DE WAGNER Eine Marke der TOPSTAR GmbH 86863 Langenneufnach | Germany

Designer des mehrfach prämierten D1 Wagner Stuhls.

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art of finance

ONE BY SWISSPARTNERS Digitalisierung und Optimierung aller Vermögenswerte im 21. Jahrhundert von Aktien, Devisen, Immobilien bis zu Kunst, Oldtimern und Antiquitäten swisspartners gehört seit längerem zu den führenden unabhängigen Vermögensverwaltern der Schweiz. Die Einführung ihres neuen umfassenden Beratungsansatzes ONE bot Anlass zu einem Stelldichein an zwei ungewöhnlichen Orten. Der partnerschaftlich verbundenen Kunstgalerie WOS in Zürich sowie der einzigartigen Jaguar Sports Car Collection von Christian Jenny. Eingeladen waren CEO Markus Wintsch (MW), die am Projekt beteiligten Partner Thomas Künzle (TK) und Marco Di Canio (MDC) sowie Head of Marketing und Kunstexpertin Simone Töllner (ST). Wie hat sich swisspartners seit 1993 entwickelt auf dem Weg zum Produkt ONE? MW: Wir haben uns mit der Vermögensverwaltung einen Namen gemacht. Mit der Zeit wurden die Bedürfnisse der Kunden immer breiter, umfassender, auch die Ansässigkeit der Familien zerstreute sich oft über viele Länder oder gar Kontinente. Wir haben uns diesen Bedürfnissen an-

gepasst, einen Versicherungs- und einen Treuhandbereich aufgebaut, verschiedene internationale Niederlassungen gegründet, um regional zu agieren und eine internationale Familie über den ganzen Lifecycle hinweg professionell betreuen zu können. Wieso hat sich das Produkt ONE erst jetzt ergeben? MW: Ich denke, wir sind mit unseren Kunden mitgewachsen. Was mit einem einfachen Wertschriftendepot begonnen hat, entwickelte sich irgendwann zu einem umfassenden Vermögen, das viele Bereiche mit einschliesst, welche nicht der klassischen Vermögensverwaltung zuzuordnen sind. Da merkten wir, dass es Zeit war, unseren Kunden einen besseren Überblick anzubieten. ONE hat sich also aus den persönlichen Begegnungen heraus entwickelt? MW: In den Begegnungen und Gesprächen, die wir über Jahre und Jahrzehnte geführt haben, nahmen soziale Themen, aber auch Hobbies und Liebhabereien,

oft einen viel grösseren Raum ein als die Vermögensverwaltung. Das war mitunter der Grund für uns, zu überlegen, wie man unsere Dienstleistung in diesen Bereichen und auch mit dieser Expertise erweitert, um den Kunden noch umfassender beraten zu können. MDC: ONE hilft uns auch dabei, die Ertragsfelder zu diversifizieren und unser Geschäft von den täglichen Börsenschwankungen unabhängiger zu machen. Wir wollen Kunden darin unterstützen, mit umfassenden Lösungsansätzen komplexe Vermögensstrukturen zu entflechten. TK: ONE beinhaltet dabei viele schon in unserer Gruppe bestehende Kompetenzen aus den Bereichen Treuhandwesen, Immobilien und Versicherungen. Viele unserer Berater haben – wie unsere Kunden – eine persönliche Affinität zu Kunst oder Sammlungen. Diversifizierung jenseits der klassischen Vermögenswerte macht aus verschiedener Hinsicht Sinn und erfreut viele Kunden. Aber es brauchte noch gewisse Tools, um es in eine Form zu giessen? MDC: Genau. An dieser Stelle spielt vor allem eine Software-Lösung eine zentrale Rolle. In Kombination mit unserer bestehenden Portfolio-Management-Lösung ermöglicht sie die Konsolidierung der gesamten materiellen und immateriellen Vermögenswerte. Mittels dieser Tools können wir die Werte digital und


© Karin Bischof

Thomas Künzle (TK) | Simone Töllner (ST) | Marco Di Canio (MDC) | CEO Markus Wintsch (MW), in der Galerie WOS im Zürcher Oberdorf.


art

© alle Bilder Karin Bischof

auch visuell abbilden, jeweils sehr gut angepasst auf die individuelle Situation. Unter Berücksichtigung höchster Sicherheitsstufen kann der Kunde am Computer, am Tablet, ab 2021 auch von seinem Mobilgerät aus seine Vermögenswerte einsehen, bearbeiten und auch mit seiner Familie oder anderen Beratern besprechen. ONE gibt dem Kunden die volle Transparenz, überall und jederzeit. Das tönt einfach, bedingt aber die Bewältigung komplexer Prozesse? TK: Absolut. Es geht um die Erfassung der ganzen Datenflüsse, für die uns der Kunde die Genehmigungen erteilen muss. Mit den Banken haben wir das schon sehr gut gelöst. Der private Bereich, Bildersammlungen, Antiquitäten, Oldtimer ist ein wenig komplexer, aber lösbar. Vermögenswerte sind heute oft über mehrere Länder verteilt? MDC: …und das macht auch Sinn. Kinder werden erwachsen, Familienstrukturen verändern sich und Vermögensstrategien müssen angepasst werden, länder- oder generationenübergreifend. Da ist ONE eine ideale Plattform und bietet Möglichkeiten, die bisher ausser Reichweite jeder Vermögensverwaltung lagen. Um dem Kunden ein Bild zu vermitteln. Wie geht man diesen Prozess an?

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TK: Der ONE Prozess unterteilt sich in verschiedene Phasen. Zuerst erfolgt die Erfassung von Zielsetzung und Daten. Als zweite Phase erfolgt die Analyse der Werte. Neben unseren diversen Abteilungen werden je nach Bedarf und Notwendigkeit externe Experten beigezogen. Und letztlich erfolgt eine Beurteilung, die wir als aussenstehende Dritte neutral vornehmen. ST: Jeder dieser Prozesse erstreckt sich auf alle Bereiche – und jeder Bereich ist in sich komplex. Ich verfüge über 12 Jahre Erfahrung in der Schweizer und internationalen Kunstszene. Wo meine eigenen Kompetenzen in der Kunst aufhören, weiss ich, wo welche Expertise einzuholen ist, welcher Kunstexperte für welchen Bereich zugänglich ist. MW: Auch der Oldtimer-Markt stellt sich komplexer dar als man denkt. Da gibt es für verschiedene Generationen Spezialisten, aber auch für einzelne Marken. Wenn wir alleine die Jaguar Collection von Christian Jenny anschauen, welches Expertenwissen da notwendig war, um die einzelnen Fahrzeuge richtig zu bewerten. Schätzungen, Restaurationen, Kauf, Verkauf von Oldtimern. Auch hier haben wir ein Netzwerk aufgebaut, das wir über ONE zugänglich machen.

MDC: Das ganze System ist übrigens modular aufgebaut. Der Kunde kann wählen, ob er die reine Konsolidierung und Erfassung aller Werte wünscht, um einen Gesamtüberblick zu gewinnen. Im zweiten Schritt kann er diese ganzen Werte digital strukturieren. Im dritten Schritt kann er wieder zwischen verschiedenen Modulen wählen, zum Beispiel den Vergleich der Performance verschiedener Depotbanken zu einer Benchmark oder überprüfen, ob die Allokationsbandbreiten und Richtlinien überall eingehalten werden. Interessant ist auch das Thema Kosteneffizienz, da unterstützen wir die Kunden in der Detailarbeit, z.B. im Private Equity Bereich, der 100-seitige Memoranden mit sich bringt oder bei Devisengeschäften und Fondstrukturen, die erfahrungsgemäss ein hohes Optimierungspotential in sich tragen. ST: Auch im Bereich Kunst gibt es spezifische Datenbanken, die aber ausgesprochen kompliziert sind, dass man Kunden da persönlich begleiten muss. Mit ONE wird das obsolet, die Kunst ist mit integriert, was für den Kunden zeitsparend und kosteneffizient ist. Hat swisspartners mit diesem Beratungstool ein Alleinstellungsmerkmal im Markt?


JAGUAR SPORTS CAR COLLECTION Christian Jenny führt uns durch seine exklusive Sammlung von Jaguar-Unikaten. Der Wert tritt hier hinter die Passion zurück, jedes Modell verkörpert eine Geschichte - von weiteren Menschen mit Passion. GALERIE-WOS.COM Mit gleicher Leidenschaft betreiben Daniel Wahrenberger, Claudius Ochsner und Thomas Schafflützel ihre Galerie. Für unsere Interviews haben sie die Galerie, neu an der Kirchgasse 28 in Zürich, zur Verfügung gestellt.

MW: Seitens der Banken ist mir kein solches System bekannt. Einzelne Mitbewerber haben ähnliche Tools, aber nicht in der Tiefe dieser Ausprägung und schon gar nicht in diesem Ausmass digitalisiert. Ich glaube, der Markt und die Kunden suchen einfach nach mehr Transpa-renz. Besonders die jüngere Genera­tion ist digitale Lösungen gewohnt und arbeitet auch damit. ONE entspricht diesem Zeitgeist. Die Erfassung privater Vermögensgegenstände wird dann ja auch sehr persönlich… TK: Das war und ist immer schon unsere Stärke gewesen, die persönliche Beziehung. Man geht zum Kunden, fotografiert für die Datenerfassung vielleicht

Christian Jenny im Gespräch. Passion pur.

sehr persönliche Dinge, das vertieft das Vertrauen. Die Beziehung ist entscheidend, um den Kunden in der Tiefe seiner Bedürfnisse und Wünsche kennenzulernen und ihm letztlich 100% gerecht zu werden. MDC: Wir können zudem das Büro und die Prozesse komplett digitalisieren. Versicherungen werden automatisch und rechtzeitig angepasst. Digitalisierung und Datenerfassung beinhaltet natürlich Datensicherheit. Hier haben wir die höchsten Massstäbe angesetzt. Die Software ist in sich verschlüsselt, basiert auf einer Blockchain-Technologie, der Cloud-Server ist in der Schweiz, der Provider hat keine Kenntnisse der Daten. Aus den Gesprächen im Vorfeld wurde klar,

dass dies einer der wichtigsten Aspekte darstellt. Einschränkungen? MDC: Zum Teil wollte und will eine vermögende Klientel ihre Vermögenssituation bewusst nicht offenlegen, sei es in der Familie, beim Treuhänder oder der Bank. Auch hierfür bieten wir eine Lösung an: unser Kunde kann gezielt einzelnen Personen, z.B. dem Immobilienverwalter «Schlüssel» übergeben, mittels dem sie nur zu einem bestimmten Bereich Zugang haben. So hat er die volle Transparenz und kann gleichzeitig die Privatsphäre nach aussen wahren.

Interview: Daniel Chardon

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art of finance network  SWISSPARTNERS BANKS ON UNIQUE CONSULTANCY TOOL

ONE by swisspartners equals the digitalisation and optimisation of all client assets in the 21st century – from shares, foreign currency and real estate to art, vintage cars and antiques. For some time now swisspartners has expert consultancy in these areas could The second phase entails an analysis been among Switzerland’s leading indeexpand our service repertoire even more. of the values. Here external experts are pendent asset managers. The introducMDC: ONE also assists us in diversifying consulted where necessary. Finally, an tion of its new comprehensive consulour profit areas and to make our business evaluation takes place which we under­ tancy approach ONE has given occasion less dependent on stock market volatitake neutrally as an outsider third party. to a rendezvous in two unusual spots: lity. We want to give clients our support ST: Each of these processes is extended The WOS art gallery in Zurich, which it is so that complex asset structures can to all the areas – and every area is coman associate of, as well as at the unique be disentangled with comprehensive plex in itself. I have 12 years of experience Jaguar Sports Car Collection by Christian solutions. in the Swiss and international art scene Jenny. Invited were swisspartners CEO TK: In the process ONE relies on the to my name. I know when it is beneficial Markus Wintsch (MW), project partners many skills that exist in our group in the to bring in outside expertise and have the Thomas Künzle (TK) and Marco Di Canio areas of trusts, real estate and insurance. contact base for this. (MDC), as well as Head of Marketing and Many of our consultants – as do our MW: Even the vintage car market turns art expert Simone Töllner (ST). clients – have got a personal affinity with out to be far more complex than one art and similar collections. Hence diversi- would think. There are specialists for difHow has swisspartners evolved on the fication beyond the norm made sense. ferent eras, but also for individual brands. path to the ONE product since 1993? But it still needed certain tools to mould We have only to look at the kind of MW: We made ourselves a name with it into what it is now? expertise that was necessary to evaluate asset management. In time, client needs MDC: Exactly. This is where a software Christian Jenny‘s collection to undersexpanded and became more comprehensolution becomes the tool in facilitating tand what goes into this not to mention sive, whilst families often resided strewn the consolidation of immaterial assets restorations, purchases and sales. We across countries and even continents. We and attuning them to each individual have however built up a network for this adapted to these needs, built up insusituation. From 2021 state-of-the-art sewhich we make accessible via ONE. rance & fiduciary divisions, established a curity will enable interactive client access MDC: Incidentally the whole system host of international branches to be able from any device with full transparency has been set up modularly. In the first to operate regionally and take care of possible at the same time. step – in what might previously have an international family across the entire Sounds easy but is contingent upon the been guesswork only – the client can now lifecycle in a professional way. management of complex processes? select the consolidation and recording of Why did ONE as a product only come TK: Absolutely. It’s about capturing data all values to obtain a complete overview about now? flows for which the client has to give us like never before. The second step will MW: I think we’ve grown with our permission. We’ve already solved this allow him to structure all the values clients. What had perhaps begun as a with some banks. It’s more complex digitally. In the third step he can make straightforward securities account would with the private sector, art collections, a choice between different modules, for at some point evolve into a small fortune antiques and vintage cars, but doable example by examining the performance that could not be allocated to traditional nonetheless. of different custodian banks to determine asset management. It was then that we Assets today are often spread across a benchmark and to see if ‘bandwidth’ realised that at times clients had lost the several countries? allocations and guidelines have been plot. ONE helps them get a handle on it MDC: And this makes sense, family upheld everywhere. We also support our again. structures change and ONE is the ideal clients cost-efficiently in detail work like So would you say that ONE evolved platform for adapting one’s asset strategoing through 100-page memorandums, from personal encounters? gies to this. foreign exchange transactions or fund MW: In the encounters and conversa­ To give the client an idea how would one structures. tions nurtured over the years and go about this process? ST: The art sector itself makes available decades, hobby and leisure pursuits TK: The ONE process is divided into diffe- specific databases, but these in themwould take up far more space than asset rent phases. In the first phase comes the selves are so complicated that one has management. This had us thinking how defining of objectives and data capturing. to give clients personal guidance in this

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regard. With ONE this becomes obsolete; art is integrated into the system – both a time and cost saver for the client. Does swisspartners have a Unique Selling Proposition in the market with this consultancy tool? MW: Regarding the banks I’m not aware of such a system. Isolated competitors have got similar tools, but not on this level and not digitalised to this extent. ONE speaks to the zeitgeist of a young generation accustomed to digital solutions. The capturing of personal assets should be handled very personally … TK: That has always been and still is our strength, the personal relationship. You go and see a client, get to photograph very personal items, it’s what establishes trust and allows you to do 100% justice to the said assets. MDC: Additionally we can fully digitalise the office and the processes. Insurance policies are adapted automatically and on time. Digitalisation and data capturing does of course go hand in hand with data protection. We’ve implemented the highest standards in this regard. The software is encrypted in itself and based on Blockchain technology. The Cloud server is in Switzerland, the provider has no knowledge of the data. From discussions in the run-up it became clear that this is one of the most important aspects. Are there any limitations to ONE? MDC: There is a part of wealthy clientele that consciously did not want to or does not want to reveal their wealth situation, be it in the family, be it to the trustee, or to the bank. Even for these situations we offer a solution: Our client can hand over ‘keys’ to individuals (for example the real estate manager) whereby they only have access to a certain area. In so doing this makes for full transparency whilst at the same time preserving his privacy from the outside. He himself of course gets to define the ambits of privacy. WWW.SWISSPARTNERS.COM 8022 Zürich | Switzerland

SIMONE TÖLLNER Leitet seit 2019 das Marketing der swisspartners Gruppe. Als Fachspezialistin ist Sie zudem für die Kunstberatung intern und extern zuständig. MARKUS WINTSCH CEO der swisspartners Gruppe. Seit über 25 Jahren steht er den privaten Kunden bei swisspartners mit persönlicher Betreuung zur Seite. Seine Passion sind «non-bankable assets», wie Immobilien, Oldtimer und Uhren.

THOMAS KÜNZLE Ist seit Jahrzehnten in der Privatkundenbetreuung aktiv und im ONE Team für die technische Umsetzung verantwortlich. Er ist die Fachperson für den Bereich Private Equity und Institutionen. MARCO DI CANIO Ist seit 2019 als Relationship Manager bei der swisspartners Vermögensverwaltung tätig. Im ONE Team ist er für die Kundenakquise und –betreuung zuständig.

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SVEN KUEENLE Jahrgang 1983, Freeski-Profi und weltreisender Actionfilmer.


KAMTSCHATKA IM LAND VON FEUER UND EIS Interview: Daniel Chardon

Kamtschatka,die atemberaubende Vulkanhalbinsel im sibirischen Nordostasien, ist größer als Deutschland und Österreich zusammen. Seit den 90er Jahren zählt es zum UNESCO Weltnaturerbe und bietet knapp 400.000 Menschen Lebensraum. Üer 160 Vulkane und noch mehr Geysire prägen die Landschaft. Durch seine jahrzehntelange Abgeschiedenheit konnte Kamtschatka seine außergewöhnliche Natur bewahren. Der 4.750m hohe Kljutschewskaja Sopka, der höchste aktive Vulkan Eurasiens, überragt alles - und passt perfekt zu FIRE+ICE, Bogners performance-orientierte Marke, die auf dem gleichnamigen Kultfilm von 1986 basiert. Gewagt hierher haben sich die beiden Freeskier Sven Kueenle (SK) und Bene Mayr (BM), bestens bekannt aus den Legs of Steel (LOS) Filmproduktionen – kurz vor dem Lockdown anfangs 2020. Sie rockten jahrelang die Berge und die Skifilmszene mit Filmen wie «Nothing else matters» (2011), «Passenger» (2015) oder «Same Difference» (2017). Hier trafen also zwei explosive Elemente aufeinander. Die beiden gaben ART OF SNOW einen Blick in dieses und vergangene Abenteuer:

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freestyle

SK: Wir haben beide zunächst eine klassische Skikarriere hingelegt, uns dann Richtung Freestyle entwickelt und uns irgendwann gesagt «lass uns doch eigene Filme drehen, wo wir unsere Kreativität und Vorstellungen selber verwirklichen können». Das war der Beginn von Legs of Steel, das im Kern aus einem kleinen Team von Aktiven bestand. BM: Wir hatten wohl ein gutes Händchen für spezielle Shootings. So liessen wir im Kaunertal 15 Skifahrer gleichzeitig über drei Kicker springen. Das war spektakulär und dynamisch und machte uns schnell bekannt. Beschreibt Euch doch mal gegenseitig! SK: Bene war grundsätzlich derjenige, der immer zuerst am Berg war und ihn als letzter verliess. Diese Begeisterung und Freude zeichnet ihn über den Skisport hinaus aus. BM: Danke! Sven ist eigentlich so ein ruhiger bedachter Typ und haut dann den krassesten Sprung raus. Ich bin oft gestürzt, habe mich verletzt, Sven habe ich selten stürzen sehen! Und das Team dahinter? BM: Keiner der Gründungsmitglieder und aktiven Skifahrer konnte wirklich eine Kamera bedienen (beide lachen)…da mussten wir uns schon Filmleute dazuholen. Der Höhepunkt unseres Schaffens war sicher «Same Difference». Ein Film, der eigentlich nur aus der Sicht von Athleten entstehen konnte. Wir hatten

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über die Jahre immer mal wieder Kontakt mit Felix Neureuther und wollten einen Film schaffen, der die Vielseitigkeit und den Facettenreichtum des gesamten Skisports widerspiegelt. Der Film begleitet dann Felix durch eine Weltcupsaison, bietet einmalige Einblicke hinter die Kulissen des Skirennsports. Dem gegenüber steht der unbändige Wille und die Ausdruckskraft der Freerider, die am Berg ihre eigene Herausforderung suchen oder schaffen, indem sie z.B. den grössten Kicker aller Zeiten zu bezwingen suchen. Die Schattenseiten habt ihr auch kennengelernt? SK: Also Bene ist der mit den vielen Knieoperationen… BM: … und Sven derjenige mit der Lawinenerfahrung (beide lachen). SK: Wir mussten beide Rückschläge einstecken, die im Moment jeweils schwer zu verdauen sind. Rückblickend reift man aber an genau daran, auch als Mensch, lernt mit Ängsten umzugehen und diese richtig einzuordnen. BM: Entscheidend ist wohl, dass man nicht aufgibt, sondern die richtigen Schlüsse aus diesen Ereignissen zieht und – diese berücksichtigend – weitermacht. Wie habt ihr Kamtschatka erlebt? SK: Wir waren auf der ganzen Welt als Skifahrer unterwegs. Aber landschaftlich haben wir sowas noch nicht gesehen. Die

totale Abgeschiedenheit, die Form der vulkanischen Berge, war irgendwie nicht von dieser Welt. BM: Ohne das Skifahren wären wir wohl nie auf die Idee gekommen, an einen solch «seltsamen» Ort zu fahren. Wir waren eher skeptisch, wegen der schwierigen Schneebedingungen, ob wir da nicht nur auf Eisplatten skifahren würden. Wir hatten viele Vorutrteile, die durch die Reise komplett über den Haufen geworfen und ausgeräumt wurden! Ich kann Kamtschatka nur empfehlen, würde jederzeit wieder hinfahren. SK: Wir hatten zudem Riesenglück mit dem Wetter. Wie muss man sich das vulkanische Erlebnis vorstellen? SK: Also 160 Vulkane auf einer Fläche grösser als Deustchland verteilen sich schon ganz gut. Aber es stinkt, raucht und qualmt schon mächtig (lacht). BM: Es ist schon einzigartig, wenn man vom Vulkan runter fährt bis ans Meer. Eure gemeinsame Reise ging über das Skifahren hinaus weiter? SK: Genau, hat sich vom Berg weg in den Bereich Immobilien entwickelt (sbi-realestate.com). Und skifahrerisch habt ihr noch Ideen? SK: Nichts Aktuelles, Spruchreifes, aber einige spannende Ideen wollen wir schon noch zum Leben erwecken.


A PLACE BETWEEN ELEMENTS Mit einem großen russischen Heli, erfahrenen Piloten und lokalen Guides geht es morgens zum Sonnenaufgang an den Rand des Kraters und das Team wird dort mit spektakulären Powderruns in den Vulkan hinein belohnt.


network  KAMTSCHATKA – AN ADVENTURE IN THE LAND OF FIRE & ICE

Kamtschatka, the breathtaking volcanic Siberian peninsula in northeast Asia is bigger than Germany and Austria combined. Declared a UNESCO World Heri­ tage Site in the nineties, it is home to just under 400,000 people and there are more than 160 volcanoes and even more geysers here. Thanks to decades of isolation, Kamtschatka has been able to retain its extraordinary nature. The 4750 m high Kljutschewskaja Sopka, Eurasia’s highest active volcano dominates the terrain and is suited perfectly to FIRE+ICE, Bogner’s performance-orientated brand based on the 1986 cult film by the same name. The two freeskiers Sven Kueenle (SK) and Bene Mayr (BM) – whose claim to fame can be traced back to the Legs of Steel movie productions – came here shortly

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before lockdown at the beginning of 2020. For years they’ve been shaping the ski film scene with films like Nothing else matters (2011), Passengers (2015) and Same difference (2017). Two explosive elements coming together in a place between the elements! All around them, the promise of spectacular powder runs inside the crater on whose edge a Russian helicopter drops them off. These are the insights they gave ART OF SNOW of their Kamtschatka adventure and many others before it: SK: From our classical careers turned freestyle, this prompted us to say to ourselves: “Let’s try our hand at shooting our own films where we can put into effect our creativity and potential.” That’s how Legs of Steel came about.

BM: So what we did was have 15 skiers jump over three kickers simultaneously. Shot in the Austrian Tyrol’s Kaunertal Valley, it was both spectacular and dynamic and quickly brought us to fame. And the team behind it? BM: None of the founding members really­knew how to use a camera [both laugh] …which meant we had to add some film folk to the mix. The highlight of our endea­ vours has to be Same Difference. A film that could essentially only come a­ bout from an athlete’s vantage point! Over the years we occasionally had contact with Felix Neureuther [the now retired German World Cup alpine ski racer] and wanted to create a film that would reflect the diversity and multi-faceted aspect of the sport as a whole. The film accompanies


Felix through a World Cup season and gives unique insights into what goes on behind the scenes of ski racing as a sport. Juxtaposing this is the irrepressible will and the power of expression of the freeriders, who set out to conquer what are seemingly impossible feats. You also got to see the dark side? SK: Many knee operations in the case of Bene … BM: … and avalanche experience in the case of Sven [both laugh]. The important thing is to learn the lesson, dust off the snow and get back up. What was Kamtschatka like? SK: We’ve been around the entire world as skiers, but from a landscape point of view this was the first of its kind. The remoteness, the shape of the volcanic mountains somehow was something not of this world. BM: We had many preconceptions which were however completely dispelled once there. I would go back to Kamtschatka any time and highly recommend it. SK: Besides, we had enormous luck with the weather. Give us an impression of the volcanic experience? SK: Well, 160 volcanoes in an area more than the size of Germany are pretty well spread out. But it smells and smokes quite alarmingly [laughs]. BM: It’s an indescribably unique feeling riding down from the volcano right to the ocean. Your journey together has now gone beyond that of skiing? SK: Precisely, evolving from the mountain path into the real estate sector. Any more innovations in the making on the ski front? SK: We definitely still want to bring to fruition a few exciting ideas.

WWW.BOGNER.COM WWW.LEGSOFSTEEL.FILM 80333 München | Germany

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JP ERNI

OFF - WE GO Wow – dachte ich unmittelbar, als ich die Bilder zum ersten Mal sah. Da hat jemand eine Idee voll durchgezogen – die Konsequenz der Botschaft, welche uns visuell erreicht, ist unmittelbar, bedarf (fast) keiner Worte!

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FRANCESCA KUONEN


ski

Dahinter verbirgt sich das Team von AK Ski, Francesca (FK) und Marco Kuonen, bestens bekannt für seine stilsicheren Skis. Hinzu stiess Jean-Pierre (JP) Erni, auch kein Unbekannter, jahrelang für Movement Skis unterwegs. Wir wollten natürlich wissen, wofür OFF steht. JP: Wir sind selber nicht nur Naturliebhaber, sondern alle zusammen Tourengänger. D.h. wenn immer möglich, schnallen wir uns die Ski an und ziehen los, bergauf, bergab. Wir gingen zurück zum Nullpunkt und sagten uns, wie müsste sich ein Tourenski präsentieren, damit er uns selber gefällt? Unser ganzer Lifestyle, unsere Emotionen sind hier in Design und Entwicklung eingeflossen. Wir wussten damals noch nicht, dass Corona einen solchen Outdoor Boom auslöst. Wir haben uns die vielen Menschen vorgestellt, die irgendwo die ganze Woche im Büro sitzen, und die es am Wochenende raus zieht und die Natur erleben wollen. Es geht nicht um Tempo oder Höchstleistung, sondern den Spass – und abzuschalten, das Smartphone mal wegzulegen, OFF zu gehen, Natur und Luft frei einzuatmen.

Skiproduktion mit ein. Das Gewicht liegt bei 1,2 bis 1,4 kg aber darum ging es uns nicht. OFF ist der erste Tourenski, der unter und über dem leichten Holzkern eine vollflächige Titanalschicht enthält. Das macht ihn extrem stabil und für harten wie weichen Schnee geeignet. FK: Die ersten Kollegen, die den Ski testeten, dachten, leicht skeptisch: schöner Ski – und waren dann komplett überrascht vom tollen Fahrverhalten, auf wie neben der Piste. JP: Wir hatten von Beginn weg entschieden, dass wir von diesem Ski nur eine limitierte Auflage herstellen, die nur in der Schweiz vertrieben wird. Die Händler haben uns die Ski aus den Händen gerissen – ohne diese vorher gesehen zu haben! Da waren wir perplex, diesen Erfolg hätten wir nie erwartet. Der Ski fällt natürlich in jedem Geschäft extrem auf. FK: Wir werden diesen Urban Approach weiter verfolgen, aber die nächste Edition wird wieder was völlig Eigenständiges sein. Das kann auch mal eine Kollaboration mit einem Designer sein. Wir wollen uns da in kein Korsett pressen lassen, sondern kreieren, was uns selber Spass macht. Die Limitierung wird beibehalten, das macht den Ski wertvoll.

Natürlich brachten wir unsere gesamte Erfahrung aus der

Interview: Daniel Chardon


JP: At the time we had no idea yet that Corona would unleash such an outdoor boom. We visualised the many people stuck in offices during the week wanting to get out into nature at the weekend. It was not about high performance for them but about switching OFF, putting aside the smartphone to take in nature and fresh air freely. We’re all touring skiers and went back to ground zero and asked ourselves what a touring ski would have to entail in terms of emotion, lifestyle, design and innovation for us to like it? We incorporated all these elements, relied on our experience in ski manufacturing and came up with a ski weighing 1.2 to 1.4 kg. But it wasn’t only about the weight. OFF is the first touring ski that has a Titanal layer beneath and above the light wood core. [A high-tech aluminium alloy as it were!] It makes the ski ultra-robust and functional in hard and soft snow. FK: Initial scepticism by colleagues who first took them for a test run (and said they looked nice) ended up in awe of the amazing handling on and off the slope. JP: From the get-go we had decided on a limited edition only to be sold in Switzerland. The dealers literally ripped the skis from our hands. Never had we anticipated such success! The ski does of course stand out in the stores. FK: For now we’ll pursue this urban approach, the next edition will be something completely independent but still a limited edition; it adds value to the ski.

MARCO KUONEN

network  SWITCH OFF YOUR DEVICES ! Wow! When you look at the photos it becomes clear that someone carried through a concept unapologetically here. Words cannot capture the message that reaches us visually. Hidden behind it all is the team from AK Ski, Francesca (FK) and Marco Kuonen, well known for his stylish skis. Add to the mix Jean-Pierre (JP) Erni, also not unknown having been with Movement Skis for years. We of course wanted to know what OFF stands for.

WWW.OFF-SKI.CH @offskitouring 6362 Stansstad | Switzerland

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GLOBAL

SPIRIT French elegance & true passion, resulting in Urban & Alpine chic for people on the move.

Interview: Daniel Chardon

PHOTOGRAPHY PORTRAIT Alexandre Fauvet © Théo Saffroy FASHION:© Studio Picabel S. 42-43: Chloé x Fusalp skiwear capsule along with coldweather silhouettes that channel après-ski style.

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Die Franzosen hatten schon immer ein feines Gespür für Mode, welche French Chic ausdrückt, aber bei einer globalen Klientel gut ankommt. Alexandre Fauvet, der General Manager, der Fusalp 2014 zusammen mit den Lacoste Geschwistern übernommen hatte, verkörpert diesen globalen MOVE, der sich in der Mode wiederfindet, beinahe perfekt. Immer unterwegs zwischen dem multikulturellen Paris, dem alpinen Hauptsitz in Annecy und neu eröffneten Stores in Peking, Shanghai oder Hangzhou, wirbelt er mit seiner Passion auch durch unser Interview. Die Marke, welche in den 60er Jahren den alpinen Rennsport mit seinen Fuses (daher der Name Fusalp), hautengen Rennhosen und Rennanzügen, so richtig aufmischte (J.C. Killy gewann darin 1968 drei Olympia-Goldmedaillen), hat er in sechs Jahren mit viel Passion wieder auf

die richtige Spur gebracht. Sein neuster Coup ist die Kooperation mit Chloé, dem bekannten französischen Modehaus, dessen Wurzeln zum gleichen Gründungsjahr wie Fusalp führen: 1952. Die zwei Modehäuser führen uns mit ihrer gemeinsamen Kollektion, die exklusiv auf Net-a-Porter gelaunched wurde, auf eine nostalgische Traumreise. Retro-Look paart sich mit modernster Funktionalität. Und Retro ist nicht nur Rückbesinnung auf kulturelle Wurzeln, sondern auch Gegenbewegung zu den immer schnelleren Trendwechseln. Und diese Wurzeln sind durch alle Kollektionen hindurch erkennbar, was der Marke Klarheit verleiht. Typisch für den MOVE-Aspekt von Fusalp: Das Komfort-Chic-Statement mischt athletischen Vintage-Appeal mit Urban Style. Fusalp will überall und jederzeit tragbar sein. Stadt und Land,

Sport, Shopping und Events, fliessen nahtlos ineinander. Bewegte Mode für bewegte Zeiten!

Alexandre, wie geht es Dir und der Marke Fusalp aktuell? Hinter mir siehst Du den Store in Shanghai, den wir diesen Morgen eröffnet haben. Du siehst, Zeiten wie diese geben uns Super-Kräfte, wir können Dinge (virtuell) über eine Distanz von 10’000km vollbringen!! (lacht) Es ist unglaublich, wie das die Chinesen, aber auch die Südkoreaner geschafft haben. Die führen wieder ein normales Leben, ohne Masken, die Geschäfte boomen. Wir haben in beiden Ländern Stores eröffnet. Wenn man das mit der zum Teil fast depressiven Stimmung hier in Europa vergleicht, die durch Entzug der doch so wichtigen sozialen Kontakte einhergeht, kann man in Asien richtig frei atmen.

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Wir haben, sei es zufällig oder visionär, genau im richtigen Moment diesen Schritt nach Asien gemacht und sind darüber überglücklich. Südkorea nimmt dabei in Asien immer mehr die Führungsrolle ein, was Mode, Kunst und Architektur angeht. Seoul ist deshalb unser «Basiscamp». Historisch gesehen war Fusalp in Japan sehr erfolgreich. Dazu muss man wissen, dass Ende der 90er Jahre Japan eine Zeit lang der weltgrösste Markt für Skimode war, bevor es von anderen Nationen wieder überholt wurde. Nun kommen uns da noch die Olympischen Winterspiele in Peking 2022 entgegen, weshalb wir hier die Expansion forciert haben. Hat sich Fusalp seit 2014 breit etabliert? Zuerst haben wir einen Store in Paris eröffnet. Das war für uns ein Echtzeit-Laboratorium und gab uns viele Hinweise, im direkten Kontakt mit internationalen Kunden, was gut ist und was wir noch

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weiterentwickeln müssen. Dann haben wir unser Netz, unsere Verkaufskanäle wie auch unsere Kollektionen kontinuierlich erweitert und in wenigen Jahren den Umsatz mehr als verdreifacht. Und dies in dramatisch sich ändernden Zeiten… Genau, unsere Leben werden immer hektischer, viele Menschen sind super-aktiv, den ganzen Tag über, Geschäft, Sport, da wird alles gemixt. Fusalp ist eine Reflektion dieses Zeitgeistes, wo man gleichzeitig viele Dinge tut. Mit unserer Jacke geht man zur Arbeit in München, Zürich oder Paris und am Abend oder zum Wochenende fährt man in der gleichen Jacke Ski. Unser Anspruch, den wir erfüllen wollen, ist elegante Vielseitigkeit. Das gilt nicht für alle Produkte, aber für die Mehrzahl. Ihr habt viele Kollaborationen mit komplett verschiedenen Marken, Boyfriend, 1080, Chloé. Wie macht ihr das? Wir sehen das Design unserer Produkte

ein wenig wie Architektur. Wenn ich mir den Vergleich mit Roger Federer erlauben darf, der in seiner Art zu spielen Eleganz, Perfektion in Bewegung und Gestik verkörpert. Es gibt eigentlich nichts hinzuzufügen. Diese Charakteristiken wollen wir verkörpern. Und das bedingt eine gewisse Reinheit in der Markensprache. Dann will man aber auch «Fun» haben. Da kommen die Farben ins Spiel, welche Mathilde Lacoste, unsere Art Directrice, so wunderbar beherrscht. Kollaborationen wie diejenige mit Chloé kamen gar nicht wegen des Marketings zustande. Da haben sich zwei unabhängige kreative Geister getroffen und sich über das Verständnis von französischer Eleganz unterhalten. Zwischen dem ersten Treffen und der nun lancierten Kollektion vergingen zwei Jahre intensive Gespräche und Entwicklungsarbeit mit dem Ziel, etwas Einzigartiges hervorzubringen. Nun bin ich überglücklich mit dem Resultat. Hinter klaren und «einfachen» Produkten steht also manchmal sehr komplexe Vorarbeit? Absolut, es ist extrem schwierig, Einfachheit und Klarheit mit all diesen Anforderungen zu vereinen. Man spürt aus jedem deiner Worte Engagement und Passion. Wie wichtig ist dies im Fusalp-Alltag? Gute Frage. Hier eine kleine Anekdote: als ich 2014 als General Manager bei Fusalp an- und vor die Belegschaft trat, hatte ich einen Zettel in der Hand und da stand ein Wort drauf: PASSION! Es geht letztendlich nicht um Geld, sondern der Antrieb für unser Alltags-Abenteuer ist Leidenschaft. Sie drückt sich letztlich in Qualität aus und im Bestreben, möglichst wenige Kompromisse zu machen. Dann macht es allen Spass, ein tolles, fast perfektes Produkt in Händen zu halten. Doch am nächsten Tag überlege ich bereits wieder, was ich im Hinblick auf 2023 und 2024 verbessern kann (lacht)...



fa s h i o n network  GLOBAL INSPIRATION !

