TREND - Magazin für Soziale Marktwirtschaft - Ausgabe 1/2021

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AUSSENANSICHT

Angesichts der horrenden Kosten der Pandemie ertönen immer lautere Rufe nach einer schärferen Vermögensbesteuerung. Gerade familiengeführte Mittelständler, die in der Krise um ihren Betrieb und Arbeitsplätze kämpfen, müssen eine Vermögensabgabe und höhere Erbschaftsteuern fürchten.

D

ie Coronakrise hat in Deutschland den längsten Aufschwung seit der Nachkriegszeit jäh beendet. Um die Folgen des historischen Konjunktureinbruchs abzufedern, beschlossen Bund und Länder eine Vielzahl von Hilfsmaßnahmen. Wie viele Unternehmen trotzdem nicht überleben werden, lässt sich momentan noch gar nicht abschätzen. Angesichts der explodierenden Staatsverschuldung tobt aber bereits eine muntere Debatte darüber, wer am Ende die horrende Rechnung bezahlen soll. Mit

von: Foto: Frank Lehmann

Dr. Dorothea Siems Chefökonomin WELT

Blick auf die im Herbst anstehende Bundestagswahl wird der Ruf nach einer Vermögensabgabe und einer Verschärfung der Erbschaftsteuer immer lauter. Die starken Schultern müssten in Deutschland mehr Verantwortung übernehmen, tönt es keineswegs nur im linken Lager. Weil hierzulande das Vermögen deutlich ungleicher verteilt ist als das Einkommen, ist die Forderung, „den Reichen“ etwas abzunehmen, populär. Doch angesichts der labilen wirtschaftlichen Lage ist schon die Debatte über eine schärfere Vermögensbesteuerung fatal. Ausgerechnet Deutschlands Familienunternehmen müssten das neue Umverteilungsinstrument fürchten. Ein Großteil der hiesigen Vermögen steckt schließlich in den Unternehmen, ist also in Form von Betriebsgelände, Maschinen oder Lizenzen und ähnlichem gebunden. Deutschlands Wirtschaftsstruktur ist viel stärker als

„SPD, Linke und besonders auch die Grünen wollen den Einfluss des Staates über die Wirtschaft massiv ausweiten, um eine „ökologisch-soziale Marktwirtschaft“ umzusetzen, die nichts anderes als eine grün angestrichene Planwirtschaft wäre.“ 6

Foto: Jens Schicke

Angriff auf Deutschlands Unternehmertum die anderer Industrieländer von einem breitgefächerten Mittelstand geprägt. Etliche dieser Unternehmer gehen in dieser Krise an ihre Reserven, um ihren Betrieb und die Arbeitsplätze zu retten. Die Aussicht, im Zuge eines sogenannten Lastenausgleichs mit einer Substanzsteuer belegt zu werden, wäre Gift für die Konjunktur. Denn selbst Unternehmen, die geschwächt aus der Krise hervorgehen, müssten den Obolus zahlen und dafür notfalls Unternehmensteile verkaufen. Die Debatte um die Vermögensteuer kommt nicht nur zur Unzeit. Sie verdeutlicht auch, dass viele hiesige Politiker vergessen haben, dass Unternehmertum und Eigentum die Grundpfeiler der Sozialen Marktwirtschaft sind, die Deutschland zu einer starken Wirtschaftsnation haben werden lassen. Die Geringschätzung des Systems der Marktwirtschaft im Allgemeinen, und der Unternehmer im Besonderen, grassiert hierzulande nicht erst seit Corona. SPD, Linke und besonders auch die Grünen wollen den Einfluss des Staates über die Wirtschaft massiv ausweiten, um eine „ökologisch-soziale Marktwirtschaft“ umzusetzen, die in Wirklichkeit allerdings nichts ande-

TREND 1/2021


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Impressum

2min
page 56

Im Spiegel der Presse

2min
page 57

Rückblick | Einblick | Ausblick

13min
pages 51-55

Deutschland muss Torjäger werden

2min
page 50

Masseninsolvenzen im Kern gesunder Unternehmen verhindern“ Dr. Joachim von Schorlemer

4min
pages 48-49

Neustart nach der Krise

4min
pages 46-47

StaRUG, und nun? (Prof. Dr. Heribert Hirte MdB)

4min
pages 40-41

Wir brauchen Technologieoffenheit beim Klimaschutz (Dr. Peter Feldhaus)

3min
pages 38-39

Europa muss stärker werden (Wopke Hoekstra)

2min
pages 35-36

Erster Schritt zur Fiskalunion (Olaf Scholz MdB)

2min
page 34

Digitale Souveränität voranbringen (Dorothee Bär MdB)

1min
page 31

Digitalisierung des Staates beschleunigen (Thomas Jarzombek MdB)

1min
page 32

Resilienteres Gesundheitssystem anstreben (Peter Albiez)

1min
page 29

Regulierungen müssen abstrakt bleiben (Prof. Dr. h.c. Roland Koch)

2min
page 30

Weniger Dirigismus mehr Strategie (Kai Hankeln)

1min
page 28

Offensive Wirtschaftspolitik gefragt (Dr. Markus Söder MdL)

2min
page 26

Steuererhöhungen sind Gift für die Wirtschaft (Peter Altmaier MdB)

2min
page 23

Renaissance Ludwig Erhards (Ralph Brinkhaus MdB)

1min
page 27

Die junge Generation ist dreifacher Verlierer der Pandemie (Tilman Kuban)

5min
pages 8-9

Besser spät als nie (Manfred Weber MdEP)

3min
pages 18-19

Europa hat seine Zukunft selbst in der Hand (Dr. Martin Brudermüller)

2min
page 22

Wer seinen Partner stärkt, stärkt sich selbst (Frank Sportolari)

3min
pages 16-17

Angriff auf Deutschlands Unternehmertum (Dr. Dorothea Siems)

4min
pages 6-7
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