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Danke!
PETRA REGER
EDITORIAL
Verabschiedungen sind nicht selten eine rührselige Angelegenheit. Dem zu Verabschiedenden werden diverse verbale Kränze geflochten, verbunden mit den besten Wünschen für den weiteren Lebensweg – zumal, wenn dessen Ziel der Ruhestand ist. Hier wage ich den Versuch, es einmal anders herum zu machen: In diesem meinem letzten Editorial verabschiede ich mich als Chefredakteur des bauMAGAZIN von Ihnen als Leserin und Leser und sage »Danke!« nach nahezu 15 Jahren, die vieles waren – interessant, spannend, vielfältig, überraschend etc. –, nur eines nicht: langweilig. Meine Aufgaben wird künftig, wie seit geraumer Zeit geplant, mein geschätzter Kollege Dan Windhorst übernehmen.
S
chon an der persönlichen Anrede und der von mir normalerweise nicht verwendeten Formulierung in der IchForm merken Sie, dass sich mit diesem Editorial für mich der Kreis schließt beim bauMAGAZIN. Der hat in der Mai-Ausgabe des Jahres 2007 seinen Anfang genommen. »Die Ampeln stehen weiter auf Grün« war das Premieren-Editorial betitelt – eine einordnende Nachlese auf die Bauma, die einen Rekord nach dem anderen gebrochen hatte. Der globale Boom in der Bauindustrie bot Anlass zu den schönsten Hoffnungen, die Umsatzzahlen kannten nur eine Richtung: nach oben. Dass knapp eineinhalb Jahre später, mit dem Lehman-Crash als Auslöser, alles implodierte, die Weltwirtschaft in den Abgrund schaute, das konnte sich seinerzeit niemand vorstellen. Neben dieser Weltwirtschaftskrise gab es mit der Euro-, der Flüchtlings- und der Corona-Krise in diesen fast 15 Jahren noch weitere Entwicklungen, von denen jede für sich allein schon einschneidend genug gewesen wäre. Und jede für sich war (und ist im Falle von Corona) auch eine besondere Herausforderung für die Branche … und damit auch für das bauMAGAZIN als deren mit führende Fachpublikation. Als Chefredakteur des bauMAGAZIN – und seit 2017 zudem zuständig für die redaktionelle Qualität der beiden SBM-Publikationen »baustoffPARTNER« und »bauSICHERHEIT« – stand für mich als gelernter und langjähriger Tageszeitungsredakteur von Beginn an meiner Tätigkeit für den SBM Verlag die journalistische Kompetenz im
Journalistische Kompetenz macht den Unterschied.
10 FEBRUAR 2022
Vordergrund. Denn diese macht meiner Meinung und Erfahrung nach den Unterschied. Weshalb das bauMAGAZIN seither nicht nur über neue Maschinen, Geräte oder Fahrzeuge berichtet, sondern auch über die Frauen und Männer, die mit ihren Ideen und Innovationen dafür sorgen, dass Produkte oder Unternehmen erfolgreich sind. In enger Zusammenarbeit mit meinem Kollegen Thomas Schürger, der zusammen mit Brigitte Weixler die Produktion und Gestaltung des bauMAGAZIN seit den ersten Ausgaben verantwortet, wurde dieser 2007 formulierte Anspruch umgesetzt mit diversen Rubriken, wie »Im Blickpunkt«, »Das bauMAGAZIN-Interview«, »Vor Ort« oder »Namen und Neuigkeiten«, aber auch mit der Umfrage »Rückblick – Ausblick« zum Jahresende. Nach etwas mehr als 40 Berufsjahren und exakt 162 bauMAGAZIN-Ausgaben möchte ich mich jetzt vermehrt der freien Zeit widmen. Dabei weiß ich das bauMAGAZIN in guten Händen: Dan Windhorst, 35 Jahre alt, seit 2017 im SBM Verlag und zuvor mehrere Jahre lang für eine Zeitungs- und Magazinagentur tätig, übernimmt meine Aufgaben, nachdem er schon in der Vergangenheit verstärkt als Autor für das bauMAGAZIN im Einsatz war. Dem SBM Verlag bleibe ich – publizistisch beratend – verbunden und werde deshalb für diesen auf der Bauma im Oktober noch einmal präsent sein. Bedanken möchte ich mich zum Schluss auch bei allen, mit denen ich in den vergangenen knapp 15 Jahren Gespräche oder Interviews geführt habe, sowie bei der Verlags- und Geschäftsleitung für deren Unterstützung und schließe wie immer mit dem Hinweis: Sollten Sie zu unseren Themen in dieser Ausgabe Anregungen haben oder Wünsche, schreiben Sie uns per E-Mail unter baumagazin@sbm-verlag.de. Wir freuen uns über jede Zuschrift. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine unterhaltsame Lektüre.
Michael Wulf Chefredakteur