The French have always had that je ne sais quoi that expresses the chic that is French fashion – yet is well received by a global clientele at the same time! Alexandre Fauvet, the General Manager, who in 2014 took over Fusalp together with the Lacoste siblings, epitomises this global MOVE that is re-emerging in fashion almost to perfection. Always on the move between Paris in all its multicultural splendour and the company’s alpine headquarters in Annecy in south-eastern France plus the newly-launched stores in Beijing, Shanghai or Hangzhou, he also breezes through our interview with the passion that defines him. With six years at the helm, his relentless fervour has positioned Fusalp back up where it belongs. In the sixties the brand caused a real stir in alpine ski racing with its new skin-tight stirrup-style racing pants and suits known as fuseaux hence the name Fusalp. In 1968 famed French alpine ski racer J.C. Killy won three Olympic gold medals wearing a pair. Alexandre Fauvet’s latest scoop is the collaboration with Chloé, the renowned French fashion house, whose roots go back to the same founding year as that of Fusalp: 1952. The two fashion houses’ combined collection has been launched exclusively on Net-a-Porter. Coupled with functionality at its best, the retro look here is not only intended as a return to cultural roots but also as a countermovement to the increasingly fast-paced change in fashion trends. And these roots are discernible throughout the collections, giving the brand its unmistakable clarity. A combination of comfort chic, athletic vintage appeal and urban style make for wearability anywhere anytime. With Fusalp the city, country, sport, shopping and any conceivable event flow seamlessly into one another. Fashion for on the MOVE in moving times!

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Alexandre, how are you and the Fusalp brand currently doing? Behind me you can see the store in Shanghai whose doors we opened this morning. You see, times like this have a way of giving us superpowers; we can (virtually) accomplish things across a distance of 10,000 kilometres! [Laughs!] It’s incredible how the Chinese or South Koreans managed this. They’re living a normal life again without masks, business is booming. We’ve opened stores in both countries. When you compare that with the depressive mood here in Europe doing the rounds thanks to the revocation of that all-important social contact, then you can really breathe easy in Asia. Be it by chance or visionary, we took this step to Asia at exactly the right moment in time and are ecstatic about it. Besides, when it comes to fashion, art and architecture, South Korea is increasingly

taking on a leading role. Hence Seoul is our base camp. From a historical perspective, Fusalp in Japan has been a great success story, for unbeknown to most, the end of the nineties saw Japan as the world’s market leader when it came to ski fashion, before it was overtaken by other nations again. With the 2022 Winter Olympics still before us, we accelerated the asian expansion. Has Fusalp become widely established since 2014? Paris was our first store. It served as our real-time laboratory thanks to direct contact with international clients; it gave us the pointers as to what works and where further innovation was required. Since then we expanded our network, our distribution channels and our collection on an ongoing basis. In only a few years we trebled our turnover.


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And this in dramatically changing times … Precisely, our lives are becoming increasingly hectic, many people are super active throughout the day with work and exercise coming into the mix at will. Fusalp is a reflection of this spirit of the time in which we do many things at once. Be it Munich, Zurich or Paris you can go to work in our jacket and wear the same on the ski slopes on the weekend. What we strive to fulfil are the demands of elegant diversity. Not for all the products, but most of them. Your collaborations are with brands as diverse as Boyfriend, 1080 and Chloé. How do you do that? Our approach to the design of our products is a bit like architecture. If I may, I’d like to draw a comparison with Roger Federer whose manner of playing embodies elegance, perfection and gestures. I wouldn’t add anything. We strive to

embody these characteristics. And this requires certain purity when it comes to the brand language. But one also wants to have fun. That is where the colours come into play, which our art director Mathilde Lacoste is a real pro at. Collaborations like the one with Chloé do not base on marketing. It was the encounter of two independent creative minds that were on the same page in their understanding of French elegance. For the current collection to come about it took two years of intense conversations and innovations. Now I stand back in awe! So sometimes hidden behind ‘simple’ products one will find intricate preparation? Absolutely, all the demands make it extremely difficult to meld simplicity with clarity.

Your every word resonates with dedication and passion. How important is that to a day in the life of Fusalp? That’s a good question. I’ll tell you a little anecdote. When I first stood before the Fusalp workforce as General Manager in 2014, I was holding a note in my hand. Written on it was one word: PASSION! At the end of the day it’s not about money. The driving force behind our daily adventure is passion and it ultimately expresses itself in the quality and near zero compromise benchmark we strive for. With it we all get to enjoy holding an almost perfect product in our hands at the end of the day, although admittedly already the next day I will be musing on what I can improve on in view of 2023 and 2024. [Laughs!] WWW.FUSALP.COM 74016 Annecy Cedex | France

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© Hans Feurer

BOGNER PHOTOGRAPHY

Die Bilder der Bogner Winterkollektion in St. Moritz zeigen die kunstvolle Symbiose zwischen eigenständiger Mode und Fotografie. Zwei Ikonen treffen aufeinander. Fotograf Hans Feurer und Willy Bogner. Das Gipfeltreffen ist auch ein Revival, denn Feurer hat bereits in den 1980er Jahren mit legendären Shootings den New Alpine Style des Hauses mitgeprägt. Heute ist er 81 und mit seiner Kamera immer noch ständig unterwegs. Schauplatz war wieder einmal der Liebslingsort von Willy Bogner, das Engadin, diesmal auf der Diavolezza. Da-

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mals wie heute verleiht Hans Feurer den Bildern der BOGNER Ski Kollektion seine ganz eigene Handschrift. Mit starken Posen im „Feurer-Glanz“. Hans Feurer: «Meine Herangehensweise ist immer noch die eines Zen-Buddhisten: Das Unnötige weglassen, alles so weit wie möglich vereinfachen. Bei mir geht es immer um Natürlichkeit, ich arbeite nur in natürlichem Licht und fast immer draußen. Und dann bitte ich die Models,

keine künstlichen Verrenkungen zu machen. Ich schaue dabei sehr genau hin und versuche so schnell wie möglich das erste Bild zu machen, bevor sich die Si­ tua­tion verkrampft. Außerdem arbeite ich heute fast immer mit einem Teleobjektiv. Das gibt mir die Möglichkeit, genau das herauszustellen, was ich an dieser Frau faszinierend finde und Ihre Stärke zu betonen.»


© Marc Asekhame


© Marc Asekhame

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Creative Concept Fotoshooting: Studio Achermann

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© Hans Feurer

Der zweite Shooting Ort war das 5-Sterne Hotel Kulm. Hier war ein aufgehender Stern am Mode-Fotografen-Himmel tätig: Marc Asekhame. Ein in Paris und Zürich tätiger Fotograf, dessen Schaffen sich zwischen Kunst & Fashion bewegt. Seine Fotos verbinden Mode, Model und Umgebung auf spielerische Weise, er reflektiert mit einem zwinkernden Auge. Einige Fotos sind wie tolle Blumenbouquets, überbordend von Emotionen, Frische, Lebenslust und Farben, trotzdem klar und essentiell im Ausdruck. Was ihn offenbar mit Feurer verbindet, ist die Präsenz und Stärke, welche die Modelle ausstrahlen. «Seine Arbeit zeugt von einer grossen Kohärenz und das ästhetische Vokabular verwischt oft die Grenzen zwischen Realität und Fiktion», so das Urteil des Swiss Design Awards 2019, für den der junge Fotograf, der erst 2018 seinen Master an der Zürcher Hochschule der Künste abschloss, nominiert war.


© Marc Asekhame

network  ORIGINAL FASHION MEETS ORIGINAL PHOTOGRAPHY

The photographs of the Bogner winter collection in St. Moritz display an artistic symbiosis between original fashion and photography. They are the result of an encounter between two icons: Photographer Hans Feurer and fashion designer Willy Bogner. The summit is also a revival of sorts, for already in the eighties Feurer had put his mark on the New Alpine Style with his legendary film shoots. Today he is 81 and still always on the move with his camera. The setting was once again Willy Bogner’s favourite spot, Switzerland’s Engadin, this time the Diavolezza mountain pass. As was the case then Hans Feurer leaves his own distinctive

signature on the BOGNER Ski Collection today with strong poses in the distinctive ‘Feurer gleam’ – among others with the model Mame Thiane Camara. Hans Feurer: “The approach I still take is that of a Zen Buddhist: Dispense with the obsolete, simplify everything as far as possible. For me it’s always about all things natural, I only work in natural light and almost always outdoors. And then I ask the models to desist from any artificial contortions. I look at the scene with precision and try to capture the first image before the situation becomes forced.”

place at the five-star Hotel Kulm. Here a rising star in fashion photography was at work in the form of Marc Asekhame ­whose creations move between art & fashion. What apparently links him to Feurer is the presence and strength that the models exude. “His works bear testimony to great coherence whilst the aesthetic vocabulary often touches the boundaries of reality and fiction,” is what the verdict was of the Swiss Design Awards 2019 that the young novice was nominated for.

The second shoot for the collection took

WWW.BOGNER.COM

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ACLIMA UND DAS GESPÜR FÜR WOLLE Aclima – oder der zukunftsträchtige Weg zurück zu den Wurzeln und zu naturnahen Klimatextilien.

Interview: Daniel Chardon

Eine Zeit lang sah es so aus, als ob die Zukunft von Sportbekleidung und Sportunterwäsche von einer textilen PolyesterRevolution zur nächsten wandelte. Tja, bis die andere Seite dieser technologischen Errungenschaften uns einholte. Mikrofasern, welche, für unser Auge unsichtbar, unsere Gewässer belasten. Seither müht sich die ganze Industrie nach Alternativen, es wird entwickelt, was das Zeug hält. Ein Öko-Label reiht sich ans nächste, so dass wir als Konsumenten den Überblick wohl komplett verloren haben. Dabei liegt das Gute manchmal so nah: Natürliche Wolle. Einfacher gesagt als getan, denn auch sie braucht verfeinerte Verfahren, um unsere heutigen Ansprüche zu erfüllen. Ein Unternehmen, welches dies geschafft hat, ist ACLIMA aus Norwegen. Aber das Familienunternehmen hat ja auch nicht bei Null angefangen, sondern 1939. Und sind inzwischen zu einem führenden Luxusanbieter in diesem Bereich avanciert. Denn sie verarbeiten nicht irgendeine Wolle, sondern die für ihre Eigenschaften gerühmte Merino-Wolle. Die «Merino-Technologie» Merinowolle zeichnet sich durch ihre besondere Feinheit und Weichheit aus. Im Gegensatz zu herkömmlicher Schurwolle kratzt sie nicht und kann direkt auf der Haut getragen werden, zum Beispiel in Funktionsunterwäsche. Im Vlies des Merinoschafs ist vor allem Flaumhaar vorhanden, ein besonders feines, stark gekräuseltes Haar. Die Merinofaser besitzt eine Faserstärke von 16,5 bis 24 Mikron (=

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Mikrometer, d.h. 1/1000 Millimeter). Die menschliche Empfindlichkeitsschwelle liegt bei etwa 25 Mikron, grobere Fasern reizen die Haut. Das erklärt, warum herkömmliche Wolle kratzt, während sich Merinowolle angenehm weich auf der Haut anfühlt. Im Winter wärmt Merino-Wolle dank dieser Faserkräuselungen, von denen bis zu 40 pro Zentimeter möglich sind. Sie enthalten Luftkammern, welche die Körperwärme einschließen und zurückhalten. Die Kräuselung erzeugt auch weniger Kontaktpunkte zwischen Material und Haut, wodurch weniger Wärme abgeleitet wird. Im Sommer – und das ist nun der Doppelnutzen - kühlt Merino-Wolle. Die Fasern sind hygroskopisch, das heißt sie können Feuchtigkeit (in Form von Wasserdampf) binden. Sie leiten vom Körper produzierte Feuchtigkeit von der Haut weg. Die Feuchtigkeit wird dabei in den Fasern zwischengelagert und dann nach aussen abgegeben. Die Faseroberfläche bleibt jedoch trocken. So kann Wolle große Mengen an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass sich das Material klamm anfühlt. Warme Umgebungsluft trocknet das Material schneller. Dabei entsteht – kühlende –Verdunstungskälte, die das Tragen von Merinokleidung auch im Sommer angenehm macht. Spezielle, in Merinowolle von Natur aus enthaltene Enzyme verhindern zudem das Festsetzen von Bakterien, so dass getragene Wäsche sehr lange nicht riecht. Lüften, besonders in leicht feuchten Umgebungen, ist häufigem Waschen vorzuziehen – ein klarer Umweltvorteil.

Aclima verarbeitet Merino-Wolle derart gut, dass Polarforscher, die norwegische Feuerwehr und Polizeien auf sie vertrauen. Mit Lars Eivind Johansen ist bereits die dritte Generation im Unternehmen tätig. Lars: Auch wir hatten die Vorteile von Wolle in Norwegen ein wenig vergessen. In den 90er Jahren machten wir uns Gedanken über unsere Ursprünge und fingen wieder an, Wolle genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir konnten dann relativ schnell das Militär beliefern. Hier zeigte Merinowolle die Bandbreite seiner Stärken und überzeugte auch Hartgesottene unter extremsten Bedingungen. Das war die Basis unseres Erfolges. Heute bietet ihr Baselayer, Midlayers, Outer Layer an… Das ist genau, worauf wir uns zukünftig wieder mehr fokussieren. Auch ein alter Gedanke, der ein wenig verloren ging. Das Mehrschichten- oder Zwiebelschalen-Prinzip (engl. Multi-Layers). Wie die Wolle im Innern soll die Unterwäsche die Feuchtigkeit zur Mittelschicht weiterleiten. Immer wieder wird sie in Zwischenschichten eingelagert, ohne dass diese sich feucht anfühlen und weitergegeben, bis zur Aussenschicht usw. Im Innern behält man das trockene Wärmegefühl. Seit wann setzt ihr Merinowolle ein? Ich bin praktisch als Kind in der Fabrik aufgewachsen (schmunzelt), habe von klein auf alle Strickmaschinen kennengelernt und realisiert, dass man mit diesen Maschinen ja verschiedene Faserstärken bearbeiten kann. Was wir verbessert haben, ist

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die vernetzte Gewebestruktur. Unser Geheimnis liegt darin, dass wir verschiedene Strickmethoden mit Naturfasern kombinieren. Dieses Wissen, welches durchaus komplexe Methoden beinhaltet, haben wir über viele Jahre verfeinert. Nutzt ihr nur Merino-Wolle? Auch wir müssen manchmal Kompromisse machen, denn Wolle hat einen Nachteil: sie ist nicht so strapazierfähig und langlebig. Um sie langlebiger zu machen, reichern wir sie bei gewissen Produkten mit Kunstfasern an. Trotzdem wollen wir so nachhaltig wie möglich sein. Wir tun zum Beispiel (zeigt auf sein Hemd) aus den ganzen kleinen Abfällen wieder neue Kleider herstellen. Es wird 2021 eine Bekleidungslinie geben, die ausschliesslich aus solchen recycelten Materialien besteht. Zur Nachhaltigkeit gehört halt auch, dass man Produkte langlebig macht. Und unsere Produkte sollen multifunktionsfähig sein. Aber wir bemühen uns, das Ziel Langlebigkeit so nachhaltig wie möglich zu erreichen. Thema Öko-Labels? Das ist sogar für uns Experten manchmal schwer zu beurteilen. Da gibt es einige Mogelverpackungen auf dem Markt. Wir sind Teil von Öko-Tex und streben künftig das EU-Label Nordic Swan an. Viel wichtiger scheint mir aber, dass man die gesamte Lieferkette mit allen Details kennt – auch persönlich von Mensch zu Mensch. Wir kennen die Farmer in Neuseeland, wir kennen die Spinnereien in Europa bis hin zu unserer Fabrik in Estland und Partnern in Dänemark, wo die Produkte gestrickt und verfeinert werden. Welches ist die wahre Leidenschaft von Lars?

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Ich liebe den direkten Kundenkontakt, bin gerne unterwegs. Extrem spannend finde ich es auch, dank dem Kunden-Feedback immer wieder Produkte neu zu entwickeln und zu verbessern.


fsahion network  A FEEL FOR HIGH-END WOOL

For a while it looked as though the future of sportswear and sports underwear was oscillating from one polyester textile revolution to the next. Until the down­ side of these technological achievements caught up with us and microfibres invisible to the eye were burdening our waters. Since then the entire industry has taken things to a whole new level, one eco-friendly label succeeding the next so that we the consumers no longer know where we stand. Yet the solution is closer than most think: Enter natural wool! Easier said than done, for it too relies on refined processes to meet today’s demands. But one company that has come out on top is ACLIMA in Norway. Family business know-how that goes back to 1939 makes it the sought-after luxury brand it is today and whose ambit goes well beyond simply any wool – but the Merino wool that defines it! ‘Merino technology’ distinguishes itself with its special delicacy and softness. By contrast to conventional new wool it does not scratch and can be

worn directly on the skin, imperative in functional under­wear. The fleece of the merino consists of mainly downy hair, the fibres boasting 16.5 to 24 microns in strength (= micrometers, i.e. 1/1000 millim.). The human sensitivity threshold lies at around 25 microns, rougher fibres irritate the skin. This explains why conventional new wool scratches and merino wool feels pleasantly soft on the skin. The crimp of the fibres is what warms us up. They have air chambers that envelop and retain our body heat. Merino wool has a dual advantage in that it cools in the summer. The fibres are hygroscopic, in other words can bind moisture and lead the moisture that the body produces away from the skin temporarily storing it in the fibres before emitting it to the exterior. The fibre surface remains dry and there is no clamminess. The natural enzymes in the wool prevent bacteria from settling in. Aclima’s inroads in the processing of Merino wool have led polar researchers, the Norwegian fire brigade and police to opt for it as their material of choice.

Art of Snow spoke to CEO Lars Eivind Johansen now in the business in the third generation: Lars: We in Norway also had somewhat forgotten the advantages of wool. In the nineties we decided to revisit our roots, scrutinize the merits of merino wool and once it had withstood the test of its range potential in the military which we were supplying, we knew we had a success story on our hands. Today you offer base layers, mid layers and outer layers… The multi-layer concept is the focus of our future. The transfer of moisture to the mid-layer and repeated temporary storage there before being transferred to the outer layer without the clothing feeling moist is what it’s all about. Feeling warm and dry on the inside! Since when have you been using merino wool? I practically grew up in the factory [grins], already got the hang of knitting machines when I was little. Our secret lies in combining different weaving methods with natural fibres – a complex process that we’ve refined over the years. Do you only use merino wool? Wool has got one disadvantage: It is not as ‘heavy duty’ and durable. To make it more durable we fortify it with certain products – of course always with sustainability in mind. What is your take on Ecolabels? There is plenty of knockoff packaging on the market. We subscribe to the Oeko-Tex standard and are striving towards the EU label Nordic Swan in future. More impor­ tant to me is being fully familiar with our supply chain. What is Lars’ real passion? I thrive on direct client liaison, like to be on the move and thanks to client feedback – consis­ tently being able to reinvent and improve our products!

WWW.ACLIMA.COM 3535 Krøderen | Norway

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Und das Märchenschloss beherbergt auch einen Prinzen, namens Maximilian Gössl. Zumindest verkörpert er perfekt dessen Aura, könnte einem Disney-Film entsprungen sein. Bescheidenheit im Auftritt unterstreicht seine Nahbarkeit, erzeugt spontane Sympathie. Der gewiefte Unternehmer ist bodenständig geblieben. Zwischendurch blitzt der Stolz auf die Familiengeschichte kurz auf, wenn er von seiner Grossmutter erzählt. Mit einem lächelnden Augenzwinkern geht er aber auch schon drüber hinweg.

MÄRCHENGWAND AUS SALZBURG Die Anfahrt hat schon was Schloss-Herrliches. Von weitem erstrahlt das Gwandhaus in dezentem Gelb. Interview: Daniel Chardon

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Ein kurzer Rückblick in die Gössl-Geschichte? Als Deutsch-Polin aus Lodz waren die Nähmaschinen die Mitgift für ihre Heirat mit einem Niederösterreicher und so ziemlich das Einzige, was meine Grossmutter aus den Kriegswirren mit nach Österreich brachte. Wie viele zu dieser Zeit verarbeitete sie zunächst Änderungen. Als neue Stoffe verfügbar wurden, etablierte sich das Geschäft als Spezialist für Trachtenblusen. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Sortiment kontinuierlich ausgeweitet. Heute haben wir rund 40 eigene Geschäfte und über 100 Partner im Einzelhandel…. …und seid damit zum führenden Trachtenhersteller aufgestiegen, das Gwandhaus ist ja fast eine Pilgerstätte für Trachtenliebhaber? Danke, das stimmt, wir entwerfen hier nicht nur Tracht, sondern verstehen uns als Hüter eines kulturellen Erbes, stellen originale Trachten aus und greifen bei Neuentwicklungen auf unser umfangreiches Archiv zurück. Wir nehmen überlieferte Geschichten immer wieder auf, spinnen sie weiter, sie werden sozusagen in unser Gwand eingewoben (schmunzelt ob seinem Wortspiel). Das schätzen unsere Kunden und senden uns manchmal auch Erbstücke als Inspiration zu. Einige Kunden haben auch sämtliche Jahrgänge unseres hauseigenen Magazins „Gwandhaus Journal“ gesammelt. Das ist eine enorm treue Klientel, die sich aber durch das gesteigerte Interesse und Ansehen der Tracht insgesamt ausgeweitet hat.


Und Corona-Zeiten haben Euren Service, der ja schon vorher gut war, nochmals herausgefordert? Absolut, viele Menschen haben aktuell Angst, volle Geschäfte zu besuchen. Solchen Kunden bieten wir an, zu Randzeiten zu kommen oder gerne auch ausserhalb der normalen Öffnungszeiten. Abgesehen von den Möglichkeiten der Online-Bestellung erleben solche Services eine richtige Renaissance. Vielleicht trägt uns dies nicht nur durch die Krise, sondern begleitet uns darüber hinaus. Individualität ist hoch im Kurs. Viele Kunden suchen das ganz persönliche Einkaufserlebnis. Wie bewältigt man den Spagat zwischen Tradition und Moderne? Das ist genau das Spannende, sowohl für uns wie auch unsere Kunden. Man strebt ja immer nach Weiterentwicklung. Entscheidungen über Design ist zum Beispiel einer der wenigen Bereiche, wo mein Vater immer noch mitwirkt, das war und ist eine sehr befruchtende Zusammenarbeit und schafft Kontinuität in der Markensprache. Wir nehmen immer Bezug auf unsere Wurzeln. Diese sollen aber auch neue Blüten hervorbringen. Wie zum Beispiel die luxuriöse Gössl-Edition seit 2008... Hier dürfen sich die Designer richtig „austoben“, respektive ihre Kreativität voll ausschöpfen, Handwerkskunst leben. Es gibt aber auch immer wieder neue (alte) Stoffe. Letzthin haben wir 100-jähriges Bauernleinen verarbeitet, das wir aus Museumsbeständen aufkaufen durften. Wir haben schon vor Jahren eine Hanfhose entwickelt, welche rein äusserlich einer Lederhose ähnelt. Sie hat ihre ganz eigene, inzwischen recht grosse Fangemeinde. Sie ist ideal für heisse Tage, hat aber mit ihrer Reissfestigkeit ähnlich tolle Eigenschaften wie das Leder. Auch die leicht provokative Bachforellenhose hat einen grösseren Verkaufserfolg erzielt, als wir je gedacht hätten. Wir spielen mit traditionellen Elementen, auch mal mit einem humorvollen Ansatz, der ausdrückt, dass wir uns selber nicht zu ernst nehmen. Das kommt sehr gut an. Und die Klientel verteilt sich gleichmässig? Ursprünglich waren wir eine weibliche Marke, heute kleiden wir Frauen, Männer wie Kinder mit dem schönsten Gwand ein – von festlichen Anlässen bis zum legeren Alltagsgwand für die Freizeit. Gössl goes global? Nicht ganz, der Schwerpunkt liegt nach wie vor auf dem mitteleuropäischen Raum. Aber klar, durch die Internationalisierung im Tourismus, gerade im Raum Salzburg-München, kommt nicht mehr nur der spanische König einkaufen, sondern indische Familien oder amerikanische Senatoren. Tracht ist immer auch ein Stück Heimat, wie ist da das Selbstverständnis von Gössl? Genauso (lachen alle) – viele Besucher, die sich mit Österreich verbunden fühlen, wollen ein Stück (Heimat) davon mitnehmen. Und wenn Mann oder Frau einen gewissen Anspruch an

VOLLER ANMUT oben: Dirndl mit Münchner Ausschnitt, Bindegürtel und Ausseer Hut. unten: Edler Bindegürtel aus Leinen mit Rosen-Kreuzstichstickerei.

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Qualität haben, kommen sie nicht an uns vorbei (schmunzelt). Visionen von Maximilian Gössl, der durch seine private Liaison mit einer Spanierin auch schon Grenzen überschritten hat? ...(lacht), durchaus, ja. Von der Tracht werden wir uns nicht verabschieden, im Gegenteil, ich denke eher, dass der internationale Zuspruch für unser ‘regionales’ Produkt noch wachsen

wird und wir mit unseren Marken-Geschäften das Potential haben, auch an exotische Standorte zu expandieren. Gössl an der 5th Avenue in New York? Zum Beispiel, ja, ich bin überzeugt, dass wir auch unter den New Yorkern genügend Fans hätten, die genau das Besondere suchen, das wir anbieten.

network  WHERE DIRNDL AND LEDERHOSEN ARE KING The Gwandhaus in Salzburg has become times prospective clients bring along synonymous with a pilgrimage site of their treasured heirlooms to us. With sorts for fans of ‘Tracht’ – the traditional others, we get to meet the loyal readers costume-style fashion statement of the who have been collecting our in-house German-speaking world. Already on ap- magazine for years. All in all we have a proach it is evident that this is a palatial dedicated client base that is constantly setting. Small wonder that we are greeted expanding thanks to the interest in and by a ‘prince’. His name is Maximilian Gössl respect for traditional garb to this day. – his down-to-earth humility oversha­ And corona challenged the already dowing the grandeur of the success story good service you offer to even greater that he represents. A proud story that had heights? Absolutely, there are many peoits humble beginnings with the sewing ple who are currently fearful of visiting machine that formed his grandmother’s busy stores. We suggest they come and dowry; it was her most valuable posses- see us during off-peak and even outside sion she brought with her when arriving normal opening times. Aside from what in Austria from Poland and the ravages is possible with online shopping, such of war. Her once small business that she services are experiencing a true renaisfounded now has more than 100 partners sance. Perhaps that will not only carry in retail and around 40 own stores. CEO us through the crisis, but take us above Maximilian Gössl talks to Art of Snow: and beyond it. Individuality is high on the agenda. Many customers seek out that This makes you the market leader? Yes, very personal shopping experience. not only that, but also the custodian of a Tell me more about the balancing act cultural heritage. We issue both traditiobetween tradition and all things connal versions and new innovations – spintemporary? This is precisely what makes ning new yarns around the stories carried for excitement for both us and for the cusover from our archives [he cannot help tomer. Decision-making on design is progrinning at his play on words]. Some­ bably one of the few areas that my f­ ather

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still gets involved in, it is a very rewarding collaboration and creates continuity when it comes to the brand language. We always take into account our roots, but they have to blossom as well. Like the luxurious Gössl EDITION which has been around since 2008... This really gives the designers carte blanche to exploit their creativity to the full and to live craftsmanship. Also, every so often new (old) fabrics emerge. Of late we’ve been working with 100-year-old woven linens that we snapped up from a museum sale. Years ago we produced a pair of hemp trousers resembling lederhosen. Meanwhile, it has its very own fan base: Ideal for hot days its tear resistance resembles that of leather. Even the deerskin with the mildly provocative river trout print was a bigger success story than anticipated with its humorous approach that shows that we don’t always have to take ourselves too seriously. This reso­ nates with our customers. And who are these? Originally we were a female brand; today we dress women, men and children – be it for those special festive occasions or everyday leisure wear.


oben: UMARMUNG: Lodenkleid mit gelasertem Motiv, Dirndlpullover (Merinowolle). re. ISCHLER JACKERL: Jacke aus Loden mit Relief-Stickerei. re. GERADLINIG: Jacke aus sämisch gegerbtem Hirschleder und Hose aus elastischer Baumwolle. Schal aus reiner Wolle mit Doppeladler-Motiv.

Gössl goes global? Not entirely, the focus still remains central Europe as before. But of course with the internationalisation of tourism, especially in the Salzburg-Munich ambit, it’s not only the King of Spain who does his shopping here but also families from India, as well as American senators. Traditional costume-style garments tend to be associated with a piece of home. How does Gössl perceive itself in this regard? Exactly like that [everyone laughs] – many visitors who have an affinity for Austria want to take a piece of

it home. And anyone aspiring to a certain sense of quality won’t be able to sidestep us [grins]. This is reminiscent of Maximilian Gössl, whose realm has extended across borders thanks to a Spanish association? [Laughs!] Quite possibly, yes. We won’t dispense with traditional garb yet, I reckon it has the potential to expand to exotic spots. Gössl on New York’s 5th Avenue? For example, I’m convinced we would have enough fans among New Yorkers who are looking for exactly what we have to offer.

WWW.GOESSL.COM Gwandhaus Salzburg Firmensitz | Gössl Geschäft | Museum Feinkost-Greisslerei | Restaurant Reinhartshuber | Event­place A-5020 Salzburg | Austria

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Die Langsamkeit der Dinkelacker-Schuhe Heinrich Dinkelacker ist die wohl älteste und exklusivste deutsche Herrenschuhmarke. Slow Fashion hat hier Tradition: Heute noch wird jeder Schuh in der Budapester Manufaktur in Handarbeit produziert. Budapest ist nicht nur Ungarns Hauptstadt, sondern auch die des Schuhmachhandwerks. Seit hunderten Jahren hat die händische Herstellung hochwertiger Schuhe hier Tradition. Tradition, die hat auch das Schuhwerk von Heinrich Dinkelacker. Seit 1879 gibt es die Marke, die den berühmten „Budapester“ herstellt – jenen edlen, zeitlosen Herrenschuh mit dem Zopfrahmen und der Doppel- oder Dreiersohle. An der Herstellung per Hand wird festgehalten. In über 300 Arbeitsschritten pro Schuhpaar. Seit über 140 Jahren. Maximal 35 Paar werden pro Tag gefertigt. Zopfrahmen, Messingspitze, Sohlennagelung und Dreiersohle. In der Dinkelacker-Manufaktur wird gehämmert und genagelt. Ruhige Hände bohren Löcher, schneiden Kalbs- oder Wasserbüffelleder und nähen Zopfrahmen. Jeder Arbeitsschritt muss sorgfältig ausgeführt werden, damit die Füße der

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zukünftigen Besitzer sich darin bei jedem Schritt gut fühlen. Dafür entscheidend sind in der Produktion die Leisten. Denn: Jeder Fuß ist anders. Ein guter Schuh

muss sich an die Gegebenheiten anpassen – an Ballen und Spann, Rist und Ferse. Es gibt breite und schmale Füße, große und kleine. Bei Dinkelacker wird mit acht unterschiedlichen Leisten gearbeitet. Und auf Wunsch gibt es auch Maßanfertigungen. Ein echter Dinkelacker ist ein langlebiger Begleiter, der bei Bedarf auch generalüberholt werden kann: Der Reparaturservice ist ein richtiger Schritt in Sachen Nachhaltigkeit. Tradition x Moderne Dinkelacker-Schuhe sind in erster Linie Traditionsschuhe. Es gibt Modelle, die werden seit über 60 Jahren produziert. Sie nennen sich Rio, Milano, Buda oder Luzern. Manche von ihnen machen dieses angenehme Klack-Geräusch beim Gehen, andere halten sich still zurück. Einige kommen in rotem, glänzendem Leder daher, andere in dezentem Braun oder klassischem Schwarz. 2015 erhielt Dinkelacker die Auszeichnung „Marke des Jahrhun-


network  A LONG-STANDING COMPANION

derts“, 2016 fusionierte die älteste Schuhmarke Deutschlands mit Shoepassion, der zu jenem Zeitpunkt jüngsten. Das belebt die Marke von Neuem. So gibt es nun auch immer wieder modernere Interpretationen von Klassikern – sowie Kooperationen mit internationalen Designern wie dem japanischen Modelabel Comme des Garçons. Einer von vielen spannenden Schritten. − M M

WWW.HEINRICH-DINKELACKER.DE Shoepassion GmbH 10115 Berlin | Germany

Budapest is not only Hungary’s capital, but also that of shoe craftsmanship and has been for hundreds of years. Also subscribing to this tradition is what has to be the oldest and most exclusive German shoe brand for men, which has been around since 1879 and has its factory here. Enter Heinrich Dinkelacker – that no­ble, timeless men’s shoe with the famous braided welt and the double or triple sole. For more than 140 years, to this day every shoe is produced by hand. In more than 300 work steps per shoe, a maximum of 35 pairs per day are produced. Here in the Dinkelacker factory slow fashion is what defines the brand and braided welts, brass tips, sole nailing and triple soles are the name of the game. Calm hands drill holes, cut to size calf or water-buffalo leather and sow the famous hand-stitched braided-welt seams with interwoven leather strips, every work step carried out meticulously with the well-being of the wearer always in mind. Key to this is the lath since every foot is different and every good shoe has to be adapted to specs like ball & instep and

instep & heel. You get wide and narrow feet, big feet and small ones. Dinkelacker uses eight different laths. But you can also have your shoes tailor made –your pair of Dinkelacker shoes will after all become your long-standing companion. First and foremost Dinkelacker shoes are traditional shoes. With names like Rio, Milano, Buda or Luzern, some models have been produced for more than 60 years. Some make that pleasant clacking sound when you walk, some stand back discreetly. Some come along in red, shiny leather, others in browns or your classical black. In 2015 Dinkelacker was awarded Brand of the Year. In 2016, Germany’s oldest shoe network brand merged with Shoepassio – the youngest shoe brand on the market at the time. It has certainly given Dinkelacker a new lease on life, for nowadays you come across contemporary interpretations of the tried-and-trusted classics. And treading alongside this endeavour are collaborations with leading international designers – here the Japanese fashion label Comme des Garçons comes to mind!

