TREND - Magazin für Soziale Marktwirtschaft - Ausgabe 1/2021

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AKTUELL Interview

sprach mit dem Vorsitzenden der Jungen Union, Tilman Kuban, ­darüber, was die Corona-Pandemie für die junge Generation bedeutet, und welche Themen für junge Menschen bei der Bundestagswahl die entscheidenden sind.

Das Interview führte Frederike Holewik.

– Herr Kuban, die Junge Union hatte sich bei der Wahl für den CDU-Vorsitz für Friedrich Merz ausgesprochen. Gewonnen hat dann Armin Laschet. Was erwarten Sie von Armin Laschet? Friedrich Merz hat die Mitgliederumfrage der Jungen Union überzeugend gewonnen und lag in allen Landesverbänden auf Platz 1. Daher habe ich ihn auf dem Bundesparteitag unterstützt und gewählt. Sein Ergebnis zeigt auch, wie stark die wirtschaftsliberal-konservative Idee in der Partei verwurzelt ist. Daher erwarte ich von Armin Laschet, dass er auch die Anhänger dieses Parteiflügels einbindet. Das schaffen wir vor allem mit einer neuen inhaltlichen Aufstellung und einem neuen Team..

– Einmal weg von Corona, welche Themenschwerpunkte will die Junge Union in diesem Bundestagswahljahr setzen? Wir haben in der Pandemie bewiesen, dass wir die digitalste und innovativste Jugendorganisation Europas sind. Daher werden wir jetzt den Programmprozess der Union prägen und haben schon erste Ideen mit unseren Mitgliedern beim digitalen Debattencamp gesammelt. Soll unser Regierungsprogramm von CDU und CSU eine Zukunfts­ agenda für Deutschland und Europa werden, müssen wir die Fragen beantworten, wie die Aufstiegsgeschichte unserer Generation aussieht. Wie schaffen wir eine b ­ ezahlbare Energiewende für mehr Klimaschutz, die zum Export-

„Die junge Generation ist dreif – Viele Menschen – gerade auch junge Menschen in Studium und Ausbildung – fühlen sich in der Corona-­ Krise von der Politik im Stich gelassen. Auch viele Unternehmer sind enttäuscht, die Auszahlung der Coronahilfen verläuft immer noch schleppend und auch bei den Impfungen hakt es. Woran scheitert das Krisenmanagement der Bundesregierung? Die junge Generation ist der dreifache Verlierer der ­Pandemie. Wir haben schlechtere Startchancen in der ­Bildung und auf dem Arbeitsmarkt, werden eine e­ rhebliche Schuldenlast zu tragen haben und – auch wenn es an­ gesichts der Pandemie banal klingt – man kann m ­ anche Freiheiten, etwa die Welt zu erkunden oder ­seinen Partner kennenzulernen, nur in jungen Jahren so aus­leben. Aus meiner Sicht braucht es dringend einen Jugend­ gipfel im K ­ anzleramt mit den wesentlichen Ministerien und ­Jugendorganisationen. Denn es ist Zeit, dass auch unsere Generation ihren Platz in der politischen Debatte findet.

„Es ist Zeit, dass auch die junge Generation ihren Platz in der politischen Debatte findet.“

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schlager für die Welt wird? Was wird unser wirtschaftliches Erfolgsmodell in Zeiten der Internetgiganten sein? Wir wollen in diese Bundestagswahl mit einem klaren Kompass gehen. Mit einer Idee, wo CDU und CSU dieses Deutschland und dieses Europa hinführen wollen. Mit ­einem modernen Konservatismus für die 20er Jahre. – Die Grünen gewinnen aktuell besonders unter jungen Menschen an Zuspruch. Wie kann die Union für junge Leute attraktiver werden und wo sehen Sie den ­Markenkern? Unsere Generation ist so politisch wie selten zuvor und die Union hat es verpasst klare Antworten zu geben. Wir können die Jugend erreichen, wenn wir wieder einen klareren Fokus auf Bildung, Digitales und Europa legen. Aber hier liegt einiges im Argen in den letzten Jahren. Wir sind nicht so vorangekommen, wie wir uns das als Jugend gewünscht hätten. Auch im Bereich des Klimaschutzes müssen wir aufzeigen, dass wir nicht über die Frage des ‚Ob‘, sondern über die Frage des ‚Wie‘ streiten. Denn wir sind uns einig, dass wir mehr tun müssen. Unsere Generation ist mit dem Smartphone groß geworden, will es zweimal am Tag laden. Wir wollen in die warme Wohnung kommen und Netflix schauen und wir wollen in der Schulzeit oder spätestens danach in die Welt reisen und diese erkunden. Während die Grünen alles verbieten und einschränken wollen,

TREND 1/2021


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Impressum

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Im Spiegel der Presse

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Rückblick | Einblick | Ausblick

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Deutschland muss Torjäger werden

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Masseninsolvenzen im Kern gesunder Unternehmen verhindern“ Dr. Joachim von Schorlemer

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Neustart nach der Krise

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Wir brauchen Technologieoffenheit beim Klimaschutz (Dr. Peter Feldhaus)

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Resilienteres Gesundheitssystem anstreben (Peter Albiez)

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Regulierungen müssen abstrakt bleiben (Prof. Dr. h.c. Roland Koch)

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Offensive Wirtschaftspolitik gefragt (Dr. Markus Söder MdL)

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Steuererhöhungen sind Gift für die Wirtschaft (Peter Altmaier MdB)

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Die junge Generation ist dreifacher Verlierer der Pandemie (Tilman Kuban)

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Besser spät als nie (Manfred Weber MdEP)

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Europa hat seine Zukunft selbst in der Hand (Dr. Martin Brudermüller)

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Wer seinen Partner stärkt, stärkt sich selbst (Frank Sportolari)

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Angriff auf Deutschlands Unternehmertum (Dr. Dorothea Siems)

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