Die Gräber schweigen - von Johann Steiner

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Schwimmend in die Freiheit Von Alfred Waldenmayer Die politische und wirtschaftliche Situation in der Zeit der Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen, die meine Generation im Denken und Handeln geprägt hat, war begleitet von Terror, Gefängnis und Tod. Der Fröhlichkeit beraubt, blieben oft Selbstaufgabe und Resignation. Von denen, die bereit waren, das Leben aufs Spiel zu setzen, ist einigen die Flucht in den Westen geglückt. Mir auch. Dies ist meine Geschichte. Meine Kindheit verbrachte ich in Guttenbrunn (Z umänischen Teil des Banats. Die Umgangssprache war Deutsch, und zwar ein Dialekt, der dem in der Gegend von Weinheim und Fürth im Odenwald sehr ähnlich ist. Schon 1927 wurden die ersten Kontakte zu unserer heutigen Patengemeinde, Fürth im Odenwald, geknüpft. Ich besuchte die deutsche Grundschule in Guttenbrunn. Als hyperaktives Kind löcherte ich meine Erzieher ständig mit Fragen. In meiner Unbekümmertheit brachte ich meine Lehrer manches Mal in Erklärungsnot, zum Beispiel mit der Frage: „Warum haben wir keinen Religionsunterricht in der Schule, wie es bei Mama der Fall war?“ In der 5. Klasse stellte ich die Frage: „Warum hatte Rumänien einen deutschen König?“ Der Gipfel war, als ich in der Geschichtsstunde darauf hinwies, dass die fünfjährige Verschleppung vieler meiner Nachbarn, Verwandten und Bekannten in sowjetische Arbeitslager (aus meiner Familie vier Personen) in unserem Lehrbuch nicht erwähnt wurde. Die Lügen des Systems waren mir damals noch nicht bewusst, dafür war ich noch zu jung. Ich vermisste einfach die Logik; mich störte, dass Tatsachen verschwiegen wurden, die eigentlich keiner vergessen konnte, schon deswegen nicht, weil die Ereignisse erst gut zehn Jahre zurücklagen. Mit meinem ständigen Bohren hatten meine Eltern, Lehrer und später meine Vorgesetzten am Arbeitsplatz ihre liebe Not, und ich den Ärger. Als ich 14 Jahre alt war, zog ich nach Temeswar und besuchte das deutsche Gymnasium in der Josefstadt. Die Stadt im Südwesten Rumäniens, bis zu meiner Flucht mein Wohnsitz, war kultureller Mittelpunkt des Banats, dank der vier großen Volksgruppen - Deutsche, Rumänen, Ungarn und Serben - und mehr als einem halben Dutzend kleinerer Gruppen, die friedlich zusammenlebten und die Last der Diktatur gemeinsam ertrugen. smus erfuhr eine gewisse Lockerung. Ein ungemeines Glücksgefühl hatte mich erfasst, ebenso meine Eltern. Ein junger Präsident löste die alten Machthaber ab, in mir keimte die Hoffnung auf mehr Freiheit und Gerechtigkeit auf. Bei meinem nächsten Besuch in Guttenbrunn - ich fuhr fast regelmäßig jedes zweite Wochenende zu meinen Eltern diskutierten wir am Abend euphorisch über den Wandel in der Politik. Mein

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Beim Fluchtversuch die Beine verloren

3min
pages 277-279

Glückssträhne

7min
pages 297-300

Plötzlich Herr und Millionär

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Prügelnde Aufseher im Werschetzer Gefängnis

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Lagerfeuer im Grenzerstützpunkt

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Schwere Entscheidung, schwerer Weg

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Von Grenzübergang zu Grenzübergang

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Mit zwei Kleinkindern über die Donau

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Halluzination in der Strommitte

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Mehr Glück als Verstand

9min
pages 239-243

Mit dem Kopf durch die Wand

45min
pages 218-238

Schwimmend in die Freiheit

2hr
pages 156-213

Auf Baumstämmen über die Schlucht

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Im lecken Schlauchboot über die Donau

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Mit der Bega nach Serbien

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pages 130-137

Tod im Tankwagen

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Die Lichter von Kikinda vor Augen

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Tschechen als Fluchthelfer

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Dornenreicher Weg in die Freiheit

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Flucht aus Titos Lager

41min
pages 38-56

Der geldgierige Schaffner

20min
pages 69-78

Anderthalb Jahre gefangen in Jugoslawien

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Fluchthelfer aus Wien

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pages 57-61

Das Vernichtungslager Rudolfsgnad

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Einleitung

1hr
pages 7-37

Vorwort

2min
pages 5-6
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