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portrait

Vorsprung durch Technik. Seit Jahrzehnten ist dies das Motto von Audi, über allem schwebte die jahrelange Dominanz des Audi Quattro im Rally-Motorsport. Unvergessen der Mehrfachweltmeister Walter Röhrl und sein Höllenritt auf den Pikes Peak in einem Audi Quattro mit 600 PS. Und genau dahin will Audi zurück. Der Marathon-Rallyesport bildet künftig (wieder) die Speerspitze des werkseitigen Motorsport-Engagements, wie am 30.11.20 bekannt gegeben wurde. 2022 steigt Audi bei der Raylle Paris-Dakar ein. Nun aber mit alternativen Antrieben! Der Antrieb des Fahrzeugs wird elektrisch sein. Die dafür benötigte Energie kommt aus einer Hochvoltbatterie, welche bei Bedarf während der Fahrt über einen Energiewandler in Form eines hocheffizienten TFSI-Motors geladen werden kann. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit des Elektroantriebs und der Batterie in den kommenden Jahren permanent zu verbessern – und wir ergänzen: den Menschen zu beweisen, dass die neue Technologie künftig jeder Belastung standhält. Resultate gibt es durchaus vorzuweisen: 2012 gelang Audi der erste Sieg eines Hybrid-Rennwagens bei den 24 Stunden von Le Mans. Dreimal in Folge blieb der

Audi R18 e-tron quattro beim wichtigsten Langstreckenrennen der Welt ungeschlagen. Seit 2014 ist Audi mit der Formel E auch im vollelektrischen Motorsport erfolgreich. Nach sechs Jahren ist das Team Audi Sport ABT Schaeffler mit insgesamt 43 Podiumsplätzen – darunter zwölf Siege – das erfolgreichste Team der Formel-EGeschichte. „Die Formel E hat bei Audi die Phase der Transformation begleitet“, sagt Markus Duesmann, Vorstandsvorsitzender bei Audi. „Heute ist Elektromobilität bei den Vier Ringen nicht mehr Zukunftsmusik, sondern Gegenwart.“ Der Audi e-tron ist in vielen Märkten ein Bestseller. Mit dem RS e-tron GT (646 PS) bringt Audi in Kürze seine sportliche Speerspitze auf die Straße. Tesla hat die deutschen Premiumhersteller herausgefordert und Audi gibt nun wortwörtlich Vollgas. Alternativlos. 2025 sollen rund 40 Prozent des Absatzes mit rein elektrischen Fahrzeugen und Plugin-Hybriden erzielt werden. Reichweitenverlängerung, schnellere Ladezeiten, Fahrkomfort und Beschleunigungswerte, welche bisher Gesehenes in den Schatten stellen. Die neuen Audi e-tron S und Audi ­e-tron S Sportback nutzen drei E-Moto-

ren, von denen zwei an der Hinterachse arbeiten. Ihre intelligente Antriebsregelung hebt Fahrsicherheit und Fahrdynamik auf ein neues Niveau. Zum elektrischen Allradantrieb kommt das elektrische Torque Vectoring mit vollvariabler Momentenverteilung an der Hinterachse. Luftfederung mit geregelter Dämpfung kann die Höhenlage der Karosserie je nach Fahrsituation und Einstellung bis zu 76 Millimeter variieren. Elektronisch geregelte Bremssysteme mit Reaktionszeiten von 150 Millisekunden, Fahrassistenz-Systeme, die weiter perfektioniert werden. Beim autonomen Fahren wird die gesellschaftspolitische Diskussion wohl noch andauern. Smart Homes mit Heimenergie-Mangementsystemen, welche Überlastungen vorwegnehmen und prognostizierte Sonnenschein-Phasen in die Ladeplanung einbauen, sind bereits verfügbar. Zwar noch nicht im breiten Bewusstsein verankert und preislich nicht für alle erreichbar, sind sie die Vorreiter einer neuen Welt – genau wie die ersten Smart Phones, welche heute von 3,5 Mrd. Menschen genutzt werden. Dazu ein kurzes Gespräch mit Dieter ­Jermann, Geschäftsführer Audi Schweiz.

LORD OF THE RINGS Bis 2025 will Audi 40% der gesamten Flotte auf elektrische und Hybrid-Fahrzeuge umstellen.

Interview: Daniel Chardon

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Flexible Arbeitszeiten sind für AMAG und Audi nichts Neues? Richtig, unser neuer Hauptsitz in Cham war schon vor Corona auf mobile Arbeitsplätze eingestellt. Durch Covid-19 schwankt der mobile Teil einfach über die geplanten 20% hinaus. Wir waren top vorbereitet, ohne dass wir es wollten. Virtuelle Meetings gab und gibt es auf verschiedenen Ebenen? Virtuelle Händler-Meetings wurden in kürzester Zeit professionalisiert, bis hin zu vollumfänglichen TV-Studios mit Technikern und Kameraleuten, Fahrzeugen, Ingenieuren. Für unsere Kunden erstellten wir im Lockdown virtuelle Showräume. Kunden konnten sich TimeSlots reservieren und erhielten mit der virtuellen Brille durch einen Verkäufer eine komplett individuelle Beratung. Das erzielte grossen Zuspruch. Diese Technologie wird das Verkaufsgespräch nicht ersetzen, aber dennoch für die Einführung neuer Modelle weiter zur Verfügung stehen.

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portrait

Was hat sich mit der eMobilität für Audi verändert? Abgesehen von einer neuen Modellpalette hat der oft bereits gut informierte Kunde einen ganz anderen Beratungsanspruch. Da geht es um Infrastruktur, Ladeprozesse, also Thematiken, die auch uns intern Lernwilligkeit und Weiterbildung abverlangen. Mir macht diese Transformation ungeheuren Spass. Sie bietet uns allen eine tolle Herausforderung. Corona hat dieser Entwicklung nochmals richtig Schub verliehen. Da müssen wir uns tagtäglich anpassen und das Tempo mitgehen. Skirennfahrer und Audi, eine langjährige Verbindung…

Ja, ein Drittel der Swiss Ski Topathleten hat sich für ein Plug-In Fahrzeug entschieden und probiert das aktuell aus. Vorbild ist unser Markenbotschafter Didier Cuche, der seinen e-tron mit der neu installierten PV-Anlage lädt und sich umfassend zur Nachhaltigkeit Gedanken macht. Nachhaltig betrachtet müssen wir nicht nur das Fahrzeug anschauen, sondern die ganze Energiekette… Das ist richtig. Unsere beiden Werke in Brüssel (BE) und in Györ (H) sind bereits klimaneutral ausgerichtet. Das streben wir für den ganzen Konzern an. Die Volkswagen-Audi-Gruppe bekennt sich klar zu den Pariser Klimazielen.

network  AUDI MAKES A HEAD START WITH HYBRID RACING Vorsprung durch Technik! It would be sa- showcased: In 2012 Audi celebrated its crilege to translate into English the slogan first victory with a hybrid racing car the that has become synonymous with Ger- Audi R18 at the 24 Hours of Le Mans and man vehicle manufacturer Audi’s reputa- remained undefeated three times theretion for technical expertise. It is also the after at the most important endurance motto that has stood for the Audi Quat- race in the world. Audi has also been suctro’s dominance in rally motor sport for cessful in the all-electric Formula E motor decades. Epitomising this is world cham- sport since 2014. Six years later the Audi pion rally driver Walter Röhrl. His ‘hellish’ Sport ABT Schaeffler team – with a total ride in 1987 set a new record up Pikes Peak of 43 podiums among them 12 victories – in Colorado with a 600 hp-output Audi has become the most successful team in Quattro. And this is exactly what Audi is the history of Formula E. planning to revisit. Marathon rally sport ‘Formula E accompanied the transis intended to spearhead the brand’s ma- formation phase at Audi,’ says Audi CEO nufacturing side once again in future. Audi Markus Duesmann. Today electromobility made the announcement on 30th Novem- for the ‘four rings’ is no longer a distant ber 2020. In 2022 Audi will be getting dream but the present.” The Audi e-tron, on board the Paris-Dakar Rally. But now the manufacturer’s first all-electric prousing alternative drives! duction model, is a bestseller in many The vehicle is going hybrid electric. markets. With the RS e-tron GT (646 PS) The energy required will be produced by a Audi’s sporty spearhead will hit the road high voltage battery and if needed it can soon. be charged via an energy converter using Tesla has challenged the premium maa highly-efficient TFSI engine whilst dri- nufacturer and it is now going full throt­tle. ving. The goal is to improve the perfor- By 2025, 40 % of sales are earmarked to mance of the electric drive and the battery be electric and plug-in hybrids. What has ongoing over the coming years – and to be been available to date will pale in the able to prove that the new technology can face of range extensions, faster charging stand up to any challenge in future. times, driving comfort and acceleration And there are results that can be values. The new Audi e-tron S and Audi

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Vorsprung durch Technik, autonomes Fahren? Letzteres braucht in Europa klare gesetzliche Rahmenbedingungen. Das wird dauern. Ich bin überzeugt, dass autonomes Fahren aber Realität wird und wir bereiten uns darauf vor. Technisch sind wir mit dem neuen e-tron S und dann auch mit dem GT wieder ganz vorne mit dabei. Ich fahre auch sehr gerne die RS Modelle, aber die e-trons haben schon Klasse und Stil, das Autofahren ist ein Genuss, ein guter Mix von Komfort und Dynamik, der sich anders, aber ebenso gut anfühlt.

e-tron S Sportback use three electric engines of which two work on the rear axle. Their intelligent electronic drive control system takes driving safety and dynamics to new heights. And as if this perfection is not enough, added to the already astounding repertoire is torque vectoring, air suspension with controlled dampening and a 150 millisecond reaction time by the electronic brakes that are still being perfected even further. Audi is definitely the frontrunner of a new world – just like the first smart phones once were and which 3.5 billion people use today. By 2025 Audi wants to switch 40% of its total fleet over to electric and hybrid vehicles. This is what Audi Schweiz CEO Dieter Jermann had to say in conversation with Art of Snow: Flexible working hours are nothing new for Audi and AMAG, the biggest automotive company in Switzerland? That’s right. Our new headquarters in Cham were already geared towards the mobile workplace. Covid simply expanded this beyond the planned 20% portion. We were already fully prepared – unintentionally. Virtual meetings took and still take


place on all levels? In no time virtual dealer meetings were transformed into professional televisionstudio-style meetings with technicians, camera teams, vehicles and engineers. We devised virtual showrooms for our clients during lockdown. They could book time slots for a full individual consultation by a salesman via virtual glasses. Although popular, still nothing can re­place the merits of a face to face sales discussion. What has changed for Audi with eMobility? Aside from a new model range, the often already well-informed client now has very different demands, so topics like infra­structure and charging requirements come up. It forces us to stay on top of educating ourselves. I thoroughly enjoy this transformation. Covid has really given us a real nudge to go with the flow.

Ski racers and Audi have had a connection of many years … Yes, a third of Switzerland’s top ski athletes have opted for a plug-in vehicle. An example is our brand ambassador Didier Cuche, who charges his Audi e-tron with a newly installed photovoltaic system and is very serious about sustainability. From a sustainability perspective we cannot only look at the vehicle, but the whole energy chain … True. Both our plants in Brussels Belgium and in Györ Hungary, are already fitted climate neutral. It’s what we strive for in the whole corporation. The Volkswagen-Audi group subscribes to the Paris Climate Agreement aims. How does “Vorsprung durch Technik” or should I say a head start through technology go together with autonomous driving? In Europe, clear legal terms & conditions

have yet to be set out for the latter. That will take time. But I’m convinced that autonomous driving will become a reality and we’re preparing for it. On a technical level we are completely in the running with the new e-tron S and also with the GT as frontrunners. I also very much enjoy the RS models, but if the truth be told, the e-trons really have class and style, a good mix of comfort and dynamics, which has a different feel about it, but an equally good one.

WWW.AUDI.CH AMAG Import AG Audi Division 6330 Cham | Switzerland

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Swiss Snowsports ist der Dachverband aller Schneesportlehrer in der Schweiz mit rund 7000 aktiven Mitgliedern und geniesst weltweit ein hohes Renommée.

TOP OF SNOWSPORTS Interview: Daniel Chardon

Wer ist Davide Codoni? Skifahren ist meine Lebensphilosophie. Ich könnte mir ein Leben ohne Schneesport kaum vorstellen. Zwar komme ich aus dem mediterranen Südtessin, aber mein Vater ist mit mir von klein auf in die Berge gegangen, bis heute bin ich von ihnen fasziniert. Ich war viel im Skiclub unterwegs, Skifahren begleitet bis heute meine Lebensträume. Seit einem Jahr bin ich Direktor von Swiss Snowsports (Bem.: „der oberste Skilehrer der Schweiz“), ich habe verschiedene berufliche Stationen hinter mir, war auch Athlet, bin mit einer lieben Frau verheiratet, welche auch aus den Bergen kommt (schmunzelt) und der Schneesport hat mich wie ein roter Faden durch mein ganzes Leben begleitet. Wie hat sich der Skiunterricht verändert? Skifahren zu lernen, ist deutlich einfacher geworden, gerade mit der Entwicklung des Carving-Ski. Heute kann man die Grundlagen des Skifahrens innert drei Tagen lernen. Das wäre vor 20-30 Jahren undenkbar gewesen. Wenn die Menschen nach wenigen Stunden schon über die Pisten gleiten können, ist das einfach ein Wahnsinnsgefühl von Freiheit, das sind für jede(n) magische Momente! (lacht) Was hat sich sonst im Schneesport verändert? Das Carving hat das Pistenskifahren ein wenig kannibalisiert, d.h. die Vielfalt hat sich reduziert, Buckelpisten sind nicht mehr so gefragt, Pisten sind heute oft wie grosse Teppiche angelegt. Dafür haben andere Bereiche wie Skitouren oder Langlauf zugelegt, wo es um den Genuss der Natur und die Ruhe abseits des Trubels geht. Im Anspruch der Gäste hat die Vielfalt zugenommen. Früher kam man am Samstag an und buchte eine Woche Skiunterricht. Heute will man ganz unterschiedliche Facetten des Schneesports kennenlernen. Man geht mal Schneeschuhwandern, macht eine

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snowsports

Skitour, dann vielleicht zwei Tage Unterricht… Da müssen die Schneesportschulen flexibler im Angebot werden? Genau. Es braucht mehr nachfrageorientierte Angebote. Das Erlebnis überholt in der Bedeutung das Erlernen von Techniken. Ich stelle mir vor, dass wir für jedes Kundensegment noch gezieltere Angebote schaffen. Das kann vom Yoga auf der Piste bis zu Fitness- und Gesundheitsprogrammen für ältere Gäste reichen. Der Skilehrer nicht mehr nur als Technikvermittler, sondern Personal Trainer und Gesundheitsberater? Absolut. Unser Angebot muss die Bedürfnisse der Gesellschaft möglichst genau widerspiegeln. Die Leistungsgesellschaft sucht Dynamik, gegen die Hektik sucht man aber auch Entspannungstechniken, in dieser Spannbreite müssen wir aktiv sein. Das stellt aber auch neue Anforderungen an die Ausbildung? Unbedingt. Das ist ein strategisches Projekt, mit dem wir uns ab 2021 intensiver befassen werden. Ausgerechnet im Corona-Jahr bist Du neu Direktor geworden… Wir sind zuversichtlich, dass trotz aller Probleme eine gute Ski-

saison stattfinden kann. Die Sommersaison hat ja gezeigt, dass die Menschen gerade in einer solchen (Indoor-) Krise mehr Outdoor-Tätigkeiten ausüben. Die Berge sind für mich schlicht das grösste Fitnesszentrum (schmunzelt). Sind die Luftseilbahnen da nicht der Ansteckungs-Engpass? Erstens haben diese klare Schutzkonzepte entwickelt. Und zweitens haben die Forschungen ja auch gezeigt, dass man sich ansteckt, wenn man mehr als 15 Minuten eng zusammen ist. Die wenigsten Luftseilbahnen erreichen diesen Schwellenwert einer 15-Minuten-Fahrt! Zeitliche Staffelungen und FahrplatzReservationen tragen zur Risikominimierung bei. Wir rechnen auch mit ganz neuen Gäsetsegmenten, welche bisher nicht so schneesportaffin waren. Die Krise bietet also auch Chancen! Gerade auch für kleine Skigebiete. Schwierig wird es für die Destinationen und Skischulen, die stärker von ausländischen Gästen abhängig sind und bis zu 300 Skilehrer umfassen. Noch ein Wort zur Bedeutung der SchneesportlehrerInnen? Er und sie haben oft die meisten und engsten Kontakte zu ausländischen Gästen vor Ort. Kaum jemand verbringt mehr Zeit mit dem Gast! Gerade in Krisenzeiten wie diesen wird der persönliche Kontakt noch mehr wertgeschätzt.

SWISS SNOW DEMO TEAM Marcel Homberger ist seit 2015 Chef des Swiss Snow Demo Teams, das ist eine kleine Auswahl der acht besten SkilehrerInnen der Nation, die sich aus einer Expertengruppe bildet, welche wiederum für die Ausbildung aller zig Tausend Skilehrer verantwortlich zeichnet. Was ist die Aufgabe des DemoTeams? Wie beim Synchronschwimmen geht es hier darum, dass ein Team möglichst synchron Figuren in den «Schnee zeichnet». Je höher die gefahrenen Tempi, desto anspruchsvoller und umso beeindruckender die optische Wirkung (siehe Video). Da gibt es internationale Wettbewerbe? Richtig, mit Weltmeisterschaften, Interski-Kongressen, wo sich die Skilehrer aus der ganzen Welt treffen. Da haben wir für die Schweiz in den letzten Jahren grosse Erfolge feiern dürfen, das ist uns als Team gut gelungen. Der andere Teil ist, dass wir uns auch Gedanken zur Ausbildung machen. Da ist mit dem Carving vieles einfacher geworden. Das Rad können wir

nicht neu erfinden, aber wir versuchen, die Bewegungen und die Abstimmung zwischen Mensch, Skischuh, Platte, Ski und Piste möglichst optimal zu gestalten, damit das Lernen so kräfteschonend wie möglich vonstatten geht. Du bist Skischulleiter auf der Kleinen Scheidegg im berühmten JungfraujochGrindelwald Skigebiet… Richtig, da arbeiten wir mit sehr vielen Sprachen. Persönlich gibt es immer wieder schöne Anekdoten, wie letzthin mit vier Gästen aus den Arabischen Emiraten. In einer Pause zogen sie die Wasserpfeife aus dem Rucksack und rauchten die Shisha, vor der Eiger-Nordwand! Das war schon ein spezieller Anblick für die Passanten (lacht)! Man muss Menschen lieben? Absolut, und vor allem auch die verschiedenen Religionen und Mentalitäten respektieren. Der Araber gibt das Signal, ob man seiner gestürzten Frau aufhelfen darf. Dem Chinesen muss man ein Geschenk mit beiden Händen überreichen,

es gilt viele kleine kulturelle Finessen zu berücksichtigen, die unseren Beruf aber letzten Endes so bereichern.

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snowsports

network  SNOW SPORT EVOLUTION

Commanding a high reputation globally, Swiss Snowsports is the umbrella organisation governing all snow sport instructors in Switzerland and has around 7000 active members. Art of Snow’s Publisher and Editor-in-chief Daniel Chardon went to find out more from its current Director: Who is Davide Codoni? Skiing constitutes my philosophy of life. I cannot imagine a life without snow sport. Even though I’m from the Mediterranean Ticino region in Southern Switzerland, my father took me to the mountains from when I was little and which have me fascinated to this day. I travelled a lot with the ski club, skiing forms part of my life’s dreams today. I’ve been the Director of Swiss Snowsports [Comment: The topmost ski instructor in Switzerland] for a year now; have various professional landmarks behind me; was once also an athlete; and today am married to a lovely woman who also comes from the mountains [grins]. Snow sport has been the common thread running through my entire life. How has ski instruction changed? Learning to ski has become significantly

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easier, especially with the development of the carving ski. Today you can learn the basics of skiing in three days. This would have been unimaginable 20 to 30 years ago. If a person is already able to glide across the slopes after only a few hours that’s freedom – the magic moment for them! What else about snow sport has changed? Carving has come to cannibalise slope skiing somewhat. In other words there is less diversity, humped slopes are less in demand; nowadays slopes are often laid out like large carpets. By contrast other disciplines like ski touring or cross country are becoming more popular; people want to get into nature away from the hustle and bustle. Plus diversity is king among today’s guests. Whereas in the past they were keen to do a week’s worth of ski instruction, today they want to experience a whole variety of snow sport like going snowshoe hiking, doing a ski tour and then maybe two days’ worth of instruction. This means snow sport schools have to be more flexible? Precisely, a more niche-orientated

offering is needed. Yoga on the slopes, through to fitness and health programmes for the elderly, are only some of the things that come to mind. Nowadays it’s the experience itself that counts and has overtaken the acquiring of techniques. So over and above predominantly conveying techniques, the ski instructor is a personal trainer and fitness instructor of sorts today? Absolutely. Go-getting dynamism is the focus of today’s performance-orientated society, but by the same token it is seeking out relaxation techniques. We need to be proactive in this range of needs. But won’t this make new demands on instructor training? Absolutely. It’s a strategic project we are earmarking for 2021. It so happened that you became the new Director during corona of all years… We’re confident that despite all the problems an excellent ski season can be had by all. The summer season has already shown that especially in times of an (indoor) crisis like this, people are more active outdoors. Simply put, for me the mountains make for the biggest-possible fitness centre [grins].


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But wouldn’t you say the cableways pose a bottleneck for infection? First of all, these have protective concepts in place. Second of all, research has already shown us that one is prone to infection when you are in close contact with others for more than 15 minutes. Very few cable car rides reach this time threshold! Staggering the rides and reservations can also add to risk minimisation. One last word on the importance of snow sport instructors? There is always a sector of new and foreign guests who are not au fait with snow sport. So the pandemic also offers opportunities. We are often their first port of call! Hardly anyone spends more time with them. It’s precisely in times of crisis that personal contact is valued all the more.

WWW.SNOWSPORTS.CH WWW.SWISS-SKI-SCHOOL.CH 3123 Belp | Switzerland

network  SWISS SNOW DEMO TEAM

Marcel Homberger has been the head of the Swiss Snow Demo Team since 2015. This is a small select group of the nation’s eight ‘best’ ski instructors, which in turn is responsible for more than a thousand ski instructors. What is the Demo Team’s task? As with synchronised swimming, it’s about a team ‘carving images’ into the snow as synchronously as possible. The higher the speeds the more demanding and impressive the optical effect (see video). You mean they take part in international competitions? That’s right. World championships with inter-ski congresses where ski instructors from around the globe get to meet one another. We’ve been able to celebrate great successes for Switzerland with our Demo Team in recent years. We work well as a team; we also give instruction plenty of thought. Carving has become a lot easier. We cannot reinvent the wheel, but what we try to do is to configure the movement and synchronicity between

persons, skis and the slopes as optimally as possible so that learning the ropes is as energy-efficient as possible. You’re the ski school director in the Kleinen Scheidegg mountain pass in the famous Jungfrau-Grindelwald ski resort … That’s right and we work with many languages here. I have some nice personal anecdotes to share thanks to this. As was the case recently with four guests from the Arab Emirates, who during a break hauled out a water pipe from a backpack and were smoking shisha in front of the Eiger north face. That was quite a sight for passers-by [laughs]! So you have to be a people’s person? No doubt about it and most importantly you have to respect the different religions and outlooks. The Arab male will give you a signal as to whether you’re permitted to help up his wife who has fallen. To gift someone from China you have to hand over the present with both hands. The name of the game is to acknowledge all the many cultural quirks – but at the end of the day it’s these things that make our profession so rewarding.

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ski

DER INTELLIGENTE SKI Mittlerweile blickt das Familienunternehmen auf erfolgreiche fünf Jahre zurück. Die Kollers betreiben in Engelberg, gleich bei der Zufahrt zur Skiarena Engelberg-Titlis einen Sportshop mit Ski-Bar, einen Treffpunkt für Skifans. Vater Thomas ist als Vollblut-Unternehmer für die Gesamtführung des Unternehmens zuständig, Sohn Sandro ist der «Master of Ski Engineering» und Mutter Yvonne führt den Treffpunkt mit Café-Bar. Kundenbetreuung steht hier an oberster Stelle. Man merkt Thomas Koller bei jedem Satz, den er spricht, an, mit welcher Passion er seine Idee konsequent umgesetzt hat! «Wir haben einen Chip (SkiBeacon) entwickelt, der sich kinderleicht auf dem Ski platzieren lässt und sich mit der iSki-App auf jedem Smartphone verbindet. Die App stellt Skifahrern nicht nur alle Informationen zur Verfügung, Karten, Skigebiete usw. Mit dem integrierten GPS-Tracker notiert die App auch maximale und durchschnittliche Geschwindigkeit, Höhenunterschiede, zurückgelegte Kilometer, mit und ohne Internetverbindung... und ein verlorener Ski lässt sich mit Leichtigkeit finden.» Bereits 28‘000 Skifahrer nutzen die App. e-tron & e-motion Klar, dass der passionierte Audi-Mobilist Koller hier die Verbindung seines intelligenten Skis zu seinem Audi e-tron gesucht hat, ganz im Sinne des Mottos, Vorsprung durch Technik. Dazu wurde mit dem e-motion ein auf 55 Paare limitierter HightechSki entwickelt, der höchsten Qualitätsansprüchen genügt. Handwerkskunst Die Palette umfasst inzwischen 5 Modelle in verschiedenen Längen, allesamt Allround Carver. Fivestar arbeitet mit erfahrenen Skimanufakturen zusammen, welche die Handwerkskunst perfekt beherrschen. Fivestar-Kunden bekommen einen Spitzenski, der aus bewährten und modernsten Werkstoffen geschaffen und mit innovativen Methoden und Werkzeugen gefertigt und obendrein in ein individuelles Topdesign verpackt ist. Thomas Koller hörte öfters den Satz «du spinnst». In einer Zeit, in welcher Massenproduktion vorherrscht, einen eigenen Ski zu entwickeln, ist schon eine besondere Herausforderung. Dabei war sein primäres Ziel nur, digitale Technik in einen Ski zu integrieren. Nachdem die grossen Hersteller aber alle abwinkten, machte er sich mit seinem Sohn, der bereits in der Skiproduktion tätig war, kurzerhand daran, einen eigenen Premium-Ski zu entwickeln und seine Vorstellung von intelligenter Technik zu integrieren.

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Ski-Erlebnis «Das persönliche Erlebnis, sprich das Siktesten, ist immer noch der Schlüssel zum Erfolg. An 20 bis 30 Tagen führen wir zusammen mit lokalen Partnern in Skistationen wie Zermatt, Davos, Engadin, Lenzerheide, Adelboden und Andermatt öffentliche Skitests durch. Gerade Andermatt wird im aktuellen Winter zu einem fivestar – Audi e-tron Hotspot mit diversen Aktivitäten».


network  THE INTELLIGENT SKI

Thomas Koller has often been called crazy. In a time where mass production is king, developing one’s own ski is definitely a special challenge. In doing so, all he wanted to do was to integrate digital technology into a ski as his main goal. However, when all the big manufacturers turned him down he got stuck in himself with his son, who was already involved in the production of skis, and began developing his own high-end ski incorporating intelligent technology. By then the family business Fivestar could look back on five successful years. The Kollers run a sports shop and ski bar right at the entrance to the Engelberg-Titlis ski arena in central Switzerland. His father Thomas, a full-blooded entrepreneur, is in charge of the running of the business, the son Sandro is the ‘Master of Ski Engineering’ and mother Yvonne runs the cafébar meeting spot with customer service the top priority. In every sentence spoken by Thomas Koller the passion with which he has determinately implemented his concept is discernible! “We developed a chip (SkiBeacon) which can be positioned on the ski with the ease of child’s play and which links up with any smartphone via the iSki app. Not only does the app put at the disposal of skiers all the information, maps and ski areas etc.; but with the integrated GPS tracker the app can also register maximum and average speeds, differences in altitude, kilometres covered, with or without internet access … and finding a lost ski is easy.” Some 28,000 skiers already use the app. With his ‘e-motion’ ski, 55 limited edition high-tech skis have been developed and it comes as no surprise that the name chosen is reminiscent of the e-tron. Thomas Koller is after all a passionate Audi driver and the head start through technology that the brand subscribes to with its “Vorsprung durch Technik” motto, is certainly something he also subscribes to. Over and above state-of-the-art technology, the limited edition of course prides itself in the highest in quality standards. The range mean­ while comprises five models that come in different lengths, all of them all-round carvers. Fivestar is currently working in collaboration with experienced ski manufacturers, who take care of the craftsmanship finishing of every ski packaged to perfection in an individual top design!e

WWW.SWISSFIVESTAR.CH swiss five star 6390 Engelberg | Switzerland

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ZAI ODER DER LUXUS DER ZEIT Interview: Daniel Chardon

Ski-Macher im Sinne von Ski-Manufakturen sind spezielle Menschen. In Zeiten von Massenproduktion nehmen sie sich die Zeit, einen Ski von Hand herzustellen. Zai erinnert stark an Bentley, die auch jedes Detail sorgfältig bearbeiten. Erlesenste Materialien wie Stein (!) oder edle Holz-Furniere werden getestet, verfeinert. Resultat ist ein Produkt, welches seinesgleichen sucht, auch im Preis. Von Benedikt Germanier, dem längjährigen CEO, wollten wir wissen, was hinter Zai steckt.

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Wie entstand Zai? 2003 fing ein guter Freund von mir, Simon Jacomet, an, einen einmaligen Ski zu produzieren. In allen Konsumgüterbereichen gibt es Luxusmarken, und eine solche wollte er auch im Bereich Ski anbieten. 2009, ich war als erfolgreicher Ökonom an der US-Ostküste tätig, mit Frau und vier Kindern, kamen wir bei einem SchweizAufenthalt zusammen. Da haben wir gemerkt, dass wir als Buben alle unsere Ski unter dem Bett gelagert hatten. Das war Ausdruck dieser Begeisterung! Der Ski-Virus packte mich, ich wollte mit 40 ein Reset in meinem Leben machen, Verantwortung übernehmen für ein herausragendes Produkt. Es war ein mutiger Entscheid, ich dachte, ich verstehe das Produkt, verstehe den Markt, hatte auch ein Skilehrerpatent, und musste dann feststellen: ich verstehe überhaupt nichts! Wir hatten unglaubliche Begegnungen, aber die Verkaufszahlen waren zu tief. Kooperationen mit Hublot, Bentley, Moncler oder Saint Laurent haben dann geholfen, einen breiteren Marktzugang zu entwickeln. Für unsere Partner verkörpern wir auch die Seele der Berge. Ein Luxusprodukt von Berglern? Ja, das braucht immer noch Überzeugungskraft. Unser Team besteht aus Menschen, die mit den Bergen aufgewachsen sind, sympathisch, bodenständig. Luxus trägt für diese Menschen den Hauch von Verschwendung. Aber sie fühlen sich mit den Ski verbunden! Unser Team identifiziert sich damit und arbeitet handwerklich auf höchstem Niveau. Journalisten aus London oder New York empfinden diese Verbindung zwischen Mensch und Produkt als Befreiung! Ich war und bin das Bindeglied zwischen sehr verschiedenen Welten. Wenn ich heute einen Zai verkaufe, verkaufe ich die ganzen damit verbundenen Geschichten. Deine Interpretation von Luxus? Kunden kommen immer wieder persönlich vorbei, sei es in Vicosoprano (Bergell) oder in Spreitenbach. Sei es nur auf einen Kaffee. Luxus ist, sich in dieser hektischen Welt Zeit zu nehmen. Im Bereich der Produktion ist es die akribische Arbeit oder die Personalisierung eines Ski – und letztlich die Langlebigkeit und damit auch Nachhaltigkeit. Dabei geht es uns nicht nur um die Optik, sondern um die Funktionalität. Im Falle des neusten Skis aus Gneis (50-150 Mio. Jahre alter Grünschiefer-Stein) konnten wir beides verbinden. Der poröse Gneis ist extrem leicht, hat gute Dämpfungseigenschaften. Der Luxus besteht hier darin, einen Ski aus einem ungewöhnlichen Material mit tollen Fahreigenschaften zu haben. Luxus heisst für mich persönlich auch Emotion: Vor wenigen Tagen war ein Kunde hier, ein 80-jähriger Vollblut-Unternehmer. Er hatte sich vor 10 Jahren einen der ersten Stein-Ski gekauft, holte sich nun einen zweiten und meinte: «Der Ski ist jeden Franken wert.» Solche Momente berühren mich immer wieder.


ski network  LUXURY REFINED

Ski makers – in the context of factorycraft-manufactured skis – are in a class of their own. In times of mass production they will take themselves the luxury of time to produce a ski by hand. Zai is strongly reminiscent of Bentley; they too work everything to the finest detail. Select materials like stone (!) or fine wood veneers are put to the test and refined. The result is a product without equal even when it comes to price. We asked Benedikt Germanier, Zai’s CEO of many years, what lies behind the brand. How did Zai come about? In 2003 a friend of mine, Simon Jacomet, began producing a unique ski. Luxury brands exist in all consumer goods sectors and he also wanted to offer such a brand when it came to skis. In 2009 when I was busy as a successful economist on the US East Coast living there with my wife and four children, we met up during a stay in Switzerland. We realised that as young boys we all had our skis stored under our beds. Nothing else can speak enthusiasm like that! The ski virus took hold of me; I was 40 and simply knew that I had to press the reset button of my life and take responsibility for this product. It was a daring decision, I thought I understood the product and the market, I even had a ski instructor’s license, only to discover that I understood absolutely nothing! We had some amazing encounters but the sales figures were too low. But then came the collaborations with Hublot, Bentley, Moncler and Saint Laurent to garner broader market access and everything changed – and about came a luxury product. What is your interpretation of luxury? Clients always come by our business personally, be it in Vicosoprano [Val Bregaglia] or in Spreitenbach in the Baden district. Even if it’s only for a cup of coffee. Luxury is able to take time out from this hectic world! Luxury when it comes to the

Zai ski lies in the meticulous work or the personalisation of a ski – not to mention its longe­vity and the sustainability that comes with it. It’s not only about the aes­thetics but about functionality. In the case of the latest skis made from Gneiss [a 50 to 150 million-year-old shale rock) we were able to combine both. The porous metamorphic rock is extremely light and has excellent damping properties. The luxury here is in being able to own a ski made from a very exotic material with an exceptional driving experience. Luxury to me personally also equates with emotion: A few days ago a client in his eighties, who can best be defined as a full-blooded entrepreneur, came to buy the new stone ski after having bought one of the first stone skis ten years ago. He said: “The ski is worth every frank I paid for it!” It’s moments like this that move me over and over again.

WWW.ZAI.CH Zai AG 7603 Vicosoprano/Bregagli | Switzerland 8957 Spreitenbach | Switzerland

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ski

Gründervater Alex Maienfisch ist von klein auf mit Ski aufgewachsen. Der gebürtige Solothurner, der heute die Räumlichkeiten der ehemaligen Cellulosefarbik Attisholz nutzt, ist seit seinem 7. Lebensjahr Mitglied des Skiclub Wengen, war erfolgreicher Junioren-Rennfahrer, Skilehrer und bei einem Skiproduzenten tätig. Infisziert vom Lauberhorn-Virus träumte er von klein auf vom eigenen Ski. Drei Jahre tüftelte er an der Entwicklung. Der MACH Ski erfüllt nun produktionstechnisch hohe Ansprüche. Um den mehrteiligen, querverleimten Holzkern (von Hess, dessen Holzkerne auch ein Beat Feuz fährt) findet sich eine superleichte Schicht aus Flugzeugaluminium und Fiberglas, eine Legierung aus Titan und Zirconium, Seitenwände aus Melaminharz und Phenol sowie spezialgehärtete Stahlkanten von CDW aus Österreich. Der MACH BLACK spricht eher Männer an, der MACH WHITE mit seinen leicht kleineren Radien das weibliche Publikum. Architekt Mick Schneider sorgte für ein klares, puristisches Design. Für wahre Skiliebhaber fertigt MACH auch individuelle Oberflächen an, sei es als Einzelski oder als Kollektion, so geschehen für das Porsche Zentrum Bern. SLEDGE HAMMER Der Schlitten BLACK HAWK ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch fahrtechnisch der Hammer. Er wurde vom Industriedesigner Yves Aeschbacher entworfen, der bereits im Studium daran herumtüftelte. Auch hier kommt besagtes Hess-Holz ins Spiel und dann eben der SpezialRennbelag, den auch der MACH Ski sein eigen nennt. Den Härtetest hat der – gut stapelbare – Schlitten in der Vermietung bereits hinter sich. Alex Maienfisch: «Unsere Kufe rostet nicht und hat bessere Gleiteigenschaften, in flachen Passagen überholt man damit alle und muss nicht laufen!»

