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››› DIGITALISIERUNG RUBRIK
Das Therapeut-Patienten-Verhältnis im digitalen Zeitalter
Der informierte Patient Digitalisierung findet mittlerweile in vielen Bereichen des Alltags statt und ist manchmal Fluch, aber auch durchaus Segen. So in der Therapie, wo immer mehr Patienten mit ungefilterten Informationen in die Praxis kommen. Wie hat sich vor diesem Hintergrund der Patient entwickelt und was bedeutet dies für den Praxisalltag?
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Früher war das Verhältnis zwischen Patienten und Therapeuten klar definiert. Im Rahmen einer feststehenden Diagnose zu einem manifesten Beschwerdebild wurden therapeutische Maßnahmen verordnet, die in der anschließenden Umsetzung nicht hinterfragt wurden. Das medizinische und therapeutische Wissensmonopol lag eindeutig auf der Seite des Leistungserbringers. Heutzutage können wir uns aufgrund des Internets grenzenlos Informatio-
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nen beschaffen. Hinzu kommt die Möglichkeit des thematischen Austauschs in sozialen Netzwerken, wie Facebook, WhatsApp, Instagram oder Tiktok. Damit hat sich der Therapieprozess und damit auch das Verhältnis zwischen Patienten und Therapeuten grundlegend verändert. Der Patient hat sich emanzipiert. Diagnosen werden von souveränen Patienten hinterfragt und oft geht es nur noch darum, laienhafte Selbstdiagnosen bestätigt zu sehen, die zu Hause über das Internet recherchiert wurde.