HANDGEMACHT MACH steht eigentlich für Überschallgeschwindigkeit, denn der Ski, der gerade sein fünfjähriges Jubiläum feiert, überzeugt mit einem gesinterten Graphit-Rennbelag, und wurde in Anlehnung an die Rennski aus dem Weltcup, mit hochwertigsten Materialien ausgestattet. MACH steht aber auch für handgemacht. In Kleinserien werden sie in einer kleinen Skimanufaktur in den norditalienischen Alpen gefertigt.

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Und er ist nachhaltig und sozial verträglich hergestellt, wird nämlich zu 100% in der Schweiz gefertigt. Und das in einem Gemeinschaftsprojekt mit der Stiftung Wendepunkt, die für soziale und berufliche Integration verantwortlich zeichnet. Produktionsleiter Truninger zeigt sich nicht nur engagiert und akribisch, sondern hat mit kreativen Lösungen komplizierte Arbeitsprozesse für seine Mitarbeiter vereinfacht. Das Resultat ist ein faszinierender High Tech SportSchlitten, gerade mal 6,8kg leicht, den man wie die Ski mit persönlichem Design ausstatten kann.

WWW.MACHSKI.CH 4532 Feldbrunnen | Switzerland


network  GLIDE LIKE A HAWK

MACH stands for supersonic speed. The ski is now celebrating its fifth anniversary and in the racing ski style of the World Cup, has been equipped with the highest quality materials, winning over skiers with its sintered-graphite surface lining. MACH also stands for handmade. The skis are produced in small series in a small factory in the North Italian Alps. Born in Solothurn Switzerland, founding father Alex Maienfisch was a successful junior ski racer, ski teacher and always dreamt of having his own ski line. Three years of tinkering paid off and today the MACH ski is up to the challenge of meeting high demands in terms of production technology. A super-light surface racing layer made from aircraft aluminium and fibreglass, alloyed with titanium and zirconium, envelopes the multi-part, cross-laminated wooden core

(by Hess Timber and which is also used by Beat Feuz the Swiss alpine ski racer). The side walls are made from melamine resin and phenol. The especially hardened steel edges are made from construction and demolition material from Austria. The MACH BLACK appeals to men, the MACH WHITE with its slightly smaller radii to women. The design with its clear purist lines are by architect Mick Schneider. True ski lovers can have their surfaces customised as an individual ski or a collection as Porsche Center Berne can already attest to. Then there is the BLACK HAWK, a true pièce de résistance and a sledge which is not only a feast for the eyes, but outstanding technologically. Designed by industrial engineer Yves Aeschbacher, the aforesaid Hess Timber also comes into play here as does the unique surface ra-

cing layer that the MACH ski calls its own. The sledge already has its endurance test behind it and it stacks well. The blades do not rust and have optimum sliding properties that make overtaking a breeze in flat sections. THE BLACK HAWK prides itself in sustainable and ethical production. 100% Swiss-made, it forms part of a community project, the Stiftung Wendepunkt foundation which champions so­ cial and occupational integration. Head of production Truninger AG, the Swiss information technology and services company, has not only proven itself to be committed and meticulous in the process, but has come up with creative solutions for complicated work processes for its employees. The end-result is a fascinating hi-tech sports sledge weighing in at only 6.8 kg – and like the ski, it can also be tailored to your personal design preferences.

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Eine hintergründige Skepsis begleitet mich natürlich. Denn als Fussballer, Trainer, Triathlet, Skifahrer und Mitglied in zig Sportclubs habe ich mich seit 40 Jahren mit allen Trainings- und Ernährungsmethoden auseinandergesetzt, auch Mentaltraining. Was ich nach dem Interview im Testtraining erlebt habe, versetzte mich dennoch in ein positives Erstaunen. Mir wurde klar, dass diese Form von EMS-Training für viele Zwecke anwendbar und vor allem komplett individualisierbar ist. Ich kann es als Leistungssportler nutzen, als pflegmatischer Couch Surfer oder auch als Präventivinstrument in Altersheimen einsetzen. Die Breite und Variabilität von EMS ist es, was mich überraschte. Was Jäger nur schmunzeln liess. Und legt auf dem Weg durch den Dome gleich los: CJ: Der EMS-Dome ist ein Trainingszentrum, ein Ausbildungs- und Schulungszentrum sowie ein Veranstaltungsort. Hier trainieren Sportler, es werden aber auch Trainer ausgebildet, wenn Corona mal abklingt, erwarten wir 30-40 Trainer pro Woche aus China. ALTER & GESUNDHEIT

DER FIT-MACHER Interview: Daniel Chardon

Es ist einer dieser Herbstage, im offenen Cabriolet, an denen man das Corona-Jahr 2020 vor lauter Naturschönheit fast vergisst. Die letzten Kurven in Seefeld liegen hinter mir – und da steht der EMSDome vor mir. Stahlblau vor blauem Himmel. Das neuste und liebste «Kind» von Self-Made-Millionär und Unternehmer Christian Jäger. Wo andere in Krisenzeiten rückwärts gehen, macht er vorwärts, erstellt mal schnell ein 1350m2 Trainingszentrum in 6 Monaten. Die Begrüssung: kräftig, herzlich, anpackend.

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Woher das spezifische Interesse aus China? Wir waren drüben, die haben ja Trainingszentren mit 17‘000 Sportlern, eigentlich haben sie alles, aber wir haben die bessere Ausbildung, die besseren Trainer und sie haben nicht die spezifischen Technologien von EMS, die wir anbieten (lacht). Die haben erkannt, dass EMS Training oder Regeneration effizienter macht. Aktuell findet in Shanghai gerade die weltgrösste Importmesse statt, wir sind da gut vertreten. Heute produzieren wir ein Video mit einem älteren Kunden, der als Vorbild dient für Prävention durch EMS. Es geht dabei um den fatalen Oberschenkelhalsbruch, den viele ältere Menschen, meist jenseits der 80, erleiden und welcher oft zu einem steilen gesundheitlichen Abstieg führt. Wir haben festgestellt, dass EMS sehr effizient darin ist, hier präventiv zu wirken, indem es die Muskulatur an den Schwachpunkten stärkt. Die Chinesen haben das erkannt und testen es nun in Altersheimen. Es ist ein müheloses Training – ohne Gewichte, ohne Belastung der Gelenke und Knochen, mit minimaler Belastung des Kreislaufs. Ein völlig anderer Bereich, wo wir aber auch gute Chancen sehen, ist das Thema Inkontinenz. Fast 10% der Bevölkerung sind betroffen. Nur spricht keiner


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drüber. Die Beckenboden-Muskulatur spielt hier eine entscheidende Rolle. Da haben wir auch positiven Feedback von Usern erhalten und möchten gezielter drauf eingehen. Daran sieht man schon die Vielseitigkeit. Für Sportler ist EasyMotionSkin eine Ergänzung zum Training und zur Regeneration. Auch Studiobetreiber, Personaltrainer und Beautyexperten entdecken den Anzug als Add-On, das sich leicht in ihren Alltag und Angebot integrieren lässt. Er bringt mehr Effizienz beim Training oder entspanntes Bodyforming während einer Schönheitsbehandlung.

TRAINER & SPITZENSPORTLER Und das Trainingszentrum? Ich habe hochdekorierte und vor allem engagierte Trainer beigezogen wie Jopo Pötschger, der Daniel Craig, Elle Macpherson oder Sylvester Stallone trainiert hat. Wir bieten hier auch Ausbildungen zum Trainerschein B und C an. Profi-

Sportler wie Rennrodler Wolfgang Kindl oder die dreifache Olympiasiegerin, Ex-Skirennfahrerin Maria Höfl-Riesch, nutzen den EMS-Anzug. Ebenso Model Sylvie Meis, Schauspieler Ralf Moeller, Mark Keller oder Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier. Der Dome ist auch ein Mix aus Kunst und Sport. Die Kunst inspiriert und daneben sind Bilder unserer sportlichen Aushängeschilder wie Boxweltmeister Manuel Charr oder Christina Hammer. Mit dem Boxen verbindet mich eine persönliche Geschichte, denn Manuel Charr haben wir nach seinen Verletzungen von Grund auf neu aufgebaut – mit EMS – bis zu seinem Schwergewichts-Weltmeistertitel. Das sind Emotionen, die für mich das Leben ausmachen. Veranstaltungen wollen wir im Bereich MMA (Mixed Martial Arts) durchführen, aber auch im Musikbereich. Der Standort eignet sich gut für Unplugged Konzerte mit 200-300 Personen, ich versuche gerade MTV von einer Zusammenarbeit zu überzeugen…

FITNESS-STUDIO DER ZUKUNFT Und wie vermittelt man EMS? Die Welt der Fitness-Studios ist im Wandel. Wir haben hier ein 50m2-Musterstudio aufgebaut, ganz im Stil von klein aber fein, denn in den teuren Innenstädten muss man mit minimalen Raumeinsatz optimal operieren, um profitabel zu sein. Wir helfen den Betreibern mit einem neuen Gesamtkonzept. Wir kombinieren unsere EMS-Technologie mit VideoAnleitungen durch Top-Trainer, auch Nahrungsmittel-Ergänzung, so dass ein Studio auf kleinstem Raum hohe Kompetenz und Effizienz gegenüber einem anspruchsvollen Kunden demonstrieren kann. Da sind wir auf der Ziellinie. Das Hauptproblem heute – das gilt für Hotels, Fitnesszentren und viele andere – ist es, gute kompetente Leute zu finden. Da verschätzen sich viele Betreiber. Sind diese nämlich wirklich gut, sind sie irgendwann selber Unternehmer (alle lachen)… Ein gutes Rezept ist es, einen Kern von Spitzenleuten um sich

EMS Training, Schulungen und Veranstaltungen – ein vielseitiges Angebot im neuen EasyMotionSkin DOME


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zu haben, und deren Wissen digital und virtuell weiterzugeben. WAS IST EMS? Worum geht es bei EMS, wie kam es dazu? Christian Jäger ist ja ein HansDampf in allen Gassen, im Bereich Verlagswesen, Immobilien usw. unterwegs. Ein Freund von mir wurde nach einem schweren Skiunfall durch EMS wieder richtig fit gemacht. Wenig später kamen Leute auf mich zu, die genau für ein Unternehmen in diesem Bereich Investoren suchten. Nachdem ein Spitzensportler es für mich austestete und positiv bewertete, stieg ich ein, heute gehört mir die Firma. Nach wie vor dabei ist der Gründervater, Herzmediziner und Chefarzt Prof. Dr. Dirk Fritzsche, auf dessen Erkenntnissen und Forschungen EasyMotionSkin beruht und dem ich extrem dankbar bin für seine visionäre Arbeit. Eigentlich hat er nur eine schonendere Methode zur Elektrostimulation für seine Herzinsuffizienz-Patienten gesucht, dann, unterstützt vom deutschen Wissenschaftsministerium,

das erste kabellose EMS-System entwickelt und die erste Trockenelektrode patentiert. 2000 Trainingseinheiten brachten beeindruckende Resultate: Die Sauerstoffaufnahme und die Kraftleistung waren signifikant höher. Blutdruck und Blutzucker sanken. Muskulär bedingte Rückenschmerzen wurden reduziert. Die Trockenelektrode haben wir dann eingewoben in antibakterielle HightechFasern eines Trainingsanzugs. Mit niederfrequenten Stromimpulsen kann man so gezielt Muskelgruppen (bis zu 90 % der Körpermuskulatur) stimulieren. Mit einer eigenen Softwarefirma in Innsbruck haben wir zu guter letzt Programme entwickelt, mit deren Hilfe der EMS-User via Smartphone oder iPad seine Trainings steuern und die Resultate kontrollieren kann.

auch im Fitness-Bereich vorangeschritten ist. Im Unterschied zu Peloton ist unser Angebot mobil, überall verfügbar und anwendbar. Von Anspruch und Stil wollen wir trainingstechnisch das Niveau noch überbieten. Da werden also Videos, LiveStreamings usw. zur Verfügung stehen, für alle Levels. Die App integriert dann auch alle Gesundheits-Messwerte, die Sportler oder Physiotherapeuten heute mit verschiedenen Methoden sammeln. Die Digitalisierung, das ist meine Meinung, wird immer stärker auch in unsere Gesundheit eingreifen. Da haben wir sicher hohe Ziele, aber wie ein altes chinesisches Sprichwort besagt: «Willst Du den Drachen hoch steigen lassen, musst Du gegen den Wind fliegen.»

MEGATRENDS DIGITALISIERUNG & GESUNDHEIT Neu kommt nun eine App – on top. Wenn man Peloton anschaut, die inzwischen mit 20 Mrd. kapitalisiert sind, kann man erahnen, wie wichtig die Digitalisierung

network  EMS – DIGITALISATION IS THE NAME OF THE GAME IN HEALTH & FITNESS

It’s one of those autumn days that lend themselves perfectly to driving my convertible through the stunning nature that is the Austrian Tyrol, momentarily leaving 2020 and the pandemic behind me. Having negotiated the last bends in the road outside Seefeld, looming large before me is the EMS dome; steel blue in front of a blue sky. The latest addition to self-made millionaire Christian Jäger’s entrepreneurial endeavours! Where others go backwards in a state of crisis, he soldiers on ahead, quickly establishes a 1350 m² training centre in six months. The welcome I receive is nothing less than hearty, warm and gripping. My sporting background as a footballer, trainer, triathlete and skier who has engaged in all kinds of nutritional, physical and mental training for 40 years arguably has me sceptical. But what I got to see and learn in the end, left me positively astounded: An education; come training; come events venue that is expected (I am told by Christian Jäger) to attract 30 to 40 trainers a week from China.

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What is EMS and why specifically the interest from China? We travelled there; they’ve got training centres hosting 17,000 sports­- persons at a time. Actually they’ve got everything but we’ve got better training, trainers and EMS-specific technologies [laughs]. They’ve realised that EMS – EasyMotionSkin regeneration and training – makes us more efficient. The world’s largest import trade fair is currently being held in Shanghai and we are there. Today we’re busy producing a video with an elderly client that will serve as a demo for the preventative benefits of EMS. It’s all about the fatal fracture of the femur that many above eighties will incur and that will invariably lead to their plummeting health. The Chinese have recognised this effortless training – without weights, without stress on the joints and bones and minimal effect on circulation. EMS is so versatile that athletes choose it as their complement of choice to their training regimen. And tell us more about the training centre? I’ve recruited some highly-decorated and dedicated trainers like Jopo Pötschger, who has trained Daniel Craig, Elle Macpherson and Sylvester Stallone. In juxtaposition to the


Der deutsche Schauspieler Mark Keller, bestens bekannt als Dr. Alexander Kahnweiler bei „Der Bergdoktor“, hält sich fit mit dem EMS-Fitnesstraining.

sporting function of the dome is art. Art inspires, so it’s small wonder that you’ll find posters of figureheads like boxing world champion Manuel Charr. Actually, I have a personal story that links me to him. Using EMS after his injuries we built him back up from scratch all the way to his world heavyweight title. The venue is suitable for unplugged concerts of up to 300 persons and we’re also earmarking Mixed Martial Arts performances. So how does one go about promoting EMS? The world of fitness studios is in the throes of change. We set up a 50 m² model studio here. The studios are intended for inner-city usually-minimal spaces. Hence we use the specific EMS technology with video instructions by top trainers, complemented by nutritional supplementation advice, so that the best possible competencies and highest efficiency of the method can be showcased to woo demanding clients like hotels and fitness studios that don’t always have the skill sets. The perfect recipe is to surround yourself with some core top people with digital expertise that can be passed on virtually. You’re a jack of all trades, be it publishing, real estate and always on the move, so how did EMS come about and how does it work? A friend of mine who incurred a serious ski accident got really fit again thanks to EMS. Shortly afterwards I was approached by people who were looking for investors specifically in this branch. After a top sportsman tested it for me and gave it the

thumbs up, I took the plunge and today I own the company. As before, the founding father cardiologist and chief physician and professor, Dr Dirk Fritzsche, on whose findings and research EasyMotionSkin is based, is on board and I’m endlessly grateful to him for his visionary work. His method came about when he was looking for a less intrusive method of electro-stimulation for his heart failure patients. His first wireless EMS system got the support of the Ministry of Science and he patented the first dry electrode. Training units delivered impressive results with significantly higher oxygen intake and higher power output. Blood pressure and blood sugar dropped. Muscular back pain diminished. We then wove the dry electrodes into anti-bacterial hi-tech fibres of a training suit. Hence allowing low frequency electrical impulses to stimulate targeted muscle groups. And then there’s the app? Ultimately everything connects up to a smartphone pro­ gramme so the user can be in charge of his training programme, results and health readings. Digitalisation is the name of the game. As the Chinese proverb says: Kites rise highest against the wind – not with it!

EASYMOTIONSKIN.COM EasyMotionSkin 6100 Seefeld | Tirol | Austria

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MINDKICK mit Balance durchs Leben Ungewöhnliche Menschen mit ungewöhnlichen Karrieren finde ich persönlich faszinierend. Ein solcher Mensch ist Thomas Bencsik.

Er ist mit seinem Kompetenzzentrum „mindkick“ und „mindkick Ladies“ in Wien tätig und betreut seine Kunden off- & online rund um die Welt. Als Selbstschutzexperte steht er Frauen wie Männern, von der Studentin bis zum Minister, persönlich und mit Online-Betreuung zur Seite, wenn es darum geht, Selbstvertrauen und Management mit den eigenen Ressourcen zu optimieren – und den Mindset umzupolen: Thomas Bencsik: Ich war von klein auf fasziniert von der Kung FuFilmreihe, vor allem der mentalen Seite. Kampfsport wurde meine Faszination. Ich betrieb Judo, Jiu Jitsu, Boxen, Kickboxen, absolvierte internationale Wettkämpfe, war mehrfacher österreichischer Staatsmeister im Kickbosen und letztens vom Verband als Nationaltrainer angestellt. Ich habe mir all die Jahre immer die Frage gestellt, was das Lebensglück ausmacht. Das motivierte mich dazu, nach meiner Lehre die Matura nachzuholen bis zum Abschluss des Psychologiestudiums. Meine persönliche Erfahrung zeigte mir, dass der Sport dabei half, Probleme zu überwinden, Rückschläge wegzustecken, letztlich das mentale Gleichgewicht zu halten. Dies führte mich zur Sportpsychologie und zum Mentaltraining. Ich betreute Profisportler, vom Fechten, Radfahren bis zum Fussball. Mehr und mehr kamen dann Anfragen aus der Wirtschaft, der Kultur und der

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Politik. Heute begleite ich Menschen, die im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Das war ja dann ein 20-jähriger Prozess…was waren die mühsamen und die schönen Seiten? Grundsätzlich war ich das Versuchskaninchen Nummer 1 (lacht). Manchmal ist es schwer, im Leben (Beruf, Familie, Kinder) die richtigen Prioritäten zu setzen. Da vermasselt man eben mal eine Prüfung um einen Punkt! Genau hier hilft der Sport, zu akzeptieren, was man nicht mehr ändern kann, und sich darauf zu konzentrieren, was man ändern kann. Mit der Zeit habe ich meinen eigenen Ansatz entwickelt: Ich wurde immer öfter weiterempfohlen, 2012 habe ich mein eigenes mindkick-Studio in Wien eröffnet.. Das ist kein geradliniger Berufsweg… Das stimmt. Die zunehmende Arbeit mit CEOs, Unternehmern und Politikern zeigte mir, dass viele Menschen, gerade in Füh­ rungsverantwortung, unter enormem Druck stehen. Stress lädt den Körper mit negativer Energie auf. Diese gilt es wieder abzubauen. Das Kickboxen ermöglicht, in kurzer Zeit viel negative Energie loszuwerden und wirkt dadurch extrem befreiend. Agressionen und Blockaden lösen sich spontan. Wenn ich das mit Mentaltraining kombiniere und Ziele visualisiere (Mind

Mapping, Vision Boards uä), haben Menschen überraschende Aha-Erlebnisse und lernen, Ziele schrittweise mit Ausdauer zu realisieren. Wie balancierst Du Anspannung und Entspannung? Anspannung erfolgt durch das Training, auch unter hoher Belastung. Da gilt es, die Menschen ans Limit zu bringen, ohne sie zu überfordern. Wie bei der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobsen erfolgt danach eine automatische Entspannung. Ich begleite die Menschen auch mit Walk & Talk, von Spazieren bis zur Berggipfelbesteigung. Das ist der mentale Teil, bei dem es darum geht, welche Ziele man wie erreichen will. Persönlich mag ich auch das autogene Training, progressive Muskelentspannung taugt für Reisen sehr gut. Man kann sich situativ die Techniken aussuchen, welche zum aktuellen Umfeld passen. Welche Erfahrungen haben Dich geprägt? Ich habe in Justizvollzugsanstalten Menschen betreut und unterstützte sie bei der Aufarbeitung ihrer Vergangenheit. Persönlich wurde mir da klar, welch hohes Gut Freiheit und Gesundheit darstellen. Einige meiner Klienten, gerade im VIP-Bereich, betreiben mit ihrer Lebensintensität Raubbau am eigenen Körper. Das geht eine Weile gut, holt einen aber unweigerlich ein, manchmal mit einer chronischen Erkrankung,

Die Wiener Schauspielerin Judith Rumpf, bekannt aus TV, Kino und Theater, im mindkick Training.

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manchmal mit familiärer Trennung – immer mit Schmerz. Hier gilt es, rechtzeitig vorzubeugen. Ein ganz wichtiger Ansatz meinerseits ist, dass ich immer die Balance zwischen Beruf und Privatleben unter die Lupe nehme. Das ist wohl die wichtigste Voraussetzung für langfristige Gesundheit und Glück. Deine Techniken? Sind individuell. Grundsätzlich gilt es immer, die Vorgeschichte und die Ziele zu analysieren. Gab es allenfalls traumatische Erlebnisse (Missbrauch)? Oder will sich ein Spitzensportler für seinen Karrierehöhepunkt mental fit machen? Im Lebensalltag müssen wir meist Ziele gegeneinander abwägen. Ein Spitzensportler hatte z.B. Angst, die Familie zu vernachlässigen, wenn er den Schritt in die absolute Weltspitze macht. Das galt es mit der Familie zu thematisieren, Lösungen zu erarbeiten. Dann konnte der Knoten endlich platzen. Wie würdest Du Dich selber bezeichnen? Ich bin ein Selbstschutzexperte, in seiner vielfachen Bedeutung. Wie kam es zum mindkick Ladies Studio? Frauen haben sich oft nicht wohlgefühlt unter kickboxenden Männern. Es gab aber Frauen, die mit Leidenschaft dabei

network  MINDKICK – GIVING YOU THAT

KICK! Unusual people with unusual careers can be particularly fascinating. Thomas Bencsik is one such person. His studio is in Vienna but he operates off- and online around the world, with women and men, students and ministers, when it comes to optimising self-confidence and rewiring their mindset. But let’s have him tell us more: Thomas Bencsik: Ever since I was little I was intrigued by kung fu films and their psychological side. The martial arts became my fascination. I got into judo, jiu-jitsu, boxing, and kickboxing, competed in competitions, was multiaward-winning Austrian champion and ultimately em­ployed as the national trainer for Austria’s kickboxing federation. This motivated me to catch up on my Matura [Austrian general qualification for university entrance] all the way through to graduating in psychology. Time and again my personal experience would proves that sport helps to

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waren. Mit dem mindkick Ladies Studio haben die Frauen ein Umfeld, wo sie unter sich sein können. Das fand richtig guten Anklang. Wir haben Kleingruppen. Die meisten Frauen begleite ich auch psychologisch und mental, also in einer Kombination. Das Angebot wird von vielen Frauen - jung bis junggeblieben - angenommen, darunter auch viele erfolgreiche Ladies aus Wirtschaft und Politik. Die tollsten Momente? Die Körpersprache der Menschen erzählt einem oft, wo Probleme liegen oder in welchem Tempo man Probleme anpacken darf. Die schönsten Momente sind, wenn Menschen die eigenen Knoten erkennen, Probleme, die sie lange verdrängt haben, wahrnehmen. Dann ergeben sich Wendepunkte im Leben, bei denen sich alles wie von selber auflöst, private Beziehungen, Familien- und Berufsplanung, in Einklang kommen. Man schaut förmlich zu, wie sich ein Mensch dem Glück zuwendet! Es gibt Klienten, da braucht es eine behutsame Annäherung, andere fordern eine forsche Gangart, wollen Resultate sehen. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass Menschen wirklich wollen.

overcome problems. To be able to take something from setbacks, ultimately to retain mental balance! This led me in the direction of sport psychology and mental training. I would look after sports pros from fencing and cycling through to soccer. Then increasingly enquiries came in from industry, culture and politics and nowadays I often accompany people who are in the public eye. This has been a 20-year process. What would you say were the most tedious and the best moments? I essentially was the guinea pig [laughs]. Sometimes it’s difficult to set oneself the right priorities in life when it comes to career, family and children. Sometimes you can mess up with an exam by one point! This is precisely where sport comes in, help one to accept that which can no longer be changed and focus on that which one can change. With time I developed my own approach; I was recommended and then launched my own mindkick studio in Vienna in 2012. That’s not a clear-cut career … That’s right. Working with entrepreneurs

showed me that many people, especially those in leadership roles, stood under enormous pressure. Stress loads the body with negative energy which has to be gotten rid of again. Kickboxing allows one to rid the body of such energy, with a very freeing effect; and aggression and blockages will dissipate on their own. By combining this with mental training and visualising one’s goals, using mind mapping and vision board techniques etc., not only do people have sudden aha experiences, but learn how to realise their goals step by step with perseverance and consistency. How do you balance tension and relaxation? When training people, I bring them to the limit but without overextending them. It’s similar to the Jacobsen Progressive Muscle Relaxation Technique. I also accompany people with Walk & Talk, be it something as simple as taking a walk or going on top of a mountain with them. That’s the mental aspect which is all about the goal one wants to achieve. Personally I am also a fan of autogenic training; progressive muscle relaxation is


Tanzschulbesitzerin, Profitänzerin und Initiatorin von “Dancer against Cancer”. Yvonne Rueff.

very helpful for travelling. You can select situational techniques that go with your surrounds at the time. What experiences have shaped you? In correctional facilities, where I helped people to process their past, it dawned on me what an invaluable currency freedom and good health represents. With VIPs, many wreak havoc with their bodies thanks to the intensity of the lives they lead. They get away with it for a while, but then it catches up with them; sometimes with chronic illness or the separation from a loved one rearing its ugly head, and always associated with pain. It’s important to circumvent such occurrences before they happen. Tell me more about your techniques. They are very individual. Basically it’s important to analyse the previous history and the goals. One could for argument’s sake be dealing with a traumatic case like abuse; or with a top sportsman wanting to prepare himself for a career high point. In everyday life we have to weigh goals against one another. A top sportsman

was fearful of neglecting his family, were he to take the step to become the world’s best. Here it was important to bring up the topic in the context of family and come up with solutions. Then the logjam was finally broken. How would you describe yourself? I’m an expert in self-preservation … in all its varied meanings. How did the mindkick Ladies Pro­ gramme come about? Women often didn’t feel at ease among their kickboxing male counterparts. But some persisted with passion. With the mindkick Ladies studio the women got their own space to be amongst one another. This was very well received. We’ve established small groups. I also give psychological and mental support, combined with sports. The offer appeals to women of all age, many of them in high places from the world of politics and economics. Your finest moments? People’s body language often tells me where their problems lie or the pace at

which it is permissible to tackle them. The most beautiful moments are those when people recognise their own logjams; acknowledge the problems that they have suppressed for so long. It’s then that turning points in life present themselves, when everything resolves by itself, that personal relationships, family and career planning, come into harmony – often simultaneously. You literally watch people turning to happiness! With some clients getting through to them requires a cautious approach; others command a brisk pace, want to see results. The biggest prerequisite is that people really want to engage in change.

WWW.MINDKICK.AT WWW.MINDKICKLADIES.AT Mag. Thomas Bencsik 1080 Wien | Austria

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VERBIER

Ein Ort zwischen Luxus und Freestyle

Die Strasse windet sich hoch auf dieses einmalige Sonnenplateau auf 1500 Metern. Fast unscheinbar schmiegen sich die Chalets, von denen einige ähnlich luxuriös wie in Gstaad und Kitzbühel ausgestattet seien, an den Hang. Ganz anders als in den beiden genannten Destinationen beginnen hier aber diese bis 3400 Meter hohen Berge und Steilhänge, welche die verrücktesten Snowboarder und Skifahrer der Welt regelmässig zum Finale der Freeride World Tour begrüssen. Luxus & Freestyle, ein leicht verrückter, aber durchaus reizvoller ästhetischer Gegensatz. Verbier, und das spürt man in den Fussgängerpassagen, lebt diesen Charme des welschen Laissezfaire. Ein Ambiente und eine Lockerheit, die man in deutschsprachigen Skiresorts vergebens suchen wird. Das ist vielleicht das Geheimnis und der Grund, weshalb so viele weitgereiste Kosmopoliten hier (hängen)geblieben sind. Angefangen von einem der überragendsten Big Mountain Snowboarder, Xavier de le Rue (s. Interview) bis zu einem Martin Engström, der hier 1994 erstmals ein Musik Festival auf die Beine stellte, das seither immer wieder für Furore sorgt. Stars wie Evgeny Kissin oder Mischa Maisky waren von Anfang an dabei, Lang Lang oder Anna Netrebko musizierten in Verbier, bevor sie berühmt wurden. Immer war es die Idee, eine Mischung zwischen jungen Künstlern und arrivierten Meistern zu präsentieren. Der Ort scheint eine spezielle Inspiration auszuüben. Auch im Falle des Art Summit, gegründet von der Hollän-

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derin Anneliek Sijbrandij, entstand nicht einfach ein weiterer kommerzieller Kunstanlass, sondern Kunst wird in den gesellschaftlich-sozialen Kontext, vor allem zum Thema Klimawandel, in Bezug gesetzt. Ein ähnlicher Ansatz findet sich beim 3 D Sculpture Park von Kiki Thompson (eine in USA aufgewachsene Schweiz-Britin). Und Nicholas Hale- Woods? Der König der Freerider gründete hier 1996 mit Xtreme Verbier einen Event der einzigartig war (und ist). Da steht dieser Bec de Rosses: Mit einem Gefälle zwischen 55 bis 60 Grad gilt der felsige Berg als eine der schwierigsten Skiabfahrten der Alpen. Ein idealer Ort, um die Besten der Besten sich gegenseitig herausfordern und ihr ganzes Können zeigen zu lassen. Das Wettkampfformat, das von den Surf-Contests der ASP World Tour inspiriert wurde, war bei Ridern, Zuschauern, Medien und Sponsoren sofort ein voller Erfolg. Der Grundstein für eine neue Sportart und die Freeride World Tour war gelegt, die heute als Bewegung die Welt umspannt. Verbier übt auf die Menschen eine Faszination aus, die offenbar immer wieder Pioniere zu neuen Ideen und Taten antreibt. Kein Zufall, dass die W Hotels (Starwoods), deren Konzept für modernes Design und unkonventionelle Extravaganz steht, hier ihr erstes alpines Resort eröffneten. Und junge kreative Hoteliers wie Ebba & Eld (Schweden) neue Konzepte im Stil von Green Luxury lancieren.


network  VALLEY OF SPLENDOUR

A village in a valley between luxury and freestyle bests defines Verbier. The road to get there winds its way up to 1500 m. Here a unique sunny plateau boasts gorgeous chalets on a par with Gstaad and Kitzbühel – clinging to the slopes where the 3400 m mountains begin. Playground of the craziest snowboarders and skiers of the world, Verbier is home to the finale of the Freeride World Tour. By contrast Verbier is also home to the charm of that laissez-faire feel that has had so many cosmopolitan visitors get ‘stuck’ here. Starting with one of the most outstanding Big Mountain Snowboarders, Xavier de le Rue through to Martin Engström, who first staged the music festival here in 1994 that has been synonymous with Verbier ever since. Verbier seems to exude a special inspiration. Take for example the Art Summit begun here by Anneliek Sijbrandij (from the Netherlands), which is as far removed as is humanly possible from all things commercial or the 3-D Sculpture Park by Kiki Thompson (SwissBritish grown up in the USA) run on the same socio-political-environmental lines.

Not to mention Freerider king, Nicholas Hale-Woods, who founded an exceptional event here with the launch of Xtreme Verbier in 1996. Not surprisingly so, for Verbier boasts the Bec de Rosses, its gradient of between 55 and 60 degrees making it the most daring ski descent in the Alps. The ideal spot to have the best of the best ‘spar’ with one another. The competition format inspired by the World Surf League of the ASP was immediately a hit with riders, spectators, the media and sponsors. The cornerstone for the Freeride World Tour – which spans the globe today – had been laid. With a repertoire like this, small wonder that Verbier has a special fascination for people, spurring them on to engage in new concepts and ideas. Hence it is no coincidence that the W hotels (of the Starwood Capital Group), where contemporary style meets unconventional extravagance, established their first alpine resort here; and that young creative hoteliers like Ebba & Eld from Sweden have given new meaning to green luxury.

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XAVIER DE LE RUE MISSION POSSIBLE – VOM HOCHRISIKO-SPORTLER ZUM NACHHALTIGKEITS-BOTSCHAFTER

Interview: Daniel Chardon

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Xavier de le Rue ist ein Ausnahmekönner in vielerlei Hinsicht. Zuerst wur­de er 2001 mit 22 Jahren erstmals Snow­­­board­­crossWeltmeister, wiederholte diesen Erfolg 2002, 2003 und 2007, um sich dann an der neu gegründeten Freeride World Tour 2008-2010 als dreifacher Gewinner einzutragen. Seine wahre Leidenschaft galt aber immer dem Big Mountain Snowboarden. Seine Filme gehören zum Spektakulärsten, was das Snowboarden hervorbrachte. Im Laufe der Jahre wurde sein Stil komplexer, er kombinierte Alpinismus und Snowboarden, wurde zum Verfechter des Splitboards, verzichtete mehr und mehr auf Helikopter und engagiert sich heute mit seinen «Sustainability Dialo­

gues» für Nachhaltigkeit. Wieso hast Du Dich mit der Familie in Verbier angesiedelt? Verbier hat einen tollen Mix zwischen Sport-Community, Lockerheit des Lifestyle. An einem Tag wie heute könnten wir morgens biken, nachmittags snowboarden. Hier in der Schweiz funktioniert alles – wenig aufgeregt. Man kann Fun haben, aber auch seine Ruhe, wenn man sie braucht. Wie hat sich das Snowboarden für Dich entwickelt? Ich fing mit Alpinboarden und Freestyle an, Boardercross entsprach meiner Wettkampfpersönlichkeit. Aber schon als Kind

schaute ich die Berge hoch, stellte mir Lines vor, die ich runterfahren könnte. Mit der Entwicklung des Snowboardens wurde dies dann tatsächlich möglich! Aus Traum wurde Realität. Die Skifahrer waren schon früh in den steilen Bergen unterwegs, dann drehten die Amerikaner die ersten SnowboardFilme in Alaska Ende der 90er Jahre. Mich hat es immer gestört, dass Snowboarden und Alpinismus sich kaum berührten. Meine Passion war es, beide Welten miteinander zu verbinden, um noch schönere Plätze und Hänge zu erreichen, in schwierigem Gelände agiler zu werden. Gleichzeitig kam das Splitboarden auf. Das Material wurde besser. Damit waren

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wir Vorreiter für eine Entwicklung und Herangehensweise an hochalpine Touren und Lines, die vorher nicht denkbar waren und heute «normal» sind. Später kann noch Paragliding ins Spiel, was die Abenteuer noch verrückter machte. Und Xavier de le Rue war immer an vorderster Front der Entwicklung? …(lächelt ein wenig verlegen). In gewisser Hinsicht pushte ich mich selber und lotete alle Möglichkeiten aus. Die Filme, die daraus resultierten, inspirieren sicher einige Menschen. Was sagt ein Xavier de le Rue seiner Tochter im Teenager-Alter, wenn sie die gleichen verrückten Lines fahren möchte? Das ist eine knifflige Frage. Zu Beginn reagierte ich ein wenig abrupt. Aber die Fortschritte meiner Tochter beim Boarden zu sehen, änderte meine Meinung, öffnete mir die Augen. Sie lernte Schritt für Schritt, Selbstverantwortung zu übernehmen, Situationen einzuschätzen und Entscheidungen zu fällen. Erstaunlich.

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Dabei ist ja Analyse und Intuition wichtig? Genau, es geht nicht nur darum, Techniken zu lernen, sondern auf das eigene Herz zu hören, in schwierigen Situationen muss man auch abbrechen können, um

das Quentchen Risiko zu vermeiden, welches tödlich enden kann. Du bist selber 2008 unter eine Lawine geraten… Exakt (dreht sich um)… da hinten steht der Berg, an welchem mich eine Lawine 2


km weit über 1000 Höhenmeter (!!) hinuntergerissen hat. Snowboarder zeigten sich damals sehr zurückhaltend gegenüber Lawinen-Airbags. Ich benutzte fast zum ersten Mal einen solchen ABS-Airbag. An diesem Tag wirkten mehrere Zufälle zusammen. Ein anderer Fahrer kam kurz zuvor in eine Lawine, wurde durch den Airbag gerettet, worauf ein Kollege meinte, dass wir es mal ausprobieren! Der Airbag rettete mir mein Leben, sonst wäre ich unter 6 Meter Schnee begraben worden. Der Umgang mit Risiko hat Dich dann auch zur How-to-Filmserie inspiriert, wo Du dein Wissen weitergibst? Der Umgang mit Risiko ist schmerzhaft. Unsere Filme zeigen ja die verrückten und spektakulärsten Seiten dieses Sports. Ich wollte mit den How to-Lernfilmen den Leuten zeigen, was dahintersteckt und mein Wissen weitergeben, auch etwas Zeitloses hinterlassen, was den Menschen konkret hilft. Der spektakulärste Moment in einem Abenteuer ist der Moment auf dem Gipfel, bevor man losfährt?

Ja. Das ist ein Moment, wo sich die Schönheit des Berges und der Ausblick mit körperlichem Stress und Herzrasen zu einem unvergesslichen Mix in die Seele einbrennen. Man schärft sich in Gedanken nochmals die Linie ein, geht alles im Kopf durch. Sobald man losgefahren ist und die ersten Schwünge hinter sich hat, übernimmt das Unterbewusstsein die Kontrolle – das ist jedesmal ein magischer Moment. Da lernt man viel über sich selber, die eigenen Emotionen. Dieser Moment ist wie eine Offenbarung, ein komplettes Loslassen, wo das Ich mit dem Berg verschmilzt. Das wirkt ein wenig wie eine Droge. Wenn man es einmal erlebt hat, will man es wieder erleben. Welche Entwicklung hat der Mensch Xavier de le Rue hinter sich? Ich kann mich glücklich schätzen. Ich konnte meine Träume leben, snowboarden, filmen, reisen. Heute denke ich kritischer über Heli-Boarding. Bei Expeditionen braucht man sie, um abgelegene Orte überhaupt zu erreichen. Grundsätzlich denke ich heute, dass das Erlebnis aus eigener Kraft mehr Intensität und

Zufriedenheit verschafft. Die aussergewöhnlichste Erfahrung? Abgesehen von dem magischen Moment, den ich vorher beschrieben habe, war es vielleicht die Antarktis-Expedition, wo ich an einem gewissen Punkt am Captain’s Face stand und die wohl steilste Linie betrachtete, die ich je gefahren bin. In einem gewissen Sinne fügten sich da alle meine Erfahrungen zu einem einzigen Moment zusammen. Mit zunehmendem Alter hat sich meine Betrachtung der Welt von diesen Momenten weg verlagert hin zur Nachhaltigkeit. Wenn man Natur liebt, muss man sich zwangsmässig damit beschäftigen. Johan Rockström, Direktor des weltberühmten Potsdam-Institutes, überzeugte mich, dass jeder in seinem Alltagsleben einen kleinen Beitrag gegen den Klimawandel leisten kann. Das und meine Kinder motivierten mich, solche Einsichten in meinen Sustainability-Podcasts weiterzugeben. Wir wollen ja letztlich unseren Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen.

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verbier network  FROM RISK-TAKER TO PRO-

PONENT OF SUSTAINABILITY Xavier de le Rue is an exception-to-thenorm world champion in many respects. First he clinched the Snowboard Cross World Cup at the age of 22 in 2001, then repeated the success story in 2002, 2003 and 2007, only to enter the annals of history as three-time winner of the Freeride World Tour from 2008 to 2010. But his real passion was always devoted to Big Mountain Snowboarding. His films are amongst the most spectacular ever produced on the subject. In the course of the years his style became more complex, he combined mountaineering with snowboarding, became a huge proponent not only of the split board, but of sustainability dialo­ gues. What made you move to Verbier with your family? It offers an eclectic mix of great sporting community and ease of lifestyle. On a day like today we would go biking in the morning, snowboarding in the afternoon. Everything is less hectic in Switzerland. How did snowboarding evolve for you? I started off with alpine boarding and

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freestyle. Boardercross appealed to my competitiveness. With the advent of the snowboard, the lines I envisaged taking down the mountains ever since my childhood ultimately became reality. Then the Americans shot the first snowboarding films in Alaska at the end of the nineties. It had always bothered me that snowboarding and mountaineering were disciplines that never came into contact with one another. It became my passion to make it happen; to be able to become more agile in the difficult spots and slopes that beckoned with their beauty. Then there was the emergence of splitboarding. The extent to which the material had improved was such that we became the frontrunners in innovation and approach when it came to high-alpine tours and lines that were unimaginable previously. Later paragliding also entered the equation, which made the adventure even crazier. And Xavier de le Rue was always at the forefront of development? [Smiles shyly!] To a certain extent. I pushed myself and explored all possibilities. No doubt the resultant films will inspire some people.

What does Xavier de le Rue say to his teenage daughter if she wants to ride the same lines? That’s a tricky question. But seeing the level of her progress has quelled my initial apprehension. She lear­ned step by step to take responsibility for herself, to assess situations and make decisions Amazing! Goes to show how important analysis and intuition are? Precisely. It’s not only about technique but listening to your heart in difficult situations to avert deadly risk-taking. You yourself got caught up in an avalanche in 2008 … That’s right [turns around] … that’s the mountain back there where an avalanche dragged me down for 2km long and a height of more than 1000 metres! At the time snowboarders were still reluctant to use airbags. That day was almost the first time I had used the purpose-designed airbag from ABS Protection. It was a day on which more than one such coincidence came into play. Shortly beforehand the airbag had saved another boarder in an avalanche and a colleague suggested we try it. It was a true lifesaver. Without it I would have been buried under 6 m of snow. So it was your own risk taking that inspired the How To film series? Yes, they are intended to be educational in the context of the craziest aspects that define this sport. But I also wanted to leave


some­thing timeless behind which helps snowboarders in the future. The most sensational moment of the adventure is on the peak before you set out? It’s an indescribable mix of emotion with one’s heart racing as you play the slope over and over in your mind amidst the unbridled beauty all around. But it only takes the first swings for the subconscious to set in, that is the absolute magical instant of revelation and complete letting go. You learn a lot about yourself. You’ll want to go back for more over and over again. How would you say you have grown? I consider myself lucky that I’ve been able to live my dreams of snowboarding, shooting films and travelling. My view on heli­boarding is more critical nowadays. You get greater intensity and satisfaction from an experience when it comes about, thanks to your own exertion. What has your most unusual experience been? Besides the magical moment that I’ve just described, it will have to be the Antarctic expedition where at some point I stood at a specific point on the Captain’s Face and was observing what had to be the steepest line that I had ever ridden. It was as though all my experiences to date melded into one in that moment in time. As I grow older, it is moments like this that have shifted my world view in the direction of sustainability. If you love nature, you cannot ignore sustainability. Johan Rockström, the director of the world-renowned Potsdam-Institute has convinced me that everyone can make a difference to climate change in their own small way in daily life. That’s what motivates me, as do my children, to relay insights like this in my podcasts. We do after all want to give the next generation a world worth living in. © Photos Tero Repo WWW.XAVIERDELERUE.COM 1936 Verbier | Switzerland

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VERBIER ART SUMMIT Noch nie gehört? Mit dem Art Summit in Verbier ist der Initiantin Anneliek Sijbrandij etwas ziemlich Einmaliges gelungen. Ein Austausch, welcher nicht nur kunstaffine Menschen anspricht, sondern durchaus gesellschaftspolitische, globale Ausstrahlung besitzt und mit seinem interdisziplinären Ansatz einen Beitrag zur Lösung globaler Probleme leisten kann. Wie kommt man als Holländerin auf die Idee, in Verbier einen Art Summit zu kreieren? Ich arbeitete als Steuerberater viele Jahre mit vielen Überstunden in London. In London passiert soviel im Bereich Kunst, dass ich mich immer mehr für das Thema begeisterte. Als ich dann für eine 6-monatige Auszeit nach Verbier zog, begegnete ich vielen Kunstliebhabern. Wir führten tolle Gespräche über Kunst, ich begann, kunstaffine Menschen miteinander zu vernetzen. Und schon war die Idee für einen Art Summit geboren. Ich wollte aber keinen (weiteren) kommerziellen Anlass auf die Beine stellen, sondern etwas, was die Seele der Kunst widerspiegelt: Kunst ist nämlich dazu da, uns zu inspirieren! Der Art Summit wurde zu dem, was uns am Herzen lag: Ein Think Tank, der sich einem jährlich wechselnden Thema

widmet und Menschen dazu inspiriert, die Welt neu zu denken. Im Unterschied zu Art Fairs kommt man zu uns wirklich, um sich gedanklich auszutauschen und nicht um Kunst zu kaufen. Dadurch ziehen wir ein anderes Publikum an. Ihr habt auch sehr ungewöhnliche Partnerschaften für einen Kunstanlass? Ja. Diese spiegeln unsere nicht-kommerzielle Ausrichtung. Wir haben Institutionen, UNHCR oder kulturelle Partner, Non-Profit-Organisationen. Jochen Volz, Direktor der Pinacoteca in Sao Paulo, brachte indigene Denker an den Art Summit. Unsere Partner teilen mit uns diesen Geist von kritischer Offenheit. Seid ihr wirklich ein Art Summit? Ja, aber wir mischen Künstler mit Philosophen und Denkern. Es muss einfach in Bezug stehen zum Thema. Als «Art in the digital age» Thema war, luden wir einen Neurologie-Professor ein, der uns erklärte, wie unser Gehirn mit virtueller Realität umgeht. Die Museumskuratorin Beatrix Ruf hatte entscheidenden Einfluss auf dieses offene Format. Wir starten oft bei der Kunst, und setzen diese aber anhand eines Themas in den gesellschaftlich-sozialen Kontext. Ihr nehmt also auch die Impulse der aktuellen Zeit auf? Absolut. Digital Age nahm das Thema Fake News auf. Resource Hungry das Thema Klimawandel, das uns weiter begleiten wird. Nur zeigen Referenten wie Djamila Ribeiro, dass Klimawandel nicht losgelöst von anderen Themen wie Rassismus oder Feminismus betrachtet werden kann. Wir nehmen immer verschiedene Sichtweisen und Perspektiven ein. Wir streben auch ein Gleichgewicht von weiblichen und männlichen Vortragsrednern an. Globale Probleme – globale Plattform? Unbedingt. Stefan Kägi hat uns anfangs 2020 ganz wichtige Impulse geliefert: wie können wir uns selber transformieren, eine globale Plattform werden, ohne unbedingt reisen zu müssen? Der Same für eine virtuelle Plattform war schon vor der Pandemie gelegt, nun haben wir 2021 genau diese Feuertaufe. Idee wäre, dass es zusätzlich in Museen weltweit kleinere Anlässe oder Talks unter dem Dach des Art Summits gibt. Wir haben auch immer den Austausch mit und die Impulse von Studenten gesucht. Ich könnte mir Live Streamings in Universitäten vorstellen. Ganz grundsätzlich glaube ich, dass Kunst eine stärkere Rolle einnehmen sollte. Unsere Gesellschaften sind von Politik, Wissenschaft und Ökonomie dominiert. Und wir sehen, wohin uns das geführt hat. Vielleicht ist es an der Zeit, den Künstlern, die immer auch Vordenker waren, eine stärkere Stimme zu geben.


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network  THE VERBIER ART SUMMIT!

Never heard of it? With the Art Summit in Verbier – Switzerland’s renowned gateway to the 4 Vallées – the founder Anneliek Sijbrandij has achieved some­thing quite unique. An exchange of ideas that – with its interdisciplinary approach – not only appeals to people with an affinity for art but also has the socio-political impact that can contribute to global problem solving. You are from the Netherlands, why an art summit in Verbier? As a tax consultant for many years – spending a lot of time in London where there is so much happening in the arts – was how the idea for the Summit was initially sparked, only to be realised sometime later out in Verbier. In Verbier I met so many art lovers which inspired me to link people with an affinity for art with one another and already the concept of an Art Summit was born. But for me it wasn’t about staging a commercial enterprise, it had to be something that reflected the soul of art: An Art Summit

think tank of sorts! With a changing an­nual theme inspiring people to think differently. The milieu is quite removed from an art fair, it is not about buying art hence attracts a very different attendee. You tend to have some very unusual collaboration considering it’s an event about art? Yes, this collaboration reflects our non-­ com­mercial focus. Among them are institutions like the UNHCR, cultural partners and non-profit organisations. In 2019 Jochen Volz, the director of the Pinacoteca do Estado de São Paulo brought indigenous thinkers to the Art Summit. Is it really an Art Summit? Yes, but we add philosophers and thinkers into the mix. In the ‚Art in the digital age‘ Summit (2018), for example, we invited a professor of neurology who explained how our brain deals with virtual reality. We often begin with art but then place it in a socio-political context. Beatrix Ruf, Amsterdam’s Stedelijk Museum curator of many years, had a decisive influence on this open format.

So you also go with what’s trending? Absolutely. ‘We Are Many’ (2019) ran with the topic of fake news, ‘Resource Hungry’ (2020, continuing for 2021) with climate change. Now feminist philosophers like Brazilian thinker Djamila Ribeiro are showing that climate change cannot be dealt with detached from other topics. Global problems, global platform? Stefan Kaegi provided us with great impetus even before the pandemic: How can we transform ourselves to become a global platform without travelling? 2021 and our virtual platform launch presents us with exactly this opportunity. Ultimately, I believe that art should play a stronger role. We see where politics, science and economics have led our societies to. Maybe it‘s time to give a stronger voice to artists, who have always been inspirational leaders as well. Interview: Daniel Chardon WWW.VERBIERARTSUMMIT.ORG

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3D SCULPTURE PARC Kunst im Dialog mit Klimawandel, Mensch und Berg Kiki Thompson, erzählen Sie uns, wie Sculpture Parc, Kunst, Kiki zusammenkamen? Aufgewachsen in USA, Kunststudentin in Cambridge, verbrachte ich drei Winter in Verbier und entschied mich, professionelle Snowboarderin zu werden, war von 1996 drei Jahre lang Teil des Snowboard Weltcups. 2002 installierte ich, inzwischen Teil der Verbier Community, die ersten Skulpturen in Bagnes. 2010 verbrachte ich mit Madeleine Paternot eine Artist Residency in New York. Da entstand die Idee, Künstler aus der ganzen Welt einzuladen, während einer Artist Residency in Verbier einen Skulpturenpark zu schaffen, inspiriert von den Bergen weitab des normalen Künstlerlebens. Verbier ist ja bekannt für Xtreme Sports. Was gibt es da Grossartigeres, als Kunst in einem Museum ohne Wände, ganz im Sinne des französischen Philosophen Andre Malraux, weithin sichtbar der Welt zugänglich zu machen! Millionen Besucher kommen ja nach Verbier.

Wie nahm Verbier die Idee auf? Sehr gut. Von der Idee 2010 bis zur Realisierung 2011 verging kein Jahr! Wir schufen eine nicht kommerzielle Stiftung und luden sieben internationale Künstler ein. Die Residency dauerte sechs Wochen und war einer Reality TV Show nicht ganz unähnlich (lacht bei der Erinnerung)… Wir richteten auf dem zentralen Parkplatz ein Arbeitsstudio in einem grossen Zelt ein. Zu den Künstlern gehörten Gregory Coates, Musa Hixson, Timothy Holmes, Zak Ove und meine Wenigkeit. Will Ryman, Andre Raboud, Edouard Faro, Etienne Krähenbuhl, Nathalie Delhaye und Josette Taramarcaz stellten ebenfalls Monumente für die erste Skulpturenpark-Ausstellung auf 2300 Metern zur Verfügung. Die kreative Herausforderung, der sich die Künstler stellten, wurde von Paul Goodwin, damals Kurator bei Tate Britain, vorgeschlagen: „New Monumentalism: art, nature and community.“ Wie ging es weiter? Seit 2016 laden wir jährlich eine(n) KünstlerIn ein, der Kunst in Bezug zu Gletscher, Bergen und Klimawandel setzt. 2021 wird dies Nathalie Ball sein zum Thema Wasser. Zuerst virtuell als Forschungsarbeit angesetzt, um sich dann 2022 in Verbier in Kunst zu manifestieren. Wie sind die Reaktionen von Besuchern? Der Skulpturen-Park ist als 3 km langer Weg in traumhafter Landschaft zwischen Ruinettes und La Chaux angelegt. Er ist für Wanderer, Skifahrer, Biker und auch als Schlittelweg ganzjährig zugänglich. Die Menschen staunen einerseits, anderseits kommunizieren die Skulpturen mit uns und der Umgebung. Das wollen wir künftig in einer App aufgreifen, die den Besuchern weitere Informationen und Hintergründe vermittelt. Weitere Nebeneffekte? Jeder Künstler gibt einige Stunden Unterricht an der öffentlichen Schule, so dass Kinder und Jugendliche einen einmaligen Einblick in die Welt der Kunst bekommen! Aus den Residenzen entstehen auch langfristige Beziehungen, Bücher und Dokumentationen. Es ergeben sich auch aussergewöhnliche Gelegenheiten wie im Falle des Projektes «Ship of tolerance» von Ilya und Emilia Kabakov, das um die Welt reist. 200 Kinder in Bagnes machten sich Gedanken zum Thema Toleranz und kreierten dann 200 thematische Bilder, 1x1 m gross. Eine Auswahl davon wurde dann in Moskau und New York ausgestellt.


Donna Dodson; Baby Bringer, 2011

Olaf Breuning; Save the Climate!, 2017

James Capper, AERO CAB, 2018

Zak Ové; Elephant Walk, 2011

network  MUSEUM WITHOUT WALLS

Art in conversation with man & mountain against the backdrop of climate change. Kiki Thompson, tell us how Sculpture Park, art and Kiki came together? I grew up in the United States. Later as an art student in Cambridge I spent three winters in Verbier and decided to become a professional snowboarder and from 1996 was part of the Snowboard World Cup for three years. In 2002 – meanwhile having become part of the Verbier community – I installed the first sculptures in Bagnes. In 2010 I did an artist residency in New York together with Madeleine Paternot [artist and co-founder of the Verbier 3-D Foundation]. That’s where the concept came about of inviting artists from around the world to Verbier, an artist residency with a difference. Inspired by the mountains – with a sculpture park to complement it! Verbier is renowned for its Xtreme Sport, the ski region attracts millions of visitors. So I thought to myself: What could be more grandiose than to present

art in a museum without walls? Much on the lines of French philosopher Andre Malraux! A 3-D Sculpture Park as it were – visible to the world from afar. How did Verbier take the idea? Extremely well. It did not even take a year from conceptualisation in 2010 to realisation in 2011! We created a non-commercial foundation and invited seven international artists. The residency took six weeks and was not all that different from a rea­lity TV show [laughs at the thought] … We installed a work studio in a large tent in the central parking lot. Among the artists exhibiting at a height of 2300 m were Gregory Coates, Musa Hixson, Timothy Holmes, Zak Ove and yours truly. Paul Goodwin, the then curator of Tate Britain came up with the creative challenge the artists would set themselves: “New Monumentalism: Art, nature and community.” How did it go from there? Since 2016 we’ve been inviting one artist whose art is set in the context of glaciers, mountains and climate change annually. For

2021 our curator Alexa Jeanne Kusber has earmarked Natalie Ball for this. The subject of her residency is water. What has visitor reaction been like? The Sculpture Park is laid out as a 3 km long path in a fabulous landscape between Les Ruinettes und La Chaux. It is accessible to hikers, skiers and bikers all year round for free. People marvel at the statues on the one hand, while on the other, the sculptures communicate with us and our surroundings. Any unexpected spin-offs? Each participating artist will dedicate several hours of courses to the local schools. When Ilya and Emilia Kabakov did their Ship of Tolerance project, 200 children in Bagnes created 200 drawings of 1 m² each on the subject of tolerance – a selection of these were then exhibited in Moscow and New York.

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W VERBIER - ART HOTEL Der Eintritt ins W Verbier ist bereits spektakulär. Das Resultat einer verrückten Design & Kunst-Hochzeit: holländisches Interior Design, Schweizer Chaletstil und Kooperation mit einer Genfer Kunstgalerie. Jede Ecke bietet überraschende Momente, dezent platzierte Farbflecken geben dem luxuriösen Design das spezielle Etwas. Sicher nicht das Hauptargument, weshalb das W Verbier bereits fünf Mal (!) an den World Ski Awards als das weltweit beste SkiHotel ausgezeichnet wurde. Aber experimentelle Einflüsse und die energiegeladene Kulisse mischen die traditionellen Fassaden des Dorfes mutig auf und ziehen abenteuerlustige und designaffine Gäste an. Dass zum Beispiel zwei kunstvolle drei Meter hohe MassaiStatuen der Bel Air Fine Arts (Artist: Orsa) den Ausblick Richtung Sonnenuntergang ‘verschönern’, ist typisch für das W Verbier. Steinkunstwerke in der Lobby stehen provokant lasziven Fotografien in der Tapas-Bar gegenüber. Diese Spannung zieht sich durch das ganze Hotel. Ganz nach dem W-Motto: Niemals langweilig. Die kulinarische Breite und Finesse ist für die französische Schweiz ganz natürlich, aber für deutsche Geschmäcker ausserordentlich – und kreativ, im Winter 2020/21 leider eingeschränkt verfügbar. Tolle Cocktails und gute Stimmung wird

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es trotzdem geben. Persönlich fand ich die Lounge extrem entspannend, wenige Hotel-Lounges erfüllen die Erwartungen, die der Name weckt. Das W tut dies, elegant, unauffällig. Vorgelagert ein Balkon mit atemberaubendem Ausblick über die Täler Richtung Sonnenuntergang, fast «chambre-separée»-mässig kann man sich hier Corona-konform, sprich auf natürlich angenehme Distanz zum Nachbarn, gemütlich hinfläzen und einen genialen Kaffee schlürfen. Mein Favorit ist wohl die Tapas-Bar, welche, ganz spanisch, viele kleine Leckereien verspricht – in dezent modernem Ambiente, frisch und schnell. Der wohl bequemste Aspekt am W Vebier: es ist am obersten Ende von Verbier auf 1531 Metern gelegen, für sich alleinstehend, alle anderen überblickend – und genau an der Talstation zum 400 km Pisten umfassenden Skigebiet! Die 123 Zimmer und Suiten verfügen über einen eigenen Kamin, das einzigartige W Bett und einen eigenen Balkon – perfekt für eine ungestörte Auszeit nach einem aufregenden Tag im Freien. Das gewagte Design verbindet lokale Materialien wie Holz und Stein mit modernen Akzenten. Vier Residences bieten jeweils zwei oder drei Schlafzimmer, eigene Küche, Balkon und Lounge-Bereich sowie den kompletten Service und die Einrichtungen des benachbarten Hotels; und das rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr.


network  NEVER A DULL MOMENT

Stepping into the W Verbier is already spectacular in itself. It is the end result of a crazy marriage between design and art: Dutch interior design meets Swiss chalet style and entering the mix is the collaboration with a Geneva art gallery. Every nook and cranny has a surprise in store, while discreetly placed colour tinges have a way of lending that special something to the luxurious design. All this probably does not constitute the main reason why the W Verbier has been singled out as the best ski hotel worldwide at the World Ski Rewards for the fifth time. But experimental influences and the energy-laden backdrop do have a way of courageously rocking the boat of the traditional façades of the village and attracting adventure seekers and a niche of guests that has an affinity for art and design. For example the fact that two artistic three metre-high Masai statues from Bel Air Fine Arts (Artist: Orsa) ‘embellish’ the

view in the direction of sunset is typical for the W Verbier. Stone works of art in the lobby provocatively stand opposite lascivious photographs in the Tapas bar across from it. This juxtaposition is discernible throughout the hotel. The culinary repertoire and finesse on offer is par for the course in French Switzerland, but exceptional and very creative for German taste buds – regrettably only available restrictedly in the winter of 2020/21. Still great cocktails and a good vibe can still be had. Very few hotel lounges fulfil the expectations the name lounge conjures up, here it does both … elegantly and discreetly! Jutting out balconies come with breathtaking views across the valleys in the direction of sunset in the ‘chambre-separée’ layout that allow you to sip a delectable coffee all the while maintaining Corona-conform social distancing with your neighbour. The tapas bar, which is typically Spanish, has to be an all-time favourite pro-

mising a host of bite-size delights in a discreet contemporary ambiance. The most convenient thing about the W Verbier has to be its location at the upper end of Verbier. On its own at a height of 1531 m it overlooks all the other hotels and is right by the ski station that gives you access to the 400 km of ski slopes. The 123 rooms and suites have a fireplace, the unique W bed and private balcony – perfect for uninterrupted outdoor relaxation. The daring design combines local materials like wood and stone with contemporary notes. There are four residences with two or three bedrooms, own kitchen, balcony and lounge area as well as access to the complete hotel service repertoire and amenities 24/7 365 days a year.

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HOTEL DE VERBIER Ebba & Eld – eine wunderbare Verbindung zweier Menschen, die in Einheit schwingen. Und irgendwo wieder typisch für Verbier, dass internationale Gäste dermassen angetan sind von der Destination, dass sie nach Wegen suchen, hier zu bleiben! So geschehen bei den zwei schwedischen Newcomern, die eigentlich alte Hasen sind. Denn sie bringen internationale Erfahrung aus der Fünf-Sterne-Hotellerie (London, Savoy) mit. Hier realisierten sie sich ihren persönlichen Traum. Und bauten mitten in der Corona-Zeit ein Hotel um, welches just auf die Wintersaison 2020/21 hin eröffnet wird. Ebba: Wir waren schon früher Stammgäste in Verbier, lernten uns hier kennen und heirateten hier. Irgendwo hatten wir diesen Traum eines eigenen Hotels im Hinterkopf und als das Hotel de Verbier auf meinen Schreibtsich flatterte, schlugen wir zu. Eld: Ein Hotel aus dem Jahre 1947 braucht natürlich nicht nur ein Facelifting, sondern wir höhlten das Gebäude aus, und installierten Heizung, Liftaufzüge – so ziemlich alles von Grund auf neu. Das schöne ist, dass Ebba Und Eld überall ihre eigenen Vorstellungen einfliessen liessen, alles haben sie sorgfältig aus halb Europa zusammengesucht, Fließen, Armaturen, bis hin zu den handgemachten Keramik-Espressotassen, in diesem Fall aus Schweden, wer kann es Ihnen verdenken! Skandinavisch edler Purismus könnte man das Design vielleicht taufen, welches dem Vier-Sterne-Superior-Haus das innere Ambiente verleiht. Wobei Ebba und Eld sich nicht an Sternen aufhängen, sondern die 29 Zimmer und 3 Studios (mit

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Kitchenette) eher als Private Resort betrachten. Wichtig ist Ihnen die persönliche Beziehung zu den Gästen. «Wir werden auf die individuellen Wünsche der Gäste eingehen. InRoom-Tablets werden zur Verfügung stehen, mittels derer sie auf alle Angebote zugreifen können. Unser Ziel ist es, Stammgäste zu haben, denen wir IHRE massgeschneiderten Services schon vor Ankunft zubereiten können. Wir wollen sie verwöhnen.» Und diese Gäste sind erfahrungsgemäss in Verbier aktiver und sportlicher unterwegs als anderswo. Verbier hat sich weltweit den Ruf eines Top of Sports Resorts erworben. Eld: «Und mit den heutigen eBikes kann eigentlich jeder 2000 Höhenmeter erklingen, da muss man kein Lance Armstrong mehr sein.» Einkleiden und ausrüsten kann man sich im North Face Shop, der im Hotel eingemietet ist bzw. beim Ski Service um die Ecke, der alles bietet, was des Sportlers Herz begehrt.Aber auch das Relaxen soll nicht zu kurz kommen. Massagen werden geboten, das Hotel wird einen Hamam bieten. Dass die beiden einen feinen Geschmack haben, zeigt sich bei der Wahl der Materialien. So liegen ihre Gäste auf Dux-Betten, einem der wohl exklusivsten Schlafsysteme der Welt, das auch in einem Chedi Muscat oder Burj Al Arab Verwendung findet. Naturgerechte Daunendecken, Satin- und Leinen-Bettwäsche kommen von Marsoliving aus der Schweiz. Abfalltrennung beginnt bereits im Hotelzimmer – aber designgerecht. Die Kaffeekapseln sind kompostierbar, Solarthermie und Fernwärme unterstreichen den «Green Luxury», den Ebba und Eld ihren Gäste bieten wollen.


network  STYLISH SYNCRHONICITY

Ebba & Eld – a wonderful synchronicity of two people who resonate as one. So typical for Verbier, guests will find ways to live here and that’s precisely the story of our two Swedish newcomers. But they are old hats in the business of 5-star hoteliers and have brought with them their skill set from The Savoy Hotel, London. And even in the midst of corona they reconstructed a hotel just in time to open its doors for the 2020/21 winter season. Ebba: “We were already regulars in Verbier in the past, met one another here and got married here. Somehow at the back of our heads we always had this dream of having our own hotel and when the Hotel de Verbier came across my desk we jumped at the opportunity.” Eld: “A hotel from 1947 does of course not only need a facelift but the buildings also had to be hollowed out to install heating and lifts – we had to renew everything from the ground up so to speak.” With that they could give free rein to their style, collecting everything from all over Europe, from tiles to faucets – all the way through to the ceramic espresso cups! One could label the design that gives the 4-star interior its bespoke ambiance: Scandinavian purism in a class of its own! For Ebba and Eld hospitality for the

guests staying in the 29 rooms and three studios is all about meeting THEIR individual wishes. The goal is a tailor-made service prepared for them even before their arrival. To spoil them, as it were! With Verbier’s reputation as a “Top of Sports Resorts” the Hôtel de Verbier will stop at nothing to meet this brief for its guests. Hence every sporting wish can be fulfilled in the onsite North Face Shop or at the ski service around the corner. But this does not mean there should be no time for relaxation – a massage repertoire and a Turkish bath beckon! The Hôtel de Verbier is a reflection of

refined taste. Guests get to sleep on Dux beds from Sweden, the most exclusive sleeping systems that you’ll find in the likes of The Chedi Muscat. To round off the high-end repertoire are down comforters and fine bedding by Marsoliving of Switzerland. The coffee capsules are biodegradable and heating is solar – designorientated green luxury at its best!

Interview: Daniel Chardon WWW.HOTELDEVERBIER.COM 1936 Verbier | Switzerland


Educational Excellence in Verbier The Verbier International School proposes international boarding and day school for 3 to 16 year olds in the heart of the Swiss Alps. Ski Academy available, combining individually tailored education with an intensive ski programme.

Verbier International School For more information, please visit : www.lvis.ch + 41 27 565 26 56 / info@lvis.ch


KITZBÜHEL – GAMSSTADT MIT ALLTAGSHELDEN

Kitzbühel ist Vieles. Denn Kitzbühel ist nicht nur eine Feriendestination, sondern hier sind Kunsthandwerker, internationale Unternehmen zu Hause, natürlich neben vielen Hotels, Gaststätten, Golfplätzen, Seen und Bergen. Letztere sind die Heimat der weltberühmten Streif-Abfahrt, zusammen mit dem Lauberhorn die berühmt-berüchtigste Abfahrtsstrecke der Welt. Die, und das ist wiederum typisch Kitzbühel, Anlass bietet für das wohl weltgrösste Party-Spektakel, das eine Ski-

abfahrt umrahmt. Ein Dutzend Parties sind da zugange, von der Hummerparty im Kitzhof, der Weißwurst-Party im Stanglwirt, der Legends Night in der Tenne, der Hahnenkamm-Party im Londoner bis zur KitzRaceParty in Harti Weirathers VIP-Tempel, wo regelmässig Glamour mit Stars wie Jason Statham, Arnold Schwarzenegger, Bernie Ecclestone uvm. aufwartet. Das nächste Mal 2022.

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kitzbühel

Kitzbühel hat aber auch die beschauliche Seite, den Rest des Jahres, mal abgesehen vom Tennisturnier, das unter der Ägide von Markus Bodner, vormals Herbert Günther, Jahr für Jahr grösser wurde. Da sind zum einen viele Seen, aber auch viele liebliche und nicht zu steile Berge, welche sich für jede Form von Outdoor-Betätigung eignen. Ganz neu ist eine App lanciert, welche Skitourengängern und Winterwanderern alle Optionen auf und abseits der Wege aufzeigt. Und da sind die vielen kleinen Handwerker, Schneider, Käser, Architekten, Designer, Sommeliers, Goldschmiedekünstler, welche einer solchen Stadt nicht nur helfen, mit Spitzenleistungen den Prominentenstatus zu festigen, sondern ihm auch die Seele verleihen, zeigen, dass Kitzbühel, das 2021 sein 750-Jahr-Jubiläum feiert, fest in Traditionen verwurzelt ist. LocalHeroes werden sie in der von Kitzbühel Tourismus initiierten Serie liebevoll genannt. Einige seien hier kurz vorgestellt: Franz Prader, Maßschneider Wer sich hier die Türklinke in die Hand gibt, und das waren nicht wenige Prominente, von Kirk Douglas, Arnold Schwarzenegger, Sean Connery bis zu Romy Schneider, wird in der Regel vom – aufgepasst, heute 85-jährigen – Meister persönlich begrüsst. Das gehört sich einfach für diesen Grandseigneur der Schneiderzunft. Es folgt ein Begrüssungsgespräch mit einem feinen Kaffee. Er ist eine Kitzbüheler Institution und seine massgefertigte Kleidung hat Kultstatus. Sein Erfolgsgeheimnis? «Ich stehe jeden Tag selber im Geschäft. Wenn man dies als Selbständiger nicht tut, macht man einen Fehler.» Weit gefehlt jedoch, wer denkt, er kümmere sich nur um Promis. «Ich bediene alle, vom Bauern

bis zum Adeligen. Manchmal sind prominente Menschen sehr bescheiden. Da gibt es viele Vorurteile.» Die vielen Angebote aus der Traumfabrik Hollywood hat er allesamt abgelehnt, der gebürtige Südtiroler ist «seinem» Kitzbühel treu geblieben. «Kitzbühel ist eine lebenswerte Stadt, bietet einfach alles.» Was ihn auszeichnet, ist das Gespür für Menschen, aber auch die Qualität der Stoffe und die exzellente Verarbeitung. «Die Maßschneiderei ist ein faszinierender Beruf, ich darf Menschen anziehen, das ist doch was Herrliches!» Und er macht dies in einem Stil, der diese glücklich macht. Seine Tipps fürs Leben: «Immer positiv bleiben, alles andere ist schlecht für die Seele, perfekt gibt es nicht, aber fleissiges Streben bringt fast immer Erfolg, nicht an das Alter denken, sondern an die Zukunft.» Dem ist nichts hinzuzufügen, wir verneigen uns vor dem Altmeister. Florian Oberacher, Skiwachsler Skiwachsen? Ja, tagtäglich 200 bis 500 Paar Ski. Eine Herausforderung, und eine, die Florian Oberacher, gebürtiger Kitzbüheler und seit 10 Jahren bei Kitzsport tätig, gefällt. «I hob mein Hobby zum Beruf gmacht.» Und sein Herz lacht, aber richtig ansteckend. Da geht man gerne hin und weiss seine Ski in besten Händen. «Egal, ob Hobbyrennfahrer, Profi-Rennfahrer oder Normalskifahrer, ich richte die Ski so her, dass jeder die Streif bezwingen kann.» Hier sei eingefügt, dass dies nicht die beste aller spontanen Ideen ist, denn die Piste gilt als extrem gefährlich. Aber die Familien-Streif, welche die heikelsten Stellen umfährt, ist bewältigbar! Lisi Obermoser, Naturprodukte-Fee Wenn man jemanden fragen müsste, wie Kitzbühel schmeckt und riecht, ist man bei Lisi richtig. «Wie eine Prise Herzblut, ein


Teelöffel Leidenschaft, eine Messerspitze Liebe zur Natur und unendlich viele Kilos ehrlicher, frischer und unbearbeiteter Früchte, Kräuter, Milchprodukte oder Schwammerl… in Kitzbühel und von Kitzbüheler Hand gebrockt, gepflückt, gesammelt oder gemolken.» Das Resultat dieser Leidenschaft sieht man im Maurachhofladen. Für die Zutaten muss sie nicht weit gehen:„Alles, was wir zum Leben brauchen, wächst bei uns vor der Haustür.” Die Inspiration für die süßen und herzhaften Leckereien holt sich Lisi aus der Natur. „Die Leute sollen lokale Produkte kaufen, weil sie da wissen, was drin ist und damit heimische Produzenten unterstützen“. So die Vernunft, unsere Sinne werden aber hiervon angesprochen: „Wenn du unsere Moosbeermarmelade isst… das ist, als würdest du in eine frische Moosbeere reinbeissen – das ganze Jahr über“, erklärt Lisi mit leuchtenden Augen. Solche Menschen, von denen es noch viele weitere gibt (#LocalHeroes) machen letztlich das Leben aus und bewegen unser Herz. Unser Verstand kehrt zurück zu Corona. Und fragt, was Kitzbühel aktuell unternimmt? Natürlich tut Kitzbühel in Corona-Zeiten alles, um Besucherströme zu entzerren. Die wohl feinste Entzerrung, vor allem für Gourmets, bestand schon vorher: auf 233 Abfahrtskilometern finden sich 60 Berg- und Skihütten! Ohne es näher zu überrüfen, würde ich von einer weltrekordverdächtigen Dichte an Skihütten sprechen, die wiederum Gäste optimal verteilt. Nicht wenige davon sind eigentliche Gourmet- und Aussichtstempel: Das Sonnbühel, die Bichlalm, die Bärenbadalm, das Hochkitzbühel bei Tomschy und wie sie alle heissen. Viele werden diesen Winter reservierte Plätze bieten. 11 Zubringeranlagen sowie 57 Liftanlagen mit weniger als 15 Min.

© Kitzbühel Tourismus, Michael Werlberger

Fahrtzeit entzerren die Besucherströme weiter. Für Tickets wird man kaum anstehen müssen, die KitzSkiCard bietet Online-Erwerb mit 24/7 Abhol-Points, mit der App lässt sich das Smartphone als Skiticket nutzen und sogar online die Parkplatzbelegung anzeigen. Grössere Gondeln werden mit Kaltvernebelung desinfiziert. Auf Wunsch darf man Mehrpersonen-Gondeln sogar alleine benutzen! Als weltweites Pilotprojekt werden die zwei Kabinen der Hornbahn mit UV-C-Licht desinfiziert. Skiklassen werden stärker als sonst begrenzt, flächendeckend können Gäste sich in einem digitalen Gästebuch mittels QR-Code registrieren lassen. Ein Hochleistungs-Covid-Testlabor beim Tennisstadion ist täglich von 9-13 Uhr für jedermann geöffnet und liefert das Testergebis innert drei Stunden. Für positiv Getestete steht ein Safe House bereit. Aber wie sagte Franz Prader schon wieder? «Positiv denken.» Und ich füge an: Das Leben feiern, es gibt keinen besseren Platz dafür als die Natur.

© alle Bilder Kitzbühel Tourismus

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kitzbühel network  KITZBÜHEL‘S LOCAL HEROES

Kitzbühel is many things! Not only is Kitzbühel a holiday destination, it is also a haven for craft persons & artisans and the base for many international businesses, of course besides many hotels, restaurants, golf greens, lakes and mountains. The latter are home to world-famous ski slopes, among them the Streif, the most renowned and reputed downhill in the world and host to the Alpine Ski World Cup. Also typical for Kitzbühel is that it presents the opportunity for what arguably has to be the world’s biggest party spectacle complementing a ski slope – that is to say outside corona times. A dozen ski parties normally do their rounds here at one time. The one that really stands out is the VIP temple of Harti Weirather, which regularly presents glamour parties attended by the likes of Jason Statham, Arnold Schwarzenegger and Bernie Ecclestone among many other icons. But Kitzbühel also has a tranquil and contemplative side to it for the rest of the

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year. Completing the picture are many lakes on the one hand and many appealing not-too-steep mountains on the other suitable for any conceivable outdoor activity. Now a completely new app has been launched that shows ski touring fans and winter hikers all the off-thebeaten-track paths. Last but not least, Kitzbühel’s hidden gem has to be its many small businesses: Artisans and executors of sought-after craftsmanship without which this sought-after destination would not be what it is. Tailors, cheese makers, architects, designers, sommeliers and gold­smiths to name but a few! Not only are they integral to giving the town its celebrity status, but they are the heart and soul of a Kitzbühel steeped in tradition and which celebrates its 750th anniversary in 2021. A local series initiated by Kitzbühel Tourism lovingly calls them its “Local Heroes”. Let’s meet some of them: Franz Prader – bespoke tailor Whoever comes through the door and there have been many VIPs among these, from Kirk Douglas, Arnold Schwarzenegger,

Sean Connery all the way through to Romy Schneider – as a rule all will be greeted by the master tailor himself. It simply comes with the territory. Enter Franz Prader, the ‘grand master of the guild’, now 85 and a veritable Kitzbühel institution whose bespoke clothing has attained cult status. The secret to his success: “I come and work in the shop every day. If you don’t do that as a self-employed entrepreneur you’re making a mistake.” And his ethic is that everyone who comes through his doors gets the same treatment, is invited for coffee over a discussion just to realize what makes him a cut above the rest: An intrinsic feel for people coupled with quality fabrics and the excellence with which he processes these. And he clearly thrives on what he does. His life adage goes something like: “Always stay positive – everything else is bad for the soul. Always aspire towards something bigger and success will come along. Don’t think about age, but about the future.” What more can one say except: We salute you!


Florian Oberacher – ski waxer Waxing skis? Indeed, and 200 to 500 pairs a day at that. A challenge in its own right and one that Florian Oberacher, born in Kitzbühel, has been up to at Kitzsport for the past ten years. A hobby turned profession, he tells us. His hearty laugh is contagious, you’ll willingly want to take your skis to him and know they’re in the best of hands. “Irrespective of whether you’re a hobby skier, pro racer or simply a normal skier, I’ll prepare your skis so everyone can tackle the Streif.” Which he smilingly adds might not necessarily be the best idea since it is after all Kitzbühel’s most dangerous slope. Lisi Obermoser – organic fairy If one had to ask someone what Kitzbühel tasted and smelled like, Lisi would be your ideal port of call: “Like a pinch of passion, a teaspoon of heart and soul, a knife-tip of love for nature and countless kilograms of fresh unprocessed fruits, herbs, dairy products and mushrooms … all handpicked in

Kitzbühel.“ She considers it her mission to encourage people to buy and support local products because then they know and can taste what’s in them. Her farm shop, Maurachhofladen, prides itself in exactly that. A local hero in her own right in times of corona. Which leads us to one very important question: What is Kitzbühel doing to relieve the congestion of streams of visitors during the pandemic? Actually, in many respects this kind of decongestion already existed beforehand. Especially in culinary terms! Probably in its most delectable form Kitzbühel boasts as many as 60 ski huts on 233 kilometres of slopes. Even without verifying this, one could speak of a world-record density of ski huts, which in turn have the capacity to distribute its guests optimally. And there not only a few of them that are gourmet and lookout bastions at the same time. Some of the restaurants that come to mind are Sonnbühel, Bichlalm, Bärenbadalm and

Hochkitzbühel Tomschy to mention but a few. Many of these offer reserved table seating this winter. Eleven ‘feeder’ systems and 57 lifts whose rides take less than 15 minutes serve the decongestion protocol furthermore, as do online tickets from KitzSkiCard and an app to book your ticket & parking. The larger gondolas now boast an aerosol disinfection system while a pilot project will disinfect the Hornbahn cable cars with UVC light. Skiing classes are restricted to less pupils than normal. And if the high-performance covid lab at the tennis stadium, offering results within three hours and access to a safe house for those tested positive, seems somewhat in one’s face, let’s not forget the words of Franz Prader who encourages us to “always stay positive”!

WWW.KITZBUEHEL.COM Kitzbühel Tourismus 6370 Kitzbühel | Tirol | Austria

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SPORTALM – MODE AUS LEBENSFREUDE Ulli Ehrlich, CEO von Sportalm, strotz vor Lebensfreude – ihre Mode & Skibekleidung ist direkter Ausdruck davon.

Der Sportalm-Hauptsitz erstrahlt an diesem Herbsttag in Kitzbühel wie Raumschiff Enterprise, das soeben auf der Erde gelandet ist: Die bis zu 60 Meter langen Glaselemente blitzen zwischen der weissen Gebäudehülle hervor, der Eingang ist gestylt wie eine urbane 5-Sterne-Lobby. Das Statement ist klar: hier geht es um Design, von Kopf bis Fuss. Strahlend und schwungvoll kommt sie auch schon die Treppe runter und fegt mit ihrer Offenheit alle Zweifel hinweg. Natürlichkeit und Sympathie, damit hat sie die Welt erobert: Ulli Ehrlich, CEO und Chefdesignerin von Sportalm.

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Woraus hat sich Sportalm entwickelt? Sportalm ist ein Familienunternehmen, seit 1980. Mit ganz viel Hezblut und Liebe haben wir eine Marke geschaffen, die für sportiven Glamour steht, also all das, wofür heute auch Kitzbühel, unsere Heimatstadt, in der Welt bekannt ist. Unsere Kollektionen zeichnen sich durch bunte Farben und viel Lebensfreude sowie die Liebe zum Detail aus. Seit diesem Frühjahr bin ich alleinige Besitzerin der Firma. Selber bin ich praktisch in dieser aufgewachsen, bin als kleines Mädchen hier ein- und ausgegangen, habe Sportalm im Blut….(lacht). Das

was ich mache ist nicht Beruf, sondern Berufung. Die verrückten Farben sind euer Markenzeichen? Wir haben von Beginn weg knallgelbe Farben in die Trachtenmode gebracht (!), indische Seide in allen möglichen Farben in die Trachten eingearbeitet. So wurden wir im Bereich Trachten sehr schnell bekannt, der bunte Hund sozusagen. Dieses Erfolgsgeheimnis haben wir dann auf die Sportmode und die normale Mode übertragen. Sportalm ist auf den ersten Blick erkennbar. Diversität scheint auch Teil der Sportalm DNA zu sein? Wir lieben Frauen, wir haben an der Mercedes Fashion Week in

Berlin Frauen aller Couleur, Grössen und besonderen Bedürfnisse auf den Laufsteg gebracht. Naomi Campbell war wohl 1988 als erstes farbiges Model auf einem Vogue Cover, wir haben bereits vor 1988 farbige Frauen auf unseren Titelseiten präsentiert! Für uns als internationale Marke war das normal, wir fanden immer schon unterschiedlichste Frauen schön. In Berlin durften wir Giusy Versace auf den Laufsteg holen, eine ganz ausseror­dentliche Frau, die uns allen zeigt, wie man mit seinen Schicksalschlägen umgeht (sie hatte bei einem Autounfall beide Beine verloren) und daran sogar wachsen kann. Diese Frau versprüht einen Optimismus und einen Lebenswillen, da können «wir Gesunde» uns eine Scheibe davon abschneiden! Unglaublich. Sie zögerte zuvor, sei schon oft gefragt worden (als Nichte von Donatella Versace) und ich war richtig glücklich, als sie zusagte. Es war uns allen wichtig, in Berlin ein Zeichen zu setzen. Wir hatten auch eine farbige Tanzgruppe aus Wien engagiert, die bewies, dass man auch jenseits von Size Zero Mode lebensfroh präsentieren kann. Das eckt doch manchmal auch an? Ja leider, man hält es kaum für möglich, aber auch im Jahr 2020 erhalten wir noch böse Briefe von Menschen, die kein farbiges Model auf dem Cover sehen wollen. Meine Reaktion ist da eher, jetzt erst recht. Ihr seid heute global in 1400 Geschäften vertreten, welches sind Eure Märkte? Da ist der deutschsprachige Raum nach wie vor an vorderster Stelle. In Russland, Ukraine und Tschechien haben wir seit Jahren eine tolle Stammklientel und schöne Erfolge durften wir letzthin in Frankreich feiern. In den US-Skigebieten sind wir sehr gut vertreten. In Asien strecken wir grad die Fühler aus, da China ja im Hinblick auf Olympia 2022 bis zu 300 Millionen Chinesen für den Skisport begeistern will. Lieblingsmaterialien von Ulli Ehrlich? Leder, aber noch lieber Fake-Leder, was man leicht waschen kann. Aktuell habe ich eine Jacke an mit gelaserten Fake-Leder-Streifen, die wir von Hand auf Tüll aufgenäht haben. Das ist schon recht aufwändige Handwerkskunst. …die ihr in Eurem Betrieb in Bulgarien fertigen lasst? Richtig, da sind wir wohl mit eines der letzten Unternehmen, die Skibekleidung in Europa herstellen. Skibekleidung braucht doch ein enormes Know-how, das wissen viele nicht. Dieses halten wir aufrecht, indem wir an unserem Hauptsitz in Kitzbühel fortlaufend neue Lehrlinge ausbilden. Visionen und offene Träume – in und nach dieser Krise? Einen Traum habe ich mir mit der neuen Home-Collection erfüllt. Ein deutscher Partner fertigt für uns passend zur ModeKollektion Kissen und Bettwäsche. Man kann sich also bald in Sportalm betten. Das macht mir viel Spass! (lächelt verschmitzt) Der Bereich Schuhe ist noch offen. Die Krise haben wir bis anhin (Okt. 2020) eigentlich sehr gut

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gemeistert. Natürlich gab es Einbrüche in Tourismusdestinationen. Dazu muss man sagen, dass Sportalm polarisiert, man liebt es oder man kann gar nichts damit anfangen. Zum Glück haben wir eine immer grössere Zahl von richtigen Fans, die sich nicht mal von einem Lockdown davon abhalten lassen, das neuste Teil zu erstehen. Wir bringen die Ware sogar nach Hause, organsieren ein Private Shopping! In der Krise kam uns auch unsere Produktion in Europa zugute. Andere Hersteller kamen offenbar mit der asiatischen Lieferkette dermassen in Verzug, dass Händler mit zum Teil leeren Regalen an uns herantraten und zusätzliche Ware einkauften.

Wie schaltet Ulli Ehrlich am liebsten ab? …(lacht) Beim Nichtstun, also beim absolut Gar-nichts-tun. Wo geht das am besten? Einerseits auf der Couch und anderseits an meinem Lieblingsplatz, dem Schwarzsee, wo ich auch das Glück habe, leben zu dürfen. Das ist ein meditativer Ort, wo man auftanken kann. Kreativität ist ja wie ein Schwamm, der zuerst alle Eindrücke aufsaugt. Ab einem gewissen Moment hat er sich vollgesogen, dann kann man ihn auswringen, dann fliesst die Kreativität aus ihm heraus. Der Schwarzsee hält mich sozusagen in Fluss.

network  SPORTALM – THE KALEIDOSCOPE OF COLOUR THAT IS LIFE

It’s an autumnal day in October and the Sportalm headquarters gleam like a space ship that has just landed on earth. The up to 60 m long glass finishes flash forth between the white shell of the building, the entrance in its interior styled like a 5-star lobby. The statement is unmistakable: Here everything is about design, from head to toe. We already see her coming down the stairs towards us, radiant and energetic. Enter Ulli Ehrlich, CEO und Head Designer of Sportalm, her openness, approachability and zest for life dispelling all doubts. Her fashion and skiwear a direct expression of this! It’s what has gotten to her where she is today. How did Sportalm come about? Sportalm is a family business. It’s been around since 1980. We put our heart and soul into a brand that reflects sporting glamour, everything that Kitzbühel is renowned for. Our collections distinguish themselves with bright colours, plenty of joie de vivre, as well as a love for detail. Since the spring I’m the company’s sole proprietor, practically grew up in the company, it’s my calling as it were. The crazy colours are your trademark? From the get-go we introduced bright yellows into traditional costume wear, worked into it every conceivable colour that Indian silk comes in. This quickly popularised us in this sector, really had our designer dirndl stand out – the elephant in the room as it were but in a good way.

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It was the secret to our success which we then implemented in Sportalm’s sporting and everyday fashion. Sportalm is discernible at a glance. Diversity also seems to form part of the Sportalm DNA? Women are what we thrive on and we wanted to set an example at Mercedes Fashion Week in Berlin. It saw us bring women of all colours, sizes and special needs on to the runway. It seems that Naomi Campbell was the first woman of colour on a Vogue cover in 1988. We already had cross-cultural models on our front pages well before then. In Berlin we were able to bring Giusy Versace on to the runway. An exceptional woman who has shown us all how to deal with the adversities of life [she lost both legs in a car accident] with the kind of optimism that few of us can. We also had a multi-cultural dance group from Vienna prove that fashion can be presented with enthu­ siasm even beyond a size zero. Do you sometimes butt heads with this outlook? It’s 2020 and we still receive letters from people saying they don’t want to see a model of colour on the cover. Unbelie­ vable! Globally you’re represented in 1400 businesses today. Who is your market? The German-speaking realm is the front runner as before. For years now we’ve got a great regular clientele in Russia, Ukraine and Czech Repulic, and more

recently we could celebrate some nice success stories in France. We are also well represented in the US ski areas. At the moment we’re putting out feelers in Asia. With Beijing 2022 coming up, China wants to get up to 300 million Chinese people interested in the Winter Olympics’ skiing events. Ulli Ehrlich’s favourite fabric? Leather, but even more so, faux leather – which is easy to wash. In the jacket I’m wearing today I’ve sown leather strips on to tulle [netting] – quite an elaborate handcrafted process. Dreams and bucket lists after the crisis? We’ve been able to master the crisis quite well until now. I’ve already fulfilled a dream with the new home collection. A German partner is producing cushions and bedding that will complement the fashion collection. So any day now our fans will be able to climb under the Sportalm covers. It’s been great fun [smiles mischievously]! We’ve got some real followers who have not let lockdown deter them from acquiring that newest item of clothing. We’re lucky our production is based in Europe so were not affected by the supply chain in Asia and had many retailers here with empty shelves also approach us. The shoe sector also still remains open to explore. How best does Ulli Ehrlich switch off? … [laughs] by doing nothing, by doing absolutely nothing. How best is that achieved?


SPORTALM Fashion

On the one hand on the sofa and on the other at my favourite haunt Lake Schwarzsee where I’m also fortunate to live. It’s a meditative spot where one can charge one’s batteries. Creativity is like a sponge that soaks up all the impressions

at first. At some point it becomes saturated, then you can wring it out and with this, the creativity begins to flow from it. The lake keeps my creativity flowing as it were.

Interview: Daniel Chardon WWW.SPORTALM.AT 6370 Kitzbühel | Tirol | Austria

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PRIVACY IN KITZBÜHEL Interview: Daniel Chardon

Richard Hauser hat 2014 mit dem Kitzbühel Country Club den ersten Private Member Club im Tirol gegründet. Was in Gstaad und St. Moritz längst Tradition ist, wurde mit diesem Pionierprojekt auch in Kitzbühel zur festen Institution. Auf 8 Hektaren und 4000 m2 bietet der Club seinen Mitgliedern ein umfangreiches Angebot und ist regelmässiger Austragungsort interessanter Stubengespräche oder Treffpunkt für Zigarrenfreunde wie Arnold Schwarzenegger und... eben, über Prominenz spricht man hier nicht. Das Who is who des deutschsprachigen Unternehmertums schätzt die hiesige Diskretion. Innert sieben Jahren wuchs der KCC, wie er abgekürzt heisst, auf mehr als 1300 Mitglieder.

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Richard Hauser, sie sind ein Vertreter der bekannten HauserDynastie… (lacht)… Ja, die Familie blickt auf 400 Jahre Tradition zurück. Das Gasthaus, welches die Grundlage für den Stangwirt legte, gibt es seit 1609. Wie verlief das Leben von Richard Hauser und wie entstand der KCC? Ich war in jungen Jahren viel international beruflich unterwegs, mit meinem Vater entwickelten wir während 20 Jahren den Stanglwirt zu neuer Grösse. 1997 erbte ich von meiner Grossmutter hier in Reith einen wunderschönen Bauernhof. Zwischen 1999 und 2010 wurden Hunderte Millionen in neue Fünf-Sterne-Hotels investiert. Der Wettbewerb um internationale Gäste intensivierte sich. Was mir auffiel, war, dass sich niemand um die Menschen kümmerte, die schon hier sind! Das sind rund 15‘000 teils sehr interessante Menschen aus der ganzen Welt, die sich hier mal mehr, mal weniger niedergelassen haben, zum Teil in sehr hochwertigen Wohnsitzen. Demgegenüber stehen Dörfer von Einheimischen, die nicht nur vom Tourismus leben, sondern auch interessante Handwerke und anderweitige Unternehmen umfassen. Ich dachte mir, es müsste doch möglich sein, für all diese Menschen eine Art Kristallisationspunkt zu schaffen. Die Menschen suchen ja soziale Begegnungen, Austausch – und zwar ganzjährig. Eine interessante Frage lautet: wodurch entsteht Heimat? Heimat ensteht durch Vertrautheit, Wohlfühlen, Kindheitserinnerungen, ehrliche authentische Begegnungen. So entstand in mir die Idee, einen Begegnungsplatz zu schaffen für kulturelle Erlebnisse, angereichert mit einem SPA, Coaching, Arzt, Kulinarik, Kinderprogrammen, Kino, Stubengespräche, Zigarrenlounge usw. Das sind Dienstleistungen für die Menschen, die hier wohnen. Viele dieser Niedergelassenen empfangen Besucher aus der ganzen Welt. Wir sind dann oft das Gästehaus für diese Besucher. Daraus ergeben sich Long Stay Residences. Deshalb haben wir 2016 die Kitzbühel Lodge geschaffen, welche mit einem Gute Fee-Service luxuriöses Wohnen mit einem kom­ pletten Hotelservice vereint. Daraus wiederum hat sich ein internationales Netzwerk mit über 100 Member Clubs aus der ganzen Welt entwickelt. Wir sind das Bindeglied zwischen regionaler Verwurzelung, was sich in der Verwendung der alpinen Materialien widerspiegelt, und internationalem Austausch, der sich auch unter den Mitgliedern oft wie von selbst ergibt. Was seid ihr heute und aktuell? Wir sind ein genereller Dienstleister geworden. Wir hören auf Wünsche und organisieren «Dinge» und Veranstaltungen. Gerade in der Krise suchen Menschen vertraute Kontakte. Da sind wir ein Safe Haven. Jetzt wissen wir auch, wieso wir so


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verschwenderisch mit Raum umgegangen sind (lacht) – 2020 wurden wir mit Mitglieds-Anfragen fast überrannt, die Menschen schätzen Grosszügigkeit und Intimität. Ich sehe uns wie den gut verwurzelten Baum, der durch einen starken Sturm nur noch stärkere Wurzeln entwickelt.

network  KITZBÜHEL GETS COUNTRY CLUB

The founding of the Kitzbühel Country Club (KCC) by entrepreneur Richard Hauser meant that the Tyrol got its first Private Member Club in 2014. What had already been tradition in Gstaad and St. Moritz for a long time would also become a fixed institution thanks to this pioneering project. Situated on eight hectares and boasting 4000 m² the club offers its members a comprehensive repertoire – a meeting point as it were for the who’s who of the German-speaking business world and for which discretion is the operative word. ­After seven years, it now boasts more than 1300 members. Richard Hauser, you represent the renowned Hauser dynasty … … yes, today the family can look back on 400 years of tradition. The family guest house that became the epitome of the highly-successful five-star Stanglwirt brand of the Hauser Dynasty in the nineties has been around since 1609. Tell me about Richard Hauser’s life story and how KCC came about … Between

1999 and 2010 hundreds of millions were invested in new five-star hotels in the area. The competition to garner international guests intensified. I couldn’t help notice that nobody was bothered about the people. Some 15,000 interesting people from around the world now called Kitzbühel, home – among them some very high-end residences. Juxtaposing this influx were the villages of the locals that not only lived off tourism, but their craftsmanship and small businesses. I thought to myself that it had to be possible to crystallise a melding of these two worlds and facilitate social encounters and interactions all year round. What happened next? The idea came to me to create a meeting place for cultural experiences, embellished with a spa, coaching, physician, culinary offerings, a children’s programme, cinema, parlour talks, cigar lounge etc. Many of the folk who had settled here would receive guests from around the world and it soon became apparent that there was a demand for long stay

residences. This brought about the Kitzbühel Lodge in 2016 and epitomised the melding of luxury living and a complete hotel service. This in turn led to the development of an international network with more than 100 member clubs around the world. How do you see your role today? We’ve become a general service provider. We listen to what people want and organise ‘things’ and events. Precisely during the crisis people are looking for trustworthy contacts. We provide the safe haven for this. And now we also know why we’ve been so lavish when it comes to space [laughs] – in 2020 we were inundated with membership enquiries. People appreciate generosity and intimacy. We are like a tree that has its roots firmly in the ground and which will only develop even stronger roots when faced with a storm.

WWW.KITZBUEHEL.CC 6370 Reith bei Kitzbühel | Tirol | Austria

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kitzbühel

In Pandemie-Zeiten werden solche Aspekte noch wichtiger. Nicht nur bietet das 5-Sterne-Hotel Kempinski Das Tirol als einziges Hotel der Region direkten Zugang zu den Skipisten, sondern generell viel Luft und Raum. Da bekommt das Wort Luxus eine ganz eigene Bedeutung. In einem kurzen Gespräch (Ende Oktober 2020) wollten wir vom General Manager wissen, was aktuell von besonderer Bedeutung ist.

KEMPINSKI SKI IN – SKI OUT

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Gerhard Bosse, einer der erfahrensten Kempinski Hotelmanager weltweit, bemerkt nicht ohne Stolz: «Wir bemerken, dass den Gästen der Platz, die Natur und die frische Luft der Alpen in Corona-Zeiten noch wichtiger sind. Der neue Luxus besteht darin, die frische Luft noch bewusster als zuvor zu genießen, die hier im Tirol so einmalig wie die Landschaft ist.» Und dafür bietet ihr zusätzlich den Activity Concierge an? Genau, diese sollen die Gäste ganz persönlich begleiten, sei es auf Bike-Touren, Golfrunden, einem Besuch im Wildpark oder dem Frühstück auf dem Kitzbüheler Horn! Ich bin im Sommer mit den Gästen um 6 Uhr morgens im Schwarzsee schwimmen gegangen, da mir das persönlich die Frische für den Tag bringt. Das kam erstaunlich gut bei den Gästen an und macht die Beziehung viel persönlicher. Wir sind hier vielleicht ein wenig anders aufgestellt als das klassische Kempinski-Haus. In Tirol pflegt man eben eine engere Beziehung und weicht manchmal von generellen Standards ab zugunsten eines authentischen Services. Was ist sonst noch anders als sonst? Wir bieten CoronaTests im Haus an, so dass sich Gäste wirklich sicher fühlen. Die Urlauber können auch wählen, ob Ihr Zimmer während des gesamten Aufenthaltes nicht betreten werden soll oder ob sie den Zimmerservice wie gewohnt in Anspruch nehmen wollen. Zudem haben viele unserer 157 Zimmer und Suiten eine Küchenzeile, die für längerfristige Aufenthalte nützlich ist und zusätzliche Unabhängigkeit bietet. Und im F&B zeigt ihr den gewohnt hohen Standard? Unser Gründervater Berthold Kempinski stammt aus der Gastronomie. Deshalb hat diese eine besondere Bedeutung. Küchenchefin Veronika Späth bietet höchsten kulinarischen Genuss mit den besten Zutaten aus der Region an. Und das pan-asiatische Restaurant Sra Bua ist für den kommenden Winter bereits wieder sehr gefragt. Auch für Private Dining im kleinen Rahmen, z.B. in der Fondue Stube, erwarten wir guten Zulauf. Noch zwei herausragende Angebote… Da ist einmal der SPA, wo sich Gäste auf 3.600 Quadratmeter


verteilen und ein umfangreiches Angebot an individuellen und exklusiven Massage- und Beauty-Behandlungen, Bewegungsund Entspannungstherapien vorfinden. Zum anderen natürlich Ski-in, Ski-out – vom Hotel direkt hinein in eines der größten

und schneesichersten Skigebiete der Alpen mit 215 Pistenkilometern und Schnee bis ins Tal. Warme Skistiefel, die neuesten Skimodelle, Sportgeschäft, alles findet man hier im Haus – und muss eigentlich gar nicht raus.

network  WITH EVERYTHING WITHIN REACH YOU DON’T EVER HAVE TO LEAVE THE HOTEL

Ski-in/ski-out from your hotel directly into one of the Alps’ biggest snow region that boasts all of 215 kilometres of slopes plus snow all the way into the valley. During the pandemic facilities like this stand out even more. Not only is the 5-star Hotel Kempinski Das Tirol the only hotel in this region of Austria’s Tyrol with direct access to the slopes, but the hotel itself offers plenty of space both to move in and ­breathe in. In conversation with Art of Snow (at the end of October 2020), this is how General Manager Gerhard Bosse described the hotel’s secret to success in these circumstances. It is all about what he defines as the new luxury – the luxury of being able to enjoy the fresh air even more consciously than before. So for this you make available activity concierges? Precisely and they will personally accompany guests on a bike tour, a round of golf, a visit to the nature reserve or the summiting breakfast on the Kitzbühel Horn! I have taken guests for a swim in Lake Schwarzsee at six in the morning

in the summer and it was extremely well received on a personal connection level. Our hotel location does have a way of lending itself to deviations from the classical Kempinksi norm. What else is different than usual! We offer in-house corona testing so guests feel more at ease. Guests also get to choose if they want to dispense with room service and have no one enter their room for the duration of their stay. With this in mind many of our 157 rooms provide a kitchen nook; not only are they useful for longer stays but for the independence they provide. And when it comes to food & beverage, you deliver your consistent high standard? Our founding father Berthold Kempinski stems from the culinary world. Hence this area takes on special significance. Chef de cuisine Veronika Späth brings to the table the utmost in gastronomic enjoyment with the best ingredients from the region. The pan-Asian Sra Bua restaurant is again in high demand this winter. The two Fondue Stuben are ideal for private

dining in an intimate group. Now tell me about two more pièce de résistance offers that Hotel Kempinski Das Tirol prides itself in … Firstly what comes to mind is the SPA. Here guests are spread across an area of 3600 m² and have access to an individualised offering of exclusive massage and beauty treatments, in addition to mobility and relaxation therapies. The already-mentioned ski-in ski-out feature speaks for itself. The extra appeal is that everything you need for your day in the snow is available in-house: Warm ski boots, the latest in ski equipment and a sports shop. Which means you don’t really ever have to leave the hotel!

Interview: Daniel Chardon

WWW.KEMPINSKI.COM/TIROL Kempinski Hotel Das Tirol, 5* 6373 Jochberg | Tirol | Austria

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JAMES BOND LIKE Explosiv, eisig, cool, spektakulär – Begriffe, die am inneren Auge vorbeiziehen, wenn man in die Sölder James Bond Welt eintaucht. Aber zuerst heben wir ab, einmal nicht mit der Seilbahn. Nein, mit dem spektakulären 007 Elements-Hubschrauber von Heli Tirol, ganz James Bond like. Gänsehautfeeling pur, ein James Bond Package gönnt man sich ja nicht alle Tage. High to the sky Die Rotoren machen mächtig Wind, einige Herzen klopfen hier rasend. Spektakulär hebt er ab, Panoramafenster bieten grandiose Ausblicke in die verschneite Bergwelt. Wir fliegen den Drehorten von Spectre entlang. Der 2014 und 2015 entstandene Bond unter Sam Mendes suchte damals einen ‘fantastic cool place’ und fand ihn im berühmten ice Q Gourmetrestaurant. Auf 3048 Metern über Meer erhebt sich dieser markante symmetrische Block aus Glas und Stahl und hatte genau die richtige Form und unterkühlte Atmosphäre für die spätere Hoffler-Klinik. ice Q In Kombination mit der Gaislachkoglbahn, die nachts vielfarbig den Himmel erleuchtet, ist ein Abendessen – mittwochs fährt die Bahn auch nachts – oder ein Lunch (mit Martini!) im 2013 eröffneten ice Q Restaurant zu empfehlen. Wie ein Brillant funkelt die Glasfestung unter der Bergsonne. Im Innern treffen alpine Gaumenfreuden auf internationalen Hochgenuss. Küchenchef Klaus Holzer und sein Team begeistern mit Raffinesse, feinsten

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Aromen und Gewürzen. Die legendären Chefs Table bieten garantierte Fensterplätze mit einer der spektakulärsten Aussichten der Alpen. Pino 3000 Raffiniert präsentiert sich auch die Kreation PINO 3000. Drei Weingüter aus drei Ländern, St. Pauls, Paul Achs und Dr. Heger, haben sich zu diesem Projekt zusammengeschlossen. Die Pinot Noirs der drei Winzerhäuser reifen in einer Weinhochzeit im eigens dafür geschaffenen Fassweinkeller, eben auf 3000 Metern, zu einer besonderen Kostbarkeit.


Entstanden ist die Idee unter der Leitung des 5-Sterne-Hotels Central in Sölden, welches seit fast 20 Jahren zum exklusiven «Wein am Berg», einem Gipfeltreffen renommierter Winzer und Spitzenköche, Sportlegenden und Weinliebhaber aus der ganzen Welt einlädt. Der nächste Event ist auf 19.4.-25.4.2021 angesetzt. „Immer wieder haben Winzer und Weinkenner bestätigt, dass hier auf über 3.000 Metern Seehöhe der Wein schlichtweg besser schmeckt“, erzählt Gastgeberin Angelika Falkner. Auf dieser Höhe dauert die Reifung etwas länger, das Resultat überrascht und überzeugt mit seiner Finnesse, kristalliner Fruchtigkeit und Eleganz und bekam von internationale Weinkennern Spitzenbewertungen. Das Central - Alpine Luxury Life Wer die Qual der Wahl haben will, trifft seine Weinauswahl im Mutterhaus, dem 5-Sterne-Hotel Central. Hier findet sich der PINO 3000 im Angebot, neben 30‘000 anderen edlen Tropfen! Präsentiert werden diese von Sommelier und Falstaff-Maître 2005, Martin Sperdin. Begleitet werden die Weine hier im «Tal», auf 1370 Metern, durch 3-Haubenkoch Michael Kofler, seinerseits ausgezeichnet mit der Toque d’Honneur, der ewigen Haube von Gault Millau. Nur an wenigen Orten funktioniert das Zusammenspiel von bodenständiger Gourmetküche und Weinphilosophie so harmonisch. Neben internationalen kulinarischen Meisterwerken legt Kofler Wert auf authentische alpine Spezialitäten, die auch mal in der historischen ‚Ötztaler Stube‘ serviert werden. . Klar, dass das Central auch jenseits der Kulinarik fast alles bietet: 10 verschiedene Saunen, Dampfbäder erstrecken sich über drei Etagen zu einer umfangreichen Wellness-Welt, deren Ästhetik die gotischen Fenster und maurischen Portale von Venedig widerspiegelt. Selbstredend bietet das Central private Luxus-Wohnwelten, von romantisch-rustikal bis zu modern-elegant. Was das Skifahren anbelangt, müssen wir kaum Worte verlieren über eine Destination, die seit vielen Jahren den SkiWeltcup eröffnet und neben 145 Pistenkilometern die mit 15 Km längste Abfahrt Österreichs bietet. 007 ELEMENTS Womit wir wieder beim Berg sind, denn Jakob Falkner, Chef der Bergbahnen Sölden, hat dafür gesorgt, dass James Bond 007 neben dem ice Q ein bleibendes Vermächtnis erhält. Aus der Zusammenarbeit von 007 Art Director Neal Callow mit Tino Schaedler (Design Chef bei Optimist Inc.) und dem Architekten Johann Obermoser entstand die Erlebniswelt 007 ELEMENTS. Die Besucher werden mit allen Sinnen auf eine Reise durch gefühlsbetonte Klanglandschaften mit dramatisch wirkender Beleuchtung und hochwertigen visuellen Projektionen geführt.

Innovative Technologie, theaterartige Aufführung und interaktive Installationen machen James Bond lebendig. Ganz Corona-like kaufen Besucher ein Ticket für ein bestimmtes Zeitfenster. Um den Permafrostboden nicht zu beeinträchtigen, liegt die Temperatur im Inneren des Gebäudes bei konstanten 5° Celsius. Wir müssen uns also für den coolen James Bond warm anziehen.

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h o s p i ta l i t y network  AGENT 007 REACHES NEW HEIGHTS

Explosive, icy, spectacular! Concepts that enter the mind’s eye when you dive into the James Bond world that is Sölden – an alpine resort in the Ötztal Valley in the Austrian state of Tyrol. We lift off, but for a change, not with the aerial cableway. No, very much like secret agent 007 would, we’re taking off in a dramatic Bond-style helicopter from Heli Tirol. Admittedly not 100% environmentally friendly, but then again the James Bond package is not something we treat ourselves to every day. The rotors stir up a lot of wind, our hearts are racing. The pilot takes off spectacularly. Windows with grandiose panoramic views immerse us in the snow-covered mountain world. The ride takes us past the Spectre movie set. Filming for it took place in 2014 and 2015 under Sam Mendes and the brief for the setting was a “fantastic cool place”. And in the end it was the famous gourmet Restaurant ice Q that would meet the specs. At a height of 3048 m above sea level this striking symmetrical block of glass and steel had precisely the right shape and super-cool atmosphere conducive to the psychiatric clinic integral to the plot. Restaurant ice Q The restaurant first opened its doors in

2013 and comes highly recommended. Guests wanting to dine or lunch there (of course with that mandatory Martini that comes shaken not stirred) can get to it with the Gaislachkogel. This cable car also runs at night on a Wednesday, lighting up the skies with a kaleidoscope of colours. The glass fortress that is our destination shines like a diamond in the mountain sunshine. Inside, alpine culinary delights meet delectable international fare, with chef de cuisine Klaus Holzer and his team never failing to impress with the finesse of their aromas and spices. The legendary chef’s window tables guarantee the most sensational alpine views. Pino 3000 Refinement is also what defines PINO 3000. Three wine estates from three Austrian states have formed this collaborative fine wine project. The pinot noirs from the three estates ripen up here in a specially-created wine cellar in what can best be described as a ‘wine wedding’ of sorts. Hostess Angelika Falkner tells us that time and again vintners have confirmed that wine simply tastes better when slow ripened at a height of 3000 m above sea level. The idea was the brainchild of the 5-star Hotel Central in Sölden, which

has been holding a summit championing ‘wine in the mountains’ for almost 20 years now, inviting renowned vintners, top chefs, sports legends and wine lovers to it. The next such event takes place from 19th to 25th April 2021. Hotel Central If you really want to be spoiled for choice when it comes to wine, the Hotel Central in Sölden is where it is at. Aside from the PINO 3000 that you will also find on offer here, there are another 30,000 fine wines! Presenting them is 2005 Falstaff-Maître, sommelier Martin Sperdin. The wines here in the ‘valley’ at 1370 m is accompanied by the culinary fare conjured up by award-winning 3 Chef Hat top-chef Michael Kofler, who has also been awarded the Toque d’Honneur, the eternal recognition from Gault Millau. It is not often that the interplay between unpretentious gourmet cuisine and the philosophy of wine transpires so harmoniously. 007 ELEMENTS With so many high-end selling points in Sölden that allow us to live out our Spectre fantasies to the hilt, let us not forget to make mention here of one man who has definitely taken the 007 legacy to whole

Für Feinschmecker: Pino 3000 und Restaurant Feinspitz.

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WWW.007ELEMENTS.SOELDEN.COM 007 ELEMENTS Bergbahnen Sölden 6450 Sölden | Tirol | Austria WWW.CENTRAL-SOELDEN.COM Hotel Das Central, 5* 6450 Sölden | Tirol | Austria WWW.HELI-AUSTRIA.AT Heli Tirol GmbH 6462 Karres | Tirol | Austria WWW.ICEQ.AT Restaurant ice Q 6450 Sölden | Tirol | Austria

new heights. Enter Jakob Falkner, the CEO of Bergbahnen Sölden responsible for the area’s cableways. In a collaboration between 007 Art Director Neal Callow; Tino Schaedler Head of design at Optimist Inc. and architect Johann Obermoser, what came about was the 007 ELEMENTS theme park – a cinematic installation dedicated fully to the world of James Bond. Visitors are taken on a journey of the senses through emotionally-charged

sound landscapes with dramatic lighting effects and high-quality visual projections. Innovative technology, theatrical performances and interactive installations bring James Bond to life. With the temperature inside the building set at a constant 5° Celsius so as not to compromise the permafrost floor, visitors are well-advised to dress up warmly for their cool hero. And in tune with corona protocol, tickets are bought for a specific time window.

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h o s p i ta l i t y

Lermoos ist ein kleiner Ort in Tirol. Omnipräsent ist hier die Zugspitze, von der man manchmal auch den Gipfel zu sehen bekommt, der sich auf fast 3.000 Höhenmetern oft hinter Wolken verbirgt. Es ist der höchste Berg Deutschlands, der von Lermoos aus in all seiner Pracht sichtbar ist. In Lermoos, da lässt es sich gut urlauben, sommers und vor allem auch winters: Da gibt es das Skigebiet Grubigstein, Langlaufloipen, Schneeschuhwanderrouten und vereiste Seen, auf denen man eislaufen kann. Es gibt den Blindsee, einen der schönsten Bergseen Tirols, in dem AbenteurerInnen unter das Eis tauchen können, wenn er zugefroren ist. Und es gibt ein besonderes Hotel: Das MOHR Life Resort. Über die Lust an der Veränderung. Was am MOHR Life Resort besonders auffällt, ist der stetige Wandel, der dort spürbar ist. 1806 wurde das Grundhaus gebaut, 200 Jahre später hat Familie Künstner-Mantl es generalsaniert – sehr modern ist es nun, aber auch natürlich, mit viel Stein und Holz und Wasser. Seit 2006 kommt sukzessive immer etwas Neues dazu, im 4 Sterne Superior Hotel. Der neuste Coup sind drei jeweils über 100m2 große Penthouses mit eigenen Terrassen und Whirlpools im neuen Gebäude MOHR Backstage. Man denkt hier in Superlativen. Vielleicht spielt die ständige Präsenz der Zugspitze dabei eine Rolle?

DAS HAUS DER SUPERLATIVE 18 Zimmerkategorien, drei neue Penthouses, ein zusätzlicher 800m2 großer Spa-Bereich und 330m2 allein für die körperliche Fitness: Das MOHR Life Resort im Tiroler Lermoos ist ein Haus der Superlative, das sich stets weiterentwickelt.

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Fühlen, nicht denken. Der Blick auf den höchsten Berg Deutschlands und der umliegenden Berge ist immer mit dabei. Auch vom 2‘500 m2 grossen Spa-Bereich aus lässt er sich bewundern. Dazu kam das 800 m2 umfassende „MOHR escape“. Der weitläufige SPA-Bereich bietet neben Sauna, Pool und Ruheräumen auakch einen Outdoor-Infinitypool mit Licht- und Klangelementen, die man bei frischer Bergluft wirken lassen kann. „Es bietet Gästen ein nahezu archaisches Raumerlebnis und verkörpert den Wellness-Urgedanken: Entspannung durch elementares Fühlen,“ so der Hotelier und Inhaber Klaus Mantl. 2018 wurde das Refugium eröffnet. Zur Feier des Tages trat der Sänger Xavier Naidoo auf – als Bühne diente das Dach des Spas. Auch neu seit 2020 ist der Fitnessbereich „MOHR Intensity“, ausgestattet mit den modernsten Fitnessgeräten, auf denen man sich – wie könnte es anders sein – mit Blick auf die Zugspitze austoben kann. − MM


network  THE HOTEL WHERE SUPERLATIVES REIGN SUPREME

Omnipresent here in the Tyrolean winter resort area of Lermoos is Germany’s highest mountain, the Zugspitze coming in at a height of almost 3000 m and whose peak when visible woos visitors with its charm. Lermoos is renowned for the Grubigstein ski area, cross-country skiing tracks, snow-shoe hiking tracks and lakes that lend themselves to ice skating while still others like Lake Blindsee offer adventure seekers the opportunity to dive beneath the frozen ice. Lermoos is also home to one very special hotel: The MOHR Life Resort. With 18 room categories, three new penthouses, a 2500 m² spa area with the 800 m² Mohr Escape and 330 m² MOHR Intensity solely for bodily fitness, the MOHR Life Resort is a hotel where superlatives reign supreme. Change but not for the sake of change

What is particularly conspicuous about the MOHR Life Resort is the constant transformation that is discernible here. In 1806 the foundation house was built, 200 years later the Künstner-Mantl family had it renovated in its entirety. It is ultra-contemporary now but of course boasts plenty of stone, wood and water. Ever since 2006 something new was always added to the four-star Superior Hotel. The latest master-stroke additions are three 100 m² penthouses with own terraces and whirlpools in the new MOHR Backstage annex in a development that definitely has one thinking in superlatives! Perhaps the ever-present Zugspitze is to ‘blame’? The Zugspitze can even be admired from the expansive spa area, with the addition of the MOHR Escape that aside from

sauna, pool and relaxation room, also offers guests an outdoor infinity pool with light & sound elements whose beneficial effects can be optimised on in the fresh mountain air. “It gives guests an almost archaic special experience and embodies the primordial notion of wellness: Relaxation through elementary feeling,” is how hotelier Klaus Mantel aptly puts it. The refuge opened its doors in 2018 and to celebrate the occasion German soul singer Naidoo was invited to perform – serving as the stage was the roof of the spa. Another new addition since 2020 is the fitness centre MOHR Intensity boasting state-of-the-art equipment, of course with a view of the Zugspitze – it had to be! WWW.MOHR-LIFE-RESORT.AT Hotel MOHR life resort 6631 Lermoos | Tirol | Austria

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WELLNESS WITH A VIEW Das Kulm ist eine Institution in St. Moritz: Das 5 Sterne Superior Grandhotel liegt im Herzen des Ortes und bietet Ausblick auf den St.Moritzersee. 164 Zimmer und Suiten gibt es dort, sieben Restaurants und drei Bars, einen eigenen Golfplatz – und, auf großzügigen 2.000 m2, ein luxuriöses Spa mit Indoor- und Outdoor-Pools, Saunas und Dampfbädern, einem High-Tech-Fitnessstudio, Ruhezonen und einigen Räumen, wo ganz besondere Beauty- und Wellness-Behandlungen stattfinden. Dort geht es entweder um Entgiftung, Entspannung oder Regeneration. Diese Behandlungen sind, wie man sich denken kann, mehr als

network  WHY NOT SPOIL YOURSELF?

Kulm Hotel is an institution of note in St. Moritz. The 5-star superior grand hotel lies in the heart of the town with a view of Lake St. Moritz. It boasts 164 rooms and suites, seven restaurants, three bars and its own golf course. But it wouldn’t be a superior hotel if it didn’t come with a highend spa. Here it is spread across all of 2000 m² with indoor and outdoor pools, saunas, steam

exklusiv. Und das sind sie auch dank der Produkte, die dort von kundigen TherapeutInnen und KosmetikerInnen angewendet werden: Für hautverjüngende Gesichtsbehandlungen werden Produkte der Marke „Valmont“ genommen, die für hochtechnologische Schweizer Zellkosmetik und beste alpine Ingredienzien steht. Entgiftungsbehandlungen werden mithilfe der Organic SPA-Marke „VOYA“, die Naturkosmetik auf Basis von Meeresalgen herstellt, durchgeführt. Ganz neu sind ab Dez. 2020 die entspannenden Duftkerzen und extravaganten Parfums der britischen Luxusmarke „Jo Malone London“. Man kann sich ruhig etwas gönnen: Das Jahr war schließlich hart genug. − M M

baths, a hi-tech fitness studio and it goes without saying, a team of highly-skilled therapists and beauticians for all your exclusive beauty and wellness needs. ­Accompanying their skill set for your every detox, relaxation and rejuvenation wish is a range of exclusive product labels. VALMONT is a leading hi-tech Swiss brand in cellular regeneration technology and uses the best alpine ingredients. VOYA for its part is an organic label based

on sea algae and is particularly well-suited to detoxification treatments. Forming part of a brand new repertoire as of 2021 are the relaxing scented candles and extravagant perfumes from the British luxury label JO MALONE LONDON. Why not spoil yourself? You deserve to - 2020 was hard enough! WWW.KULM.COM 7500 St. Moritz | Switzerland


More than just an extraordinary setting

THE OMNIA

is a uniquely wonderful experience. Come and see for yourself.

THE OMNIA, Zermatt – Switzerland, Phone +41 27 966 71 71, www.the-omnia.com


DAS DORF HAT ZEIT … und Zeit ist bekanntlich der neue Luxus. Wer im Chalet-Dorf Alpzitt im Allgäu einkehrt, entschleunigt wie von selbst. Sonnenverwöhnt ist Burgberg im Allgäu südlich von Bayern – und ein beliebter Ort für den Urlaub im Winter: Ganz in der Nähe gibt es Langlaufloipen, Winterwanderwege und Schneeschuhrouten; ein paar Autominuten entfernt liegen zwei Skigebiete. Mystisch ist die Jahreszeit ebenso, mit zahlreichen Brauchtümern wie dem Klausentreiben am 6.Dezember, den Rauhnächten zwischen den Jahren oder dem Funkenfeuer, ein alter Feuerbrauch, bei dem am ersten Fastensonntag der Winter ausgetrieben wird. Und dann gibt es auch noch das Chalet-Dorf Alpzitt: Ein Dorf im Dorf, ein eigener Mikrokosmos. „Zitt“, das steht für Zeit. Zeit, in der alles sein kann und nichts sein muss – so die Philosophie von Sonja und Albert Gilb, die das Alpzitt seit 2018 führen. Ihre drei Kinder sind auch immer wieder zu sehen, zwischen den neun Chalets und zwei Chalet-Appartements, die zwischen 60 und 120 m2 Wohnfläche bieten, wo es immer gut nach frischem Holz duftet. Hier definiert sich der Luxus nicht über protziges Design, sondern über hochwertige Materialien aus der Natur und eine Ruhe, die in der Natur des Ortes liegt. Schlicht gehalten ist hier alles. „Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollendung“, hat schon Leonardo da Vinci gesagt.

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Vergangenheit x Zeitgeist. Vor 400 Jahren war hier eine Sägemühle, und seit fast 100 Jahren ist das Areal in Besitz der Familie. Auch im neuen Dorf mit den Luxus-Chalets spürt man die Vergangenheit. Allerdings verschmilzt sie hier mit der Gegenwart: jahrhundertealte Hölzer treffen im Spa-Bereich auf ergonomische Liegen aus Zirbenholz und kalten Granitstein. In den Chalets erzeugen moderne Kaminplätze, weiche Lammfelle und freistehende Badewannen, von denen aus man in den Sternenhimmel blicken kann, eine alpine Hygge-Atmosphäre, in der man den ganzen Tag verweilen könnte – wäre da nicht die wunderbare Natur des Allgäus vor der Haustüre. Oder der Spa-Bereich mit Sauna, Regendusche oder Ruheliegen. Für eine Zeit der Stille. Weil hier individuelle Bedürfnisse besondere Priorität haben, kann man sich sowohl Frühstück als auch Dinner – mit frischen Zutaten vorwiegend aus der Region – vor den Kamin liefern lassen, wenn man lieber im Bademantel diniert als im „Genusswerk“. Wie man gerade möchte. Alles dürfen, nichts müssen – so lautet die Devise im Alpzitt. − M M


lodges

network  ALPZITT – A CHALET VILLAGE WITH TIME ON ITS HANDS … and we all know that time is a rare them. Here luxury does not define itself commodity nowadays. A new luxury as it with osten­tatious design, but rather with were! Anyone staying in the Oberallgäu the quality materials taken from nature district in the south of Bavaria will quickly and with the peacefulness that forms part unwind as if of their own accord. Being of the nature of the village. Everything is sun-kissed and only a short drive from two kept simple. “Simplicity is the ultimate sought-after ski spots is what make the sophistication,” is something that Leoarea a favourite destination, not to men- nardo da Vinci already said. tion its cross-country skiing trails, winter hiking paths and snowshoe routes. The past versus the zeitgeist of today And then of course there is the Alpzitt Some 400 years ago there was a saw mill chalet village: A village within a village, here and for nearly 100 years the area was a microcosm as it were. “Zitt” stands for in the possession of one family. The past time. Time in which everything can hap- is tangible even in the new village with the pen but does not have to. That’s the phi- luxury chalets. Here past meets present. losophy that Sonja und Albert Gilb, who In the spa area for example, centurieshave been running Alpzitt since 2018, sub- old timbers set off ergonomic loungers scribe to. It offers guests nine chalets and made from pinewood. Granite serves to two chalet apartments ranging from 60 embellish the space while a sauna and to 120 m² in size, their commonality being rain shower complete the repertoire. In the scent of fresh timber permeating the chalets, modern fireplaces, soft lamb-

wool rugs and free-standing bathtubs that let you look at the stars evoke the kind of alpine conviviality that engenders an ambience of well-being and contentment that easily has one lingering here all day. Of course if it weren’t for pristine nature beckoning us on one’s doorstep. To optimise on the tranquillity and because for Alpzitt individual preferences are king, you can order in both breakfast and dinner (fresh ingredients always the order of the day) to enjoy in front of the fireplace in your robe. Sheer Alpzitt indulgence at its finest and true to the motto that you can do whatever you like – without ever feeling obligated to do anything!

WWW.ALPZITT-CHALETS.DE Alpzitt Chalets im Dorf 87545 Burgberg | Germany


THE PEAK THE PEAK – ein Name, der gut zu den Ansprüchen von Sölden mit seinem James Bond-Image passt. Peak – zu deutsch der Gipfel – ist nicht nur im Sinne des Urlaubsglücks gemeint, sondern deutet auf die vielen Gipfel jenseits der 3000 – 3500 Meter, die dem Gast hier hochalpines Bergglück verheissen. Neben den Top-Skipisten durchaus auch ein Versprechen für alpine Wanderer und Tourengänger. Die Gastgeberfamilie Kneisl, mit kleinen Kindern, passt hier perfekt rein. Bevor ich Ronald, den Chef erreiche, ist er noch kurz beim Bouldern und auch die Beratung, was Berge und Touren anbelangt, bietet das umfassend Handfeste, was man sich von Bergmenschen erwartet. Was überrascht ist der lockere und entspannte Umgangston in Verbindung mit dem hochstehenden Luxus an Chalets und Appartements, den die Familie Kneisl hier schuf. Nicht auf einen Schlag, sondern Schritt für Schritt, so wie man die Berge erklimmt, bedächtig, konzentriert, mit einem gewissen Hang zur Perfektion, den einen die unerbittliche Natur hier unweigerlich abverlangt. Entstanden sind so über die Jahre die zwei Chalets Jagdchalet und Bergsteigerchalet mit je über 110m2 an Grosszügigkeit sowie 7 Appartements von 43 bis 101m2 Wohnfläche. Vom Materialmix sehr angenehm in Szene gesetzt, rutscht das Interior Design nie in den Kitsch ab, sondern verbindet das Altholz aus Michls Stadel mit modernen Stein- und Glaselementen. Alles ist sehr gradlinig und stilsicher angeordnet, strahlt eine wohltuende Ruhe aus. Die meist deckenhohen Fenster und Schiebetür-

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elemente, welche den Blick in die Ferne schweifen lassen, verstärken diesen Effekt. Ein Ort, an welchem man in hektischen Zeiten gut zur Ruhe kommen kann. An dem man aber auch genau so schnell in Aktion treten kann, so man will. Denn das Resort liegt direkt an der Skipiste zum Giggijoch sowie an Wander- und Bikewegen. Selbstredend beherbergt THE PEAK jeden Luxus, der einen Ferienaufenthalt verschönert: Boxspringbetten, Regenwaldduschen, grosszügige Badezimmer mit Infrarot-Sitzbänken, komplett ausgestattete Wohnküchen, ausladende Terrassen. Visionär oder nachhaltig wurden die Gratisparkplätze auch gleich als E-Tankstellen eingerichtet. Kostenloses W-Lan, Waschsalon bis hin zum morgendlichen Brötchenservice runden das Angebot ab. Dies nur wenige Auto-Minuten vom Zentrum und doch so abgelegen, dass man in Gedanken über die Niederungen des Tals hinwegschwebt. Kein Wunder, geniesst THE PEAK exzellente Rezensionen und Bewertungen, einerseits für die tolle Einrichtung und den wunderschönen Ausblick, anderseits für die herzlichen Gastgeber, die einen das richtige Wohl- und Willkommensgefühl vermitteln. Eine tolle Kombination und die Basis zu sorglosem Genuss.

WWW.PEAK-SOELDEN.AT The Peak Sölden - Chalets und Ferienwohnungen 6450 Sölden | Austria


lodges

network  LIVING UP TO THE VALLEY’S 007 IMAGE

With its excellent reviews and ratings for its imposing interior and the stunning view on the one hand and for the genuine hospitality of its hosts on the other, THE PEAK resort in Sölden in the Austrian Tyrol’s Ötztal Valley makes for the perfect base for the epitome of enjoyment. Here mountain peaks in the 3000 to 3500 m range abound. What comes as a bit of a surprise is the relaxed tone of the host family Kneisl juxtaposing the high-end luxury the chalets and apartments exude. On offer are three chalets (two hunting and one mountain) that all boast a generous 110 m² plus in addition to seven apartments from 43 to 101

m² in living space. The eclectic mix of materials used for the interior has a way of never degenerating into kitsch, but melds the old timber with the modern stone and glass elements. Everything is organised in a very linear and stylish fashion, exuding a soothingly contagious calm. The mostly ceiling-high windows and sliding doors are elements that reinforce this feel and let one’s gaze wander into the distance. It goes without saying that THE PEAK houses every conceivable luxury that enhances a vacation stay: Box-spring beds, rain forest showers, generous bathrooms with infrared benches, fully-equipped kitchens and expansive terraces. The free

parking areas double up as e-charging stations – here forward-thinking and sustainability are the name of the game. The repertoire is endless and also includes free wireless LAN and a laundry, whilst a delivery service drops off fresh rolls in the morning. The resort lies directly on the ski slope to the Giggijoch chairlift, one of the most efficient mountain gondolas of the world, while hiking and biking trials also abound. Only a few minutes from the town centre by car, yet THE PEAK is so remote as to give free rein to one’s thoughts as they waft across the valley.

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IT’S THE END OF THE WORLD… … as we don’t know it yet, müsste es hier heißen, in Steinberg am Rofan, unweit des Achensees. Als „das schönste Ende der Welt“ bezeichnet der Tiroler Ort, der auf 1.000 Meter Seehöhe gelegen ist, sich selbst. Das Neue, Unbekannte ist hier herzlich willkommen. Vor allem am Mesnerhof-C. Ein 400 Jahre alter, sanierter Hof, bestehend aus drei Häusern. Mitten im Grünen oder, wenn es Winter wird, Weißen. Umgeben von hohen Gipfeln, frischer Luft und ganz viel Natur. Der Mesnerhof-C, eine Art Community Retreat, ist auf diesem Hochplateau zuhause. Ein Ort, an dem „Alpine Togetherness“ zelebriert wird, wie Inhaber Georg Gasteiger, der sich selbst eher als Airbnb Superhost wahrnimmt als als Hotelier, es ausdrückt. „Geradezu zwangsläufig stellt sich ein hierarchieloses Wir-Gefühl ein, eine Art Gewissheit, in den Bergen auf die Gemeinschaft zählen zu können“, schreibt er.

Gute „C“-Wörter Das „C“ im Namen steht für zeitgeistige Schlagwörter, die hier ein Zuhause finden sollten: Creation, Communication, Concentration. Cabin und Camp – die zwei Wohnvarianten: Die Cabin ist eine original Bauern-Hütte für zehn Personen, das Camp eine coole Heu-Tenne mit 27 „Schlafnestern“ und 27 Naturbetten. Trotz Corona können Gruppen kommen – unter Befolgung bestimmter Regeln klarerweise. Selbstversorgung ist ohnehin Credo des Mesnerhof-C. Und natürlich steht das C auch für Community. Workshops finden aim Camp statt, im 7 Meter hohen „Holz-Schiff“ – von Yoga bis zur Markenstrategie. Start-Ups erarbeiten neue Businesspläne. Unternehmen wie Adidas, Google oder BMW mieten sich ein, um zu neuen Ideen zu kommen. Die Umgebung ist dafür prädestiniert, findet Georg. Das alte Mesnerhof Ensemble gehörte Georgs Eltern. Es abzureißen, wäre die Empfehlung seines Vaters gewesen. Aber Georg sah Potential in dem leerstehenden Hof. Gemeinsam mit seiner Frau hat er das Hauptgebäude nach den Prinzipien des Architekten Adolf Loos gestaltet: „Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten.“ Die Räume sind so gestaltet, dass sie Kreativität fördern. New Work findet hier statt. Man verbindet Urlaub und Arbeit. Man geht wandern oder skifahren. Man denkt nach und lässt es bleiben. Man zieht sich zurück und bringt Neues hervor. Und das alles am „schönsten Ende der Welt“. − M M


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© Photos Harald Eisenberger

network  SOUTH TYROL’S LAST OUTPOST

The “most beautiful end of the earth” is how the South Tyrol town of Steinberg am Rofan – at a height of 1000 m and not far from Austria’s Lake Achensee – describes itself. The new and the unknown are very welcome here. Especially at MesnerhofC a four-centuries-old restored farmyard comprising three buildings. It is located right in the midst of an expansive green meadow, or snow when the winter sets in, surrounded by an abundance of high peaks, fresh air and nature. Mesnerhof-C, an art community retreat as it were, is very much at home on this plateau. It’s a place where “alpine togetherness” is celebrated, as proprietor ­Georg Gasteiger (who sees himself more as an Airbnb super-host than hotelier) likes to define it. An almost inevitable hierarchy-free feeling, the certainty that in the mountains you can rely on community!

The C in the name stands for the key words that should be at home here: creativity, communication, concentration, cabin and camp. Cabin and camp – these refer to the two styles of accommodation on offer here. The cabin is an original farm hut for ten people, the camp a snazzy hay barn with 27 sleeping ‘nests’ and 27 ecobeds. Despite corona, groups can come here – obviously in upholding certain ­rules. And it goes without saying that the credo here is self-catering (another C). Obviously the C also stands for community. The 7 m high ‘wooden ship’ plays host to workshops held at the camp – these could entail anything from yoga to market strategy. It’s a place for start-ups to develop new business plans. The likes of Adidas, Google and BMW come here to find inspiration. Somehow that’s what the area is predestined for is what Georg believes. The old Mesnerhof ensemble of buil-

dings once belonged to his parents. His father wanted to tear it down but Georg saw potential in the empty farmyard. Together with his wife he designed the main building in tune with the principles of architect Adolf Loos: “Changes to the old building style are only permissible if they constitute an improvement, otherwise one should stick to the old.” The rooms are decorated in such a way as to inspire creativity. Innovations come about here – a holiday destination that one can combine with work – where one can go skiing, simply reflect and let life be. Where one can retreat to and revive the new. In the “most beautiful end of the earth”!

WWW.MESNERHOF-C.AT Mesnerhof C 6215 Steinberg am Rofan | Tirol | Austria

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Ullr: so heißt der nordische Gott des Skifahrens.

Designhotel für Götter Wenn Ullr ein Mensch wäre – wo würde er leben wollen? Was würde ihm gefallen? Was brauchte er, um glücklich zu sein und sich wohl zu fühlen? Fragen wie diese haben sich wohl auch Franziska Alber und Michael Gfall gestellt, als sie angefangen haben, das Haus in St. Anton am Arlberg zu planen, das nun den Namen des Gottes trägt: Ullrhaus. Ort: Die „Wiege des alpinen Skilaufs“. Mit dem Standort wäre Ullr sicherlich mehr als zufrieden: Das Hotel befindet sich mitten in St. Anton, wo der moderne Skisport seinen Anfang nahm. Zwischen zwei Bergbahnen, die zum größten Skigebiet Österreichs führen, und nur wenige Schritte von der Fußgängerzone entfernt ist das neu eröffnete Haus gelegen. Interieur: Nordisch-alpin. Wer das Hotel betritt, wird sich vielleicht wundern – ein klassisches Alpinhotel ist es keineswegs. Eher eines für Sportliche, denen es nicht egal ist, aus welchem Material die Möbel sind und welche Farben dominieren. Das Innenleben wurde von der Münchner Innenarchitektin Stephanie Thatenhorst – 2019 mit dem German Design Award ausgezeichnet – gestaltet. Es ist inspiriert von der Natur der Umgebung: Helle Salbeitöne, Waldgrün, Kalkgrau in der Farbe, reduziert auf das Wesentliche in der Form und wohlig-warm und gemütlich im Material. Ein Spa-Bereich mit Indoor-Pool, Sauna, Dampfbad und Ruheraum gibt es ebenso. Auch die Küche, welche Chef Michael selber leitet, bietet ein à la Carte Restaurant und eine Melange aus nordisch und alpin. Ullr würde es mögen. − M M

network  DESIGN HOTEL FIT FOR A GOD

Ullr is the name given to the Nordic God of Skiing. If Ullr were a human being – where would he want to live? What would he find aesthetically pleasing? What would he need to be happy and to feel good? These are some of the questions that Franziska Alber and Michael Gfall may also have asked themselves when they started planning Ullrhaus, their hotel that carries the name of this god. Located in St. Anton am Arlberg, an Austrian village in the Tyrolean Alps, Ullr would no doubt be pleased with the location – the cradle of skiing as the sport we know it as today! Situated between two slopes that lead to Austria’s largest ski area, it is not your traditional alpine hotel. It comes across more as something that would appeal to the sporty who attach great importance to what material the furnishings are made from and what the dominant colours are. The Nordic Alpine inside is the work of Munich interior designer Stephanie Thatenhorst, who walked away with the German Design Award in 2019. Here sage tones, forest greens and lime greys make up the colour repertoire reduced to basics in the shapes that have taken them on, whilst at the same time exuding the warmth and cosiness of the materials. There is also a spa area with indoor pool, sauna, steam bath and relaxation room. The à la Carte Restaurant run by Chef de cuisine Michael himself has on offer a melange of Nordic and alpine cuisine. No doubt Ullr would love it!

WWW.ULLRHAUS.AT Ullrhaus 6580 St. Anton am Arlberg | Austria


DEN GRÖDNER DOLOMITEN SO NAH Wer die Berge liebt, wird auch das Grödner Tal lieben: Es ist eine der schönsten und vielseitigsten Urlaubsregionen Südtirols inmitten der mystischen und majestätischen Dolomiten. Im Winter ist es ein Paradies zum Skifahren und Langlaufen. Oder einfach zum Schauen – denn der Blick auf die „bleichen Berge“, wie die Dolomiten aufgrund ihrer hellen Färbung auch genannt werden, erschöpft sich nie. Tag für Tag zeigen sie neue Facetten ihrer schillernden Persönlichkeit. Am Eingang des wunderbaren Grödner Tals, in einem malerischen Bergdorf auf 1.000 Höhenmetern, liegt das Chalet Resort ZU KIRCHWIES. Es ist die Heimat von Rosamunde und Walter,

network  LA VALLE GARDENA

If you like the mountains you’ll also like Val Gardena, a valley amidst the majestic Dolomites in northern Italy. It happens to be one of the most stunning and diverse holiday regions in South Tyrol. In winter it becomes a cross-country/ski paradise. But it’s worth a visit just for the views that can never become superfluous with new facets thereof presenting themselves daily. Situated at the entrance to the won-

die hier seit vielen Jahren den Kirchwieserhof führen. Das Chalet Resort ist ihr neues Projekt: Sechs Chalets und drei Lodges. Eines der Chalets – das luxuriöseste – ist Reinhold Messner, dem berühmtesten Südtiroler Bergsteiger, gewidmet. Alle Neun sind südseitig gelegen und sonnendurchflutet, gleichzeitig urig-gemütlich und nobel eingerichtet. Mit natürlichen Althölzern, Kamin, Kuschelliegen. Mit großzügigem Bad, SteinWasch­becken aus Bachfindlingen und jeweils eigener Terrasse mit Whirlpool. Im warmen Wasser und bei frischer Bergluft das Panorama bewundern – kann es etwas Schöneres geben?

drous Val Gardena, in a picturesque mountain village at a height of a thousand metres is the Chalet Resort ZU KIRCHWIES. The area is home to Rosamunde and Walter who have been hosting in the area for years and who have now taken on the Chalet Resort as their latest project: Six chalets and three lodges. One of the chalets – the most luxurious – is dedicated to Reinhold Messner, the most renowned South Tyrolean mountaineer. All nine units are south-facing and

are sun-kissed. Cosy and quaint at the same time, they boast natural old timbers and fireplaces. To complete the repertoire is a generous bath with stone basins and terrace with Jacuzzi. What better way to enjoy the fresh mountain air and admire the panoramic view? Life is beautiful!

WWW.ZUKIRCHWIES.COM Chalet Resort Zu Kirchwies 39040 Lajen | Südtirol | Italy

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culinary art

Einen Winter lang Colagreco im KULM Drei Michelin-Sterne, 18 Gault Millau Punkte, vier Hauben, Koch des Jahres 2009, notabene der erste Nicht-Franzose, dem diese Ehre zuteil wurde. Das ist Mauro Colagreco, der neue Star-Koch im Pop-up-Restaurant „the K“ im 5 Sterne Superior Kulm Hotel St. Moritz, in Zahlen. Wobei Zahlen einem ziemlich egal sind, wenn man Colagrecos kulinarische Extravaganzen serviert bekommt. Dann übernehmen nämlich die Sinne die Führung, und der Verstand tritt in den Hintergrund. Von Dezember 2020 bis März 2021 kann man als Gast im Kulm erleben, wie sich das anfühlt und schmeckt. Colagreco ist ein Meister der multikulturellen Küche. Der gebürtige Argentinier mit italienischen Wurzeln ist verheiratet mit einer Brasilianerin und hat ein kosmopolitisches Team. Er arbeitet am liebsten mit regionalen Zutaten, aber seine Gerichte sind inspiriert von der Welt und den Orten, an denen er gelebt hat. Zuletzt war das die Côte d’Azur in Frankreich, wo er das „Mirazur“, das 2019 zum besten Restaurant der Welt gekürt wurde, eröffnet hat. Davor war er in der Bourgogne im Spitzenrestaurant La Côte d‘Or und in Paris. Wenn er mal nicht vor Ort im Kulm sein kann, übernimmt Paloma Boitier, seine erst 25-jährige Chef de Cuisine im Restaurant Mirazur, die Führung.

network  CULINARY CONTENTMENT WITH MAURO COLAGRECO

Three Michelin stars, 18 Gault Millau points, four chef hats and Chef of the Year 2009. Enter Mauro Colagreco who is the first non-Frenchman to clinch this title and the new starred chef of the newly-launched pop-up restaurant at St. Moritz’s 5-star superior Kulm Hotel: the K. Until March 2021 guests at the Hotel get to experience what it really feels like when the senses takes over and the brain takes a back seat. All it takes is being at the receiving end of one of the culinary extravaganzas conjured up by this master of multicultural cuisine. Born in Argentina with Italian roots, Mauro Colagreco is married to a Brazilian. Working with a cosmopolitan team his inspiration comes from regional ingredients and the places where he has lived. Most recently this was the French Riviera where he launched the Mirazur, which was elected the world’s best restaurant in 2019 in the annual competition organised by the World‘s 50 Best Restaurants. Prior to that he was at the top restaurant La Côte d‘Or in Burgundy and in Paris. And when he’s out of town, Paloma Boitier, his 25-year-old Chef de Cuisine from Mirazur confidently takes the helm.

WWW.KULM.COM the k by mauro colagreco 7500 St. Moritz | Switzerland

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art

Der Geschmack des Leithagebirges im Weinglas Alte Reben und außergewöhnliche Böden – diese Kombination ist es, die Leo Hillingers Lagenweine aus dem Leithagebirge im Nordburgenland so ausdrucksstark und speziell macht. Das Terroir und die Kraft des Bodens schmeckt man schon im ersten Schluck. Als Leithaberg DAC Weine haben sie die Herkunft und das Gütesiegel, das für eine besonders gute Qualität steht, sogar im Namen: „DAC“ steht für „Districtus Austriae Controllatus“ und ist das gesetzliche Kürzel für gebietstypische Weine von Qualität.

Warum alte Reben gut sind und was den Leithaberg auszeichnet. Je älter die Rebe, umso tiefer dringt sie in den Boden ein und nimmt die Aromatik des Terroirs auf. Die Leithakalk-, Kalkund Schieferböden an den Hängen des Leithagebirges sind allein aufgrund dieser Mineralik schon speziell. In Kombination mit dem milden burgenländischen Klima am Neusiedlersee, den vielen Sonnenstunden und der sorgfältigen Verarbeitung entstehen charakterstarke Weine, in denen die ganze Kraft des Bodens steckt.

Die Leithaberg DAC Edelweine sind erdverbundene Weine mit großer Dichte und Finesse. Sie gelten als eigenständig, puristisch, als ausdrucksstark und kräftig. Erhältlich sind die mehrfach ausgezeichneten Weine im Weingut Leo HILLINGER in Jois, in den Leo HILLINGER Wineshops & Bars in Parndorf, Wien-Wollzeile, Kitzbühel und München, im gut sortierten Fachhandel oder ganz bequem 24 Stunden im Leo HILLINGER Onlineshop. − MM

network  THE TASTE OF THE LEITHA MOUNTAINS IN YOUR WINE GLASS

The older the vine, the deeper it embeds itself into the soil absorbing the aromatics of the terroir. The Leitha Mountains, a range on the boundary between Lower Austria and Burgenland, gives wines produced by the Weingut Leo HILLINGER wine estate its distinctive flair and DAC seal of quality: It’s the abbreviation for “Districtus Austriae Controllatus” and stands for Austria’s area-typical wines of quality. Produced on the estate are character-rich full-bodied fine wines. All thanks to the limeand slate-rich soil on the slopes in combination with the mild climate on Lake Neusiedl, many hours of sunshine and careful processing. Multi-award winning, these are true feats of nature and art at its finest – independent, puristic, expressive and powerful! You’ll be able to taste the terroir and the richness of the soil with the very first sip. The wines from the Weingut Leo HILLINGER are obtainable in wine shops & bars in Parndorf, Vienna’s Wollzeile shopping precinct, Kitzbühel and Munich. Also at select retailers or 24/7 at the Leo HILLINGER online shop.

WWW.LEO-HILLINGER.COM Weingut und Lounge Leo Hillinger 7093 Jois | Austria HILL-Heiligenkreuzerkeller 7092 Winden am See | Austria

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verwandeln. So wie die Familie Bründlmayer. In vino veritas. „Im Wein liegt kostbare Wahrheit: Er erzählt vom Boden, von der Hitze, der Kälte, dem Sturm und dem Regen, von der Landschaft und auch den Menschen, mit denen er zu tun hat,“ so Willi Bründlmayer. Grüner Veltliner und Riesling sind die Hauptsorten, die hier angebaut werden. Aber nicht nur: Peter Moser vom Falstaff Weinguide „traut nahezu jedem Wein zu, Jahrgangsbester seiner Kategorie zu sein. Vom leichtesten Grünen Veltliner über den Rotwein bis hin zum Sekt“. Vielfach prämiert sind die Tropfen aus dem Kamptal. What about the sparkling? Gute Weine sind das eine, guter Sekt das andere. Seit 1989 gibt es „Bründlmayer Brut“, einen handgerüttelten Jahrgangssekt aus Chardonnay, Blau-, Grau- und Weißburgunder sowie Grünem Veltliner. Er gilt als „der vielleicht beste Sekt im deutschsprachigen Raum“ (Best Sekt Guide). Brut Rosé, Extra Brut und der zu 100% aus Chardonnay-Trauben bestehende Blanc de Blancs ergänzen das Schaumwein-Sortiment.

Gut Sekt braucht Weile Im eigens erbauten, neuen Sektrüttelhaus entstehen bei Bründlmayer abseits des Weinkeller-Trubels feinste Schaumweine. Heiße Tage, kühle Nächte. In der Nähe das wilde Wasser der Donau und die dichten Wälder des Waldviertels. Klimatische Vielfalt, beste Lagen: Das niederösterreichische Kamptal ist eine Region, in der Weintrauben besonders gerne reif werden. Ganz zur Freude jener, die sie dann in Wein und Sprudel

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La Maison de la Remuage. Die Herstellung von Sekt ist eine ganz eigene Kunst, weiß Willi Bründlmayer. Deshalb gibt es seit 2019 auch ein eigenes Haus, wo genau diese Kunst geschieht: Im Sektrüttelhaus wird jede Flasche Brut von Hand gerüttelt. Es ist ein Haus, das Ruhe ausstrahlt – von außen und in seinem Inneren. Der Raum ist hoch und perfekt temperiert für die Remuage, wie sich der Arbeitsvorgang des Rüttelns nennt. Wild geht es dabei nicht zu. Die Flaschen werden nur leicht gerüttelt und geschwenkt, wochenlang – um die überflüssige Hefe von der Flasche zu lösen, die dann im nächsten Schritt degorgiert, also aus dem Flaschenhals entfernt wird, damit der Schaumwein schön klar und rein wird. Alle aktuellen Weine können im Heurigenhof Bründlmayer (Pächter Fam. Schierhuber) auch glasweise verkostet werden. Im lauschigen Innenhof, im Winter am offenen Kamin des wunderbar erhaltenen Renaissancebaus, lässt es sich wunderbar geniessen. Drei wohlige Winzerzimmer am Hof runden das Angebot ab. − M M


culinary art

network  WHERE TIME IS OF THE ESSENCE

Weingut Bründlmayer, a wine estate near the lower Austrian town of Langenlois has long been lauded as perhaps the best sparkling wine in the German-speaking world. Situated not far from the River Danube and dense forests, hot days and cool nights make for the best location and climatic diversity conducive to the grapes ripening so well. To everyone’s delight the Family Bründlmayer has also been turning the grapes into sparkling wine for more than three decades. In vino veritas “There is truth in wine. Precious truth that is revealing about the soil, the heat, the cold, the storm, the rain, the region and the people who are involved in it,” is what Willi Bründlmayer had to share with us. The GreenVeltliner and Riesling are the main varieties cultivated here. The endresults from the Kamptal valley are multiaward winning. What about the sparkling? Good wines are one thing, good sparkling wines are another. Bründlmayer Brut has been around since 1989 – a hand-riddled vintage sparkling wine made from chardonnay, pinot noir, pinot gris and pinot

blanc. Peter Moser from the Falstaff Wine Guide describes the Bründlmayer Brut as “potentially the best sparkling wine in the German-speaking world.” Brut Rosé, Extra Brut and the Blanc de Blancs, the latter comprising 100% of Chardonnay grapes, complete the sparkling wine selection. La Maison de la Remuage Producing sparkling wine is a very different art. Willi Bründlmayer knows that, which is why since 2019 there is a dedicated building for the riddling process. It is a building that exudes calm – both on the exterior and inside. The space has a high ceiling and is perfectly temperature-controlled for remuage [the industry-specific word for the riddling process which involves regularly twisting bottles back and forth to ensure that your sparkling wine remains free of sediment]. Every bottle of Brut here is hand-riddled, shaken and swivelled gently. It can take weeks and is designed to release the superfluous yeast from the bottle, which is then disgorged in the next step so that the sparkling wine is clear and pure. The estate offers tastings – in winter in front of an open fire place in the courtyard of the Renaissance-style farmhouse.

WWW.BRUENDLMAYER.AT WWW.HEURIGENHOF.AT Weingut Bründlmayer 3550 Langenlois | Austria

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MAITZ - Faszinierende Weine mit Tiefgang Wolfgang Maitz – ein Name, der von Bregenz bis nach Wien klingt. Wo auch immer ich unterwegs war in Österreich und auf den Namen Wolfgang Maitz zu sprechen kam, merkte man die leicht bewundernd hochgezogenen Augenbrauen. Ein Name, der auf drei Generationen bis zum Jahre 1957 zurückblickt. »Herkunft ist bodenständig«, lautet das Motto des heutigen Weinbauern Wolfgang Maitz. Aus fünf Hektaren Rebfläche wurden 10, zuerst ein Buschenschank, dann ein Wirtshaus, dann kamen ein Weinhotel, Ferienwohnungen sowie ein Meetingraum hinzu. Grosse Rieden und faszinierende Weine Auf seinem Weingut vinifiziert Wolfgang Maitz ausschließlich Weine mit einem klaren Herkunftscharakter. Dabei gilt: 100 Prozent Südsteiermark und 100 Prozent Handlese. Es entstehen Weine mit der Herkunft Weinbaugebiet SÜDSTEIERMARK DAC, Ortswein EHRENHAUSEN und Einzelrieden SULZ, Erste STK Ried

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KROIS, Erste STK Ried SCHUSTERBERG und Große STK Ried HOCHSTERMETZBERG. Letztere ist die Toplage und Basis für das Aushängeschild des Weingutes, der Sauvignon Blanc als Leitsorte. Sommelier René Kolleger, der im Wirtshaus Wolfgang Maitz für das Weinservice und Verkostungen verantwortlich zeichnet, bestärkt, dass der Sauvignon blanc vom Haus kein Fruchtwein ist, sondern mit Mineralität und Vielschichtigkeit überzeugt. Er ist zum Herkunftstransporteur geworden. Dadurch treten die Sortenmerkmale bewusst in den Hintergrund um die Persönlichkeiten der einzelnen Terroirs strahlen zu lassen. Kaum eine andere Weinregion hat sich der Globalisierung so widersetzt wie die Südsteiermark. Eigenständige Weine bringen Weinfreunde zum Schwärmen. STK wiederum steht für eine Vereinigung von Weingütern, welche sich den allerhöchsten Ansprüchen verschrieben ha-

ben. Behutsame Arbeit mit der Natur und Gelassenheit im Keller sind gemäss Wolfgang die eigentlichen Garanten für ausdrucksstarke Herkunftsweine. Im Angebot finden sich auch Weißbur­ gunder und Morillon, die dank Reifung im grossen Holzfass durchaus im schönen Burgunderglas ausgeschenkt werden können und sich zur Fleischbegleitung eignen, wohingegen der Gelbe Muskateller und Sauvignon Blanc eher an Gemüse und Fisch Gefallen finden. Weinferien Maitz wäre nicht Maitz, hätte er sich nicht fortwährend weiterentwickelt. Ob von der Terrasse des Wirtshauses oder vom Balkon des Weinhotels - man hat einen Rundumblick von Slowenien bis ins Steirische Vulkanland. Kulinarisch präsentiert sich das Wirtshaus mit steirischen Aromen und Variationen. Für die feine Umsetzung sorgt Haubenkoch Stefan Prenninger.


Die letzte Erweiterung bilden die 80m2 grossen Ferienwohnungen Krois. Viel Licht und Natur kommt durch großzügige Fenster, der Einrichtungsstil ist behaglich, modern und zeitlos. Die Wände sind mit atmungsaktivem Lehmputz ausgekleidet,

man schläft in Hüsler Nest-Naturbetten, der blueBase-Pool ist mit Naturwasser ohne störende Zusätze gefüllt. Und die saftig grünen Weinstöcke sind zum Greifen nah.

network  FASCINATING WINES WITH DEPTH

Wolfgang Maitz – a name that can be heard all the way from Bregenz to Vienna with light admiration at every mention of it; a name that looks back on three generations as far as 1957. Five hectares turned into ten; complementing them, a wine tavern turned into restaurant; added to which are a wine hotel, holiday apartments and a conference room. On the Weingut Wolfgang Maitz estate, exclusively grapes with a clear heritage are vinified. This means: They have to be 100% from Styria and 100% handpicked. It is a benchmark that guarantees the wines their origin in the SOUTH STYRIA winegrowing region and gives them the distinctive Austrian DAC area-typical seal of quality. There are others that also boast the seal: The local EHRENHAUSEN wine and single vines like SULZ, Erste STK Ried KROIS, Erste STK Ried SCHUSTERBERG and Grosse STK Ried HOCHSTERMETZBERG. The latter constitutes the flagship of the estate, the Sauvignon Blanc the lead variety. Sommelier René Kolleger, who is responsible for the wine service and tastings in the restaurant, reiterates to us that the estate’s Sauvignon blanc is not a fruit wine, but convinces with its mineral quality and diversity. It has become the origin carrier – reflecting the personality of the wine as it were. This means that variety characteristics consciously step into the background to allow the personalities of the individual terroirs to shine. There probably hardly exists any other wine region that has withstood globalisation to the extent that Styria has. Wolfgang Maitz would not be Wolfgang Maitz if he did not continually engage in improvements to his showcase establishment. The most recent extensions to the building are the 80 m²

holiday apartments. An abundance of light and nature floods through the generous windows, the style of the interior is cosy, contemporary and timeless. The walls are clad in breathable clay plaster. Guests get to sleep in Hüsler Nest natural beds; the blueBase-Pool is filled with natural water with no additives that irritate. When it comes to all things culinary, the restaurant relies on Styrian aromas and spice variations. Chef-Hat-awarded Chef de Cuisine Stefan Prenninger is responsible for its delectable implementation. And terrace diners are in for a breathtaking panoramic view that takes the eye all the way to Styria’s volcanic country. The juicy green grapes of the vines are so close you can almost touch them. WWW.MAITZ.CO.AT Weingut Wolfgang Maitz | Wirtshaus | Weinhotel 8461 Ehrenhausen an der Weinstraße | Südsteiermark | Austria


Gin Gin aus der Grünen Mark STIN, der Steirische Gin, ist die Kreation von zwei jungen Steirern. Mittlerweile wird der Dry Gin, der u.a. mit dem Aroma von Äpfeln und Holunder aus der Steiermark angereichert ist, weit über die Grenzen Österreichs hinaus geliebt. Diesen Gin trinkt man bestenfalls ohne Tonic: Nur pur kommen alle sorgfältig ausgewählten Ingredienzien des STINs – das steht für „Styrian Gin“ – so richtig gut zur Geltung. In der Steiermark wird er hergestellt, und steirischer Herkunft sind auch die zwei jungen Gin-Macher, die hinter den mittlerweile vielfach prämierten Tropfen (Gold bei den World Spirits Awards 2018 und 2020, Superior Gold bei der Tokyo Whiskey & Spirits Competition 2019) stehen. Steiermark ist auch drin, im Gin. Johannes Firmenich kommt aus dem Süden und Reinhard Jager­ hofer aus dem Osten der Steiermark. Das ist insofern relevant, weil zwei der Zutaten, die den Gin neben der Wachholderbeere so besonders machen, quasi in den Gärten der beiden Freunde wachsen: der südsteirische Apfel und der oststeirische Holunder. Aber auch zitrische Nuancen wie Orange und Zitrone spielen eine wichtige Rolle für den STIN, den Johannes und Reinhard schon im Kopf hatten, also sie noch zusammen in Wien an der Universität für Bodenkultur studierten.

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Das Gespür für das Destillieren scheint den beiden im Blut zu liegen; kommt die Herstellung von Alkohol ja auch aus der Familie. Die Väter von Johannes und Reinhard sind Schnapsbrenner. Dennoch hat es fast zwei Jahre gedauert, bis Johannes und Reinhard die richtige Zusammenstellung von Botanicals in den richtigen Anteilen gefunden hatten und Classic Proof, der erste STIN, fertig komponiert war. Das war 2018. Um die Vielfalt der Aromen zu erhalten, destillieren sie übrigens im Kupferkessel und in kleinen Chargen. Vier geginnt. Insgesamt sind es 28 Botanicals, die Johannes und Reinhard in ihre Gins mixen. Botanicals, so nennt man alle Aromen, die Gin zur Entwicklung des Aromas beigemengt werden: Gewürze, Kräuter, Beeren, Rinden, Samen & Co. Heute gibt es neben dem Classic Proof drei weitere Sorten: den extrastarken Overproof, den süßen, roten Sloeberry und den intensiv aromatischen Distiller’s Cut – eine Limited Edition (999 Stück) mit Birnen- statt Apfelaroma. − M M


culinary art

network  PREFERABLY SERVED NEAT

STIN, a gin blended with the aroma of apples and elderberries among other options, is the creation of two guys from Styria. With its humble beginnings in Southern Austria where it is still produced today, nowadays the gin is a favourite way beyond the borders of the country. The multi-award-winning spirit walked away with Gold at the World Spirits Awards in 2018 and in 2020, whilst clinching Superior Gold at the Tokyo Whisky & Spirits Competition 2019. This is a gin that is preferably served neat. That is the only way the carefullyselected ingredients of the STIN – which stands for Styrian Gin – really come into their own! Johannes Firmenich hails from southern Styria and Reinhard Jagerhofer from eastern Styria. Why is this of any relevance one might ask? These localities have become decisive in how they have influenced two of the ingredients that are so decisive to the distinctive aroma that defines STIN – aside from the juniper berry –

and that happen to grow in their respective gardens: Namely, the southern Styrian apples and the Austrian elderberry. But citrus nuances like oranges and lemons are also integral to the STIN that was already playing on the minds of Johannes and Reinhard when they were still studying Soil Science at the University of Vienna. A feel for distilling seems to run in their blood; the production of liquor does after all lie in the family. Johannes’ and Reinhard’s fathers are both Schnapps distillers. Even so it took almost two years for the two friends to come up with the right combination of botanicals in the right proportions before Classic Proof, the first STIN, came to fruition in 2018. Incidentally, in order to retain the

diversity of the aromas, they use a copper kettle for the distillation process and make small batches. In total they incorporate 28 botanicals into their gin mixes. Botanicals are what one calls all the substances that are added for the development of the aroma: Herbs, spices, berries, rinds, seeds etc. Aside from Classic Proof, today STIN has three more varieties on offer: the extrastrong Overproof, the sweet red Sloeberry and the intensive Distiller’s Cut – a limited edition with a mere 999 bottles where pear replaces the apple aroma. WWW.STIN.AT Destillerie Südsteiermark 8461 Ehrenhausen | Austria

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XOCÒLATL Faszinierend – die Schweiz gehört heute zwar zu den führenden Schokoladeherstellern, aber naturgemäss entstammt sie – basierend auf dem Rohstoff Kakao – aus einem tropischen Gebiet. Neuste Forschungen weisen darauf hin, dass der Kakaobaum (mit der Kakobohne) bereits vor fast 5500 Jahren im Hochland von Ecuador genutzt wurde. Mit fast 5 Mio. Tonnen Kakaobohnen, von denen heute 70% aus Afrika stammen, ist der Rohstoff von einem «Getränk der Götter» zu einem veritablen Wirtschaftsfaktor gewachsen. Während man in Südamerika aus dem Fruchtfleisch der Kakaobohne auch ein berauschendes Getränk gewann, entdeckten die Olmeken, Mayas und Azteken die schmackhafte Version des bitteren Getränks, welches mit Mais versüsst, mit Chili oder Vanille geschmacklich angereichert wurde. Bei den Mayas finden sich zw. 500-900 n.Chr. erste Hinweise auf «kakaw», ein Kakaogetränk, das bei den Azteken «xocolatl» oder «cacahuatl» hiess. Mit ihm zelebrierten die Mayas den Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenenalter. Es wurde aber auch Göttern als Opfergabe dargeboten. Als Heilpflanze kam Kakao bei Durchfall oder Masern zum Einsatz, die desinfizierende Kakaobutter wurde bei

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Entzündungen, Schuppen oder Tierbissen aufgetragen. Xocolatl hiess so viel wie bitteres Wasser, aber die Spanier, welche mit der tl-Endung nicht zurechtkamen, tauften es in «chocolate» um. Sei es durch Hernan Cortes oder Christoph Kolumbus, Kakao landete wohl nach 1520 zuerst in Sevilla in Spanien. Ab dem 17. Jahrhundert wurde das als bitter empfundene Getränk unter Zugabe von Zucker, Zimt und Anis zum Genuss- und Stärkungsgetränk an europäischen Adelshöfen. 1657 öffnete das erste Schokoladencafé in London. Im 18. Jahrundert kam mit dem industriellen Einsatz von Walz- und Dampfmaschinen der breite Durchbruch beim europäischen Bürgertum. Die Erfindung der Pressung und Zermahlung geht auf den Holländer Coenraad Johannes van Houten (1828) zurück. Schokolade wurde nun von Apotheken, Konditoreien, Likörfabrikanten und Zuckerbäckern dargeboten. Es folgte die Gründung fast aller grosser Schokoladenhäuser, von Sprüngli, Nestle, Lindt, Tobler(one), Suchard, Cailler, Trumpf, Ritter usw. 1875 wurde die erste Milchschokolade hergestellt. Im Zuge dessen entstanden auch grosse Schokoladenhäuser wie Rausch in Berlin, das sich als das grösste seiner Art


weltweit bezeichnet, bis hin zu kleinen Spezialisten, wie wir sie hier vorstellen und welche als Manufakturen Schokolade heute noch in hochwertiger Handarbeit herstellen. Auch nach Jahrhunderten bedarf die Herstellung einer feinen Abstimmung von Temperatur, Mischung der Zutaten – und dies unter ständigem Rühren (Conchieren) von vielen Stunden. Diese Feinabstimmung ist das Betriebsgeheimnis der Schokoladenhersteller. Bis heute hat Schokolade trotz seines Suchtpotentials ein positives Image. Der Grund liegt wohl darin, dass Schokolade nicht nur lecker schmeckt, sondern auch anregende Inhaltsstoffe wie Koffein und Theobromin enthält. Der Glukosegehalt und die Kakaobutter führen im Gehirn zur Produktion von Glückshormonen, den sog. Endorphinen. Das wirkt Stress entgegen und macht gute Laune.

network  AN ALL-TIME HIGH!

Utterly fascinating, though Switzerland is among the leading chocolate producers today, cacao – the raw material from which it is derived – comes from the tro­pics. The cacao tree (carrier of the cacao bean) was already around in the Ecuador highlands almost 5500 years ago. With almost five-million tonnes of cacao beans produced annually of which 70% come from Africa today, the raw produce has evolved from a ‘nectar of the gods’ to an economic symbol of note. Whilst the South Americans gleaned also an intoxicating drink from the pulp of the cacao bean, the Olmec people, the Maya and the Aztecs were already on to a more palatable version of this bitter drink. Enhancing its taste with corn syrup, chilli or vanilla, the Aztecs called it “xocòlatl” or “cacahuatl”, meaning bitter water; the Maya referred to it as “kakaw”, an initiate drink and a gift to the gods going back to 500 - 900 AD. Medicinally cacao was once used for diarrhoea or measles, the disinfecting properties of the butter used topically for inflammation, dandruff or animal bites. The Spaniards could not get their tongues around the “tl” at the end of ­“xocòlatl” and renamed it “chocolate”. Be it courtesy of Spanish conquistador Hernán Cortés or explorer Christopher Columbus, in all likelihood cacao beans first arrived in Seville in Spain after 1520! After the 17th

century, sugar, cinnamon and anise were added to the bitter-tasting beverage to be served for enjoyment and sustenance at the courts of Europe’s nobles. In 1657 the first chocolate café opened its doors in London. Rolling machines and steam engines ultimately saw chocolate’s large-scale inroads into Europe’s middle classes. Initially chocolate was only obtainable from pharmacies, pastry or confectionary shops and liquor outlets. The invention of pressing and grinding goes back to Coenraad Johannes van Houten (1828) from the Netherlands. It was at this time that Switzerland’s big-name chocolate manufacturers Sprüngli, Nestle, Lindt Tobler(one), Suchard and Cailler had their debuts; Trumpf and Ritter (Sport) across the border in Germany; Côte d‘Or in Belgium; not to mention Cadbury in the UK among many more. In 1875 the first milk chocolate was produced. To this day the delicate synchronicity between temperature, ingredients and many hours of conching is what not only gives chocolate its delectable taste, but makes its fanatics want to go back for more. Small wonder, it is after all a known fact that ingredients like caffeine and theobromine release stimulating endorphins in the brain that combat stress – ensuring us chocoholics that all time high!


© Bernhard Bergmann

Die süßeste Seite der Steiermark

Kann Schokolade regional sein? In der Manufaktur, die sich im oststeierischen Ort Birkfeld angesiedelt hat, fertigt Familie Felber Schokolade aus überwiegend regionalen Zutaten. Da verbinden sich Kakaobohnen aus Südamerika mit Wiesenkräutern, Honig oder Heidelbeeren aus dem österreichischen Bundesland. Es gibt gefüllte Schokoladen, Tafelschokoladen und Bruch-Schokoladen. Mit individuellen Auftragsarbeiten entstehen auch „Unternehmens-Schokoladen“, die zur Identität des jeweiligen Betriebs passen. Ein Besuch in der Schokoladenmanufaktur zeigt, wie diese Kreationen produziert werden. Man verkostet sie wie ein Sommelier beim „Running-Schoki“ – einer Miniatur-Lokomotive, in der frisch gefertigte Kostproben sitzen, die man sich en passant schnappen kann. Danach lässt man den Schokoladenbrunnen mit lauwarmer, dickflüssiger, cremiger Schokolade und frischen Früchten sanft sprudeln. Als Begleitung gibt es frische Trinkschokolade: Willkommen im Schokoladen-Schlaraffenland, das jeden Tag mit neuen Kreationen überrascht. − M M WWW.FELBER-SCHOKOLADEN.AT Schokoladenmanufaktur 8190 Birkfeld | Austria

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network  THE LAND OF CACAO AND HONEY

In the Styrian market town of Birkfeld lies the chocolate factory of the Felber family. The confectionary produced here looks as though it might have come from a fairytale world. And there is one other thing that characterises it. It consists mainly of regional ingredients. Cacao beans from South America are combined with wild herbs, honey or blueberries from the southern Austrian state. On its website the business equates chocolate with wine. Wine is at its best when it is unforgettable. But what makes chocolate unforgettable? Its originality? Its select ingredients? Or the dedication and meticulousness of those producing it? Felber’s repertoire includes filled chocolates, slabs of chocolate and chocolate shards. Individual orders can lead to corporate chocolates that match the identity of different businesses. A visit to the chocolate factory shows how these creations are produced. They undergo a taste test like a sommelier would taste wine – at Felber this takes place via a miniature locomotive jam-packed with samples that one can grab in passing. A gently bubbling luke-warm thick-creamy chocolate fountain completes the tour, but not before savouring the Felber drinking chocolate. Welcome to chocolate heaven!

© Barbara Majcan

Im oststeirischen Birkfeld, da liegt die Schokomanufaktur der Familie Felber. In Handarbeit entstehen dort schokoladige Süßigkeiten, die einer Märchenwelt entstammen könnten – und die vor allem eins auszeichnet: Sie bestehen vorwiegend aus frischen regionalen Zutaten. „Schokolade ist wie Wein, es gibt gute, es gibt ganz gute, und dann gibt es solche, die unvergesslich bleibt.“ Dieser Satz auf der Website der Felber Schokoladenmanufaktur impliziert natürlich, dass die dort erhältlichen Kreationen zur dritten Kategorie zählen. Aber was macht eine Schokolade unvergesslich? Ihre Originalität? Ihre erlesenen Zutaten? Oder die Hingabe und Sorgfalt derjenigen, die sie herstellen?


Es schrieb das Jahr 2002, als Willi Schmutz und Martin Schwarz sich zusammentaten, um „Nobile Catering“ zu gründen und italienische Delikatessen unter die Leute zu bringen.

Edelschoggi-Macher Bald stellten sie fest, dass die Freude am Kreieren von Schokoladigem besonders groß war. „Mit der Leidenschaft von Pionieren“, so ihre eigenen Worte, fertigten sie unkonventionelle Schokoladeprodukte für ausgewählte KundInnen. Sie arbeiteten Früchte und Gewürze in ihre Pralinen ein und machten sich mit „Nobile Cioccolato“ schon bald einen Namen in der gehobenen Gastronomie.

network  THE LUXURY CHOCOLATIERS

It was in 2002 when Willi Schmutz and Martin Schwarz began their collaboration in high-end catering and brought Italian delicacies to the people. They were soon to discover that the enjoyment derived from the creation of all things, chocolate was particularly rewarding. “With the passion of pioneers,” as said in their own words, they started producing unconventional chocolate products for selected clients. They worked fruits and spices into their pralines and soon made themsel-

„Casa Nobile“ nennt sich ihre Schokoladenmanufaktur heute. Mittlerweile sind die Tafelschokoladen, Pralinen, Truffes, Dragees und Spezialkreationen weltbekannt. 2018 belegte Casa Nobile im Choco-Guide-Ranking sowohl bei den besten Chocolatiers als auch bei den Schokoladen Platz 1. Und die Kakaobohnen, wo kommen die her? Es sind „Cacao Sélection Felchlin“-Bohnen von der gleichnamigen Firma, die die Edelbohnen mit dem vielschichtigen und intensiven Geschmack direkt von ausgewählten Bauern bezieht. Selektioniert nach den Richtlinien der Fair Direct Cacao Philosophie. Nachhaltig, wie es heutzutage sein muss – denn guter Geschmack alleine, der reicht in Zeiten wie diesen nicht aus. − M M

ves a name in the high-end gastronomic world with their ‘nobile cioccolato’! Today the name of their chocolate factory in the historic part of Bern is Casa Nobile. In the meantime the chocolate bars, pralines, truffles, chocolate-coated nuts and fruits as well as special creations have become world famous. After having won numerous international chocolate awards Casa Nobile took top spot 2018 as the best chocolatier in the Choco Guide Ranking. And the cacao beans, where do they come from? The Cacao Sélection Felchlin

­ eans come from the company by the b same name, which sources the multifaceted and taste-intensive beans in a class of their own from select farmers. All the while adhering to the guidelines of the Fair Direct Cacao philosophy as it should be – for good taste alone is not all that it’s about in these times.

WWW.CASA-NOBILE.CH Manufakturläden 3011 Bern | Switzerland (shop only) 3015 Bätterkinden | Switzerland

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Pralinés, Truffes, Likörstängeli, Chriesiblüete, Bsetzistei und vieles mehr.

Auf den Spuren der Kakaobohne Handgeschöpfte Frischschokolade, Brotaufstrich und die berühmten «Schoggitaler»: Aeschbach Chocolatier, das Schweizer Familienunternehmen, produziert seit 1972 Schokoladenspezialitäten in den unterschiedlichsten Formen, Geschmacksrichtungen und Konsistenzen. Markus Aeschbach leitet den Betrieb, der sich 2012 in einem energieeffizienten, modernen Gebäude in Root-Luzern niedergelassen hat, in zweiter Generation. Auch er scheint das Schokoladen-Gen zu besitzen, dass schon seine Eltern hatten. Der Firmensitz ChocoDromo beinhalten die Schokoladen Manufaktur, ein Café, einen Shop sowie die einzigartige Ausstellung ChocoWelt. Willkommen in der ChocoWelt. Vieles ist gleichgeblieben: Die Liebe zum Handwerk, zu besten Zutaten, zum Genuss. Aber einiges ist auch – wie das beim Generationenwechsel normal ist – anders. Neu dazugekommen ist zum Beispiel die ChocoWelt. Auf die ist man besonders stolz, geht es Aeschbach ja auch darum, Schokolade als Erlebnis zu inszenieren. So wird man bei einem Rundgang durch die ChocoWelt zum Passagier eines Schiffs, das sich auf die Reise zu den Anbauländern des Kakaos macht. Man kann den Chocolatiers bei der Herstellung der Spezialitäten über die Schulter schauen, und am Ende seine eigene Tafel kreieren. Man riecht Schokolade, sieht sie, schmeckt sie – es ist ein Erlebnis für die Sinne. In der Schweiz übrigens das einzige seiner Art: eine so vielfältige Erlebnisausstellung wie diese ist hierzulande so einzigartig wie die Kreationen des Familienunternehmens selbst. − MM

network  ON THE TRAIL OF THE CACAO BEAN

Handmade pralines, truffles and liqueur sticks all in the most diverse of shapes, taste directions and consistencies; Chriesiblüete the biscuit-based chocolates soaked in kirsch; and Bsetzistei the cobble-shaped chocolates all form part of the tantalising repertoire that lend to the distinction of Aeschbach Chocolatier. The Swiss family business has been around since 1972 producing chocolate specialities in a class of their own. Today second generation Markus Aeschbach

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is running the business located in a contemporary building in Root, Lucerne. The company ChocoDromo is comprised of a factory, a coffee shop, a confiserie and last but not least – the unique ChocoWelt exhibition. Here visitors are invited to become passengers on a ‘ship’ that will take them on a ‘voyage’ to cacao growers around the world. The chocolatiers can be observed over their shoulders in the production of the company specialities that culminate

in creating one’s own slab. Everywhere around you the aroma of the chocolate is such, that you can almost taste it – if anything it is a journey of the senses. Incidentally a one of its kind experience in Switzerland. An experience expo that remains unrivalled!

WWW.AESCHBACH-CHOCOLATIER.CH Aeschbach Chocolatier 6037 Root–Luzern | Switzerland


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Man nehme die zweite Silbe von Sugar und die zweite von Cacao – und schon hat man ihn beisammen, den Namen der puristischen Schweizer Schokoladenmarke: Garçoa.

Sugar x Cacao Puristisch deshalb, weil tatsächlich nur Rohrzucker und Kakao in die Tafeln mit den ungewöhnlichen Oberflächenstrukturen und Stückformen kommen. Bei Garçoa bricht man keine rechteckigen Stücke ab, sondern man beißt man in unregelmäßige, gewellte oder glatte Dreiecke ohne Zusatzstoffe, die intensiv nach der jeweiligen Kakaobohne schmecken, aus der sie bestehen. Idukki, Chulucanas, Curimaná, Sronko: So nennen sich die Kakaoanbaugebiete in Indien, Peru und Ghana, aus denen Fränzi und Andi, die zwei Köpfe hinter Garçoa, die Bohnen für ihre Kreationen beziehen. Die Bauern vor Ort kennen sie persönlich. Deshalb dürfen sie ihre Schokoladen auch als „Bean to Bar“-Produktionen bezeichnen: Von der eigens gewählten Bohne bis zur Tafel machen sie alles selbst. Auch das Design, das für Schokolade genauso ungewöhnlich ist wie alles andere auch im Universum von Garçoa. Wer es kennen lernen will, komme auf die Schoggi-Safari – einer Führung durch die kleine Züricher Schokoladenfabrik, bei der man die „Beans“ und „Bars“ persönlich kennen lernen darf.

PS. Garçoa Schokoladen überzeugen auch Schokoladen-Feinschmecker, zu denen sich der Chefredaktor dieses Magazins zählt. Ihre Einzigartigkeit beinhaltet ein gewisses Suchtpotential. − M M

WWW.GARCOA.CH 8038 Zürich | Switzerland

network  CHOCOHOLICS BEWARE! WATCH OUT WILLY WONKA!

Take the second syllable from sugar and the second syllable from cacao – and voila what you get is Garçoa: The name synonymous with this unique purist Swiss brand of chocolate. Purist mainly because all that goes into the slabs with the strange surface structures is sugar cane and cacao. With Garçoa you don’t break off a ‘square’ but bite straight into a triangle. Without additives, it has the intensive taste of the respective cacao bean that it is made from. Idukki, Chulucanas, Curimaná, Sronko: These are the names of the cacao regions in India, Peru und Ghana, from where Fränzi and Andi, the two minds behind Garçoa source the beans for their creations. They know the farmers on site personally and hence can justifiably label their chocolates: Bean to Bar! Everything from the mighty bean to the slab that ends up on the shelves is done by them, as is the design in all its bizarre glory. If you’re keen to have a peak inside – come and join them on a Bean to Bar chocolate factory ‘safari’. And Garçoa chocolate won’t fail to impress chocolate gourmets. Art of Snow’s publisher and editor-in-chief can attest to this. He does after all consider himself one of them.

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